Dein Verstand weiß nicht, was dein Herz will!! von Twilight-Nicki (Liebe geht oft Umwege, bis sie das Ziel erreicht....) ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- Hallo ihr Lieben, soooo, jetzt ist es soweit, das letzte Kapitel ist da! Hiermit endet die Geschichte von Bella der Streberin und Edward dem Player. Die Beiden mussten einige Hürden nehmen um endlich zu Zweit glücklich zu werden. Doch wie sieht das ein paar Jahre später aus? Sind unsere Lieblingspaare noch zusammen? Wer hat Kinder? Oder haben sich Edward und Bella scheiden lassen? Wer weiß, wer weiß.... lest selbst. Viel Spass beim letzten und längsten Kapitel. ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ 10 Jahre später… BPOV Die Zeit verging nur wie im Fluge und ehe ich mich versah, war ich fast 8 Jahre verheiratet, hatte zwei Kinder, bald vierfache Tante, zweifache Patentante und vor vier Jahren habe ich noch einen Halbbruder bekommen. Es war kaum zu glauben wie schnell alles ging. Morgen würde meine Tochter ihren 6ten Geburtstag feiern, in vier Monaten kam sie in die Schule. „So, jetzt ist aber Bettzeit. Du willst morgen doch ausgeschlafen sein für deine Geburtstagsparty“, sagte ich zu Selina, die neben mir an der Theke saß und mir dabei zusah, wie ich ihre Torte verzierte. „Och wirklich Mama. Darf ich heute nicht länger auf bleiben?“ Mit ihren großen, grünen Kulleraugen sah sie mich bittend an. „Nein, keine Ausnahme. In den Kindergarten musst du morgen früh nämlich trotzdem“, grinste ich und tippte mit der Sahne ihr auf die Nase. „Dann frag ich Papa“, bockte Selina, in solchen Situationen war sie wie ich. „Der Papa hat die gleiche Meinung wie deine Mama. Komm, ich bring dich ins Bett und les dir noch etwas vor.“ Edward packte Selina von hinten und schmiss sie über seine Schulter. Sie lachte laut auf und ihre Augen leuchteten vor Freude. Es kam nicht allzu oft vor, dass Edward die Kinder ins Bett brachte. Meistens war er in der Klinik, wenn sie ins Bett mussten und in den letzten Monaten war er auch immer seltener zuhause, wenn sie morgens aufwachten. Ich seufzte und lehnte mich an die Küchenzeile, hoffentlich würde Edward sein Versprechen halten und morgen auf Selinas Geburtstagsfeier da sein. Zumindest hatte er sich dafür morgen extra frei genommen. Vor fünf Monaten hatte Carlisle einen leichten Herzinfarkt und musste deshalb in der Klinik kürzer treten. Natürlich war Edward sofort an seine Stelle getreten, immerhin war er bereits vor drei Jahren zum Oberarzt ernannt worden. Eigentlich sollte das nur von kurzer Dauer sein, doch als Carlisle vor sechs Wochen zu einer Kur aufbrach, wurde es nur noch schlimmer. Edward fuhr Doppelschichten und war immer weniger zuhause. Seine Kinder sahen ihn kaum noch, Aiden unser Sohn weinte manchmal im Schlaf, weil er seinen Vater so vermisste. „Hey, an was denkst du?“ Ich hatte Edward gar nicht bemerkt, da nahm er mich auch schon in den Arm. „Ich habe gerade überlegt wann du das letzte Mal die Kinder ins Bett gebracht hast“, gab ich ehrlich zu. Edward atmete tief ein und drückte mich noch enger an sich. Ihm fehlten wie immer die Worte, das war immerhin besser wie seine Versprechungen, dass es bald wieder besser werden würde. „Schläft Selina?“, fragte ich um die Stimmung zu lockern. „Wie ein Stein, genauso wie Aiden“, murmelte Edward in meine Haare. Dann wanderten seine Hände meine Seiten entlang, blieben auf meinem Hintern liegen und hoben mich hoch. „Wir sind also ganz ungestört“, raunte mir Edward dann ins Ohr, im nächsten Moment nahmen seine Lippen auch schon meine in Beschlag. Ich ließ meinen Kuchenpinsel fallen und krallte mich in seinen Schultern fest. Edwards Hände fuhren unter mein Shirt zu meinen Brüsten und bereits harten Nippeln. Laut stöhnte ich auf, es war so lange her, dass mich Edward so berührt hatte. Das letzte Mal an Valentinstag, als wir ein verlängertes Wochenende in New York verbrachten, das wir von unseren Eltern zu Weihnachten geschenkt bekommen hatten. Es war ein Kampf, dass wir das überhaupt machen konnten, doch ich hatte darauf bestanden und das waren die letzten drei Tage in den letzten 5 Monate, die ich nur mit meinem Mann hatte. Ohne Kinder, ohne Krankenhaus oder irgendetwas anderes. „Oh Gott Edward…“, stöhnte ich, als sein Mund meinen verließen und mit meinen Brustwarzen spielte. In all den Jahren hatte sich meine Leidenschaft auf Edward nicht gelindert, nur konnten wir sie leider nicht mehr so oft ausleben. Aber wenn wir es taten, war es umso intensiver. Inzwischen saß ich auf der Theke und Edward bahnte sich immer mehr einen Weg gen Süden, seine Hände waren bereits unter meinem Rock verschwunden. „Oh Bella…“, raunte er und gerade als er meine empfindlichste Stelle berührte, zerstörte ein nur allzu bekanntes Klingeln den Moment. „Bitte, geh nicht…“, flehte ich erregt, als Edward in seinem Tun inne hielt. „Ich muss Bella.“ Sein Gesicht war gequält als er das sagte, doch trotzdem hob er mich von der Theke und gab mir einen letzten Kuss. Dann ging er zu seinem Smartphone und nahm den Anruf entgegen. „Cullen“, meldete er sich und ging aus dem Raum, wie immer, wenn das Krankenhaus anrief. Zitternd, erregt und enttäuscht stand ich mitten in der Küche und die Tränen kamen mir. Es war nicht das erste Mal, das Edward einen Notruf bekam, aber das er dafür sogar Sex mit mir abbrach, war noch nie vorgekommen. „Bells ich muss… Oh Gott, Schatz.“ Edward kam zurück und als er mich so sah, nahm er mich sofort wieder in den Arm. „Es tut mir leid Schatz“, hauchte er mir ins Ohr und ich ließ meinen Tränen freien Lauf. „Scht Bella, scht. Verdammt, es tut mir so leid.“ Ich erkannte die Enttäuschung in seiner Stimme, aber ich wusste auch, dass er in wenigen Minuten trotzdem gehen würde. „Schon ok, du musst los oder?“, schnell schluckte ich meinen Schmerz hinunter, hielt Edward aber immer noch fest im Arm. „Ich wünschte, ich könnte etwas Anderes sagen, aber wir haben ein Spenderherz für Mister Palm.“ „Das ist doch toll, aber auch gleichzeitig traurig für den Spender.“ „Ja, das ist es.“ Noch ein paar Minuten blieben wir so stehen, dann löste ich mich langsam von Edward. „Na dann los, in so einem Fall zählt doch jede Minute.“ Ich rang mich zu einem Lächeln durch. „Ich habe die beste Frau der Welt.“ Edward wischte mir mit den Daumen die Tränen weg und küsste mich wieder innig. „Versprich mir, dass du morgen zu Selinas Party da bist.“ „1000 prozentig, ich hab es meiner Tochter doch versprochen. Immerhin müssen wir unseren Geburtstagstanz aufführen“, lächelte Edward. Den Tanz hatten er und seine Tochter an ihrem 2ten Geburtstags erfunden und jedes Jahr wurde er um ein Element erweitert. „Und ich ruf morgen früh an um den beiden guten Morgen zu wünschen.“ „Das wird die beiden freuen. Aber nun los, du kommst eh schon zu spät.“ „Wir holen das nach Bella, versprochen.“ Noch ein letzter Kuss, dann stürmte Edward auch schon zur Türe hinaus. Ich lehnte mich wieder an die Theke und atmete tief ein und aus, von hochgradig erregt auf tief fallen gelassen war nicht einfach. „Boomer, nein, aus.“ Unser Hund wollte sich gerade an den Kuchen für Selina ran machen, doch das konnte ich noch verhindern. Stattdessen stürzte er sich jetzt auf den fallengelassen Pinsel mit Sahne. „ Du altes Schleckermaul, ab in den Garten zu Nala“,schimpfte ich halbherzig, doch Boomer hatte verstanden und verzog sich in den Garten. Die beiden Golden Retriever komplettierten unsere Familie. Nala bekam ich von Edward zu unserem vierten Hochzeitstag, der am 15. Juni war. Zu diesem Zeitpunkt war Selina gerade 3 Jahre und ich mit Aiden im 6ten Monat schwanger. Selina und die Hündin waren sofort ein Herz und eine Seele. Boomer kam durch unglückliche Zustände zu uns. Nach meinem Studium hatte ich denselben Weg eingeschlagen wie Mum und kümmerte mich um Jugendliche, die auf der Straße lebten oder Drogenabhängig waren. Wir hatten mit Spenden ein kleines Haus in Seattle kaufen können, was ein Zuflucht für die jungen Leute war. Zusammen mit fünf geschulten Mitarbeitern und vielen Freiwilligen boten wir dort Jugendlichen Betten an, Medikamente, Essen oder einfach nur ein offenes Ohr für ihre Probleme. Diejenigen, die es zulassen, halfen wir aus ihrer Situation in ein neues, geregeltes Leben. Ein Junge wollte ebenfalls los kommen von der Straße und den Drogen, weshalb er sich den Hund angeschafft hatte. Doch bei seinem letzten Schuss, erwischte er eine verdreckte Nadel, bekam eine Blutvergiftung und starb schließlich daran. Boomer war gerade mal 8 Monate und damit nur ein bisschen jünger als Nala. Aiden war gerade 3 Monate als er zu uns kam und ich hatte wirklich bedenken mit einem Hund von der Straße. Auch mit Nala hatte ich so meine Zweifel, doch alles war unbegründet als Boomer das erste Mal bei uns zuhause war. Nala akzeptiere ihn sofort und die Kinder liebten die beiden über alles. Vor zwei Jahren bekamen Boomer und Nala sogar sechs Welpen, wovon drei auch immer noch in der Familie lebten. Mein kleiner Bruder Christian verliebte sich sofort in die Jungen und so nahm Dad einen männlichen Welpen. Esme und Carlisle verliebten sich in ein Weibchen, genauso wie Rose und Emmett. Aber auch alle anderen kamen in ein gutes Zuhause. Das Telefon riss mich wieder aus den Gedanken, es war Rosalie. „Hey Schwesterchen, na schon alles vorbereitet“, fragte sie vergnügt. „Hey Rose, ja der Kuchen ist im Kühlschrank und die Muffins mache ich morgen früh. Wie geht es euch?“ Emmett und meine Schwester hatten vor drei Jahren Zwillinge bekommen, zwei Mädchen Namens Lilli und Sophia. Die beiden waren nur drei Monate jünger als Aiden. Er kam im Oktober zur Welt und die beiden im Januar. Im Moment war sie wieder schwanger, bereits im achten Monat und dieses Mal wurde es ein Junge. „Gut gut, der Kleine spielt momentan Rugby in meinem Bauch. Die Zwillinge schlafen und Emmett schaut Football. Und dir?“ „Gut, wie immer“, meinte ich leise. „Oh Bella, was ist los?“ Rose merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Ich schluchzte laut auf, wieder kamen mir die Tränen und dann erzählte ich ihr was heute passiert ist. „Och Schätzchen, soll ich rüber kommen?“ Auch wenn es nur zwei Straßen waren und erst neun Uhr, wollte ich das Rosalie nicht noch zumuten. „Nein nein, schon ok. Wird schon wieder.“ „Edward wird morgen sicher kommen, er hat es versprochen.“ „Rose, wie oft hat er schon etwas versprochen in den letzten Monaten.“ Dass er die Kinder ins Bett bringen würde, mit ihnen frühstücken würde, mit uns shoppen gehen würde, oder dass er seine Eltern besuchen würde.... Unzählige Versprechen, die selten gehalten wurden. „Das stimmt, aber es ist doch Selinas Geburtstag, das würde er nicht tun.“ „Ich hoffe du behältst Recht. Wir sehen uns dann morgen um zwei.“ „Natürlich. Und wir bringen eine Menge Hunger mit.“ „Das habe ich mir fast gedacht. Zum Glück macht Hannah ihren unwiderstehlichen Kirschkuchen.“ Hannah ist die neue Frau in dem Leben unseres Vaters. Er hatte sie vor sechs Jahren auf der Hochzeit von Alice und Jasper kennengelernt. Sie verliebten sich schnell, zogen noch schneller zusammen und was keiner erwartet hatte, bekamen die beiden bald Nachwuchs. Niemand hatte damit gerechnet, weil die Ärzte Hannah sagten, sie könne keine Kinder bekommen. Doch nun wurde sie mit 39 doch noch Mutter und Charlie mit 48 noch einmal Vater. Christian war Onkel, bevor er auch nur geboren wurde. Es war irgendwie witzig diese Familiengeschichte. „Was für eine tolle Stiefmutter“, lachte Rosalie. „Allerdings. Wir sehen uns dann morgen, gute Nacht Schwesterchen“, verabschiedete ich mich. „Gute Nacht Bella, und mach dir nicht so viele Gedanken. Edward wird da sein.“ „Ja, ich denke du hast Recht.“ „Wie immer.“ Wir mussten lachen, dann legte ich auf. Schnell räumte ich die restliche Küche noch auf und ging dann selbst zu Bett. Morgen würde ein anstrengender Tag werden. Und wenn Edward wirklich kommen würde, könnte ich ihm auch endlich sagen, was ich schon so viele Wochen mit mir herum trug. Die Party war voll im Gange, neben Selina, Aiden, Sophia, Lilli, Christian und Noel sprangen noch sieben weitere Kinder durch unseren großen Garten. Esme und Jasper spielten mit ihnen gerade Topfschlagen und Sophia war gerade in die komplett falsche Richtung unterwegs, dass alle versuchten sie in die Richtige zu lotsen. Noel war der 2-jährige Sohn von Alice und Jasper. Er hatte das schwarze Haar von Alice und die blauen Augen von Jasper geerbt. Sein Gemüt war eine Mischung aus Beiden. Manchmal konnte er so aufgekratzt sein wie Alice, manchmal war er ganz ruhig wie Jasper. Sophia und Lilli waren wie Tag und Nacht. Zwar waren sie eineiige Zwillinge, aber der Charakter konnte unterschiedlicher kaum sein. Beide waren so blond wie Rose und hatten braune Augen. Sophia war ganz wie meine Schwester, sie spielte immer mit Puppen und wollte jetzt schon modeln. Lilly hingegen war wie Emmett. Sie spielte Fussball, schaute mit ihm Sportsendung und hatte auch sein Temperament. Genauso unterschiedlich waren auch Selina und Aiden. Selina hatte meine Haarfarbe aber Edwards Augen, bei Aiden war es genau anders herum. Unsere Tochter war ein absolutes Papakind, aber ihren Charakter hatte sie wohl von mir, weshalb sie wohl auch so an ihm hing. Sie machten die letzten Monate schwer zu schaffen, auch wenn sie es nicht immer zeigte. So wie ich eben. Aiden hatte etwas von Alice Genen bekommen, er konnte selten still sitzen und hinterfragte immer alles. Er war schon jetzt sehr lernbegierig und konnte auch schon etwas schreiben und lesen. Die Intelligenz hatte er definitiv von seinem Vater. „Und, denkst du er kommt noch?“, fragte mich Emmett und biss genüsslich in einen Muffin. „Klar, er hat es doch versprochen“, antwortete ich, vielleicht etwas zu trotzig. „Bella, ruf doch einfach in der Klinik an. Vielleicht steht er noch im OP, so eine Herztransplantation dauert.“ Mein Schwager strich mir beruhigend über den Rücken. Emmett hatte viel Verständnis für Edward, schließlich tat er das alles nur, weil es ihrem Vater so schlecht ging. Aber er wusste auch wie schlecht es mir damit ging und vor allem den Kindern. „Ja, vielleicht hast du Recht“, seufzte ich und ging ins Haus um zu telefonieren. „Mercer-Island-Hospital, Schwester Eva am Apparat“, meldete sich eine etwas ältere Stimme. „Isabella Cullen hier, Schwester könnte ich meinen Mann sprechen?“, fragte ich. „Oh Miss Cullen, tut mir leid. Er steht immer noch im OP. Es gab Komplikationen bei der Transplantation. Die Armen stehen da nun schon 14 Stunden drin.“ „Verstehe, richten Sie ihm aus er soll sich melden, sobald er fertig ist.“ „Natürlich. Ach und richten Sie ihrer kleinen Tochter meine Glückwünsche aus.“ „Danke, das werde ich Schwester. Schönen Tag noch.“ „Ebenfalls Miss Cullen.“ Als ich auflegte musste ich laut schluchzen, sogar die Schwester wusste, dass Selina heute Geburtstag hatte, nur ihr eigener Vater schien dies zu vergessen. „Bella, bist du hier?“, rief mich Alice. Ich konnte nicht antworten, sondern schluchzte nur wieder. Sie schien es zu hören und kam sofort zu mir in die Küche. „Oh Bella, was hat er schon wieder getan?“ Alice wollte mich umarmen, doch ich war zu wütend und schüttelte sie ab. „Er hat ihren Geburtstag vergessen Alice. Das ist das Schlimmste was passieren konnte. Er hat versprochen anzurufen, ER hat versprochen hier zu sein, ER HAT ES VERDAMMT NOCHMAL VERSPROCHEN!“, schrie ich sie an und vermied absichtlich seinen Namen. Die Tränen rannen mir über die Wangen, ich konnte einfach nicht mehr. „Bella, ruhig, komm her.“ Alice nahm mich nun doch in den Arm, dann kam auch noch mein Dad in die Küche. „Bells, was ist passiert?“, fragte er besorgt und fuhr mir über den Rücken. „Edward ist passiert“, weinte ich und schmiss mich in seine Arme. „Oh Bells, es tut mir so leid. Ich dachte es wird wieder besser.“ Dad war schon öfter wütend darüber, dass Edward so selten Zeit hatte für seine Familie. Er wollte ihm schon eine Standpauke halten, bisher konnte ich ihn aber immer davon abhalten. „Nein, es wird nur schlimmer. Ich kann das nicht mehr.“ „Willst du dich etwa von meinem Bruder trennen?“, fragte Alice hysterisch. Daran hatte ich im Traum noch nicht gedacht, aber ich musste einfach hier raus. „Nein, aber ich muss hier raus. Wir fliegen heute Abend noch zu Jacob“, schluchzte ich an Dads Brust. „Was? Das kannst du doch nicht machen“, fiepte meine Schwägerin. „Vielleicht ist das gar nicht so eine schlechte Idee, Alice. Bella und die Kinder brauchen ein bisschen Abstand.“ Ich drückte Dad noch enger, er verstand mich einfach immer. „Wann geht der Flug?“, fragte er mich dann. „Um 22:30 Uhr.“ „Hast du das etwa schon länger geplant“,wollte Alice wissen. „Erst heute Morgen nachdem Edward nicht angerufen hatte. Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gefühl, aber noch immer die Hoffnung, dass er doch kommen würde. Ich habe bereits mit Jacob telefoniert und drei Flüge gebucht. Aber ich kann nicht mehr Alice, ich kann einfach nicht mehr. Ich brauche einfach ein paar Tage Abstand. Bitte sag niemanden etwas bis ich weg bin.“ Alice umarmte mich von hinten und so hingen wir beide irgendwie an meinem Vater. „Es wird alles gut Bella, da bin ich mir sicher. Ich kann dich verstehen, keine Sorge, es erfährt vorerst niemand.“ „Dad kannst du Boomer und Nala nehmen und uns zum Flughafen fahren?“ „Natürlich Bells, natürlich. Aber nun komm, wir sollten wieder raus. Da wartet eine ganze Rasselbande.“ Wir lösten uns voneinander, ich wischte mir die Augen und dann gingen wir wieder nach draußen zu der Geburtstagsparty meiner Tochter. EPOV Erschöpft kam ich nach der 21-stündigen Herztransplantation nach Hause. Es war bereits dunkel im Haus, kein Wunder, es war kurz vor Mitternacht und alles schlief. Selbst die Hunde ließen sich nicht blicken, wahrscheinlich lagen sie wieder bei Aiden im Bett. Ich nahm mir ein Bier aus dem Kühlschrank und ließ mich auf das Sofa plumpsen, ein paar Minuten Auszeit bevor ich zu Bella nach oben ging, mussten jetzt einfach sein. Nach einem tiefen Schluck aus der Flasche stellte ich den Fernseher an und schloss für einen Moment die Augen. Als ich die Augen wieder öffnete tat mir alles weh. Der Fernseher lief immer noch und das Wohnzimmer war lichtdurchflutet. „Scheisse, ich bin auf dem Sofa eingeschlafen“, fluchte ich und setzte mich auf. Ich streckte mich und sah auf die Uhr, es war bereits halb elf. Warum hatte mich Bella nicht geweckt oder eines der Kinder? Auch von Boomer und Nala war nichts zu sehen. Mit einem flauen Gefühl im Magen ging ich nach oben um in den Kinderzimmern nachzusehen, doch beide waren leer. „Bella? Lina? Aiden? Seid ihr hier?“, rief ich durch das Haus. Vielleicht waren sie im Garten und spielten mit den Hunden. „Nala, Boomer? Verdammt ist irgendjemand hier?“, schrie ich im Garten doch nichts tat sich. Schnell ging ich zurück in die Küche und blieb wie angewurzelt stehen. Auf dem Tisch standen die Überreste der Geburtstagstorte von Selina. „Scheisse Scheisse scheisse!“, fluchte ich und ging zu dem Tisch. Neben der Torte lagen selbst gemalte Bilder, das von meiner Tochter stach mir sofort ins Auge. Sie sollten wohl malen, was sie sich am meisten wünschten. Auf Linas Bild konnte ich mich eindeutig erkennen, ein Mann im Arztkittel, dahinter ein Krankenhaus. Und darüber stand: Was ich mir am Meisten wünsche: Dass Papa wieder mehr Zeit für mich hat und mit mir Geburtstag feiert. Mir blieb das Herz stehen, verdammte Scheisse ich hatte tatsächlich den Geburtstag meiner Tochter vergessen! „SELINA! BELLA! AIDEN! Wo seid ihr?“, schrie ich nun noch lauter durch das Haus, während mir die Tränen kamen. Das war das schlimmste, was passieren konnte. Wie konnte ich es nur soweit kommen lassen den Geburtstag meiner Tochter zu vergessen. Vielleicht waren sie ja bei Rose und Emmett, immerhin wohnten sie ja nur um die Ecke. Dort hatte Emmett seiner Familie einen Palast gebaut. Er hatte auch für Alice und Jasper ein Haus gebaut, das auch seines gleichen suchte. Unser Haus bestand schon, doch wir hatten es komplett umgebaut und auch angebaut, natürlich mit Emmettes Hilfe. Doch sein eigenes Haus übertrumpfte uns alle, fast sogar das unserer Eltern. Es war zwar nicht ganz so groß, aber dafür sehr modern und mit vielen hochwertigen Materialien wie Granit und Kirschholz gebaut. Wir wohnten alle nur knapp zehn Gehminuten auseinander, weshalb es oft vor kam das man sich gegenseitig besuchte, allein schon damit die Kinder miteinander spielen konnten. Also kramte ich schnell nach meinem Handy und versuchte meine Frau zu erreichen. Aber das Handy von ihr war aus, nur Mailbox. Vielleicht hatte sie es vergessen oder es war leer. Ich griff zum Telefon und wählte die Nummer von meinem Bruder, nach nur 2x Klingeln ging er auch schon ran. „Bella, na ist mein bescheuerter Bruder noch aufgetaucht?“ „Hier ist dein bescheuerter Bruder“, knurrte ich ins Telefon. „Oh sorry, hey Edward. Alles fit?“ „Nein, ist Bella und die Kinder bei euch?“, fragte ich gereizt. „Ähm, nein. Sind sie nicht zuhause? Vielleicht sind sie zu Mum frühstücken.“ „Und warum sollte sie mir da nicht Bescheid geben?“ „Vielleicht weil du nicht Zuhause warst. Verdammt Edward, wie konntest du Selinas Geburtstag vergessen.“ Emmetts Stimme wurde lauter, er war stinksauer. „Ich weiß selbst, dass ich Scheisse gebaut habe. Aber jetzt muss ich erst mal Bella finden.“ „Weit kann sie ja nicht sein, kommt doch heute Abend zum Essen. Wenn bis dahin die Wogen geglättet sind.“ „Mal sehen, ich melde mich.“ Damit legte ich auch schon auf und rief bei Mum an. „Cullen“, ging sie nach einigen Malen Tuten hin, wahrscheinlich war sie wieder im Garten. Diesen hatte sie sich zur Aufgabe gemacht, als Dad zur Kur aufbrach. Sie besuchte ihn erst zwei Wochen lang in Sacramento, dort hatte Dad einen Kuraufenthalt bei einem alten Bekannten in seinem Reha Zentrum. Vor einer Woche kam sie zurück und seitdem grub sie mit einer Firma den kompletten Garten um. Wenn Dad in knapp zwei Wochen zurückkam, sollte alles fertig sein. „Hey Mum“, weiter kam ich erst gar nicht. „Edward, mein Schatz. Wie lief die OP, hat Herr Palm überlebt?“, eigentlich hatte ich eine Schimpftirade erwartet. „Es gab einige Komplikationen, aber im Moment sieht es sehr gut aus“, wieder ließ sie mich nicht ausreden. „Sehr schön. UND WAS ZUM TEUFEL HAT DICH GERITTEN DEN GEBURTSTAG DEINER TOCHTER ZU VERGESSEN? Ich meine, gut, die Transplantation war wichtig. Aber du hättest verdammt nochmal anrufen können. Selbst dein Dad hat niemals einen Geburtstag oder Jahrestag vergessen. Schäm dich Edward“, polterte Mum dann los. So ausfallend und fluchend war sie nur selten und sie hatte allen Grund dazu. „Mum, ich kann dir nicht sagen wie leid mir das tut.“ „Und, was willst du nun tun?“ „Ich suche Bella und die Kinder um mich zu entschuldigen.“ „Wie du suchst sie? Sind sie nicht zuhause?“ „Nein und nach deiner Reaktion auch nicht bei dir.“ „Tut mir leid Edward, ich hab sie seit gestern Abend nicht mehr gesehen. Vielleicht ist sie bei Alice. Sie haben gestern irgendetwas über neue Entwürfe gesprochen.“ „Ok, dann ruf ich dort an.“ „Melde dich bitte sobald du sie gefunden hast.“ „Mach ich, bye Mum.“ Dann wählte ich auch schon Alice Nummer. „Whitlock-Cullen, hallo Edward“, melde sich meine Schwester, mit einem gefährlichen Unterton. Sie hatte unseren Namen behalten, nachdem sie 2 Jahre mit Jasper in Paris gelebt hatte. Dort hatte sie nämlich ihre eigene Kollektion bei einem Namen haften Designer entworfen und sich dadurch in der Modebranche einen Namen gemacht. Jasper bildete sich dort auch in einem Krankenhaus weiter, ehe er dann, als die beiden zurück nach Seattle kamen, in unserem Krankenhaus eine Praxis eröffnete. Sie heirateten kurz darauf auch schon und so wollte Alice, dass ihr Name trotz der Hochzeit im Gespräch blieb, mit Erfolg. Sie war sehr gefragt mit ihren Designs und hatte ein eigenes Atelier mit Rosalie in der Stadt. Rosalie war immer noch Model, aber entwarf auch eigene Kreationen, hauptsächlich aber für Kinder. „Woher wusstest du, dass ich es bin.“ „Eingebung du Idiot“, giftet sie, doch ich glaubte ihr kein Wort. „Wo sind Bella und die Kinder?“, fragte ich geradeaus, sie wusste etwas. „Sind sie nicht zuhause?“ „Spiel nicht die Ahnungslose, ich spüre, dass du etwas weißt.“ „Schon mal bei Mum oder Charlie versucht?“ „Verasch mich nicht Alice, wo ist Bella?“ „Von mir erfährst du nichts, frag deinen Schwiegervater, wenn er dich nicht vorher durchs Telefon erschießt.“ Und damit legte meine Schwester auch schon auf. „Dumme Kuh“, schrie ich noch ins Telefon, doch natürlich hörte sie es nicht mehr. Charlie wusste also wo Bella war, also fuhr ich besser zu ihm. Er war wahrscheinlich mindestens genauso wütend auf mich, wie alle anderen, sogar wie ich selbst. Wie konnte ich nur den Geburtstag meiner Tochter vergessen. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie enttäuscht sie gestern gewesen sein musste. Wenn ich nicht so ein verdammt schlechtes Gewissen hätte, hätte ich Angst jetzt zu Charlie, dem Polizeichef von Lynnwood, der immer eine geladene Waffe zuhause hatte, zu fahren. Aber es ging um meine Familie. Immer und immer wieder verfluchte und schimpfte ich mich, schlug auf das Lenkrad ein und brüllte mein Auto an. Wahrscheinlich in Rekordzeit kam ich bei Charlie an, sofort sprangen mir Nala, Boomer und Arco bellend entgegen. Meine Familie war also wirklich hier. „Hey ihr, na wo ist der Rest“, begrüßte ich die Drei, da kam schon Christian und Hannah aus dem Haus. „Oh, hallo Edward“, begrüßte diese mich überrascht. „Hallo Onkel Edward.“ Christian umarmte mich kurz. „Hey ihr Beiden, ist Bella und die Kinder hier?“, fragte ich. „Nein, tut mir leid. Aber das soll dir Charlie erklären, er ist in der Küche. Komm Christian, wir gehen ein bisschen spazieren.“ Wenn Hannah also das Feld räumte, hatte ich einiges zu erwarten. Schnell ging ich ins Haus, auch wenn ich eigentlich furchtbare Angst vor Charlie hatte. „Charlie?“, rief ich ins Haus, obwohl ich ja wusste, dass er in der Küche war. „Ach, sie an wer da seine Familie kennt.“ Verdammt, das würde übel würden, inzwischen war ich bei ihm in der Küche. „Ich kann dir nicht sagen wie leid...“ „Spar dir das, mir musst du nichts erklären“, unterbrach er mich barsch und funkelte mich böse an. „Wo ist meine Familie?“, fragte ich den Tränen nahe und sackte auf einem Stuhl zusammen. „Hast du eigentlich nur den Hauch einer Ahnung wie sich Bella gestern gefühlt hat? Von deiner Tochter ganz zu schweigen?“ „Ja, so wie ich mich jetzt. Bitte Charlie, wo sind sie?“, flehte ich und ließ den Tränen nun freien Lauf. „Bella hat so viel für dich getan, euer ganzer Start war eine einzige Farce. Doch dann habt ihr ein Bilderbuchleben geführt, jeder konnte darauf neidisch sein. Karriere, Hochzeit, Kinder. Und dann, dann vermasselst du es wieder. Wie kann man nur so blöd sein?“, schrie mich Charlie an und ich sackte immer mehr in mir zusammen, er hatte mit jedem Wort Recht. „Es tut mir so unendlich leid. Bitte sag mir wo meine Familie ist.“ „Edward, ich werde dir das nur sagen, wenn du mir versprichst, das wieder in Ordnung zu bringen. Dass du wieder mehr für deine Familie da bist, für meine Enkel. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie es ist, seine Familie auseinander brechen zu sehen und ich danke Gott dafür, dass ich normal eine Chance bekommen habe es wieder gut zu machen“, meinte Charlie ernst und etwas ruhiger. „Ich schwöre dir, ich werde mich ändern. Ich liebe Bella und die Kinder über alles. Niemals würde ich es zulassen, dass sie gehen, werde alles dafür tun, dass sie zurückkommen. Nur sag mir bitte endlich wo meine Frau und Kinder sind“, weinte ich nun hemmungslos. „Wenn du jemals wieder so eine Scheisse baust, mach ich dir das Leben zur Hölle.“ „Nie wieder, ich verspreche es.“ Wir blickten uns in die Augen, dann nickte Charlie. „Bella und die Kinder sind in Phoenix, bei Jacob.“ „Was?“, keuchte ich. Bella war so weit weg, sie war aus der Stadt geflohen. „Sie musste raus, Edward. Bella konnte nicht mehr. Selina hat nach der Party gestern nur geweint, sie hat dich so sehr vermisst. Aiden hat kaum ein Wort am Abend gesprochen.“ „Aber wieso gleich nach Phoenix?“, nun mischte sich auch etwas Wut in meine Stimme. „Weil es nicht mehr ging. Bella wusste, dass du bei uns sofort nach ihr suchen würdest.“ „Ich muss zu ihr“, schnell suchte ich nach der Telefonnummer vom Flughafen, um einen Flug nach Phoenix zu buchen. Aufgeregt lief ich in der Küche auf und ab, bis endlich jemand abnahm. „Cullen, ich brauche einen Flug von Seattle nach Phoenix, am besten sofort, egal welche Klasse.“ Die Dame des Flughafen tippte wohl im PC, dann sagte sie etwas Unvorstellbares. „Tut mir leid Mister Cullen, heute habe ich keinen Flug mehr nach Phoenix.“ „Bitte was? Wollen sie mich veräppeln? Irgendetwas muss doch frei sein. Mit umsteigen oder irgendetwas“, sagte ich angebracht ins Telefon. „Nein, tut mir wirklich leid. Der nächste freie Platz wäre morgen um 10:15-“ „In 22 Stunden, sind Sie wahnsinnig? Hier geht es um meine Familie“, wurde ich immer lauter. Dann spürte ich Charließ Hand auf der Schulter, er deutete an mich zu beruhigen. Damit hatte er ja auch Recht, immerhin konnte die Frau nichts dafür. „Tut mir leid, gibt es wirklich keine andere Möglichkeit?“, fragt ich etwas ruhiger. „Leider nein, am Wochenende sind die Flüge nur begrenzt.“ „Dann buchen sie mir für morgen einen Platz“, seufzte ich und gab der Dame meine Kreditkartennummer und alles andere durch. Danach ließ ich mich erschöpft auf Charließ Sofa fallen. Er kam zu mir und stellte mir eine Dose Bier hin, die brauchte ich nun wirklich, auch wenn es erst 12 Uhr mittags war. „Danke. Ich ruf jetzt Jacob an“, meinte ich dann. „Sie wird nicht mit dir reden Edward, auch nicht über Jacob“, sagte Edward schlicht. Wahrscheinlich hatte er damit auch noch Recht. Wenn Bella den Staat verließ, dann würde sie auch nicht über Telefon eines Dritten mit mir reden. „Wahrscheinlich hast du Recht. Verdammt, ich hab solche Scheisse gebaut.“ Ich leerte die Dose mit fast einem Zug. „Immerhin hast du es rechtzeitig eingesehen“, meinte mein Schwiegervater und trank ebenfalls einen Schluck Bier. „Rechtzeitig? Meine Frau hat mit meinen Kindern den Staat verlassen, wegen mir.“ „Das stimmt, aber sie will nicht dich verlassen. Sie braucht nur eine Auszeit, anders wie Renee damals.“ „Hast du nie versucht sie zurück zu holen?“ „Nein, ich war damals zu stolz. Und dann war es irgendwann zu spät. Heute würde ich genauso handeln wie du.“ „Wie konnte es nur soweit kommen?“ Nun war ich wirklich am Tiefpunkt angekommen, alles brach über mich herein. „Du wolltest zu viel. Du wolltest es Carlisle Recht machen, sein Lebenswerk weiter führen und auch deins. Und du dachtest, deine Familie geht nebenbei. Dabei ist deine Familie dein Lebenswerk, Edward. Das hat auch dein Vater begriffen oder denkst du die 8 Wochen Reha ist er gern angetreten? Aber mit Mitte 50 einen Herzinfarkt zu bekommen, ist ein Signal und das hat er erkannt. Ich selbst habe es damals auch nicht erkannt, wie schon gesagt.“ Das klang so einfach und es war auch genauso. Charlie hatte Recht, mit allem was er sagte. Ich nickte nur und leerte mein Bier völlig. Charlie stand auf und holte neues. „Ich muss noch fahren“, meinte ich als er mir wieder eins reichte. „Erst morgen früh an den Flughafen“, grinste Charlie und gleichzeitig öffneten wir eine Dose Bier. „Onkel Edward, aufwachen!“, brüllte mir jemand ins Ohr und mit einem Schlag war ich hellwach. Ich schlug meine Augen auf und setzte mich senkrecht auf, was ich sofort bereute. Das Lichte blendete mich, mein Kopf brummte wie ein Presslufthammer und Magen drehte sich einmal um die Achse. „Scheisse...“, fluchte ich und presste die Augenlider zusammen. „Edward, nicht vor den Kindern“, mahnte mich jemand, durch meine Augenschlitze sah ich Rosalie mit den Zwillingen vor mir stehen. „Was machst du denn hier?“, fragte ich leise. „Ich hab meinen Mann gesucht. Und gefunden.“ Sie deutete nach links, dort saß Emmett in Charließ Sessel und massierte sich die Schläfen. „Alter, was für ein Abend“, grinste mein Bruder und auch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Nachdem Charlie und ich schon mehrere Dosen Bier getrunken hatten, kam irgendwann Emmett vorbei. Erst hielt auch er mir eine Predigt, nachdem ich ihm erklärt hatte, dass ich bereits fünf Mal versucht hatte Bella zu erreichen und auch schon einen Flug gebucht hatte, nahm er sich ebenfalls ein Bier. Beim Zappen durch die Programme blieben wir dann am Sportkanal hängen, wo die besten Footballspiele aller Zeiten kam. Und so leerten wir Charlies Biervorrat und irgendwann holte er auch noch eine Flasche Jack Daniels hervor. Irgendwann mussten wir dann wohl eingeschlafen sein, nur Charlie hatte es wohl noch in sein Bett geschafft. „Fuck, wie spät ist es?“, sprang ich vom Sofa auf. „Halb neun, wieso?“, wollte Rose wissen. „Verdammte Scheisse, ich muss an den Flughfen.“ „Edward, hör auf so zu fluchen vor den Kindern“, mahnte mich Rose wieder, Lilly und Sophia kicherten vor sich hin. Jetzt den Moralapostel spielen und selbst fluchte sie manchmal wie ein König, doch darüber wollte ich jetzt mit Sicherheit nicht diskutieren. In knapp zwei Stunden ging immerhin mein Flug zu Bella. „Alter so kannst du nicht nach Phoenix fliegen“, stellte Emmett dann fest und ich sah an mir herab. Ich hatte immer noch meine OP Hose an, lediglich ein anderes T-Shirt hatte ich mir gestern zuhause angezogen. „Ich kauf mir am Flughafen Klamotten, aber ich muss jetzt echt los.“ „Duschen wäre auch nicht schlecht, mit dem Geruch nimmt dich Bella nie zurück.“ Rose zog die Nase kraus als ich an ihr vorbei lief. „Auch das werde ich irgendwie am Flughafen erledigen. Wo ist eigentlich Charlie?“ „Der ist auf der Wache, Notfall. Ein Wunder, dass er überhaupt aus dem Bett kam.“ Hannah kam aus der Küche. „Tut mir leid Hannah, ich mach das alles wieder gut, versprochen.“ „Ja ja, schon ok. Geh und hol Bella zurück. Das ist wichtiger. Wenn du das nicht schaffst, hast du eh andere Probleme“, grinste sie und ich wusste genau auf was bzw. wen sie anspielte. „Das werde ich, ich meld mich. Tschüss.“ Damit rannte ich aus dem Haus, in meinen Wagen und raste zum Flughafen. Zum Glück hatte ich bereits gestern telefonisch den Check-in gemacht, so musste ich nur durch die Sicherheitskontrolle, da ich ja kein Gepäck hatte. Im Duty-free kaufte ich mir erst einmal Kosmetika und Klamotten und machte mich notdürftig auf der Toilette frisch. Als ich im Flugzeug saß, beruhigte ich mich wieder ein wenig, so das der Kater nun zum Vorschein kam. „Oh fuck, das war eindeutig zu viel Bier“, stöhnte ich und ließ mich tiefer in den Sitz sinken. „Mister, kann ich ihnen etwas bringen?“, fragte mich die Stewardess. „Haben Sie Kopfschmerztabletten und Wasser?“ „Natürlich, einen Augenblick“, lächelte und verschwand die Stewardess. Einen Vorteil musste die Buisness Class haben und wenn es nur Kopfschmerztabletten waren. Kurze Zeit später kam sie mit beiden zurück, ich schluckte beides schnell und hoffte dann, das die 3 Stunden Flug nur einfach schnell vergehen würden. Auf jeden Fall hatte ich nun genug Zeit, über alles nachzudenken. Was ich verbockt hatte. Wie ich es wieder gut machen konnte. Aber eigentlich kannte ich die Antwort schon längst. Ich musste in der Klinik einfach kürzer treten, sonst hatte ich bald keine Familie mehr. Dad hatte mir das vor einiger Zeit schon prophezeit, mir geraten einen zweiten Oberarzt einzustellen. Aber ich wollte es einfach selbst schaffen, keine Hilfe annehmen. Es war schließlich unsere Klinik. Doch es musste sich etwas ändern. Und wenn Bella und die Kinder zurückkamen, war das, das erste was ich in Angriff nehmen würde. Es musste einfach öfters ohne mich gehen, gestern und heute tat es das ja auch. Wobei ich mir sicher war, dass ich bei meiner Rückkehr, wann auch immer dies sein würde, einiges zu erklären hatte in der Klinik. Schließlich habe ich mir einfach so frei genommen, obwohl ich heute zwei OP s auf dem Plan hatte. Doch meine Familie war nun einfach wichtiger. Um sie würde ich kämpfen, egal wie lange ich dafür von der Klinik wegbleiben müsste. Ich sah aus dem Fenster, meine Kopfschmerzen ließen nach, dafür übermannte mich nun der Schmerz, dass Bella mich verlassen hatte. „Oh Bella, es tut mir so leid. Komm zurück, ich liebe dich“, murmelte ich den Wolken entgegen und eine einzelne Träne lief mir die Wange herab. BPOV Ich saß mit Leah im Garten und sah den Kindern beim Planschen zu. Jacob hatte kurzfristig los müssen, ein Kumpel brauchte seine Hilfe. Es waren 28 Grad, für Mitte Mai in Phoenix völlig normal. Diese Wärme vermisste ich immer noch in Seattle, deshalb sog ich jeden Sonnenstrahl in mir auf. Leah und Jacob hatten schon drei Kinder, im Moment war sie mit Nummer vier schwanger. Seth war schon neun, Elena fast sieben, Kiera vier und Baby Nummer vier würde wieder ein Junge werden. In vier Monaten war es soweit. Von Seth war ich die Patentante, genauso wie von meiner Nichte Lilly. Die fünf verstanden sich prima und hatten in dem Planschbecken jede Menge Spaß. Nach unserem überstürzten Aufbruch vorgestern Abend waren Selina und Aiden total verstört. Wir kamen mitten in der Nacht in Phoenix an und Aiden weinte sich im Flug in den Schlaf. Jacob holte uns vom Flughafen ab, was immerhin die Laune von seinem Patenkind Selina etwas besserte. Trotz allem schliefen sie dann nur schlecht ein und gestern fragten sie ständig nach ihrem Papa. Ständig wollten sie ihn anrufen und immer wieder musste ich mir neue Ausreden einfallen lassen, warum das nicht ging. Ich wollte mich gestern auf keinen Fall mit ihm auseinander setzen und die Tatsache, dass er sich nicht meldete, machte mich nur noch wütender. Die letzte Nacht schliefen die Beiden dann wie ein Stein, wahrscheinlich wegen der Aufregung der letzten Tage und weil Leah und Jacob sie komplette auspowerten. Als sie heute aufwachten, wollten sie sofort zuhause anrufen, was ich dieses Mal auch erlaubte. Doch zuhause nahm niemand ab und auch auf Edwards Handy ging nur die Mailbox ran. Meine Wut steigerte sich dadurch nur noch mehr, er war wahrscheinlich wieder in der Klinik. Anscheinend kümmerte es ihn keine Spur was mit uns war. Nur fünf Mal hatte er versucht mich zu erreichen, hier rief er überhaupt nicht an. Von einer SMS von Alice wusste ich, dass Edward Bescheid wusste wo wir waren. Wieder musste ich mir etwas einfallen lassen für die Kinder und die Enttäuschung stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Dass er wusste wo wir waren und trotzdem nicht reagierte, keine SMS, nicht einmal hier anrief, das ließ mich vor Wut fast platzen. „Bella, denk endlich mal an was anderes. Du platzt ja bald vor Wut“, holte mich Leah aus meinen Gedanken. „Wundert dich das“, grummelte ich. „Nein, natürlich nicht. Aber ich bin mir sicher, dass er sich meldet. Edward liebt dich, er gibt dich nicht so einfach auf.“ „Ach ja, bist du dir da so sicher?“, fragte ich spitz. Doch bevor Leah etwas antworten konnte, antwortete jemand anders. „Ich bin mir da sicher.“ Mein Kopf schnellte in die andere Richtung, an der Terrassentür stand Edward, dahinter ein grinsender Jacob. Jetzt wusste ich, welchem Kumpel er helfen musste. „Edward...“, hauchte ich, doch bevor ich mehr sagen konnte gingen zwei Kinderschreie durch den Garten. „DADDY!“ Selina und Aiden sprangen in Rekordtempo aus dem Becken und auf ihren Vater zu, der sie nur allzu gern in den Arm nahm, ganz egal wie klitschnass die beiden waren. Langsam stand ich von meiner Liege auf und sah dem Geschehen zu. Edward fing zuerst seine Tochter auf, dann Aiden. Er ging in die Hocke, hielt sie einfach nur fest und weinte dabei. Ich schlug mir die Hand vor den Mund und konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken, die Szene war einfach zur rührend. „Warum weinst du Papa?“, fragte unser Sohn. „Ich bin so froh euch wieder zu haben“, schluchzte mein Mann und nun war es um meine Beherrschung dahin. Auch mir kamen die Tränen und Leah nahm mich in den Arm. „Siehst du. Und du hast an ihm gezweifelt“, flüsterte sie leise und lächelte aufmunternd. Nach einer Weile wand sich Selina in Edwards Griff und sah zu mir. „Daddy, Mama weint auch“, stellte sie fest und Edward sah zu mir. Unsere Blicke trafen sich, ich erkannte in seinen Augen Schmerz, Leid und auch Verzweiflung. Die Tränen bei mir wurden immer mehr, erst jetzt wurde mir klar, was ich ihm damit angetan hatte, einfach mit den Kindern zu verschwinden. „Dann umarmen wir die Mama einfach auch ok?“, fragte Edward die Kleinen. „Au ja.“ Aiden sprang sofort auf mich zu, Selina folgte ihm und schon hatte ich Beide an mir hängen. Edward lief langsam auf mich zu, sah mich fragend an und als ich leicht nickte, schloss er mich so fest in die Arme, wie lange nicht mehr. „Bella..“, schluchzte er in meine Haare und ich klammerte mich einfach nur an ihn. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf und Edward weinte ebenfalls. Als ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte, gingen wir beide in die Hocke und Edward zog mich auf seinen Schoss. Die Kinder waren schon lange nicht mehr bei uns, wahrscheinlich hatte Jacob sie nach drinnen gebracht. „Ich dachte ich habe euch verloren“, durchbrach Edward irgendwann die Stille. „Ich konnte nicht mehr Edward“, schluchzte ich. „Es tut mir so leid Bella. Keine Worte der Welt können ausdrücken wie leid.“ „Jetzt bist du hier.“ „Ja, aber viel zu spät Bella, viel zu spät.“ Edward lockerte etwas die Umarmung, ich rückte etwas nach hinten und sah ihn an. „Die ganzen letzten Wochen habe ich dich mit allem alleine gelassen, sogar unseren Flug nach New York mussten wir wegen mir um Stunden verschieben. Alles musstest du alleine machen, die Kinder ins Bett bringen, aufwecken, den Haushalt, dein Job, die Hunde. Aber das schlimmste ist, ich habe den Geburtstag unserer Tochter vergessen, habe euch an so einem Tag alleine gelassen ohne einen Anruf oder sonst was. Bella, das werde ich mir nie verzeihen.“ Edward quälte sich, sein Blick war voller Schmerz. All seine Worte waren wahr und doch konnte ich ihm nicht richtig böse sein, dafür liebte ich ihn diesen Idioten viel zu sehr. „Versprich mir bitte, dass so etwas nie wieder passiert“, meinte ich sanft und hob eine Hand an seine Wange, um ihn etwas zu beruhigen. „Nie wieder Bella, nie wieder, das schwöre ich. Du, Selina und Aiden seid das Wichtigste in meinem Leben. Das werde ich nie wieder aufs Spiel setzen.“ Edward schmiegte sich an meine Hand. „Ich weiß, dass die Klinik und der Job dein Leben sind...“ „Nein Bella, ihr drei seid mein Leben. Das ist mir die letzten zwei Tage klar geworden, als ich dachte ich hab euch verloren. Für euch würde ich die Klinik aufgeben, ich würde alles aufgeben. Es gibt nichts Wichtigeres in meinem Leben als Selina, Aiden und dich. Ich liebe euch mehr als mein Leben, nie wieder werde ich das hergeben“, unterbrach mich mein Mann sofort. „Du sollst nicht deinen Job aufgeben, ich weiß doch, was er dir bedeutet.“ Soviel Zeit ich mir auch mit Edward wünschte, ich würde nie wollen, dass er deshalb seinen Job aufgab. „Das werde ich nicht, aber sobald wir zurück sind, werde ich mich um einen weiteren Arzt umsehen. Das hätte ich viel früher machen sollen. Ihr seid wichtiger als alles andere.“ Ich nickte nur und lächelte Edward zu. „Ihr kommt doch wieder mit zurück?“ Panik stand in Edwards Augen, als er mich das fragte. Natürlich würden wir zurückgehen mit Edward, ich hatte ihm schon verziehen, als ich ihn an der Türe stehen sah. „Natürlich Edward, die Kinder halten es kaum noch ohne dich aus“, nickte ich. „Und du?“ „Ich liebe dich, natürlich komme ich auch zurück“, lächelte ich ihn an. „Womit hab ich dich nur verdient. Du bist das Beste, was mir je passiert ist.“ Edward zog mich an sich und wir versanken in einem innigen Kuss. Ja, Edward hatte verdammt viel Scheisse gebaut. Aber dass er hier war, dass er um uns kämpfte, zeigte mir wie leid es ihm tat. Dieser Mann war alles für mich, ihm würde ich wohl bis ans Ende der Welt folgen. „Mummy, Daddy, auch kuscheln.“ Aiden stürzte sich auf uns, auch Selina ließ nicht lange auf sich warten. „Fliegen wir jetzt wieder nach Hause?“, fragte unsere Tochter. Fragend sah ich Edward an, der schüttelte nur den Kopf. „Heute nicht mehr, vielleicht morgen oder übermorgen. Wenn wir solange bei Jacob bleiben dürfen.“ antwortete er Selina. „Cool, dann können wir weiter baden?“ „Ja, geht ruhig. Lasst euren Daddy nur allein“, schmollte Edward, lachte aber dabei. „Komm mit“, forderte Aiden ihn auf und zog an seiner Hand. „Ich komm gleich nach, geht schon mal vor“, sagte er dann und das musste man den Beiden nicht zweimal sagen. Ein lautes Platschen war zu hören, da kamen auch schon wieder Jacobs Kids angerannt. Edward und ich standen auf, sofort legte er mir wieder einen Arm um die Taille, als auch Leah und Jacob wieder auf die Terrasse kamen. „Ich hab dir doch gesagt, dass sie ihm keine Szene macht und sofort verzeiht, du schuldest mir 10Dollar“, grinste Jacob über beide Ohren. „Jacob, sei ruhig.“ Leah boxte Jake in die Seite, wir mussten aber alle laut lachen. „Danke, dass ihr die drei aufgenommen habt. Und das du mich abgeholt hast“, bedankte sich Edward und gab mir einen Kuss auf den Scheitel. „Ach nichts zu danken, war doch selbstverständlich. Aber bau ja nie wieder so eine Scheisse“, mahnte Leah und strich über ihren Babybauch. „Nie wieder, das schwöre ich. Die drei sind doch mein Leben.“ Jake und Leah nickten nur lächelnd. „Du siehst ziemlich fertig aus Edward, was hast du durchgemacht?“, fragte Leah und ich sah mir meinen Mann genauer an. „Stimmt, du hast riesige Augenringe und deine Haare sind irgendwie, eklig“, stellte ich nach einer Berührung fest. „Ja, ich hatte nicht wirklich Zeit zu duschen, lange Geschichte“, grinste Edward. „Na dann, wir haben Zeit.“ Jacob machte eine ausladende Bewegung zur Sitzecke im Schatten, auf der wir uns gemeinsam niederließen. Edward erzählte die letzten 36 Stunden im Schnellverfahren und irgendwie fand ich das Ganze nur zu komisch. Leah war mehr entsetzt als ich es eigentlich sein sollte, aber ich stellte mir meinen Dad, meinen Mann und Schwager gerade beim Saufgelage vor. Nach einer Weile beschlossen wir etwas beim Chinesen zu bestellen, Edward hatte seit Tagen nichts Anständiges gegessen. „Bella für dich Sushi?“, fragte mich mein Mann, als er die Karte studierte. Jetzt war es wohl an der Zeit, ihm noch etwas zu sagen, was noch niemand wusste. „Ähm nein, das geht gerade nicht“, meinte ich kleinlaut. „Wie das geht nicht? Du isst das doch sonst immer so gern wenn wir hier sind.“ Verwirrt sah mich Edward an, auch Leah und Jacob standen die Fragezeichen ins Gesicht. „Schatz, ich muss dir noch etwas sagen“, sagte ich leise und Edwards Augen weiteten sich vor Schreck. „Bella, was ist los? Du kannst mir alles sagen. Bist du krank?“ Jake und Leah verzogen sich nach drinnen, sie ahnten wohl Schlimmes. „Nein nein, es ist nichts Schlimmes“, meinte ich beschwichtigend. „Was ist dann?“ Edward war sichtlich nervös. „Edward, wir fliegen nicht zu viert zurück nach Seattle. Sondern zu fünft“, ließ ich dann die Bombe platzen. Edward sah mich erst fragend an, dann weiteten sich seine Augen noch mehr und sein Mund stand offen. „Wie du meinst, Bella ist das dein Ernst? Du bist schwanger?“, sprach er es dann aus. „Ja Edward, wir bekommen noch ein Baby.“ Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen drückte mich Edward an sich und wirbelte mich herum. „Wir bekommen noch mal ein Baby, ich werde noch mal Vater“, jubelte er. „Lass mich runter, bitte“, lachte ich und Edward ließ mich wieder auf meine Beine. „Tut mir leid, ich freu mich nur so. In welcher Woche bist du?“ „In der 13. Woche.“ „Soweit schon, wie lange weißt du es schon?“ „Seit der 8. Woche“, gab ich kleinlaut zu. „Solange, aber, das heißt ja dann. New York?“, fragte Edward. „Ja, das war ja auch das letzte Mal...“ Die letzten Worte ließ ich im Raum hängen, Edward wusste auch so was ich meinte. „Ich hatte es auch lange verdrängt, dass es möglich sein konnte. Irgendwann hab ich dann doch einen Test gemacht und war beim Arzt, da war ich dann schon in der achten Woche. Ich wollte es dir sagen, aber ich fand nie die richtige Gelegenheit. Zwischen Tür und Angel fand ich es nicht richtig. Dann wollte ich es dir an Selinas Geburtstag sagen, aber du warst nicht da. Tut mir leid Edward, ich hätte es dir früher sagen müssen.“ „Schon in Ordnung Bella, ich bin selbst Schuld. Ab jetzt wird alles anders. Versprochen.“ Er nahm mich wieder in den Arm und küsste mich innig. „Wer weiß es schon alles?“ „Niemand, ich wollte es niemanden sagen, bevor du es nicht wusstest. Aber ich glaube deine Schwester ahnt es schon.“ „Und in dem Zustand steigst du alleine mit den Kindern in den Flieger? Tue das ja nie wieder, vor allem wenn es niemand weiß.“ „Ich bin schwanger und nicht krank Edward“, lachte ich und gab ich einen erneuten Kuss. „Na dann, lass es uns mal den Kindern sagen. Die werden sich bestimmt freuen. Und natürlich Jacob und Leah.“ Arm in Arm riefen wir die Kinder, Jacob und Leah und verkündeten die frohe Botschaft. Selina und Aiden waren ganz aus dem Häuschen und auch der Rest freute sich tierisch für uns. Edward hatte für den nächsten Tag einen Rückflug mittags gebucht, er wollte es so schnell wie möglich der Familie sagen. Ich wusste, wenn wir zurück in Seattle waren, würde sich einiges ändern. Ich freute mich jetzt schon auf die Zeit, denn mir war klar, dass ich den besten Mann und die beste Familie der Welt hatte. 7 Monate später EPOV Ich lag auf unserem großen Sofa, neben mir schlief Bella, Boomer hatte seinen Kopf neben mich gelegt und ließ sich genüsslich kraulen. Auf meinem Bauch schlummerte friedlich seit einer halben Stunde mein neugeborener Sohn Kellan, pappsatt vom Stillen und gerade einmal eine Woche alt. Er war so süß, fast ein perfektes Ebenbild von Bella als Baby, nur meine Lippen hatte er wie Bella und meine Mutter immer wieder betonten. Ich sah nach draußen, langsam wurde es dunkel und der Schnee fiel immer stärker. Es war Silvesterabend und Kellan war am 25. Dezember auf die Welt gekommen, unser kleines Christkind. Bella durfte auch schon am nächsten Tag nach Hause und seit gestern hatte auch ich zwei Wochen Urlaub. Nach ihrer Flucht zu Jacob und unserer gemeinsamer Rückkehr hatte ich ihr versprochen, nach der Geburt für die beiden da zu sein. Und dieses Versprechen und all die anderen würde ich auch halten. Vor zwei Monaten hatten wir einen zusätzlichen Arzt eingestellt und auch Dad war wieder öfters in der Klinik. So blieb nicht mehr alles an mir hängen und ich kam auch nicht mehr in Versuchung mir zu viel aufzuhalsen. Kellan streckte sich genüsslich, was Boomer Aufmerksamkeit auf sich riss. Er liebte den Kleinen heiß und innig, lag immer vor seinem Bettchen und folgte uns auf Schritt und Tritt wenn wir Kellan auf dem Arm hatten. „Scht, alles gut Boomer“, sagte ich leise und kraulte ihn unter dem Ohr weiter. Nala lag in ihrem Körbchen, sie war weniger beeindruckt von Kellan. Boomer rutschte weiter zu Kellan, schnuffelte an ihm und legte seine Schnauze ganz nah an ihn ran. Die Hand von meinem Sohn rutschte nach unten und lag nun auf Boomers Kopf, was ihm sichtlich gefiel und er weiter vor sich hin döste. Ich griff nach meinem Smartphone und machte davon ein Foto, das Ganze war einfach zu süß. Dann schickte ich das Bild zu Emmett, sein Hund Fluke war von seinem Jüngsten Jason auch hin und weg. Jason, mein jüngster Neffe, kam zwei Tage nach meinem Geburtstag auf die Welt. Die Geburt war für Rosalie der Horror, sie lag fast 20 Stunden in den Wehen und zum Schluss machte man doch einen Kaiserschnitt. Prompt kam ein Bild von Emmett zurück, Jason lag auf dem Sofa und Fluke hatte sich einmal um ihn herum gelegt und den Kopf auf seinen Bauch gelegt. Es war wirklich zu süß. Wir waren sehr froh, dass unsere Hunde so gut mit den Babys auskamen, auch mit Selina und Aiden war es schon einfach, aber bei Kellan waren wir uns nicht so sicher. Besagter rührte sich gerade auch wieder, was sofort Boomer aufschreckte. „Na kleiner Mann, genug geschlafen?“ Kellan blinzelte mich an, ich zog ihn weiter zu mir nach oben und gab ihn einen Kuss. Dann roch ich weshalb er aufgewacht ist. „Ok, verstehe, dann machen wir mal eine frische Windel.“ Vorsichtig stand ich auf und ging nach oben in Kellans Zimmer um ihn zu wickeln, natürlich nicht ohne von Boomer verfolgt zu werden. Als wir fertig waren döste Kellan schon wieder in meinem Arm und wir gingen nach unten. Dort stand Bella in der Küche, sie war wohl auch aufgewacht. „Hey, na hatte er die Windeln voll?“, fragte sie mich. „Aber so was von“, grinste ich und gab ihr einen Kuss. „Dann mach ich uns mal was zu essen, die Kinder werden bestimmt bald heim kommen.“ Selina und Aiden waren mit Mum, Dad, Charlie, Hanna und Christian beim Schlitten fahren, mit anschließendem Essen. Sie wollten uns ein bisschen Ruhe und Zweisamkeit gönnen, worüber wir sehr froh und dankbar waren. „Brauchst du nicht, die sind noch Essen gegangen und kommen auch noch nicht so schnell. Mum und Dad bringen uns etwas mit vom Italiener. Charlie hat mir vor zehn Minuten geschrieben“, klärte ich Bella auf. „Auch nicht schlecht, dann geh ich kurz unter die Dusche.“ „Weißt du was, lass uns baden. Kellan schläft schon wieder und so haben wir bestimmt eine Stunde für uns“, schlug ich Bella vor und ihre Augen leuchteten sofort vor Begeisterung. „Tolle Idee, bis gleich oben.“ Bella küsste mich noch, dann düste sie nach oben. Ich ging langsam mit meinem Sohn nach oben, legte ihn in sein Bettchen, davor positionierte sich Boomer sofort, Nala lag auf dem Flur vor der Türe. Boomer war das beste Babyphon, beim kleinsten Piep von Kellan gab er sofort Meldung. Er bellte nicht wirklich, sondern winselte leise und wenn wir nicht gleich kamen, kam er zu uns und bellte dann kurz auf. Trotzdem nahm ich das Babyphon sicherheitshalber mit ins Bad. Dort saß Bella auch schon in unserer großen Eckbadewanne, dicht in Schaum gehüllt. „Babyphone? Wo ist unser Wachhund?“ grinste sie. „Da wo er hin gehört, dachte nur sicher ist sicher“, lachte ich und stieg zu ihr in die Wanne. Ich setzte mich hinter Bella und schlang meine Arme um sie. Bella hatte in dieser Schwangerschaft kaum zu genommen, ihr Bauch war schon wieder fast so flach wie vorher. Und im Gegensatz zu Aidens Geburt, der ein Kaiserschnitt war, weil er falsch lag, war Kellans Geburt total leicht. Schon innerhalb von vier Stunden war er auf der Welt. Sanft massierte ich Bella die Schultern und Arme, sie seufzte wollig unter meinen Berührungen. Solche Momente waren wirklich selten geworden, bei drei Kindern kein Wunder. Deshalb waren wir wirklich froh, dass wir heute ein paar Stunden für uns hatten, bevor wir uns später alle bei meinen Eltern treffen würden um auf das neue Jahr anzustoßen. „Was hältst du davon, wenn wir dieses Jahr in L.A. Urlaub machen?“, fragte Bella in die Stille. „Hmm... klingt gut. Das Ferienhaus von Dr. Parsen wird aber zu klein sein für uns fünf.“ Seit unserem Urlaub vor zehn Jahren waren wir nicht mehr in Los Angeles. „Du willst ohne Boomer fahren? Na ob das klappt.“ „Ach klar, das wäre nicht der erste Urlaub ohne die beiden.“ „Davor gab es aber auch Kellan noch nicht“, lachte Bella. „Bis dahin ist ja noch eine Weile, wann willst du denn Urlaub machen?“ „Ich dachte im Juli oder August, da muss ich dann Kellan auch nicht mehr stillen, wenn es so gut läuft wie bei den anderen beiden.“ „Ok, dann werde ich gleich nach meinem Urlaub mal in Klinik die Urlaubspläne studieren“, erwiderte ich. „Das klingt gut. Heute schon was von deinem Neffen gehört?“ „Klar, Emmett hat mir vorhin ein Bild geschickt, zu süß, ich zeig es dir später.“ „Hoffentlich geht es heute Alice besser, zum Glück hatte ich nie solche Schwangerschaftsübelkeit.“ Meine Schwester war wieder schwanger, total unerwartet für uns alle. Eigentlich wollten sie und Jasper noch ein, zwei Jahre warten, aber nun war sie im dritten Monat schwanger und hatte richtig schwer mit der Übelkeit zu kämpfen. „Das werden wir heute Abend sehen, wenn sie kommen kann.“ Wir genossen unser Bad noch eine ganze Weile, redeten übe viele Dinge und hielten uns einfach nur fest. Dann kratze Boomer irgendwann an der Türe und bellte, über das Babyphone war auch Kellan zu hören. „Wie lang ist das stillen her?“, fragte Bella schläfrig, aber eigentlich kannte sie die Antwort schon. „Knapp drei Stunden, wir liegen aber auch schon über eine Stunde hier“, antwortete ich trotzdem mit Blick auf die Uhr am Radio. Das war ihr Stichwort, Kellan wollte fast auf die Sekunde genau alle drei Stunden gestillt werden. „Na dann werd ich mal gehen und die Raubtierfütterung machen. Bis gleich.“ Bella gab mir einen Kuss, dann wickelte sie sich ein Handtuch um und ging zu Kellan neben an. „6,5,4,3,2,1... Happy New Year!“, riefen wir im Chor, dann stießen wir mit unseren Sektgläsern an. Wir umarmten uns alle, küssten uns und wünschten uns alles Gute für das neue Jahr. Die Kinder bestaunten das Feuerwerk über Seattle und dem See, das vom Garten meiner Eltern aus bestens zu sehen war. Der Schneefall hatte nachgelassen, die sechs Kids starrten dick eingepackt in den Himmel, das eine Ah oder Oh war zu hören, nur die Babys waren drin und schlummerten friedlich. Als ich mit meiner Familie durch war, nahm ich meine Frau fest in den Arm und sah ihr tief in die Augen. „Happy New Year mein Schatz. Du bist das Beste, was mir je passiert ist.“ Bellas Augen funkelten und eine Träne stahl sich heraus. „Danke Edward, du auch. Du und unsere drei Kinder sind das Wichtigste in meinem Leben, ich liebe dich“, hauchte sie leise. „Ihr vier seid mein Leben, ich liebe euch über alles und werde alles für euch tun...“, erwiderte ich und küsste sie innig. Im letzten Jahr war so viel passiert und doch war Bella bei mir geblieben. Nie wieder würde ich das auf Spiel setzen, für meine Familie würde ich alles tun. Bis ans Ende meiner Tage. ♥ENDE♥ ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ So wie hat es euch gefallen? Ist ja doch einiges passiert und zum Glück haben Bella und Edward nochmal die Kurve bekommen. Aber ich glaube, solche Situationen gibt es oft im Alltagsleben und es kann nicht immer eitel Sonnenschein sein. Und auch alle Anderen sind glücklich, auch Charlie hat noch sein spätes Glück gefunden. Hoffe das euch das allen gefallen hat. Nun will ich Danke sagen! DANKE das ihr meine Geschichte gelesen habt. DANKE das ihr soviel Geduld mit mir hattet. DANKE für jeden Review. DANKE an meine Beta Anja. DANKE für euch!! Vielleicht liest man sich irgendwann wieder. Bis dahin wünsch ich euch alles Gute. Bussal eure Nicki Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)