Avatar - Der Herr der Elemente von abgemeldet (Buch 4 Luft) ================================================================================ Kapitel 1: Azulas Rückkehr -------------------------- Avatar – Der Herr der Elemente Buch 4 Luft Kapitel 1 „Azulas Rückkehr“ Drei Jahre, nach dem entscheidenden Kampf gegen die Feuernation und Feuerlord Ozai, waren in die Lande gezogen und die damaligen Helden lebten danach glücklich und zufrieden in ihren Heimaten. Während Aang und Katara beim westlichen Lufttempel blieben und diesen wieder zu ihrem Zuhause neu aufbauten, waren Sokka und seine Freundin Suki mit Hilfe des fliegenden Bisons Appa ( und Aangs Erlaubnis ihn für längere Zeit auszuleihen – er besuchte natürlich zwischendurch Aang) zu den Kyoshiinseln geflogen. Zuko war inzwischen schon ein bekannter, gutmütiger und gefeierter Feuerlord geworden, der mit seinem Onkel Iroh, als Berater an seiner Seite, für Recht und Ordnung und vor allem für Gerechtigkeit sorgte. Er und Mai blieben weiterhin ein Paar. Toph Bei Fung war hin dessen wieder zurück zu ihrer Familie gegangen, wo sie nun lernen musste, wie sie sich als eine wohlerzogene und fromme Frau zu verhalten hatte. Drei Jahre schien alles so zu sein, wie es sich jeder vorgestellt hatte, doch eine Person überkamen plötzlich Zweifel, ob sie sich damals richtig entschieden hatte. Katara blickte in Gedanken versunken an den Felsen vorbei. Sie spürte den Wind in ihren langen, braunen Haaren und ihr wurde auf einmal kalt. Sie hasste den Wind, die Luft, einfach alles hier. Sie wollte Wärme und keine Kälte. Sie war nun siebzehn Jahre alt und so seit drei Jahren mit Aang zusammen. In letzter Zeit dachte sie aber oft an die Zeit zurück, als sie mit ihren Freunden als das berühmte Team Avatar noch herum zog und sie gemeinsam gegen jede Gefahr strotzten. Alles war so einfach gewesen. Doch jetzt überkamen sie immer mehr Zweifel und sie hatte sich zu oft die Frage gestellt, ob sie wirklich glücklich mit ihrem Leben, so wie es jetzt ist, war. „Hach, die gute alte Zeit“, seufzte sie und sah zum ersten Mal nach Monaten wieder ein Lächeln auf ihren Lippen, als sie ihr Gesicht in ihrem Spiegelbild eines nahe liegenden Brunnens betrachtete. Plötzlich spürte sie kalte Finger auf ihren Augen. „Wer bin ich?“, fragte die nun erwachsen, männlich, klingende Stimme. Hastig drehte sich Katara daraufhin um und sah ihrem Gegenüber direkt in die Augen. Ihr Lächeln war wieder so schnell verschwunden wie es gekommen war. Aang stand vor ihr. Den Lemur Momo auf seiner rechten Schulter sitzend. „Hey Katara, ist alles in Ordnung?“, fragte er seine Freundin besorgt. Statt ihm eine Antwort zu geben, wandte sie jedoch ihr Gesicht ab und sah mit ihrem typischen eingeschnappten und trotzigen Katara – Gesicht säuerlich zur Seite. „Ja, alles in Ordnung…“, gab sie mit einem zickigen Unterton zurück. „Dann ist ja gut“, meinte dann der noch immer etwas naive Aang, ohne zu wissen dass nichts in Ordnung war. Mit seinem verliebten Lächeln, das seine Gefühle für seine Freundin ausdrückte, legte er seine Hände um ihre Schultern und wollte sie zärtlich hinter ihrem Ohr küssen, doch Katara wich ihm aus. „Katara?“, fragte der Avatar seine Freundin nun mit aufsteigender Besorgnis. „Was hast du?“ „Gar nichts“, gab sie zickig als Antwort zurück. Doch Aang wollte ihr das nicht glauben. „Nein, das glaube ich nicht. Schon seit einigen Monaten bist du so komisch. Du siehst mich nicht an, du bist die ganze Zeit sehr gereizt…“ Er wurde barsch von Katara unterbrochen: „Ich bin nicht die ganze Zeit sehr gereizt!“ Aber Aang war da anderer Meinung. „Doch, da, schon wieder! Schon bei der kleinsten Provokation gehst du an die Decke! Ich…ich darf dich noch nicht einmal berühren. Was ist los mit dir?“ „Es ist gar nichts!“, schrie Katara nun fast, doch sie wusste selbst dass das eine Lüge war. „Sag mir doch was los ist“, begann Aang und klang langsam verzweifelt. „Ist es weil du deine Heimat, den südlichen Wasserstamm vermisst? Deinen Vater und Gran – Gran? Fehlt dir Sokka oder vielleicht sogar Appa? Suki? Fühlst du dich hier, beim westlichen Lufttempel, nicht wohl? Oder…“, er stockte kurz und Katara sah ihn nun aus den Augenwinkeln mit einem mitfühlenden Gesichtsausdruck an, als ob sie wüsste welche Frage jetzt kommen würde. „Oder hast du etwa keine Gefühle mehr für mich?“ Er machte einen Schritt auf sie zu. „Sag Katara, liebst du mich noch?“ Katara sah wieder zur Seite. Ihre Arme hatte sie dabei um ihren eigenen Körper geschlungen, als ob sie sich vor ihrer eigenen Kälte, die sie plötzlich an den Tag legte, schützen wollte. Ohne auf eine Antwort zu warten, sprach Aang seine Vermutung offen aus. „Es ist er oder? Du hast dich in ihn verliebt oder? Natürlich hast du! Du hast ihn schon immer geliebt nicht wahr?!“ Dabei schritt er näher an sie heran und schließlich um sie herum, bis auch er lauter wurde, als sie erneut seinem Blick auswich. „Ich wusste es! Ich habe Recht nicht wahr?! Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede und sprich mit mir!“ Katara fand nun endlich ihre Worte wieder und sah den Avatar, ihren festen Freund, nun feste in die Augen. „Was? In Zuko?! So ein Quatsch!“ Sie drehte sich wieder von Aang weg. „Außerdem ist er mit Mai zusammen…“, fügte sie noch gemurmelt hinzu. „Du hast ihn schon immer geliebt… manchmal glaube ich, dass du nur mit mir zusammen gekommen bist, weil ich der Avatar bin“, begann Aang vom Neuen und sah dabei traurig zu Boden. „Wie kannst du nur so was von mir denken?! Natürlich bin ich mit dir zusammen gekommen, weil ich dich geliebt habe. Aang ich…“, sie wurde wieder von Aang unterbrochen. Seine etwas dunkel klingende Stimme wurde schriller. „Du hast gesagt „geliebt“, soll das etwa heißen, dass du mich nicht mehr liebst Katara? Dass du jetzt einen anderen liebst? Dass du dich in Zuko verliebt hast?“ „Das hab ich überhaupt nicht gesagt! Ich habe nicht mit einem Wort gesagt, dass ich Feuerlord Zuko liebe!“ „Aber du hast es gedacht. Du hast es immer heimlich getan.“ „Nein! Aang, ich liebe Feuerlord Zuko nicht. Er ist von der Feuernation und ich vom Wasserstamm, das würde nie gut gehen, aber…“, sie sah schweigend zu Boden. Aang beendete dann schweren Herzens ihren Satz. „Aber du liebst mich nicht mehr. Ich bin nur wie ein kleiner Bruder für dich…hab ich Recht?“ Katara sah beschämt und schuldig ins Leere. „Tut mir leid“, brachte sie mit erstickter Stimme nur noch hervor. Aang drehte ihr schließlich den Rücken zu und beendete das Gespräch mit den säuerlichen Worten: „Ja, mir auch.“ Katara sah, als er sie verließ, ihm hinter her, dann kamen ihr die Tränen und es tat ihr Leid, dass sie sein Herz gebrochen hatte, aber sie hatte ihn nicht länger anlügen können. Sie hatte schon vor mehr als drei Monate keine Gefühle mehr für ihn, außer Freundschaft. „Möchten Sie ein heißes Tuch Feuerlord Zuko? Vielleicht eine Massage Feuerlord Zuko? Ein paar Kirschen Feuerlord Zuko?“ All diese und mehr Fragen wurden Zuko öfters am Tage gestellt und er verneinte sie immer mit einer abwinkenden Handbewegung und einem leichten Kopfschütteln. Er konnte sie nicht mehr hören und all diese wichtigen Konferenzen über Frieden und wenn es immer noch Menschen gab, die immer noch die Macht an sich reißen wollten, die es mit Hilfe von Streitmächten zu bekämpfen galt, nervten ihn immer mehr. Auch er sehnte sich nach den Abenteuern die er mit dem Avatar und den anderen neu dazu gewonnenen Freunden bestritten hatte. Er wollte wieder los ziehen und den tristen Feuerlord Alltag mit dessen strengen Pflichten vergessen, wenigstens für ein paar Wochen. Er fuhr sich durch sein Gesicht und dann vorsichtig über seine hochgesteckten Haare. Ihn nervte diese Frisur mehr als sonst und wollte seine Haare endlich wieder offen tragen, doch in dem Palast durfte er das nicht, da es nicht dem Feuerlordansehen entsprach. Voller Argwohn betrachtete er ein Bild von seinem Vater, dem ehemaligen Feuerlord Ozai, der nun in dem Gefängnis, nahe am Palast der Feuernation hauste. Er hatte ihm immer noch nicht gesagt wo seine Mutter ist. Zuko war so in seinen Gedanken versunken, dass er zuerst gar nicht merkte wie seine Freundin Mai in den Raum trat. Als er sie bemerkt hatte, ging sie mit langsamen Schritten auf ihn zu. „Zuko?“, fragte sie ihren Freund mit besorgter Miene, Zuko antwortete ihr nicht. Behutsam legte sie ihre Arme um ihn und lehnte ihren Kopf leicht an seine Schulter. „Ist alles in Ordnung, mein Feuerlord?“, fragte sie ihn weiter, doch Zuko wandte sich von ihr ab. „Es ist nichts!“, stieß er hervor, als sie ihn erneut berühren wollte. Nun wurde auch Mai ungehaltener. „Was hast du denn? Warum schreist du mich so an?! Ich hab dir nichts getan!“, zischte sie und stieß ihn von sich weg, als er sich bei ihr wieder mal entschuldigen wollte. „Was ist bloß los mit dir Zuko?“, fragte sie schließlich weiter, als sie sich wieder beruhigt hatte. „Es ist nichts“, wandte er wieder ab. Doch Mai ließ nicht locker. „Erzähl mir nichts! Schon seit Monaten bist du wieder so abwesend, abweisend und gehst bei jeder Kleinigkeit an die Decke! Wir gehen nicht mehr in die Stadt, wir küssen uns nur noch auf die Wange, fehlt nur noch dass wir in getrennten Betten schlafen, was ist denn bloß los mit dir?!“ „Ich hab doch gesagt, dass alles bestens ist!“, brüllte Zuko nun und stieß dabei mit seiner Hand eine Vase mit Feuerlilien um. Scheppernd fiel die Vase zu Boden und zerbrach in alle Einzelteile. Mai sah die Scherben mit geweiteten Augen an. Für sie zerbrach die Vase wie ihre Beziehung zu Zuko. „Was ist geschehen?“, begann sie schließlich und sah weiter auf die Scherben herab. Nun war Zuko ruhiger geworden. Er sah Mai mit einem schuldigen Gesichtsausdruck an, den sie nur zu gut kannte. „Wir sind jetzt schon mehr als drei Jahre zusammen und haben noch nie über das Wort „Heirat“ gesprochen, warum? Warum haben wir das nie getan Zuko? Warum?“ Ihre Stimme war auf einmal so ruhig geworden, als ob ihr die unvermeidbare Trennung nichts mehr ausmachen würde. „Ich weiß es nicht Mai“, warf Zuko nun ebenso mit einer Ruhe ein, die auch Mai zeigte. Doch sein Blick wirkte schuldbewusst. „Dieser Alltag, dieses Leben, ich hab es mir anderes vorgestellt…“, begann er. „Du meinst, du hast es dir mir einer anderen Frau an deiner Seite vorgestellt“, bemerkte Mai schließlich und wandte dabei genervt ihr Gesicht von ihm ab. Einen tiefen Seufzer ließ Zuko nun los. „Red nicht so einen Unsinn Mai. Du weißt dass das nicht stimmt.“ Er ließ sich auf ein rotes Samtsofa, mit darauf bestickten Zeichen der Feuernation fallen und verschränkte die Arme. Mai setzte sich neben ihn, rutschte aber etwas von ihm weg. Zuko räusperte sich kurz, dann legte er seine Hand auf Mais. „Lass uns den blöden Streit vergessen Mai“, setzte er an. Er legte seinen Arm um sie und drehte ihren Kopf sanft in seine Richtung. „Ich liebe nur dich Mai, lass uns das Thema einfach vergessen“, wiederholte er. Ein kurzes Lächeln huschte danach über Mais Lippen. „Wirklich?“ Zuko nickte ihr mit einem sanften Lächeln zu. Dann küssten die beiden sich schließlich. Es war ihr alter leidenschaftlicher Kuss, auf den Mund. Als sie sich jedoch wieder voneinander lösten, sahen sie sich nicht mit dem gleichen Gesichtsausdruck wie vor mehr als drei Jahren an, nein, es war ein Blick der Verwirrung und man meinte sogar in ihren Augen die Enttäuschung gegenüber dem anderen zu sehen. Kurz sahen sie sich noch an, dann sahen sie wieder schweigend zu Boden. Zuko spielte nervös mit seinen Händen und Fingern, während Mai mit ihren Fingerkuppen unruhig auf ihren Knieen auf und ab trommelte. Zaghaft beschloss Zuko schließlich das Eis zu brechen und die Karten erneut auf den Tisch zu legen, egal wie schmerzhaft die unwiderrufliche Wahrheit auch sein mochte. „Hast …du etwas gespürt?“ „Nein, du?“ „Nein, ich auch nicht.“ „Vielleicht sollten wir es noch einmal versuchen. Vielleicht haben wir es nicht richtig gemacht“, schlug seine noch – Freundin vor. „Hm, vielleicht hast du Recht. Lass es uns noch mal versuchen.“ Die beiden drehten ihre Köpfe zueinander und küssten sich noch mal. Dieses Mal war ihr Kuss inniger als der andere. Doch nach nur kurzer Zeit wandten sie sich wieder voneinander ab. „Und jetzt?“, fragte Zuko erneut. „Ich hab immer noch nichts gespürt Zuko“, antwortete Mai nun etwas genervt. „Wir sollten uns dem Unvermeidbaren stellen. Wir lieben uns nicht mehr Zuko und deshalb wäre es besser, wenn wir uns…“ Zuko beendete ihren Satz: „Wenn wir uns trennen würden…“ „Ja, ich glaube das wäre das Beste für uns alle“, stimmte Mai ihrem eigenen Vorschlag zu. Mai setzte sich vom Sofa auf und ging dann in Richtung Tür. Zuko wollte ihr hinter her laufen, doch als Mai sich zu ihm umdrehte, blieb er jedoch stehen und brachte nur ein schuldbewusstes „Es tut mir Leid Mai“, von sich. Mai lächelte ihn etwas daraufhin an, bis sie ihm weiter lächelnd einen Rat auf den Weg gab, bevor sie nun endgültig den Raum verließ. „Schon gut Zuko. Aber du solltest jetzt vielleicht, so langsam mal nach der richtigen Frau suchen, mit der du dein Leben verbringen willst. Denn bald musst du heiraten um einen neuen Thronfolger in die Welt zu setzen.“ Zuko war auf diese Bemerkung hin rot angelaufen. „Äh ja…stimmt, du hast Recht.“ Während Mai die Treppenstufen runter stieg, sah Zuko in Gedanken versunken, auf dem großen Balkon auf die Berge. Doch ein Lächeln formte sich auf seinen Lippen, als er an die Frau dachte, mit der er sein Leben verbringen wollte. Azula gab ein neckisches Lachen von sich, als ein Wärter ihr Essen brachte. Voller Angst vor der Warnsinnigen war er wieder rausgestürmt ohne sich dabei umzusehen. Seit mehr als drei Jahren (noch ein paar Monate vorher) war sie nun schon in ihrer Zelle des Feuernation Gefängnisses. In all der Zeit war sie jedoch nicht einsichtiger geworden, sondern nur noch warnsinniger. Oft hatten die Wärter und die anderen Gefängnisinsassen ihre schrillen Schreie und ihre Geheule darüber gehört, wie sie den Avatar, ihren verhassten Bruder, den Feuerlord, das hinterhältige Wasserstammmädchen und die anderen Kröten von Widersachern verfluchte und nur noch Rache wollte. Einige von den Wärtern und das Volk der Feuernation wünschten sich sogar, dass der Feuerlord sie endlich verbrennen würde, doch sie alle wussten, dass er dafür zu gutmütig war und so seinen Vater auch immer noch leben ließ, statt sie beide zum Tode zu verurteilen. Niemand schenkte dem Geschwätz der warnsinnigen Schwester des Feuerlords Gehör und Aufmerksamkeit. Doch vielleicht hätten sie sie nicht unterschätzen sollen. Eines Abends, als Azula wieder anfing zu heulen und zu schreien, hielt sie plötzlich inne, als sie das Gekeuche und Gestöhne der Wärter auf dem Flur wahrnahm. Es war so schnell verschwunden wie es gekommen war. Azulas Augen weiteten sich, als plötzlich die Tür, die zu ihrer Zelle führte, geöffnet wurde. Dunkle Schatten des Wahnsinns und der schlaflosen Nächte unter ihren Augen, wie ihr zerzaustes und immer noch unregelmäßig wachsendes Haar, ließen ihre damalige Schönheit vollständig verblassen. Als sich lautlose Schritte ihrer Zelle näherten, kroch sie ängstlich und verstört in eine Ecke und presste ihre Kniee feste an ihren Körper. Sie schlang schützend ihre Arme um sich und ihr Atem war unregelmäßig und schwer. Als sie jedoch ihre Neugierde nicht weiter bändigen konnte, blickte sie auf und sah das Wesen direkt an. Ein Wesen, ob Mensch oder Geist, stand vor ihrer Zelle. Der Körper war schmal und als Gesicht trug es eine weiße Maske mit roten Musterungen an den Seiten. Da wo die Augen waren, waren leere, schwarze, schmale und spitzförmige Löcher. Die Lippen waren knallrot und geschwungen. Auf dem Kopf war ein kleiner Büschel von braunem Haar zu sehen. Der Mantel, der sich um das Wesen wand, war ebenso braun. „Habt keine Angst“, sprach es schließlich schallend und Azula beruhigte sich wieder, denn sie hörte auf zu zischen, zu schreien und zu heulen. „Ich bin Foh, ein Wesen aus der Geisterwelt, das durch die Übernahme eines nutzlosen Körpers von einem Bewohner aus dem Erdkönigreich in die Menschenwelt gelangen konnte. Ich habe Eure Schreie gehört Prinzessin Azula, oder sollte ich besser sagen, Feuerlord Azula?“ Bei der Bezeichnung „Feuerlord Azula“ wurde sie schließlich hellhörig. „Hm, Feuerlord Azula, ich glaube ich habe das schon mal irgendwo gehört. Ach, stimmt ja, ich habe es schon von mir gehört!“, begann sie säuselnd zu kichern, aber gegen Ende ihres Satzes wurde ihre Stimme zorniger. Foh, das Geisterwesen, hob daraufhin schützend die Hände hoch. „Wie ich sehe, habt Ihr zu meinem Glück nicht die Sprache verloren, wie es sich alle hier erzählen. Ich weiß, Ihr seit zu der Zeit auf viele Verräter gestoßen, sogar Eure eigenen Freundinnen haben Euch verraten…“ Als sie an den Verrat von Mai und Ty Lee dachte, stachen Azula wieder die Tränen in die Augen. „Diese schlechten Erfahrungen haben Euch schwach werden lassen und Euch letztendlich zu dem gemacht, was Ihr nun jetzt seid. Aber ich kann Euch dazu verhelfen wieder zu der alten, unbarmherzigen, gerissenen und Angst einflössenden Azula zu werden.“ Azula stockte kurz, ehe sie ihr altes Misstrauen zeigte und mit leicht zusammen gekniffenen Augen und forschenden Blick Foh ansah. „Da muss es doch aber einen Haken geben, weil Ihr werdet mir mit Sicherheit nicht für lau helfen, nicht wahr?“ Foh begann unter seiner Maske zu lächeln, was man aber nur erahnen konnte, da sein Gesicht unter der Maske nie zu sehen war und sein bemalter Mund auf ihr stets lächelte. „Ich verstehe Euer Misstrauen nur zu gut Prinzessin Azula und ich habe tatsächlich eine Bitte an Euch. Es handelt sich hierbei aber nicht um Machtanteile oder Geld. Ich möchte Euch jedoch darum bitten, dass Ihr eine Person mir ganz alleine überlasst.“ „Falls Ihr meinen Bruder, den Verräter und das Wasserstammweib meint, könnt Ihr es vergessen, an ihnen werde ich mich höchst persönlich rächen“, bemerkte sie bitter und Foh verstand. „Oh nein, ich wollte Euch auch nicht diese Rache nehmen, aber ich möchte mich um eine andere Person völlig alleine kümmern“, wandte das Geisterwesen mit ruhiger Miene ab. Nun wurde auch Azula neugierig. „Sagt, wen zur Hölle meint Ihr? Wer ist die Person die Ihr unbedingt für Euch alleine haben wollt?“, fragte sie ihn weiter misstrauisch. „Ich meine den Avatar Hoheit. Ich will Avatar Aang zur Strecke bringen. Ich will ihn zerquetschen wie eine lästige Flugmaus und ihn leiden sehen. Und Ihr müsst mir vertrauen, denn sonst kann ich Euch nicht helfen Hoheit“, antwortete er ihr schließlich. Azula hatte nun wieder dieses typische kalte Lächeln auf ihren Lippen und sie willigte schließlich in den Pakt mit dem Geisterwesen Foh ein. Als Azula ihm jedoch die Hand reichte und er sie ergriff, zog er sie an sich heran und setzte seinen linken Zeige – und Mittelfinger auf ihre Stirn. Dann spürte Azula plötzlich einen Stich in ihrem ganzen Körper. „Was tut Ihr da? Ihr habt mich verraten, wie alle anderen auch“, keuchte sie atemlos, doch Foh belehrte sie eines Besseren. „Nein, habe ich nicht. Ich mach Euch nur wieder zu der stolzen Azula, die Ihr einmal war, indem ich Euch den Warnsinn in Eurem Kopf nehme. Vertraut mir Hoheit.“ Mit diesen Worten leuchtete Azulas Körper hell auf. Ein kurzer Schrei durchfuhr sie, was aber niemanden aufzufallen schien, da sie des Öfteren schrie. Dann sackte sie in sich zusammen. Sie keuchte kurz, stand aber dann auf und fühlte sich auf einmal wieder unglaublich stark. „Ich bin zurück, Prinzessin Azula, nein zukünftige Feuerlord Azula ist zurück! Und ihre Rache an die, die sie verraten haben, wird fürchterlich sein!“, rief sie aus und begann diabolisch zu lachen. Doch der Warnsinn in ihrer Stimme blieb, aber sie hatte ihn nun unter Kontrolle. Foh war sehr zufrieden über sein Werk, er würde Mithilfe von Azula den Avatar stürzen und seinen Körper übernehmen. Dann wäre er der neue Avatar und würde zusammen mit Feuerlord Azula die Welt beherrschen. „Gut, dann lasst uns gehen Hoheit, es wird Zeit“, meinte er schließlich und wollte schon verschwinden, aber Azula hielt ihn zurück. „Nein, wartet. Wir haben noch jemanden vergessen.“ „Und wen?“ „Meinen Vater.“ Nun war es Foh, der neugierig, aber auch gleichzeitig verwirrt war. „Wozu braucht Ihr Euren Vater Hoheit?“ „Nun, gibt es nicht eine Möglichkeit, Bändigungskräfte, die gebändigt wurden wieder erscheinen zu lassen und sie dann jemand anderen zu übertragen?“, fragte sie ihren geistlichen Partner daraufhin. „Woher wisst Ihr…? Wollt Ihr etwa…?“, setzte Foh an und Azula beantwortete seine Frage mit ihrem kalten Lächeln. „Im Gefängnis hört man so einiges von den anderen Gefängnisinsassen, ich habe dafür ein gutes Gehör. Aber ja, ich möchte meinem Vater seine starken Bändigungskräfte wiedergeben und sie mir dann selbst einverleiben.“ „Ihr wisst aber schon, dass Euer Vater dabei sterben könnte oder Hoheit?“, fragte Foh weiter und Azula wusste es. „Ja, und ob ich das weiß“, sagte sie kalt und lächelte dabei. Die alte Azula war wieder da und verschwand mit Foh, auf dem Weg zum inhaftierten und gestützten Feuerlord Ozai. Nun drangen auch zu Zuko die Alarmglocken hervor, als ein Wärter die bewusstlosen anderen Wärter vor Azulas Zelle vor gefunden hatte. Mai kam sofort zu Zuko gerannt und sah ihn mit einem Entsetzen auf ihrem Gesicht an. „Was ist passiert? Das ist doch der Alarm wenn zwei Gefangene entkommen sind! Wer ist es Zuko?“ Zuko schwieg kurz, ehe er antwortete, er versuchte gefasst zu bleiben, aber man sah ihm deutlich die Angst ins Gesicht geschrieben. „Azula und der ehemalige Feuerlord Ozai. Mein Vater und meine Schwester sind aus dem Gefängnis entkommen.“ Auch der ehemalige General Iroh hatte die Alarmglocken vernommen und er wusste genau was das bedeutete. „Onkel!“, stieß Zuko hervor als er den Raum betrat, in dem sich sein Onkel befand. „Feuerlord Zuko, was ist passiert?“, fragte er seinen Neffen, der auf ihn zu gerannt kam. „Ich weiß es nicht. Mein Vater und Azula, sie sind irgendwie aus dem Gefängnis entkommen aber ich weiß nicht wie…“, er kam nicht weiter. Denn plötzlich schlug ein Feuerball in den Palast ein. Hastig rannten Zuko, Iroh und Mai (die ihm hinter her gelaufen war) auf den Balkon. Als sie nach oben blickten entdeckten sie Azula, die auf einem Luftschiff der Feuernation stand. Neben ihr saß der geschwächte und gestürzte Feuerlord Ozai und dann sah Zuko es, das Geisterwesen Foh. „Hallo Zuzu, wie geht es dir? Oh, ich meine natürlich Feuerlord Zuko“, begrüßte sie ihren verhassten Bruder schnippisch. „Wie konntest du aus dem Gefängnis entkommen? Und was willst du mit Vater?“, schrie er sie nur fragend an. Seine Augen stets auf seine warnsinnige Schwester gerichtet. Foh ergriff jetzt das Wort an sich. „Ich habe ihr geholfen. Sie will Rache an Euch Feuerlord Zuko und an die anderen die sie verraten haben. Ihr Vater wird ihr dabei helfen. Bestellt doch dem Avatar einen schönen Gruß von dem Geisterwesen Foh. Ich sehne mich nach seinem Körper.“ „Was? Ein Geisterwesen?“, sprach Zuko seine Verwirrung laut aus. Azula grinste bösartig auf ihren Bruder herab. „So ist es. Die Geister sind auf meiner Seite Zuzu!“ Sie breitete die Arme aus und lachte dreckig. Dann bemerkte sie auch Irohs und Mais Anwesenheit. „Na so was, drei Verräter auf einmal, diese Gelegenheit kann ich mir doch nicht entgehen lassen“, mit einem weiteren diabolischen Lachen feuerte Azula mehrere blaufarbene Feuerstrahlen auf den Balkon ab. Zuko stieß Mai und seinen Onkel bei Seite, als die Feuerstrahlen eine Explosion auslösten. „Vorsicht!“, brüllte er und feuerte einen orange, rot und gelb schimmernden Feuerstrahl zurück auf Azula. Azula feuerte dann weitere Feuerstrahlen auf die Verräter und Zuko wehrte sie noch rechtzeitig mit kreisenden Bewegungen seiner Hände ab. „Verschwindet! Bringt euch in Sicherheit!“, schrie er seinem Onkel und seiner Exfreundin zu. Er wollte sich gerade wieder Azula zu wenden, aber sie war schon verschwunden, zusammen mit seinem Vater und dem merkwürdigen Geisterwesen Foh. Voller Wut und Ärger über seine Unachtsamkeit was Azulas Warnsinn betraf, schlug er mit seinen Fäusten auf den Boden. „VERDAMMT!“ Ein paar Stunden später klopfte Iroh an die Tür von Zukos Schlafzimmer und sah ihn schließlich beim Packen. „Wo wollt Ihr hin Feuerlord Zuko?“, fragte er ihn mit aufsteigender Besorgnis. „Ich weiß Ihr habt Euren Teeladen und Ihr seid auch nur zwischendurch zu bestimmter Zeit als mein Berater hier im Palast, aber ich muss Euch um was bitten“, setzte Zuko schließlich an. „Natürlich, alles was Ihr sagt, Feuerlord Zuko.“ „Ihr müsst solange ich weg bin hier die Stellung halten“, antwortete der Feuerlord dem ehemaligen General der Kriegseinheiten der Feuernation. Dieser überschlug sich jetzt fast vor Aufregung und gestikulierte wild mit den Händen. „Aber wo wollt Ihr hin Feuerlord Zuko? Ihr könnt nicht einfach den Palast unbeaufsichtigt lassen, Ihr seid der Feuerlord.“ Doch Zuko hörte ihm nicht zu. „Ich muss, wie ironisch das auch klingen mag, den Avatar finden. Ich brauch seine Hilfe. Azula wirkte so selbstbewusst, gar nicht mehr so unzurechnungsfähig. Und dieses Wesen, das bei ihr war…diese Kraft war so unermesslich. Wenn sie wieder so wird wie früher, brauche ich die Hilfe von meinen alten Freunden. Deswegen muss ich den Palast für eine Zeit verlassen, denn nur einer von der Feuernation kann sie aufhalten und das bin ich. Hier im Palast kann ich aber gegen sie nichts ausrichten, deswegen muss ich wie damals mit dem Avatar los ziehen und Azula suchen um sie aufzuhalten. Tut mir leid Onkel, ich verlange zu viel von Euch“, versuchte Zuko ihm zu erklären. Doch Iroh verstand seinen Neffen sehr wohl. „Natürlich verstehe ich Euch Feuerlord Zuko. Hier im Palast werdet Ihr nicht viel ausrichten können. Aber Euch muss doch klar sein, das wenn Ihr Euren Thron schutzlos verlasst, Azula die Möglichkeit bietet ihn zu übernehmen, wie sie es auch vor mehr als drei Jahren tun wollte“, warnte Iroh ihn jedoch eindringlich. „Ich weiß“, begann Zuko. „Ich werde auch nicht lange weg bleiben, aber ich muss den Avatar um Hilfe bitten und mit ihm gemeinsam und den anderen Azula erneut aufhalten, das ist meine Bestimmung, mein Land auf ewig zu beschützen.“ Iroh nickte daraufhin und seine weise Stimme mit seinen noch weiseren Worten durchfuhr den Raum. „Ich verstehe. Ihr müsst zusammen mit dem Avatar Azula aufhalten, nur so könnt Ihr die Welt retten, doch Euch ist doch wohl bewusst, dass Azula alles tun wird um an die Macht zu kommen und Ihr sie vermutlich…“, Iroh konnte den Satz nicht zu Ende führen, zu schrecklich empfand er diese Vorstellung, aber Zuko wusste worauf er hinaus wollte. „Töten müsst, ich weiß, aber ich sehe Azula nicht mehr als meine Schwester, sondern nur noch als eine Bedrohung für mein Volk und die Sicherheit der Bürger hat höchste Priorität.“ „Was wollt Ihr gegen Euren Vater unternehmen?“, fragte der ehemalige General weiter. Auch darauf hatte Zuko eine Antwort. „Bevor ich nicht weiß wo meine Mutter ist, wird er am Leben bleiben, aber wenn auch er eine Gefahr für die Welt darstellt, werde ich auch ihn in seine Schranken weisen, aber ich werde nicht alleine sein, denn der Avatar wird mir zur Seite stehen. Beten wir, dass wir so wenig wie nur möglich Blut vergießen müssen.“ „Eure Mutter wäre jetzt sicher sehr stolz auf Euch, Feuerlord Zuko, so selbstlos wie Ihr herrscht“, bewunderte Iroh seinen Neffen, der für ihn immer mehr ein Sohn als ein Neffe war und legte ihm dann auch aufmunternd seine rechte Hand auf seine Schulter. „Ich bin jedenfalls sehr stolz auf Euch, Feuerlord Zuko.“ Zuko stachen die Tränen in die Augen und er und sein Onkel fielen sich daraufhin in die Arme. „Ich danke Euch Onkel. Ihr wart für mich immer mehr wie ein Vater und ich werde so bald es geht wieder zurückkommen, das verspreche ich Euch.“ Auch Iroh kamen die Tränen, schon als er hörte, dass er für seinen geliebten Neffen wie ein Vater war. „Seid unbesorgt. Ich werde hier solange die Stellung auf Eurem Thron halten, bis Ihr wieder zurück seid, das ist auch mein Versprechen Feuerlord Zuko.“ Zuko begann nun mit erstickter Stimme zu lachen. „Hört auf so förmlich zu mir zu sein. Zuko reicht für Euch vollkommen aus.“ „Aber ich kann doch nicht…“, begann Iroh lächelnd zu widersprechen, als plötzlich Mai im Raum stand. Die beiden wandten sich dann mit letzten Worten voneinander ab. „Sagt dem Volk dass Azula mit meinem Vater entkommen ist und dass sie auf der Hut sein sollen. Ich mich aber darum kümmere und mein Leben geben werde um sie zu alle zu beschützen. Ich werde den Frieden auch weiterhin wahren.“ „Ich werde ebenfalls mein Leben für Euren Thron und das Volk der Feuernation geben und ihnen genau diese Worte von Euch überbringen. Ihr könnt Euch auf mich verlassen…Feuer…äh Zuko…“ Dann umarmten sich die beiden noch einmal und Iroh ließ die beiden schließlich alleine. Insgeheim wusste er aber dass sein Neffe immer eine andere in der Zeit geliebt hatte, er wollte es sich nur, wie so vieles zu der damaligen Zeit, nicht eingestehen. Doch so langsam schien er es nicht mehr leugnen zu können und das zauberte das Lächeln von einem neugierigen Vater auf sein Gesicht. Die Neugierde wie es wohl weiter gehen würde. „Was hast du vor?“, fragte Mai Zuko nun und trat langsam an ihr heran. „Ich ziehe los um den Avatar zu finden, um ihn dann um Hilfe zu bitten im Kampf gegen Azula“, antwortete er ihr, ohne dabei aufzusehen. Mai lehne sich gegen die Wand und verschränkte dabei die Arme vor der Brust. „Glaubst du etwa allen ernstes, dass Azula so eine Gefahr für uns werden könnte, dass du die Hilfe des Avatars benötigst? Ich meine, sie ist warnsinnig, dazu ist sie doch gar nicht Herr ihrer Sinne!“, wandte sie ärgerlich ein. Sie wollte nicht dass er geht, sie noch mal wie damals alleine ließ, auch wenn sie nicht mehr das Gleiche für einander empfanden, wie damals, sie wollte nicht dass er geht. „Genau das beunruhigt mich Mai. Sie war eben so selbstsicher wie die alte Azula und dieses Wesen das bei ihr war…ich unterschätze sie nicht noch einmal, das hätte mir einmal fast das Leben gekostet“, wandte Zuko ein und zog sich dabei seinen rot gelben Kapuzenmantel über. „Du willst also wirklich zu dem Avatar? Nimm mich mit“, forderte Mai ihn jetzt auf. Doch Zuko schüttelte den Kopf. „Nein“, sagte er und sah sie dabei mit seinen bernsteinfarbenen Augen feste an. „Du musst hier bleiben und zusammen mit meinem Onkel den Palast und das Volk der Feuernation beschützen, falls Azula während meiner Abwesenheit hier auftaucht um die Macht an sich zu reißen“, dabei legte er seine Hände von vorne auf ihre Schultern. Beleidigt wandte sie ihren Kopf von ihm ab, bis sie ihm nur wieder willig zustimmte. „Na gut.“ Er zog sich dann seine Tasche und seine Schwerter, die sich in einer Scheide befanden, über und setzte die Kapuze auf. „Es wird Zeit. Je länger ich warte den Avatar zu kontaktieren, desto länger läuft Azula frei herum. Das kann ich nicht zu lassen.“ Zuko wollte jetzt nun endlich den Raum verlassen, als Mais laut gesprochene Vermutung ihn für eine kurze Zeit mit geweiteten Augen erstarren ließ. „Du gehst wegen ihr zum Avatar oder?“ „Wa…was?“, fragte Zuko daraufhin mit einem leichten Stottern. „Na zu ihr. Das Mädchen das mit dem Avatar immer unterwegs war. Du gehst zu ihr nicht wahr?“, wiederholte sie ihre Vermutung. Zuko drehte seinen Kopf halb in ihre Richtung und versuchte dadurch die Tatsache zu verbergen, dass sie mit ihrer Vermutung ins Schwarze getroffen hatte. „Wie meinst du das?“, stellte er sich jedoch dumm. Mai begann nun wieder zu lächeln, ehe Zuko sich zu rechtfertigen versuchte. „Du solltest dich dann aber auch langsam beeilen und ihr sagen was du für sie empfindest Zuko. Sonst schnappt sie dir noch jemand anderes vor der Nase weg“, fügte sie noch weiter lächelnd hinzu. Dann verließ sie den Raum, als sie ihm noch einen Kuss zum Abschied auf die Wange gab und ihm versprach, dass auch sie ihr Leben für das Wohl der Feuernation hergeben würde, wenn Azula sie angriff. Schließlich ging Zuko auf den Rest seines Balkons, den Azula nicht zerstört hatte und pfiff mit seinen Fingern durch die Zähne hindurch, den Kopf gegen Himmel gerichtet. Es dauerte nicht lange, da erschien am Himmel ein blaues Ungetüm mit großen und messerscharfen Zähnen. Beim Näher kommen erkannte man schließlich einen blaufarbenen Drachen, es war einer der Drachen von den Sonnenkriegern, die Aang und er damals besuchten, als sie beide die wahre Kunst des Feuerbändigens lernen mussten. Als Zuko, zwei Jahre nach seiner Krönung zum Feuerlord, die Sonnenkrieger erneut, aber dieses Mal im Alleingang besuchte, bat er sie sich einen Drachen von ihnen für eine Zeit auszuleihen. Ran, der blaue Drache, hatte damals Zuko direkt in die Augen gesehen, als sie das Urteil verkündeten und so hatte er sich für ihn entschieden. Er wurde dann auch zu einem sehr treuen Begleiter von dem Feuerlord. Vor ihm kam der Drache schließlich in der Luft zum Stillstand. „Hallo Ran, mein guter und alter Freund“, begrüßte er ihn, indem er ihn sachte mit seiner Hand über seine Schuppen strich. Noch ein letztes Mal sah er zurück, dann flog er zusammen mit Ran in Richtung des westlichen Lufttempels um den Avatar, im Kampf gegen Azula, um Hilfe zu bitten. Er flog hoch in die Luft, um nicht gesehen und erkannt zu werden, immer verborgen im tiefen Schatten seiner Kapuze. Der Feuerlord wollte so großes Aufsehen vermeiden. Azula durfte nicht so schnell erfahren, dass er nicht mehr im Palast verweilte. Zum Glück hatte er schon viele Erfahrungen gesammelt, was das Auffinden des Avatars betraf. Er war sich zwar sicher, dass er sich noch immer im westlichen Lufttempel befand, doch er wusste auch das Aang oft genug auf Reisen war und so war es nicht unbedingt sicher, dass er ihn und Katara dort finden würde. Er musste ihn jedenfalls bald finden, denn sie hatten nicht viel Zeit, wenn Azula wieder vollkommen Herr ihrer Sinne war. Katara war zu einem nahe liegenden Fluss gegangen der auf dem Grünen des westlichen Lufttempels lag. Das Element Wasser beruhigte sie und gab ihr die Kraft die unerträgliche Stille zwischen ihr und Aang aus zuhalten. Zudem konnte sie auch gleichzeitig ihr Wasserbändigen ausfeilen. Zu lange hatte sie, nach dem entscheidenden Kampf gegen Feuerlord Ozai und in der Beziehung mit Aang, nachgelassen und musste sich so wieder voll und ganz auf ihre Bändigungskräfte konzentrieren. Sie war so in ihren Gedanken versunken, dass sie nicht merkte wie sie und Aang Besuch bekamen. Aang war gerade dabei Momo zu füttern, als er plötzlich Schritte hinter sich bemerkte. „Wer ist da?!“, schrie Aang und hob dabei seinen Stab. Als keine Antwort kam, stieß er mit Hilfe seines Stabs einen Luftstoß in die besagte Richtung. „Wer ist da?!“, schrie er erneut. Dann trat eine Gestalt aus dem Gebüsch hervor. Aang wollte die Gestalt erneut angreifen, bis diese sich schließlich zu erkennen gab. Der Avatar stutzte kurz, bis er dann Zuko erkannte. Katara tauchte bis zum Hals ins kühle Nass. Sie dachte gerade wieder an die schöne Zeit von damals, als sie auf einmal eine sehr vertraute Stimme wahrnahm. „Zuko…?“, flüsterte sie und sprang hastig aus dem Wasser. Sie hastete den Berg hoch, lief über dem schmalen Gehweg der Stimme nach und freute sich sehr sein Gesicht wieder zu sehen. Sie hatte Zuko das letzte Mal gesehen, als er vor elf Monaten erneut eine große Rede vor allen Nationen gehalten hatte. Es war schon so lange her. Mit geröteten Wangen und völlig außer Atem hatte sie schließlich wieder den Steinboden des Lufttempels erreicht und dann sah sie ihn auch schon, Feuerlord Zuko. Auch wenn er momentan nicht wie ein Lord der Feuernation aussah mit dem strubbeligen Haar und der eher gewöhnlichen Kleidung. Sie konnte ihre Freude nur noch kaum zurück halten. Dann fasste sie noch mal all ihren Mut zusammen und rannte auf die beiden Männer zu. Doch sie rief nur einen Namen mit ihrem typischen Strahlen auf dem Gesicht. „Zuko!“ Zuko drehte sich zu Katara um, als er ihre Stimme erkannte. „Katara“, rief er ihr lachend zur Begrüßung zu und hob dabei die Hand. Sie rannte weiter und schließlich fiel sie ihm um den Hals. „Zuko, willkommen im Team Avatar zurück“, sagte sie und Zuko erwiderte zu Aangs Ärgernis ihre Umarmung. „Vielen Dank Katara“, begrüßte er sie nun auch mit Worten. Aang stellte sich schließlich zwischen die beiden, als sie sich einfach nicht von ihrer Umarmung lösen wollten. „Äh ja…schön dass du wieder da bist, aber…warum bist du hier Zuko?“ Zuko verstand schließlich und ließ Katara - in Aangs Augen – endlich los. Diese hatte inzwischen noch rötere Wangen bekommen als vorher. „Ähm ja… hört zu, ich bin gekommen wegen einer sehr unerfreulichen Nachricht…ich brauche dringend Eure Hilfe…“, kam Zuko nun auf das Eigentliche zu sprechen und nun wurden auch Aangs und Kataras Mienen ernst und besorgniserregend. „Wieso? Was ist passiert?“, fragte Aang jetzt auch nachhakend, die Eifersucht auf ihn für einen Moment völlig vergessen. Zuko schwieg kurz, dann sprach er schließlich die schlimme Nachricht aus. „Azula. Sie ist entkommen und ist nach Rache aus…“ Aang und Katara sahen sich auf diese Nachricht hin noch besorgter als vorher an und dann schwankte ihr Blick in Kampfbereitschaft um. Sie mussten erneut die Welt retten. Dieses Mal vor der Tochter des gestürzten Feuerlords Ozai. Kapitel 2: Auf der Kyoshiinsel ------------------------------ „Oh nein…Azula…sie ist zurück…“, Katara ließ sich auf einen Stein nieder und konnte immer noch nicht fassen, was sie da zu hören bekam. „Ja, ich hab nicht aufgepasst. Ich hätte sie nicht unterschätzen sollen…aber was mich am meisten beunruhigt ist was anderes…“, gestand Zuko und Aang wurde sofort hellhörig. „Was? Was beunruhigt dich Zuko?“ Doch der Feuerlord wandte ab: „Nein, jetzt noch nicht. Ich werde euch alles berichten, wenn das „Team Avatar“ wieder zusammen gefunden hat.“ „Hm…wie du meinst“, entgegnete daraufhin Aang eingeschnappt und machte sich ans Packen. „Sind Sokka und Suki immer noch auf der Kyoshiinsel?“, fragte Zuko schließlich das Wasserstammmädchen, die ihm dann mit einem Nicken antwortete. „Und wie werden wir dahin kommen?! Wie du siehst, ist Appa nämlich nicht da, er ist bei Sokka und Suki“, entgegnete Aang nun ein wenig aufgebracht, worauf Zuko ihm aber nur ruhig Antwort schenkte. „Wir werden auf Ran fliegen.“ „Ran? Wer ist Ran?“, fragte jetzt auch Katara etwas verwirrt. Zuko begann zu grinsen, dann piff er und der blaue Drache Ran erschien vor ihnen. Aang erkannte sofort den Drachen von damals, als er und Zuko zu den Sonnenkriegern los gezogen waren. Er zitterte vor Angst, als das blaue Ungetüm mit seinen gelben Augen und großen Zähnen vor ihm zum Stillstand kam und ihn direkt ansah. „…das ist ja…“, begann er und Zuko pflichtete ihm bei. „Ja, das ist einer der Lehrer vom Sonnentempel, Ran, der blaue Drache.“ Katara kam hingegen nicht mehr aus dem Staunen heraus, doch sie betrachtete den Drachen mit äußerster Vorsicht und einem großen Abstand. „Wir werden auf dem Rücken von Ran zu der Kyoshiiinsel fliegen und dann denk ich doch auf Appa überwechseln, denn Ran ist nicht für mehr Reisende gemacht“, erklärte Zuko ihnen und setzte sich sogleich auf den Rücken von seinem blauen Begleiter. „Du glaubst doch nicht allen Ernstes dass ich mich auf dieses Wesen setzte, oder?!“, protestierte Aang lautstark und verschränkte dabei die Arme vor der Brust. „Jetzt mach nicht so einen Aufstand! Es nur ein Drache!“, motzte Zuko ihn schließlich an und Katara lächelte für einen Moment. Zuko war immer noch der alte miesepetrige und zickige Prinz von früher und das machte sie glücklich. Aang hatte sich jedoch verändert. Er war nicht mehr der lustige, zwölfjährige Kerl von früher, der ihr Luftkunststücke vor führte und immer so vernünftig war. Er hatte sich verändert, zum Schlechten. Schließlich atmete sie tief ein und nahm noch mal allen Mut zusammen. Dann näherte sie sich dem Drachen Ran. „Hab keine Angst. Hier, nimm meine Hand Katara“, sprach der Feuerlord dann sanft zu der Wasserstammfrau und streckte ihr die Hand hin. Katara zögerte kurz, doch dann ergriff sie seine Hand und Zuko zog sie hinter sich hoch. Ihre Wangen waren rot und ihr wurde warm ums Herz, ihr war so, als ob sie das schon mal erlebt hatte, in ihren Träumen. „Katara!“, stieß Aang empört hervor, als seine Freundin bei einem anderen saß, dann jedoch – nach einem tiefen Seufzer – überwand er für einen Moment seine Eifersucht und ergriff ebenfalls eine Hand, die von Katara, die sie ihm mit einem gutmütigen Lächeln erreicht hatte. Dann flogen die drei, mit dem kleinen Lemur Momo im Schlepptau, auf Ran in Richtung Kyoshiinseln, wo sich zurzeit Sokka und Suki befanden. Während dem Flug konnten sich Katara und Aang nur schwerfällig an den Haaren von dem Drachen festhalten. „Zuko! Flieg langsamer!“, schrieen die beiden ihrem Freund zu und auch Momo quiekte ängstlich vor sich hin. „Jetzt seid doch nicht so ängstlich, Ran ist ein fantastischer Flieger“, wandte dieser jedoch vergnügt ab und forderte seinen Drachen im gleichen Moment auf einen Looping zu starten, worauf Aang, Katara und Momo nur noch lauter schrieen. „Ich will endlich meinen Appa zurück!“, quengelte Aang und musste sich fast übergeben, als sein Gesicht eine grünliche Farbe angenommen hatte. Zuko konnte sich hin dessen kaum zurück halten, sich nicht ab und zu nach Katara umzusehen, die sich stattdessen immer wieder selbst davon abhalten musste, sich nicht an Zuko festzuhalten. Der Feuerlord bemerkte, dass Katara dasselbe Kleid trug, wie vor elf Monaten, als er eine erneute große Rede vor allen Nationen hielt. Sie sah so hübsch aus, dass er trotz des schrecklichen Vorwands, mit dem er zu ihnen gekommen war, ab und zu lächeln musste. Als sie schließlich, mitten in der Nacht, endlich die Kyoshiinsel erreicht hatten, verabschiedete sich Zuko noch rasch von seinem treuen Begleiter, als sie abgestiegen waren. „Machst gut Ran, du kannst jetzt wieder zu den Sonnenkriegern fliegen, ich komm schon klar.“ Dann breitete der blaue Drache auch schon seine weiten Flügel aus und war davon geflogen. Eigentlich hatten Aang, Zuko und Katara vor gehabt leise in eins der Gasthäuser zu verschwinden, um Sokka und Suki dann am frühen Morgen zu begrüßen, doch sie hatten wieder einmal ganz die hohe Aufmerksamkeit und Kampfbereitschaft der mutigen Kyoshikriegerinnen vergessen. Sofort stürmten ein paar der bemalten Kriegerinnen in ihren grünen Uniformen und schwarzen Rüstungen aus allen Seitengassen hervor und umkreisten die Drei. „Wer seid ihr? Und was wollt ihr hier so mitten in der Nacht?“, ertönte plötzlich eine männliche Stimme und ein junger Mann von achtzehn Jahren trat vor die Gruppe von Eindringlingen. Er hatte ebenfalls eine Kriegsbemalung und trug auch eine Kyoshirüstung, doch seine war dieses Mal männlicher. In der Dunkelheit konnte er zuerst seine Freunde nicht erkennen, aber dann stockte er allmählich und begriff wen er da vor sich hatte. „Katara? Aang? Zuko?“, begann er und sah schließlich auch den Lemur, der sich vor Schreck an Aangs Bein geklammert hatte. „Und Momo!“ Mit einem Aufschrei vor Freude fiel er nun seinen ehemaligen Verbündeten im „Team Avatar“ um den Hals. „Oh mein Gott! Was macht ihr denn hier? Aang brauchst du etwa Appa? Oder habt ihr andere erfreuliche Nachrichten?“, fragte er nun aufgedreht, worauf er bei der letzen Frage, mit einem viel sagenden Blick, seinen Arm um den Luftbändiger legte, den Blick dabei heimlich auf Katara gerichtet. Aang musste seinen Freund jedoch enttäuschen. „Nein, es ist nichts der Gleichen…“, sagte er mit betrübter Miene, worauf Sokka den Mund zu einer Frage öffnen wollte, aber Aang kam ihm zuvor. „Und wie sieht es bei euch aus, hm?“ Dabei hatte er wieder sein kindliches Lächeln aufgesetzt. Sokka sah sich kurz unauffällig und mit nervöser Miene um, ehe er Aang im Flüsterton antwortete: „Na ja, ich warte noch auf den richtigen Moment, wenn du verstehst.“ Der Avatar nickte ihm daraufhin zustimmend zu. Nun wandte sich auch Sokkas feste Freundin, die Kyoshikriegerin Suki an die Freunde. „Es ist schön ein euch wieder zu sehen, ihr habt uns sehr gefehlt.“ „Es freut uns auch, euch wieder zu sehen“, begrüßte sie auch Katara, worauf die beiden Mädchen sich in die Arme fielen. „Sag Sokka, wo ist Appa?“, fragte Aang jetzt ungeduldig seinen besten Freund, denn er wollte seinem kuscheligen Begleiter wieder durchs weiche Fell streicheln. „Er liegt in einer großen Scheune mit viel Heu und ist bereits am Schlafen, aber ich bin mir sicher, dass du ihn Morgen wieder in deine Arme schließen kannst“, beantwortete Sokka seine Frage und Aang konnte es kaum noch erwarten. Alle waren überglücklich, nur Zuko schwieg wieder, weil er an den Grund dachte, warum sie zu ihren Freunden geflogen waren. Er musste Azula aufhalten und zwar schnell. Nun kam auch der Dorfälteste auf die alten Freunde zu und führte sie schließlich in ein kleines Gasthaus, wo sie die Nacht verbringen konnten. Am nächsten Morgen würden drei dann Sokka und Suki den mehr als unerfreulichen Grund schildern, weshalb sie zu ihnen gekommen waren. Am nächsten Morgen war Katara früh aufgestanden. Sie wollte gerade zu Zuko laufen, als sie diesen vor dem Haus ein paar Kniebeugen machen sah, als sie plötzlich wieder die kalte Hand auf ihren Augen spürte. „Morgen Liebes“, begrüßte Aang sie und sah sie wieder mit seinem verträumten und verliebten Lächeln an. „Hast du gut geschlafen?“, fragte er weiter, ehe Katara ihm zurück einen guten Morgen wünschen konnte. Katara drehte sich aber mit abweisender Miene von ihm weg. „Katara…ich…“, wollte der verletzte Freund erneut beginnen, aber Sokka und Suki funkten ihm dazwischen. „Guten Morgen allerseits!“, rief Sokka mit einem Freudestrahlen auf seinem Gesicht aus und drückte dabei seine Freundin Suki eng an sich, wobei er es sich nicht verkneifen konnte, seiner Freundin, nach seinem morgendlichen Gruß, einen Kuss aufzudrücken. Katara, Aang und auch Zuko empfanden diese Zärtlichkeiten als weniger schön, sondern mehr als nervig. „Naaa, wollt ihr nun endlich euren alten Freund, den fliegenden Bison wieder sehen?“, fragte Sokka die drei mit seinem typischen Grinsen, worauf Aang wieder wie ein zwölfjähriger strahlte. Endlich würde er Appa wieder sehen, er hatte ihn das letzt Mal vor elf Monaten gesehen. Als sie dann an einer großen und hölzernen Scheune zum Stehen kamen, kamen Aang, Zuko und Katara aus dem Staunen nicht mehr raus. „Wow, wem gehört denn dieses schöne Haus und die Scheune gleich dazu?“, fragte nun Katara verblüfft und bekam gleich darauf von Suki die Antwort auf ihre Frage. „Das ist das Haus von mir und Sokka. Wir haben es uns vor zwei Jahren gebaut. Zuvor haben wir in einem kleinen Gasthaus zusammen gelebt. Schön nicht wahr?“ „Diese Bearbeitung, hattest du Hilfe von einem Fachmann?“, fragte Zuko nun auch und Sokka gab wie so häufig mit seinem grandiosen Können an. „Nein, das hab ich gaaanz alleine geschafft“. Doch Suki zog ihren Freund am Ohr und widersprach ihm: „Ach Schatz, hast du nicht was vergessen?“ Dieser gab sich nun mit quälendem Unterton geschlagen. „Natürlich hat Suki Liebes mir dabei geholfen…“ „Suki …Liebes?“, konnte Katara daraufhin nur mit einer verwirrten hoch gezogenen Augenbraue von sich geben und auch Zuko legte angewidert seine Hände auf den Mund. Aang interessierte sich jedoch nicht dafür, er wollte nur zu seinem fliegenden Freund und schob daher die Tür zur Scheune auf. Dort fand er ihn dann auch, seinen Freund, den fliegenden Bison Appa. Sobald der Bison Aang sah, lief er auch direkt auf ihn zu und schleckte ihn ab, aber auch Zuko bekam seine Zunge zu spüren, Appa mochte ihn nach drei Jahren immer noch. Der Feuerlord war nur weniger begeistert von dem Bisonsabber in seinem Gesicht als Aang. Nun musste er aber das Wort an sich reißen, er konnte nicht mehr länger dumm herum sitzen und nichts tun, auch wenn er die momentane gute und entspannte Stimmung sehr schätzte. „Nun, Sokka, Suki, wir sind aus einem bestimmten Grund gekommen und zwar…“, wollte er beginnen, wurde aber von einem fremden, älteren Mann aus dem Dorf unterbrochen. „Verehrter Sokka und verehrte Suki, ich bin nun soweit um von euch ein Portrait anzufertigen“, sprach er und Sokka war sofort dabei, ehe Zuko was hätte erwidern können. „Aber natürlich! Komm Suki Liebes“, rief er freudestrahlend, wandte sich aber noch mit letzten Antworten an Zuko: „Wir reden später weiter, Zuko, bis dann.“ Dieser gab daraufhin nun einen genervten Seufzer von sich und verließ schließlich die Scheune. Katara wollte ihm hinter her gehen, aber Aang zog sie zurück. Er wollte endlich mal mit ihr alleine sein. Zuko ging derweil durchs Dorf und schaute sich ein wenig um. Er sah ein paar Kinder miteinander spielen und ein glückliches Paar, was sich auf einen Stein setzte und zu kuscheln begann. Wie sehr sehnte er sich auch nach so einem friedvollen Leben, aber wieder mal hatte seine bösartige Schwester auch diesen Traum von ihm zerstört, wie damals als sie noch Kinder waren. Er war so in seinen Gedanken versunken, dass er gar nicht merkte wie sich jemand ihm näherte. Erst als sich eine fremde Hand auf seine Schulter legte und Worte mit einer süßlichen Stimme ausgesprochen wurden, war er wieder Herr seiner Sinne. „Warum so niedergeschlagen, du hübscher Mann?“ Fast hätte Zuko eine Stichflamme auf sie gehetzt, hütete sich aber, da er unerkannt bleiben wollte. Stattdessen stieß er das fremde Mädchen nur mit seiner Hand von sich weg. Das Mädchen taumelte daraufhin ein paar Schritte zurück, fiel dann auf ihren wohlgeformten Hintern und sah mit einem vor Schmerz verzogenen Gesicht zu Boden, während sie ihren Po rieb. „Aua! Was haben die Kerle nur neuerdings gegen mich, dass sie solch eine Angst vor mir haben, ich bin doch schließlich nicht Azula. Ich scheine meine weibliche Reize in den drei Jahren verloren zu haben.“ Sie wollte den Kerl, der sie einfach ohne einen Grund gehabt zu haben brutal umwarf, gerade die Leviten lesen, als sie plötzlich die Narbe unter der Kapuze erkannte. „Zuko? Feuerlord Zuko? Oh mein Gott! Was machst du denn hier?“, rief sie mit ihrem immer noch und bleibenden positiven Strahlen auf dem Gesicht und umarmte ihren Freund aus der Feuernation. „Wie schön dich wieder zu sehen, was machst du hier?“ Nun erkannte auch endlich Zuko wer da vor ihm stand. „Ty Lee? Was tust du denn hier? Ach stimmt ja, du bist jetzt eine von den Kyoshikriegerinnen, wie geht es dir?“ Ty Lee lächelte ihn mit zuen Augen an und gab ein gut gelauntes „Wie immer, bestens“ zurück. Dann jedoch begriff sie was sie eben getan hatte. Sie hatte Mais Freund angebaggert. „Ähm…verehrter Feuerlord Zuko, dass ich so eben den festen Freund meiner besten Freundin angemacht habe, bleibt doch hoffentlich unter uns oder? Ich meine, Mai muss doch nicht unbedingt etwas davon erfahren oder?“, bat sie ihm im Flüsterton und zog dabei Zuko dicht an sich heran. Dieser riss sich jedoch genervt von ihr los, als er den Namen von seiner Exfreundin gehört hatte. Dann klärte er seine Kindheitsfreundin jedoch auf: „Tut mir leid Ty Lee, ich wollte nicht so grob zu dir sein, aber … Mai und ich…wir sind nicht mehr zusammen.“ „Was? Seid ihr nicht? Wieso? Was ist passiert?“, fragte seine Freundin nun mit einer besorgten Miene und legte ihm behutsam ihre Hand auf seine Schulter. Doch sie würde keine genaue Antwort bekommen, denn Zuko war sich über die Gefühle, die er für Katara empfand, noch nicht ganz sicher. „Ich weiß es auch nicht. Es hat einfach nicht mehr geklappt, aber keine Sorge, wir haben einvernehmlich miteinander Schluss gemacht, also, wir hielten es beide für das Beste. Wir sind noch Freunde.“ Dass ihre beiden Freunde, sich immer noch gut verstanden, ließ Ty Lee aufhellen. „Da bin ich aber froh, dass ihr trotzdem noch Freunde seid und du bist dir sicher, dass es da nicht doch ein anderes Mädchen gibt?“, horchte sie jedoch mit einem verschmitzten Lächeln weiter nach. Zukos Wangen wurden kurz leuchtend rot, dann jedoch kam er auf etwas ernstes zu sprechen. „Das... tut doch jetzt gar nichts zur Sache!“, er räusperte sich kurz, dann erzählte er Ty Lee von dem eigentlichen Grund ihres Kommens, er musste es endlich jemanden erzählen, zu schwer war die Last für ihn, es nur einmal erzählt zu haben. „Es ist so, Azula…und mein Vater, sie sind entkommen…“ „WAS? Azula ist entkommen und deinen Vater hat sie mitgenommen?“, hakte die Kyoshikriegerin schließlich nach und Zuko nickte ihr schweigend zu. „Oh nein, was gedenkst du zu tun?“ „Das ist ja das Problem, das weiß ich noch nicht so Recht. Ich muss sie erstmal finden. Und sie hat Hilfe bekommen.“ „Hilfe? Von wem?“, wollte Ty Lee nun wissen, doch sie wurden unterbrochen, als der Dorfälteste mit ein paar anderen Dorfbewohnern Zuko erkannte. „Ich wusste es! Diese Narbe und diese Kleidung der Feuernation! Du kamst mir gleich bekannt vor!“, stieß er hervor und zeigte mit dem Finger auf Zuko. Zuko zuckte sichtlich zusammen, er kam sich wieder so vor, wie als die Feuernation noch gehasst und gefürchtet wurde. Doch dieses Mal war es anders. Der Dorfälteste und die anderen Dorfbewohner verbeugten sich auf einmal vor ihm und hießen ihn voller Ehrung in ihrem Dorf willkommen. „Willkommen auf der Kyoshiinsel Feuerlord Zuko. Ihr seid hier herzlich willkommen.“ Zuko stachen die Tränen in die Augen, dieses Mal aber vor Freude und Ty Lee legte ihm aufmunternd ihre Hände auf seine Schultern. „Na siehst du, alles wird wieder gut, Feuerlord Zuko.“ Aang und Katara hatten derweil die Scheune wieder verlassen. Appa hatte sie noch zurück gelassen. Er sollte sich noch ausruhen, ehe sie sich auf die große Reise machen würden. Sie gingen ein Weilchen durch das Dorf, schwiegen sich aber die ganze Zeit nur an. Als sie dann Sokka und Suki sahen, wie sie zusammen auf einem Stein saßen, sich aneinander kuschelten und sich von dem Dorfmaler zeichnen ließen, dachte Aang wieder an die Zeit, als zwischen ihm und Katara alles in Ordnung gewesen war. „Sag Katara, warum können wir nicht auch so sein wie Sokka und Suki? Warum bist du nur so abwesend zu mir? Bitte sag es mir doch einfach?“, bat er sie vom Neuen. Doch Katara schwieg immer noch. Sie wandte ihren Kopf nur von ihm ab. „Katara! Bitte!“, wurde der Avatar nun lauter, doch ehe er wieder bemerkte, dass Katara ihm keine Antwort schenkte, hörten sie plötzliche lautes Gekreische. Sofort rannten sie in die Richtung wo es herkam und sahen dann den Verursacher für das Spektakel. Zuko war umringt von mehreren Mädchen, die ungefähr in Kataras und seinem Alter waren. Aber auch kleinere Kinder jubelten ihm zu. Katara wusste was geschehen war, sie hatten herausgefunden, dass er Feuerlord Zuko war. Aang sah dem Treiben mit Ärger zu, besonders als er ein Mädchen, das sich dicht an Zuko drückte, wieder erkannte. Es war das Mädchen Koko, was sonst nur Augen für ihn gehabt hatte. Langsam schien Aang der Geduldsfaden zu platzen. „Sagt Feuerlord Zuko, habt Ihr eine Freundin?“ „Ihr seht so gut aus Feuerlord Zuko.“ „Wow! Bekomm ich ein Autogramm von Euch?“ „Was macht Ihr hier?“ „Wolltet Ihr uns besuchen kommen?“ Zuko fühlte sich leicht überfordert mit den Fragen, zumal er selber nicht wusste, ob er nun eine Freundin hatte oder nicht. Schließlich versuchte er sich rauszureden. „Ist gut, ist gut, ich werde euch allen ein Autogramm geben mit einer persönlichen Widmung, aber ich muss erst mit meinen Freunden Sokka und Suki zu sprechen, okay?“ „JAAAAAAAAAAA!“, ertönten daraufhin seine Fans im Chor. Katara begann zu lächeln. „Ist das nicht schön Aang, wie sehr Zuko sich doch verändert hat?“, fragte sie ihn schließlich, doch Aang war gelb vor Eifersucht geworden. „Hallo! Koko! Ich bin es, Avatar Aang!“, schrie er schließlich und das nun dreizehnjährige Mädchen mit den braunen Haaren und den roten Wangen sah auf. „Ach du bist es Aang, schön dich zu sehen“, rief Koko ihm zurück, dann wandte sie sich jedoch wieder Feuerlord Zuko zu. „Bekomm ich auch noch ein Autogramm von Euch, Feuerlord Zuko?“ Aang stampfte wütend mit dem Fuß auf und beschloss schließlich die Gruppe zu verlassen. Niemand schien sich mehr für den Avatar zu interessieren. Katara sah ihm kurz hinter her, dann beschloss sie schließlich, Zuko aus dieser für ihn brenzligen Situation raus zu helfen. Das tat sie aber auch aus eigennützigen Gründen, denn ihr gefiel es nicht so ganz, dass Zuko von anderen Mädchen solch eine Aufmerksamkeit bekam. Nachdem die Fangirls sich beruhig hatten, kamen schließlich auch Sokka und Suki, doch sie waren fast wie aneinander geschweißt und gingen Zuko und Katara mit ihrem peinlichen Liebesgetue ziemlich auf die Nerven. „Hach, ist es schön hier? Hier mit meiner süßen Suki fühle ich mich Koala – schäfig wohl“, schwärmte Sokka von Neuem und auch Suki fühlte sich sehr geborgen in Sokkas Nähe. „Ja, ich bin sehr glücklich mit dir, mein starker Krieger vom südlichen Wasserstamm.“ Als die beiden sich dann wieder küssten, aber dieses Mal länger als vorhin, platzte auch Zuko der Geduldsfaden. „KÖNNT IHR VERDAMMT NOCH MAL MIR ENDLICH ZUHÖREN!“, brüllte er sie nun an, dann wurde seine Stimme wieder etwas ruhiger. „Ich habe euch eine wichtige und schreckliche Nachricht zu überbringen, also hört auf zu knutschen und hört mir endlich zu!“ Jetzt wurden auch Sokkas und Sukis Mienen ernster und vor allem besorgter. Was wollten ihnen Aang, Zuko und Katara berichten, was so schrecklich war? Als sie alle in einem Tempel zusammen saßen, erklärte Zuko ihnen alles. Ty Lee, die anderen Kyoshikriegerinnen und auch der Dorfälteste waren dabei, nur Aang blieb weiterhin fern. Aber das war dem Feuerlord jetzt egal, er musste nun endlich die Karten auf den Tisch legen, es hatte keinen Sinn, sie mussten endlich los ziehen und Azula finden und aufhalten. „Was ist passiert Zuko? Was ist los?“, fragte Sokka seinen Freund und wusste schon im Voraus, dass es nichts Gutes sein konnte, wenn er sich so Zukos finsteren Gesichtsausdruck sah. Ty Lee und Katara nickten ihm schließlich aufmuntern zu und Zuko erklärte ihnen schließlich das, was er Aang und Katara auch gesagt hatte. „Azula ist aus dem Gefängnis der Feuernation entkommen und hat meinen Vater mitgenommen…“ „WAS?! Azula ist entkommen?“, schrie Sokka nun hysterisch auf und auch Suki sah mit einem entsetzten Gesichtsausdruck Zuko und Katara an. „Wie ist das geschehen Zuko? Wie konnte sie entkommen, mit deinem Vater?“, fragte sie ihn nun mit einem verzweifelten Ton in ihrer Stimme. „Das kann ich euch nicht sagen…“, wandte Zuko jedoch auf ihre Frage hin ab. „Jedenfalls jetzt noch nicht…dafür müssen wir erst komplett sein, aber die Erdbändigerin Toph fehlt noch…“, fügte er auf die fragenden Gesichter noch hinzu. Sokka und Suki sahen sich zustimmend an. Er hatte Recht. Das Team Avatar musste erst wieder komplett sein. „Und was, sollen wir jetzt tun?“, fragte Sokka weiter und dieses Mal gab ihm seine Schwester Antwort: „Wir reisen zusammen mit Appa zum Erdkönigreich, holen Toph ab und suchen dann Azula. Wir müssen herausfinden was sie vorhat.“ „Sie hat Recht, vor allem muss ich wissen was Azula mit unserem Vater vorhat. Er kann nicht mehr bändigen, was will sie also von ihm?“, stellte auch Zuko die Frage in den Raum. „Das gilt es herauszufinden. Deswegen sollten wir auch schon bald abreisen, also, seid ihr dabei?“, schlug Katara mit einer ebenso ernsten Miene vor und Sokka und Suki stimmten ihr zu. „Du hast Recht, wir sollten nicht zu lange mehr hier bleiben, am besten schon heute. Okay, wo ist Aang?“, warf Sokka nun die Frage in den Raum, wobei Katara ihr Gesicht schuldbewusst abwandte. „Er ist wieder mal abgehauen, er ist…verärgert…“ „Verärgert, warum?“, fragte Suki besorgt und erkannte sofort, dass Katara nicht darüber sprechen wollte. Ehe Sokka sich in den Augenkontakt von den beiden Mädchen einmischen konnte, flog die Tür vom Tempel auf und plötzlich stürmte Koko ins Innere. „Koko, hab ich dir nicht gesagt, dass das eine Konferenz für Erwachsene ist und wir nicht gestört werden wollen?“, fuhr der Dorfälteste sie zu Recht an, doch Koko hatte einen guten Grund, warum sie diese wichtige Konferenz störte. „Aber…Aangi ist in Gefahr!“, stieß sie verzweifelt hervor. „Was? Wieso? Was ist passiert?“, fragte Sokka entgeistert und war vor Schreck wie zu einer Salzsäule erstarrt. „Aangi war sauer und ist dann ins Meer zu dem Onagi gesprungen, aber der Onagi … er ist wütend…“, erklärte sie ihnen und war den Tränen nahe. Sofort rannten Zuko, Katara, Sokka, Suki, Ty Lee, der Dorfälteste, die Kyoshikriegerinnen und Koko zum Ende der Insel, dem Meer, in dem der Onagi hauste. Dort angekommen erblickten sie schließlich Aang, der mit dem Onagi kämpfte. Der Onagi war größer in den drei Jahren geworden und er stieß nicht nur normales Wasser aus seinem großen Maul nach dem Avatar raus, nein dieses Mal war es auch kochendheißes Wasser. Aang versuchte mit Luftbändigen und Wasserbändigen das Wasser an sich abzuprallen, aber Katara sah deutlich, dass er schon an den Armen ein paar Brandblasen von dem kochenden Wasser hatte. „Aang! Was um alles in der Welt tust du da? Du wirst dich noch verletzen?!“, schrie sie entsetzt zu ihm hoch. Aang hatte jedoch keine Lust ihr zuzuhören. „Ach, machst du dir jetzt doch Sorgen? Scheint sich doch noch jemand für den Avatar zu interessieren oder bin euch allen neuerdings nicht gut genug, seit es Feuerlord Zuuuuko gibt?!“ Nun konnte Katara es nicht mehr hören. „Natürlich mach ich mir Sorgen um dich? Wir sind doch Freunde! Also komm doch bitte runter!“ „Nur Freunde also, hm?“, rief er weiter zu ihr runter. „Avatar Aang, ich brauche deine Hilfe im Kampf gegen Azula, bitte, wir müssen noch heute abreisen!“, mischte sich nun Zuko in den Streit ein und Aang schien langsam zu verstehen, dass er erst an Azula und dann an Katara denken sollte, die Suche nach ihr und der Kampf um erneut die Erde zu retten, war jetzt wichtiger, als seine Beziehung. Das musste er sich eingestehen, egal wie schmerzhaft diese Entscheidung für ihn war. „Gut, aber ich brauche dann eure Hiiiilfe!“, rief Aang ihnen nun ängstlich runter. Sofort halfen ihm daraufhin seine Freunde, den Onagi in die Flucht zu schlagen. Katara ließ, in dem sie ihre Arme in die Luft streckte Unmengen von Wasser haushoch aus dem Meer erscheinen und auf den Onagi nieder prasseln. Während Zuko einen Feuerschwall auf das Flussmonster los ließ, der das Wesen nach den Verbrennungen schrill aufschrieen ließ. Die Kyoshikriegerinnen brachten die Dorfbewohner in Sicherheit und Suki und Ty Lee versuchten mit ihren Fächern und Kampfkünsten den Onagi von Aang abzulenken. Sokka ging auch mit seinem Samuraischwert auf den Onagi los, doch er konnte immer noch nicht mit dem Schwert so richtig umgehen, es war einfach nicht dasselbe wie sein heiß geliebtes Meteoritenschwert von Meister Piandao, dass er nach wie vor, immer noch vermisste, wie auch seinen immer treu ergebenen Bummerrang. Über einen Baum und einem Ast gelang Sokka auf den Rücken des Onagis und rammte dem Flussmonster sein Samuraischwert in den Rücken. Nochmals schrie dann der Onagi schrill auf und Sokka konnte nur knapp einer Flamme von Zuko entkommen, in dem er ins Meer fiel. „Hey Feuerlord! Pass gefälligst auf, wen du hier abfackelst!“, schrie er ihm zu, worauf Zuko nur ein zickiges: „Wenn du dir den dämlichsten Platz auf dem Onagi aussuchst, kann ich doch nichts dafür!“, zurückgab. Katara ließ weitere Unmengen von Wasser in die Höhe steigen, ließ dieses Mal aber das Wasser zu Eiszapfen erstarren, die sie dann ebenfalls auf den Onagi los ließ. Als dann noch Aang mit einem heftigen Luftstoß, als er seine Hände übereinander kreuzte und sie dann nach vorne ausstreckte, den Onagi mehr ins Innere drängte, ließ dieser schließlich von ihnen ab und verschwand zurück im Meer. Der Zeitpunkt der Abreise war endlich gekommen. Aang, Sokka und Suki standen bereits abreisebereit vor Appa. Der kleine Lemur Momo hatte es sich schon auf Appas Rücken bequem gemacht. Während Zuko sich umzog, um nicht weiter sofort als Feuerlord Zuko erkannt zu werden, war Katara mit Ty Lee im Dorf los gezogen um Reiseproviant zu besorgen. „Dass Feuerlord Zuko hier war, bleibt hoffentlich unter uns ja?“, stellte Aang vor dem Dorfältesten noch mal sicher, worauf dieser ihm sein Wort gab. Katara trug schließlich zusammen mit Ty Lee den Proviant zu ihrer Unterkunft auf der Kyoshiinsel und sie verstauten ihn in ihre Taschen. Als sie schließlich fertig waren, beschloss Katara Zuko aufzufinden, dass sie zusammen zu den anderen gehen konnten. Als sie an sein Zimmer klopfte, wartete sie sie nicht auf eine Antwort, sondern öffnete einfach die Tür. Mit nur einem Blick nach vorne gerichtet, lief sie rot an. Zuko stand mit nacktem Oberkörper im Zimmer. Rasch zog er sich sein Oberteil an und dann die asiatische dunkle Weste über. Zuletzt legte er sich die Armstulpen an und band sich ein Band um die Hüfte. „Tut…mir leid…dass es solange…gedauert hat…diese Erdkönigreichkleidung anzuziehen dauert immer sehr lange“, stotterte er etwas verlegen. Er trug jetzt die Kleidung, die er damals trug, als er sein erstes Date mit dem Mädchen namens Jin hatte. Katara fand dass ihm diese Kleidung sehr gut stand und wurde, je länger sie ihn ansah, so rot wie eine Tomate. „Ich….warte dann…draußen…“, stotterte jetzt auch Katara, doch Zuko zog sich schon seinen Reisesack und seine Schwerter über den Rücken. „Nein, nein, ich bin fertig, wir können gehen.“ Als die beiden dann aus dem Zimmer traten, immer noch leicht verlegen, konnte sich Ty Lee ein viel sagendes Grinsen nicht verkneifen. „Naaaa, seit ihr beiden jetzt endlich fertig?“ Beide sahen sie daraufhin mit einem durchbohrenden Blick an, worauf Ty Lee nur ein ängstliches Lachen von sich geben konnte. Als Zuko und Katara mit Ty Lee dann bei den anderen ankamen, wurde Aang wieder eifersüchtig und stellte sich sofort zwischen die zwei. Das Mädchen Koko umarmte schließlich Aang zum Abschied. „Tut mir leid Aangi, dass ich so gemein zu dir war, pass gut auf dich auf und komm bald wieder“, dann gab sie ihm einen Kuss auf die Wange. Aang erwiderte ihre Umarmung und linste dabei heimlich zu Katara, die sich aber davon nur wenig zu beeindrucken schien und kein bisschen eifersüchtig wirkte. Enttäuscht löste er sich dann von Kokos Umarmung. Suki wandte sich dann noch mit ein paar letzten Worten an ihre verbündete Kriegerin: „Ty Lee du musst hier bleiben und während meiner Abwesenheit das Kommando bei den Kyoshikriegerinnen übernehmen. Sobald wir eure Hilfe brauchen, werde ich euch eine Nachricht zu kommen lassen.“ Als Suki das sagte, fiel Sokka auch gleich ein, wen er vergessen hatte. „Na klar, ihn haben wir vergessen!“, rief er aus und begann zu pfeifen, worauf ein roter Falke erschien, es war der Botenfalke, den Sokka damals in der Feuernation gekauft hatte, als sie dort zeitweilig untergetaucht waren. „Falkilein! Wie schön dich wieder zu sehen!“, dabei ließ er den Falken auf seinem Arm landen. Als Ty Lee Suki dann bestätigte, dass sie hier, auf der Kyoshiinsel die Stellung halten würde, flogen die fünf schließlich mit Appa, Momo und dem Falken los, um zum Erdkönigreich zu gelangen, wo sie die Erdbändigerin Toph Bei Fong finden würden. Kapitel 3: Die veränderte Toph ------------------------------ Als sie mit Appa auf einer großen Wiese nahe an einer Stadt des Erdkönigreichs landeten, waren sie alle schon gespannt darauf, ihre alte Freundin Toph wieder zu sehen. Ob sie sich auch optisch veränderte hatte wie sie? Aang war jedoch mit Sokka der felsenfesten Überzeugung, dass sie immer noch das burschikose und kampflustige Mädchen von früher war und sich kein Stück verändert hatte. Katara war jedoch anderer Meinung. Sie glaubte schon oder hoffte es eher, dass Toph sich zumindest ein bisschen verändert hatte. Zuko hatte inzwischen ganz andere Sorgen. Er musste sich verkleiden, er konnte schließlich nicht riskieren, dass sich herumsprach dass er im Erdkönigreich sei und nicht im Palast der Feuernation. Unruhig ging er immer wieder auf und ab, bis schließlich Katara ihn zum Ärgernis von Aang, beruhigte und ihm versprach sie würden im als erstes einen Mantel mit einer Kapuze in der Stadt kaufen. Als sie dann auch Appa, Momo und Falki mit genügend Futter ausgestattet hatten, marschierten sie zu Fuß in die Stadt, in der Toph seit drei Jahren wieder bei ihren Eltern lebte. „Mann, ist das lange her, seit wir das letzte Mal hier waren…“, bemerkte Sokka voller Staunen und hatte dabei seinen Arm um Sukis Schulter gelegt. Aang konnte seinem Freund nur beipflichten. „Du hast Recht Sokka. Es ist wirklich schon eine Weile her und ich bin sehr gespannt auf Toph.“ Er wollte Katara, seiner Freundin, ebenfalls den Arm um ihre Schulter legen, doch diese wich ihm aus und ging zu Zuko, der etwas weiter vorne war. Er wirkte unruhig. Die ganze Zeit dachte er nur noch daran die Erdbändigerin zu finden und so schnell wie nur möglich, Azula aufzuspüren und sie zu besiegen. Katara spürte deutlich dass er mit seinen Gedanken wieder ganz woanders war, wie damals als er nur den Gedanken im Kopf hatte, seinen Vater aufzuhalten. Sie wollte ihm gerade aufmunternd zu zusprechen, als Aang schließlich Katara zu liebe, Zuko einen Mantel aus dem Erdkönigreich und eine Augenbinde, um seine Brandnarbe zu verdecken, kaufte. Zuko streifte sich dann sofort die Kapuze über und band sich ebenfalls auch die Augenbinde um. Dann erblickte er gerade zwei jugendliche Erdbändiger und ging schnurstracks auf sie zu. Er wollte so schnell wie nur möglich das letzte Mitglied des Team Avatar finden, um dann endlich seine Schwester aufhalten zu können. „Hey, hallo ihr zwei!“, rief er ihnen zu und die beiden Angesprochenen blieben dann auch einen Moment stehen. „Ich suche die Familie Bei Fong. Wisst ihr zufällig wo ich sie finden kann?“ Die beiden jugendlichen Erdbändiger sahen sich daraufhin aneinander an, dann begannen sie fies zu grinsen. Der mit den kurz geschorenen, dunklen Haaren gab ihm schließlich eine dreiste Antwort: „Wie immer in Landai, du Landei. Auf der Insel Lekumio.“ Zukos Miene wurde schlagartig zornig. „Wie war das?!“ Sokka hingegen begann laut los zu lachen: „Der war gut!“, worauf er gleich einen durchbohrenden Blick von dem Feuerlord erntete. Dann besann sich der Krieger vom Wasserstamm wieder und dachte einen Augenblick nach. „Moment! Irgendwie…kommt mir dieser geniale Witz bekannt vor.“ Nun erkannte auch Katara die beiden jugendlichen Erdbändiger. „Hey! Ihr seit doch diese Jungs von damals…“ Die beiden Erdbändiger sahen sich kurz an, dann schienen auch sie Katara zu erkennen, worauf sie vor Schreck mehrere Schritte zurück wichen. „Oh nein! Das Wasserbändigerweib!“ Nun wurde auch Aang ungehaltener: „Hey, sprich ja nicht so mit meiner Freundin, verstanden?!“ „Lass gut sein Aang, das schaff ich schon alleine!“, brach Katara jedoch genervt ab. Dann wandte sie sich wieder den beiden Erdbändigern zu: „So, und nun zu euch! Wo finden wir noch gleich die Familie Bei Fong ihr Landeier?“, dabei streckte sie ihre Arme aus und machte sich kampfbereit, ihre Wasserbändigerkräfte erneut an den beiden zu demonstrieren. Diese hoben daraufhin schützend die Hände und gaben ihr sofort die gewünschte Antwort: „Halt! Wir sagen euch ja schon wo die Tochter der Bei Fong Familie wohnt.“ Aang, Sokka und Katara stutzten daraufhin ein wenig irritiert. „Was? Ihr kennt die Tochter der Bei Fong Familie? Ihr wisst also dass die Familie eine Tochter hat?“, fragte Aang verwundert und die beiden Erdbändiger nickten ihnen eifrig zu. „Natürlich. Jeder kennt die schöne Tochter Toph Bei Fong und jeder würde gerne mal mit ihr ausgehen.“ „Also sagt uns bitte, dass ihr nicht hier seid um ihr eure Liebe zu gestehen“, dabei sah der mit dem braunen Wuschelkopf nacheinander Aang, Sokka und Zuko an, die sich daraufhin noch verwirrter ansahen. Warum sollten sie um Tophs Gunst werben? Sie war zwar ganz süß, aber so süß, hübsch, dass alle Männer in ihrem Alter mit ihr ausgehen wollten? Alle konnte sich das nicht so recht vorstellen. Schließlich beschrieben die beiden Erdbändiger den Weg zu dem Haus von der Familie Bei Fong und Katara ließ ihre Hände wieder sinken. Mit den letzten Worten verabschiedeten sie sich dann von ihnen. „Geht doch!“, motzte Zuko genervt und zog dabei seine Kapuze tiefer in sein Gesicht. „Tja, legt euch nicht mit dem Team Avatar an!“, rief Sokka triumphierend, während Suki ihren Freund ein wenig peinlich berührt ansah. Aang hob nur grinsend und winkend die Hand und Katara gab, wie damals, ein drohendes: „Ich behalte euch immer noch im Auge“, von sich. Die beiden Erdbändiger warteten schließlich bis die Gruppe nicht mehr in Hörweite war, dann schmiedeten sie jedoch Rachepläne. „Das zahlen wir ihnen noch heim.“ „Oh ja, wir kriegen noch unsere Chance.“ Nach nur wenigen Minuten hatten sie dann endlich das Anwesen der Familie Bei Fong erreicht. Mit gemischten Gefühlen klopften sie an das große Thor und fragten sich mittlerweile, ob die Toph, die sie kannten, noch existierte. Als dann das große Thor, nach ihrem Klopfen, von einem Diener geöffnet wurde, begann Aang ein wenig zu stottern, als er nach ihrer Freundin, der Erdbändigerin Toph Bei Fong fragte. „Ha…hallo, ich …ich bin der … Avatar… und das … sind meine Freunde… wir möchten mit … To…Toph Bei Fong sprechen, ist sie …vielleicht zuhause?“ Der Diener war auf einmal mehr aufgeregter als Aang, als er erfuhr, dass der Avatar vor seiner Tür stand. „Der Avatar! Ja, natürlich wartet bitte. Ich werde sofort die junge Dame holen, einen Augenblick bitte. Tretet doch bitte schon mal mit Euren Freunden ein.“ Aang war wieder voll und ganz zufrieden, als ihm endlich wieder die Aufmerksamkeit zu Gute kam, die ihm als Avatar zu stand. „Junge Dame…“, konnte Sokka daraufhin nur von sich bringen und wollte es immer noch nicht wahr haben, dass es die Toph, die sie kannten, nicht mehr gab. Doch als sie die vertraute Stimme von ihrer Freundin vernahmen und sie dann auch schließlich sahen, trauten sie ihren Augen nicht. Aus der burschikosen, groben und unhöflichen Erdbändigerin Toph, war eine junge, hübsche Dame geworden. Ihre Haare waren jetzt lang und ordentlich. Das lange, grüne Kleid umschmeichelte den nun fraulich geworden Körper der Fünfzehnjährigen. Sie hatte ein schönes Gesicht bekommen und Katara und Suki schienen fast etwas eifersüchtig darüber zu sein, wie eine blinde Jugendliche so viel schöneres und seidigeres Haar haben konnte, als sie selbst, die sehen konnten. Zuko hatte den Mund zum Staunen geöffnet und ebenso wie Sokka die Augen geweitet, als sie Toph sahen. Aang konnte seine Augen von Toph nicht mehr lassen. Sie ruhten ausgiebig auf ihr und es schien, als ob er zu einer Salzsäule erstarrt wäre. Ein kleines „Wow“ konnte er dann schließlich von seinen Lippen bringen, was Katara nicht unentdeckt blieb. Sie wusste nicht ob sie eifersüchtig oder glücklich darüber sein sollte. Sie war verwirrt. Nun fand Toph ihre Worte wieder, als sie die anhaltende Stille nicht mehr ertrug. „Was habt ihr denn alle? Ich meine, wollt ihr alten Freunde nicht mal eure junge Freundin Toph begrüßen, wo ihr mich doch schon besuchen gekommen seid?“ Zuko fand als Erster seine Stimme wieder: „Äh ja…wir freuen uns auch dich zu sehen und müssen dringend mit dir reden…“ Toph übersah den Ernst seiner Stimme und umarmte ihn stattdessen freudestrahlend, worauf Katara etwas eifersüchtig wurde. Sie hätte in all der Zeit, vor drei Jahren, nie gedacht jemals auf die jungenhafte Toph eifersüchtig zu sein. „Zuko! Wie schön dich wieder zu sehen! Na? Wie ist das Leben so als hoch angesehener Feuer…“, sie wurde daraufhin herrsch von Zuko angewiesen, den Mund zu halten. „Pssst! Nicht so laut, das darf niemand wissen! Niemand darf wissen dass ich der Feuerlord bin!“ Toph sah den heimlichen Feuerlord nun mehr als verwirrt an. „Wieso…“, wollte sie fragen, aber Katara brach rasch ab: „Das können wir dir später erklären. Können wir irgendwo ungestört reden?“ Toph wollte ihr wieder antworten, doch dieses Mal wurde sie von ihren Eltern unterbrochen. „Wer ist denn da an der Tür meine Kleine?“, fragte ihr Vater und auch ihre Mutter sah sich fragend nach dem Besuch um. Den Avatar erkannte ihr Vater sofort, wenn auch nicht gerade mit den besten Erinnerungen. „Oh…der Avatar…willkommen…“, gab er weniger erfreut von sich. Er hatte nicht vergessen, dass der Avatar eins seine Tochter ihm geraubt hatte, auch wenn sich am Ende heraus gestellt hatte, dass sie freiwillig mit ihm mitgegangen war, er hatte sie dennoch in Gefahr gebracht, seine kleine, wehrlose Toph. Schnell stellte Toph nun aber ihren Besuch standardmäßig vor: „Mutter, Vater, das sind meiner Freunde, Aang, der Avatar, Katara und Sokka, vom südlichen Wasserstamm, die Kyoshikriegerin Suki von der Kyoshiinsel und…“, sie machte eine kurze Pause und warf Zuko einen fragenden Blick zu, der daraufhin den Kopf schüttelte. Dann fuhr sie schließlich fort: „Und das ist Lee, ein guter Freund aus der Feuernation.“ Ihre Mutter verbeugte sich nun vor den Freunden ihrer Tochter und hieß sie willkommen und auch ihr Vater legte sein anfängliches Misstrauen ab und lud die Gäste zum Essen ein. Beim Essen plapperte Tophs Mutter munter drauf los und lobte sie dabei bis ins Unermessliche. „Toph lernt jetzt die traditionellen Tänze des Erdkönigreichs und auch die passenden Umgangsformen. Ich bin so stolz auf sie. Sie kann ausgezeichnet Harfe auf einer Federharfe spielen und die jungen Männer in der Stadt reißen sich förmlich um sie. Jeden Tag stehen mindestens zwanzig Verehrer vor unserem Thor…“ „Mutter…“, warf Toph nun etwas verlegen ein, doch ihre Mutter überhörte einfach ihren Widerspruch. „Nun, aber all diese Jungen aus der Stadt, sind natürlich nichts für unsere kleine Toph. Für unsere Tochter kommt nur das Beste in Frage.“ „Deshalb haben wir auch dem neuen König von Ba Sing Se schon ihre Hand versprochen. Er wird der Richtige für unsere Toph sein und sie glücklich machen, da sind wir uns beide sicher und auch Toph“, gab nun auch ihr Vater zum Besten. Nach seinen Worten ruhten alle Augen auf Toph. Wollte sie das wirklich? Das war die Frage, die sich Tophs alte Freunde nun stellten. Diese nickte nun auch und gab ihren Eltern Recht. „Ja, ich werde sobald ich achtzehn bin den neuen Erdkönig heiraten und sehr glücklich sein.“ Weder Aang, Sokka und Katara, noch Zuko und Suki konnten glauben was sie da hörten. Ihre Toph ließ sich einfach so mit einem fremden Mann verheiraten? Nur weil ihre Eltern es für das Beste hielten? Das war nicht mehr die Toph, die sie kannten. Sie hatte sich voll und ganz verändert. Aang wollte gerade den Mund öffnen, um dem zu widersprechen, wie man Tophs Leben weiter plante, als es plötzlich an dem Thor klopfte. Sofort ging der Diener zum Thor und kam gleich wieder mit einer Nachricht für die junge Dame. „Junge Dame, es ist für Euch. Es sind wieder ein paar junge Männer gekommen um Euch zu bitten mit ihnen auszugehen.“ Ohne ein Wort zu sagen, stand Toph schließlich mit einer kurzen Verbeugung zu ihren Eltern und Freunden auf und verließ den Speisesaal. Als sie zum Thor trat, hörten Aang und die anderen schon die Schreie von ihren Verehrern. „Toph! Bitte geht mit mir aus!“ „Nein! Geht mit mir aus, jung Dame Bei Fong.“ „Hier, diese Blüten habe ich extra für Euch aus dem Garten von dem Palast des neuen Erdkönigs für euch gepflückt und mich dafür in Lebensgefahr gebracht! So sehr liebe ich Euch, Toph Bei Fong!“ „Heiratet mich Toph Bei Fong! Ichn bin der Eine für Euch!“ „Bitte, begleitet mich heute und schaut mit mir zusammen die sternklare Nacht an.“ „Toph Bei Fong, mein Herzblatt!“ Toph schien der ganze Aufruhr um sie sehr zu gefallen und das sah auch Aang, als er mit den anderen zum Thor gerannt kam. Als schließlich ein Verehrer nach ihrer zarten Hand griff und diese küssen wollte, sah Aang rot und stieß einen Luftsturm mit Hilfe seines geschlossenen Luftgleiters auf diesen ab. „Hey! Was soll das?!“, schrie nun der in seinen Augen verpönte Verehrer den Avatar an, der draufhin völlig die Fassung verlor. „Lass die Finger von ihr! Verstanden?! Sie ist nicht an dich interessiert! Sie hat was viel besseres verdient!“ „Ach, etwa so jemanden wie dich?!“, fragte der Erdkönigreichbewohner nun mit einem spöttischen Grinsen, worauf Aang seine Backen aufplusterte. „Ja, ganz recht! Eher als einen wie DICH!“, antwortete er ihm aufgebracht, worauf Katara ihren Freund verwundert sah. Hatte er etwa auch Gefühle für jemand anderen? Als Aang den aufmerksamen Blick von seiner Freundin sah, verbesserte er sich schließlich schnell: „Ich … ich meine…also … eher so einen wie mich, als … so einen Tukantaucher wie dich!“ „Wie war das?!“, stieß der verpönte Verehrer hervor und wollte an Aang seine Erdbändigerkunst demonstrieren, aber Zuko stellte sich ihm entgegen. „Ich glaube ihr geht es lieber besser!“, dabei durchbohrte er den Kerl mit seinen kleinen, bernsteinfarbenen Augen. „Wie ihr wollt, aber wir kommen wieder, denn wir überlassen die junge Dame Toph Bei Fong nicht so Halbstarken wie euch!“, sprach er drohend zu ihnen, dann war er auch mit samt der Scharr von Verehrern verschwunden. „Hah! Das habt ihr gut gemacht! Niemand legt sich ungestraft mit dem Team Avatar an oder Toph?“, rief Sokka triumphierend und Aang wollte gerade die Dankessagung von der jungen Dame Toph entgegennehmen, als diese ihn plötzlich wie früher barsch anfuhr: „Was hast du da eben gemacht? Was sollte das? Die kommen jetzt bestimmt nicht wieder, dabei habe ich es gerade so genossen. Du hast alles kaputt gemacht!“ Dann wandte sie sich weiter aufgebracht an die Anderen: „Was wollt ihr eigentlich hier? Ihr seit doch nicht allen Ernstes nur hier um zu besuchen, hab ich Recht?! Ich wollt doch etwas von mir nicht wahr?!“ Die Angesprochenen sahen daraufhin betroffen zu Boden. „Ich wusste es! Also, was WOLLT ihr von MIR?!“, schrie sie weiter, worauf ihre Eltern nun auch kamen und Zuko nun endlich mit der Wahrheit rausrückte. „Ja, du hast Recht. Wir brauchen deine Hilfe. Es ist nämlich so…Azula, sie ist aus dem Gefängnis zusammen mit meinem Vater entkommen. Sie plant was schlimmes, das spüre ich mit jeder Faser meines flammenden Körpers und wir müssen sie erneut aufhalten, das Team Avatar muss wie damals, vor drei Jahren, erneut einen Kampf gegen sie führen.“ „Wir brauchen aber dafür die Hilfe vom ganzen Team Avatar Toph, wir brauchen dich…“, fand sich nun auch Suki ins Gespräch ein. „Bitte, komm mit uns, wir brauchen deine Erdbändigungskräfte“, versuchte auch Katara sie umzustimmen. „Ja, wir brauchen die starke, kampflustige Toph mit den coolen Sprüchen!“, rief Sokka euphorisch und machte dabei einen Siegesschwung in der Luft mit seiner Faust. Doch Toph war da anderer Meinung als ihre ehemaligen Teamkollegen. „Diese Toph gibt es aber nicht mehr…“ „Was…?“, flüsterten nun alle mit einem Entsetzen auf ihrem Gesicht. „Habt ihr was auf den Ohren? Ich sagte, dass die alte Toph, die burschikose, kampflustige, starke, unverschämte und die mit den coolen Sprüchen nicht mehr gibt! Die süße, hübsche, weibliche und höfliche, sowie brave Toph hat ihren Platz eingenommen, die nichts mehr von sinnlosen Kämpfen hält!“ „Sinnlos? Toph hast du eben nicht zugehört? Azula und der ehemalige Feuerlord Ozai sind entkommen! Die Welt ist in Gefahr! Wenn wir Azula nicht aufhalten, wird wieder genau das wie vor drei Jahren…“, versuchte Aang fast brüllend und fassungslos auf sie einzuschreien, wurde aber dann von Tophs Vater unterbrochen. „Ihr habt sie gehört! Sie will nichts davon wissen. Meine kleine Toph bleibt hier, bei uns und wird schon bald den neuen Erdkönig von Ba Sing Se heiraten. Ich möchte Euch bitten mein Haus mit Euren Freunden schnellstens zu verlassen, Avatar Aang.“ Aang wollte noch mal das Wort an Tophs Gewissen erheben, doch die ehemalige Erdbändigerin wandte ab. „Ich habe das Erdbändigen aufgegeben Aang. Ich kann euch in diesem Kampf nicht helfen. Ich bleibe hier und lebe dann endlich das Leben, was ich mir immer gewünscht habe…“ „Wie du meinst…“, sagte Aang daraufhin nur eingeschnappt und gekränkt. Dann verlies er mit Zuko, Sokka und Suki das Haus. Katara sah sich noch mal bittend nach Toph um, doch als diese sie keines Blickes würdigte, war auch sie verschwunden. Als das Thor zufiel, kamen der Erdbändigerin nun doch die Tränen. „Es tut mir leid Aang, aber ich kann nicht nur an die Welt denken, ich muss auch mal an mich denken und mit dir zu reisen und dich mit Katara zu sehen, würde mir nur buchstäblich das Herz zerreißen…“. Dachte sie voller Hass und Verzweiflung auf sich selbst, warum ihre Erdbändigungskräfte so stark waren, ihr Herz aber so zerbrechlich und schwach. Als sie wieder bei Appa, Momo und Falki auf dem Felsen angekommen waren, sprach keiner ein Wort. Sie alle waren ratlos und wussten nun nicht wie es weiter gehen sollte. Die Erdbändigerin Toph gehörte doch einfach zu ihrem Team und sie brauchten ihre Hilfe. Wie sollten sie ohne ihre Hilfe denn Azula besiegen können, ohne ihren Kampfgeist war das Team Avatar doch nur halbherzlich. Schließlich beschlossen sie am nächsten Morgen noch mal die Familie Bei Fong zu besuchen, sie wollten Toph nicht schon aufgeben. Doch Katara war sich sicher, dass ihr Diener sie gar nicht reinlassen und ihre Eltern sie gar nicht erst empfangen würden. Aus diesem Grund beschloss sie in der Nacht ohne die anderen Toph zu besuchen. Irgendwas war passiert in den drei Jahren, irgendwas was Toph zu diesem Leben veranlasste. Sie musste es einfach herausfinden. Wenn Toph wirklich dieses Leben wollte, würde sie sie ein für alle Male in Ruhe lassen, aber ohne diese Gewissheit würde sie nicht gehen. Auf leisen Sohlen schlich sie in den Garten der Bei Fong Familie und sah schließlich auch wenige Minuten später das Fenster, welches zu Tophs Schlafzimmer führte. Im Flüsterton rief sie dann ihren Namen und hoffte sehr, dass sie sie nicht sofort, sobald sie sie sehen würde, sie zurück wies. „Toph? Toph? Ich bin es, Katara…“ Mit einem verschlafenen Gesichtsausdruck, öffnete Toph endlich ihr Fenster und wies sie zu Kataras Erstaunen nicht gleich zurück. Die Erdbändigerin trug einen hell grünen Schlafmantel und ihre leeren Augen sahen so klar und schön aus, dass Katara sie sogar ein bisschen verstand, wenn sie ihre jetzt seidigen Haare nicht gegen die alten Stachelschweinhaare eintauschen wollte. „Katara du? Was willst du? Bist du etwa noch mal gekommen um mich umzustimmen? Wenn ja, kann ich dir nur sagen, dass ich bei meiner Meinung bleiben werde. Ich werde euch nicht begleiten im Kampf gegen Azula. So leid es mir für Zuko auch tut, aber ich bleibe hier“, klärte sie sie jedoch wieder auf, doch Katara schüttelte mit einem Lächeln den Kopf, statt ihr die üblichen Vorträge von Aang zu halten. „Ich bin auch nicht gekommen um dich umzustimmen Toph. Ich möchte einfach nur mit meiner alten Freundin reden…“ Nun war Toph die verwirrte und nur wenige Minuten später saßen die beiden auf einer Bank im gut bewässerten Garten der Bei Fong Familie. Katara hatte ganz vergessen dass Toph aus einem sehr wohl habenden Elternhaus stammte. Ihre grobe und unhöfliche frühere Art ließ sie das manchmal vergessen. Im Garten wuchsen die schönsten aller Blumen im Erdkönigreich und der große edle Brunnen mit dem klaren Wasser ließen Katara in eine Traumwelt eines alten aisatischen Märchens versinken. Dann fand sie jedoch ihre Worte wieder. „Toph, was ist los? Was ist passiert?“, begann sie. „Was soll denn sein? Ich bin zu einer Frau geworden. Ich bin nur nicht mehr die brutale Zwölfjährige von damals, das ist auch schon alles Katara…“, wandte diese jedoch auf die Frage hin ab, aber Katara wusste es besser, dafür kannte sie sie einfach zu gut. „Wenn du sehen könntest, würde ich sagen, dass du mir gerade mitten ins Gesicht gelogen hast…“, sie machte auf ein Stöhnen der Erdbändigerin hin eine kurze Pause, dann sprach sie aber weiter: „Ich meine, dieses Leben, einen fremden Mann zu heiraten, den du bist zu deiner Hochzeit noch nie in deinem Leben gesehen hast, kann doch nicht dein Ernst sein? Ich meine, du hast dir noch nie was vorschreiben lassen, nicht mal von mir!“ Toph begann auf diese Feststellung etwas zu lachen. Schon oft hatten sich Katara und sie damals in den Haaren gelegen, weil sie nie das hatte machen wollen, was sie wollte. Es hatte sie einfach zu sehr an ihre strengen Eltern erinnert, weshalb sie sich immer geweigert hatte, Befehle auszuüben. Aber dieses Mal war es was anderes. „Wir brauchen dich Toph. Nicht zum Kämpfen, sondern dich als Freundin. Ohne dich ist das Team Avatar einfach nicht komplett. Es würde immer was fehlen. Du fehlst uns. Du fehlst mir…“ Toph sah nun ihre Freundin mit traurigen Augen an. Sie vermisste sie. Katara vermisste sie. „Ich meine, mit Suki kann man sich einfach nicht so gut streiten wir mit dir. Und sie kann nicht Bändigen, es wäre einfach unfair gegen sie zu kämpfen. Auch Aang und Zuko vermissen dich. Zuko wollte ohne dich nicht alles von Azulas Ausbruch erzählen, er wollte extra auf dich warten, weil er dich eben so sehr schätzt und auch Aang hat sich sehr darauf gefreut dich wieder zu sehen. Ich meine… warst bei der großen Rede von Feuerlord Zuko vor elf Monaten nicht da. Wir haben dich also wirklich ganze drei Jahre nicht gesehen….“, nun stachen der Wasserbändigerin die Tränen in die Augen. „Komm zu uns zurück, du kleine Drecksschleuder…“ Toph begann zu schlucken und dann erzählte sie Katara etwas, was sie in all der Zeit, wo sie zusammen unterwegs gewesen waren, niemanden erzählt hatte. „Ihr fehlt mir auch. Die ganze Zeit wollte ich euch besuchen kommen, aber ich hatte hier so viele Verpflichtungen, dass ich noch nicht einmal so der Rede von dem Feuerlord kommen konnte. Ich hoffe dass Zuko nicht allzu enttäuscht war. Ich komme mir hier wie in einem goldenen Käfig vor und mir fehlt das Erdbändigen, aber meine Eltern meinen, dass sich das für eine junge Dame nicht gehören würde und so habe ich es aufgegeben und nur noch heimlich getan. Es ist nur…Katara…hier kann ich ein richtiges Mädchen sein…“ Katara sah ihre Freundin nun mit einem teils verwunderten und auch besorgten Gesichtsausdruck an. „Hier muss ich nicht das immer starke, brutale und kämpferische Mädchen sein. Hier kann ich liebevoll, weiblich, sanft und hübsch sein. Ich meine… ich war gerne die jungenhaft klingende und coole Sprüche klopfende Toph und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, aber als ich ein paar Monate hier war und die hübschen Mädchen aus dem Erdkönigreich sah, wie elegant und beliebt sie bei allen waren, wollte ich auch mal so gesehen werden. Ich wollte nicht mehr länger als Kumpel gesehen werden, sondern…“ Katara beendete ihren Satz mit einem sanften Lächeln: „Als Frau…“ Toph nickte und ihr kamen langsam die Tränen. „Irgendwie schön. Ich meine, ich habe daran gedacht wie schön du aussehen musst, dass Aang sich in dich verliebt hat und wie sogar der unwitzige, peinliche Sokka und der sture und grimmige Zuko eine Freundin haben. Ich…“, schließlich liefen an ihren Wangen dicke Tränen herunter. „Ich … ich fühlte mich so hässlich in dem Moment. Ich …meine… Sokka wollte mich nicht, Zuko zeigte mehr Interesse an dir …als an mir und nicht einmal der Gleichaltrige Aang konnte sich in mich verlieben…Ich wollte nur einmal in meinem Leben auch solch eine Aufmerksamkeit von Jungen bekommen wie du…verstehst du das?“ Ach Katara kamen jetzt die Tränen und nickte mit einem Schlucken. „Ich stand vor einem Spiegel und obwohl ich blind bin, konnte ich dennoch mehr den Jungen in mir sehen als die Tochter der Bei Fong Familie“, sie wischte mit ihrem Ärmel ihre Tränen weg und fuhr dann weiter fort: „Ich ging schließlich zu meinem Diener und sagte ihm, dass ich weiblicher aussehen wollte. Meine Mutter war daraufhin so überglücklich und auch mein Vater holte die besten Schneider für neue Kleider ins Haus. Als ich dann einmal in die Stadt ging, um mein neues Aussehen zu präsentieren, bekam ich plötzlich so viele nette Komplimente zu hören und hatte an jedem Finger zwei Verehrer gleichzeitig. Ich fühlte zum ersten Mal in meinem Leben wie eine hübsche Frau.“ Ihre Miene wurde nun wieder schlagartig ernst und sie musste Katara erneut ihre Bitte, sie im Kampf gegen Azula zu begleiten, ablehnen. „Und deswegen kann ich nicht mit euch gegen Azula kämpfen, egal wie sehr ich es auch wollte, aber ich möchte nicht mehr in die Rolle der burschikosen und hässlichen Toph reingedrängt werden. Tut mir leid…“ Katara wollte es zwar immer noch nicht wahrhaben, aber sie verstand allmählich ihre Freundin und ließ sie so gewähren. „Ich verstehe dich langsam Toph und ich möchte dir keineswegs im Wege stehen. Aber eins solltest du wissen, egal wie du dich entscheidest, wir sind trotzdem noch deine Freunde und werden weiterhin zu dir halten. Wir werden auch schon alleine mit Azula klar kommen, mach dir keine Sorgen.“ „Danke Katara, das werde ich dir nie vergessen, aber sag den anderen bitte nichts davon, das weißt nämlich nur du. Und sag ihnen, dass es mir wirklich sehr leid tut…“ Katara nickte ihr daraufhin zu und machte sich dann wieder auf, zurück zum Lager zu gehen. Doch sie verschwand nicht, ohne Toph ein paar letzte Worte in ihr neues Leben mit zu gehen, die sie vielleicht doch umstimmen würde. „Ach Toph…?“ Die Erdbändigerin sah dann kurz auf. „Zwischen uns und Aang läuft es übrigens nicht mehr so gut…ich denke dass wir bald nicht mehr zusammen sein werden.“ Dann war sie endgültig verschwunden und hatte Toph mit diesen letzten Worten ein immer noch verliebtes Lächeln in ihr Gesicht gezaubert. Katara hatte mit all der neuen Erkenntnis, was sie jetzt über die wahren Beweggründe von Tophs Verhalten wusste, nicht bemerkt, wie sie von den Verehrern von Toph beobachtet wurde. „Sie hat bestimmt versucht sie zu überreden nicht doch einen von ihren beiden Freunden zu heiraten!“, fluchte der verpönte Verehrer und die anderen stimmten ihm Kopf nickend zu, die sich hinter ein paar Felsen versteckt hatten, an denen Katara vor kurzem vorbei gerannt war. Dann hörten sie plötzlich eine fremde männliche Stimme und sahen vor sich auf dem Weg zwei jugendliche Erdbändiger. „Und? Wollt ihr es ihnen heimzahlen?“, sprach der mit dem Wuschelkopf. „Wer seid ihr?“, stieß er verpönte Verehrer nun empört hervor und hob schon kampfbereit die Faust, doch der mit den kurz geschorenen Haaren beruhigte den aufgebrachten Verehrer. „Keine Sorge, wir sind nicht hinter der jungen Dame Toph Bei Fong her, aber wir haben mit diesen Landeier noch eine Rechnung offen!“ Der aufgebrachte Verehrer ließ nun seine Faust wieder sinken und sah die beiden Fremden mit einem prüfenden Blick an. „Und was habt ihr euch da so vorgestellt?“ Die beiden jugendlichen Erdbändiger sahen daraufhin triumphierend grinsend an. „So ist das also…“, bemerkte nun Sokka am frühren Morgen, als Katara ihnen Tophs Gründe erläutet hatte. Sie hatte natürlich nicht alles auf Tophs Wunsch hin erzählt, aber sie hatte ihnen erzählt, dass Toph ihr momentan friedliches Leben sehr schätzte und ihr Dasein als hübsches und braves Mädchen, es ihr aber dennoch Leid tun würde. Aang war immer noch verärgert, ob er jetzt darüber sauer war, weil Toph ihnen nicht im Kampf gegen Azula helfen wollte oder weil sie momentan von so vielen Verehrern umringt wurde, war er sich selber noch nicht so ganz sicher. Als er wieder zu seiner Freundin blickte, dachte er jedoch wieder nur daran, ihr Herz wieder zurück zu gewinnen. „Gut, ich schlage vor, dass wir noch ein bisschen Proviant kaufen und dann weiter nach Azula und ihrem Vater Ausschau halten. Wir müssen los und können nicht länger warten“, meinte Sokka und die anderen stimmten ihm zu. „Du hast Recht. Ich kann Toph verstehen. Ich wollte auch ein friedliches Leben führen, aber Azula musste ja wieder mal meinen Traum zerstören. Ich denke wir sollten weiter in Richtung Ba Sing Se fliegen, vielleicht versucht Azula wieder alte Verräter aus dem Erdkönigreich wie dem Dai Li auf ihre Seite zu ziehen, die sie bei ihren Machenschaften unterstützen sollen“, stimmte Zuko ihm zu und zog sich seine Augenbinde wieder über. „Und dann sollten wir auch bald wieder zurück in die Feuernation fliegen, denn ich habe keine Lust noch länger dieses Ding zu tragen!“ „Ich weiß gar nicht was du hast? Es steht dir doch gar nicht so schlecht. Jetzt siehst du wie ein Feuerpirat aus! Hah? F-E-U-E-R-P-I-R-A-T?“, versuchte Sokka wieder mal lustig zu sein, doch er erreichte das komplette Gegenteil und erntete erneute durchbohrende Blicke von Zuko. Dann gingen sie wieder los, nachdem sie Appa, Momo und Falki erneut mit Essen versorgt hatten. Sie würden ein letztes Mal die Stadt betreten, doch sie dieses Mal ohne die Erdbändigerin Toph verlassen. Sie hatten nun ihren Proviant gekauft und wollten gerade gehen, als plötzlich Tophs Verehrer und die beiden jugendlichen Erdbändiger vor ihr standen. „Was wollt ihr schon wieder? Geht uns gefälligst aus dem Weg!“, schrie Zuko diese nun wutentbrannt an und auch Katara ging mehrere drohende Schritte auf die Gruppe zu. „Er hat Recht! Lasst uns durch!“ „Das hättet ihr wohl gerne hm?“, gab der mit dem Wuschelkopf jedoch zurück. „Ja! Allerdings! Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, also lasst uns vorbei!“, schrie nun auch Aaang und nun machten sich Sokka und Suki kampfbereit. „Nein! Wir haben noch eine Rechnung mit euch offen!“, widersprach ihnen jetzt auch der mit den kurz geschorenen Haaren. „Genau! Ihr bekommt nicht die Gunst der jungen Dame Toph Bei Fong!“, motzte ebenfalls der verpönte Verehrer und zeigte dabei abwechselnd auf Aang und Zuko. Die sahen sich daraufhin zugleich angewidert, dass sie beide zusammen in einen Topf geworfen wurden, wobei Aang angewiderter war, da er einen momentan Hass auf den Feuerlord verspürte, als aber auch verwirrt, da sie beide nichts von Toph Bei Fong wollten, oder vielleicht doch einer von ihnen? „Was für ein Quatsch! Ich will doch gar nicht die Gunst von Toph!“, schrie Zuko die Meute von Verehrern zickig an. „Genau … ich …will auch … nichts von Toph“, schrie auch Aang, jedoch zögerlicher und erst feste, als er einen kurzen Blick auf seine noch – Freundin Katara geworfen hatte. „Habt ihr das gehört?“, schrie der verpönte Verehrer fassungslos. „Sie nennen sie nicht nur beim Vornamen, sondern finden sie auch noch hässlich, ihrer nicht würdig, das gehört bestraft!“ Aang und Zuko sahen sich bei so viel Dummheit nun doch ein wenig verwirrt mit einer hoch gezogenen Augenbraue an. Brüllten dann aber gleichzeitig: „DAS HABEN WIR DOCH ÜBERHAUPT NICHT GESAGT!!!“ „Jetzt reicht es mir! Wir haben euch nichts getan und wir haben es eilig! Also lasst uns gefälligst durch!“ Sie breitete dann ihre Arme zu einer Kampfpose aus. „Oder macht euch kampfbereit!“, schrie Katara sie aufgebracht an, bereit die kampflustige Rolle der Erdbändigerin Toph Bei Fong zu übernehmen. „Wie ihr wollt, wir haben euch ja gewarnt!“, lachte der mit den kurz geschorenen Haaren auf und machte sich ebenfalls kampfbereit, wie auch sein Partner und Toph ganze Verehrer. Auch Sokka holte sein Samuraischwert hervor, mit dem er zwar nicht klar kam, es aber dennoch noch mal versuchen wollte und Suki zeigte ihre beiden großen Fächer. Aang streckte seinen Fluggleiter, der getarnt als Stab war, der Meute entgegen und auch Zuko zog seine Doppelschwerter hervor. Katara machte sich hingegen bereit, ihr Wasser aus ihrer umgebundenen Röhre abzufeuern. „Also gut! Angriff! Lasst sie nicht ungeschoren davon kommen!“, brüllte der mit den kurz geschorenen Haaren und die anderen folgten ihm. „HAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!“ Sokka hatte große Schwierigkeiten mit seinem Samuraischwert richtig zu kämpfen, es gelang ihm nur schwer, doch so lange er kein anderes hatte, musste er damit klar kommen. Katara warf einen Toph Verehrer nach dem Anderen um. „Mann! So viele Verehrer, warum ist Toph nur so beliebt?!“, fluchte sie mit sich selbst und hatte ein paar Schwierigkeiten die einzelnen Felsbrocken, der darunter kommenden Erdbändiger von sich fern zu halten. Ähnlich erging es Zuko. Er kam sich wieder so vor, wie damals, als er alleine in diesem ärmlichen Dorf gelandet war, wo er das letzte Mal gegen einen Erdbändiger gekämpft hatte, ohne seine Feuerbändigerkräfte einzusetzen. Er hätte ohne sie verloren. Mit seinen Schwertern versuchte er die Erdbrocken seines Gegners, dem jugendlichen Erdbändiger mit den kurz geschorenen Haaren, abzuwehren, was ihm mit der Zeit immer schwerer zu fallen schien. Als dann noch der mit dem braunen Wuschelkopf dazu kam, wurde es für ihn immer brenzliger, aber er dachte nicht daran sein Feuerbändigen einzusetzen, er durfte sich nicht verraten. „Gib auf! Du hast gegen uns beide keine Chance, Augenbinde!“, lachte der Wuschelkopf und der mit den kurz geschorenen Haare stimmte seinem Partner fies grinsend zu. „Er hat Recht. Du solltest lieber aufgeben, du Landei!“ Zukos Miene verfinstere sich immer mehr, bis seine bernsteinfarbenen Augen vor Wut anfingen zu leuchten. Er hatte keine Zeit für seinen Quatsch. Er musste seine Schwester aufhalten und herausfinden, was sie mit seinem wehrlosen Vater vorhatte. „Ich denke nicht daran aufzugeben!!! Kommt doch her, wenn ihr euch traut!“ Suki schlug die in ihren Augen Halbstarken mit ihren Fächern und gekonnten Umdrehungen und Tritten in nur wenigen Minuten zu Boden. Das waren für sie keine Gegner. Doch sie hatte auch nicht die Erdbändiger unter ihnen. Aang kämpfte gegen den verpönten Verehrer, der dummerweise auch ein Erdbändiger war. Doch Aang wäre nicht der Avatar, wenn er das Erdbändigen nicht noch beherrschen würde. „Du wirst nicht meine junge Dame Toph Bei Fong bekommen! Sie ist meine Freundin, das steht schon so gut wie fest!“, schrie er dem Avatar zu, der darauf nur lachen konnte. „Tut mir leid, aber weder du noch ich werden sie bekommen, sie ist nämlich schon dem neuen Erdkönig von Ba Sing Se versprochen!“ „Was?! Sag das noch mal!“, schrie empört und ließ mehrere Felsbrocken auf Aang los. Dieser ließ sie jedoch mit einem Luftstoß von sich abprallen. Dann verankerte er seine Füße und ließ mit Hilfe seines Fluggleiters einige Felsbrocken aus der Erde bröckeln, die er dann selbst zu dem verpönten Verehrer schickte. Der namenlose Verehrer konnte die Felsbrocken seines Gegners zwar abwehren, taumelte aber leicht nach hinten und war erstaunt darüber, dass sein Gegenüber die Erde bändigen konnte, obwohl er schon die Luft bändigen konnte. „Wer….wer bist … du?“, fragte er den Konkurrenten nun und Aang schenkte ihm schließlich breit grinsend Antwort: „Nun, ich bin rein zufällig der Avatar.“ „Der…der Avatar?“, fragte er erneut stotternd und versuchte sich wieder kampfbereit zu machen. „Ganz recht! Und jetzt, zeig ich dir mal alles ich so alles kann!“ Mit diesen Worten schickte Aang den verpönten Verehrer mit einem weiteren Luftstoß gegen eine Hauswand. Der Kampf der Meute gegen das Team Avatar war nicht unbemerkt geblieben, die Kampfschreie und das Zermalme der Hauswände und Straßen drangen bis zu dem Anwesen der Familie Bei Fong hervor. Toph saß an ihrem Fenster und dachte an die Worte von Katara. Du fehlst uns. Du fehlst mir… Ihr kamen erneut die Tränen und dann fasste sie einen Entschluss. Sie musste ihnen helfen, egal wie sehr sie ihr neues Leben auch mögen konnte. Katara wollte gerade einen weiteren Wasserstrahl auf ihren Gegner abfeuern, aber dieses Mal war er stärker, als er ihr plötzlich einen Felsbrocken in die Magengegend abfeuerte. „KATARA!“, schrieen daraufhin Aang und Zuko entsetzt zusammen und wollten ihr zur Hilfe eilen, aber ein paar andere Verehrer stellten sich Aang in den Weg und Zuko hatte immer noch die zwei jugendlichen Erdbändiger am Hals. „Wo wollen wir denn hin?“ „Du kommst nicht an uns vorbei Augenbinde!“ Mit weiteren Felsbrocken, die sie auf ihn abfeuerten, wankte Zuko immer mehr zurück und konnte nur noch schwer mit seinen Doppelschwertern diese aufhalten, in dem er sie in der Mitte durchschnitt oder von sich stieß. Schließlich verlor er den Halt unter seinen Füßen und als der Erdbändiger mit dem Wuschelkopf ihm Erde in die Augen trieb, verlor er endgültig die Orientierung. Ein Erdbrocken in die Magengegend warf ihn schließlich endgültig zu Boden. Vor Schmerzen krümmend blieb er dann am Boden liegen. Er konnte sich nicht verteidigen, niemand durfte er erfahren wer er war. Azula durfte nichts von seiner Abwesenheit im Palast der Feuernation merken. Katara, die dies sah, hätte ihn fast verraten, als sie seinen Namen schreien wollte, aber dann hielt sie inne und ihr kamen nur die Tränen. Sokka schrie vor Schmerzen auf, als sein Samuraischwert mit einem Holzdolch aus der Hand gerissen wurde. Es blieb in der Erde aufrecht stecken und er fiel mit einem weiteren Felsbrocken zu Boden. „SOKKA!“, schrie Suki verzweifelt unter Tränen und warf einen letzten Verehrer zu Boden. Doch alleine schaffte sie es nicht und auch Aang hatte mit hartnäckigen Verehrern zu tun, die teilweise auch Erdbändigen konnten. „Ich wünschte Toph wäre hier…“, betete Katara im Stillen unter Tränen. Und als ob ihre Gebete erhört wurden, stand sie plötzlich am Ende der Straße. Toph Bei Fong mit ihrem alten kampflustigen Grinsen. „Toph…?“, stöhnte Sokka und auch Zuko sah mit einem Schmerz verzogenen Gesicht zu der Erdbändigerin hin. Katara und Suki lächelten ihr schließlich erleichtert zu. Sie war zurückgekommen und Aang war auf einmal so glücklich. So glücklich, dass seine alte Freundin wieder da war. „Ich wusste es…“, seufzte er erleichtert und stieß einen weiteren Verehrer mit einer gekonnten Bewegung seiner Arme mit Hilfe eines kleines Berges von sich weg. Als die Verehrer ihre angebetete Toph Bei Fong erblickten, waren sie völlig außer sich und stürmten erneut auf sie zu. „Da ist sie!“ „Unsere schöne junge Dame Toph Bei Fong!“ „Geht mit mir aus!“ „Heiratet mich!“ Doch dieses Mal war Toph nicht von ihren Komplimenten angetan. Sie streckte ihre Arme leicht gekrümmt von sich weg, ließ dann wie von Geisterhand die Erde beben und Steine aus der Erde in die Luft schweben. Dann ballte sie ihre Hände zu Fäusten und mehrere Felsbrocken fielen auf die Verehrer herab und wurden daraufhin bewusstlos. Als nächstes stieß sie die beiden jugendlichen Erdbändiger von Zuko mit Hilfe von mehreren Felsbrocken zu Boden. „Wollt ihr noch mehr?!“, brüllte sie ihnen dann zu und hielt sich weiter kampfbereit. Auf diese Frage hin, schüttelten alle ängstlich den Kopf und rannten mit samt der beiden jugendlichen Erdbändiger die Straße runter. „Das werden wir euch noch heimzahlen!“, schrieen die beiden Erdbändiger ihnen zu, ehe sie dann um die Ecke verschwunden waren. „Oh mein Gott Toph, du bist wirklich gekommen!“, rief Katara freudestrahlend und umarmte ihre alte Freundin stürmisch, überglücklich sie wieder bei sich zu haben. Auch Suki umarmte ihr Teammitglied, nachdem sie sich um ihren Freund gekümmert hatte, der die Erdbändigerin ebenfalls willkommen hieß: „Willkommen zurück Toph im Team Avatar.“ Zuko kam auch noch etwas holpernd auf sie zu und legte ihr mit einer freundlichen Miene seine Hand auf ihre Schulter. „Danke Toph. Danke dass du doch zurückgekommen bist.“ Aang wirkte noch etwas unbeholfen, mit der neuen Toph. Wie sie da vor ihm in ihrem hell und dunkel grünen Kleid stand und ihn anlächelte. Aber er hatte das Gefühl, dass es ein anderes Lächeln war, als dass er kannte. Fast schüchtern reichte er ihr die Hand. „Schön dass du wieder da bist, Erdbändigerin Toph Bei Fong.“ Sie ergriff sie dann mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen und gab ein: „Ja, ich bin auch froh wieder bei dir zu sein, du alte Hüpfdohle“, zurück. Als sie dann vor Tophs Eltern standen, war die gute Laune jedoch für einen kurzen Moment wieder verschwunden. Würden ihre Eltern sie wieder nicht freiwillig gehen lassen? Ihr Vater gab einen tiefen Seufzer von sich, als er den bittenden Blick seiner Tochter sah, den man schon fast als Hundeblick bezeichnen konnte. „Schon als ich dich sah Avatar Aang, wusste ich dass du mir vom Neuen meine Tochter wegnehmen würdest. Tja, da kann man wohl nichts machen…“ Auch ihre Mutter schien nicht so ganz mit den erneuten Reiseplänen ihrer Tochter einverstanden zu sein. „Du hattest ja schon immer deinen eigenen Kopf. Ich wünschte ich könnte dich umstimmen, dass du endlich zu der Tochter werden würdest, die wir uns schon immer gewünscht haben, aber ich glaube das kann nicht vergessen, nicht wahr?“ Toph sah mit betrübter Miene auf den Boden, ehe sie ihre Augen feste nach vorne richtete. „Ja, ihr habt beide Recht. Ich werde zusammen mit dem Avatar und seinen Freunden los ziehen und erneut die Welt retten. Es tut mir leid, aber ich werde wohl nie die Tochter für euch sein, die ihr immer haben wolltet und ich werde auch nicht den neuen König von Ba Sing Se heiraten. Ich hoffe ihr werdet anders über meine Entscheidung denken, wenn ich wieder zurückkomme“, versuchte die Erdbändigerin ihnen zu erklären, doch ihre Hoffnung wurde gleich wieder im Keim erstickt. „Vermutlich werden wir dich nie verstehen, aber na ja, nun geh schon und komm wieder zur Vernunft“, sprach ihr Vater zu ihr und Aang, Zuko, Katara, Sokka und Suki sahen deutlich die Tränen in ihren Augen aufkommen. Doch dann fasste sie sich wieder und wirkte mit ihrer Entscheidung wieder so selbstbewusst wie die alte Toph. „Ja, das werdet ihr wohl nie.“ Mit diesen letzten und eher verständnislosen und enttäuschten als freundlichen Worten machten sich die sechs wieder zurück zu Appa, Momo und Falki und setzten schließlich ihren Weg fort. Schon bald würde Zuko ihnen von dem geheimnisvollen Wesen berichten, dass seiner Schwester Azula zur Flucht verholfen hatte, dem Geisterwesen Foh. Tophs Eltern hatten jedoch noch nicht die Hoffnung aufgegeben. Zu mindestens nicht ihr Vater. „Wir sollten vielleicht dem neuen Erdkönig eine Botschaft überbringen lassen, dass er unsere Tochter doch nicht heiraten wird…“, meinte schließlich seine Frau, doch er wandte ab: „Nein, denke ich nicht. Es ist noch nicht das letzte Wort in dieser Sache besprochen, wir wollen schließlich nur das Beste für sie. Wir werden dem Erdkönig aber die Nachricht überbringen, dass unsere Tochter auf Reisen ist und er sich das holen muss, was ihm zu steht…“ Nach diesen Worten lächelte er triumphierend und legte die Fingerspitzen aneinander. So schnell würde er seine Tochter nicht aufgeben und Schande über die Familie bringen lassen. Kapitel 4: Foh, der Körperstehler --------------------------------- In einer kleinen Hölle, im Erdkönigreich, hatte das Team Avatar schließlich Schutz vor einem Sturm gefunden. Sie hatten zwar etwas gebraucht, bis sie Appa in die Hölle bekamen, da dieser Höllen und Tunnels nicht sonderlich mochte, aber nun saßen sie alle um ein wärmendes Feuer, welches Zuko für sie angezündet hatte, in Decken gehüllt und konnten nicht so recht fassen, was er ihnen da berichtete. „Ein Geisterwesen namens Foh?“, fragte Sokka nun etwas ungläubig. „Und da bist du dir auch wirklich sicher, dass du nicht nur einen Geist gesehen hast?“, dabei musste er selber über seinen eigenen Witz lachen, worauf er eine zickige Antwort von Zuko bekam. „Natürlich bin ich mir sicher! Hab ich doch eben gesagt! Wie kannst du so was sagen?!“ „Schon gut, wir glauben dir ja. Aber was will dieses Geisterwesen von deiner Schwester?“, beruhigte Suki den Feuerlord und nahm dabei Sokka in Schutz. „Ich frage mich vor allem, wie dieses Geisterwesen in die Menschenwelt gelangen konnte und wie es sein kann, dass es einen menschlichen Körper hat…“, begann sich nun auch Aang zu fragen. „Foh…ich habe noch nie den Namen gehört, aber irgendwie kommt er mir bekannt vor“, meinte nun auch Katara nachdenklich. „Ich habe noch etwas von so einem Geisterwesen gehört, aber ich frage mich auch warum das Wesen ausgerechnet zu Azula gekommen ist?“, wandte sich nun auch Toph in das Gespräch ein. „Das Geisterwesen hat mir jedenfalls eine Nachricht überbracht die ich dem Avatar übergeben soll…“, setzte Zuko an, worauf er von allen mit verwirrten und ängstlichen Mienen angesehen wurde. „Was sollst du mir sagen Zuko?“, fragte Aang ihn mit einem so festen Blick, den Katara schon lange nicht mehr gesehen hatte. Alle Augen ruhten auf Zuko. „Er sagte (seine Stimme klang männlich, deshalb wird er als „er“ bezeichnet) dass ich dem Avatar einen schönen Gruß von dem Geisterwesen Foh bestellen soll. Er sehnt sich nach deinem Körper Aang.“ Alle Augen ruhten jetzt auf Aang. Sie spiegelten Besorgnis wieder. „Keine Ahnung was er damit meinte…“ Katara legte besorgt ihre Hand auf Aangs Schulter, was Aang mehr als glücklich vor Zuko machte, der nur abweisend daraufhin weg schaute. „Was könnte er damit gemeint haben Aang?“, fragte Toph um die unangenehme Stille und ihre traurigen Gedanken zu brechen. Der Avatar zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Aber es ist mir ein leichtes das herauszufinden“, mit diesen Worten setzte er sich im Schneidersitz vor die anderen und schloss seine Augen. „Indem ich einen alten Freund, ein Teil von mir selbst um Rat frage.“ Während die anderen verstanden was Aang damit meinte, verstand Zuko nicht so recht was das sollte. Doch dann beantwortete Aang seine Frage, ehe er sie gestellt hatte: „Ich werde Avatar Roku rufen und ihr sollt ihn alle sehen können…“ Als Aang in einem blauen Licht zu glühen begann, waren alle sehr gespannt auf den letzten Avatar vor Aang. Zuko war jedoch noch aufgeregter, denn er würde zum ersten Mal seinen Urgroßvater, den Großvater von seiner verschollenen Mutter, sehen. Nach nur wenigen Minuten erschien dann auch in einem bläulichen Licht der weise alte Mann, Avatar Roku. „Wie schön dich wieder zu sehen, Avatar Aang. Lang ist es her.“ Alle sahen den Geist des Avatars mit großen Augen an und Zuko wagte es kaum unter seiner Kapuze hervorzuschauen. Doch dann begrüßte Avatar Roku ihn persönlich. „Wie schön dich endlich zu sehen, Prinz Zuko, nein Feuerlord Zuko. Du siehst Ursa sehr ähnlich.“ „Meine Mutter…sagt Avatar Roku, lebt Eure Enkelin, meine Mutter, Ursa noch? Ich muss es wissen, bitte?“, fragte Zuko und aufkommende Tränen bildeten sich in seinen Augen. Der Avatar wollte ihm gerade antworten, aber der lebende Avatar fiel ihm ins Wort. „Avatar Roku, was weißt du über das Geisterwesen Foh? Es ist auf der Erde und ist im Begriff die Herrschaft der Welt zu erlangen, zusammen mit der gestürzten Prinzessin Azula.“ Der weise alte Mann begann bedenklich zu nicken. „Ich weiß. Ich habe schon davon gehört, dass Prinzessin Azula zusammen mit ihrem Vater, dem ehemaligen Feuerlord Ozai aus dem Gefängnis der Feuernation entkommen ist. Und ich weiß auch dass es dem Geisterwesen Foh gelang aus der Geisterwelt zu entkommen…“ „Was hat er vor? Ich meine, wieso hilft er Azula und was meint er mit der Aussage, dass er sich nach Aangs Körper sehnt?“, fragte Katara weiter und wirkte mehr als nur besorgt, was Aang wieder hoffen ließ, dass sie doch noch Gefühle für ihn hatte. Dass sie sich einfach nur Sorgen um ihn machte, wie für jeden Freund, kam ihm dabei nicht in den Sinn. Avatar Roku nickte und musste den Freunden eine schreckliche Nachricht über Fohs Geisterkräfte offenbaren. „Das Geisterwesen Foh ist in der Geisterwelt eher unter dem Namen – Foh, der Körperstehler – bekannt. Er gelangte immer in die Menschenwelt, indem er sich des Körpers von einem schwachen Menschenwesen bemächtigte. Vor langer Zeit hätte er dadurch fast die Weltherrschaft erlangt, aber der damalige Avatar verbannte ihn dann endgültig in die Geisterwelt und nahm ihm jegliche Möglichkeit aus ihr wieder zu fliehen. Doch jetzt scheinen die Schwäche und der Warnsinn, sowie die Rachegedanken der Prinzessin der Feuernation ihn wieder stärker werden zu lassen. Er hat nun wieder die Kraft die Geisterwelt zu verlassen wenn er den Drang danach verspürt. Doch er hat nicht den Körper von Prinzessin Azula übernommen, sondern den eines anderen schwachen Menschenwesens. Was jetzt kommt ist sehr wichtig Avatar Aang. Er sehnt sich nach deinem Körper, das heißt, dass er bald seinen alten abstreifen wird um dann deinen zu übernehmen. Sei also auf der Hut.“ „Wie kommt er in den Besitzt des Körpers von einem Menschen?“, fragte Sokka nun weiter hektisch nach. „Wenn Foh einen Menschen mit einem schwachen Gedanken ausmacht und die Schwäche so stark ist, dass die Person sich dadurch leiten lässt, nutzt er die Schwäche aus um die Person und so deren Körper zu kontrollieren. Er besitzt dann den Körper des Menschen, als ob es sein eigener wäre und der eigentliche Geist des Körpers verliert das Bewusstsein, er bekommt also nichts von dem mit, was Foh mit seinem Körper anrichtet. Wenn Foh den Körper abstreift, weil die Schwäche nicht mehr ausreicht, um sich von ihr zu ernähren und er sich so einen neuen suchen muss, stirbt die Person, der der Körper einst gehört hat. Foh hat ihm jegliches Leben, während seiner Kontrolle über seinen Körper, ausgesaugt. Foh ist sehr mächtig und wenn er an Avatar Aangs Körper gelangt ist die Welt verloren. So lasse dich nie von deiner Schwäche leiten Avatar Aang und handle manchmal mehr mit dem Verstand als mit dem Herzen. Zeige Foh gegenüber nie deine Schwäche, sonst wird er sich deines Körpers bemächtigen.“ Aang, Zuko, Katara, Toph, Sokka und Suki konnten nicht glauben was sie da hörten. Das Geisterwesen Foh, der Körperstehler, hatte es auf Aangs Körper abgesehen und hatte auch jetzt schon den Körper von einem Unschuldigen Menschen übernommen. Wie sollten sie je diesen Geist aufhalten können? „Was hat Foh nun mit meiner Schwester vor?“, fragte Zuko schließlich weiter und auch auf diese Frage hin konnte Avatar Roku ihnen eine schreckliche und ernst zu nehmende Antwort geben. „Prinzessin Azula will den Thorn besteigen und der neue Feuerlord werden. Sie wird versuchen dich zu töten, Feuerlord Zuko.“ „Ich weiß. Das habe ich mir fast gedacht…“, murmelte Zuko auf diese unausweichliche Tatsache niedergedrückt. „Sie hat deinen Vater nur aus einem Grund mitgenommen. Sie will seine Kräfte mit Hilfe der Macht eines Steins aus der Geisterwelt wieder aufleben lassen. Sie werden dafür bis zum Ende der Feuernation reisen müssen. Ihr solltet sie deshalb aufhalten, denn sonst habt ihr es dann gleich mit drei Feinden zu tun, dem Geisterwesen Foh, Prinzessin Azula und dem ehemaligen Feuerlord Ozai. Aber Foh kann noch weitaus mehr. Manche sagen, dass er auch Tote wieder aus der Geisterwelt zurück ins Leben holen kann. Ihr solltet vor allem aufpassen, weil Foh kann seinen Körper auch zwischen durch wechseln, ohne den eigentlichen vollständig abzulegen. Also solltet ihr stets auf der Hut vor dem sein, der vor euch steht. Er könnte Foh in einer kurzweilig anderen Gestalt sein. Erkennen äußerlich könnt ihr es nicht, aber ihr könnt es mit eurem Herzen sehen, ob die Person vor euch von Foh, dem Körperstehler besessen ist oder nicht. Verzeiht mir, dass ich euch nicht mehr sagen kann, als das.“ „Na super! Das heißt also er kann überall sein. Wir dürfen also niemanden trauen außer uns selbst!“, motzte Sokka entmutigt und Suki musste ihm beruhigend ihre Hand auf seine Schulter legen. „Was würdet Ihr uns also vorschlagen Avatar Roku? Wir sollen wir gegen diesen Körperstehler vorgehen? Was sind seine Schwächen?“, fragte schließlich Toph und schlug dabei ihre Faust in ihre flache Handfläche, bereit zum Kampf. „Ich kann euch nichts über die Schwächen von dem Geisterwesen Foh sagen, aber sein Bruder könnte euch da mehr Informationen liefern, als ich.“ Alle Augen ruhten auf Avatar Roku. Sie zeigten Entsetzen und Verwirrung, bis alle schließlich gleichzeitig ihre Worte wieder fanden. „BRUDER? Foh, der Körperstehler hat einen Bruder?!“ Avatar Roku nickte ihnen mit ernster und beunruhigender Miene zu. „Ja, den Gesichtsräuber Koh.“ Aangs Alarmsirenen ertönten sofort als er den Namen dieses bekannten Geisterwesens vernahm. Koh war genauso gefährlich wie sein Bruder Foh. Wenn man ihm gegenüber Gefühle zeigte, stahl er einem das Gesicht. „Dem Gesichtsräuber Koh?“, fragte Katara nun zitternd. Sie hatte Angst, Angst um Aang, um Zuko und um die Welt. Aang erklärte seinen Teamkollegen schließlich, wer Koh sei: „Das Geisterwesen Koh ist ein Gesichtsräuber. Ich bin ihm in der Welt der Geister begegnet, als ich ihn um Hilfe bat im Kampf gegen die Feuernation am nördlichen Wasserstamm. Wenn man in einem Gespräch mit ihm auch nur eine Spur von Gefühlen zeigt, stiehlt er einem das Gesicht. Es kann auch passieren dass er sich in ein Gesicht verwandelt was man selbst kennt. Er ist sehr gefährlich…“ Avatar Roku konnte ihm da nur zustimmen. „Aang hat Recht. Koh ist unberechenbar und so auch gefährlich, aber als sein Bruder, ist er der Einzige der euch die Schwäche von Foh sagen könnte…“ „Und was jetzt?!“, fragte Sokka nun mehr als hysterisch und ungeduldig. Avatar Roku breitete daraufhin die Arme aus und ein kleines Lächeln huschte kurz über seine faltigen Lippen. „Jetzt werde ich euch die Möglichkeit geben mit dem Gesichtsräuber Koh zu sprechen. Wenn eure Zeit abgelaufen ist, werdet ihr wieder zurück in die Menschenwelt gelangen und genau hier aufwachen.“ Ehe Aang, Sokka oder Zuko ihm widersprechen konnten, leuchteten schon die Augen des Geistes von Avatar Roku und sie bemerkten wie sich langsam ihre Körper aufzulösen begannen. „Aang! Was passiert hier?“, schrie Katara unter Angst und Aang schenkte ihr mit ernster Stimme und voller Angst Antwort: „Avatar Roku befördert uns in die Geisterwelt, zu dem Gesichtsräuber Koh.“ Verwirrt und mit einem beklemmenden Gefühl wachten die sechs schließlich in der Geisterwelt auf. Zum ersten Mal waren Zuko, Katara, Toph, Sokka und Suki in der Geisterwelt und es war ein komisches Gefühl. Aang hingegen kannte sich hier schon ein wenig aus. Sie befanden sich in einer dunklen Grotte und plötzlich hörten sie Geräusche von mehreren Füßen. Koh war auf dem Weg zu ihnen. „Da ist er. Gleich wird er da sein. Denkt noch mal daran, dass ihr keinerlei Gefühle ihm gegenüber zeigt, sonst stiehlt er eure Gesichter…“, warnte Aang sie noch mal und sie nickten ihm stumm zu. Und dann erschien er ihnen. Entsprungen aus einem dunklen Schatten. Das totenblasse Gesicht mit den knallroten Lippen, der lange tausendfüßlerartige Körper und die kleinen Augen ließen ihn Angst einflössend wirken. Zuko erkannte in ihm sofort den Körperstehler Foh wieder. Die Angst schnürte ihm fast die Kehle zu, doch er musste sich zusammen reißen und keine Gefühle zeigen „Avatar Aang, wie schön dich wieder zu sehen. Du fehlst mir immer noch in meiner Sammlung.“ „Ja, schön dich wieder zu sehen“, begrüßte Aang ihn ebenfalls und versuchte dabei so ausdruckslos wie nur möglich zu klingen. Dann fiel dem Gesichtsräuber auf, dass der Avatar dieses Mal nicht alleine zu seien schien. „Ach wie schön. Du bist dieses Mal nicht alleine gekommen, sondern hast Freunde mitgebracht, die auch in meine Sammlung gehören.“ Er wand sich um die einzelnen Felsen und betrachtete jeden einzelnen um ihn aus seiner Reserve zu locken. „Ah, Feuerlord Zuko höchst persönlich, welch eine Ehre Euch hier in meinem bescheidenen Zuhause willkommen zu heißen. Eure Verkleidung ist aber nicht sonderlich gut. Man kann Euch leicht erkennen und so werdet Ihr auch sehr bald erkannt werden und Euer Land im stieß lassen, wie es hervor bestimmt war, als Ihr zum neuen Feuerlord ernannt wurdet und nicht Eure grandiose Schwester Prinzessin Azula.“ Zuko spürte ein leichtes Zucken in seinen Fingern, als ob er die Hand zu einer Faust ballen wollte. Koh wurde mit einem kalten Lächeln darauf aufmerksam, aber dann besann sich Zuko wieder, er durfte keinerlei Gefühle zeigen, auch wenn es ihm nur sehr schwer fiel sein Temperament zu zügeln. Koh, machte hin dessen weiter mit seinen Nachforschungen. „Die undankbare Tochter Toph Bei Fong. So hatte sie doch alles. Ein Haus, liebevolle Eltern und einen Haufen von Verehrern. Sowie die Aussicht auf eine gesicherte Zukunft mit dem neuen Erdkönig von Ba Sing Se. Welch eine Schande für die armen Eltern.“ Toph stachen die Tränen in die Augen, aber sie schluckte sie so schnell wie sie gekommen waren, wieder runter, sie durfte keine Gefühle zeigen. „Und das liebende Paar, Sokka und Suki. Ihr dürft euch ruhig vor mir küssen und euch weiter lieben, aber eure Liebe wird schon bald auf eine harte Probe gestellt, ihr werdet es schon sehr bald erfahren.“ Sokka und Suki sahen sich kurz aus den Augenwinkeln an, aber sie sahen sogleich wieder voneinander weg. Sie wollte keine Gefühle zeigen. Keine Besorgnis über seine Worte und keine Verwirrung oder Verwunderung. Und wand sich Koh um Katara und Aang. „Und hier. Das paar was sich einst mal geliebt hat, aber die Liebe nun nur noch einseitig ist, weil die Gute ihr Herz an einen anderen weitergegeben hat. Tja, so traurig kann die Liebe sein, was ich in all den Jahren so oft gesehen habe.“ Katara und auch Aang versuchten ihre Gefühle zu verstecken, es schien ihnen auch fürs Erste zu gelingen. Dann sprach er jedoch den Grund an, warum das Team Avatar zu ihm gekommen war. „Nun. Womit kann ich euch helfen? Könnt ihr nicht alleine gegen meinen Bruder ankommen? Braucht ihr denn meine Hilfe? Ich glaube nicht, dass ich sie euch so einfach ohne weiteres geben werde…bedauere.“ „Wir wollen seine Schwäche wissen. Was ist die Schwäche deines Bruder Koh?“, fragte Aang ausdruckslos weiter. Doch Koh wandte kalt lächelnd ab. „Bedaure. Ich werde euch nicht helfen. Ich werde doch nicht meinen eigenen Bruder verraten, denn ich…“ Koh hielt plötzlich inne. Er nahm Gefühle wahr. Er roch sie regelrecht. Schnell wand er sich um die einzelnen Felsen um heraus zu finden wer von ihnen schwach wurde. Die Bewegungen der einzelnen wurden daraufhin hektischer. Wer hatte sich von ihnen verraten? Wer war schwach geworden? Katara rollte eine Träne an der Wange herunter. Ihr Blick wandte zu Aang und dann blieb er schließlich an Zuko hängen. „Armer Zuko. Er fühlt sich schuldig weil er nicht besser auf Azula Acht gegeben hat. Jetzt denkt er dass er sein Land im Stich gelassen und als Feuerlord versagt hat“, dachte sie und weitere Tränen rollten an ihren Wangen herunter. Sie drehte ihren Kopf gerade leicht zur Seite, als sich plötzlich Koh um sie wand. „Jaaa, neue Liebe ist doch immer wieder was Schönes und dann auch gleich in einen Prinzen, nein ich meine natürlich Feuerlord. Aber was ist mit der alten Liebe? Ist sie dir denn so unwichtig, Wasserstammfrau?“ Aang sah verletzt zu Boden und langsam begriffen auch Sokka und Suki was sich mittlerweile zwischen Aang und Katara befand. Zuko. Dieser konnte nicht fassen was das Geisterwesen da von sich gab. Katara verliebt ihn? Unmöglich. Oder doch nicht? Schließlich bäumte sich das Wesen vor Katara auf. „Und zeig doch ruhig deine Gefühle. Zeig mir alles was du fühlst für ihn.“ Dabei deutete Koh mit seinen dürren Beinen auf Zuko. Katara drehte sich schließlich zu Aang um und begann schmerzlich zu weinen. „Es tut mir leid Aang“, brachte sie mit erstickter Miene von sich. Dieser erschrak jedoch wegen etwas anderem. Katara zeigte in einem Gespräch gegenüber Koh Gefühle. Er würde ihr Gesicht stehlen, was er nicht zulassen durfte. „KATARA!“, brüllte Zuko regelrecht und schoss so gleich eine Stichflamme auf den Gesichtsräuber ab. „Lass sie gefälligst in Ruhe!“, schrie er, weiter kampfbereit und sofort wurde Koh auf ihn aufmerksam. „Da ist ja noch jemand mit noch mehr Gefühlen! Du wirst ein Teil meiner Sammlung werden, Feuerlord Zuko!“ Dann stürzte er sich auf ihn und wollte ihm sein Gesicht nehmen. Er wollte das Wesen noch mit einer Flamme treffen, doch Foh war schneller und drückte ihn mit seinen Klauen an eine Felswand. Eine unbändige Kraft zog an Zukos Gesicht und es schien, als ob ihm sämtliche Lebenskraft entzogen werden würde. „NEIN ZUKO!!!“, schrie Katara verzweifelt und ließ einen Wasserstrahl auf das Geisterwesen los. Aang begann genervt zu seufzen. Ihre Tarnung von Gefühllosigkeit war aufgegangen. Mit einem grummelten „Verdammt“, ließ er ebenfalls einen Wasserstrahl auf das Geisterwesen ab und auch Toph, Sokka und Suki stürzten sich nun in den Kampf. Foh jedoch wich geschickt den Angriffen aus und zog Zuko, mit seine Klauen mit sich zog, um ihm weiter sein Gesicht zu entziehen. Sokka versuchte mit seinem Samuraischwert die Beine von Koh zu erwischen, doch er konnte mit seinem Schwert einfach immer noch nicht umgehen. Erst als Toph mehrere Felsbrocken von der Grotte löste und sie auf den Gesichtsräuber Koh fallen ließ, ließ dieser schließlich von Zuko ab, der dann bewusstlos zusammen brach. Voller Angst rannte Katara auf den Feuerlord zu, drehte ihn auf den Rücken und war erleichtert, als sie sah, dass er noch sein Gesicht hatte. Währendessen drängte Suki Koh mit ihren Fächern in eine Ecke vor eine Felswand und Aang und Toph sperrten das Geisterwesen schließlich zwischen zwei Felsen mit ihren Erdbändigungskräften ein. „Was ist die Schwäche von deinem Bruder Foh?“, fragte Sokka ihn zornig und auch Aang hielt ihm seinen Fluggleiter als Waffe entgegen gestreckt. „Sprich!“, forderte er ihn herrsch auf. Koh begann daraufhin kalt zu lächeln, ehe er dem Avatar schließlich Antwort schenkte. „Ganz einfach, zeigt keine Schwäche, dann wird er schwächer werden und ihr könnt ihn besiegen. Ganz einfach also. Aber ihr werdet mit all euren Schwächen nicht gegen ihn gewinnen können, denn ihr seit so schwach und schon bald werdet ihr nacheinander die Nerven verlieren und einer von euch wird schließlich versuchen alles alleine zu regeln. Gebt also gut drauf Acht und lasst euch nicht verwirren Avatar Aang.“ Aang wollte gerade dem etwas entgegen setzen, aber dann war ihre Zeit auch schon abgelaufen und sie lösten sich wieder auf. Sie verschwanden wieder zurück in die sterbliche Welt. Als sie wieder in ihrer Welt in der Höhle aufwachten, erschien ihnen von neuem Avatar Roku. „Es tut mir leid, aber ich konnte euch nicht länger dort lassen. Man darf nicht zu lange in der Geisterwelt verharren, man würde sich sonst zu sehr in ihr verlieren.“ „Hah. Was haben wir schon erfahren! Nichts Besonderes jedenfalls!“, stieß Sokka hoffnungslos hervor und auch Zuko – der wieder zu sich gekommen war – ließ niedergeschlagen den Kopf hängen. „Doch, wir haben heraus gefunden, dass Foh sehr gefährlich ist, noch gefährlicher als sein Bruder Koh und das wir in jedem Fall zusammen halten müssen, egal was passiert“, wandte Aang jedoch ab und auch Katara stimmte ihm zu. „Aang hat Recht. Wir müssen auf der Hut sein und keinerlei Schwäche zeigen. Wir wissen zwar nicht wo wir hin müssen, aber wir sollten schon bald in die Feuernation fliegen und Azula davon abhalten ihrem Vater seine Bändigungskräfte wieder zu geben.“ „Dann lasst uns nicht mehr lange im Erdkönigreich verharren, sondern ab zur Feuernation fliegen!“, warf Sokka nun auch ungeduldig ein und stand dabei auf, doch Suki beruhigte ihn wieder und forderte ihn auf sich wieder zu setzen, was er dann auch widerwillig tat. „Wir sollten meiner Meinung nach zuerst zum Nordpol fliegen. Wir brauchen wieder Wasser von der heiligen Quelle, sicher ist sicher und wir brauchen jede Hilfe die wir kriegen können im Kampf gegen Azula, dem gestürzten Feuerlord und dem Körperstehler Foh“, schlug Katara der Gruppe vor, die ihrer Meinung war. „Dann sollten wir uns bald neuen Proviant kaufen und los fliegen, denn uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Azula ist schließlich schon in der Feuernation gewesen und wir sind von ihr noch weit entfernt“, wandte sich auch Zuko in das Gespräch ein, aber Avatar Roku konnte sie beruhigen. „Macht euch keine Sorgen. Um einen Toten wieder ins Leben zurück zu holen muss Foh auf die Löwenschildkröte gehen und diese hält sich zurzeit im Erdkönigreich auf. Und das werden sie zuerst tun, denn Azula braucht einen ganz bestimmten Anhänger auf ihrer Seite, der nicht mehr unter uns weiht.“ Aang erinnerte sich wieder an damals, als er auf der Löwenschildkröte war und sie ihm das Geheimnis über das Energiebändigen verriet. „Wer könnte das sein?“, fragte sich Toph nun laut und auch Sokka dachte angestrengt, schien aber nicht darauf zu kommen. „Wir haben also noch genügend Zeit um zum Nordpol zu reißen und vor Azula am Ende der Feuernation zu sein“, bemerkte auch Aang und wieder stimmten die anderen ihm zu. Avatar Roku wurde schließlich auch immer durchsichtiger, doch mit seinen letzten Worten gab er Zuko wieder Hoffnung, dass seine Mutter noch lebte. „Ich wünsche euch viel Glück und falls ihr wieder Rat braucht, könnt ihr mich jederzeit rufen. Und Zuko?“ Der Feuerlord sah mit einem hoffnungsvollen Schimmer in seinen Augen zu dem ehemaligen Avatar hoch. „Ursa, sie lebt. Ich kann dir zwar noch nicht genau sagen wo, aber sie lebt in einem kleinen Dorf im Erdkönigreich. Schon bald werdet ihr euch über den Weg laufen und dann hoffentlich nie wieder getrennt werden.“ Zuko kamen nun die Tränen, die dann auch an seinen Wangen herunter liefen. „Ihr meint dass sie noch lebt?“ Avatar Roku nickte ihm mit einem urgroßväterlichen Lächeln zu. „Ja, sie lebt noch und sie hat dich nicht vergessen. Jeden Tag dachte und denkt sie an dich Zuko und ich bin mir sicher dass ihr euch schon sehr bald wieder sehen werdet.“ Katara strahlte Zuko freudig an und auch die anderen freuten sich mit ihm, auch Aang „Ich werde meine Mutter wieder sehen. Ich werde sie endlich nach so vielen Jahren wieder sehen…“, murmelte er zu sich selbst und konnte es nicht fassen, dass seine Mutter die ganze Zeit im Erdkönigreich gelebt hatte. Sie war zu der Zeit, wo er auf der Flucht gewesen war, vielleicht direkt vor seiner Nase gewesen. „Nun denn, ich wünsche euch noch mal viel Glück und bleibt stark. Haltet stets zusammen, dann kann Foh nichts gegen euch ausrichten. Lasst euch nicht verwirren und seit immer ein Team. Seit Team Avatar.“ „Jaaaa! Team Avatar ist wieder zurück. Luft! Wasser! Feuer! Erde! Und Fächer und Schwert!“, dabei hielt er sein Samuraischwer mit einem triumphierenden Aufschrei in die Luft, worauf er es so gleich wieder sinken ließ, als er mit klagender Miene sein Schwert betrachtete: „Es ist einfach nicht das Selbe wie damals. Wie mit meinem heiß geliebten Meteoritenschwert…“, jammerte er und Suki musste ihren Freund daraufhin tröstend die Schulter anbieten. Mit diesen letzten Worten verschwand Avatar Roku schließlich wieder und die Freunde beschlossen schlafen zu gehen um nur noch frischen Proviant zu kaufen und für ihre Reise ausreichend gestärkt zu sein. Zuko schlief jedenfalls besser als je zuvor, denn er wusste nun, dass seine Mutter definitiv lebte und er sie irgendwo in einem kleinen Dorf im Erdkönigreich lebte. Er konnte gar nicht glauben sie schon bald wieder zu sehen und freute sich sehr darauf. In der Zwischenzeit waren auch Azula, ihr Vater und das Geisterwesen Foh im Erdkönigreich angekommen und Azula wusste schon genau, wer ihre neuen Anhänger werden sollten. Sie hatte einen Plan und ohne diese Hilfen würde es nur ein zu schwerer Gang für sie als zukünftigen Feuerlord werden. Sie malte sich aus wie sie ihren verhassten Versager Bruder umbringen würde, zusammen mit der hässlichen Wasserbändigerin und den Avatar würde sie auch mit Hilfe von dem Geisterwesen Foh vernichten, mit all dem anderen widerwärtigen Ungeziefer. Azula war bereit Rache auszuüben, an die die sich gegen sie gestellt hatten und sie würde fürchterlich sein. Sehr fürchterlich… Kapitel 5: Die Verbündeten -------------------------- Azula band sich ihr zotteliges Haar rasch zusammen. Es war schon lange nicht mehr so seidig und glänzend wie früher. Das stimmte sie in soweit so unglücklich, dass sie ihr Spiegelbild in einem nahe liegenden Fluss vom Nachtlager, anhand von bläulichen Stichflammen, zerstörte. Wo war ihre damalige Schönheit geblieben? Sie war verschwunden. So wie ihre Pläne für Schlachten, bei denen sie nun Hilfe von einem Geist benötigte. Was für eine merkwürdige Vorstellung das für sie war, konnte man sich bildhaft vorstellen. Aber ihr blieb keine andere Wahl. Ohne seine Hilfe würde sie ihre Rache nicht bekommen können, egal wie unheimlich er ihr war. Sie musste ihm vertrauen, auch wenn das Wort „Vertrauen“ für sie, nach dem schändlichen Verrat von Mai und Ty Lee, nicht mehr existierte. Foh kam schließlich auf sie zu, ihren Vater Ozai im Schlepptau, der immer noch geschwächt und verwirrt über die Anwesenheit des Geisterwesens war. „Hoheit. Wir wären dann soweit, weiter zu ziehen. Es wird Zeit, dass wir Eure Verbündeten zusammen trommeln, damit Ihr endlich Eure Rache planen könnt.“ „Nicht bin ja gleich fertig!“, zischte sie ihm dann aufgebracht zu und durchschnitt erneut mit einer Flamme ihr Spiegelbild im Fluss. Sie fand sich so hässlich. Gar nicht wie eines Feuerlord würdig. Foh sah seine Herrin, nun mit besorgter Miene, durch seine Maske hindurch an. „Ist alles in Ordnung Hoheit?“ „Ja! Alles ist bestens!“, schrie sie aufgebracht und stieß dabei heißen Qualm aus ihrer Nase. „Lasst uns los ziehen. Ich will endlich meine Rache haben!“ Mit einem bedenklichen Schulterzucken von Ozai, packten sie schließlich ihre Sachen zusammen und zogen weiter. Weiter durchs Erdkönigreich. „Wir werden schon bald bei dieser Löwenschildkröte sein und dann am Ende der Feuernation, wo ich wieder meine Feuerbändigungskräfte zurück erhalten werde. Dann werden wir gemeinsam mit dem Geisterwesen Foh über die Welt herrschen. Ich, wie es mir vorher bestimmt war, als Phönix König Ozai und du als neuer Feuerlord Azula. Wir werden großes gemeinsam erreichen können, meine Tochter“, sprach der Vater seiner Tochter beruhigend zu. Azula reagierte nicht sofort. Sie war müde und fühlte sich alles andere als so stark wie früher. Sie war in den drei Jahren schwach geworden. Ihr Kampfgeist mit ihren Intrigen und Plänen gebrochen. Sie war nicht mehr die alte Prinzessin Azula, die ihrem Bruder das Leben zur Hölle gemacht hatte, sondern nur noch eine Flüchtige, die in ihrer Heimat, der Feuernation nicht mehr willkommen war. „Schon bald werden wir am Ziel sein, meine Tochter. Schon sehr bald.“ „Wie Ihr meint…“, sie teilnahmslos nach vorne, doch dann formte sich auf ihren roten Lippen ein kaltes Lächeln. „…Vater.“ Er würde ihre Herrschaft allerdings nicht mehr miterleben. Sie würde seine Bändigungskräfte in sich aufnehmen und ihn dann töten. Sie brauchte ihn nicht mehr. Sie würde die alleinige Herrscherin über die Welt sein, mit ihrem Diener Foh an ihrer Seite. Sie hatten gerade einen kleinen Berg überquert, als sie plötzlich von Armeegruppen der Feuernation angegriffen wurden. „Da ist sie!“ „Die entkommende Prinzessin!“ „Und ihr Vater!“ „Der ehemaligen Feuerlord!“ „Nein! Sie ist keine Prinzessin mehr! Sie ist eine Verbrecherin, eine Verbannte!“ „Ergebt euch!“ „Nehmt ist gefangen!“ Ertönten die Rufe der Soldaten der Feuernation und schickten mehrere Feuerstrahlen nach der ehemaligen Prinzessin. Diese wehrte sie jedoch ab und feuerte weitere nach ihnen. „Niemals werde ich mich ergeben!“, schrie sie voller Zorn und stieß dabei mehrere Soldaten von sich weg, die sie gefangen nehmen wollten. „Tötet sie! Zeigt keine Gnade bei ihr! Sie würde es auch nicht tun! Tötet sie und ihren Vater!“, schrie einer der Feuersoldaten und mit lautem Gebrüll stürzten sie sich dann auf Azula. Doch sie war nicht allein. Foh, der Körperstehler half ihr. Er breitete die Arme aus und streckte sie dann geradewegs in ihre Richtung. Die Soldaten der Feuernation konnten sich auf einmal nicht mehr rühren. Sie blieben wie zu Salzsäulen erstarrt stehen und sahen das Geisterwesen mit geweiteten Augen an. Dann erschlafften auf einmal die Muskeln eines einzelnen Feuerbändiger Soldaten und er verfiel wie in Trance. Ein lautes Gemurmel fand daraufhin unter den Soldaten statt. „Was hat er denn?“ „Warum bewegt er sich nicht mehr?“ „Ist er tot?“ „Was ist geschehen?“ Plötzlich verkrümmten sich die Finger des Soldaten. Seine Bewegungen wirkten unkontrolliert und nicht zu einem Ganzen zusammen gefasst. Dann griff er plötzlich seine eigenen Leute an. Er schoss mit Feuer um sich und schlug dabei jeden Einzelnen in die Flucht. Ozai sah dies mit verwunderten Augen mit an und konnte es nicht so recht glauben. Azula hin dessen sah den am Boden liegenden Körper von Foh. Als sie zu ihm eilte um seinen Puls zu messen, bemerkte sie erleichtert, dass er nur bewusstlos zu sein schien. „Wie macht er das? Hat er etwa seinen Körper verlassen?“, fragte sie sich im Stillen und lehnte ihren bewusstlosen und sehr wertvollen Partner an einen Felsen. Dann stürzte sie sich ebenfalls in den Kampf und schickte mehrere Blitze auf die restlichen Soldaten der Feuernation. Der gestürzte Feuerlord Ozai sah dem Treiben mehr zu, als dass er etwas unternahm. Er war wehrlos, wurde aber von seiner Tochter und Foh beschützt, denn sie brauchten ihn noch. Schließlich lagen alle Soldaten am bewusstlos und geschlagen am Boden und Foh überlies den Körper, des von ihm besessenen Soldaten, wieder seinem eigenen Geist, der darauf ebenfalls bewusstlos zu Boden fiel und verschwand dann wieder in seinem eigenen Körper. Azula legte dem wieder erwachten Foh mit begeisterter Miene ihre Hand auf seine Schulter. „Ihr müsst mir unbedingt zeigen, wie Ihr das gemacht habt.“ „Es war nur ein einfacher Trick meiner mehr als bescheidenen Fähigkeiten, Hoheit. Nichts Besonderes.“ Sprach er zu ihr und kam wieder mit ihr als Stütze auf seine Beine. „Diese Soldaten hat bestimmt Euer Bruder auf uns gehetzt. Wir sollten besser auf der Hut sein, um weitere Zwischenfälle zu vermeiden.“ Azula gab ihm Recht. „Ja, wahrscheinlich habt Ihr Recht. Zuko hat Angst vor mir und das gefällt mir sehr.“ „Dieser Versager wird sich noch wünschen, er hätte mich nie gefangen genommen“, grummelte Ozai und sah dabei mit beleidigter Miene zur Seite. „Ja, er hat die Feuernation verraten und sie weich werden lassen, aber wenn ich ihn getötet und seinen Platz eingenommen habe, dann wird wieder alles so früher sein. Nein, verzeiht, es wird besser sein, viel besser“, zischte Azula und ballte dabei die Hände zu Fäusten. Dann marschierten sie jedoch weiter und kamen schon bald auf eine Lichtung, wo sie sich in der Nacht erneut zum Schlafen legten. Mitten in der Nacht wurde Azula jedoch wach. Sie hatte einen unruhigen Schlaf gehabt und einen Albtraum. Mai und Ty Lee hatten sie in dem Traum erneut verraten und sie dieses Mal zusammen mit ihren verhassten Bruder und dem Wasserstammweib umgebracht. In Angstschweiß gebadet und mit einem schrillen Schrei war sie daraufhin aufgewacht und erschrak vom Neuen, als sie ihr Gesicht in einem Fluss wusch, um wieder klar bei Verstand zu werden und erneut ihre Hässlichkeit sah. Verletzt und verwirrt fasste sie ihre Wange mit ihrer rechten Hand an und zupfte schließlich auch an ihrem immer noch unbändigen Haar zurück. Durch die fehlende Pflege war es spröde, strukturlos und kraftlos geworden und wuchs unregelmäßig, weshalb es immer noch so falsch geschnitten aussah wie vor drei Jahren, als sie es sich im Wahn abgeschnitten hatte. Während der gestürzte Lord noch schlief, ohne zu wissen, dass sein Leben bald ein Ende haben würde, hatte Foh den Schrei seiner nützlichen Partnerin vernommen. „Alles in Ordnung mit euch, Hoheit?“ Azula sah das Geisterwesen jedoch nicht an, sondern begann stattdessen zu zischen: „Ja, alles bestens! Mir geht es gut, danke der Nachfrage!“ „Das glaube ich nicht Hoheit. Ihr verschweigt mir was. Was ist es, dass Euer Herz so quält und bedrückt?“ Azula sah kurz bedrückt und schweigend zu Boden, dann jedoch gab sie ihm Antwort. „Seht mich doch nur an? Ich bin so hässlich und ich habe niemanden dem ich vertrauen kann. Ich hab keine Freunde. Ich bin ganz allein…“ Doch Foh war da anderer Meinung. Sanft nahm er ihren Kopf und lehnte ihn an seine Schulter. „Oh nein, Ihr seid nicht hässlich Hoheit. Ihr seid nur geschwächt und seht deshalb nicht mehr ganz so frisch wie vor drei Jahren aus. Ihr wart lange in einem dunklen Verließ und weder Eure Haare noch Eure Haut haben frische Luft und Sonnenlicht gesehen. Wenn ihr nur lange genug wieder in der wohltuenden Natur haust, werdet ihr schon sehr bald wieder so hübsch und rein wie früher aussehen. Macht Euch keine Sorgen, Hoheit.“ Meint ihr das wirklich?“, fragte Azula nun wie ein kleines Kind und das Geisterwesen streichelte ihr liebevoll durchs Haar. „Ja, seid unbesorgt. Ich weiß Ihr habt viel durch machen müssen und Ihr wurdet verraten, aber ich werde stets auf Eurer Seite sein und Euch den Rücken frei halten. Ihr habt mein Wort. Und schon sehr bald werdet Ihr wieder so schön und auffallend wie eine Feuerlilie sein, da bin ich mir sicher.“ Diese wohltuenden Worte stimmten die Prinzessin mehr als glücklich. Es tat ihr so gut wieder einen Freund an ihrer Seite zu haben, dem sie blind vertrauen konnte. Plötzlich wurde die ruhige Atmosphäre zerstört, als die Erde zu beben begann. Ozai wachte zwischen zwei Felsen auf, die sich wie ein Gefängnis um ihn gegraben hatten. Azula machte sich schon kampfbereit, aber dann erkannte sie die Eindringlinge, die ihr Lager eingedrungen waren. Es war der ehemalige Geheimdienst von Long Feng aus Ba Sing Se, der Dai Li. „Der Dai Li“, wisperte sie und legte dabei ihr typisches kaltes Lächeln auf. Foh ließ sofort seine Hände wieder sinken und die Erdbändiger des Dai Li ließen schließlich auch ihren Vater wieder frei. Dann verbeugten sie sich vor ihrer ehemaligen Herrscherin. „Wie schön Euch wieder zusehen Prinzessin Azula. Lang ist es her“, begrüßten sie sie. „Was wollt Ihr von mir? Wollt Ihr mich etwa auch verraten wie all die anderen?“, fragte Azula jedoch den Anführer des Dai Li wieder ungehalten und misstrauisch. Dieser senkte nun schuldig den Kopf. „Wir hätten Euch nie verraten, Prinzessin. Aber als Ihr uns aus der Feuernation verbanntet, hatten wir nicht den Mut zu Euch zurück zu kehren.“ Azula begann schließlich wieder ihr typisches und intrigantes Lächeln aufzusetzen, dann beschloss sie ihren ehemaligen Verbündet zu verzeihen. „Euch sei verziehen. Ich möchte dass ihr euch mir wieder anschließt und mit mir gemeinsam meinen verhassten Bruder mit seinen Freunden und den anderen Verrätern vernichtet“, nahm sie schließlich ihre Entschuldigung an. Sie fügte aber noch hinzu, dass dem Avatar kein Haar gekrümmt werden durfte und auch der Tod an ihren Bruder ihr alleine gehörte, sie ihn aber durchaus quälen durften. Der Dai Li verbeugte sich daraufhin vor ihr und zog auch schon wenigen Stunden später los, um ihren Auftrag, den Avatar und seine Freunde mitsamt dem neuen Feuerlord auszulöschen. Als Azula, Foh und der ehemaligen Feuerlord auf weitere Verbündete stießen, wie dem grantigen Oberst Monke und den Komomorinos, den südlichen Räubern – die Kormorane und anderen gestürzten Generalen, die eine Niederlage gegen den Avatar hatten einstecken müssen, die ebenfalls auf die Suche nach den Widersachern gingen, fanden sie schließlich zwei, in ihren Augen, mehr als merkwürdige Gestalten. Die beiden Männer waren eingesperrt in einem Metallblock. Der muskulöse Mann mit den langen schwarzen Haaren und der braun gebrannten Haut steckte nur noch mit seinem Körper in dem Block fest. Sein Kopf und seine Arme und Beine hatte er frei bekommen. Der andere, schwächlichere Mann, mit den feinen Kleidern und den langen, gepflegten Haaren, hatte zwar ebenfalls seine Beine und seinen Kopf frei, seine Arme steckten aber immer noch fest. In den ganzen drei Jahren hatten es die beiden Erdbändiger nicht geschafft, sich vollständig aus dem Metallblock, in dem sie von ihrer ehemaligen Gefangenen gesperrt wurden, befreien können. „Du trittst mir auf die Füße, du Hinterweltler!“, motzte der, mit der feinen Kleidung und dem langen Schnurbart. „Ach ja?! Wenigstens tu ich etwas im Gegensatz zu dir du Schleimbolzen! Ohne mich wären wir doch schon längst verhungert!“, brüllte der muskulöse Erdbändiger dem anderen zu. Azula kamen die beiden Männer nicht bekannt vor, aber sie war sich sicher, dass sie auch mit dem Avatar gehabt hatten. „Kann man euch helfen?“, fragte sie sie mit einem höhnenden Unterton. „Oh, Prinzessin Azula!“, stieß der mit dem Schnurbart ängstlich hervor und der andere sah die ehemalige Prinzessin mehr misstrauisch als ängstlich an. „Was wollt ihr von uns?!“, herrschte er sie an und Azula zuckte darauf nur ungerührt mit den Schultern. „Ich kann euch auch weiter da drin schmoren lassen. Ihr müsstet mir natürlich im Gegenzug einen Gefallen tun.“ Sie sah die beiden kurz kühl lächelnd an, ehe sie fort fuhr und die entscheidene Frage stellte. „Ihr kennt nicht zufällig den Avatar?“ Nun wurden die beiden hell hörig und der muskulöse antwortete ihr sofort: „Natürlich kennen wir den kleinen Wicht! Wir wollten ihn damals, vor drei Jahren gefangen nehmen um die Belohnung zu kassieren, die auf seinen Kopf ausgesetzt wurde, wie auf diesen Prinzen, der jetzt Feuerlord ist und dessen Onkel. Aber sie haben uns geschlagen und diese kleine Göre von Erdbändigerin hat uns dann in diesen Metallblock eingesperrt!“ „Da wir leider kein Metall bändigen konnten, mussten wir eine ganze Weile hier eingesperrt bleiben. Im Laufe der Zeit haben wir das Metallbändigen aber soweit gelernt, dass wir uns wenigstens etwas befreien konnten, in dem wir Löcher in das Metall entstehen ließen, aber wir konnten uns nie ganze befreien…“, erzählte ihnen nun der mit dem Schnurbart. „Was würdet ihr davon halten, wenn ich euch aus dem Metallblock befreien würde und ihr im Gegenzug mir dafür ein paar lästige Widersacher vom Hals schaffen würdet?“ Die beiden Erdbändiger sahen sich daraufhin grinsend an. „Aber der Avatar gehört mir!“ Wandte sich nun wieder das Geisterwesen Foh mit forderndem Unterton in das Gespräch ein. Die beiden Erdbändiger nickten ihm schließlich zu, wobei Azula ihnen nun aber doch gewährte ihren Bruder aus dem Weg zu räumen, wenn sie es denn schaffen würden. Doch sie glaubte nicht daran, dass ihr Bruder ihnen nicht gewachsen sei. Schließlich ließ sie Blitze aus ihren Fingerspitzen hervor stechen und befreite die zwei aus dem Metallblock, als sie ihr zu dem genannten Auftrag zustimmten. Sie bedankten sich bei der Prinzessin sofort, in dem sie ihr ihre Namen preisgaben. „Vielen Dank für die Befreiung. Mein Name ist Xin Fu.“ „Und ich bin Meister Yue. Auch von mir, vielen Dank für die Befreiung.“ Für Azula gab es jedoch nichts zu danken. Sie hatte wieder neue Verbündete im Feldzug ihrer Rache dazu gewonnen und würde noch mehrere Verbündete auftreiben, die ihr dabei helfen würden, die Herrscherin der Welt zu werden. Schließlich fand sie noch mehrere Verbündete aus dem Erdkönigreich, die ebenfalls entweder Ärger mit dem Avatar oder dem neuen Feuerlord hatten. Azula gab allen nur einen Auftrag, sie sollten verhindern, dass der Avatar, der Feuerlord und ihre Freunde ihr bei ihren Racheplänen in die Quere kamen. Sie scherten schließlich alle aus und schon zwei Tage später hatten Azula, Foh und ihr Vater die Löwenschildkröte endlich erreicht. Auf ihr angekommen wandte sich Foh schließlich an seine Gebieterin. „Wenn wollt ihr noch mal zu den Lebenden zurück holen?“ „Wen schon?! Ich will ihn wieder haben. Der einzige, der genau so war wie ich und auf den ich mich immer verlassen konnte!“, motzte sie ihn daraufhin aufgebracht an. „Wen meint Ihr, meine Tochter?“, fragte nun auch ihr Vater sie, während er sich immer noch etwas unbeholfen vorwärts bewegte. „Schweig Vater! Du wirst dich freuen ihn wieder zu sehen und er wird mir helfen, das zu bekommen was mir schon immer zustand! Die Herrschaft!“, herrschte sie ihn jedoch an und zischte weiter an Foh gewandt: „Was steht Ihr da noch so rum?! Fang endlich an und bringt ihn mir endlich wieder zurück!“ Nach diesen mehr als unfreundlichen Worten, nahm schließlich das Geisterwesen Foh platz auf einer Steintafel und begann zu meditieren. „Was tut Ihr da?“, fragte Azula ihn weiter genervt und stellte sich dabei so vor ihm, dass sie ihm das Sonnenlicht nahm. „Es tut mir leid, aber Ihr steht mir im Licht, Hoheit. Ich muss mich jetzt konzentrieren, also seid bitte still.“ Antwortete er ihr mit ruhiger Miene, ohne sie dabei anzusehen und mit geschlossenen Augen. Dann faltete er die Hände und erstrahlte in einem bläulichen Licht. „Oh ihr Geister aus der Welt der Verstorbenen. Ihr Seelen der Verdammnis und unerledigten Sachen, erhört meine Gebete und lasst ihn wieder auferstehen. Den Allmächtigen und einzig Vertrauten meiner Hoheit!“ Nach diesen Worten wurde das Leuchten um ihn noch stärker und dann teilte es sich. Es teilte sich und nahm vor Foh die Gestalt eines längs verschwundenen Menschen an. Eines Mannes, der seinen Tod auf dem kalten Meeresgrund am Nordpol fand. Ozai wollte seinen Augen nicht trauen, als er erkannte wer da wieder vor ihm stand. Alls er dann auch einen kurzen Blick zu seiner Tochter warf und ihr warnsinniges Grinsen sah, schien er langsam zu begreifen, dass Azula nicht mehr die Tochter war, die ihm eins treu ergeben war. „Nach endlich“, sprach Azula triumphierend zu ihrem letzten Verbünden aus. „Wie schön euch wieder zu sehen. Willkommen zurück unter den Lebenden, Admiral Zhao.“ Der Mann - den man früher, als er noch unter den Lebenden weihte, unter dem Namen „General / Admiral Zhao“ kannte - noch kurz nicht bei Sinnen, fing sich schließlich schnell wieder und verbeugte sich dann vor seiner Herrin. „Wie schön Euch wieder zu sehen, Prinzessin Azula.“ Azula gab daraufhin wieder ein neckisches Lachen von sich und hielt dem Admiral ihre Hand hin, der diese sofort küsste. „Ich stehe Euch wie immer zu Diensten. Womit kann ich Euch dienen?“, fragte er sie dann weiter und Azula genoss diese Unterwerfung in vollsten Zügen. „Zuerst dient Ihr mir als Begleitschutz und dann werdet Ihr Euch um einen alten und verhassten Bekannten kümmern, den Verräter Zuko“, klärte sie ihn alsdann auf und auf Zhaos totenblassem Gesicht bildete sich ein allseits bekanntes und kaltes Grinsen. „Wie Ihr wünscht, Prinzessin Azula.“ Azula warf ihren Kopf in den Nacken und gab ein diabolisches und schrilles Lachen von sich. Sie war wieder zurück und mit ihr alle anderen Widersacher, die der Avatar und der Feuerlord geglaubt hatten besiegt zu haben. Ihre Rache würde so fürchterlich sein. „Jetzt kann mich niemand mehr aufhalten und schon sehr bald werde ich wieder die Azula von vor drei Jahren sein. Wunderschön und gerissen!“, rief sie aus vollem Halse und rauschhaft heraus. Der wieder auferstandene Admiral und der gestürzte Feuerlord stimmten ihr kampfbereit zu, während Foh jedoch nicht allem zustimmen konnte. „Ja, sie wird wieder Pläne schmieden können, aber ihre Schönheit ist durch ihren Warnsinn und die drei Jahre Gefängnis vollständig verblasst und wird nie wieder so wie vor drei Jahren zurück kehren, so sehr ist sie von ihren schlechten Erfahrungen gezeichnet ….. Ich sollte ihr … das … vielleicht sagen….“ Er warf einen erneuten Blick auf die warnsinnige Prinzessin, die nun vor Freude wie eine wild gewordene Wolfsfledermaus mit ihrem bläulichen Feuer um sich schoss. Nur knapp konnten Zhao und Ozai ihren hohen Flammen ausweichen. Oder vielleicht… doch nicht…“ Belehrte sich das Geisterwesen wieder eines Besseren, während er dem Treiben ein wenig peinlich berührt und beschämt lächelnd zusah. Nachdem die Löwenschildkröte wieder ans Festland stieß, verließen die vier schließlich die Insel und setzten ihren Weg nun weiter in Richtung Feuernation fort. Schon sehr bald würden sie am Ziel ihrer Weltherrschaft ankommen und nicht mehr aufzuhalten sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)