Avatar - Der Herr der Elemente von abgemeldet (Buch 4 Luft) ================================================================================ Kapitel 1: Azulas Rückkehr -------------------------- Avatar – Der Herr der Elemente Buch 4 Luft Kapitel 1 „Azulas Rückkehr“ Drei Jahre, nach dem entscheidenden Kampf gegen die Feuernation und Feuerlord Ozai, waren in die Lande gezogen und die damaligen Helden lebten danach glücklich und zufrieden in ihren Heimaten. Während Aang und Katara beim westlichen Lufttempel blieben und diesen wieder zu ihrem Zuhause neu aufbauten, waren Sokka und seine Freundin Suki mit Hilfe des fliegenden Bisons Appa ( und Aangs Erlaubnis ihn für längere Zeit auszuleihen – er besuchte natürlich zwischendurch Aang) zu den Kyoshiinseln geflogen. Zuko war inzwischen schon ein bekannter, gutmütiger und gefeierter Feuerlord geworden, der mit seinem Onkel Iroh, als Berater an seiner Seite, für Recht und Ordnung und vor allem für Gerechtigkeit sorgte. Er und Mai blieben weiterhin ein Paar. Toph Bei Fung war hin dessen wieder zurück zu ihrer Familie gegangen, wo sie nun lernen musste, wie sie sich als eine wohlerzogene und fromme Frau zu verhalten hatte. Drei Jahre schien alles so zu sein, wie es sich jeder vorgestellt hatte, doch eine Person überkamen plötzlich Zweifel, ob sie sich damals richtig entschieden hatte. Katara blickte in Gedanken versunken an den Felsen vorbei. Sie spürte den Wind in ihren langen, braunen Haaren und ihr wurde auf einmal kalt. Sie hasste den Wind, die Luft, einfach alles hier. Sie wollte Wärme und keine Kälte. Sie war nun siebzehn Jahre alt und so seit drei Jahren mit Aang zusammen. In letzter Zeit dachte sie aber oft an die Zeit zurück, als sie mit ihren Freunden als das berühmte Team Avatar noch herum zog und sie gemeinsam gegen jede Gefahr strotzten. Alles war so einfach gewesen. Doch jetzt überkamen sie immer mehr Zweifel und sie hatte sich zu oft die Frage gestellt, ob sie wirklich glücklich mit ihrem Leben, so wie es jetzt ist, war. „Hach, die gute alte Zeit“, seufzte sie und sah zum ersten Mal nach Monaten wieder ein Lächeln auf ihren Lippen, als sie ihr Gesicht in ihrem Spiegelbild eines nahe liegenden Brunnens betrachtete. Plötzlich spürte sie kalte Finger auf ihren Augen. „Wer bin ich?“, fragte die nun erwachsen, männlich, klingende Stimme. Hastig drehte sich Katara daraufhin um und sah ihrem Gegenüber direkt in die Augen. Ihr Lächeln war wieder so schnell verschwunden wie es gekommen war. Aang stand vor ihr. Den Lemur Momo auf seiner rechten Schulter sitzend. „Hey Katara, ist alles in Ordnung?“, fragte er seine Freundin besorgt. Statt ihm eine Antwort zu geben, wandte sie jedoch ihr Gesicht ab und sah mit ihrem typischen eingeschnappten und trotzigen Katara – Gesicht säuerlich zur Seite. „Ja, alles in Ordnung…“, gab sie mit einem zickigen Unterton zurück. „Dann ist ja gut“, meinte dann der noch immer etwas naive Aang, ohne zu wissen dass nichts in Ordnung war. Mit seinem verliebten Lächeln, das seine Gefühle für seine Freundin ausdrückte, legte er seine Hände um ihre Schultern und wollte sie zärtlich hinter ihrem Ohr küssen, doch Katara wich ihm aus. „Katara?“, fragte der Avatar seine Freundin nun mit aufsteigender Besorgnis. „Was hast du?“ „Gar nichts“, gab sie zickig als Antwort zurück. Doch Aang wollte ihr das nicht glauben. „Nein, das glaube ich nicht. Schon seit einigen Monaten bist du so komisch. Du siehst mich nicht an, du bist die ganze Zeit sehr gereizt…“ Er wurde barsch von Katara unterbrochen: „Ich bin nicht die ganze Zeit sehr gereizt!“ Aber Aang war da anderer Meinung. „Doch, da, schon wieder! Schon bei der kleinsten Provokation gehst du an die Decke! Ich…ich darf dich noch nicht einmal berühren. Was ist los mit dir?“ „Es ist gar nichts!“, schrie Katara nun fast, doch sie wusste selbst dass das eine Lüge war. „Sag mir doch was los ist“, begann Aang und klang langsam verzweifelt. „Ist es weil du deine Heimat, den südlichen Wasserstamm vermisst? Deinen Vater und Gran – Gran? Fehlt dir Sokka oder vielleicht sogar Appa? Suki? Fühlst du dich hier, beim westlichen Lufttempel, nicht wohl? Oder…“, er stockte kurz und Katara sah ihn nun aus den Augenwinkeln mit einem mitfühlenden Gesichtsausdruck an, als ob sie wüsste welche Frage jetzt kommen würde. „Oder hast du etwa keine Gefühle mehr für mich?“ Er machte einen Schritt auf sie zu. „Sag Katara, liebst du mich noch?“ Katara sah wieder zur Seite. Ihre Arme hatte sie dabei um ihren eigenen Körper geschlungen, als ob sie sich vor ihrer eigenen Kälte, die sie plötzlich an den Tag legte, schützen wollte. Ohne auf eine Antwort zu warten, sprach Aang seine Vermutung offen aus. „Es ist er oder? Du hast dich in ihn verliebt oder? Natürlich hast du! Du hast ihn schon immer geliebt nicht wahr?!“ Dabei schritt er näher an sie heran und schließlich um sie herum, bis auch er lauter wurde, als sie erneut seinem Blick auswich. „Ich wusste es! Ich habe Recht nicht wahr?! Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede und sprich mit mir!“ Katara fand nun endlich ihre Worte wieder und sah den Avatar, ihren festen Freund, nun feste in die Augen. „Was? In Zuko?! So ein Quatsch!“ Sie drehte sich wieder von Aang weg. „Außerdem ist er mit Mai zusammen…“, fügte sie noch gemurmelt hinzu. „Du hast ihn schon immer geliebt… manchmal glaube ich, dass du nur mit mir zusammen gekommen bist, weil ich der Avatar bin“, begann Aang vom Neuen und sah dabei traurig zu Boden. „Wie kannst du nur so was von mir denken?! Natürlich bin ich mit dir zusammen gekommen, weil ich dich geliebt habe. Aang ich…“, sie wurde wieder von Aang unterbrochen. Seine etwas dunkel klingende Stimme wurde schriller. „Du hast gesagt „geliebt“, soll das etwa heißen, dass du mich nicht mehr liebst Katara? Dass du jetzt einen anderen liebst? Dass du dich in Zuko verliebt hast?“ „Das hab ich überhaupt nicht gesagt! Ich habe nicht mit einem Wort gesagt, dass ich Feuerlord Zuko liebe!“ „Aber du hast es gedacht. Du hast es immer heimlich getan.“ „Nein! Aang, ich liebe Feuerlord Zuko nicht. Er ist von der Feuernation und ich vom Wasserstamm, das würde nie gut gehen, aber…“, sie sah schweigend zu Boden. Aang beendete dann schweren Herzens ihren Satz. „Aber du liebst mich nicht mehr. Ich bin nur wie ein kleiner Bruder für dich…hab ich Recht?“ Katara sah beschämt und schuldig ins Leere. „Tut mir leid“, brachte sie mit erstickter Stimme nur noch hervor. Aang drehte ihr schließlich den Rücken zu und beendete das Gespräch mit den säuerlichen Worten: „Ja, mir auch.“ Katara sah, als er sie verließ, ihm hinter her, dann kamen ihr die Tränen und es tat ihr Leid, dass sie sein Herz gebrochen hatte, aber sie hatte ihn nicht länger anlügen können. Sie hatte schon vor mehr als drei Monate keine Gefühle mehr für ihn, außer Freundschaft. „Möchten Sie ein heißes Tuch Feuerlord Zuko? Vielleicht eine Massage Feuerlord Zuko? Ein paar Kirschen Feuerlord Zuko?“ All diese und mehr Fragen wurden Zuko öfters am Tage gestellt und er verneinte sie immer mit einer abwinkenden Handbewegung und einem leichten Kopfschütteln. Er konnte sie nicht mehr hören und all diese wichtigen Konferenzen über Frieden und wenn es immer noch Menschen gab, die immer noch die Macht an sich reißen wollten, die es mit Hilfe von Streitmächten zu bekämpfen galt, nervten ihn immer mehr. Auch er sehnte sich nach den Abenteuern die er mit dem Avatar und den anderen neu dazu gewonnenen Freunden bestritten hatte. Er wollte wieder los ziehen und den tristen Feuerlord Alltag mit dessen strengen Pflichten vergessen, wenigstens für ein paar Wochen. Er fuhr sich durch sein Gesicht und dann vorsichtig über seine hochgesteckten Haare. Ihn nervte diese Frisur mehr als sonst und wollte seine Haare endlich wieder offen tragen, doch in dem Palast durfte er das nicht, da es nicht dem Feuerlordansehen entsprach. Voller Argwohn betrachtete er ein Bild von seinem Vater, dem ehemaligen Feuerlord Ozai, der nun in dem Gefängnis, nahe am Palast der Feuernation hauste. Er hatte ihm immer noch nicht gesagt wo seine Mutter ist. Zuko war so in seinen Gedanken versunken, dass er zuerst gar nicht merkte wie seine Freundin Mai in den Raum trat. Als er sie bemerkt hatte, ging sie mit langsamen Schritten auf ihn zu. „Zuko?“, fragte sie ihren Freund mit besorgter Miene, Zuko antwortete ihr nicht. Behutsam legte sie ihre Arme um ihn und lehnte ihren Kopf leicht an seine Schulter. „Ist alles in Ordnung, mein Feuerlord?“, fragte sie ihn weiter, doch Zuko wandte sich von ihr ab. „Es ist nichts!“, stieß er hervor, als sie ihn erneut berühren wollte. Nun wurde auch Mai ungehaltener. „Was hast du denn? Warum schreist du mich so an?! Ich hab dir nichts getan!“, zischte sie und stieß ihn von sich weg, als er sich bei ihr wieder mal entschuldigen wollte. „Was ist bloß los mit dir Zuko?“, fragte sie schließlich weiter, als sie sich wieder beruhigt hatte. „Es ist nichts“, wandte er wieder ab. Doch Mai ließ nicht locker. „Erzähl mir nichts! Schon seit Monaten bist du wieder so abwesend, abweisend und gehst bei jeder Kleinigkeit an die Decke! Wir gehen nicht mehr in die Stadt, wir küssen uns nur noch auf die Wange, fehlt nur noch dass wir in getrennten Betten schlafen, was ist denn bloß los mit dir?!“ „Ich hab doch gesagt, dass alles bestens ist!“, brüllte Zuko nun und stieß dabei mit seiner Hand eine Vase mit Feuerlilien um. Scheppernd fiel die Vase zu Boden und zerbrach in alle Einzelteile. Mai sah die Scherben mit geweiteten Augen an. Für sie zerbrach die Vase wie ihre Beziehung zu Zuko. „Was ist geschehen?“, begann sie schließlich und sah weiter auf die Scherben herab. Nun war Zuko ruhiger geworden. Er sah Mai mit einem schuldigen Gesichtsausdruck an, den sie nur zu gut kannte. „Wir sind jetzt schon mehr als drei Jahre zusammen und haben noch nie über das Wort „Heirat“ gesprochen, warum? Warum haben wir das nie getan Zuko? Warum?“ Ihre Stimme war auf einmal so ruhig geworden, als ob ihr die unvermeidbare Trennung nichts mehr ausmachen würde. „Ich weiß es nicht Mai“, warf Zuko nun ebenso mit einer Ruhe ein, die auch Mai zeigte. Doch sein Blick wirkte schuldbewusst. „Dieser Alltag, dieses Leben, ich hab es mir anderes vorgestellt…“, begann er. „Du meinst, du hast es dir mir einer anderen Frau an deiner Seite vorgestellt“, bemerkte Mai schließlich und wandte dabei genervt ihr Gesicht von ihm ab. Einen tiefen Seufzer ließ Zuko nun los. „Red nicht so einen Unsinn Mai. Du weißt dass das nicht stimmt.“ Er ließ sich auf ein rotes Samtsofa, mit darauf bestickten Zeichen der Feuernation fallen und verschränkte die Arme. Mai setzte sich neben ihn, rutschte aber etwas von ihm weg. Zuko räusperte sich kurz, dann legte er seine Hand auf Mais. „Lass uns den blöden Streit vergessen Mai“, setzte er an. Er legte seinen Arm um sie und drehte ihren Kopf sanft in seine Richtung. „Ich liebe nur dich Mai, lass uns das Thema einfach vergessen“, wiederholte er. Ein kurzes Lächeln huschte danach über Mais Lippen. „Wirklich?“ Zuko nickte ihr mit einem sanften Lächeln zu. Dann küssten die beiden sich schließlich. Es war ihr alter leidenschaftlicher Kuss, auf den Mund. Als sie sich jedoch wieder voneinander lösten, sahen sie sich nicht mit dem gleichen Gesichtsausdruck wie vor mehr als drei Jahren an, nein, es war ein Blick der Verwirrung und man meinte sogar in ihren Augen die Enttäuschung gegenüber dem anderen zu sehen. Kurz sahen sie sich noch an, dann sahen sie wieder schweigend zu Boden. Zuko spielte nervös mit seinen Händen und Fingern, während Mai mit ihren Fingerkuppen unruhig auf ihren Knieen auf und ab trommelte. Zaghaft beschloss Zuko schließlich das Eis zu brechen und die Karten erneut auf den Tisch zu legen, egal wie schmerzhaft die unwiderrufliche Wahrheit auch sein mochte. „Hast …du etwas gespürt?“ „Nein, du?“ „Nein, ich auch nicht.“ „Vielleicht sollten wir es noch einmal versuchen. Vielleicht haben wir es nicht richtig gemacht“, schlug seine noch – Freundin vor. „Hm, vielleicht hast du Recht. Lass es uns noch mal versuchen.“ Die beiden drehten ihre Köpfe zueinander und küssten sich noch mal. Dieses Mal war ihr Kuss inniger als der andere. Doch nach nur kurzer Zeit wandten sie sich wieder voneinander ab. „Und jetzt?“, fragte Zuko erneut. „Ich hab immer noch nichts gespürt Zuko“, antwortete Mai nun etwas genervt. „Wir sollten uns dem Unvermeidbaren stellen. Wir lieben uns nicht mehr Zuko und deshalb wäre es besser, wenn wir uns…“ Zuko beendete ihren Satz: „Wenn wir uns trennen würden…“ „Ja, ich glaube das wäre das Beste für uns alle“, stimmte Mai ihrem eigenen Vorschlag zu. Mai setzte sich vom Sofa auf und ging dann in Richtung Tür. Zuko wollte ihr hinter her laufen, doch als Mai sich zu ihm umdrehte, blieb er jedoch stehen und brachte nur ein schuldbewusstes „Es tut mir Leid Mai“, von sich. Mai lächelte ihn etwas daraufhin an, bis sie ihm weiter lächelnd einen Rat auf den Weg gab, bevor sie nun endgültig den Raum verließ. „Schon gut Zuko. Aber du solltest jetzt vielleicht, so langsam mal nach der richtigen Frau suchen, mit der du dein Leben verbringen willst. Denn bald musst du heiraten um einen neuen Thronfolger in die Welt zu setzen.“ Zuko war auf diese Bemerkung hin rot angelaufen. „Äh ja…stimmt, du hast Recht.“ Während Mai die Treppenstufen runter stieg, sah Zuko in Gedanken versunken, auf dem großen Balkon auf die Berge. Doch ein Lächeln formte sich auf seinen Lippen, als er an die Frau dachte, mit der er sein Leben verbringen wollte. Azula gab ein neckisches Lachen von sich, als ein Wärter ihr Essen brachte. Voller Angst vor der Warnsinnigen war er wieder rausgestürmt ohne sich dabei umzusehen. Seit mehr als drei Jahren (noch ein paar Monate vorher) war sie nun schon in ihrer Zelle des Feuernation Gefängnisses. In all der Zeit war sie jedoch nicht einsichtiger geworden, sondern nur noch warnsinniger. Oft hatten die Wärter und die anderen Gefängnisinsassen ihre schrillen Schreie und ihre Geheule darüber gehört, wie sie den Avatar, ihren verhassten Bruder, den Feuerlord, das hinterhältige Wasserstammmädchen und die anderen Kröten von Widersachern verfluchte und nur noch Rache wollte. Einige von den Wärtern und das Volk der Feuernation wünschten sich sogar, dass der Feuerlord sie endlich verbrennen würde, doch sie alle wussten, dass er dafür zu gutmütig war und so seinen Vater auch immer noch leben ließ, statt sie beide zum Tode zu verurteilen. Niemand schenkte dem Geschwätz der warnsinnigen Schwester des Feuerlords Gehör und Aufmerksamkeit. Doch vielleicht hätten sie sie nicht unterschätzen sollen. Eines Abends, als Azula wieder anfing zu heulen und zu schreien, hielt sie plötzlich inne, als sie das Gekeuche und Gestöhne der Wärter auf dem Flur wahrnahm. Es war so schnell verschwunden wie es gekommen war. Azulas Augen weiteten sich, als plötzlich die Tür, die zu ihrer Zelle führte, geöffnet wurde. Dunkle Schatten des Wahnsinns und der schlaflosen Nächte unter ihren Augen, wie ihr zerzaustes und immer noch unregelmäßig wachsendes Haar, ließen ihre damalige Schönheit vollständig verblassen. Als sich lautlose Schritte ihrer Zelle näherten, kroch sie ängstlich und verstört in eine Ecke und presste ihre Kniee feste an ihren Körper. Sie schlang schützend ihre Arme um sich und ihr Atem war unregelmäßig und schwer. Als sie jedoch ihre Neugierde nicht weiter bändigen konnte, blickte sie auf und sah das Wesen direkt an. Ein Wesen, ob Mensch oder Geist, stand vor ihrer Zelle. Der Körper war schmal und als Gesicht trug es eine weiße Maske mit roten Musterungen an den Seiten. Da wo die Augen waren, waren leere, schwarze, schmale und spitzförmige Löcher. Die Lippen waren knallrot und geschwungen. Auf dem Kopf war ein kleiner Büschel von braunem Haar zu sehen. Der Mantel, der sich um das Wesen wand, war ebenso braun. „Habt keine Angst“, sprach es schließlich schallend und Azula beruhigte sich wieder, denn sie hörte auf zu zischen, zu schreien und zu heulen. „Ich bin Foh, ein Wesen aus der Geisterwelt, das durch die Übernahme eines nutzlosen Körpers von einem Bewohner aus dem Erdkönigreich in die Menschenwelt gelangen konnte. Ich habe Eure Schreie gehört Prinzessin Azula, oder sollte ich besser sagen, Feuerlord Azula?“ Bei der Bezeichnung „Feuerlord Azula“ wurde sie schließlich hellhörig. „Hm, Feuerlord Azula, ich glaube ich habe das schon mal irgendwo gehört. Ach, stimmt ja, ich habe es schon von mir gehört!“, begann sie säuselnd zu kichern, aber gegen Ende ihres Satzes wurde ihre Stimme zorniger. Foh, das Geisterwesen, hob daraufhin schützend die Hände hoch. „Wie ich sehe, habt Ihr zu meinem Glück nicht die Sprache verloren, wie es sich alle hier erzählen. Ich weiß, Ihr seit zu der Zeit auf viele Verräter gestoßen, sogar Eure eigenen Freundinnen haben Euch verraten…“ Als sie an den Verrat von Mai und Ty Lee dachte, stachen Azula wieder die Tränen in die Augen. „Diese schlechten Erfahrungen haben Euch schwach werden lassen und Euch letztendlich zu dem gemacht, was Ihr nun jetzt seid. Aber ich kann Euch dazu verhelfen wieder zu der alten, unbarmherzigen, gerissenen und Angst einflössenden Azula zu werden.“ Azula stockte kurz, ehe sie ihr altes Misstrauen zeigte und mit leicht zusammen gekniffenen Augen und forschenden Blick Foh ansah. „Da muss es doch aber einen Haken geben, weil Ihr werdet mir mit Sicherheit nicht für lau helfen, nicht wahr?“ Foh begann unter seiner Maske zu lächeln, was man aber nur erahnen konnte, da sein Gesicht unter der Maske nie zu sehen war und sein bemalter Mund auf ihr stets lächelte. „Ich verstehe Euer Misstrauen nur zu gut Prinzessin Azula und ich habe tatsächlich eine Bitte an Euch. Es handelt sich hierbei aber nicht um Machtanteile oder Geld. Ich möchte Euch jedoch darum bitten, dass Ihr eine Person mir ganz alleine überlasst.“ „Falls Ihr meinen Bruder, den Verräter und das Wasserstammweib meint, könnt Ihr es vergessen, an ihnen werde ich mich höchst persönlich rächen“, bemerkte sie bitter und Foh verstand. „Oh nein, ich wollte Euch auch nicht diese Rache nehmen, aber ich möchte mich um eine andere Person völlig alleine kümmern“, wandte das Geisterwesen mit ruhiger Miene ab. Nun wurde auch Azula neugierig. „Sagt, wen zur Hölle meint Ihr? Wer ist die Person die Ihr unbedingt für Euch alleine haben wollt?“, fragte sie ihn weiter misstrauisch. „Ich meine den Avatar Hoheit. Ich will Avatar Aang zur Strecke bringen. Ich will ihn zerquetschen wie eine lästige Flugmaus und ihn leiden sehen. Und Ihr müsst mir vertrauen, denn sonst kann ich Euch nicht helfen Hoheit“, antwortete er ihr schließlich. Azula hatte nun wieder dieses typische kalte Lächeln auf ihren Lippen und sie willigte schließlich in den Pakt mit dem Geisterwesen Foh ein. Als Azula ihm jedoch die Hand reichte und er sie ergriff, zog er sie an sich heran und setzte seinen linken Zeige – und Mittelfinger auf ihre Stirn. Dann spürte Azula plötzlich einen Stich in ihrem ganzen Körper. „Was tut Ihr da? Ihr habt mich verraten, wie alle anderen auch“, keuchte sie atemlos, doch Foh belehrte sie eines Besseren. „Nein, habe ich nicht. Ich mach Euch nur wieder zu der stolzen Azula, die Ihr einmal war, indem ich Euch den Warnsinn in Eurem Kopf nehme. Vertraut mir Hoheit.“ Mit diesen Worten leuchtete Azulas Körper hell auf. Ein kurzer Schrei durchfuhr sie, was aber niemanden aufzufallen schien, da sie des Öfteren schrie. Dann sackte sie in sich zusammen. Sie keuchte kurz, stand aber dann auf und fühlte sich auf einmal wieder unglaublich stark. „Ich bin zurück, Prinzessin Azula, nein zukünftige Feuerlord Azula ist zurück! Und ihre Rache an die, die sie verraten haben, wird fürchterlich sein!“, rief sie aus und begann diabolisch zu lachen. Doch der Warnsinn in ihrer Stimme blieb, aber sie hatte ihn nun unter Kontrolle. Foh war sehr zufrieden über sein Werk, er würde Mithilfe von Azula den Avatar stürzen und seinen Körper übernehmen. Dann wäre er der neue Avatar und würde zusammen mit Feuerlord Azula die Welt beherrschen. „Gut, dann lasst uns gehen Hoheit, es wird Zeit“, meinte er schließlich und wollte schon verschwinden, aber Azula hielt ihn zurück. „Nein, wartet. Wir haben noch jemanden vergessen.“ „Und wen?“ „Meinen Vater.“ Nun war es Foh, der neugierig, aber auch gleichzeitig verwirrt war. „Wozu braucht Ihr Euren Vater Hoheit?“ „Nun, gibt es nicht eine Möglichkeit, Bändigungskräfte, die gebändigt wurden wieder erscheinen zu lassen und sie dann jemand anderen zu übertragen?“, fragte sie ihren geistlichen Partner daraufhin. „Woher wisst Ihr…? Wollt Ihr etwa…?“, setzte Foh an und Azula beantwortete seine Frage mit ihrem kalten Lächeln. „Im Gefängnis hört man so einiges von den anderen Gefängnisinsassen, ich habe dafür ein gutes Gehör. Aber ja, ich möchte meinem Vater seine starken Bändigungskräfte wiedergeben und sie mir dann selbst einverleiben.“ „Ihr wisst aber schon, dass Euer Vater dabei sterben könnte oder Hoheit?“, fragte Foh weiter und Azula wusste es. „Ja, und ob ich das weiß“, sagte sie kalt und lächelte dabei. Die alte Azula war wieder da und verschwand mit Foh, auf dem Weg zum inhaftierten und gestützten Feuerlord Ozai. Nun drangen auch zu Zuko die Alarmglocken hervor, als ein Wärter die bewusstlosen anderen Wärter vor Azulas Zelle vor gefunden hatte. Mai kam sofort zu Zuko gerannt und sah ihn mit einem Entsetzen auf ihrem Gesicht an. „Was ist passiert? Das ist doch der Alarm wenn zwei Gefangene entkommen sind! Wer ist es Zuko?“ Zuko schwieg kurz, ehe er antwortete, er versuchte gefasst zu bleiben, aber man sah ihm deutlich die Angst ins Gesicht geschrieben. „Azula und der ehemalige Feuerlord Ozai. Mein Vater und meine Schwester sind aus dem Gefängnis entkommen.“ Auch der ehemalige General Iroh hatte die Alarmglocken vernommen und er wusste genau was das bedeutete. „Onkel!“, stieß Zuko hervor als er den Raum betrat, in dem sich sein Onkel befand. „Feuerlord Zuko, was ist passiert?“, fragte er seinen Neffen, der auf ihn zu gerannt kam. „Ich weiß es nicht. Mein Vater und Azula, sie sind irgendwie aus dem Gefängnis entkommen aber ich weiß nicht wie…“, er kam nicht weiter. Denn plötzlich schlug ein Feuerball in den Palast ein. Hastig rannten Zuko, Iroh und Mai (die ihm hinter her gelaufen war) auf den Balkon. Als sie nach oben blickten entdeckten sie Azula, die auf einem Luftschiff der Feuernation stand. Neben ihr saß der geschwächte und gestürzte Feuerlord Ozai und dann sah Zuko es, das Geisterwesen Foh. „Hallo Zuzu, wie geht es dir? Oh, ich meine natürlich Feuerlord Zuko“, begrüßte sie ihren verhassten Bruder schnippisch. „Wie konntest du aus dem Gefängnis entkommen? Und was willst du mit Vater?“, schrie er sie nur fragend an. Seine Augen stets auf seine warnsinnige Schwester gerichtet. Foh ergriff jetzt das Wort an sich. „Ich habe ihr geholfen. Sie will Rache an Euch Feuerlord Zuko und an die anderen die sie verraten haben. Ihr Vater wird ihr dabei helfen. Bestellt doch dem Avatar einen schönen Gruß von dem Geisterwesen Foh. Ich sehne mich nach seinem Körper.“ „Was? Ein Geisterwesen?“, sprach Zuko seine Verwirrung laut aus. Azula grinste bösartig auf ihren Bruder herab. „So ist es. Die Geister sind auf meiner Seite Zuzu!“ Sie breitete die Arme aus und lachte dreckig. Dann bemerkte sie auch Irohs und Mais Anwesenheit. „Na so was, drei Verräter auf einmal, diese Gelegenheit kann ich mir doch nicht entgehen lassen“, mit einem weiteren diabolischen Lachen feuerte Azula mehrere blaufarbene Feuerstrahlen auf den Balkon ab. Zuko stieß Mai und seinen Onkel bei Seite, als die Feuerstrahlen eine Explosion auslösten. „Vorsicht!“, brüllte er und feuerte einen orange, rot und gelb schimmernden Feuerstrahl zurück auf Azula. Azula feuerte dann weitere Feuerstrahlen auf die Verräter und Zuko wehrte sie noch rechtzeitig mit kreisenden Bewegungen seiner Hände ab. „Verschwindet! Bringt euch in Sicherheit!“, schrie er seinem Onkel und seiner Exfreundin zu. Er wollte sich gerade wieder Azula zu wenden, aber sie war schon verschwunden, zusammen mit seinem Vater und dem merkwürdigen Geisterwesen Foh. Voller Wut und Ärger über seine Unachtsamkeit was Azulas Warnsinn betraf, schlug er mit seinen Fäusten auf den Boden. „VERDAMMT!“ Ein paar Stunden später klopfte Iroh an die Tür von Zukos Schlafzimmer und sah ihn schließlich beim Packen. „Wo wollt Ihr hin Feuerlord Zuko?“, fragte er ihn mit aufsteigender Besorgnis. „Ich weiß Ihr habt Euren Teeladen und Ihr seid auch nur zwischendurch zu bestimmter Zeit als mein Berater hier im Palast, aber ich muss Euch um was bitten“, setzte Zuko schließlich an. „Natürlich, alles was Ihr sagt, Feuerlord Zuko.“ „Ihr müsst solange ich weg bin hier die Stellung halten“, antwortete der Feuerlord dem ehemaligen General der Kriegseinheiten der Feuernation. Dieser überschlug sich jetzt fast vor Aufregung und gestikulierte wild mit den Händen. „Aber wo wollt Ihr hin Feuerlord Zuko? Ihr könnt nicht einfach den Palast unbeaufsichtigt lassen, Ihr seid der Feuerlord.“ Doch Zuko hörte ihm nicht zu. „Ich muss, wie ironisch das auch klingen mag, den Avatar finden. Ich brauch seine Hilfe. Azula wirkte so selbstbewusst, gar nicht mehr so unzurechnungsfähig. Und dieses Wesen, das bei ihr war…diese Kraft war so unermesslich. Wenn sie wieder so wird wie früher, brauche ich die Hilfe von meinen alten Freunden. Deswegen muss ich den Palast für eine Zeit verlassen, denn nur einer von der Feuernation kann sie aufhalten und das bin ich. Hier im Palast kann ich aber gegen sie nichts ausrichten, deswegen muss ich wie damals mit dem Avatar los ziehen und Azula suchen um sie aufzuhalten. Tut mir leid Onkel, ich verlange zu viel von Euch“, versuchte Zuko ihm zu erklären. Doch Iroh verstand seinen Neffen sehr wohl. „Natürlich verstehe ich Euch Feuerlord Zuko. Hier im Palast werdet Ihr nicht viel ausrichten können. Aber Euch muss doch klar sein, das wenn Ihr Euren Thron schutzlos verlasst, Azula die Möglichkeit bietet ihn zu übernehmen, wie sie es auch vor mehr als drei Jahren tun wollte“, warnte Iroh ihn jedoch eindringlich. „Ich weiß“, begann Zuko. „Ich werde auch nicht lange weg bleiben, aber ich muss den Avatar um Hilfe bitten und mit ihm gemeinsam und den anderen Azula erneut aufhalten, das ist meine Bestimmung, mein Land auf ewig zu beschützen.“ Iroh nickte daraufhin und seine weise Stimme mit seinen noch weiseren Worten durchfuhr den Raum. „Ich verstehe. Ihr müsst zusammen mit dem Avatar Azula aufhalten, nur so könnt Ihr die Welt retten, doch Euch ist doch wohl bewusst, dass Azula alles tun wird um an die Macht zu kommen und Ihr sie vermutlich…“, Iroh konnte den Satz nicht zu Ende führen, zu schrecklich empfand er diese Vorstellung, aber Zuko wusste worauf er hinaus wollte. „Töten müsst, ich weiß, aber ich sehe Azula nicht mehr als meine Schwester, sondern nur noch als eine Bedrohung für mein Volk und die Sicherheit der Bürger hat höchste Priorität.“ „Was wollt Ihr gegen Euren Vater unternehmen?“, fragte der ehemalige General weiter. Auch darauf hatte Zuko eine Antwort. „Bevor ich nicht weiß wo meine Mutter ist, wird er am Leben bleiben, aber wenn auch er eine Gefahr für die Welt darstellt, werde ich auch ihn in seine Schranken weisen, aber ich werde nicht alleine sein, denn der Avatar wird mir zur Seite stehen. Beten wir, dass wir so wenig wie nur möglich Blut vergießen müssen.“ „Eure Mutter wäre jetzt sicher sehr stolz auf Euch, Feuerlord Zuko, so selbstlos wie Ihr herrscht“, bewunderte Iroh seinen Neffen, der für ihn immer mehr ein Sohn als ein Neffe war und legte ihm dann auch aufmunternd seine rechte Hand auf seine Schulter. „Ich bin jedenfalls sehr stolz auf Euch, Feuerlord Zuko.“ Zuko stachen die Tränen in die Augen und er und sein Onkel fielen sich daraufhin in die Arme. „Ich danke Euch Onkel. Ihr wart für mich immer mehr wie ein Vater und ich werde so bald es geht wieder zurückkommen, das verspreche ich Euch.“ Auch Iroh kamen die Tränen, schon als er hörte, dass er für seinen geliebten Neffen wie ein Vater war. „Seid unbesorgt. Ich werde hier solange die Stellung auf Eurem Thron halten, bis Ihr wieder zurück seid, das ist auch mein Versprechen Feuerlord Zuko.“ Zuko begann nun mit erstickter Stimme zu lachen. „Hört auf so förmlich zu mir zu sein. Zuko reicht für Euch vollkommen aus.“ „Aber ich kann doch nicht…“, begann Iroh lächelnd zu widersprechen, als plötzlich Mai im Raum stand. Die beiden wandten sich dann mit letzten Worten voneinander ab. „Sagt dem Volk dass Azula mit meinem Vater entkommen ist und dass sie auf der Hut sein sollen. Ich mich aber darum kümmere und mein Leben geben werde um sie zu alle zu beschützen. Ich werde den Frieden auch weiterhin wahren.“ „Ich werde ebenfalls mein Leben für Euren Thron und das Volk der Feuernation geben und ihnen genau diese Worte von Euch überbringen. Ihr könnt Euch auf mich verlassen…Feuer…äh Zuko…“ Dann umarmten sich die beiden noch einmal und Iroh ließ die beiden schließlich alleine. Insgeheim wusste er aber dass sein Neffe immer eine andere in der Zeit geliebt hatte, er wollte es sich nur, wie so vieles zu der damaligen Zeit, nicht eingestehen. Doch so langsam schien er es nicht mehr leugnen zu können und das zauberte das Lächeln von einem neugierigen Vater auf sein Gesicht. Die Neugierde wie es wohl weiter gehen würde. „Was hast du vor?“, fragte Mai Zuko nun und trat langsam an ihr heran. „Ich ziehe los um den Avatar zu finden, um ihn dann um Hilfe zu bitten im Kampf gegen Azula“, antwortete er ihr, ohne dabei aufzusehen. Mai lehne sich gegen die Wand und verschränkte dabei die Arme vor der Brust. „Glaubst du etwa allen ernstes, dass Azula so eine Gefahr für uns werden könnte, dass du die Hilfe des Avatars benötigst? Ich meine, sie ist warnsinnig, dazu ist sie doch gar nicht Herr ihrer Sinne!“, wandte sie ärgerlich ein. Sie wollte nicht dass er geht, sie noch mal wie damals alleine ließ, auch wenn sie nicht mehr das Gleiche für einander empfanden, wie damals, sie wollte nicht dass er geht. „Genau das beunruhigt mich Mai. Sie war eben so selbstsicher wie die alte Azula und dieses Wesen das bei ihr war…ich unterschätze sie nicht noch einmal, das hätte mir einmal fast das Leben gekostet“, wandte Zuko ein und zog sich dabei seinen rot gelben Kapuzenmantel über. „Du willst also wirklich zu dem Avatar? Nimm mich mit“, forderte Mai ihn jetzt auf. Doch Zuko schüttelte den Kopf. „Nein“, sagte er und sah sie dabei mit seinen bernsteinfarbenen Augen feste an. „Du musst hier bleiben und zusammen mit meinem Onkel den Palast und das Volk der Feuernation beschützen, falls Azula während meiner Abwesenheit hier auftaucht um die Macht an sich zu reißen“, dabei legte er seine Hände von vorne auf ihre Schultern. Beleidigt wandte sie ihren Kopf von ihm ab, bis sie ihm nur wieder willig zustimmte. „Na gut.“ Er zog sich dann seine Tasche und seine Schwerter, die sich in einer Scheide befanden, über und setzte die Kapuze auf. „Es wird Zeit. Je länger ich warte den Avatar zu kontaktieren, desto länger läuft Azula frei herum. Das kann ich nicht zu lassen.“ Zuko wollte jetzt nun endlich den Raum verlassen, als Mais laut gesprochene Vermutung ihn für eine kurze Zeit mit geweiteten Augen erstarren ließ. „Du gehst wegen ihr zum Avatar oder?“ „Wa…was?“, fragte Zuko daraufhin mit einem leichten Stottern. „Na zu ihr. Das Mädchen das mit dem Avatar immer unterwegs war. Du gehst zu ihr nicht wahr?“, wiederholte sie ihre Vermutung. Zuko drehte seinen Kopf halb in ihre Richtung und versuchte dadurch die Tatsache zu verbergen, dass sie mit ihrer Vermutung ins Schwarze getroffen hatte. „Wie meinst du das?“, stellte er sich jedoch dumm. Mai begann nun wieder zu lächeln, ehe Zuko sich zu rechtfertigen versuchte. „Du solltest dich dann aber auch langsam beeilen und ihr sagen was du für sie empfindest Zuko. Sonst schnappt sie dir noch jemand anderes vor der Nase weg“, fügte sie noch weiter lächelnd hinzu. Dann verließ sie den Raum, als sie ihm noch einen Kuss zum Abschied auf die Wange gab und ihm versprach, dass auch sie ihr Leben für das Wohl der Feuernation hergeben würde, wenn Azula sie angriff. Schließlich ging Zuko auf den Rest seines Balkons, den Azula nicht zerstört hatte und pfiff mit seinen Fingern durch die Zähne hindurch, den Kopf gegen Himmel gerichtet. Es dauerte nicht lange, da erschien am Himmel ein blaues Ungetüm mit großen und messerscharfen Zähnen. Beim Näher kommen erkannte man schließlich einen blaufarbenen Drachen, es war einer der Drachen von den Sonnenkriegern, die Aang und er damals besuchten, als sie beide die wahre Kunst des Feuerbändigens lernen mussten. Als Zuko, zwei Jahre nach seiner Krönung zum Feuerlord, die Sonnenkrieger erneut, aber dieses Mal im Alleingang besuchte, bat er sie sich einen Drachen von ihnen für eine Zeit auszuleihen. Ran, der blaue Drache, hatte damals Zuko direkt in die Augen gesehen, als sie das Urteil verkündeten und so hatte er sich für ihn entschieden. Er wurde dann auch zu einem sehr treuen Begleiter von dem Feuerlord. Vor ihm kam der Drache schließlich in der Luft zum Stillstand. „Hallo Ran, mein guter und alter Freund“, begrüßte er ihn, indem er ihn sachte mit seiner Hand über seine Schuppen strich. Noch ein letztes Mal sah er zurück, dann flog er zusammen mit Ran in Richtung des westlichen Lufttempels um den Avatar, im Kampf gegen Azula, um Hilfe zu bitten. Er flog hoch in die Luft, um nicht gesehen und erkannt zu werden, immer verborgen im tiefen Schatten seiner Kapuze. Der Feuerlord wollte so großes Aufsehen vermeiden. Azula durfte nicht so schnell erfahren, dass er nicht mehr im Palast verweilte. Zum Glück hatte er schon viele Erfahrungen gesammelt, was das Auffinden des Avatars betraf. Er war sich zwar sicher, dass er sich noch immer im westlichen Lufttempel befand, doch er wusste auch das Aang oft genug auf Reisen war und so war es nicht unbedingt sicher, dass er ihn und Katara dort finden würde. Er musste ihn jedenfalls bald finden, denn sie hatten nicht viel Zeit, wenn Azula wieder vollkommen Herr ihrer Sinne war. Katara war zu einem nahe liegenden Fluss gegangen der auf dem Grünen des westlichen Lufttempels lag. Das Element Wasser beruhigte sie und gab ihr die Kraft die unerträgliche Stille zwischen ihr und Aang aus zuhalten. Zudem konnte sie auch gleichzeitig ihr Wasserbändigen ausfeilen. Zu lange hatte sie, nach dem entscheidenden Kampf gegen Feuerlord Ozai und in der Beziehung mit Aang, nachgelassen und musste sich so wieder voll und ganz auf ihre Bändigungskräfte konzentrieren. Sie war so in ihren Gedanken versunken, dass sie nicht merkte wie sie und Aang Besuch bekamen. Aang war gerade dabei Momo zu füttern, als er plötzlich Schritte hinter sich bemerkte. „Wer ist da?!“, schrie Aang und hob dabei seinen Stab. Als keine Antwort kam, stieß er mit Hilfe seines Stabs einen Luftstoß in die besagte Richtung. „Wer ist da?!“, schrie er erneut. Dann trat eine Gestalt aus dem Gebüsch hervor. Aang wollte die Gestalt erneut angreifen, bis diese sich schließlich zu erkennen gab. Der Avatar stutzte kurz, bis er dann Zuko erkannte. Katara tauchte bis zum Hals ins kühle Nass. Sie dachte gerade wieder an die schöne Zeit von damals, als sie auf einmal eine sehr vertraute Stimme wahrnahm. „Zuko…?“, flüsterte sie und sprang hastig aus dem Wasser. Sie hastete den Berg hoch, lief über dem schmalen Gehweg der Stimme nach und freute sich sehr sein Gesicht wieder zu sehen. Sie hatte Zuko das letzte Mal gesehen, als er vor elf Monaten erneut eine große Rede vor allen Nationen gehalten hatte. Es war schon so lange her. Mit geröteten Wangen und völlig außer Atem hatte sie schließlich wieder den Steinboden des Lufttempels erreicht und dann sah sie ihn auch schon, Feuerlord Zuko. Auch wenn er momentan nicht wie ein Lord der Feuernation aussah mit dem strubbeligen Haar und der eher gewöhnlichen Kleidung. Sie konnte ihre Freude nur noch kaum zurück halten. Dann fasste sie noch mal all ihren Mut zusammen und rannte auf die beiden Männer zu. Doch sie rief nur einen Namen mit ihrem typischen Strahlen auf dem Gesicht. „Zuko!“ Zuko drehte sich zu Katara um, als er ihre Stimme erkannte. „Katara“, rief er ihr lachend zur Begrüßung zu und hob dabei die Hand. Sie rannte weiter und schließlich fiel sie ihm um den Hals. „Zuko, willkommen im Team Avatar zurück“, sagte sie und Zuko erwiderte zu Aangs Ärgernis ihre Umarmung. „Vielen Dank Katara“, begrüßte er sie nun auch mit Worten. Aang stellte sich schließlich zwischen die beiden, als sie sich einfach nicht von ihrer Umarmung lösen wollten. „Äh ja…schön dass du wieder da bist, aber…warum bist du hier Zuko?“ Zuko verstand schließlich und ließ Katara - in Aangs Augen – endlich los. Diese hatte inzwischen noch rötere Wangen bekommen als vorher. „Ähm ja… hört zu, ich bin gekommen wegen einer sehr unerfreulichen Nachricht…ich brauche dringend Eure Hilfe…“, kam Zuko nun auf das Eigentliche zu sprechen und nun wurden auch Aangs und Kataras Mienen ernst und besorgniserregend. „Wieso? Was ist passiert?“, fragte Aang jetzt auch nachhakend, die Eifersucht auf ihn für einen Moment völlig vergessen. Zuko schwieg kurz, dann sprach er schließlich die schlimme Nachricht aus. „Azula. Sie ist entkommen und ist nach Rache aus…“ Aang und Katara sahen sich auf diese Nachricht hin noch besorgter als vorher an und dann schwankte ihr Blick in Kampfbereitschaft um. Sie mussten erneut die Welt retten. Dieses Mal vor der Tochter des gestürzten Feuerlords Ozai. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)