Friendship von Hannibal (Auf sich selbst gestellt und trotzdem nie allein) ================================================================================ Kapitel 1: Stille ----------------- Der Regen prasselte gegen die Fensterscheiben und lief in langen Bahnen daran hinunter. Nachdenklich lag Rick auf seinem Bett und kaute auf seinem Kugelschreiber herum, ihm wollte einfach keine neue Textzeile einfallen. Seufzend drehte er sich auf den Rücken und sah hoch an die Decke. Den Block schob er versehentlich mit dem Ellenbogen vom Bett, ehe er neben das Bett griff und in seiner Jackentasche nach der Zigarettenschachtel suchte. In letzter Zeit rauchte Rick ziemlich viel, das fiel ihm sogar auch schon auf, jedoch kümmerte es ihn nicht. Die Zigaretten halfen ihm über den Tag zu kommen, die Zigaretten....und Tyler. Auch heute wollte er ihn besuchen kommen, jedoch konnte Rick sich nicht vorstellen, das sein bester Freund sich bei solch einem Wetter vor die Tür wagen würde. Er schob sich eine Kippe in den Mund und zündete sich an. Der Qualm verfing sich an dem kalten Fenster und beschlug es leicht. Rick starrte in die Dunkelheit und fragte sich, warum er immernoch in solch einem verwirrenden Gefühlschaos steckte. Sicher....er wusste, das er Hals über Kopf in Tyler verknallt war, doch dieser wusste es nicht. Rick hatte es ihm bisher nicht gestanden und auch von sich aus, hatte der Gitarrist nie den Eindruck gemacht, als würde er am anderen Ufer fischen. Still drückte er die Zigarette aus und ging hinüber ins Bad, zumindest versuchte er es, wobei er recht schmerzhaft über das Stativ für sein Mikrofon stolperte und gegen den Türrahmen vom Badezimmer stieß. Fluchend fuhr er sich durchs Haar und tappte zum Spiegel. Er sah müde aus...Seufzend setzte Rick sich auf den Klodeckel und bemerkte plötzlich etwas warmes an seinem Bein hinablaufen. Irgendwie musste er sich einen Kratzer an dem Stativ geholt haben, denn eine kleine Wunde zog sich über seinen Unterschenkel, von wo aus das Blut an seinem Bein hinablief. Murrend öffnete er den Schrank hinter dem Spiegel und nahm sich die Packung mit den Pflastern heraus, er hatte quasi schon einen ganzen Erste Hilfe Kasten in seinem Bad, denn es kam sehr oft vor, das, wenn er zusammen mit Tyler abends unterwegs war, dieser sich nicht aus gewissen Schlägereien heraushalten konnte. Aber so war er nunmal...und Rick gab es ja zu, er mochte es wenn es etwas Action gab. Auch wenn man danach ziemlich zerkratzt nach Hause kam. Durch ein lautes Klopfen wurde er aus seinen Überlegungen gerissen und er lief rasch hinüber zur Tür um sie, nach einem Blick durch den Spion zu öffnen. Tyler war doch gekommen....für diesen Abend war die Einsamkeit vergessen. Kapitel 2: Bierchen zu zweit ---------------------------- Sein Kumpel lehnte am Türrahmen und grinste ihn an. Er war klatschnass, das Haar hing ihm in Strähnen ins Gesicht und die Kleidung klebte an seinem Körper. Auch die Gitarre, die er an einem Gurt über den Rücken trug und deren Steg über seine Schulter hinausragte, war durch den Regen komplett nass geworden. „Willst du nur du nur dastehen und glotzen, oder mich auch reinlassen?“, kam es amüsiert von Tyler, ehe Rick hastig nickte und ihn in die Wohnung ließ. Der wrang sein langes, braunes Haar aus und seufzte. „Haste n Haargummi da?“ Rick nickte und kramte kurz herum, ehe er ihm eines reichte. Das wurde dankend angenommen und Tyler band sich das nasse Haar zu einem Pferdeschwanz. Rick setzte sich auf sein Bett und streckte die Beine aus. Tyler nahm ihm gegenüber auf dem alten Sessel Platz und stellte sein Instrument beiseite. „Bei dem Scheißwetter machts ja gar keinen Spaß rauszugehen....und dabei hatte ich mich so auf den Club heut Abend gefreut.“, seufzte Rick. Daraufhin erntete er nur einen amüsierten Blick. „Sein wann benimmst du dich bitte wie ein Mädchen?“ Murrend warf Rick ein Kissen nach ihm. „Nagut...gehen wir raus.“, gab er nach und stand auf. Aus dem Schrank nahm er sich seine Lederjacke und zog sich anschließend die Schuhe an. „Kannst schonmal den Schlüssel nehmen....liegt im Nachtschrank.“, wies er Tyler an, der sich nicht zweimal bitten ließ und den Haustürschlüssel aus der Schublade, neben den Stiften, Pillen, Kondomen und Spielkarten herausfischte. Unterdessen war auch Rick fertig und nahm ihn den Schlüssel ab. „Dann lass uns...“ Tyler nickte und stieß vor ihm die Treppe hinunter, wobei er beinahe wieder über den Baseballschläger der Nachbarskinder stolperte. „Verdammte Scheiße!“ Rick kicherte: „Wieder mal am fluchen?“ Tyler knurrte nur trat hinaus in den Regen. Es dauerte nicht mal eine Minute und schon waren sie bis auf die Knochen durchnässt. Außer ihnen war niemand auf der Straße, was bei diesem Wetter auch kein Wunder war. Nach zehn Minuten kamen sich auch zu ihrer Lieblingsbar, das Green Light war wie eigentlich immer gut besucht und es spielte ruhige Musik. Perfekt um den Abend zu beginnen. Rick und Tyler setzten sich an die Ecke des Tresens und bestellten sich jeweils zwei Bier. Robert, der Barkeeper reichte ihnen die eisgekühlten Flaschen und grinste. „Na ihr zwei? Wieder auf Tour?“, fragte er sie grinsend. Rick nickte. „Ja und du hast dir mal wieder ein neues Piercing stechen lassen.“ Der Barkeeper nickte. „Und wo soll es heute Abend noch so hingehen?“ Tyler zuckte die Schultern. „Ins Rusty Nail...da soll heute ne Newcomer Band spielen....“ Robert nickte: „Dann wünsche ich euch beiden viel Spaß.“ Sie nickten. „Den werden wir haben...“ Nach vier weiteren Flaschen Bier zahlten sie und machten sich schon ziemlich angetrunken auf den Weg ins Rusty Nail. Kapitel 3: Alkohol und Wasser ----------------------------- Dort war wie üblich jede Menge los und man hörte schon auf der Straße die laute Musik. Mit einem kleinen verbalen Kleinkrieg kamen sie am Türsteher vorbei und sahen sich drinnen um. Die blinkenden Lichter tauchten die Szenerie in abwechselnde, bunte Farben und gaben allem einen unwirklichen Glanz. Die beiden schoben sich zur Theke durch und bestellten sich wiederum jeweils ein Bier. Mit der Flasche in der Hand lehnten sie sich an und sondierten das Terrain. Auf der Tanzfläche tummelten sich schon ziemliche viele Leute. Es roch penetrant nach Schweiß und Parfüm. „Boah....ich kapier nich, wieso Frauen sowas wie Tangas tragen. Klar...die Dinger sehn geil aus und so...aber das muss doch furchtbar zwicken am Arsch.“, sinnierte Tyler, während Rick plötzlich knallrot wurde. „Ich denke nicht das die so unangenehm sind....“, murmelte er. Sein Kumpel sah ihn an. „Woher willst denn das wissen?“ Rick zuckte die Schultern und widmete sich rasch wieder seinem Bier. „Ich denks mir einfach...“ Schweigend standen sie noch eine Weile an der Theke, ehe es Zeit für die Live Auftritte wurde. Tyler bestellte sich noch ein Bier, während er mit einem leicht herablassenden Lächeln zur Bühne hinaufschaute. „Na mal sehn, was das für Gestalten sind...“, murmelte er, während Rick sich einen Cocktail mit Banane bestellte. Die neue Band bestand aus zwei jungen Männern und sogar zwei Frauen, allesamt in knappen, engen Lederklamotten. Die konnte man doch nicht für voll nehmen, dachte Tyler bei sich, während Rick sich lieber auf die schlanken Körper der männlichen Bandmitglieder konzentrierte. „Sagmal...wo starrst denn hin?“ Erschrocken wandte Rick sich um. „Nirgendwo....“ Jedoch waren sich beide über die Musik einig. Grauenhaft.... Und so machten sie sich nach ein paar weiteren Bier schon ziemlich schwankend und in Schlangenlinien laufend auf den Heimweg. Der starke Regen hatte kaum nachgelassen und zu allem Überfluss gesellte sich nun auch Hagel dazu. Deswegen beeilten sich die beiden auch rasch zu Rick nach Hause zu kommen. Tyler hatte sich noch im Rusty Nail dazu entschlossen, diese Nacht bei Rick zu bleiben, weil er absolut keinen Bock hatte bei dem Wetter noch den längeren Heimweg anzutreten. Rick schloss die Tür auf und hing die nasse Jacke sofort ins Bad, ehe er sich die klatschnassen Klamotten auszog. Tyler, der es ihm gleichtat, wollte ihn kurz etwas fragen, wobei er zu ihm hinübersah und kurz sprachlos war. „Deshalb wusstest du das also?!“, sagte er, während Rick kurz zu seinem schwarzen Tanga hinuntersah. Er nickte mit einem leichten, verlegenen Lächeln. „Komm...gehen wir unter die Dusche.“ Kapitel 4: Schlafenszeit ------------------------ Tyler nickte zustimmend und streifte sich auch die nassen Klamotten ab, die er auf die Heizung neben dem Sitzsack am Regal hängte. Die Stiefel schob er darunter, ehe er Rick hinüber in die Dusche folgte. Der hatte schon zwei Handtücher herausgelegt und wartete in der Kabine auf Tyler, der vorsichtig dazustieg, damit keiner von ihnen beiden auf dem glatten Belag ausrutschte. Rick stellte das Wasser an und ein angenehmer, heißer Strahl brauste auf sie herab. Das war ein angenehmer Gegensatz zu dem kalten Regen und Hagel der draußen herrschte. Tyler lehnte an der Wand und ließ sich entspannt von dem heißen Strahl aufwärmen, während Rick sich gebückt hatte und nach dem Duschgel am Kabinenrand griff. Dabei nutzte er die Gelegenheit einen genaueren Blick auf den Schritt seines besten Freundes zu werfen, ohne das es weiter auffiel. Konnte es auch gar nicht, denn Tyler hatte die Augen geschlossen und achtete nicht weiter auf Rick, der da am Boden herumkramte. Indessen seifte Rick sich ein und genoss das Gefühl, als das Wasser den Schaum wieder von seiner Haut spülte und ein wunderbar sauberes und frisches Gefühl hinterließ. „Willst du auch?“, fragte er Tyler und hielt ihm die Flasche mit Duschgel hin. Dankend nahm dieser es an und begann auch sich einzuseifen. Rick rückte etwas, damit Tyler sich anschließend leichter abbrausen konnte. Anschließend kletterten beide aus der Dusche und trockneten sich ab. Zwei weitere, trockene Handtücher wurden dann um die Hüfte gewickelt, ehe man zusammen das Bad verließ. „Hast du noch was zu trinken im Kühlschrank?“, fragte Tyler. Rick nickte und ging hinüber, ehe er zwei Flaschen Fanta aus dem Kühlschrank nahm und in einer Schublade, neben Pfannenwender, Brotmesser und Schneebesen nach einem Flaschenöffner suchte. Als er zurück ins Schlafzimmer kam, spürte er die große Hitze die in dem Zimmer herrschte. Tyler saß schon auf dem Bett und grinste. „Hast ja doch was gefunden....“, grinste er und Rick reichte ihm grinsend eine der Flaschen. „Danke...“ Mit einem Seufzen ließ Rick sich neben ihn aufs Bett fallen und öffnete seine Limo. „Schön kühl....“ Sein bester Kumpel nickte und nahm einen Schluck. „Jap....kann ich dir nur Recht geben.“ Es dauerte nicht lange bis beide Flaschen geleert waren und sich langsam die Müdigkeit bemerkbar machte. Rick suchte in seinen Kissen und Bettdecke nach seinem Pyjama, während Tyler sich wieder seine Shorts überstreifte, die auf der Heizung mittlerweile wieder getrocknet waren. „Bock das Klappbett aufzubauen hab ich jetzt aber nicht mehr, Rick...“, murmelte er und sah zu ihm rüber, während dieser gerade unter Schwierigkeiten in seine Pyjamahose stieg. „Macht nichts....pennst halt diese Nacht bei mir im Bett. Ist ja genug Platz da...“, bot er an. Tyler nickte und rutschte an die Seite, während Rick rasch über ihn drüberstieg und es sich auf der Wandseite unter dem Fenster bequem machte. „Schlaf gut, Tyler....“, murmelte er noch leise. „Du auch...“, kam es leise zurück. Kapitel 5: Sockensuche ---------------------- Die Nacht verlief ohne weitere Vorkommnisse und der nächste Morgen ließ von dem schlechten Wetter der letzten Nacht nichts mehr erahnen. Rick war um einiges früher wach als Tyler und streckte sich gähnend lang. Leise und in dem Versuch seinen Kumpel nicht zu wecken stieg er aus dem Bett und ging hinüber in die Küche, wo er sich einen Naturjoghurt aus dem Kühlschrank nahm und sich damit an den Tisch setzte. Eine halbe Stunde später hielt es auch Tyler für nötig aufzustehen, nachdem er mit dem rechten Arm vergeblich nach Rick gesucht hatte, der ja in der Küche saß und frühstückte. Nur mit seiner Shorts bekleidet kam er in die Küche und gähnte kurz. „Morgen Rick...“, kam es verschlafen von ihm und er ließ sich neben ihn auf einen Stuhl fallen. Der nickte nur grinsend und nahm sich eines der Küchentücher, mit dem er sich rasch die Nase putzte. Tyler zog eine Augenbraue hoch. „Hast du dir gestern einen Schnupfen eingefangen?“, fragte er und sein Kumpel zuckte nur die Schultern. „Werd ich ja in den nächsten Tagen merken.“ Tyler nickte und schien zu überlegen. „Ich will heute nochmal in die Stadt, willst du da mitkommen und dann treffen wir uns am Abend mit den Jungs wieder hier?“ Rick schien sich die Idee durch den Kopf gehen zu lassen. „Okay...machen wir das so.“ „Wunderbar, dann sollten wir mal sehen das wir uns was anziehen....“, murmelte Tyler und stand auf um hinüber in Ricks Schlafzimmer zu gehen, wo er sich seine Klamotten zusammensuchte und sich nach seinem Gürtel bückte. Auch Rick zog sich nun frische Kleidung an und war sogar noch vor Tyler fertig, der sich auf den Boden gehockt hatte und unter dem Bett nach seiner zweiten Socke suchte. „Dann lass uns mal los. Bei der Apotheke finden wir sicher noch etwas für deine Erkältung...“, meinte er und Rick nickte leicht, ehe er den Schlüssel an sich nahm mit Tyler zusammen die Wohnung verließ. (So ich weiß...is n kurzes Kappi, aber im nächsten wird’s hart zur Sache gehen.) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)