Black Widow Circus von BexChan ("Herzlich Willkommen im Zirkus der schwarzen Witwe") ================================================================================ Kapitel 31: Kampf gegen Amaris ------------------------------ Seine Zähne blitzten bedrohlich auf und seine Augen leuchteten blutrot als er mich mit einem breiten Grinsen ansah, gefolgt von einem lauten Lachen. Amaris' Blick wirkte, als wollte er mich mit seinen Augen auffressen und kam näher zu mir. Ich starrte ihn nur hasserfüllt an und in mir erwachte diese Kraft. „Du hast uns also belauscht. Wie unfreundlich von dir. Aber du nimmst dir anscheinend sehr viel raus, mein kleiner Ari. Valo sollte von Anfang an mir gehören und niemand anderem! Ich habe ihn von Anfang an geliebt, ich hätte mein Leben für ihn gegeben um ihn haben zu können und dann werden meine Gefühle so mit Füßen getreten? Nein, das kann ich nicht zulassen und ich werde es auch nicht! Wenn ich Valo nicht haben kann, soll es auch kein anderer und vorallem du nicht!“ Auch ich schritt näher auf ihn zu. Ich fürchtete mich nicht vor ihm. „Du bist grausam! Man kann doch niemanden zu seinem Glück zwingen oder ihn überhaupt zu etwas zwingen, was er nicht will! Vorallem du solltest wissen, dass man niemandem seine Gefühle aufzwängen kann! Ich dachte eigentlich, du hättest ein gutes Herz aber...ich habe mich geirrt! Du bist Abschaum! Du hast es nicht verdient Valos Herz für dich zu beanspruchen! Du hast ihn verletzt und dafür wirst du büßen!“ Ungläublich blickte Amaris zu mir runter. Sein Grinsen verzerrte sich zu einer hässlichen Grimasse und er kicherte hämisch. „Ach Ari, was willst du denn tun? Willst du mich etwas töten? Komm schon, Ari, du und ich, wir wissen beide genau, dass sich durch meinen Tod nichts ändern würde! Die Erinnerungen werden uns immer wach halten.“ Ich stampfte wütend mit dem Fuß auf und um meine Hand herum bildeten sich weiße Blitze. Amaris blickte mich erschrocken an und wich zurück. „Du hast Recht, die Erinnerungen werden uns immer verfolgen...aber es ist immerhin ein Anfang wenn ich dich jetzt töte! Ich tue es für mich...und Valo!“ Sofort ging ich auf ihn los. Mit einer ungeahnten Geschwindigkeit packte ich ihn und drückte ihn gegen eine Requisite. Ich hatte meine Hand um seine Kehle gelegt und begann sie immer mehr zu zudrücken. Mein Blick war starr auf sein überraschtes Gesicht gerichtet und verzweifelt versuchte er sich aus meinem Griff zu befreien. Die Kraft in mir war gewaltiger als ich dachte. Plötzlich ergriff auch Amaris mich am Hals und schleuderte mich gegen eine Art Barren, an dem ich mir schmerzhaft den Kopf stieß, doch sofort raffte ich mich wieder auf und blickte ihn zornig an. Amaris selbst röchelte etwas und ich sah, wie sich Verbrennungen in seinen Hals reingeschmorrt hatten. Anscheinend hatten diese Blitze etwas für sich. „Du bist stark geworden. Ich weiß zwar nicht, was passiert ist dass du solche Kräfte gewinnen konntest aber gegen mich kommst du nicht an! Ich bin schon viel länger ein Monster als du es bist! Gegen mich wirst du nicht den Hauch einer Chance haben, kleiner Ari!“ Nun ging er auf mich los. Ich wich zur Seite aus und er rammte seine scharfen Krallen in die Wand, die sich neben dem Barren befand. Sie zersplitterte und Amaris wandte sich wieder zu mir. Seine Augen waren komplett in blutrot getaucht und nichts mehr war von seiner liebevollen Art, die ich damals kennengelernt hatte, übrig geblieben. Er musterte mich mit Verachtung und stürzte immer wieder auf mich zu, bis er mich packte und mit dem Gesicht zu Boden drückte. Immer wieder rammte er mein Gesicht zu Boden und ich wurde etwas benommen. Mit all meiner Kraft packte ich seine Hände und schmiss ihn über mich hinweg in eine weitere Requisite, die krachend in sich zusammen fiel. Ich keuchte stark und wischte mir das Blut von den Lippen. Schließlich tauchten auch die anderen auf. Dario erfasste Schrecken als er mich sah, Cecilia und Silvo standen einfach nur wie gebannt da und sahen dem Treiben in der Manege zu. „Ari, Amaris, hört sofort auf!“ Ich hörte nicht auf Dario. Meine Wut war einfach zu groß. Ich konnte Amaris nun unmöglich gehen lassen und ich würde auch nicht zulassen, dass er es wieder versuchen und wieder seinen Frust an Valo auslassen würde. Das hatte er nicht verdient. Amaris kroch dann aus den Überbleibsel der Requisite hervor. Seine Kleidung war an vielen Stellen gerissen und seine Stirn als auch seine Lippen waren stark am bluten. Er wischte sich stöhnend die Blutflecke weg und trat mir wieder gegenüber. „Du verdammtes Ungeheuer, es ist doch alles deine Schuld! Wärst du nicht hierher gekommen, hätte Valo von Anfang an mir gehört und Dario wäre immer noch der Direktor, der sich alles genommen hätte, was er wollte! Warum verwirrst du uns alle? Deinetwegen haben sich alle verändert! Es mag ja sein, dass ich am Anfang nett zu dir war aber in Wirklichkeit...habe ich dich von Anfang an gehasst, Ari! Wegen dir und deiner verdammten Mutter ist das alles passiert! Ich verfluche dich!“ Für einen Moment blieb ich wie angewurzelt stehen und blickte zu Boden. Ich ballte meine Fäuste und der Boden unter mir fing an zu beben. „Ich kann verstehen, warum du sauer bist. Ich konnte euch alle verstehen warum ihr mich so verabscheut hattet wegen meiner Mutter. Was hier passiert war, war grausam und ich bin wohl der letzte, der das wollte aber... das gibt dir nicht das Recht zu sagen, dass meinetwegen sich alle zum schlechten verändert haben, so kommt es nämlich rüber! Ich habe seid zwei Jahren nach Antworten gesucht, habe alles getan um herauszufinden, was in diesem Zirkus damals vor 24 Jahren vorgefallen ist und glaub mir, ich habe selber nicht damit gerechnet dass es so schlimm war und dass es alles meine Schuld war. Aber immerhin habe ich versucht etwas dagegen zu unternehmen! Ich wollte nicht mehr, dass meine Freunde leiden! Ich wollte nicht mehr, dass ihr leidet! Ich habe das doch alles nicht gewollt! Auch...in dir habe ich einen guten Freund gesehen, Amaris. Ich war froh, dass ich in dir und den anderen gute Freunde gefunden hatte. Freunde, die ich sonst nie hatte. Aber...indem du mir das nun alles gesagt hast, habe ich mich in dir nur gettäuscht. Ich wollte nie, dass es so endet. Ich habe ganz bestimmt nicht gewollt, dass du mich wegen Valo so hassen würdest. Das war niemals meine Absicht gewesen aber du...du bist einfach nur blind vor Eifersucht und nicht vor Liebe! Das einzige, was du willst ist, dass er dir gehört! Du bist einfach nur besitzergreifend und das hat nichts mit Liebe zu tun. Ich dagegen...weiß, wie sich wahre Liebe anfühlt und deswegen stehe ich auch zwischen den Fronten. Es gibt zwei Personen, die mir besonders wichtig sind und mir alles bedeuten aber das tut jetzt nichts mehr zur Sache! Ich hatte nie gewollt, dass es so weit kommt, aber wenn du meinen Freunden weh tust nur um mich dadurch zu verletzen, nehme ich keine Rücksicht mehr auf dich! Ich mache kurzen Prozess mit dir und glaub ja nicht, dass ich dich schonen werde!“ Amaris blickte mich erstaunt an. Mit dieser Reaktion hatte er wohl nicht gerechnet, doch er fasste sich wieder und strmte auf mich zu. Wieder wich ich aus und sprang elegant auf das Trapez, von dem ich zu ihm runtersah. „Unsinn! Alles schwachsinn was du da erzählst! Du erzählst nur Lügen! Du bist wie ein Fluch, Ari! Ich werde dich töten und dann werde ich Valos Wunsch endlich erfüllen!“ Er sprang zu mir hoch. Ich sah ihn einfach nur ausdruckslos an und schloß die Augen. „Tut mir leid, Amaris...aber diesen Wunsch...wirst du ihm nicht mehr erfüllen können.“ Vor Wut brüllend griff er mich an. Ich spürte, wie er mich packen wollte, wie Dario vor Schreck meinen Namen schrie und Amaris mir mit einem schrillen „Stirb!“ drohte. Es war nur ein kurzer Moment. Ein grelles Licht, ein kraftvoller Rückschlag und Amaris wurde zu Boden geschleudert durch meine gewaltige Barrikade und das einzige, was ich hörte als er unten ankam, war ein lautes schmerzerfülltes Brüllen und das Geräusch, wenn Blut zu allen Seiten spritzte. Cecilia stieß einen markerschütternen Schrei vor Schreck aus, Silvo wich panisch zurück. Dario sah nur gebannt zu und ich blickte mit verachtungsvollem Blick auf Amaris runter, der sich aufgespießt inmitten von ungefähr 20 Schwertern windete. Eigentlich war die Schwerterfalle ein Trick gewesen, in dem sich Valo versteckte und Silvo würde Klingen hineinstecken und am Ende trat Amaris aus der Falle wieder raus. Somit war ihm seine eigene Attraktion zum Verhängnis geworden, vorallem da sie nicht wie sonst auch stand, sondern am Boden lag da Silvo die Klingen am vorherigen Tag gesäubert hatte. Ich sprang vom Trapez und schritt auf Aramis zu, den ich mit einem abweisenden Blick musterte. Seine Gliedmaßen, darunter Arme und Beine, sein Ober- und Unterkörper und die Stelle, wo sein Herz war, war von den Schwertern durchbohrt worden und er verlor immer mehr Blut. Er röchelte stark und aus seinem Mund floss ebenso viel Blut. Der Boden war mit dem roten Lebenssaft durchtränkt und Amaris musterte mich ein letztes Mal mit Tränen verschmirrtem Gesicht bevor das Licht in seinen Augen endlich erlosch. „Ich...habe wohl einen Fehler begangen und...dich habe ich wohl unterschätzt. Ich hoffe, dass Valo mir verzeihen wird. Bitte, Ari...erfülle seinen Wunsch. Ich...habe wohl keine Möglichkeit mehr dafür. Valo, bitte verzeih mir. Ich...habe dich so sehr geliebt.“ Mit diesen Worten schloß er seine Augen. Amaris war gegangen. Sein Körper löste sich plötzlich in glitzerne Asche auf und wurde in alle Richtungen zerstreut, aber ich hatte gemerkt, dass er am Ende doch noch Reue gezeigt hatte. Cecilia fing an zu weinen und Silvo und Dario sahen mich nur mit erschütterten Blicken an. Auch wenn er mich gehasst hatte, versprach ihm innerlich dass ich Valos Wunsch erfüllen würde, jedoch spürte ich nur, dass mich meine Kraft verließ und ich ganz plötzlich das Bewusstsein verlor und der Traum, den ich träumte, sollte mir endlich zeigen, wonach ich mich so sehr gesehnt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)