Black Widow Circus von BexChan ("Herzlich Willkommen im Zirkus der schwarzen Witwe") ================================================================================ Kapitel 5: Gefangen im Netz der schwarzen Witwe ----------------------------------------------- Es war tiefschwarze Nacht als ich den schmalen von Zäunen umgebenen Pfad zum Zirkus erreicht hatte. Zwar war der Weg, wie auch beim ersten Mal, sehr lang und anstrengend gewesen, dennoch war ich so zielsicher gewesen den Zirkus heute Nacht noch zu erreichen und da war er. Hinter einem Gebüsch versteckt beobachtete ich das rege Treiben vor dem Eingang aber trotz der hellen Lichterketten konnte ich nur die Umrisse von Personen ausmachen. Ich schritt langsam näher heran und das Herz schlug mir bis zum Hals. Der Zirkus war größer als wie ich ihn in meiner Erinnerung hatte. Prunkvoll geschmückt und verzierrt zeigte er sich in all seiner finsteren Pracht. Er lud geradezu dazu ein hineinzugehen und nicht mehr wiederzukommen. Mit dem Blick auf den Eingang gerichtet schäumte meine Neugier fast über. Es war einfach zu verlockend. Es war wie ein Reiz der Finsternis, der seine Ketten um mich legte und sie immer fester zudrückte, dass ich kaum Luft bekam und regelrecht gezwungen war zum Zirkus zu gehen. Ich wagte mich immer weiter vor bis ich aus dem Gebüsch trat und auf dem großen Platz trat, der den Zirkus umgab. Meine Augen waren wie gebannt als ich näher trat. Ich starrte die riesige Spinne an, die am Eingang hing und mit ihren glitzernen Fäden die Wörter „Black Widow“ bildete, was mir beim ersten Mal hinsehen gar nicht aufgefallen war. Der Eingang selber war hell erleuchtet als ob gerade eine Aufführung stattgefunden haben muss. Ich ging noch näher heran bis ich die Schwelle zu Eingang erreichte und durchschritt und mir plötzlich eine kühle Brise aus dem Inneren nach draussen drang. Ich war gebannt. Ich konnte nicht umkehren, ich ging immer weiter, bis ich plötzlich im Dunkeln stand und ich leise verzerrte Orgelmusik vernahm. Plötzlich spürte ich Hände an meinen Armen, die mich fassten und festhielten. Erschrocken sah ich mich um doch wegen der Dunkelheit konnte ich nicht erkennen, wer oder was mich da gepackt hatte. „Du bist wiedergekommen. Der Direktor wird sich freuen dich wiederzusehen. Er erwartet dich bereits.“ Die Personen zogen mich mit sich und ich wehrte mich nicht. Im Dunkeln konnte ich Umrisse der Manege ausmachen, doch war es wirklich viel zu dunkel um etwas zu sehen. Ich richtete meinen Blick nach vorne und sah, wie sie mich in einen Raum zerrten, der, wie es aussah, mit Stroh ausgelegt war. In einer Ecke sah ich einen bunten Ball mit Sternen und an der Wand hingen verschiedene Peitschen. Die Personen drückte mich auf die Knie und ich wagte einen Blick nach hinten. Sie waren komplett in schwarz gekleidet und und ihre Augen leuchteten verschwörerisch blutig rot. Mir kam auf einmal der Gedanke dass diese Kreaturen die Pferde gewesen waren, die ich an der Kutsche gesehen hatte doch das tat nichts mehr zur Sache, denn plötzlich hörte ich wie ein Vorhang zur Seite gezogen wurde und eine Person in eintrat und ich konnte meinen Augen nicht glauben. Das war der Mann gewesen in seinem wunderschönen Mantel und dem Zylinder, den ich ihm angefertigt hatte. Edel wie eh und je trat er vor und betrachtete mich. „Wie wunderschön, ich wusste, dass du zurückkommen würdest, Ari. Eigentlich war es mir vollkommen klar.“ Die Kreaturen hielten mich immer noch fest aber mein Blick war starr und erwartungsvoll auf den Kerl gerichtet. „So wie du aussiehst, Ari, hattest du doch sicher einen Grund hergekommen zu sein, oder? Dich quälen Fragen und du erwartest Antworten. Ich denke, ich könnte dir dabei helfen.“ Ich sah, wie er seinen Umhang ablegte und den Zylinder ganz stolz auf seinen Gehstock steckte. „Ein Meisterwerk, er hat mir heute gute Dienste erwiesen, mein lieber Ari.“ Unter seinen Augen waren heute dunkle lilafarbene Striche, die sich einmal um komplett um seine Augen zogen und hoben somit seine gold-gelben Katzenaugen noch mehr hervor. Wahrscehinlich war es Schminke für die Auftritte. Schließlich tauchte hinter ihm etwas auf was wie eine Fledermaus aussah. Sie setzte sich auf die Schulter des Mannes und musterte mich mit glühend roten Augen.' „Oh, verzeihung, darf ich vorstellen? Das ist Amaris, meine Fledermaus.“ Vergnügt tätschelte er der Fledermaus den Kopf. Sie schien es sichtlich zu genießen. „Er kann noch mehr als nur fliegen, glaub mir, Ari.“ Nun kam ich endlich zu Wort. „Sagen sie, woher wussten sie das alles? Sie waren nicht zufällig in meinem Laden. Sie wussten wie ich heiße und sie wussten wo ich arbeitete und sie scheinen etwas über diese Brosche zu wissen. Außerdem wussten sie, dass ich wiederkommen würde. Warum das alles? Warum gerade ich?“ Mit zusammengekniffenen Augen blickte er mich grinsend an, schritt näher und kniete sich mir gegenüber. Seine Augen faszinierten mich und sein Gesicht war meinem so nah, dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Mit einem seiner Finger fuhr er über meine Wange und ich spürte, dass seine Fingernägel nicht gerade stumpf waren. „Deine Fragen sind wirklich berechtigt. Warum gerade du? Es ist so einfach, Ari und dennoch ist alles irgendwie in einem Netzt verwoben, so wie die schwarze Witwe ihre Netzte spinnt um ihre Beute zu fangen. Und um es so zu sagen, bist du mir gerade ins Netzt gegangen. Du bist meine Beute, du hast dich in meinem Netz verfangen und hast nicht mehr die Möglichkeit dich zu wehren oder zu entkommen.“ Mein Magen schnürrte sich zu. Ich sah wie seine Augen bedrohlich aufblitzten und die Fledermaus sich auf eine Stange setzte, die wohl dazu diente das Zelt zu stützen. Mit ihren kleinen Augen beobachtete sie uns, doch musste ich die Fassung bewahren. Der Mann hatte etwas mit mir vor, das spürte ich. „Wer sind sie? Dieser Zirkus, das alles und sie, sie sind keine gewöhnlichen Menschen. Was genau sind sie?“ Er antwortete nicht doch plötzlich spürte ich einen seiner langen spitzen Fingernägel an meinem Hals und er fuhr runter bis zum Ausschnitt meines Rüschenhemds. „Das, mein lieber Ari, ist deine Aufgabe rauszufinden was und wer wir sind. Du bist doch nicht umsonst hergekommen, oder? Es gibt da etwas, was du unbedingt wissen möchtest und nun bist du hier. Ich habe dir Hinweise gelegt und du bist ihnen gefolgt und nun stehts du vor mir und erwartest Antworten. Aber soll ich dir ewtas verraten? Du bist in meine Falle getappt und nun...lasse ich dich nicht mehr gehen.“ Mit einem Kopfnicken zu seinen Gefolgsleuten, die immer noch hinter mir standen, rissen sie mir brutal meinen Mantel runter und zerissen mein Hemd, wobei sie mit ihren ebenfalls scharfen Nägeln meine Haut streiften. Sie packten meine Arme und hielten sie fest. Mir wurde heiß und kalt und mein Körper zitterte und dennoch konnte ich mich nicht bewegen. „Was haben sie vor? Warum tun sie mir das an?“ Der Mann kam näher. Seine Augen waren weit und irre aufgerissen und blickten mich von oben nach unten glühend an. Seine Hand war auf meine Brust gerichtet und mit Entsetzen sah ich, wie sein Finger heiß glühend immer näher kam. „Du bist in meine Falle getappt, Ari, in das Netz der schwarzen Witwe. Du hast diesen Pfad gewählt. Dein Schicksal ist damit besiegelt und nun...gehörst du mir!“ Es war wie ein erst kalter Schmerz, der immer heißer wurde und drohte mich zu verbrennen. Der Mann drückte seinen Finger feste gegen meine Brust und ich spürte nichts anderes als einen furchtbar segenen Schmerz, der über meine Brust glitt und mich zum Schreien brachte. Weinen konnte ich nicht, dafür hatte ich gar keine Kraft. Ich blickte in den Spiegel hinter dem Kerl und sah, dass er mir etwas auf die Brust brannte dass einer Schwarzen Witwe ähnlich sah. Er zog ihre Züge nach bis er sein Werk vollendet hatte, doch der Schmerz ließ noch lange nicht nach. Ich rang nach Luft und sackte zusammen. Mein Körper zitterte und das Mal auf meiner Brust schmorrte sich tief auf meine Brust bis nur noch ein rötliches Mal in Form einer Spinne zurückblieb. Meine Kräfte schwanden und mich überkam die Ohnmacht. Ich spürte nur noch, wie die Gefolgsleute mich hochoben und wegtrugen und die Stimme des Mannes noch einmal an mein Ohr drang. „Du wirst bald alles erfahren, mein lieber Ari. Schon bald, warte nur.“ Dann wurde alles schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)