Tabu von Schneefeuer1117 (One Shots für Harry Potter RPGs) ================================================================================ Kapitel 38: Dani II - . . . bis du mich gefunden hast. ------------------------------------------------------ „𝐈𝐜𝐡 𝐰𝐚𝐫 𝐯𝐞𝐫𝐥𝐨𝐫𝐞𝐧 … 𝐛𝐢𝐬 𝐝𝐮 𝐦𝐢𝐜𝐡 𝐠𝐞𝐟𝐮𝐧𝐝𝐞𝐧 𝐡𝐚𝐬𝐭.“ „C U T. Gute Arbeit, Yuseong, genau mit diesem Feeling weitermachen. Sang-je, du musst noch ein bisschen mehr aus dir rauskommen für diese Szene. Wir drehen direkt morgen früh noch einmal, für eine andere Perspektive und Stimmung. Direkt zu Sonnenaufgang um vier Uhr dreiundzwanzig. Seid also beide um drei hier, verstanden? Und Sang-je, denk daran: Pathos. Es ist DIE Szene für die beiden Jungs. Yuseong? Sei bitte eine halbe Stunde früher da, damit wir das Makeup nochmal anpassen können. Das war heute nur halb so gut, wie es sein könnte. [. . .] Nein, damit meine ich nicht, dass du schlecht ausgesehen hast, wirklich nicht. [. . .]“ „Sang-je!“ – „𝐍𝐞𝐢𝐧.“ – „Ah, aber … ich habe doch noch gar nichts-“ – „𝐈𝐜𝐡 𝐛𝐢𝐧 𝐦𝐮̈𝐝𝐞.“ – „Schon okay, ich kann auch mit zu dir-“ – „𝐍𝐞𝐢𝐧, 𝐃𝐚𝐧𝐢, 𝐤𝐚𝐧𝐧𝐬𝐭 𝐝𝐮 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭.“ – „Hast du gar keinen Hunger? Wollen wir nicht-“ – „𝐑𝐢𝐜𝐡𝐭𝐢𝐠. 𝐖𝐨𝐥𝐥𝐞𝐧 𝐰𝐢𝐫 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭. 𝐄𝐬 𝐫𝐞𝐢𝐜𝐡𝐭, 𝐝𝐚𝐬𝐬 𝐰𝐢𝐫 𝐮𝐧𝐬 𝐢𝐧 𝐟𝐮̈𝐧𝐟 𝐒𝐭𝐮𝐧𝐝𝐞𝐧 𝐬𝐜𝐡𝐨𝐧 𝐰𝐢𝐞𝐝𝐞𝐫𝐬𝐞𝐡𝐞𝐧. 𝐈𝐜𝐡 … 𝐞𝐬 𝐫𝐞𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐞𝐢𝐧𝐟𝐚𝐜𝐡.“ – „… Ich verstehe, dass du müde bist.“ – „𝐈𝐜𝐡 𝐡𝐚𝐛𝐞 𝐞𝐬 𝐬𝐨 𝐬𝐚𝐭𝐭.“ – „Ich störe dich auch bestimmt nicht beim Schlafen, verspr-“ – „𝐃𝐚𝐧𝐢. 𝐃𝐮 𝐛𝐢𝐬𝐭 𝐝𝐞𝐫 𝐆𝐫𝐮𝐧𝐝, 𝐰𝐚𝐫𝐮𝐦 𝐢𝐜𝐡 𝐬𝐨 𝐦𝐮̈𝐝𝐞 𝐛𝐢𝐧, 𝐚𝐥𝐬𝐨 𝐥𝐚𝐬𝐬.𝐦𝐢𝐜𝐡.𝐚𝐥𝐥𝐞𝐢𝐧.“ Ich ließ ihn ziehen. Wenn Sang-je so war half meine Erinnerung daran, dass wir einen Vertrag hatten, überhaupt nicht weiter. Außerdem hatte er nicht Unrecht: es war später Abend und in weniger als fünf Stunden mussten wir bereits wieder am Set sein. Die Fahrt zum Hotel war lang, die Erholung kaum vorhanden und vermutlich würde es das erste Essen erst wieder am Set geben, nachdem die ersten Szenen im Kasten waren. Und obwohl ich all das wusste . . . . . . wollte ich seinem Taxi nachrennen. Gerade so konnte ich mich davon abhalten, schaute ihm hinterher und winkte, obwohl ich wusste, dass er allerhöchstens müde den Kopf über mich schütteln würde. Sofern er denn überhaupt eine Reaktion für mich übrig hätte. Aber das war okay. Bevor ich Sang-je gekannt hatte, war ich verloren gewesen in einem Strudel aus Selbsthass und schlechten Entscheidungen. Gut, zugegeben waren meine Entscheidungen noch immer nicht die besten und von Selbstliebe war ich weit entfernt . . . aber alles ergab nun endlich einen Sinn. Während wir an unserer Serie arbeiteten und das Drehbuch brillierten, fand ich mich selbst in einem Drama wieder: ich verliebte mich. Sang-je wurde mein Leitmotiv, denn während es meine Rolle auf der Leinwand war, ihn zu beschützen, beschütze er abseits davon im Grunde mich. Er zerrte mich aus der Dunkelheit ins Licht und während mein Charakter dem seinem die Welt zu Füßen legen wollte, wurde Sang-je zu meiner Welt. Und ich wollte, dass unsere Welten eins wurden. Wann immer wir getrennt voneinander waren, vermisste ich ihn. Wenn wir uns abends nach dem Shooting verabschiedeten und getrennte Wege gingen, weilte mein Blick auf ihm, bis er ins Auto stieg und ich sehnte mich schon in dem Moment nach ihm, als die Wagentür zufiel. Ich erwischte mich dabei, wie ich immer und immer wieder mein Handy hervorholte und versucht war, ihn direkt anzurufen; einen Notfall zu erfinden – ihn um mehr Dialogübung zu bitten – ihn zu fragen, ob wir Essengehen wollten – und dann steckte ich das Handy schlussendlich doch wieder weg. Ich konnte mir seinen Ausdruck vorstellen: in einer Mischung aus Wut und Hilflosigkeit würden sich seine Mundwinkel verziehen und das Funkeln in seinen Augen würde sterben. Er würde meinem Blick ausweichen, die Zähne zusammenbeißen und nach meiner dritten Bitte schließlich nachgeben. Er würde jede Sekunde mit mir hassen – so sehr, wie ich jede Sekunde mit ihm liebte. Ich liebte selbst seine Art mir zu sagen, wie sehr er unser Arrangement verabscheute. Wenn das bedeutete, dass ich irgendwelche Gefühle in ihm auslöste … und wenn das bedeutete, dass er mich vielleicht früher oder später mögen würde … würde ich a l l e s für ihn tun. Oder viel mehr für die Chance, ihm nahe zu sein. Ohne zu zögern unterzeichnete ich deswegen den Vertrag, der mein Privatleben mit dem seinen zu 100 Prozent verschmolz. Wo wir zuvor lediglich die übliche Promotion getätigt hatten, würden wir nun Dates haben, um als richtiges Paar aufzutreten. Ich unterschrieb nicht, weil ich es gemusst hätte. Die Agentur zwang mich nicht dazu und ich hätte durchaus andere Möglichkeiten gehabt, um meine Karriere zu pushen und meinen Erfolg voranzutreiben. Ich wollte unterschreiben. Ich weiß nicht, ob Sang-je das genauso sah oder er sich dazu gezwungen gefühlt hatte und keinen anderen Weg sah, als zu unterzeichnen. Für mich aber war es wie ein Traum, der in Erfüllung ging. Ich konnte Zeit mit ihm verbringen und ihm als Legitimierung den Vertrag unter die Nase halten. Ihn zu Dates, zum Händchenhalten und hin und wieder zu einem Kuss überreden – natürlich nicht in der Öffentlichkeit, zumindest Letzteres nicht. Wir waren zwar als Paar geoutet, aber die Gerüchte, all das wäre nur Fanservice und Show hielten sich weiterhin hartnäckig. Und je lauter die Gerüchte wurden, desto verunsicherter wurde ich. Immerhin machte Sang-je nie einen Hehl daraus, dass er nur mit mir ausging, weil der Vertrag es so wollte. Er war genervt, sensibel und mehr als einmal handgreiflich – er fühlte sich gezwungen und konnte es scheinbar kaum erwarten, bis das eine Jahr endlich vorbei war. Aber wieso hatte er dann eingewilligt, ein weiteres Drama mit mir als seinem Co-Star zu spielen? Wieso duldete er mich in den wenigen privaten Momenten, die wir nicht als offizielles Paar verbrachten, an seiner Seite? Wieso ließ er mich in seinen Freundeskreis hinein und wieso hatte er mich so verletzt angeschaut, als ich ihn nicht zu einem der Rennen hatte mitnehmen wollen? Ohne dass er gewusst hätte, wohin genau ich verschwand… Dieser Blick … Wie konnte man jemandem der so schauen konnte etwas abschlagen? Er berührte ohne es zu wissen etwas in mir und schaffte es, dass ich mich noch tiefergehender auf ihn einlassen wollte, nein, sogar konnte. Dass mein Wunsch, bei ihm zu sein, unmenschlich stark wurde. Schockiert dachte ich daran, was nach unserer Zeit als Schauspiel-BL-Paar passieren würde. Wie endgültig er mich aus seinem Leben verbannen würde. Mir lief die Zeit davon. … Ich würde ihn mit zu den Rennen nehmen. Ich würde ihm Moonshine vorstellen. Ich würde jede erdenkliche Karte spielen – die fragwürdig liebenden Eltern, den berühmten Großvater, die übergriffigen Ex-Freunde, die gescheiterten Beziehungen und Freundschaften, die einflussreichen Bekannten – um ihn aus Mitleid, Freundschaft, Pflichtgefühl oder Liebe an mich zu binden. Ich hatte keine Wahl. Was immer seine Liebe kosten würde, ich war bereit den Preis zu zahlen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)