Das schwarze Einhorn von Ryon ================================================================================ Kapitel 18: Part 18 ------------------- Part 18 Verloren schlenderte Oka durch das Schloss. Er hatte sich hoffnungslos verlaufen. Wo sollte er Bifu suchen? Er wusste nicht mehr wo es zurück zum Thronsaal ging und wo sein Zimmer lag wusste er schon gar nicht. >Warum habe ich das vergessen? Wie dumm kann ein Mensch eigentlich sein? Wenn ich wenigstens in den Thronsaal zurück könnte, damit ich Iyo um Hilfe bitten könnte! Aber nein, ich gehe aus dem Thronsaal hinaus und vergesse, dass ich ja keine Ahnung habe, wohin ich eigentlich muss! Das ist wieder einmal typisch. Warum kann ich nicht einmal denken, bevor ich etwas tue? < So ging er, sich über sich selbst ärgernd, weiter. Die Gänge waren dunkel und nur schwach, durch in bestimmten Abständen an die Wand befestigte Fackeln, beleuchtet. Hin und wieder bog der Gang nach rechts oder links ab, doch die meiste Zeit ging er gerade aus. Nach etlicher Zeit sah Oka endlich wieder eine Tür. Es war eine einfache Holztür, die in einem dunklen Blauviolett gestrichen war. >Soll ich hineinschauen? Wenn ich es nicht tue, muss ich hier noch wer weiß wie lange herumirren. Also wäre es doch besser hineinzuschauen oder? Aber was wenn...< Oka wollte den Gedanken nicht zu Ende denken, also entschied er sich dafür, die Klinke herunterzudrücken und einen Blick auf das Innere des Raumes zu wagen. Neugierig öffnete er die Tür, doch er sah nichts. Einen Schritt in die Dunkelheit hineintretend versuchte er etwas zu erkennen, doch es war ihm nicht möglich, in dieser Schwärze auch nur die Mauern des Raumes zu sehen. Plötzlich fiel die Tür hinter ihm mit einem lauten Knall ins Schloss. Oka fuhr erschrocken herum und versuchte die Klinke zu finden, doch sie war weg. Er suchte die gesamte Wand vor ihm ab, doch auch Türrahmen war keiner vorzufinden. Seufzend und sich seinem Schicksaal ergebend, drehte Oka sich wieder um, und wagte noch einen Schritt ins Unbekannte. Iyo, Kitsu und Yoku blieben zusammen mit der Magierin im Thronsaal zurück. Iyo spielte zwar einige Zeit mit dem Gedanken, Oka nachzugehen, doch solange die Magierin nicht ausdrücklich sagt, er darf gehen, ist es ihm untersagt. >Ach verdammt! Früher konnte man mit meiner kleinen Schwester noch normal reden, aber jetzt muss ich bei jedem Wort aufpassen, um nicht wieder eine Strafe aufgebrummt zu bekommen! < Schließlich ergriff die in Magierin wieder das Wort: "Taihéiyo, mir ist nicht verborgen geblieben, dass dir Okami nicht unsympathisch ist." Schlagartig wurde Iyo aus seinen Gedanken gerissen. "Und wenn schon, was geht Euch das an?", versuchte Iyo sich sofort zu verteidigen. "Eine ganze Menge! Du bist immerhin mein Bruder, auch wenn nur durch eine Adoption, aber immerhin! Und davon ganz abgesehen, hast du hier im Schloss auch Verpflichtungen!" >Was bezweckst du mit dieser Diskussion Schwesterchen? Willst du mich provozieren? Aber glaub nicht das du mich einschüchtern kannst, nur weil meine Haare im Moment kurz sind"! < Laut sagte Iyo jedoch nur: "Ach ja? Und welche? Ohne meine Haare habt ihr keine Verwendung mehr für mich." Jeder konnte hören, dass er den letzten Satz nicht ohne eine Spur Trübsinn gesprochen hatte. "Es stimmt zwar, dass du nun keine Kräfte mehr besitzt, aber trotz allem, möchte ich dich in diesem Schloss nicht missen! Die Sensèis werden wieder in ihre Schlösser gehen, so wie es die Vorschrift verlangt und das Schloss ist jetzt schon wie ausgestorben!" >Als wenn dir die Einsamkeit je etwas ausgemacht hätte!<, schoss es Iyo in den Kopf. "Dann holt euch doch ein paar Leute aus dem Volk! Was bringt es überhaupt, das jetzt zu diskutieren? Oka muss erst einmal das schwarze Einhorn besiegen, denn wenn er es nicht schafft, ist unsere Diskussion so oder so überflüssig!" Langsam aber sicher, begann Iyo sich in Rage zu reden, deswegen zog er es vor nun zu schweigen. >Wecke nie einen schlafenden Löwen!< "Du hast Recht Brüderlein. Also lass uns hoffen, das Okami lebend zu uns zurückkehrt. Auch wenn die Chancen wirklich schlecht stehen..." Iyo zeigte keine Gefühlsregung als er diesen Satz hörte. Doch Oka, der ihn einstweilen schon gut kannte, hätte mit Sicherheit die Angst in seinen Augen gelesen. "Nun geh bitte, Taihéiyo, und begib dich auf die Suche nach Okami. Ich fürchte er hat Bifu nicht gefunden, und ich spüre, dass gerade irgendjemand ,den Raum des Nichts' betreten hat!" Erschrocken horchte Iyo auf. >Den Raum des Nichts? Aber das ist doch...< Ohne noch ein weiteres Wort zu erwidern stürmte er aus dem Thronsaal. Auch Kitsu wollte ihm nach, doch er wurde eilig von Yoku an der Schulter gepackt der ihm ins Ohr zischelte: "Die Magierin hat dich noch nicht entlassen!" Kitsu, der Inzwischen über die Hierarchie in der Magischen-Welt aufgeklärt war, verstand Yokus Warnung und fügte sich schweren Herzens. >Wehe Oka passiert etwas!< Drohte Kitsu Taihéiyo im Stillen. Oka stand noch immer einen Schritt von der Wand, in der ehemals eine Tür gewesen war, entfernt und starrte in die Dunkelheit. Auf einmal glaubte Oka, die gegenüberliegende Mauer zu sehen, doch er redete sich ein, dass dies Einbildung sein musste. Doch sie wurde immer klarer. Oka versuchte zu erkennen, woher das Licht kam und schließlich entdeckte er, dass es direkt aus seinem Amulett zu kommen schien. Nun, da Oka sich der neuen Lichtquelle bewusst war, schaute er sich den Raum näher an. Er bemerkte, dass er auf einem etwa ein mal ein Meter langen Quadrat stand. Sonst war kein Boden in dem Raum zu erkennen. Da war einfach nur ein tiefes Loch, dessen Boden irgendwo in der Unendlichkeit verschwand. Nach oben hin hatte der Raum jedoch eine Grenze. In circa drei Meter Höhe, konnte Oka eine Decke erkennen. >Was soll ich jetzt tun? Ich kann nicht zurück und nach vor gehen ist auch keine so gute Idee...< Oka überlegte hin und her, doch ihm fiel nichts ein, was er versuchen könnte. Plötzlich wurde Oka aus seinen Gedanken gerissen, die sich nun zu erübrigen schienen. Das Quadrat unter seinen Füßen verschwand. Oka raste nun in freiem Fall auf den nicht zu erkennenden Boden zu. Iyo raste durch die Gänge. Am liebsten hätte er lauthals nach Oka gerufen, doch das würde nichts bringen. >Warum muss dieser verfluchte Raum auch am anderen Ende des Schlosses sein? Wie ist Oka denn überhaupt dahin gekommen? Warum hat er nicht nach dem Weg zu Bifu gefragt, wenn er doch genau weiß, dass dieses Schloss ein einziger Irrgarten ist? Ach verdammt! Und ich habe ihn auch nicht wie geplant wegen der Aktion von heute Morgen zur Rede gestellt.< Iyo versuchte noch schneller zu rennen, aber es war fast ein Ding der Unmöglichkeit. Außerdem musste er aufpassen, dass er sich selbst nicht in den zahlreichen, gleichaussehenden Gängen des Schlosses verirrte. Er war hier zwar aufgewachsen, aber trotzdem. Die einzige, die das Schloss in und auswendig kannte, war die Magierin selbst, die eine Art innere Karte hatte und für die es somit unmöglich war, sich zu verlaufen. Aber für andere Leute war dies nicht so einfach, denn in einem Schloss der 500 Räume zum Nächtigen einen Thronsaal und ungefähr 2478 Fallenräume besaß verlief man sich nun einmal leicht. Wobei Iyo sich über die Zahl der Fallenräume nicht sicher war, denn diese Räume waren magischer Natur und fügten sich zusammen, oder trennten sich, so wie es ihnen gefiel. >Oka!< Im Gedanken aufschreiend, sprintete Iyo auf die andere Seite des Schlosses zu. Oka schrie. Er schrie, da er nun, nach einem für ihn unendlich langen Fall, den Boden des Raumes erkannte. Er war übersäht mit Holzpfosten, die senkrecht in die Höhe ragten, und Oka steuerte direkt darauf zu. Er hatte das Ende vor Augen und kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit, die ihn zu übermannen drohte, an. Plötzlich fühlte er, wie sein Fall verlangsamt wurde und erkannte schließlich, dass sich eine Efeuranke um seine Brust geschlungen hatte. Einen Meter über dem Boden hielt er schließlich an und schwebte nun über einem, ihn gefährlich anmutenden Holzpfosten. Langsam bewegte Oka sich nun wieder nach oben und sah, wie der Boden Schritt für Schritt wieder in Dunkelheit gehüllt wurde. Oben angekommen versuchte er zu erkennen, woher die Efeuranke gekommen war, und was er sah, überraschte ihn sehr. Aus der Wand, in der einstweilen wieder eine Tür zu sehen war, ragte ein dicker Zweig von einem blühenden Kirschbaum heraus, auf dem Koya stand. Die Efeuranke, die Oka nun langsam auf den Kirschzweig zusteuerte, kam direkt aus ihren Händen. Sanft setzte Koya Oka neben sich auf dem Ast ab. "Danke!", sagte Oka aufrichtig froh über die Rettung. Doch als er ihren tadelnden Blick bemerkte, senkte er sofort den Kopf und stammelte eine Entschuldigung. Als er schließlich seinen Kopf wieder hob, sah er ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Mit einer Handbewegung deutete sie Oka dann, er solle ihr folgen. Vorsichtig ging er hinter ihr über den Ast, um nicht noch einmal hinunter zu stürzen. Erleichtert erreichte auch er dann die Tür. Als er wieder im Gang stand, atmete er die unbewusst angehaltene Luft wieder aus. Da sah er, wie Iyo, völlig außer Atem auf ihn zugerannt kam. Um ein Haar hätte er Oka niedergestoßen, doch er bremste in letzter Sekunde. "Alles in Ordnung?", fragte Iyo, total außer Atem. "Ja, dank Koya.", grinste Oka zurück. Iyo sah etwas skeptisch zu dem stummen Erd-Sensèi, doch nickte ihr dann dankend zu. "Gut, dann sollten wir jetzt zu Bifu, sie erwartet dich bereits." Zustimmend nickte Oka und zu dritt machten sie sich nun auf den Weg zu Bifu. "Nun, Kitsune, Kenryoku.", sprach die Magierin nach Taihéiyos verlassen weiter. "Auch bei euch beiden ist es unverkennbar." Als keiner der beiden bereit war, ihr darauf zu antworten redete sie weiter. "Aber so leicht wie bei Taihéiyo und Okami ist es nicht! Denn Kitsune ist immerhin der Prinz der Nicht-Magischen-Welt! Er kann nicht einfach hier wohnen bleiben, und ich möchte aber auch nicht das du, Kenryoku, einfach gehst und nach Rakuen ziehst!" "Ihr werdet euch aber damit abfinden müssen." Antwortete Yoku gelassen. "Schüre nicht das Feuer in mir, Kenryoku! Ich habe dir schon damals im Wald gesagt, dass ich keinen Wiederspruch dulde!" "Ihr werdet schon gleich wie Mutter!" "Ja und weiter? Sie hat mich auch eingewiesen, wie ich meine Aufgabe zu erfüllen habe. Trotz allem kannst du mir nicht vorwerfen, dass ich so ein Untier bin, wie sie es gewesen ist." "Doch, denn es stimmt. Wir beide wissen, dass Kitsu Rakuen nicht von hier aus regieren kann und wenn ich nicht in die Nicht-Magische-Welt gehe, werden wir uns nicht mehr sehen können. Und damit seid ihr gleich wie Mutter, denn auch sie wollte mich immer in ihrer Nähe wissen und hätte mich am liebsten jede Sekunde überwachen lassen." "SCHWEIG!", donnerte die Stimme der Magierin nun bedrohlich durch den Thronsaal. "Was glaubst du wird sein Volk dazu sagen, dass er ein Magisches-Wesen und noch dazu einen MANN an seiner Seite hat? Was soll aus Rakuen werden, wenn es keinen Nachfolgenden Herrscher mehr gibt? Adoption, ja! Das wäre natürlich denkbar, aber DU, Kenryoku darfst als nicht herrschender Sohn der Magierin keine Kinder haben! Du kennst dieses Gesetz! Nur die erstgeborene Tochter in jeder Herrscher-Familie darf eine Familie gründen! Glaub mir, ich meine es doch nur gut mit dir! Ihr habt euch in den falschen verliebt!" "Magierin!", mischte sich Kitsu nun in das Gespräch ein. "Macht euch darüber bitte keine Gedanken. Darüber haben Yoku und ich uns schon unterhalten. Das Volk muss nichts von ihm wissen. Ich werde mir eine Frau suchen, die ich als Herrscherin angemessen finde und Kinder mit ihr zeugen. Das Volk wird nichts von Yoku wissen und somit gibt es keine Probleme." Die Magierin schüttelte den Kopf. "Wenn ihr meint. Nun gut, Kenryoku. So will ich also mal eine Ausnahme machen. Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt, denn auch das Volk ist nicht dumm! Und wer weiß, ob wir diese Zukunft überhaupt erleben dürfen... Wenn Okami es nicht schafft, das schwarze Einhorn zu bezwingen, ist dies alles sowieso überflüssig und seine Chancen sind sehr gering, fürchte ich. Das schwarze Einhorn selbst, habe ich zwar noch nie gesehen, aber dass die drei damals es nicht bezwingen konnten, spricht für seine Kräfte." Nach einer kurzen, gespannten Pause fügte die Magierin hinzu: "Geht nun." Ihrem Befehl folge leistend, begaben sich nun auch Kitsu und Yoku auf den Weg in ihr Zimmer. Nach einem verwirrenden Marsch quer durch die Gänge des Schlosses, gelangten Oka, Iyo und Koya endlich zu dem Raum, indem Bifu sich aufhielt. Part 18 Ende Tja, das war's also wieder mal... Wieder bin ich spät dran, ich weiß -.-" Soll ich überhaupt noch weiter schreiben? ^^# Nya...mal schauen... Vielleicht fange ich auch mit einer neuen Story an und lass diese hier mal ruhen? Schreibt mir bitte eure Meinung diesbezüglich ^^# Glück Auf! Ryon ^_- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)