Das schwarze Einhorn von Ryon ================================================================================ Kapitel 13: Part 13 ------------------- Part 13 Oka riss die Augen auf, als er den Namen hörte. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, warum ihm diese Stimme so bekannt vorgekommen war. Langsam drehte er sich um. Da stand sie vor ihm. Ein kleines, circa zehn Jahre altes Mädchen, mit dunkelblonden, langen Locken. Sie trug ein hellrosa Kleid, dass knapp über ihren Knien endete, und an ihrem rechten Fuß befand sich ein goldener Armreif. Doch etwas war anders an ihr. Sie hatte nun nicht mehr, das Lächeln eines Kindes. Es war viel mehr jenes einer Erwachsenen Frau. "Bifu.", flüsterte Oka, der noch immer nicht fassen konnte, dass das kleine Mädchen ein Sensèi sein sollte. "Hallo Oka! Lange nicht mehr gesehen!" Oka konnte nur nicken. Teki trat nun nach vor und fragte: "Warum musste die Prüfung so schnell geschehen?" Bifus Blick wurde ernst. "Es sind Komplikationen aufgetreten. Ich kann es euch nicht erklären, denn auch ich bin darüber nicht in Kenntnis gesetzt worden. Ich habe aber strenge Anweisungen bekommen, so schnell, wie möglich zu agieren." Teki runzelte die Stirn und dachte laut: "Was das wohl heißen mag?" Hiba stand abseits der Szene. Auch er war geschockt, aber aus einem ganz anderen Grund als Oka. Schließlich trat auch Hiba vor zu den anderen: "Bitte, Bifu. Sag mir was passiert ist!" Fragend schaute Bifu Hiba an. "Ich verstehe deine Frage nicht. Was soll passiert sein?" "Warum hast du die Gestalt eines Kindes?" Nun wurde Oka hellhörig. >Das heißt, sie ist also wirklich kein kleines Kind!.< Auch Teki sah Bifu nun fragend an. Erst jetzt bemerkte er die ungewohnte Gestalt des Wind-Sensèis, denn zu sehr waren seine Gedanken mit den Komplikationen beschäftigt gewesen. "Das ist eine lange Geschichte und es ist nicht an mir, sie euch zu erzählen. Ihr werdet schon noch erfahren warum. Seht es einstweilen einfach als eine Bestrafung an." "BESTRAFUNG?", schrie Hiba aus vollem Halse. Mit einem Blick bedeutete Bifu ihm zu schweigen. "Nun kommt, ihr habt sicher Hunger. Außerdem muss ich mit dir" Sie sah dabei zu Oka "noch etwas besprechen. Es geht um den Erd-Sensèi." Oka nickte und sie alle folgten ihr aus dem Raum. Kitsu wachte mitten in der Nacht auf. Er bemerkte, dass Yoku gerade dabei war, den Raum zu verlassen. Als sich die Tür hinter Yoku schloss, setzte sich Kitsu in seinem Bett auf. >Soll ich ihm folgen? Aber er wird wütend sein, wenn ich es tue. Andererseits... Es lässt mir einfach keine Ruhe und ich habe ein schlechtes Gewissen bei der Sache.> Kitsu nahm all seinen Mut zusammen, und stand auf. Schnell zog er sich an und folgte dem Schwarzhaarigen dann zur Tür hinaus. Vorsichtig blickte er nach links und rechts. Er hatte keine Ahnung, wohin Yoku gegangen war, aber er entschied sich dafür, den Weg hinaus in den Park einzuschlagen. >Ich renne also ziellos durch die Gegend.<, dachte Kitsu, über sich selbst den Kopf schüttelnd. Er musste ziemlich weit laufen, bis er endlich ins Freie hinaus trat. Die Nacht war angenehm kühl, und aus einiger Entfernung hörte er ein paar Grillen zirpen. Er sah sich nach allen Richtungen um, bis er endlich etwas entdeckte. Es war ein schwacher Lichtschimmer, der aus dem hinteren Teil des Parks kam. >Dort ist doch ein kleines Wäldchen.< Kitsu durchquerte den Park, bis er schließlich zum Rande des kleinen Waldes kam. Aus der absurden Idee heraus, jemand könnte hinter ihm stehen, drehte er sich noch einmal um. Er fühlte sich beobachtet. >Wieso bin ich auf einmal so ängstlich?< Leise tat Kitsu ein paar Äste auf die Seite. Er hörte Yoku, wie er mit jemanden Sprach. Leise schlich sich Kitsu näher heran, um dem Gespräch zu lauschen. "dass ich nie wieder zurück komme.", hörte er Yoku noch sagen. Eine fremde Stimme antwortete ihm. "Du wirst zurück kommen." "Und wenn ich das nicht möchte?" "Du hast keine andere Wahl. Sei doch vernünftig, Kenryoku!" Stille. "Das kann ich nicht." "Und warum?" Die fremde Stimme hörte sich nun etwas zornig an. "Weil..." Yoku stockte. "Weil, ich hier etwas gefunden habe, dass ich nie wieder verlassen möchte." "Ist es etwa dieser Prinz?" Erneutes schweigen. Kitsu fand es schade, dass er die beiden nicht sehen konnte, aber es war ihm zu riskant, entdeckt zu werden. Erst als die fremde Stimme weiter sprach, realisierte er, dass sich das Gespräch um ihn drehte, und da hatte er nicht mehr genügend Zeit, sich deswegen zu wundern. "Du wirst trotzdem hierher kommen." "Nein! Du kannst mich nicht dazu zwingen!" "Ach nein?" Die Stimme klang nun hämisch. "Ich werde dir beweisen, dass ich kann! Wenn dir an diesem Jungen wirklich soviel liegt, dann willst du doch nicht, dass ihm etwas passiert, oder?" Kitsu hörte einen unterdrückten Schrei Yokus. Da sprang Kitsu mit einem Satz auf. Oka saß nun - zusammen mit den drei Sensèis und Iyo - an einer riesigen Tafel, die reich gedeckt war. Oka ließ es sich nicht nehmen, von allem etwas zu probieren, was zur Folge hatte, das er nach dem Essen vollgefüllt am Tisch saß. Bifu übernahm nun das Wort. "Nachdem nun alle satt sind, sollten wir schnell auf den Erd-Sensèi zu sprechen kommen." Oka nickte nur, als Zeichen seiner Zustimmung. "Am besten wäre es, sie herzurufen, Teki?" Teki schob seinen Stuhl nach hinten und stand auf. Mit schnellen Schritten ging er aus dem Raum. Gespannt wartete Oka, der keine Ahnung hatte, was Teki nun machen würde. Schon nach einiger Zeit kam dieser zurück. Hinter ihm ging eine Frau mit dunkelbraunen, glatten Haaren, die ihr bis zur Hüfte reichten. Oka schätzte ihr alter in etwa auf 24 Jahre. Sie war groß und hatte eine gute Figur, die durch einen smaragdgrünen Kimono sehr gut zur Geltung kam. Haselnussbraune Augen sahen ihnen freundlich entgegen. Schließlich nickte sie ihnen, als Zeichen einer Begrüßung zu. "Setz, dich Koya!" Sagte Bifu lächelnd zu ihr. Oka fand es seltsam, denn obwohl Bifu augenscheinlich die jüngste war (Oka konnte es aber nicht genau sagen, denn es war ja schließlich nicht ihre wahre Gestalt, wie er schon wusste), schien alles ihr zu gehorchen. >Naja. Nicht unbedingt Gehorchen. Sie erteilt ja keine Befehle. Eher ... ,Ratschläge'. Aber trotzdem wird alles gemacht was sie ,vorschlägt'.< "Nun," sprach Bifu weiter, als sich Koya gesetzt hatte, "da Koya nicht spricht, werde ich sie dir Vorstellen Oka." "Aber Bifu! Wenn du ihm Koya vorstellst, heißt das ja...", mischte sich Hiba ein. "Genau. Die Prüfung des Erd-Sensèi wird ausfallen. Die Zeit drängt und es geht nicht anders." "Aber, das wiederstößt gegen das Gesetz!" "Hiba! Hast du etwa vergessen WER das Gesetz aufgestellt hat, und darauf acht gibt, dass sie eingehalten werden?" Hiba schüttelte leicht den Kopf. "Na also. Außerdem muss er die letzte Prüfung so oder so bestehen, und dann werden wir auch sehen, ob er würdig ist. Sonst noch einwände?" Bifu sah in die Runde, doch keiner hatte noch etwas zu sagen. "Nun denn Oka. Dies ist der Erd-Sensèi, Vertreter der Gerechtigkeit, die auch Justitia genannt wird und die 4. der 4 weltlichen Tugenden ist. Als Attribut trägt sie eine Waage in sich. Ihr Name ist Koyama und ihre zweite Gestalt ist ein Adler." Schweigen. Oka saß da und dachte stolz: >Endlich habe ich es geschafft. Ich habe alle vier Sensèis gefunden. Anscheinend muss ich nur noch eine Prüfung bestehen, und dann werde ich endlich zur Magierin gelangen. Kitsu wird stolz auf mich sein, wenn ich es schaffe. Endlich wird Frieden herrschen!< Kitsu stürmte mit einem markerschüttenden Schrei aus dem Gebüsch. Mit einem schnellen Blick erfasste er die Situation. Vor Yoku war ein faustgroßer, weißer Lichtpunkt. Kitsu stürmte auf das Licht zu, doch in zwei Meter Entfernung lief er auf einmal gegen eine unsichtbare Barriere. Für Sekundenbruchteile spürte Kitsu schier unerträgliche Schmerzen, bis er schließlich abprallte und hinfiel. Mühsam stand er auf und blickte zornig auf den Lichtpunkt. "Komm zurück Kenryoku! Von mir aus nimm doch den Knaben mit, aber komm zurück!" Schweigen. Yoku schien nachzudenken, doch dies dauerte dem Lichtpunkt anscheinend zu lange. "Dann sieh gut her Yoku! Du wirst wieder zurück kommen, ob du nun willst oder nicht!" Ein höhnisches Lachen ertönte. "NEIN! TU DAS NICHT!" Yoku stürmte auf den Lichtpunkt zu, doch aus ihm kam nun ein Feuerball geschossen, der Yoku sofort einige Meter zurückbeförderte. Sofort stand dieser auf. "Hör auf damit! Mit so einem lächerlichen Feuerball kannst du mich nicht besiegen! Na los! Greif mich an!" "Sei nicht dumm, Kenryoku! Ich will dich nicht töten! Du sollst nur zurückkommen, dann bin ich zufrieden. Wenn du nicht freiwillig kommst, dann muss ich dich eben dazu zwingen." Ein violetter Lichtblitz schoss aus dem Lichtpunkt hervor, direkt auf Kitsu zu. Er versuchte auszuweichen, doch der Blitz folgte ihm. Yoku schrie erschrocken auf, doch der Lichtpunkt hörte nicht auf Blitze auf ihn zu schießen. Einer erwischte Kitsu von hinten. Erschrocken keuchte dieser auf, und fiel zu Boden. Alles wurde schwarz um ihn herum. "WAS HAST DU GEMACHT?", schrie Yoku den Lichtpunkt an. "Du solltest es wissen, Kenryoku!" Yoku rannte zu Kitsu und drehte ihn auf den Rücken. Er sah aus, als würde er schlafen. "Komm zurück! Das ist meine letzte Warnung!" Mit einem mal verschwand der Lichtpunkt. Zurück blieb eine dunkle, verlassene, kleine Waldlichtung auf der zwei Gestalten kauerten. Yoku hatte Kitsus Kopf auf seinen Schoß gebettet, und streichelte ihm zärtlich über die Wange. "Es tut mir leid!", flüsterte er leise, zu der bewusstlosen Gestalt, auf deren Gesicht nun Tränen herabtropften. Ende Part 13 Also das war wie versprochen der nächste Teil. Leider bin ich mit ihm total unzufrieden. Keine Ahnung wieso, aber er passt mir einfach nicht *frust* Hoffe der nächste wird besser... -.-" Habe aber leider noch keine Ahnung wann der kommt... GLück Auf! Ryon ^_- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)