Das schwarze Einhorn von Ryon ================================================================================ Kapitel 9: Part 9 ----------------- Part 9 Das Wasser in seinem Hals brannte wie Feuer. Oka nahm den Schmerz in seinem Bein nicht mehr wahr. Alles um ihn herum war verschwommen, aber er konnte nicht sagen, ob dies nur an dem Wasser lag. Plötzlich wurde alles um ihn herum dunkel. Iyo hörte ein lautes Platschen und einen erstickten Schrei. Blitzschnell drehte er sich in die Richtung, aus der die Geräusche kamen, und entdeckte dort Oka, der plötzlich untertauchte. Ohne zu überlegen tauchte Iyo unter und erkannte, dass Oka von irgendetwas festgehalten wurde, dass Ähnlichkeiten mit einer Qualle aufwies. Er konzentrierte seine Energie auf seine Hand, aber nichts geschah. >Verdammt. Oka muss den Anhänger abgenommen haben!<, schoss es ihm durch den Kopf. Schnell schwamm Iyo zu Oka, aber noch bevor er ihn erreichen konnte, war Hiba da, und schoss einen Feuerball auf das Wesen. Iyo wollte schon aufschreien, da fiel ihm ein, dass er sich Unterwasser befand. Das erschrockene Wesen verschwand in der Tiefe und lies Oka frei. Langsam sank dieser, doch Hiba erreichte ihn und brachte ihn wieder an die Wasseroberfläche. Als auch Iyo endlich wieder an der frischen Luft war, folgte er Hiba, der mit Oka zum Ufer geschwommen war. Hiba legte Oka auf die Wiese und im selben Moment kniete sich Iyo neben ihn. >Er ist bewusstlos! Zu viel Wasser! Da hilft nur eins!< Ohne auch nur einen weiteren Moment zu zögern, beugte sich Iyo über ihn. Er begann mit der Herzmassage. Eins, zwei, drei, vier, fünf. Dann senkte er seine Lippen auf Okas. Diesmal nahm er nicht, den wunderbaren Geschmack seiner Lippen war. Alles was für ihn zählte war, dass Oka leben musste. Ja, er musste leben! Keine Reaktion. Eins, zwei, drei, vier, fünf. Erneut beatmete ihn Iyo. Wieder nichts. Eins, zwei, Da endlich! Er hustete und spuckte Wasser. Iyo und Hiba halfen ihm sich aufzusetzen. Oka zitterte am ganzen Leib; er hatte einen Schock. Iyo, der dies merkte schloss ihn in die Arme. "Es ist vorbei. Es ist fort. Beruhige dich, Oka-chan, beruhige dich." Immer und immer wieder wiederholte Iyo dieselben Worte in einem beruhigendem Ton. Hiba hingegen stand auf und holte eine Pferdedecke, die er Iyo reichte. "Hier." Iyo quittierte die Geste mit einem kurzen, zwar dankbaren, aber doch nicht versöhnlichem Nicken. Er wickelte Oka in die Decke ein und dieser beruhigte sich nach und nach. Als er wieder voll bei Sinnen war, fragte er mit zittriger Stimme: "W ... was war das?" Hiba zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht genau, aber auf alle Fälle ein Wächter des Wasser-Sensèis." Oka verstand. Auch wenn der Feuer-Sensèi nun auf seiner Seite war, die anderen waren es nicht. Noch nicht. Dazu musste er erst die Prüfungen bestehen, und sie finden. Iyo funkelte Hiba an. Jetzt kam ihm wieder zu Bewusstsein, warum er Unterwasser fast aufgeschrien hätte. "Warum hast du einen Feuerball geworfen? Was wenn er Oka verletzt hätte?" Hiba schaute Iyo etwas überrascht an. "Gerade du solltest doch wissen, das meine Magie ihm nicht mehr schaden kann. Oder hat SIE dir etwa gar nichts beigebracht?" Iyo wurde rot. "Es reicht! Hör auf damit. Ja, vielleicht habe ich eine Sonderbehandlung IHRERseits genossen! Na und? Ist es denn so schlimm, dass du mich deswegen hasst?" Hiba hob eine Braue. "Ich kann es nun mal nicht leiden wenn ein Kegásu-Waise glaubt etwas Besseres zu sein, nur weil SIE ihn aufgezogen hat." Iyo schwieg. >Was ist nur aus mir geworden? Ich streite mich schon zum zweiten Mal. Oder doch zum dritten? Keine Ahnung. Aber das darf nicht sein. Eben weil SIE mich aufgezogen hat, darf ich nicht vergessen was ich gelehrt wurde. Nie Gefühle zu zeigen. Die perfekte Maske zu besitzen. Und nun? Nun streite ich mich und jeder Nicht-sehende merkt, das ich mich verliebt habe. Das darf nicht sein. Ich muss lernen meine Gefühle zu beherrschen!< Iyo legte den inzwischen eingeschlafenen Oka sachte auf den Boden, stand auf und ging zu Taiko. Neben ihm schlug er sein Nachtlager auf und legte sich schlafen. Hiba schaute dem Ganzen verwundert zu. Dann zuckte er mit den Schultern und entfachte mit Hilfe eines kleinen Feuerballs ein kleines Lagerfeuer neben Oka. Er schaute noch, das Oka nicht fror und legte sich dann selbst zur Ruhe. Kitsu lag wach in seinem Bett. An Schlaf konnte er im Moment nicht einmal denken. Hinter ihm, in seinem Bett, lag Yoku und schlief vermutlich. >Auch wenn ich mich entschlossen habe ihm zu vertrauen, sein unheimlicher Blick war doch sehr seltsam. Und dann das Erlebnis mit Vater!< ~Rückblende~ Kitsu ging gemeinsam mit Yoku zum Thronsaal Shihaisha-samas, um ihn darum zu bitten, Yoku bei Kitsu wohnen zu lassen. Nervös trat Kitsu in den Thronsaal, denn es würde nicht leicht werden, seinen Vater darum zu bitten, wo er doch strengstes Zimmerarrest hatte. Ja es glich schon einem Wunder, dass sein Vater ihm das Gespräch unter vier Augen mit Yoku gestattet hatte. Tiefer als sonst verneigte er sich vor seinem Vater und sprach so höflich wie noch nie in seinem Leben. Er wollte nicht, dass Yoku gehen musste, denn etwas in Kitsu war regelrecht besessen von ihm und wollte ihn um keinen Preis der Welt wieder verlieren. "Darf ich Euch, Shihaisha-sama, meinen Freund aus alten Tagen, Kenryoku, vorstellen?" Yoku trat vor und verneigte sich vor dem König Rakuens. "Gut, Kitsune, und warum stellst du ihn mir extra vor? Dass ihr Freunde seit, war mir klar, sonst hätte er nicht so rüpelhaft mit dir gesprochen. Also was willst du von mir haben Kitsune-san?" Inu Shihaisha betonte den Namen seines Sohnes mit Absicht, sodass Kitsu sofort verstand: Sein Vater wusste, dass er um etwas sehr Ungewisses bitten würde, denn er sagte zu seinem Vater nie Shihaisha-sama. Denn nur ihm, als seinen Sohn, waren auch weniger höfliche Anreden gestattet, im Vergleich zu dem gemeinen Volk. Kitsu schluckte und wurde noch nervöser. Er konnte das Blitzen in den Augen seines Vaters sehen. Er wusste dass er Kitsu nun gerecht für seine Tat bestrafen konnte, indem er es ihm einfach verbot. "Ich bitte Euch, Yoku für eine Weile hier im Palast wohnen zu lassen." Sein Vater lächelte. "Und warum sollte ich dir Verräter, diesen Wunsch erfüllen?" "Weil, weil ..." Kitsu wusste weder aus noch ein. Noch immer grinste sein Vater ihn überlegen an. Doch dann trat Yoku in sein Blickfeld. Er kniete sich nieder und sagte: "Weil ich Euch darum bitte." Kitsu konnte nicht sehen, was Yoku machte, doch er merkte, dass sich der Blick seines Vaters schlagartig änderte. Sein Grinsen verschwand, und seine Gesichtszüge entspannten sich. Ja sie wurden regelrecht NETT, sodass Kitsu glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können. Mit sanfter Stimme sagte sein Vater dann: "Natürlich, werde ich es gestatten. Wenn du mich darum bittest, mein Sohn. Er wird in deinem Gemach wohnen, da es ja sowieso zu groß für dich alleine ist, und ihr euch schließlich lange nicht gesehen habt. Ich bin sicher ihr habt euch viel zu erzählen, also darf er bleiben, solange er möchte." Kitsus Mund klappte nach unten. In diesem Moment hatte er nur einen Gedanken. >Die Welt geht unter!< Wie lange Kitsu so dastand, wusste er nicht. Doch schließlich drehte sich Yoku um, und schloss Kitsus Mund mit einer sanften Handbewegung. "Du hast den König gehört. Lass uns gehen." Mit diesen Worten drehte sich Yoku um, verneigte sich nochmals vor Shihaisha-sama und verlies dann den Thronsaal. Verwirrt blickte Kitsu zwischen seinem Vater, der immer noch sanft lächelnd dasaß, und Yoku, der mit schnellen, sicheren Schritten den Thronsaal verlies, hin und her. Schließlich verneigte er sich noch vor seinem Vater und eilte dann geschwind Yoku hinterher. ~Rückblende Ende~ >Als ich Yoku fragte, wie er das gemacht habe, lächelte er nur geheimnisvoll und sagte, er habe nichts gemacht. Und das soll ich ihm glauben? Mein Vater in solch einem Zustand zu sehen, war wirklich schockierend!< Müde schüttelte Kitsu den Kopf. Er wollte endlich schlafen und nicht mehr über die ganzen, seltsamen Erlebnisse dieses Tages nachdenken. Mit einem letzten Gedanken an Yoku, der gleichermaßen, faszinieren wie auch schockierend, vertrauenserweckend und doch angsteinflößend war, schlief er schließlich doch ein. So konnte er nicht merken, dass auch Yoku kämpfte, endlich ein bisschen schlaf zu finden. Als Oka am nächsten Morgen aufwachte, war die Erinnerung an den letzten Tag in weite Ferne gerückt. Nur ein paar einzelne Gedanken beschäftigte ihn noch. >Ich hab gestern ja noch mal Glück gehabt. Das hätte auch ins Auge gehen können. Trotzdem, habe ich doch etwas überreagiert. Ich bin Iyo ja geradezu in die Arme gesunken!< Bei diesem Gedanken stieg im eine leichte Röte ins Gesicht, die zum Glück jedoch niemand bemerken konnte, da die Anderen noch schliefen. Zumindest dachte er dies, als er sich aufsetzte jedoch, bemerkte er, dass Iyo nicht in sichtweite war. Dafür hörte er ihn entfernt seine Okarina spielen. >Wunderschön.< war das Einzige, dass Oka dazu einfiel. Er schloss seine Augen und lauschte der Melodie. Es war ein recht melancholisches Stück und schien Sehnsucht wiederzuspiegeln. >Wonach er sich wohl sehnt?< ging es Oka durch den Kopf. "Du hörst ihn wohl gerne spielen?" Erschrocken öffnete Oka die Augen. "Erschreck mich bitte nicht so, Hiba-kun! Aber du hast recht." Oka seufzte. "Er spielt wunderschön, und ich könnte ihm ununterbrochen zuhören." Hiba grinste. "Na, na. Das eine sage ich dir: Verliebe dich bloß nicht in ihn, denn es würde ein böses Ende nehmen." Fragend blickte Oka Hiba an. "Vergiss es." wehrte Hiba ab und ging fort. >Nun gut. Wenn er nicht will, soll er es eben bleiben lassen. Ich habe ja noch das Problem mit der Überfahrt zu regeln.< wurde sich Oka seiner Lage wieder bewusst. Nachdenklich stand er auf und ging zu dem kaputten Boot hinüber. >Da ist wohl nicht mehr viel zu machen. Am besten wäre es, wir würden uns ein Floß bauen. Aber wie sollen wir die Pferde transportieren? Die Überfahrt kann sehr lange dauern. Und wir müssten für Tanrei und Taiko zusätzlich Lebensmittel mitnehmen. Tja. Uns wird wohl nichts anderes übrig bleiben ...< Langsam ging er zu Iyo. Er wollte ihn eigentlich nicht bei seinem Spiel stören, doch sobald er in dessen Sichtweite war, hielt er inne und blickte Oka fragend an. Da legte sich eine Hand auf Okas Schulter. Er drehte sich um und sah Hiba der sogleich mit einem grinsen fragte: "Na was hat unser Anführer denn nun beschlossen?" Oka wunderte sich nicht mehr, woher er soviel wusste, sondern nahm es einfach gelassen zur Kenntnis. "Wie es aussieht müssen wir ein Floß bauen. Das ist aber nicht das Problem, viel mehr ist es so ... Wir müssen Tanrei und Taiko zurücklassen." Schuldbewusst blickte Oka in Iyos Richtung, doch er verzog keine Miene sondern nickte nur. "Dann lass uns an die Arbeit gehen." Ende Part 9 Als erstes mal ein GAAAANZ großes SORRY!!!!, dass ich so lange gebraucht habe für den Teil. -.-" Die Englandwoche hat mich ganz schön aufgehalten, und dann hatte ich noch etliche Zusatsproben in der Musikschule... Hoffe ihr könnt mir verzeihen?!?! Tja, wie immer hoffe ich, dass ihr mir trotzdem (schande über mich!) Kritiken dazu schreibt. Meinem Bataleser John_Doe (an der Stelle mal ein herzliches Dankeschön an ihn ^_-) wirds ja ein bisschen zu langatmig... findet ihr das auch?? Glück Auf Ryon ^_- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)