Dreaming Out Loud von Selenay (Oneshots zum Thema Fußball) ================================================================================ Kapitel 1: Erdrückende Stille - Patrick Helmes/Stefan Kießling -------------------------------------------------------------- #078. The Fool Patrick Helmes/Stefan Kießling Du kannst die Wahrheit einfach nicht vertragen, lebst in einer Lüge. Lässt dich von mir ficken um dann wieder so zu tun als wärst du glücklich mit deiner Frau, heile Welt und alles was dazugehört. Meine Gefühle sind dir scheißegal, interessiert dich keinen Pfifferling wie weh du mir mit deinem Verhalten tust. Rufst nur an wenn du Sex willst und dazwischen ignorierst du mich, tust so als würde ich gar nicht existieren. Die anderen machen sich auch schon so ihre Gedanken, denn schließlich waren wir früher unzertrennlich, die besten Freunde. Manchmal wünsche ich mir, dass ich genauso grausam sein könnte wie du, das alles hier nur als einen guten Fick zwischendurch zu betrachten. Ohne Gefühle, ohne Konsequenzen, alles totschweigen. Aber scheiße, dumm wie ich bin musste ich mich in dich verlieben, dachte anfangs aus uns könnte tatsächlich mehr werden und hab mir eingebildet du würdest mich vielleicht auch lieben. Obwohl du mich nur benutzt kann ich einfach nicht nein sagen wenn du anrufst und mich um ein Treffen bittest. Anonym in irgendeinem billigen Hotel in irgendeiner Kleinstadt in der Nähe. Weit genug weg, damit uns niemand erkennt, niemand dahinter kommt was wir im Schutz der Nacht treiben. Jedes Mal aufs Neue schwöre ich mir, dass es das letzte Mal ist, dass ich mich nicht mehr von dir benutzen lasse und schaffe es doch nicht einen Schlussstrich zu ziehen. Sitze wieder auf einem quietschenden Bett in einem Motel und warte darauf, dass du kommst. Das Zimmer ist weiß, unpersönlich und außer dem großen Doppelbett gibt es fast keine Möbel. Schließlich trittst du durch die Tür, schaust mich mit demselben gleichgültigen Blick an wie immer. Machst ein paar Schritte auf mich zu, bleibst dann direkt vor mir stehen und ich verfluche meinen Körper dafür, dass er immer wieder auf deine Nähe reagiert. Kann dein Aftershave riechen und für einen Augenblick schließe ich die Augen, nehme deinen Geruch in mich auf, ehe ich mich vom Bett erhebe. Du schaust mich fragend an und auch wenn ich das eigentlich nicht will, beuge ich mich zu dir und verschließe deine Lippen mit meinen. Du keuchst in den Kuss, vertiefst ihn, drängst dich mir entgegen und deine Hände wandern über meinen Körper. Es dauert nicht lange bis wir beide nackt sind und du dich noch näher an mich drängst. Ich kann spüren wie erregt du bereits bist, als du dich wimmernd an meinem Oberschenkel reibst. Gemeinsam fallen wir auf das Bett und ich schalte einfach meine Gedanken aus, gebe mich der Illusion hin, das dies etwas bedeutet, für beide von uns, auch wenn ich weiß, dass es eine Lüge ist. Deine Augen sind geschlossen als ich dich nehme, nie siehst du mich dabei an und es versetzt mir einen Stich ins Herz. Der Ablauf ist immer der gleiche, doch ich genieße es jedes Mal so mit dir zusammen zu sein, dich heiß und eng um mich zu fühlen und versuche das Ende hinauszuzögern. Streichle dich sanft und doch fest mit meiner Hand und sehe Sterne als sich alles in dir zusammenzieht und du mich mitreißt, betrachte atemlos dein schönes Gesicht unter mir, die verschwitzten Locken die dir in der Stirn kleben. Und jedes verdammte Mal denke ich mir, dass ich noch nie etwas Schöneres gesehen habe. Dann öffnest du die Augen und die Illusion zerplatzt wie eine Seifenblase, holt mich zurück in die harte Realität, die so verdammt weh tut und ich ziehe mich aus dir zurück, da ich genau weiß, dass du mich sonst von dir wegdrückst. Ich falle neben dir aufs Bett und keiner von uns sagt auch nur ein Wort. Geredet haben wir schon lange nicht mehr. Ich könnte dir sagen wie sehr du mich verletzt, wie sehr ich dich liebe und dennoch tue ich es nicht, weil ich weiß, dass es nichts ändern würde. Fast sofort danach stehst du auf und ziehst dich wieder an, schaust nicht ein einziges Mal zu mir als du zur Tür gehst und verschwindest. Kaum bist du weg schlage ich mit den Fäusten auf das Kissen ein und heiße Tränen laufen mir über die Wangen. Ich will nicht heulen, doch ich kann einfach nicht anders, komme nicht mit der Situation klar. Ich bin so ein verdammter Dummkopf, dass ich es nicht schaffe von dir loszukommen und diese Scharade zu beenden, obwohl ich mich damit nur selbst verletze. Der Geruch von Sex liegt noch immer in der Luft und ich muss mich beinahe übergeben, schaffe es dennoch nicht aufzustehen und mich anzuziehen. Habe das Gefühl in der Stille des Raums, die mir so laut vorkommt zu ersticken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)