Uke meets Killer von x_Uka_Ageha_x ================================================================================ Kapitel 2: Auch Auftragskiller können lieb sein ----------------------------------------------- In der Nacht verfolgten mich immer die Bilder jener Menschen, die durch meine Hand gestorben sind. Ihre Leichen, wie sie vor mir liegen, meinen Namen rufen, mich fragen wieso ich das getan habe. All ihre Schreie, ihre Augen, die so leblos waren, ihre Körper blutüberströmt, ihre Gesicht, die mich in jeder Nacht anstarrten, mich beobachten, die nach meinem Leben trachten. Nach all den Jahren wurden es immer mehr und ich kann mich noch an jeden Einzelnen erinner. Anfangs bin ich davon immer scheiß gebadet aufgewacht, aber mittlerweile lässt mich das kalt. Auch diese Nacht träumte ich wieder von ihnen, doch mittendrin verschwanden sie einfach, sie lösten sich in Rauch auf, alles war still, niemand rief meinen Namen oder fragte mich wieso ich das gemacht habe. Es war die erste Nacht, in der ich ruhig schlief, seit ich angefangen hatte. Keine Stimmen, keine Gesichter. Nichts. Alles war schwarz. Es war angenehm endlich mal nichts zu träumen. Ich fühlte mich zwar wie gelähmt, aber sogar das war allemal besser als diese Träume. Am Morgen wurde ich durch die Sonnenstrahlen geweckt, die durch das Fenster in mein Zimmer schienen. Ich blinzelte ein paar Mal und drehte mich dann zur Seite um noch ein bisschen weiter zu schlafen, aber irgendwie war mir warm. Ich strampelte die Decke ein bisschen weg, aber irgendwie fühlte mich noch immer wie gelähmt. Ich machte die Augen auf und sah, dass irgendwer an mir hing. Ich sah genauer hin. Achso, es war nur Itaru. Hm? Itaru? Ich schreckte auf und sprang aus dem Bett. Er wurde davon wach und sah mich verschlafen an. „Was ist denn?“, fragte er verschlafen und kuschelte sich wieder in mein Bett ein. „Ich habe gesagt, du sollst auf der anderen Seite bleiben!“ „War ich doch, oder?“ Ich packte ihn am Shirt und zog ihn aus meinem Bett. „Raus aus meinem Zimmer.“ Damit warf ich ihn mehr oder weniger raus, schlug die Tür vor seiner Nase zu und legte mich wieder in mein Bett. „Du bist gemein!“, schrie er durch die Tür. Was mir herzlich egal war. Ich wollte nur meine Ruhe haben oder ist das sogar zu viel verlangt? Nach kurzer Zeit stand ich dann doch auf, ich hatte Hunger. Ich ging raus aus meinem Zimmer. Von Itaru nichts zu sehen, vielleicht habe ich ihn ja verscheucht, das wäre toll. Leider hatte sich mein Kühlschrank seit gestern nicht wirklich gefüllt. Was esse ich jetzt nur? Mein Geld bringen die eh erst gegen Mittag, sprich bis dahin bin ich verhungert. Ich muss doch noch irgendwo was zu essen haben? Ich suchte ein paar Schränke von mir durch und fand zum Glück eine Packung Müsli. Meine Rettung! Nicht gerade das Bester, aber da kann man wohl nichts machen. Brauche ich nur noch Milch, die hatte ich zum Glück noch reichlich da. Ich machte alles in eine Schüssel und wollte gerade anfangen zu essen, als ich ein dumpfes Geräusch aus meinem Bad hörte. Bitte lass es nicht dieser kleine Bengel sein! Ich ging zur Badzimmertür und machte sie auf. Was zum…? „Wieso liegst du NACKT in meinem Bad!?“, motze ich ihn an. „Ich…ich…habe Shampoo im Auge und bin ausgerutscht…“, schniefte und schluchzte er. Wieso habe ich ihn nur zu mir rein gelassen? Wieso habe ich ihm überhaupt geholfen? „Dann nimm dir Wasser und spül es aus!“ „Ich sehe aber nicht…außerdem brennt es, wenn ich meine Augen aufmache…“ Womit habe ich das nur verdient. „Du bist schlimmer aus die Plagen Gottes!“ „Tut mir leid…“, sagte er leise. Ich ging zu ihm, erst jetzt bemerkte ich den Schaum in seinem Haar und das sein Körper ganz nass war. Verdammt, wieso wird mich jetzt so anders, wenn ich ihn nackt sehe? Ich griff über ihn drüber um an den Duschkopf heran zu kommen, wobei ich gleich mein ganzes Shirt nass machte. Ehrlich mal, womit habe ich sowas verdient? „Nimm deine Hand von deinen Augen.“ Widerwillig tat er was ich sagte. Ich spülte ihm vorsichtig die Augen aus, wie tief bin ich nur gesunken. „Beeil dich bitte, es tut so sehr weh…“, jammerte Itaru mich voll. „Es wäre erheblich leichter, wenn du mal still halten würdest!“ Er zappelte schlimmer herum, als kleine Kinder, die auf den Weihnachtsmann warten. „Aber…aber…“ „Kein Aber! Halt die Klappe! Und verdammt nochmal, halte endlich still!“ Ich hielt seinen Kopf mit meiner freien Hand fest, so konnte ich seine Augen nach nur kurzer Zeit auswaschen. „Geht es jetzt wieder?“ Mache ich mir jetzt schon sorgen? Itaru blinzelte und rieb sich die Augen. „Ja, besser danke.“ Seine Augen waren ganz rot vom ganzen Shampoo, trotzdem lächelte er mich an als sei nichts. Wieso wird mir schon wieder so anders? Ich sollte gehen. „Hier, dusche zu Ende. Ich bringe die ein Handtuch und frische Sachen.“ Ich drückte ihm den Duschkopf in die Hand und ging aus dem Badezimmer. Wieso zu Teufel bin ich so weichlich? Habe ich etwa Mitleid mit ihm? Ich bin so erbärmlich. Ich ging in mein Zimmer und suchte nach einem Handtuch, dann ging ins Wohnzimmer, wo ich gestern meine alten Klamotten für ihn auf den Esstisch geschmissen hatte, ich nahm sie und ging dann wieder ins Bad. „Hui, du bist ja schon wieder da! Willst du gleich mit mir duschen!“ Er hopste auf mich zu. Ich warf ihm das Handtuch zu und legte seine Sachen auf die Seite. „Rede nicht so einen Schwachsinn. Du bist ein Kerl und ich bin ein Kerl, sowas ist ab normal!“ „Gar nicht wahr! Das ist genauso normal wie alles andere! Außerdem stehe ich auf Männer, vor allem auf welche wie dich!“, sagte er schelmisch. „Ich aber nicht! Also lass mich mit deinen Dummheiten in Ruhe!“ Damit ging ich wieder raus und schlug die Tür zu. Ich brauchte langsam etwas Trockenes zum Anziehen. Ich suchte mir eine Jeans heraus und eine Shirt. Ich ging wieder ins Wohnzimmer, gerade als ich mich auf die Couch gesetzt hatte, klingelte es auch schon an der Tür. Wütend stand ich auf und ging zur Tür. Wer da? Ich sah in das Gesicht von Yura. „Komm rein.“ Sie war auch ein Mitglied in der Organisation. Meistens arbeiteten wir zusammen, wenn es schwierigere Aufträge gab oder trafen uns auch so um einen zu trinken. „Hier, dein Geld. Dein nächster Auftrag.“ Kurz, knapp, bündig. Was anderes erwartet man auch nicht von uns. Sie gab mir zwei Briefumschläge, in einem war mein Geld und in dem anderen die nächste Person, die zu beseitigen war und die genaueren Angaben zu der jeweiligen Person. „Duuuuuu Kaiiiii?“ Itaru kam gerade aus dem Bad und trocknete sich die Haare. „Wer ist das?“, fragte Yura so leise wie es nur ging. „Hiiii! Ich bin Itaru und du? Bist du seine Freundin?“, fragte Itaru, der anscheinend nichts gehört hatte, freudig. Wie kann ein einzelner Mensch nur so viel Energie haben um alle zu nerven und vor allem, wie kann er nur immer grinsen, die ganze Zeit? Naja, fast. Ich verdrehte die Augen und versteckte die Briefumschläge schnell in eine Schublade. „Das geht dich nichts an.“, sagte sie eiskalt zu Itaru und wand sich mir wieder zu. „Wohnt der jetzt bei dir?“ Und zeigte auf Itaru, der nur nickte. „Was!?“ Sie sah mich mit einem Blick an, der mir überhaupt nicht gefiel. „Itaru, lass uns alleine, gehe ins Gästezimmer.“, befehle ich ihm fast schon, doch er tat es wirklich. Yura und ich gingen zur Couch und setzten uns. „Wohnt er hier?“, fragte sie mich erneut. „Nein, ich habe ihn nur vorrübergehend aufgenommen, mehr nicht.“ „Du weißt, was es für Konsequenzen haben könnte, wenn er auch nur ein bisschen was mitbekommt.“, flüsterte sie als würde er in der Nähe sein. Ich nickte nur. „Dann wird ihn so schnell wieder los, wie es nur geht!“, sprach sie weiter mit einem ermahnenden Unterton. „Ja doch.“ „Wieso hast du ihn eigentlich bei dir aufgenommen?“ Ich überlegte kurz. Ja warum eigentlich. Ich habe ihm geholfen, er folgte mir bis nach Hause und nervt mich seitdem. „Aus Mitleid, nichts weiter.“ „Gut, ich dachte schon du hättest irgendwie Gefühle für den Kleinen, der ist schwul, oder?“ Sie bekommt auch alles mit. „Nein, ich habe keine Gefühle, für niemanden, erst recht nicht für einen kleinen Quälgeist, der einen nicht mal in Ruhe lassen kann und einem nur auf die Nerven geht, egal was er macht.“ Yura setzte gerade an um etwas zu sagen, da hörte ich die Haustür knallen. Itaru! Ich sprang auf und rannte in das Gästezimmer. Verdammt. Ich sah nach draußen, er war weg. Hat er das etwa gehört? „Sei doch froh, jetzt bist du ihn wenigstens los und hast keinen Stress mehr mit ihm.“ Yura stand hinter mir, ich nickte nur. Sie hatte ja recht, aber wieso war mir dann trotzdem so komisch zu Mute. „Na dann, ich gehe wieder.“ „Tschüss.“ Es war so Ruhig, keiner war da, der einen die ganze Zeit zuredet. Irgendwie seltsam, hatte ich mir wirklich so schnell an ihn gewöhnt? Ach quatsch. Ich kramte meine Umschläge aus der Schublade heraus, dem mit dem Geld legte ich auf meinen Küchentisch, den anderen verstaute ich in meinem Zimmer. Ich zählte das Geld nach, passt alles. Jetzt kann ich mir endlich was zum Essen kaufen, mir knurrte der Magen, als ich ans essen dachte. Ich ging sofort los und packte mir drei Einkauftüten voll mit Lebensmittel und Getränken, zum Glück war der Supermarkt gleich in meiner Nähe. Trotzdem hing ich mit den Gedanken bei Itaru, ich versuchte diese abzuschütteln, doch es wollte nicht ganz so klappen. Er ist schwul! Ich bin nicht schwul! Ich schleppte die Einkäufe nach Hause und trichterte mir ein, dass ich nicht schwul bin. Ich spürte wie ein Regentropfen auf mein Gesicht fiel und sah nach oben, ich sollte mich beeilen. Ich kam gerade noch so nach Hause bevor es richtig anfing zu schütten. Ob Itaru ein Dach über dem Kopf hat? Soll mir doch egal sein! Ich packte meine Sachen aus dem Beutel und aß erst einmal was. Lecker. Ich sah aus dem Küchenfenster. Es wurde immer schlimmer mit dem Regen, man konnte nicht mal mehr mit dem Regenschirm raus gehen ohne dass etwas passiert. Was ist mit Itaru? Ich muss ihn suchen. Verdammt, nein. Ach, scheiß auf die Werte und Normen, ich kann ihn nicht da draußen lassen. Ich zog mir einen langen Mantel mit Kapuze an und rannte dann raus in den Regen. Ich hatte zwar keine Ahnung wo ich suchen sollte, aber egal. Ich rannte einfach mal los. Ich fragte Passanten, die noch bei diesem Wetter unterwegs waren, doch keiner wollte mir antworten, alle wollten sie nur ins trockene. Ich suchte auch an Stellen, wo man sich hätte unterstellen können, aber nichts. Nach einer Stunde waren meine Sachen durchnässt und ich fror. Ich gab die Suche auf und ging wieder nach Hause. Verdammt, was habe ich nur angerichtet. Ich kam wieder am Supermarkt vorbei, wo ich eine Person sah, die zusammengekauert am Boden saß, ich erkannte sie als Itaru. Ich ging sofort zu ihm, er hatte nur meine alten Klamotten an, ein Shirt und die Jeans. Er schien mich nicht mal zu bemerken. Ich zog meine Jacke aus und legte sie ihm über, sie war zwar auch nass, aber besser als gar nichts. Er sah erschrocken auf. Er weinte. „Komm wieder mit nach Hause. Es tut mir leid.“ Ich hielt ihm meine Hand hin. Er zögerte kurz, griff dann aber doch nach ihr. Gemeinsam gingen wir wieder nach Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)