Hinter der Dunkelheit + weitere One-Shots von Runenwölfin ================================================================================ Kapitel 2: Sonnenuntergang -------------------------- Nur das Heulen der Kath-Hunde drang durch die orange leuchtende Steppe und zog die Aufmerksamkeit der jungen Jedi-Ritterin auf sich, die schon seit Stunden bei einem alten Schrein meditierte. Die Unruhe breitete sich in ihr aus, als ihre Gedanken sich wieder auf die Realität richteten. Die mandalorianischen Kriege machten ihr große Sorgen, besonders weil der Rat der Jedi Zeit damit verschwendete darüber zu beraten, ob die Jedi eingreifen sollten oder nicht. Währenddessen konnten die Mandalorianer weiter Unschuldige abschlachten und immer mehr Planeten erobern. Traurig senkte sie den Kopf und richtete sich auf. Datooine, der Planet auf dem sie sich befand, war ein wunderschöner Ort, der zum größten Teil aus Wiesen und Wälder bestand. In den vielen Felsen gab es zahlreiche Höhlen, in denen man Kristalle für Laserschwerter finden konnte. Die Enklave der Jedi war ein Zufluchtsort und die Ausbildungsstätte für Schüler und Padawane. Jemand näherte sich dem Schrein. Die Jedi-Ritterin wusste sofort wer es war. „Revan“, rief der Mann, als er sich näherte. „Hier bist du also. Ich hab mir schon Sorgen gemacht. Die Kath-Hunde sollte man nie unterschätzen. Immerhin jagen sie in der Nacht und die Sonne wird gleich untergegangen sein.“ Revan lachte sanft: „Du weißt doch, dass ich auf mich aufpassen kann, Malak?“ Er nickte eifrig, sein Gesicht färbte sich leicht rot. Revan mochte es nicht welche Wirkung der junge Schüler auf sie hatte. Wenn er in der Nähe war, dann verlor sie ihre innere Ruhe. Das Gefühl in ihrem Bauch machte sie fast verrückt, er konnte ihre Welt erfüllen wie es keiner vermochte, doch sie wusste, dass es nicht erlaubt war. Sie dürfte keine Gefühle dieser Art haben, sie war eine Jedi und eine Jedi liebt nicht. Liebe brachte Abhängigkeit und dies bereitete den Weg zur dunklen Seite der Macht. „Wir sollten zurück zu Enklave gehen. Vielleicht müssen wir schon morgen aufbrechen um den Krieg zu beenden“, meinte Revan und drehte Malak den Rücken zu. „Der Rat wird dem nicht zustimmen. Er hat es abgelehnt sich in diesen Krieg einzumischen“, erklärte der Padawan behutsam. Der Zorn, der in der Jedi-Ritterin wütete, tat fast weh. Sie behielt unter Anstrengung ihre Gelassenheit und schluckte hart. „Das kann doch nicht wahr sein. Es ist die Aufgabe der Jedi die Republik zu beschützen“, sagte sie geschockt. „Wer bitte soll die Mandalorianer aufhalten?“ Der junge Mann schüttelte den Kopf und antwortete ernst: „Ich weiß es nicht, aber der Rat möchte erst abwarten, bevor er etwas unternimmt.“ „Was verstehen die Ratsmitglieder schon? Sie sitzen hier in Sicherheit und sprechen über Dinge, die sie nicht einschätzen können“, meinte Revan betrübt. „Wie viele von ihnen haben mit eigenen Augen gesehen, was die Mandalorianer anrichten? Nie mussten sie versuchen ein Wesen zu trösten, das alles verloren hatte, seine Heimat, seine Familie. Ich glaubte, dass der Rat immer die richtige Entscheidung trifft, aber anscheinend unterlag ich einen Irrtum.“ Malak sah zu Boden, über seine Augen fiel ein Schatten und er wirkte fast bedrohlich. Revan hatte ihn noch nie so erlebt. „Du weißt, dass ich derselben Meinung bin, aber wir dürfen nicht entscheiden, was richtig oder falsch ist. Der Rat hat seine Gründe und wir sollten auf die Weisheit der Jedi vertrauen.“ Er hatte vollkommen Recht. Was war nur in sie gefahren? Eine Jedi-Ritterin sollte sich nicht so gehen lassen und sich dem Urteil des Rates bedingungslos beugen. „Das ist wahr. Verzeih meine voreiligen Schlüsse“, sagte sie sanft zu dem Padawan. „Ich muss noch viel lernen.“ „Das müssen wir alle“ gab der Mann zurück. Sie nickte und setzte ihren Weg fort. Die Kälte, die die hereinbrechende Nacht brachte, umschmeichelte ihren Körper und ließ sie leicht erzittern. So sehr sie sich auch wünschte, sie könnte die Entscheidung des Rates akzeptieren, sie konnte es nicht. Aber sie würde schweigen und tun was von ihr verlangt wurde. Die Enklave wirkte selbst in der Nacht wie ein friedlicher Ort der Meditation und trotzdem empfand Revan ein leichtes Zucken in der Macht, als die Beiden vor einem der Eingänge standen. Es bestand keine Gefahr, nein, es war etwas anderes. Etwas was tief in ihr ruhte, eine Seite, die sie tief in sich gefangen hatte, die an ihr zerrte und ihr sagte, dass der Weg, den sie verfolgte, nicht der richtige sei. Noch einmal sah sie zurück auf die Landschaft und nur noch ein kleiner heller Streifen wies auf die Sonne hin. Sie hatte den Sonnenuntergang verpasst. Dabei liebte sie dieses Schauspiel. Morgen wird es auch noch einen geben, dachte sie und folgte Malak. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)