Licht und Dunkelheit von Tini-sama (Dort wo das Böse lauert) ================================================================================ Kapitel 6: Die Ruhe vor dem Sturm --------------------------------- Der Morgen kam wie immer früh, viel zu früh. Um sicher zu gehen, dass meine Mom auch wirklich nichts mitbekommen hatte, ging ich erstmal runter um mit ihr zu frühstücken. Als sie nichts weiter zu gestern sagte und ich aufgegessen hatte, ging ich hoch ins Bad um mich fertig zu machen. Ich hatte gerade einen Fuß im Badezimmer, als es unten klingelte. Ich beeilte mich umso mehr und war nach fünf Minuten bei Nick und meiner Mom in der Küche. Sie unterhielten sich gerade über den anstehenden ‚Umzug’. Meine Mutter hatte schon alles fertig gepackt, nur ich hatte keine Lust und keine Zeit dazu. Jetzt würde ich sie für zwei Monate nicht mehr sehen, irgendwie eine komische Vorstellung. „Guten Morgen Nick.“ „Na, bist du endlich soweit?“ „Ja, von mir aus können wir los. Ciao, Mom. Viel Spaß in Anchorage.“ Sie drückte mich an sich und nach gut zehn Minuten ließ sie mich los. Zusammen mit Nick ging ich nach draußen ohne meine Mutter noch mal anzusehen. Ich wusste dass sie weinte. Es war ein kalter Morgen, trotz der Kälte schien die Sonne. „Über was hast du dich genau mit meiner Mutter unterhalten? Ich habe nur gehört, dass ihr über den Umzug geredet habt.“ „Bevor du gekommen bist, hat sie mich gefragt, ob wir zusammen sind. Und …“ „Was hast du geantwortet?“ „Sei mir nicht böse, aber ich habe mit ‚ja’ geantwortet. Wenn Ad auf die Idee kommt Nachforschungen anzustellen und deine Mutter sagt, dass wir nicht zusammen sind, wird er dich töten.“ Ich starrte ihn fassungslos an. „Du.. hast… ja gesagt?“ „Ja.“ „Deshalb hat sie mich so komisch angeschaut! Ich habe ihr gestern oder so gesagt, dass wir nicht zusammen sind!“ „Tut mir Leid.“ „Kein Problem. Du wolltest noch was sagen?“ „Ja. Und danach haben wir über die Abflugszeit, über deine Abholzeit und über dein Zimmer gesprochen.“ „Über mein Zimmer?“ „Sie wollte wissen, ob du bei mir im Zimmer schläfst.“ „Na toll! Wann holst du mich ab?“ „Ich gehe gleich nach der Schule nach Hause, hole mein Auto und komm dann vorbei um dich mitzunehmen.“ „O.K.“ In der Schule angekommen, gingen wir in den Chemiesaal. Ashley war schon da. Mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt, dass wir jetzt zusammen kamen. Ich setzte mich neben sie. „Morgen Ash.“ „Hi Rose.“ Irgendwas bedrückte sie, das merkte man ihr an. „Sag mal, hast du was?“ Sie zuckte zusammen, antwortete aber trotzdem. „Es geht mich zwar nichts an, aber … Es geht ein Gerücht um, das du zu Nick ziehst, stimmt das?“ Noch bevor ich einen klaren Gedanken fassen konnte, antwortete Nick für mich. „Ja, das tut sie. Hast du was dagegen?“ Erschrocken drehte sie sich zu Nick um. „Nein, aber…!“ „Kein aber!“ „Nick! Jetzt sei doch nicht so!“ Ich hasste es, wenn er Ashley so anfuhr. „Ich ziehe nur vorübergehend bei ihm ein. Meine Mutter geht auf Geschäftsreise und will mich nicht allein lassen. Sein Vater fährt mit und hat vorgeschlagen, das ich zu Nick ziehe, damit er nicht so allein ist.“ „Aha. Viel Spaß.“ Es war ihr anzusehen, wie sehr es ihr missfiel. Die ersten Stunden vergingen recht schnell. Nach Franzi liefen Nick und ich zusammen in die Cafeteria. Ich hatte Bammel vor Olivers Reaktion, als wir auf unseren Tisch zusteuerten saß allerdings nicht Oli, sondern Geg da. Erstaunt ließ ich mich auf meinen Platz fallen. „Was machst du denn hier?“ „Ich esse.“ „Das sehe ich. Wo ist Oli?“ „In Italien. Wo sonst?“ Verwirrt blickte ich zu Nick rüber. „Hast du nicht gesagt, dass Geg geht?“ „Ja, hab ich, aber das hat sich kurzfristig so ergeben.“ „Habt ihr schon Informationen über Francesco?“ „Ein paar.“ „Lass mich raten. Du sagst mir später darüber bescheid?“ „Stimmt.“ Geg schaute uns abwechselnd an. Irgendwas wollte er wissen, nur was? „Ist was? Warum schaust du uns so an?“ „Ich habe mich lediglich gefragt seit wann ihr zusammen seid. Du hast es ja immer abgestritten.“ „Wir sind seid gestern zusammen, rund eine Minute nachdem du gegangen bist – wenn du es genau wissen willst.“ „Ist es eine Scheinbeziehung oder nicht?“ Ich schaute zu Nick, er beachtete mich gar nicht. Irgendwas lenkte ihn ab. Da er offensichtlich nicht zuhörte, musste ich antworten. „Schein.“ Geg war die Pause, die ich zum Überlegen brauchte wohl zu lang. Er schaute komisch. Ich konzentrierte mich umso mehr auf Nick. Was beschäftigte ihn so? Ich versuchte die Richtung auszumachen, in die er guckte und zu meiner Überraschung schaute er zu Ashley. „Was starrst du sie denn so an?“ Erst reagierte er nicht. Als ich ihn dann anstubste, fuhr er zusammen und schaute mich erschrocken an. „Was hast du gesagt?“ „Ich habe gefragt warum du sie so anstarrst.“ „Ach, nur so.“ Ich merkte genau, wie er und Geg besorgte Blicke austauschten, wollte aber nicht näher darauf eingehen. Die restlichen Stunden vergingen nur mit Müh und Not. Ich freute mich wie ein kleines Kind darauf, dass ich zu Nick ziehen konnte. Nach der Schule lief ich schnell nach Hause, um noch ein paar restliche Sachen (um nicht zu sagen alle Sachen) zusammen zu packen. Ich war gerade dabei meine Sachen nach unten zu tragen, als es klingelte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich ließ meine Sachen fallen und rannte zur Tür. Ich riss sie auf. „So früh hätte ich nicht mit dir gerechnet!“ „Ich habe mich beeilt. Bist du fertig?“ „Klar, ich wollte gerade alles runter tragen.“ Noch bevor ich ausgesprochen hatte, war Nick oben auf der Treppe. Er nahm alle meine Taschen und lief zu mir zurück. Ich machte ihm die Tür auf und schaute noch mal schnell nach, ob ich was vergessen hatte. Als ich davon überzeugt war, nichts vergessen zu haben, ging ich nach draußen und schloss die Tür hinter mir zu. Als ich mich umdrehte, fielen mir fast die Augen raus. Nick stand neben einem schwarzen Audi A4. Ich bemerkte, dass mein Mund offen stand und klappte ihn schleunigst zu. Nick schaute mich forschend an. Als ich keine Anstalten machte, in sein Auto zu steigen, wurde er ein wenig ärgerlich. „Hast du was gegen mein Auto?“ „Nein.“ „Was ist dann los?“ „Dein Auto ist… Wow! Ich hab noch nie so ein Auto aus der Nähe gesehen.“ „Dann steh nicht wie angewurzelt da, jetzt hast du mal die Chance mal in »so einem Auto« zu fahren.“ Nick stieg ein. Immer noch ein wenig bedröppelt, ging ich auf das Auto zu und stieg ebenfalls ein. Die Innenausstattung war überwältigend. Das Auto hatte eine riesengroße, eingebaute Stereoanlage. Die Sitze waren mit Leder überzogen. Das ganze Auto war einfach ein Traum. „Wann fährst du mit dem Auto? Ich habe dich noch nie damit rumfahren sehen.“ „Ich fahre nur bei besonderen Anlässen. Die Stadt ist klein, ich kann alles zu Fuß erreichen. Wozu sollte ich dann das Auto nehmen?“ „Hast du nicht am Anfang gesagt, dass du alles in deinem Viertel protzig findest? Die Autos inklusive? Wie würdest du dann dein Auto bezeichnen?“ „Ich habe zwar gesagt, dass die Villen protzig sind, die Autos auch, aber der Unterschied liegt darin, dass ich nicht mit dem Auto rumfahre, um zu zeigen wie reich ich bin. Ich bin kein Angeber wie die Anderen. Außerdem mag ich schnelle Autos. Das ist ja wohl kein Verbrechen, oder?“ „Na schön, du hast gewonnen.“ Bei der Villa angekommen, lud Nick schnell alles aus und fuhr sein Heißgeliebtes Auto in die Garage. Dann kam er wieder zu mir zurück nahm meine Taschen und ging ins Haus. Er führte mich die endlosen Gänge entlang, bis er irgendwann vor einer Tür stehen blieb. Da er beide Hände voll hatte, machte ich ihm die Tür auf. Mir stockte der Atem. So ein riesiges Zimmer hatte ich noch nie gesehen. Es war fast so groß wie meine Küche uns das Wohnzimmer zusammen. Neben der Balkontür stand ein riesiges Himmelbett, fast so schön wie das seiner Mutter. Ein großer Schrank nahm die gesamte Wand zwischen Bett und Tür ein. So viele Klamotten konnte niemand haben, wie da reinpassten. Gegenüber vom Schrank war ein Schreibtisch. In der Ecke stand eine weitere, kleine Kommode. Nick stellte meine Taschen vor dem Schrank ab. „Ich lass dich erst mal auspacken. Wenn du was brauchst, ich bin nebenan.“ Damit ließ er mich allein. Ich ging zu meinen Taschen und begann sie auszupacken. Als ich damit fertig war, schaute ich mich genauer im Raum um. Mir fiel sofort die zweite Tür auf, die neben der Kommode war und machte sie auf. Ich staunte nicht schlecht als ich das Bad entdeckte. Neben der Tür, in der Ecke war eine Dusche, daneben das Waschbecken und ein großer Spiegel. In der anderen Ecke, war eine Eckwanne. So eine wollte ich schon immer haben! Ein Klo war auch drinnen. Ich verstaute mein Waschzeug und beschloss rüber zu Nick zu gehen um nach Infos zu fragen. Als ich raus ging, bemerkte ich erst, dass ich genau gegenüber von seinem Zimmer wohnte. Was für ein Zufall!? Ich klopfte an und ging ohne auf ein herein zu warten rein. Nick saß vor seinem Schreibtisch und blätterte in irgendwelchen Unterlagen rum. „Kann ich kurz stören?“ Ohne von seinen Blättern aufzublicken antwortete er: „Lass mich raten, du willst neues von Francesco hören!?“ „Ja und nein.“ Jetzt schaute er mich an. „Was soll das heißen?“ „Zum einen ja und zum anderen möchte ich noch etwas anderes wissen.“ Er wirkte leicht verwirrt, als er fragte: „Was willst du denn noch wissen?“ „Du hast Ashley heute so komisch angesehen. Warum?“ „Ich werd’ sie ja wohl noch angucken dürfen, oder?“ „Und warum hat Geg dann auch so komisch reagiert?“ „Hat er gar nicht!“ „Verarschen kannst du wen anders, aber nicht mich! Ich bin nicht blöd. Sag mir was mit Ash ist, vielleicht kann ich helfen!“ Er schaute mir finster in die Augen. Ich wusste auch warum, als ich ihm das letzte mal helfen wollte, habe ich mich zum Lockvogel gemacht, ich konnte es ihm nicht verübeln, das er mir jetzt nichts sagen wollte, aber wenn es um Ash ging, konnte ich noch hartnäckiger werden als bei normalen Themen. „Ich werd’ mich auch nicht in Gefahr begeben, wenn du mir den Grund sagst!“ Nachdenklich betrachtete er mich und fing schließlich doch an zu reden. „Es ist wegen Ad. Er ist oft mit Ashley zusammen. Das war auch schon früher so, aber ich hab den Verdacht, dass er sie töten will. Das …“ „Ad will Ashley umbringen und du erzählst mir erst jetzt davon?!“ „Was hättest du mit Ad gemacht wenn ich dir gestern davon erzählt hätte?“ „Ich hätte ihm eine runtergehauen und angeschrieen, dass er sie in Zukunft in Ruhe lassen soll.“ „Siehst du, deshalb habe ich dir nichts gesagt. Er hätte dich getötet, wenn du ihn geschlagen hättest und das wollte ich nicht riskieren. Ad ist unberechenbar. Ich kümmere mich darum, dass er Ashley in Ruhe lässt.“ „Du als sein Anführer wirst das ja hinkriegen.“ Er stand auf und ging zum Fenster. Irgendwas verschwieg er mir. „Was ist? Was weiß ich noch nicht?“ „Ich kann Ad nicht verbieten Ashley nicht zu töten. Bei Kriegsverhandlungen oder bei Krieg generell, ist man gezwungen in dem Gebiet zu bleiben. Wenn man in dem Gebiet länger als zwei Wochen bleibt – und das ist sicher der Fall – darf ein Vampir dort jagen. Er ist sogar verpflichtet dazu, weil er sonst sterben würde. Im Klartext: wenn Ad Ashleys Blut trinken will, dann darf er das und darauf habe ich keinen Einfluss.“ Erschrocken starrte ich ihn an. Das einzige Thema worüber wir noch nicht gesprochen hatten, war seine Ernährung. Ich überlegte, wie ich Ash helfen konnte, aber mir schwirrte der Kopf. Ich hing an einer Frage fest und wenn ich die nicht loswerden würde, würde ich keinen klaren Gedanken mehr fassen können. „Wie ernährst du dich?“ „Genauso wie die Anderen auch.“ Ich hatte diese Antwort erwartet, aber immer gehofft, dass er sich anders verhielt als die Anderen. Er tötete Menschen um selbst nicht zu sterben. Das war doch etwas anderes als aus Lust zu töten … oder? Ich versuchte mich auf Ashley zu konzentrieren. „Was ist wenn sie deine neue Freundin wird, dann dürfen die Anderen sie nicht töten.“ „Das will und kann ich nicht. Wenn ich Ashley als meine Freundin vorstelle, werden alle Jagd auf dich machen und das will ich nicht. Dazu bist du zu wichtig für m…uns.“ „Du willst das sie stirbt, oder? Sie war dir doch immer ein Klotz am Bein. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt um deine eifersüchtige Ex-Freundin loszuwerden und du musst dir noch nicht mal die Hände schmutzig machen! Sag doch einfach, das dir der Gedanke gefällt, sie ein für allemal los zu sein!“ „Wie kannst du nur so über mich denken?! Ich will sie nicht loswerden. Ich zermartere mir den Kopf schon die ganze Zeit, wie ich sie am besten von Ad loskriege, aber mir fällt nichts ein. Und Francesco trägt nicht gerade dazu bei, einen guten Einfall zu kriegen!“ Wir starrten uns eine Weile böse an. In meinem Kopf herrschte ein völliges Durcheinander. Irgendwie mussten wir Ad von Ash losbekommen, aber wie? „Können wir Ashley nicht irgendwie aus der Stadt bugsieren? Adam wird hier immerhin gebraucht, er wird nicht so leicht von hier wegkommen. Wenn wir die Italiener dann vertrieben haben, kann Ashley wiederkommen, dann darf Ad sie nicht mehr töten.“ „Ja, daran habe ich auch schon gedacht, aber wie willst du Ashley von hier wegkriegen?“ „Das weiß ich auch nicht, aber mir fällt bestimmt bald etwas ein.“ Wir verfielen in Schweigen. Ich versuchte an alles zu denken, was Ash mir gesagt hatte, vielleicht konnte ich daraus einen Plan entwickeln wie ich sie hier wegbringen konnte. Nach einer Weile brummte mir der Schädel. Ich versuchte an gar nichts mehr zu denken, aber das war gar nicht so leicht. Ich schaute mich mal ein bisschen genauer um. Mein Blick fiel als erstes auf seinen Schreibtisch. Ein paar Unterlagen lagen auf einem Häufchen zusammen. „Sind das die Berichte über Francesco?“ Ich deutete auf den Haufen. „Ja.“ „Und was berichten sie über ihn?“ „Er hat vor in der nächsten Woche anzugreifen.“ „Weiß er dass wir Wachposten haben und in welchen Städten die sind?“ „Ja, das weiß er.“ „Das ist gut. Wissen wir wo er eindringen will?“ „Jein. Er ist sich noch unschlüssig. Er schwangt zwischen Edmonds, Cle Elum und Toppenish. Die Anderen drei sind ihm zu weit von Olympia entfernt. Für uns wäre Cle Elum am besten. Durch Seattle durch wäre zu riskant, aber wenn er Cle Elum nimmt, können wir meine bzw. deine Fährte gut unterbringen, da das meiste der Strecke durch Wälder führt.“ „Du willst meine Fährte von Cle Elum aus, bis in die Olympic-Mountains auslegen? Ist es nicht sinnvoller, wenn wir sie nahe an Olympia ranlassen, damit sie dort meine Fährte das erste Mal bemerken? Wenn du meine Fährte von Anfang an auslegst, wird Francesco bestimmt stutzig, das wäre zu auffällig. Wir bereiten am besten jetzt schon alles vor, lassen sie dann später in Olympia eindringen und gehen dann in die Berge.“ Nick schaute nachdenklich aus dem Fenster. „Wenn du sie aber reinlassen willst, wie kommst du dann rechtzeitig in die Berge?“ „Durch Geg. Francesco weiß doch bestimmt, das ihr auch Vorkehrungen trefft und das ihr einen Treffpunkt habt, oder?“ „Ja.“ „Dann ist alles gut. Ich gehe mit Geg, kurz nach ihrer Ankunft los. Wir werden ein bisschen lauter von dem Treffen reden und sagen dass wir jetzt loslegen. Sie werden uns bestimmt folgen. Kurz bevor wir am Rand der Berge sind, wirst du dann mit Oli zu uns stoßen und wir fliegen gemeinsam weiter. Dann trennen sie sich und Francesco wird uns bestimmt folgen weil er dich ja haben will.“ „Was machen wir wenn er in Edmonds oder Toppenish reingeht?“ „Genau das Selbe. Glaub mir, besser geht’s nicht.“ „Na schön. Was machst du wenn er euch Beide angreift noch bevor ihr in den Bergen ankommt?“ „Das wird er nicht tun. Er wird keine andere Möglichkeit haben, an dich ranzukommen. Wenn er uns vorher tötet, findet er dich nicht. Ich denke das er nicht so dumm sein wird uns anzugreifen, bevor du nicht in der Nähe bist.“ Nick dachte eine Weile nach. „Gut, so machen wir’s. Ich habe Adam und Christopher gebeten heute noch zu kommen, wenn du sie auch davon überzeugst, werden wir morgen damit anfangen alles vorzubereiten.“ „Wann kommen sie?“ „So gegen acht Uhr.“ Ich schaute an die Uhr, es war sechs vorbei. „Ich würde dir raten, mich von Ad fernzuhalten. Wenn er auch nur ein Wort über Ashley sagt, ich schwör dir, ich bring ihn um.“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Das will ich sehn.“ „Ich finde einen Weg ihn umzubringen und wenn es das Letzte ist was ich tue.“ Hinter mir wurde die Tür aufgerissen. Unwillkürlich stieß ich einen Laut aus und sprang auf. „Was ist das Letzte was du tust?“ Mir stockte der Atem. Adam und Chris standen im Türahmen und grinsten mir entgegen. „Nichts. Was macht ihr schon so früh hier. Ich dachte ihr kommt erst um acht?!“ „Wir hatten gerade Zeit. Wozu warten, wenn wir jetzt Zeit haben?“ Irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl im Magen, als ich mit Adam sprach, immerhin wollte er meine beste Freundin hier, umbringen. Sie nahmen sich einen Stuhl, setzten sich uns gegenüber und schauten uns erwartungsvoll an. „Erstmal hallo. Schön das ihr überhaupt Zeit hattet. Rose hat sich etwas überlegt, es ist eine gute Idee. Wenn ihr damit einverstanden seid, würde ich sie gerne ausführen.“ Gespannt wandten sie sich wieder mir zu. Ich erklärte ihnen meinen Plan in allen Einzelheiten. Während ich sprach, unterbrachen sie mich kein einziges Mal. Nur ab und zu war ein zustimmendes Gemurmel zu hören. „Habt ihr an dem Plan etwas auszusetzen?“ Chris antwortete mal wieder als erster: „Nein, aber was machst du, wenn dein Plan nicht aufgeht? Wenn Francesco euch schon früher angreift, werden auch die restlichen Vampire auf der Lichtung sterben, ist dir das bewusst?“ „Ja, ist es. Aber was spricht dafür, dass er uns früher angreift? Francesco will Nick und nur Nick – soweit ich das verstanden habe – wenn er uns aber vorher tötet, wird er nicht mehr so leicht an ihn rankommen. Ich denke nicht, dass er das riskiert. Und sollte mein Plan wirklich schief gehen, könnt ihr immer noch rechtzeitig fliehen. Ich werde mit Nick einen ungefähren Zeitplan, später noch erstellen, wenn wir zu der Zeit nicht an unserem Treffpunkt sind, könnt ihr eure Stellungen verlassen. Dann seid ihr wenigstens aus dem Schneider. Außerdem warst du es doch der sagte: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“ Chris setzte zu einem Einwand an, klappte aber schnell wieder seinen Mund zu. Nach einer Weile des Schweigens begann Nick wieder. „Habt ihr noch irgendwas einzuwerfen, oder wollt ihr ihn durchführen?“ Diesmal war es Adam der antwortete. „Wir sind für ihn. Ich frag mich nur, wo du die guten Ideen herbekommst. Wir hätten dich vor 10 Jahren bei der Schlacht um Vancouver gebraucht. Damals war es fast genauso, nur das die Angreifer Inder waren.“ „Ich denke einfach ein bisschen nach. Irgendwann kommt dann so etwas dabei heraus, wie der Plan. Schön das dir meine Denkweise gefällt.“ Irgendwie wurde ich sauer. Ich konnte mir bildlich vorstellen wie, der jetzt so nette Adam an Ashleys Hals hing und sie aussaugte. Ich musste mir verkneifen ihn anzubrüllen und das war gar nicht so einfach. Nick schien das zu merken und wechselte das Thema, wobei er mich nicht aus den Augen ließ. „Habt ihr die Berichte?“ Chris achtete auf Adams Reaktion, doch bevor er überhaupt Luft holen konnte antwortete Ad. „Francesco hat eine meiner Gruppen entdeckt und sie ausgelöscht.“ „Wie viele waren es?“ „Vier.“ Nick holte eine Liste hervor. „Die Namen?“ „Chloe Sullivan, Jan O’Toole, Tom Kreuk und Natalia Underwood.“ Beim letzten Namen stockte er. Nick strich die Namen von der Liste, dabei hatte er einen komischen Gesichtsausdruck. „Wie wurden sie entdeckt?“ „Chloe wollte näher an Francesco ran und wurde unvorsichtig. Francesco hat sie und dann die anderen umgebracht. Sie haben aber herausgefunden wann er vor hat anzugreifen.“ „Wann?“ „Am Dienstag, soweit er sich nicht um entscheidet. Aber ich weiß, dass er nicht weiß, dass wir wissen, was er weiß.“ Jetzt kam ich mir endgültig doof vor. Nicht nur das Vampire in Rätseln sprachen, jetzt kam er auch noch mit so einem Satz. Nick schien das aber nicht zu stören und machte weiter mit seinem Verhör. „Wieso bist du dir so sicher und wie sicher bist du dir?“ „Melanie, die als fünfte zur Gruppe gehörte, konnte fliehen. Sie sagt, dass er sie nicht bemerkt hat. Ich bin mir ziemlich sicher, das er seinen Plan nicht ändert.“ „Gut, dann werden wir am Wochenende alles vorbereiten. Wir treffen uns am Freitag um 10 Uhr in Eldon. Es sollen alle kommen, die zur Verfügung stehen.“ Wie auf Kommando standen beide gleichzeitig auf und gingen. Nick ließ sich auf sein Bett fallen und seufzte. „Das verkompliziert die Sache nur.“ „Was meinst du?“ „Natalia war Adams Freundin. Ich wette er will sich selbst an Francesco rächen.“ Jetzt verstand ich, warum es Ad so schwer fiel ihren Namen zu sagen. „Willst du ihn davon abhalten oder soll ich ihn in den Plan Miteinbauen?“ „Das sehen wir dann am Freitag. Wenn er will, kommt er zu mir und fragt mich.“ „Ich überleg mir trotzdem wo ich ihn noch reinquetschen kann.“ „Wieso fragst du mich etwas, wenn du dann sowieso das Gegenteil machst?“ „Kann ja sein das du das Gleiche machen würdest.“ Er lachte. „Ich muss noch mal weg. Wenn du Hunger hast, geh in die Küche.“ „Wo musst du denn hin?“ „Wenn ich dir das sage, willst du mit und das kann ich nicht riskieren. Bis später!“ Noch bevor ich etwas erwidern konnte, war er verschwunden. Verärgert ging ich rüber in mein Zimmer. Dort ließ ich mich auf mein Bett fallen und dachte über Adam nach. Wie konnte ich ihn so in meinen Plan Miteinbauen, dass er die Chance hatte Francesco zu töten? Das lange Grübeln machte mich hungrig. Ich suchte mir den Weg zur Küche. Als ich dort ankam, wurde mir sofort etwas zu essen gemacht. Nach dem Essen begab ich mich ins Bad. Als ich fertig war, schlüpfte ich unter meine Bettdecke. Ein weiters Mal dachte ich an Adam und die Unterbringung in meinem Plan. Doch bevor ich eine Lösung finden konnte fiel ich in den Schlaf. Der Donnerstag verging ohne besondere Vorkommnisse und ziemlich schnell. Ich musste nicht in die Schule gehen, da Nick es zu gefährlich fand, mich allein in die Schule zu schicken. Er war gerade „geschäftlich“ unterwegs und ließ mich allein in seiner Villa zurück. Meiner Meinung nach, war es gefährlicher in seiner Villa allein zu sein, als in der Schule, aber meine Meinung zählte nicht. Am Abend kam er dann wieder, ignorierte aber sämtliche Fragen meinerseits. Daher zog ich es vor, früher ins Bett zu gehen und meinen Plan für Morgen noch mal zu überdenken, bis ich einschlief. Am nächsten Morgen wachte ich früh auf. Ich zog mich an und ging in die Küche. Dort wartete ein großes Frühstück auf mich. Als ich mit frühstücken fertig war, machte ich mich wieder auf den Weg zurück zu meinem Zimmer. Ich ging gerade an einem Zimmer vorbei, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde. Ich ließ einen Schrei los und sprang zur Seite, gegen die Wand. Erschrocken drehte ich mich um und sah dass es nur Nick war. „Entschuldigung. Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich muss mich erst daran gewöhnen, das du so schreckhaft bist.“ „Was machst du hier? Ich dachte, du bist unterwegs!“ „Ich habe mir bis heute Abend „frei“ genommen, damit du nichts anstellst vor Aufregung oder Langeweile, so wie beim letzten Mal.“ „Warum hast du mir das nicht schon gestern gesagt?“ „Als ich gekommen bin hast du schon geschlafen. Ich wollte dich nicht extra wecken.“ „Nett von dir.“ „Ich weiß. Auf was hast du Lust?“ „Wieso willst du das wissen?“ „An meinem »freien« Tag, möchte ich gerne etwas mit dir unternehmen und dazu muss ich wissen was du machen willst.“ „Machst du alles worauf ich Lust habe?“ Wie ich es mir gedacht hatte antwortete er ohne nachzudenken sofort mit „Ja.“ Als ich anfing zu grinsen wurde es ihm aber bewusst, denn er setzte eine ernste Miene auf und wartete auf das was ich wollte. „Fliegst du mit mir ans Meer?“ Jetzt schaute er mich noch finsterer an als vorher. „Och komm schon! Du hast gesagt du machst alles! Ich möchte ans Meer fliegen! Bitte!“ „Das ist ein schlechter Zeitpunkt.“ „Bitte!“ Ich setzte eine traurige Miene auf und zog einen Schmollmund. „Nicht schon wieder! Noch mal falle ich nicht darauf rein!“ „Bitte, bitte, bitte!“ Flehend schaute ich ihn an. „Na schön! Aber nicht lange und diesmal nehmen wir das Auto.“ Er sah dass ich etwas erwidern wollte und sprach weiter. „Ich kann es nicht riskieren, gesehen zu werden, das musst du auch verstehen.“ „Auch gut. Wann fahren wir los?“ „Gib mir fünf Minuten!“ Schnell lief er an mir vorbei. Ich lehnte mich an die Wand, gut zwei Minuten später kam er mit einem Korb wieder. „Jetzt können wir los.“ Zusammen gingen wir in die Garage. Ich hatte immer noch einen heiden Respekt vor seinem Auto, wusste allerdings dass jegliche Diskussion an Nick abprallen würde und stieg ein. Auf der Autobahn bretterte er schließlich los. „Kannst du etwas langsamer fahren? Sonst kotz ich dein teures Auto voll!“ Entsetzt starrte er mich an, drosselte aber dennoch sein Tempo. Die Landschaft zog – trotz des gedrosselten Tempos – schnell an uns vorbei. Ich versuchte nicht auf die Schnelligkeit zu achten und auch nicht nach draußen zu gucken, dabei fiel mir der Korb ins Auge. „Was ist in dem Korb?“ „Das siehst du dann noch.“ Wir parkten nahe an einer Klippe, unter uns standen hunderte von Schirmen. Die meisten Menschen waren im Wasser. Die Sonne brannte unermüdlich vom Himmel herunter. „Und, bist du nun zufrieden?“ „So halb. Ich wäre lieber geflogen.“ „Du weißt genau, dass das jetzt nicht geht.“ „Ja, ja. Ich sag ja schon nichts mehr. Also was ist in dem Korb?“ „Das zeig ich dir gleich.“ Er ging um seinen Wagen herum, holte den Korb und zog mich mit sich. „Wo bringst … zerrst du mich hin?“ Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, es fiel ihm aber nicht ein zu antworten. Widerwillig ließ ich mich mitzerren und sagte kein Wort mehr. Irgendwann würde er schon mit mir reden. Nach einer Weile – mir kam es wie Stunden vor – hielt er an. Ich lugte an ihm vorbei und bei dem was ich dort sah fielen mir fast die Augen raus. Wir waren auf einen Berg geklettert. Jetzt standen wir auf einer Klippe, die fast 700m in die Tiefe fiel. Ich ging an den Rand und schaute nach unten. Dort sah man nichts außer den Wellen, die sich an der Wand brachen und das aufstobende Wasser. Die Sonne spiegelte sich im Wasser wider und glitzerte wie Diamanten. Kein einziges Wölkchen war zu sehen. „Hier ist es wunderschön!“ Ich drehte mich um. Nick hatte, während ich nach unten geschaut hatte, ein Picknick hergerichtet. „Hab ich das verdient?“ „Ja hast du. Ohne dich hätten wir nicht einen so guten Plan. Ich wollte einfach mal danke sagen.“ „Bitte. Gern geschehen!“ Ich setzte mich auf die Decke und blickte über die wogenden Wellen, bis zum Horizont. Ich hätte nie gedacht, dass mir in Washington mal etwas gefallen würde, aber hier war es so schön, das ich gar nicht mehr weg wollte. Ein kräftiger Wind zog auf und blies mir die Haare ins Gesicht. „Kommt ein Unwetter auf oder warum weht hier so ein starker Wind?“ Nick fing an zu lachen. „Wir sind hier auf einer Klippe rund 10m vom Meer entfernt. Hier wird immer ein starker Wind wehen. Du kommst doch aus Miami, du müsstest doch eigentlich wissen, das Wind erst auf dem Land schwächer wird.“ Ich kam mir mal wieder richtig blöd vor. Er hatte Recht. Ich hatte 16 Jahre in Miami gelebt und so einige Stürme miterlebt. Jetzt lebe ich gut drei Wochen nicht mehr am Strand und schon hatte ich alles vergessen? „Stimmt. Was besprechen wir heute Abend denn noch?“ „Den Ablauf deines Plans, die Gruppierungen und wir trainieren ein bisschen. Das letzte Mal, als wir kämpfen mussten ist rund 10 Jahre her. Mal davon abgesehen, das ich noch nie gekämpft habe außer gegen Adam.“ „Du hast noch nie gekämpft und trittst trotzdem gegen Francesco an?!!“ „Ja klar. Es ist meine Pflicht und außerdem ist Francesco nicht so stark.“ „Was ist dann euer Problem? Ihr habt einen heiden Respekt – um nicht zu sagen Angst – vor ihm. Warum?“ „Er ist nicht ungeheuer stark, das ist wahr, aber er ist ein unglaublich guter Stratege und das macht ihn so gefährlich. Wenn er über unseren Plan bescheid wüsste, dann wären wir verloren, denn innerhalb kürzester Zeit würde ihm etwas zur Vernichtung unsres Plans einfallen. Es geht nicht immer um Stärke, das Köpfchen ist hier am meisten wert.“ „Geg hat gesagt, du hast Adam vertrieben, vom Platz als Anführer. Wie hast du das gemacht?“ „Nur aus versehen.“ „Erklär ja nicht zu genau!“ „Warum interessiert dich das?“ „Ich möchte verstehen warum ausgerechnet du der Anführer bist.“ Ich schaute ich an, er machte jedoch keine Anstalten mir zu antworten. Ich nahm mir etwas zu essen und blickte dann wieder übers Meer. „Als ich verwandelt wurde, kam Adam zu mir, um mir die Regeln zu erklären. Ich bin ausgerastet, habe ihn angegriffen und ihn besiegt. Die Anderen die dabei waren, haben Gerüchte herum gestreut und ich musste mich noch mal mit ihm duellieren. Ich gewann und wurde zum Anführer. Mehr gibt’s nicht zu erzählen.“ „Du wurdest einfach so zum Anführer? Was hat Adam dazu gesagt?“ „Er musste das hinnehmen. Ich habe ihm dann ein Friedensangebot vorgeschlagen und ihn dann zum Verwalter gemacht. Später kam dann noch Chris dazu.“ „Es muss doch einen triftigen Grund dafür geben, dass die zwei immer streiten. Weißt du ihn?“ „Adam und Chris sind Geschwister.“ „Was!?“ „Schau nicht so geschockt, es stimmt die beiden sind Brüder. Adam ist der Ältere.“ „Deshalb streiten sie?“ „Nicht ganz. Bevor Ad gebissen wurde, waren die Beiden unzertrennlich, sie haben alles zusammen gemacht. Aber, wie das halt so ist, eines Abends haben sie sich gestritten. Ad ist daraufhin abgehauen und in der Nacht wurde er überfallen. Damals lebten hier mehr Vampire als heute. Die wurden dann von dem Blutgeruch angezogen und so wurde er zum Vampir. Ich weiß nicht wie er überlebt hat, aber irgendwie hat er es geschafft. Ad gab Chris die Schuld an allem und schlich sich deshalb eines Nachts zu ihm und biss ihn. Seid dem liegen sie ständig im Streit. Nur in Kriegszeiten versuchen sie sich zusammenzureißen, aber auch das ist nicht immer so. Aber irgendwie auch verständlich.“ Jetzt war ich sprachlos. Adam hatte aus Rache seinen kleineren Bruder »getötet«. Kein Wunder das Chris nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Trotzdem tat mir Ad Leid. Für ihn war das bestimmt auch keine leichte Entscheidung oder er hatte erst seinen Fehler eingesehen, als es schon zu spät war. Ich überlegte mir, wie ich Ad dazu brachte, sich wieder mit Chris zu vertragen, aber Nick unterbrach meine Grübelei. „An was denkst du?“ „Ich denke darüber nach, wie sich Adam damals wohl gefühlt haben musste.“ „Das ist aber nicht alles oder?“ „Ich weiß zwar nicht woran du das siehst, aber nein, das ist nicht alles. Ich denke darüber nach, wie ich die beiden dazu bringen kann sich wieder zu vertragen.“ „Du willst was?“ „Ich finde sie sollten sich vertragen. Irgendwann bringen sie sich deshalb noch um. Außerdem sollte man verzeihen können, vor allem Brüder.“ Nick betrachtete mich nachdenklich. „Aus dir werde ich nicht schlau.“ „Na und. Ich verstehe dich auch nicht immer.“ Darauf musste er lachen. „Es ist besser wenn du mich nicht verstehst.“ Dazu fiel mir kein Gegenargument ein und ich stopfte mir einen Keks in den Mund. Die Sonne hatte ihren höchsten Stand erreicht, doch die Wärme erreichte mich nicht, weil der Wind stärker blies als sonst. Plötzlich hörte ich hinter uns Schritte. Wir drehten uns gleichzeitig um. Entweder war ich blind oder er bewegte sich mal wieder so schnell, denn plötzlich stand Adam hinter uns. „Tut mir Leid euch stören zu müssen, aber ich habe Neuigkeiten über Francesco. Es ist wirklich wichtig.“ Er schaute Nick eindringlich an. „Na dann, schieß los!“ „Er hat vor schon am Sonntag anzugreifen.“ „Was?!“ Nick sprang auf. Sofort war seine gute Laune dahin. „Er hat mitbekommen, dass Melanie entkommen konnte.“ „Bist du dir sicher, dass er diesmal nicht mitgekriegt hat, dass wir das wissen?“ „Ja, ich war selbst bei der Gruppe dabei. Er hat uns nicht bemerkt.“ „Gut. Versammle alle in Eldon!“ Er drehte sich um und verschwand. „Wir müssen uns beeilen!“ Schnell räumten wir alles zusammen. Nick nahm mich auf seinen Rücken und schon waren wir in der Luft. Es dauerte vielleicht fünf Minuten, bis wir am Auto waren. Kaum saß ich richtig drinnen, bretterten wir auch schon über die Autobahn. Auf dem Weg nach Eldon sprach Nick kein Wort. Ihm war die Anspannung und die Sorge förmlich ins Gesicht geschrieben. Hätte ich etwas gesagt, um ihn zu beruhigen, wäre er bestimmt ausgerastet, weil ich das so leicht nahm, deshalb ließ auch ich es sein zu reden. Und dann kamen wir auf dem Hafengelände an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)