Battle for Paradise von Alaiya (Special - Digimon Alpha Generation Movie 01) ================================================================================ Zwischenspiel: Band ------------------- Es war bereits kurz vor eins und Jenrya saß noch immer an seinem Computer, während Terriermon auf seinem Bett schlief und sich dort recht breit gemacht hatte. Ab und an blinzelte es, wenn es wach wurde, und hob einmal ein Ohr, doch es sagte nichts. Es hatte es aufgegeben, seinen Partner zur Vernunft bringen zu wollen, der in den letzten Tagen wenig geschlafen hatte und alles andere von der Idee begeistert war, dass seine kleine Schwester ohne ihn über tausend Kilometer entfernt war. Terriermon hatte befunden, dass das Verhalten des Jungen gegenüber seiner kleinen Schwester beinahe manische Ausmaße angenommen hatte, doch hatte es aufgegeben, auf diesen einzureden. Immerhin redete Jenrya sich immer mit irgendetwas heraus. Er schlief nicht, weil er noch Hausaufgaben machen müsse, weil er ein Programm schreiben wolle, weil noch etwas im Fernsehen lief. Natürlich hatten die Ereignisse der Vergangenen Wochen und der Tod des Jungen in Washington ebenfalls mit der Unausgeglichenheit zu tun, das wusste Terriermon. Doch nach sieben Jahren bemerkte es auch die kleinste Veränderung im Gesicht seines Partners und merkte so auch, wie empfindlich er reagierte, wenn jemand Shuichons Urlaub erwähnte. Außerdem wusste es, dass Jenrya sauer auf Takato war, dass dieser überhaupt zugestimmt hatte, und noch schlimmer war es, dass die beiden anderen Jungen dabei waren. Aber Terriermon sagte nichts. Es wusste gut genug, dass ihm bei jedweder Anmerkung zu dem Thema ohnehin widersprochen würde. Und so betrachtete es etwas besorgt, wie Jenrya den Computerbildschirm anstarrte, ehe es versuchte weiter zu schlafen. Doch gerade als es wieder in einen wolligen Halbschlaf gefallen war, wurde es erneut geweckt, als Jenryas Handy, das auf dem Nachtschrank neben dem Bett lag, klingelte. „Eh, Jian, Telefon“, meinte es verschlafen und schaute zu dem Handy hinüber. Noch bevor der Junge aufstehen konnte, siegte die natürliche Neugierde des Digimon über seine Müdigkeit und es krabbelte zum Rand des Bettes. „Eine Email!“, stellte es fest, als es das Handy an sich nahm und nachsah. „Willst du wissen, wer dein Seelenpartner ist?“ Jenrya drehte sich um. „Was?“ Das Digimon sah ihn unschuldig an. „Ich lese nur vor.“ Der Junge nahm ihm das Handy aus den Händen und las kurz über den Text. „Nur eine Kettenmail.“ Er seufzte. „So eine hat Shuichon vor ein paar Tagen schon geschickt“, erinnerte sich Terriermon und erinnerte sich zu spät daran, dass der Name der kleinen Schwester das Gesicht seines Tamers gleich um ein vielfaches verdunkelte. „Moumantai! Moumantai!“, setzte es deswegen schnell hinterher und ließ sich wieder aufs Bett fallen. „Seelenpartner, eh?“, murmelte es dort leise, während sich Jenrya wieder an den Computer setzte. Es kicherte. „Hmm, wenn du so dreinschaust, findest du nie eine Freundin, Jian.“ Doch selbst wenn der Junge es hörte, so ignorierte er die Anmerkung. 1500 Kilometer südlich von Tokyo saß ebenfalls ein Junge, nur wenig jünger als Jenrya, an seinem Computer. Der Junge hatte braune, etwas längere Haare und war erstaunlich blass für jemanden, der so Nahe am Äquator lebte, doch dies traf wiederum auf viele junge Leute in Naha zu. Immerhin waren viele mehr drinnen als draußen. Manche aus Faulheit, andere weil sie für die Schule lernten. Er trug ein einfaches Hemd und eine kurze Hose und sah im allgemeinen nicht sonderlich auffällig aus. Viel auffälliger war sein Computer, beziehungsweise das, was er als solchen bezeichnete und eigentlich ein Clustersystem mehrerer zusammengeschlossener Rechner war, wie man sie eher im Informatiklabor einer Schule erwartet hätte. Auf zweien der drei Bildschirme, waren verschiedene Graphen zu sehen und auf einem der beiden lief eine ganze Reihe sich permanent ändernder Abfragen und Meldungen, durch ein Fenster. Er kaute auf seiner Unterlippe. Er verstand nicht ganz, was am Nachmittag schiefgegangen war, auch wenn er eine Vermutung hatte. Aber eins wusste er: Er hatte es beinahe geschafft. Wenn auch nur kurz, hatte er es geschafft, das Tor zu öffnen. Aber er brauchte noch mehr Daten, noch mehr Signale, um eine stabile Verbindung herzustellen. Für einen Moment wandte er den Blick von den Bildschirmen ab und rieb sich die müden Augen. Dann sah er zu einem Gegenstand, der neben seinem Bildschirm lag. Ein Digivice mit violettem Rand. Jedoch zeigte der Bildschirm nichts an, sondern flackerte, wie ein schlecht eingestellter Fernseher. Schützend legte der Junge seine Hand über das Gerät. „Warte nur, Gomamon. Wir werden uns wiedersehen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)