Battle for Paradise von Alaiya (Special - Digimon Alpha Generation Movie 01) ================================================================================ Kapitel 03: Sonne, Strand und mehr ---------------------------------- Obwohl er furchtbar müde war, konnte Denrei auch in der folgenden Nacht nicht schlafen. Stattdessen wälzte er sich auf seinem Futon hin und her. Es war heiß, der alte Opa – Kais Großvater – schnarchte mit Dracomon und Guilmon um die Wette und während es andere bevorzugten, unter freiem Himmel zu schlafen, so entnervte ihn schon die Tatsache, dass die Wände des Hauses offen waren und die Geräusche des Waldes ungehemmt zu ihm vordrangen. Er fühlte sich nicht wohl, auch wenn er nicht sagen konnte, ob es an der Müdigkeit, der Hitze oder seinem Unwillen hier zu sein lag. Die Tatsache, dass Shuichon ihn bereits mehrfach im Schlaf getreten hatte half ihm auch nicht beim Einschlafen. So verbrachte er einige Zeit auf dem Rücken liegend und mit hinter dem Kopf verschränkten Armen zur Decke hinauf starrend. Irgendwann musste er doch eingeschlafen sein, denn als er die Augen öffnete, war der Himmel bereits rötlich verfärbt. Und während in der Nacht der Wald laut gewesen war, so war das nichts gegen das Morgenkonzert der Vögel, die mit den Zikaden wetteiferten. Die Nacht hatte es zumindest abkühlen lassen und ein leichter Wind wehte hinein. Denrei schloss die Augen und versuchte noch einmal einzuschlafen, doch wie er schon befürchtet hatte, war es ein aussichtsloses Unterfangen. Er seufzte und blieb liegen. Durch den Lärm der Tiere draußen, hörte er das Meer rauschen und irgendwie erinnerte es ihn an das Rauschen des Straßenverkehrs in Tokyo. Er war wirklich ein Stadtkind. Schließlich stand er auf und streckte sich. Dann nahm er seine Kleidung, die gefaltet an der Wand lag und ging ins Bad, um sich umzuziehen. Zumindest musste er zugeben, dass er froh war, dass es überhaupt ein Badezimmer gab, immerhin hatte er gehört, dass es durchaus alte Häuser gab, in denen nie ein solches installiert worden war. So zog tauschte er seinen kurzen Schlafanzug gegen ein weißes T-Shirt und eine kurze Leinenhosen, wusch sich sein Gesicht und faltete seine Sachen, um diese ins Hauptzimmer zurück zu legen. Er überlegte seine Fliegerbrille aufzusetzen, ließ sie aber liegen. Dann nahm er seinen Nintendo DS aus seinem Rucksack, ehe er zur Terrasse ging und in seine Sandalen schlüpfte. So ging er durch den Pfad zwischen die Bäume und über die alte Treppe, auf der er am Abend zuvor fast gestolpert wäre, zum Strand hinunter, um die anderen nicht zu wecken. Doch gerade auf halben Weg landete etwas auf seinem Kopf, und noch bevor er hochsah wusste er, dass es sich um Lopmon handelte. Gerade, als er zu einer Bemerkung ansetze, unterbrach ihn das Digimon bereits mit „Moumantai“. Also seufzte er – schon zum zweiten Mal an diesem noch sehr jungen Tag – und setzte seinen Weg fort. „Du musst zugeben, dass es eine schöne Gegend ist“, meinte Lopmon, als sie keine Minute später am Strand ankamen. „Ja“, erwiderte Denrei halbherzig, als er sich in den Sand fallen ließ und den Handheld öffente. „Du willst mir nicht wirklich sagen, dass du lieber zuhause geblieben wärst.“ Das Digimon stützte sich mit seinen kleinen Händen auf seiner Stirn ab um ihn ansehen zu können. Als er antworten wollte, setzte es nach: „Bei deinem Vater.“ Der Junge zuckte mit den Schultern. „Ich will eigentlich nur meine Ruhe haben“, antwortete er. Lopmon stieß sich von seinem Kopf ab und landete vor ihm. „Also, wenn du meine Meinung hören willst“, begann es. „Solltest du dich ein wenig mehr mit anderen einlassen. Shuichon mag ja ein wenig nervig sein, aber sie bemüht sich wirklich um dich.“ Erst wollte Denrei etwas erwidern, doch dann zuckte er einfach mit den Schultern und sah auf seinen DS, um einen weiteren Gespräch zu entgehen. Natürlich wusste er, dass es mal wieder gut gemeint war, doch das änderte nichts an seinem Unmut. Gegen einen Urlaub in der Digiwelt, hätte er nichts einzuwenden gehabt, aber bei der aktuellen Hitze und seiner allgemeinen Ablehnung von Strandurlauben fand er wenig angenehmes an seinem Aufenthalt hier. Zumal er nicht umher kam, sich wie das fünfte Rad am Wagen zu fühlen und sich gleichzeitig zu fragen, ob es Shoji auch so ging. Immerhin war das hier Takatos Familie. Sie hatten mit ihnen nichts zu tun und es wunderte ihn, dass sie überhaupt willkommen waren. Shuichon störte es natürlich nicht, aber generell schien sie allgemein gut darin, zu ignorieren, wenn sie störte. „Schau nicht so griesgrämig“, beschwerte sich Shuichon, während sie ein Tamagoyaki von seinem Teller klaute. „Du verdirbst mir noch den Appetit.“ „Als ob das so schnell passieren würde.“ Lopmon verdrehte die Augen. Es bekam einen strengen Blick von Wataru Urazoe zugeworfen. „Hunde sollten nicht mit Menschen am Tisch essen“, murmelte der alte Mann. „Nimm dir ein Beispiel an deinen Artgenossen.“ Er nickte zu Guilmon, Dracomon und Gazimon, die auf der Veranda ihr Frühstück zu sich nahmen, wobei die beiden echsenartigen Digimon wirklich wie Hunde aus ihren Schüsseln fraßen. Einzig Gazimon bemühte sich mit Stäbchen zu essen. „Es sind aber doch keine Hunde, Oji“, murmelte Kai und seufzte. „Hmpf“, machte der ältere Urazoe nur und aß weiter. „Wir müssen heute unbedingt ans Meer“, plapperte Shuichon weiter und bediente sich derweil an Shojis Teller. Denrei sah sie an. „Weißt du, es ist noch genug da.“ Er nickte zum Tisch in dessen Mitte noch einige volle Platten und Schüsseln mit Reis, Fisch und Tamagoyaki standen. Das Mädchen ignorierte dies, während Kai lachte. „Wir sind ohnehin schon am Meer“, meinte er. „Aber wir könnten weiter raus fahren“, schlug er dann nach kurzem Überlegen vor. „Es gibt einige kleinere Inseln, die unbewohnt sind und schöne Strände haben.“ „Und Kai kennt sich aus“, stellte Takato fest. „Natürlich.“ Der dunkelhäutige Junge grinste. „Klingt gut“, meinte Shoji nun auch, während Denrei nur wieder seufzte. Etwas mehr als eine Stunde später waren sie erneut auf dem Meer. Wie bereits am Vortag verschaffte der Fahrtwind ihnen Abkühlung, doch was Denrei am meisten freute, war, dass sie weniger Gepäck hatten. Einzig zwei Körbe mit Bento und eine Tasche mit Handtüchern standen neben der Bank im Boot. Heute stand Shuichon neben Kai und ließ sich den Wind in das Gesicht peitschen, während die Ohren von Lopmon auf ihrem Kopf wild wehten. Das Mädchen hatte über das Oberteil ihres Bikinis nichts gezogen und trug ansonsten lediglich eine sehr kurze Hose und Sandalen, was Jenrya wahrscheinlich verboten hätte, wäre er hier gewesen. Das Boot verlor schließlich, als sie sich einer kleineren Insel näherten an Geschwindigkeit und blieb im seichten Wasser schließlich stehen. Mit ein paar Handgriffen hatte Kai den Anker ausgeworfen und sprang dann auch schon ohne zu zögern ins kniehohe Wasser. Zumindest nahm er die Tasche mit den Handtüchern, doch während Shuichon jubelnd die Sandalen auszog und hinterhersprang sahen sich Shoji und Denrei nur entgeistert an. Shoji trug als einziger von ihnen Schuhe und keine Sandalen, die er nun begann auszuziehen, während auch Gazimon nicht all zu begeistert von der Idee zu sein schien, ins Wasser zu springen. Auch Guilmon sprang ins Wasser und brachte dabei das Boot zum Schaukeln, ehe ein Wasserschwall hineinspritzte. „Jetzt kommt schon, beeilt euch!“, rief Shuichon lachend und spritzte weiteres Wasser. „Lass das!“, erwiderte Denrei entnervt und schlüpfte missmutig aus seinen eigenen Sandalen. „Lasst euch nicht unterkriegen“, meinte Takato grinsend zu den anderen beiden Jungen, ehe auch er Kai die etwa fünfzehn Meter zum eigentlichen Strand durch das Wasser folgte. Dracomon stand derweil an der Reling des Bootes und sah ins Wasser. „Geh schon“, beantwortete Denrei die unausgesprochene Frage des Digimon, woraufhin dieses ins Wasser sprang. Dann sah er Shoji an und zuckte mit den Schultern. Ihnen blieb ohnehin keine Wahl. Und so wateten die beiden Jungen und Gazimon zum Strand, an dem sich Shuichon bereits ein Handtuch ausgelegt hatte. „Ihr seid langsam!“, lachte sie, als sich die beiden nährten, blieb von ihnen aber unbeachtet. Der Strand war tatsächlich von ihnen abgesehen vollkommen leer. Der Sand war dunkel, wirkte fast marmorartig, was wahrscheinlich von dem Vulkanischen Ursprung des Gesteins hier herrührte, während hinter dem Strand einige Bäume emporwuchsen und das Land schnell anstieg. „Das war einmal ein Vulkan“, erklärte Kai, als er sah, wie Denrei den Berg hinauf sah. „Aber er ist nicht mehr aktiv.“ Er lachte. Denrei erwiderte nichts, sondern sah sich zu den Digimon um, die bereits durch das Wasser tobten. Auch Shuichon hatte bereits ihre kurze Hose ausgezogen, so dass sie nur noch ihren Bikini trug und war gerade damit beschäftigt einen Wasserball aufzupusten. Der ältere Junge seufzte und ließ sich in den Sand fallen. Zumindest war es im hinteren Teil des Strandes schön schattig und vielleicht hätte er später dort seine Ruhe. Er seufzte ein weiteres Mal, als sein Handy piepte. Mit einem Blick auf den Bildschirm sah er, dass er eine Mail hatte, mit einem weiteren, dass es nur eine weitere Kettenmail war. Schon das dritte Mal – es hatten eindeutig zu viele Leute seine Handynummer. Doch noch bevor er die Mail löschen konnte, landete ein Wasserball hart in seinem Gesicht. „Jetzt komm schon ins Wasser“, rief Shuichon zu ihm hinüber, die zusammen mit Kai, der sich einfach seines Hemdes entledigt hätte, und den Digimon bereits wieder knietief im Wasser stand. „Und du auch Shoji!“ „Vielleicht später“, versuchte sich Denrei halbherzig herauszureden und warf den Ball ins Wasser zurück. „Nein, jetzt!“ Damit lief sie zu ihm hinüber und zerrte an seinem Arm, um ihn zum aufstehen zu bringen. „Wieso bist du überhaupt hier, wenn nicht wegen dem Meer?“ „Weil du mich nicht einmal gefragt hast, ob ich überhaupt mitfahren will?“, erwiderte er genervt. „Jetzt komm schon, Den-kun“, rief auch Kai vom Wasser hinüber und wandte sich an Takato. „Sag mal, bild' ich mir das ein, oder ist der Junge eine ziemliche Spaßbremse.“ Der Angesprochene grinste nur verlegen, während Denrei schließlich seinen Kampf aufgab und auch Shoji sich T-Shirt und Hose entledigte, da er seine Schwimmhose darunter trug. „Du hast ohnehin keine Chance, weißt du“, bemerkte Gazimon auf einem Handtuch sitzen und Denrei meinte fast, dass es hämisch grinste, während Shuichon ihn in Richtung des Wassers zerrte. 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