Battle for Paradise von Alaiya (Special - Digimon Alpha Generation Movie 01) ================================================================================ Kapitel 02: Das blaue Meer -------------------------- „Wow, ist das deins?“, staunte Takato offen, als Kai sie zum Hafen Nahas führte, wo er ein kleines, aber durchaus komfortabel aussehendes Motorboot an einem Pier angebunden war. Sein Cousin grinste. „Jap. Ich hab es von O-jii zu meinem Geburtstag bekommen.“ Er lachte. „Ist zwar etwas alt, aber fährt noch gut. Also keine Sorge, ihr werdet nicht ertrinken!“ Noch bevor er das gesagt hatte, war Guilmon, dass sich mittlerweile aus seinem Koffer befreit hatte, in das Boot gesprungen. „Juhu!“, jubelte es. „Guilmon mag Bootfahren!“ Derweil seufzte Denrei, der hinter den anderen stand leise. Irgendwie vertraute er weder dem dunkelhäutigen Jungen, noch dem Boot, und er fragte sich, warum sie nicht mit dem Shuttelboot fahren konnten. Zudem war er sich sicher, dass es mit fünf Personen, vier Digimon und den Koffern ziemlich eng in dem Boot werden würde. Auch Shoji, der noch immer etwas blass vom Flug war, sah nicht sonderlich begeistert davon aus. „Oh man, was habt ihr denn?“, meinte Shuichon, die die Gesicher der beiden bemerkte. „Wir machen Ferien und ihr seht wieder einmal aus wie zehn Tage Regenwetter. Warum seid ihr überhaupt mitgekommen?“ „Weil du mir keine Wahl gelassen hast“, murmelte Denrei leise und bekam einen bösen Blick zur Antwort. „Moumantai“, flüsterte ihm Lopmon leise zu, während es verkehrt herum auf Shuichons Kopf saß, ehe das Mädchen ins Boot kletterte. „Es wird schon nicht zu schlimm werden“, meinte Gazimon schließlich und sah aufmunternd zu seinem Partner. Dieser seufzte nun auch, nickte dann aber, und folgte ins Boot. Während Shuichon, Shoji, Takato und Guilmon bereits in diesem warteten, blieb es an Denrei und Kai hängen die Taschen, die noch auf dem hölzernen Pier lagen in das Boot zu reichen, während Dracomon das ganze neugierig betrachtete. „Macht Bootfahren Spaß?“, erkundigte es sich, woraufhin Guilmon fröhlich hin und her sprang. „Ja, Bootfahren ist lustig!“ Unsicher, aber trotzdem weitaus begeisterter als Denrei folgte es in das Boot, wobei es als es auf der Reling stand beinahe das Gleichgewicht verlor und fiel, aber noch Rechtzeitig von Shuichon ins Boot gezogen wurden. Und so legten sie ab und fuhren mit höherer Geschwindigkeit, als Denrei es erwartet hatte aufs Meer hinaus. Bald schon hatten sie den befestigten Teil des Hafens hinter sich gelassen und das Wasser wurde klarer. „Wow!“, staunte Shuichon – einmal wieder begeistert wie ein kleines Kind – während sie sich über die Reling lehnte und eine Hand ins Wasser hielt. „Das Wasser ist so klar und blau!“ Kai lachte nur auf diese Feststellung hin, während Denrei, der auf der einzigen Bank des Bootes zusammen mit Shoji, saß die Augen verdrehte. „Fühlst du dich besser, Shoji-kun?“, fragte Takato derweil und saß besorgt zu dem jüngsten der Jungen hinüber. „Ja, es geht wieder“, murmelte er, doch man sah ihm an, dass er sich wohler fühlen würde, wenn sie wieder an Land waren. „Wird da jemand etwa Seekrank?“, erkundigte sich Kai grinsend. „Mir ist nur nicht wohl“, erwiderte Shoji. Erneut lachte Takatos Cousin. „Das erinnert mich daran, wie du das erste Mal hier warst“, meinte er. „Da warst du auch ganz blass um die Nasenspitze, Takato!“ „So schlimm war es auch nicht“, erwiderte der andere Junge. Und während auch Guilmon und Dracomon die Umgebung bestaunten und ihre Krallen ins Wasser hielten, sah Denrei auf das Meer hinaus. Trotz der Fliegerbrille wehten seine Haare immer wieder in seine Augen und geistesabwesent hielt er sie schließlich mit der Hand zurück. Ein Teil von ihm musste ja zugeben, dass die Gegend wirklich schön war, beinahe wie aus einem Werbekatalog. Das Meer war strahlend blau, teilweise türkis, der Himmel nur von vereinzelten weißen Wölkchen bedeckt und selbst die Hitze wirkte auf dem Meer – nicht zuletzt dank des Fahrtwindes – nicht mehr so drückend, wie zuvor. Trotzdem konnte er sich besseres Vorstellen, als eine ganze Woche hier zu verbringen. Nun, zumindest hatte Dracomon Spaß und er selbst ein wenig Ruhe vor seinem Vater. Eine Woche, ohne dass ihn jemand darauf aufmerksam machte, dass er noch keine einzige Zeile für seine Sommerhausaufgaben geschrieben hatte. Vielleicht sollte versuchen es positiv zu sehen. Und doch... Er hätte viel für ein bisschen Ruhe gegeben! Etwa zwanzig Minuten, nachdem sie in Naha abgelegt waren, erreichten sie eine der kleineren Inseln und deren wesentlich kleineren Fischerhafen, in dem Kai das Boot verankerte und ihnen half die Taschen und Koffer an Land zu schaffen. Und wieder ließ Shuichon ihre Tasche stehen, so als wäre es selbstverständlich, dass Denrei oder einer der anderen sie ihr hinterher trug. „Shuichon!“, beschwerte er sich grummelnd. Sie drehte sich um. „Was?“ Er zeigte wortlos auf die Tasche. „Du bist wirklich kein Gentleman“, meinte Kai grinsend und nahm die Tasche, woraufhin Denrei nur die Augen verdrehte. „Ist er wirklich nicht“, bestätigte Shuichon, während sie nun neben dem braungebrannten Jungen herlief. „Danke, Kai-kun.“ „Kai reicht vollkommen“, erwiderte der Junge. Takato, der stehen geblieben war, lachte und klopfte Denrei auf die Schulter, als dieser an ihm vorbei kam. „Nimm es nicht so schwer.“ Der andere Junge grummelte nur. Der Weg, den der einheimische ihnen zeigte, war weder geteert, noch gepflastert, und führte durch einen kleinen Hain, an dessen Eingang einige süßlich duftende Büsche in voller Blüte standen. „Die Gegend ist wirklich schön“, meinte Shoji mehr zu sich, als zu den anderen. „Ja“, bestätigte sein Partner. „Ganz anders als in Tokyo. Und so ruhig.“ „Wartet nur ab! Ihr habt noch nicht O-Jiis Haus gesehen!“, rief Kai, der ein Stück mit Shuichon vorgelaufen war, ihnen zu. „Jetzt kommt. O-Jii wartet wahrscheinlich schon!“ „Gibt es dann was zu essen?“, fragte Guilmon auf einmal. „Klar, gibt es auch!“, meinte der Einheimische. „Juhu! Essen!“ Der Gedanke schien auch Dracomon zu begeistern und es lief zu den anderen beiden voran. Denrei seufzte nur und wurde nun deswegen auch von Shoji angesehen. „Du solltest einfach mal positiver Denken“, meinte dieser. „Wenn du weiter so dreinschaust, verdirbst du uns allen noch die Laune.“ Der Angesprochene zuckte mit den Schultern. „Ich versuch's.“ „Als meine Eltern mich das erste Mal hergeschickt hatten, war meine Laune auch nicht besser“, meinte Takato lachend. „Aber glaub mir, das ändert sich noch, wenn du den Strand siehst.“ Denrei nickte. Eigentlich schwamm er auch nicht gern und noch weniger gern lag er am Strand, da er wahrscheinlich schnell einen Sonnenbrand bekommen würde, aber erneut erinnerte er sich daran, dass er, so ungern er auch mitgekommen war, den anderen die Laune nicht verderben wollte. Nicht zuletzt war es von diesen ja auch nur gut gemeint. So setzte er ein wenig überzeugendes Lächeln auf und folgte den anderen den Weg entlang, der bald viel eher ein Pfad war. Immer wieder konnte er zwischen den Bäumen das Funkeln des Meeres erkennen und schließlich lichtete sich der Wald und sie standen an dem Durchgang einer alten Mauer, die mit Flechten überwachsen war. „Tada“, meinte Kai und zeigte auf den Durchgang, hinter dem ein altes, traditionell gebautes Haus zu sehen war, um dass ein mit großen Steinplatten gebauter Weg führte. „Es hat sich wenig verändert“, meinte Takato und sah sich um. Im Garten, der das Haus umgab, wuchsen weitere blühende Büsche und Blumen, während einige Äste von Bäumen von außen über die Mauer ragten. „Natürlich nicht!“ Kai grinste. „O-jii würde das gar nicht erst zulassen.“ Damit liefen sie um das Haus herum, wohin Dracomon und Guilmon bereits voraus gelaufen waren, da die beiden offenbar mal wieder mit ihrem Magen dachten. Und dabei sollte man gerade von Guilmon, das immerhin schon sieben Jahre in dieser Welt war, besseres erwarten. Kais Großvater saß auf der hölzernen Veranda des offenen Hauses und spielte auf seiner Sanshin. Als die beiden großen Reptilien neben ihn sprangen und schnüffelten, sah er nicht einmal zu verstört aus. „Gibt es was zu essen?“, fragte Dracomon auch direkt. Der alte Fischer hörte auf zu spielen und sah es an, was das Digimon direkt erwiderte und etwas näher auf ihn zukam. Es schnüffelte am Kopf des kleinen Mannes, worauf dieser ihm einen Klaps auf die Nase gab. „Du hast einen anderen komischen sprechenden Hund, Takato-kun?“, fragte er. Takato lachte. „Nein, der hier gehört meinem Freund Denrei.“ Er zeigte auf den anderen Jungen. „Ich glaub, O-kaa-san hat dir gesagt, dass ich Freunde mitbringe.“ Für einen Moment wirkte der Mann etwas verwirrt und sah die drei Fremdlinge und deren Digimon an. „Ja, hat sie. Aber nicht das diese auch seltsame Hunde mitbringen...“ Lopmon stieß sich von Shuichons Kopf ab und schwebte zu dem alten Mann, vor dem es sich verbeugte. „Vielen Dank, dass wir herkommen durften“, meinte er förmlich und zeigte so, dass es trotz Shuichons schlechter Erziehung noch etwas von seinem guten Devabenehmen übrig hatte. Damit erinnerte es auch Shoji, Gazimon und Denrei an ihre guten Manieren. „Vielen Dank!“, meinten sie vor der Veranda stehend und verbeugten sich ebenso. Nur Shuichon hatte ihre Manieren vergessen und erinnerte Denrei mal wieder daran, dass man kaum glauben konnte, dass sie von denselben Eltern erzogen worden war, wie Jenrya. Stattdessen wandte sie sich an Kai. „Was ist mit dem Strand?“ „Komm mit“, meinte der Junge und brachte sie zu einem weiteren Durchgang in der Mauer des Gartens, der in ein kleineres Waldstück reinführte. Und nachdem Dracomon, das sich erst einmal dem kleinen Haus umgesehen hatte, ihnen folgte, seufzte Denrei und tat es seinem Partner gleich. „Das ist ja der Wahnsinn!“, hörte er Shuichon rufen, noch bevor er den leicht bergab führenden Pfad zuende verfolgt hatte und das Mädchen sehen konnte. Als er – dicht gefolgt von Shoji, Gazimon und Takato – ankam, hatte Shuichon bereits die Schuhe ausgezogen und war mit den Füßen ins Wasser gelaufen. „Na, zumindest einer hat Spaß“, meinte Shoji lächeltend. „Ja“, erwiderte Denrei und sah den nicht der großen, aber weißen Strand entlang. Da meinte er aus den Augenwinkeln etwas auf dem Meer zu erkennen, doch als er genau hinsah, konnte er nichts sehen. Wahrscheinlich nur eine Hitzespiegelung. „Ich hab Hunger“, meinte Dracomon auf einmal nüchtern und sah ihn an. „Können wir jetzt was essen?“ Und während Denrei seinen Partner nur verwirrt ansah, fing Shoji unwillkürlich an zu lachen. ___________________________________________ Ja, ich komme endlich dazu, die Geschichte fertig hochzuladen. Von jetzt an wird es jede Woche mindestens ein neues Kapitel zu Battle for Paradise geben :) Immerhin ist die Geschichte letzten Endes auch wichtig für Battle Generation später. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)