Battle for Paradise von Alaiya (Special - Digimon Alpha Generation Movie 01) ================================================================================ Kapitel 01: Ein chaotischer Aufbruch und eine nur etwas weniger chaotische Ankunft ---------------------------------------------------------------------------------- Unausgeschlafen stand Denrei neben Shoji und Takato am Tor der Wartehalle und sah auf die Straße, die zum Flughafen führte. Es waren kaum mehr zwanzig Minuten, bis ihr Flug ging, doch jemand fehlte noch. „Das ist ja so typisch“, grummelte Denrei, dessen Laune durch den wenigen Schlaf nicht gerade besser geworden war. „Wir haben noch etwas Zeit“, erwiderte Shoji, wesentlich besser gelaunt. „Hmm.“ Der andere Junge schaute auf sein Handy, um nach der Uhrzeit zu sehen, als er zwei Emails von dem verspäteten Mädchen entdeckte. „Sie hat mir geschrieben“, stellte er fest und seufzte, ehe er die neuere der beiden Emails öffnete. Diese enthielt genau denselben Inhalt, wie die Mail, die er bereits in der Nacht gelöscht hatte. „Sie hat den Kram weitergeschickt?“ „Die Kettenmail?“, erwiderte Shoji. „Ich habe sie auch einmal von ihr bekommen.“ Denrei schüttelte den Kopf. „Was ist nur mit dem Mädchen?“ Auch dieses Mal löschte er die Nachricht und öffnete die zweite. „Bin auf dem Weg. Hab etwas verschlafen“, las er vor und verdrehte die Augen. „Was ist denn los?“, klang dann eine Stimme aus der Sporttasche, die er neben sich auf den Boden abgestellt hatte. „Fliegen wir endlich?“ Die Stimme gehörte natürlich Dracomon, das für die einmalige Erfahrung des Fliegens ohne Murren seinen Reiseplatz in der Tasche bezogen hatte, während das etwas größere Guilmon sich zusammen mit Gazimon einen Koffer teilte. „Etwas wirst du noch warten müssen“, antwortete Takato an die Tasche gewandt und sah nun ebenfalls auf die Straße, auf der sich zwischen anderen Fahrzeugen ein schwarzes Auto näherte. „Das sind sie!“, rief er aus, da er den Wagen Janyuus erkannte. Kaum hatte der Wagen gehalten stürmte das Mädchen mit Lopmon im Arm und einem großen Sonnenhut auf dem Kopf hinaus, zum Kofferraum und dann mit einer ebenfalls recht großen Sporttasche zu den Jungen. „Tut mir leid, dass ihr warten musstet“, flötete sie. „So spät ist es auch noch nicht“, erwiderte Shoji, während Denrei nur grummelte. „Was machst du denn für ein Gesicht?“ Das Mädchen wandte sich Denrei zu. „Wir fahren in den Urlaub! Urlaub!“ Sie stieß eine Faust in die Luft und tänzelte wild vor ihm her. „Okinawa!“ Lopmon seufzte. „Shuichon!“, rief Janyuu, der nun auch aus dem Auto ausgestiegen war. „Ja!“ Das Mädchen drehte sich um und fiel ihrem Vater um den Hals. „Keine Bange. Ich passe auf mich auf, bin ganz brav und auch ansonsten gibt es keinen Grund zur Sorge!“ Janyuu seufzte. „Wenn ich das so glauben könnte…“ Da meldete sich Lopmon, das nun zwischen Shuichon und ihrem Vater hing. „Ihr erdrückt mich!“ „Tut mir leid!“ Schnell löste sie sich von Janyuu und hob ihren Partner hoch, ehe sie sich den anderen zuwandte. „Es kann losgehen!“ Und dieses Mal war Denrei nicht der einzige, der seufzte. Auch im Flugzeug war Shuichon nicht ruhiger. An Denreis Stelle saß sie nun am Fenster und sah lauthals staunend hinaus, obwohl es nicht ihr erster Flug war. Dabei musste es auch das als Plüschtier getarnte Lopmon ertragen immer wieder an das Glas gepresst zu werden. „Ich hoffe nur, dass es Guilmon und den anderen gut geht“, meinte Takato seufzend und wandte den Blick von ihr ab, um stattdessen zu Shoji zu sehen, der kreidebleich im Sitz neben ihm saß. „Alles in Ordnung mit dir, Shoji-kun.“ Der Angesprochene nickte nur und hielt sich die Hand vor den Mund. „Bist du noch nie geflogen?“, erkundigte Takato sich mitleidig, woraufhin der jüngere den Kopf schüttelte. „Es ist kein so langer Flug.“ Takato klopfte ihm vorsichtig auf die Schulter. Denrei war derweil darauf konzentriert Shuichon, die nun neben ihm saß, beziehungsweise neben ihm auf dem Sitz kniete, soweit zu ignorieren. Einmal wieder fragte er sich, ob sie alles vorausgeplant hatte und mit Absicht einen so kurzen Rock trug, der aktuell wenig brachte. Außerdem hoffte er, dass es Dracomon und den anderen beiden Digimon gut ging, die aktuell recht allein im Laderaum des Flugzeuges untergebracht waren. Er machte sich noch immer Sorgen, dass Dracomon keine Dummheiten anstellte. „Madame“, hörte er auf einmal die Stimme einer Stewardess neben sich und zupfte nach kurzem Überlegen Shuichon am Rock, da offenbar sie gemeint war. Das Mädchen unterbrach ihr Staunen und sah sich um. „Was ist?“ „Setzen sie sich bitte hin“, meinte die Stewardess. „Es dauert nicht mehr lang, bis wir landen.“ Denrei seufzte nicht als einziger erleichtert auf, als das Mädchen sich hingesetzt hatte, auch wenn Shojis Seufzen wohl eher damit zu tun hatte, dass der Flug bald zu Ende war. Obwohl es in Tokyo schon heiß gewesen war, schien es Denrei dort kühl, im Vergleich zu der Insel. Denn obwohl der Wind leicht wehte fühlte er sich schon nassgeschwitzt, kaum, dass sie das Flugzeug verlassen hatten. Er ließ sich von Takato in das Flughafengebäude bugsieren, wo sie allesamt etwas nervös auf das Gepäck warteten, da sich in diesem immerhin auch ihre Partner befanden. „Takato!“, hörten sie auf einmal eine Stimme rufen und wandten sich kurz vom Gepäckband ab, um zu einem dunkelhäutigen Jungen zu sehen, der im Gedränge stand und ihnen zuwinkte. „Kai!“, erwiderte nun der Angesprochene und winkte zurück, woraufhin sein Cousin zu ihnen gelaufen kam und einen nach dem anderen betrachtete. „Wollte nicht Jians Schwester auch mitkommen?“, fragte er schließlich. Die drei anderen Jungen sahen sich um, nur um festzustellen, dass Shuichon nicht mehr, wie einige Momente zuvor, neben ihnen stand. „Wo ist sie hin?“, fragte Shoji, dem es augenscheinlich besser ging, nun, wo sie das Flugzeug verlassen hatten. „Sie findet sich schon wieder“, erwiderte Denrei nur und zuckte mit den Schultern, ehe er sich wieder dem Gepäckband zuwandte, von dem in genau diesem Moment ein Koffer runterfiel und aufsprang. „Takato!“, erklang die jammernde Stimme Guilmons, als dieses sich aufrichtete und einige erschrockene und verängstigte Blicke erntete. „Es ist so warm darin.“ Gazimon hingegen blieb ruhig sitzen, darauf wartend dass jemand was sagte, als eine recht laute Tasche an ihnen vom Band vorbeigezogen wurde. „Denrei! Denrei!“, erklang Dracomons Stimme darauf und mit einem Seufzen nahm der Junge die Tasche vom Band, zusammen mit der direkt folgenden Tasche Shuichons, auch wenn ein Teil von ihm dafür war, diese einfach zu vergessen. So verließen sie schließlich das Gebäude, vor dem Shuichon bereits auf sie wartete, den Blick auf das direkt am Vorplatz gelegene Meer gerichtet. „Das Meer!“, summte sie. „Ich will schwimmen gehen!“ Denrei fasste sich an den Kopf. Normal war es schon schwer, das meist viel zu positive Mädchen zu ertragen, aber das Inselklima schien dies noch zu verschlimmern. Einmal mehr sehnte er sich nach Tokyo zurück und danach, seine Ruhe zu haben. „Wir sollten erst zu Onkelchen fahren“, meinte Kai lachend. „Wenn ihr eure Sachen dorthin gebracht habt, können wir schwimmen gehen.“ „Juhuu“, jubelten Shuichon und Dracomon im Einklang, während die anderen – bis auf Denrei – lachten. Und dieses Mal würde er sich nicht einmal vor dem Schwimmen drücken können. Er seufzte. Der Urlaub fing schon ziemlich chaotisch an und irgendwie hatte er das Gefühl, dass er noch chaotischer werden würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)