It's a heartache von Dahlie (Liebe hat viele Gesichter) ================================================================================ Kapitel 11: Kleine Lichter unter dem Himmel. -------------------------------------------- . . . „Wunderschön!“, strahlte Rose Weasley am 21zigsten Dezember, als sie den Blick über die Landschaft von Hogwarts schweifen ließ. Die große Wiese war mit Fackeln beleuchtet worden, dichter Schnee packte die Landschaft in Zucker und mehrere Lagerfeuer schenkten Wärme. Mehrere Stände waren aufgebaut worden. Entweder für Süßigkeiten, wie Bratäpfel und Zimtstangen, oder aber Stände, die Getränke ausschenkten. Der große See war zugefroren und zwei Hände voll Schüler fuhren Schlittschuhe. Am Steg war auch eine kleine Tanzfläche errichtet worden, wo tausende schwebende Teelichter für eine romantische Atmosphäre sorgten. Die Weasley rieb ihre kalten Fingerspitzen aneinander und beobachtete mehrere Schüler, die dickeingepackt auf dem Weg zu Sitzecken, welche aus Holzbänken mit dicken Kissen bestanden, zogen. In ihren Händen hielten sie Tassen mit dampfenden Flüssigkeiten. „Fred, du hast dich wahrlich selbst übertroffen!“, verkündete Rose ihrem Cousin, der neben ihr am Feuer hockte und sich die Hände wärmte. Dunkelblaue Ohrenschützer schmückten sein Haupt und er grinste breit. „Komplimente bitte an Dome weiter reichen. Das Ganze war ihre Idee“, gab er offen zu und Dominique wurde zu Rose rechten Seite rot. Die Hufflepuff vergrub ihr Gesicht in der Jacke ihres Freundes und brummte: „Du hast aber organisiert, ich habe lediglich Befehle ausgeführt.“ Statt etwas zu erwidern, schwieg Fred und ließ den Blick ebenfalls schweifen. „Nennt es doch Teamwork unter Weasleys“, warf Matt knapp ein und Rose bemerkte, wie sich die beiden Jungen einen ausdruckslosen Blick zuwarfen. Seit dem verhängnisvollen Kuss gingen sie sich achtsam aus dem Weg und ignorierten die Anwesenheit des jeweilig anderen, wenn sie doch einmal aufeinander trafen. Alice zog sich die Mütze tiefer ins Gesicht und ihre Zähne klapperten. Dick eingepackt fror sie immer noch und fragte: „Welche Band spielt eigentlich nachher?“ „Die Rockigen Kobolde und die Schicksals Schwestern und um Mitternacht gibt es ein kleines Feuerwerk.“ Er zwinkerte und alle Anwesenden begriffen, dass es alles andere als klein werden würde. Rose grinste. „Darf ich davon ausgehen, dass Scorpius sich verzieht, sobald er auch nur ahnt, dass die Rockigen Kobolde einen Auftritt haben und zum Takt anstimmen?“ „Jawohl.“ Fred nickte heiter. „Er reagiert irgendwie allergisch drauf. Na ja, vielleicht kippt er sich auch ordentlich ab und kriegt von alldem nichts mehr mit.“ „Wo wir gerade von Trinken reden…“, mischte sich Dominique ein und die anderen Köpfe ruckten zu ihr. „Was hat es eigentlich damit auf sich? Die Jordans machen da so ein riesiges Getue raus.“ Erneut schien Fred erfreut und erklärte: „Wir haben ein paar Überraschungen parat. Die Getränke bestehen klassischerweise aus Butterbier, Zimtkakao und Blutwein, aber auch aus dem Wahrheitselixier und anderen Abenteuern.“ „Stimmt“, warf Matt ein. „Ich habe Lysander bereits gesehen, der Seifenblasen gespuckt hat und Clarks, die mit Schlangenhaaren rumrennt.“ Die Gruppe lachte bei der Vorstellung und Alice verzog leicht besorgt das Gesicht. „Aber etwas Gefährliches ist nicht dabei, oder?“ Fred verneinte und die Longbottom verabschiedete sich. Sie war mit Albus verabredet und sollte vor dem ersten Tanz etwas zu trinken mitbringen, weil er bis zehn Uhr am Brezel-Stand festgehalten wurde. Alice stolperte durch den Schnee und reihte sich ein, um die Getränke zu holen. Als sie an der Reihe war, strahlte Dorian Jordan und sein Bruder stellte mit Erleichterung fest, dass der Ansturm nachließ. Beide sahen aus wie dicke, fette Weihnachtsmänner. „Ho Longbottom, was darf es sein?“ Dennis stieß seinen Bruder in die Rippen. „Wir fragen nicht, schon vergessen? Es wird gesoffen, was auf den Tisch kommt.“ Alice lächelte unsicher. „Habt ihr trotzdem etwas… nun ja, Ungefährliches?“ Die beiden Brüder sahen einander an, schließlich lehnte sich Dennis über die Theke. „Kommt drauf an, wie du ungefährlich definierst. Für wen soll die andere Tasse sein?“ „Ähm… Albus“, gab sie kund und sah auf die verschiedenen Fässer und die Flaschen im hinteren Regal. „Wie wäre es mit etwas, was dir einen unvergesslichen Abend beschert?“, mischte sich Dorian direkt ein und strahlte wie ein Honigkuchenpferd. „Etwas, was die Laune richtig anhebt.“ Es klang harmlos und nicht nach einem schlechten Scherz punkto merkwürdiger Erscheinungen. Alice sprach ihren Gedanken aus und Dorian winkte ab und versprach, dass es keine äußerlichen Veränderungen geben würde. Dann bückte er sich und stellte kurz darauf zwei Tassen auf die Theke. „Alles ganz ungefährlich!“, gestikulierte er beruhigend, doch Alice schnupperte zur Sicherheit doch noch einmal. Das eine roch nach Apfel und Zimt, das andere wie Lakritze. Erfreut und gleichzeitig erleichtert, strahlte sie und beschloss, dass sie Albus die Tasse mit Lakritze auf das Auge drücken würde. Kaum, dass sie den Geschwistern den Rücken zugekehrt hatte, als Dennis seinen Bruder auch schon mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. „Hey, sie wollte etwas, was den Abend unvergesslich macht“, redete er sich raus und hob abwehrend die Hände. Dennis schien Bedenken zu haben. „Ich würde sagen, nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, wird der Abend für Al unvergesslich.“ „Potter wird es verkraften“, meinte Dorian knapp und stellte neue Tassen auf die Theke, doch ein breites Grinsen konnte er sich dennoch nicht verkneifen. „Wird sicher lustig ihn morgen im Zug zu sehen. Total übermüdet und doch zufrieden.“ Dennis verstand und auch er musste lachen, dann sahen sie beide zu der schwankenden Alice, die sich auf zum Brezel-Stand machte. Albus zog sich gerade die bunte Schürze aus und reichte sie weiter an Frank. Erleichtert sah er Alice auf sich zukommen und riskierte einen knappen Blick auf Lorcan, Edmund und Parkinson. Alle drei schienen schrecklich müde zu sein und nickten auf den Holzbänken immer mal wieder ein. Nicht mehr lange und sie würden gewiss den Weg Richtung Schlafsaal antreten. Es schien mal wieder vollkommen Verlass auf Fred zu sein. Zufrieden schritt er Alice entgegen und sie reichte ihm eine Tasse mit einer warmen Flüssigkeit. „Ist vollkommen ungefährlich, haben mir die Jordans versichert. Es soll lediglich die Stimmung heben.“ Er sah, dass sie ihm zuprostete und selbst einen großzügigen Schluck trank. Albus verließ sich auf seine Kindheitsfreundin. Wenn sie sagte, es wäre ungefährlich, dann glaubte er ihr das. Wärme breitete sich in ihm aus und die Kälte wich aus seinen Zehen. Schon den ganzen Abend hatte er an den Füßen gefroren und war froh, dass dem endlich ein Ende gesetzt worden war. Er zog sie grinsend an der Hand mit sich. „Komm, lass uns die Tanzfläche unsicher machen, denn wozu haben wir sonst so lange geübt?“ Im Lauf tranken sie beide die Tassen leer und stellten sie achtlos auf einen der vielen Holztische. Ein neues Lied wurde angestimmt. --- Die Hände ausgestreckt, hockte Rose am Lagerfeuer und starrte in die Flammen. Sie genoss die entspannte Atmosphäre und schaute überrascht auf, als jemand neben sie trat. Scorpius trug seinen grauen Parker und reichte ihr schwarze Handschuhe. Überrascht nahm sie diese an und er bemerkte die rote Nase. Rose sah das Zucken um seine Mundwinkel und hob mahnend den Finger. „Mach dich bloß nicht lustig über mich, denn sonst appelliere ich wieder an deinem Gewissen, dass du mich vom Besen geschossen hast und ich dir eine Platzwunde zu verdanken habe. Meine Rippen schmerzen übrigens-!“ „Ja, ja“, wehrte er ab und steckte seine nackten Hände in die Manteltaschen. Rose richtete sich auf und fragte: „Langeweile?“ – „Nicht mehr lange, denn ich wollte dich fragen, ob du Lust darauf hast, ein bisschen böse zu werden.“ Die Weasley runzelte die Stirn und sah, wie er sich bückte und etwas Schnee zur Hand nahm. Erst als Scorpius ihn zu einer Kugel formte, begriff sie. Belustigt tadelte sie ihn. „Malfoy, Malfoy, du hast wirklich nichts anderes als Flausen im Kopf.“ „Flausen, die Spaß machen“, er grinste spitzbübisch. „Also, bist du dabei, oder muss ich mir einen anderen Partner suchen?“ Zur Antwort bückte sich Rose ebenfalls nach Schnee und bemerkte, dass er sich umsah. „Mal sehen, wen wir einweihen.“ Er grinste noch breiter und Rose folgte seinem Blick. Dann warf er auch schon die Kugel und – traf. Ceres Viscount hatte bis eben noch mit ihren Freundinnen bei einer Tasse Glühwein gestanden. Nun drehte sie sich wie in Zeitlupe um. Schnee fiel aus ihren Haaren, denn Scorpius hatte sie genau am Hinterkopf getroffen. Mit ernstem Gesicht sah sie ihn an und sprach: „Du bist sowas von tot!“ „Vielleicht“, höhnte er und noch bevor Ceres reagieren konnte, traf der nächste Schneeball sie direkt im Gesicht. Scorpius nickte Rose anerkennend zu. „Respekt!“ Der Respekt wurde jedoch auf eine harte Probe gestellt, denn im selben Moment bückte sich Ceres und mit ihr, ihre Freundinnen. Ein Sturm von fünf Kugeln zischte in ihre Richtung und Scorpius versuchte geschickt, auszuweichen. Rose warf bereits die nächste Kugel, doch statt eine der Slytherins zu erwischen, schlug sie Fred geradewegs die Tasse mit Butterbier aus der Hand. Dies ließ er natürlich nicht auf sich sitzen und ließ Tasse, Tasse sein. Scorpius sprang im letzten Moment drei Kugeln aus dem Weg und hörte Sekunden später laute Flüche. Matt und Dominique hatten ihre Zweisamkeit genossen, doch die Kälte hatte dem ein unangenehmes Ende bereitet. Die Schneeballschlacht war eröffnet und Rose schluckte in den nächsten zehn Minuten mehrmals Schnee. Scorpius und sie flüchteten vom Lagerfeuer weg, direkt auf die große Wiese und schließlich zu den halbdunklen Gewächshäusern. Jetzt galt die Regel jeder gegen jeden. Atemlos nutzen sie die Dunkelheit für sich und sprangen hinter mehreren Fässern mit gefrorenem Wasser. „Und jetzt?“, fragte sie luftringend und Scorpius grinste erneut. Langsam wurde ihr klar, dass er das Spiel noch eine Nummer weiter reizen würde. Kurz zog er seinen Zauberstab und murmelte etwas, dann ließ er ihn zurückgleiten. „So, alle sind in einem Radius von zweihundert Meter eingesperrt. Sie kommen erst aus dem Bannkreis, wenn sie uns erledigt haben“, informierte er und Rose sah ihn skeptisch an. „Wer ist alle?“ Kurz dachte er nach und lauschte den Stimmen. „Roxanne, Matt, Dominique, Fred, Lily, Louis, Hugo und Ceres. Der Rest wurde gerade ausgesperrt und kann uns nicht mehr hören und auch nicht sehen.“ - „Na, die sind zu packen.“ Sie nickten einander zu, dann formten sie die nächsten Schneebälle. Sie hörten bereits, wie jemand aufkreischte und ein anderer fluchte. Dann wagten sie es, sich wieder einzumischen. - Ceres Viscount schnappte nach Luft und ließ sich durchgefroren in einem Gewächshaus am Fenster nieder. Die schmatzenden Pflanzen vertuschten ihren hektischen Atem und sie schüttelte sich den Schnee aus ihrer langen Haarpracht. Die Kleidung unter ihrem Mantel war kalt und nass, weil die Kombination von Lily und Louis ihr eine ganze Ladung in den Kragen gekippt hatte. Wirklich unverschämt. In dem ganzen Chaos war es ihr gelungen, zu fliehen, um erst einmal Luft zu holen und feststellen zu können, wer sich alles in Scorpius dämlichen Bannkreis befand. Sie kannte diesen Trick, schließlich gab es mindestens einmal im Jahr eine Schneeballschlacht, wo alle Slytherins mitmischten, doch dieses Mal schien er eine gemischte Truppe daraus gemacht zu haben. Die Veela zog die Handschuhe aus und rieb die Fingerspitzen aneinander. Angestrengt lauschte sie den Stimmen; sie wurden leiser. Lily und Louis waren also eine Gruppe und dieser Hufflepuff und die blonde Veela. Sie wollte gerade aufstehen und sich auf die Suche nach ihrer besten Freundin machen, um mit ihr ein Team zu bilden, als sie hörte, wie Roxanne nach ihrem Cousin brüllte. Verflixt, Hugo hatte sie im ganzen Chaos komplett übersehen. Die Tür zum Gewächshaus glitt leise auf und jemand trat ein. Ein langer Schatten zog sich wegen dem Mondlicht auf dem Boden entlang und Ceres rückte dichter zwischen die Blumenkästen. Sie verspürte nicht die geringste Lust, noch einmal Schnee zu schlucken und vollkommen eingeseift zu werden. Im Team, okay, dann war man nicht alleine, aber so… Die Schritte kamen näher und sie sah, durch die Blüten, dass der Fremde einen Schneeball in den Händen hielt. Ruckartig stellte sie ihm ein Bein und er stürzte. Sie wollte sich aufraffen und flüchten, als eine brutale Hand nach ihrem Knöchel fasste und sie ebenfalls stürzte. Eiskalter Schnee berührte ihren Hals und sie schnappte erschrocken nach Luft, ein erstickter Schrei wollte ihre Kehle verlassen, als jemand eine Hand auf ihren Mund presste und sie gegen einen Blumenkübel drückte. Ein warmer Körper berührte ihren und sie versteifte sich. Ceres hatte die Augen zusammen gekniffen und wartete auf die nächste eisige Masse, als sie den Geruch von Giuseppe ≠ No 4 wahrnahm. Die Slytherin kannte nur einen einzigen Menschen, der danach roch und ihr Herz setzte einen Vierteltakt aus. Laute Stimmen ertönten, sie schienen Opfer zu suchen. Die Schritte wurden hektisch und entfernten sich schließlich wieder. Zaghaft öffnete Ceres die Augen und neigte den Kopf. Sie sah, wie Fred einen Blick riskierte, ob sie in Sicherheit waren. Sein rotbraunes Haar war vollkommen durchnässt, er schien ebenfalls Opfer einer ganzen Gruppe geworden zu sein. Das Schneewasser lief an seiner Wange herab und er nahm seine Hand von ihrem Mund, um sich den laufenden Fluss fortzuwischen. „Tut mir leid, aber das Verlangen nach einer neuen Schneedusche hielt sich in Grenzen“, brummte er und sie schluckte hart. „Bei Merlin, wie ich Scorpius für diesen Bannkreis hasse.“ Ohne, dass sie einen Ton gesagt hatte, reichte er ihr seine Handschuhe und sie nahm sie dankend an. „Wie viele Teams sind wir?“, wagte sie es zu fragen und er antwortete: „Vier, mit Rose und Scorpius. Am schlimmsten sind Lily und Louis. Unfair und voll brutal.“ Sie schwieg, schließlich hatte sie mit den beiden schon Bekanntschaft gemacht. Ceres hob den Kopf und beobachtete, dass Fred weiterhin achtsam über die Fensterbank linste. Die Veela sah den Schnee in seinem Kragen und hob die Hand um ihn davon zu befreien. Ceres spürte, wie er sich versteifte, als er ihre Berührung bemerkte. Es war das erste Mal seit langem, dass sie wieder alleine waren. Abgesehen von der Begegnung im SV-Raum, waren sie das letzte Mal in den Sommerferien alleine gewesen. Fred ergriff ihre Hand und sah sie kühl an. „Lass das.“ Statt sich einschüchtern zu lassen, neigte sie leicht den Kopf. „Ist es dir unangenehm, wenn ich dich berühre?“ Ihre Direktheit sorgte für eine verkniffene Miene seinerseits. „Du weißt genau, warum ich es nicht mag.“ Die Slytherin war versucht durch sein nasses Haar zu streichen, doch sein fester Griff hielt sie davon ab. „Verdammt Ceres, du bist mit Scorpius verlobt!“, zischte er ungehalten und sie rollte mit den Augen. „Was dich aber in den Ferien nicht davon abgehalten hat, mit mir zu schlafen!“ Fred ließ ihre Hand los und schenkte ihr ein höhnisches Lächeln. „Oh natürlich, in den Ferien war ich gut genug, um in die Gunst einer Viscount zu kommen.“ Kälte schlich sich in seine Augen. „Immer nur in den Ferien, wenn du nebenher Roxanne die beste Freundin vorheuchelst.“ Fred wusste, dass er gemein war, aber er konnte nicht anders. Einen kurzen Augenblick hatte er daran gedacht, ihre zarten Finger zu spüren, doch dann war sein Verstand zurückgekommen. Ceres hatte viel zu viel Macht über ihn. Und in jeden Ferien bewies sie es ihm. Seit der fünften Klasse hatte er immer wieder mit ihr geschlafen. Sie war seine Erste gewesen und auch die einzige, die den körperlichen Akt zu etwas Besonderen gemacht hatte. Zurück in Hogwarts hatte er gehofft, sie würde etwas für ihn empfinden und das Verhältnis, das sie zu einander pflegten, öffentlich machen. Doch stattdessen eröffnete Scorpius ihm bei einem Besäufnis das schreckliche Geheimnis über die Verbindung zwischen Malfoy und Viscount. Noch nie hatte Fred sich so erniedrigt gefühlt und beschloss, sie aus seinem Kopf zu verbannen. Doch statt sie zu meiden, war er ihr in den nächsten Ferien wieder verfallen. Immer wieder. Sie war die beste Freundin seiner Schwester und er hatte ihr Versprechen müssen, sie niemals anzurühren. Ein Versprechen, dass er immer wieder gebrochen hatte. Scorpius gegenüber hatte er stets geschwiegen, wenn dieser ihm von seiner hübschen Verlobten vorgeschwärmt hatte und ihn wissen ließ, dass er Ceres irgendwann dazu bringen würde, unter ihm zu liegen. Fred schwieg zu der Tatsache, dass sie sich ihm freiwillig hingab. Als er in den letzten Sommerferien angesprochen hatte, dass sie verlobt war und sie so nicht weiter machen konnten, war sie schweigend gegangen. Kühl und gleichgültig hatte sie das seltsame Verhältnis zwischen ihnen beendet und Fred hatte es hingenommen. Es war eine stumme Vereinbarung zwischen ihnen gewesen, dass sie niemals über das sprachen, was zwischen ihnen vorgefallen war, schließlich stand zu viel auf dem Spiel. Der Preis von wichtiger und ehrlicher Freundschaft war ihnen für die Wahrheit zu hoch, weshalb sie sich beide in Schweigen gehüllt hatten. Erst als Scorpius verlauten ließ, dass dieser mit Ceres geschlafen hatte, war es, als hätte jemand einen Schalter bei ihm umgelegt. Zwar hatte er auch schon vorher mit dem einen oder anderen Mädchen Sex gehabt, nur um ihr zu beweisen, dass er sie nicht brauchte, doch dass sie die Rolle als Verlobte akzeptierte, hatte ihm vor Augen geführt, was er nicht wahrhaben wollte. Sie bedeutete ihm mehr, als nur eine Ferienaffäre. Ceres besaß sein Herz und war jederzeit bereit, es fallen zu lassen. Fred hasste sich dafür, dass sie so viel Macht über ihn hatte. Zuerst schob er es auf ihre Veela-Gene, dann auf den Reiz des Verbotenen, doch mittlerweile wusste er, es war ihr ganzes Dasein, das ihn so fertig machte. Es war das erste Mal, dass er sich zu einer Hexe hingezogen fühlte und gleichzeitig war sie die Einzige, die er nicht haben durfte. „Du heuchelst doch auch den besten Kumpel“, riss sie ihn aus seinen Gedanken und lehnte sich zurück. „Und innerhalb der Hogwartszeit lässt du mich wissen, dass du jede haben kannst, dein Verhalten ist nicht besser.“ „Willst du mit mir allen Ernstes über mein Verhalten diskutieren?“, spottete er leise und sah, wie sie sich auf die Unterlippe biss. „Nein, schließlich hast du aus irgendeinem nicht simplen Grund vor vier Wochen damit aufgehört, dich wie ein notgeiler kleiner Junge zu verhalten.“ Der Vergleich kratzte an seinem Ego und Ceres zwang sich, ruhig und kühl zu bleiben. In seiner Gegenwart fiel es ihr immer sehr schwer, die Maske einer Viscount aufrecht zu erhalten. Fred ließ sich zu einem Grinsen herab und es gefiel ihr gar nicht. „Ich habe eine brauchbare Schlampe gefunden, die mir zu Diensten ist und mich ausreichend beschäftigt.“ Etwas in Ceres krampfte sich zusammen. „Herzlichen Glückwunsch!“, zischte sie ihm entgegen, doch bevor sie noch irgendetwas anderes sagen konnte, sprach er auch schon: „Interesse daran ihren Platz einzunehmen?“ Diese unverschämte Forderung ließ die blanke Wut in ihr aufsteigen und sie holte mit der Hand aus. Doch noch bevor sie ihrer Wut Ausdruck verleihen konnte, drückte er beide Handgelenke gegen die Wand und seine kalten Lippen streiften ihre. Sanft und seltsam vertraut ließ sie diese Geste geschehen und öffnete die Lippen. Fred küsste sie, wie es kein anderer Junge tat. Respektvoll, zärtlich und auf seine Art und Weise leidenschaftlich. Sie schmeckte Butterbier und spürte, wie er ihre Handgelenke losließ und sie an der Hüfte näher zu sich zog. Bestimmt strich sie durch sein nasses Haar und schloss die Augen, um diesen warmen und einzigartigen Moment zu genießen. Sie konnte ihn nicht haben, schließlich war er der Bruder ihrer besten Freundin und ein Freund ihres Verlobten. Doch gleichzeitig gab er ihr das Gefühl, eine ganz normale Hexe zu sein. Ihr Aussehen schien bei Fred nicht der entscheidende Faktor zu sein, auch nicht der Veela-Charme, sondern das, was sie wirklich war. Zickig, arrogant und hinterhältig. Seine Zunge drängte sich ihrer entgegen und sie knabberte sanft an seiner Unterlippe. Ceres bemerkte seine warmen Hände an ihren Oberschenkel, die dicke Strumpfhose war nass vom Schnee, doch seine Wärme vertrieb das unangenehme Gefühl von Nässe. Freds Atem streift ihr Gesicht und Ceres spürte, dass ihr Herz sich schmerzvoll zusammenzog. Sie liebte diesen vollkommen anderen Weasley. Warum, konnte sie nicht genau definiere. Vielleicht, weil er zwar das rotbraune Haar eines Weasleys aufwies, aber keine der typischen Eigenarten besaß. Fred war zu Recht in Ravenclaw, nur ließ er es seinen Gegenüber viel zu selten spüren, dass er eigentlich ein cleveres Kerlchen war. Einzig McGonagall schien hinter die Fassade des Ravenclaws gesehen zu haben, weshalb er nun das Amt des Schulsprechers bekleidete. Die Veela wusste, dass er eine hinterhältige und dreiste Ader besaß und sich gegen etwas sträubte. Manchmal fragte sie sich, ob er mit allen Mitteln verhindern wollte, dass man ihn mit seinen Onkel in einem Topf warf und er keinesfalls seinen Namen gerecht werden wollte. Sie drehten sich, er lehnte nun an der Wand und sie setzte sich auf seinen Schoß. Atemlos löste Ceres sich von ihm und ließ ihre Lippen an seinem Hals entlang wandern. Er stieß ein verräterisches Keuchen aus und murmelte: „Lass das beißen.“ Ein Lächeln glitt über ihre Lippen und sie war versucht, ihm ein kleines Merkmal zu hinterlassen, doch sie wusste, dass er ungehalten reagieren würde. „Ceres, ich warne dich“, wiederholte Fred sich und seine rechte Hand wanderte über ihren Po und hob den Rock hoch. Eine Gänsehaut rieselte über ihren Körper, als er sanft eine Pobacke knetete und schließlich die Strumpfhose runter zog. Ihr weiches und kaltes Fleisch in seiner Hand fühlte sich gut an und er wollte mehr. Fred nahm die andere Hand zu Hilfe und empfand puren Hass auf seinen Freund, der in ihren Genuss gekommen war. Erst, als er sie leise stöhnen hörte, begriff er, dass seine simple Handlung sie erregte. Doch noch bevor er diesen Augenblick vertiefen konnte, schloss er kurz die Augen und genoss ihren warmen Atem in seiner Halsbeugen. Es war falsch, so unsagbar falsch, dass sich sein Magen zusammen zog. Diese erkenntnis schlug in seinem Innersten ein, wie ein Feuerwerk. Fred schluckte hart, dann zog er die Strumpfhose und den Rock wieder an seinen rechtmäßigen Platz. Sein Verstand gewann wieder die Oberhand. Es war vorbei, bevor es richtig angefangen hatte. „Wir sollten aufhören, bevor uns noch einer sieht“, sprach er gleichgültig und spürte, wie sie sich versteifte. Ceres löste sich von ihm. Gekonnt strich sie ihr langes Haar zurück und erhob sich. Die Slytherin schien schneller eine Wand zwischen sie schieben zu können, als er geahnt hatte. Trotz ihrer plötzlichen Kälte, empfand er sie immer noch als anziehend. Fred wusste, hätte er sie nicht plötzlich von sich gestoßen, hätte sie sich in seinen Armen hingegeben. Das war das Seltsame an ihrer Beziehung. Sie selbst hatte ihn immer wieder abgewiesen und doch suchte sie genauso oft seine Nähe. Manchmal wusste er nicht, wie er ihre Gefühle für ihn beschreiben sollte. Es war zu irrend. Stimmen drangen an sein Ohr und er ergriff ihre Hand um sie schnell mit sich zu ziehen. Die Schneeballschlacht war noch im vollen Gange und wie es aussah, waren erst Dominique und Matt Außergefecht gesetzt worden. „Tut mir leid“, sprach er ruhig. „Aber ich kann das nicht mehr.“ Noch bevor Ceres realisierte, was er ihr damit zu verstehen gab, riss er die Tür vom Gewächshaus auf, ließ ihre Hand los und verschwand. Zurückblieben ihr zerbrechliches Herz und ein dicker, schmerzvoller Klos in ihrem Hals. Seltsame Leere erfasste sie. --- Ihm war warm. Schrecklich warm. Albus keuchte hörbar und schnappte nach Luft. Innerlich hatte er das Gefühl zu verbrennen. Er spürte, dass seine Wangen glühten und das Blut in seinen Adern so heftig pochte, wie nach einer Impfung. Alice hatte seinen Schweißausbruch bemerkt und ihn fürsorglich ins Krankenzimmer bringen wollen, doch als seine Beine plötzlich nachgegeben hatten, hatte sie sich für den Raum der Wünsche entschieden. Zu ihrem Glück war er leer und als sie die rettende Tür aufgestoßen hatten, hatten sie ein großes Bett und eine einladende Sitzecke vorgefunden. Ein dampfender Krug mit Tee stand auf dem Nachttisch und Albus hatte erst verblüfft die Stirn gerunzelt. Er war nicht krank, aber scheinbar war sie zu der Annahme gekommen, dass er kurz vor einer heftigen Grippe stand. Hilfsbereit hatte sie ihm aus den dicken Stiefeln geholfen und er sich den Pullover über den Kopf gezogen. In Shirt und Boxershort wurde ihm jedoch nicht kälter. Sein ganzer Körper schien zu brennen. Ratlos saß Albus auf der Bettkante. „Vielleicht sollte ich Madam Promfrey holen“, überlegte Alice, doch er wehrte ab. „Nein, ich bin nicht krank. Mir ist nur so warm.“ Er sah, wie sie ein nachdenkliches Gesicht machte. „Hey komm, lasst uns jetzt nicht darüber diskutieren, was für eine Art Grippe ich haben könnte, denn ich verspreche dir, ich habe wirklich keine!“ Überrascht sah sie ihn an. „Woher willst du wissen, dass ich daran gedacht habe?“ „Man sieht es dir an der Nasenspitze an“, witzelte Albus, als sie sich doch tatsächlich an die Nase fasste. „Gar nicht wahr!“ Der Potter musste lachen und gestehen, dass ihm der Abend bislang ein großes Vergnügen bereitet hatte. Lorcan, Edmund und Parkinson waren am Tisch eingeschlafen und zwei Ravenclaws hatten sich scheinbar nach Freds Anweisungen darum gekümmert, dass sie den Weg ins Bett fanden. Die Tanzfläche mit Alice zu stürmen war mehr als heiter gewesen. Natürlich war sie ihm immer wieder unbeholfen auf die Füße getreten, doch er hatte es ignoriert und sie weiterwirbeln lassen. Als die Schicksals Schwestern gekommen waren, war ganz Hogwarts außer Rand und Band gewesen. Alice mit eingeschlossen. Es war kein Geheimnis, dass sie seit der Kindheit ein Fan der Hexen war. Erst als die Rockigen Kobolde gekommen waren und die Bühne auseinandernahmen, hatte Albus den Blick nach seinem besten Kumpel schweifen lassen. Die Hitze war über seinen Körper gerollt, wie eine Lawine, ganz plötzlich. Er warf sich zurück und betrachtete die Dunkelhaarige, die ihn noch immer skeptisch ansah und schließlich den Raum musterte, um ihn das Gefühl von Sicherheit zu geben. Die Longbottom warf ihren Mantel achtlos auf einen Sessel und wickelte ihren Schal von ihrem Hals. „Ich finde den Raum immer noch sehr komplex“, sprach sie und er sah auf ihren Rücken. Das dicke, dunkelrote Wollkleid stand ihr gut und Albus neigte den Kopf. Im ersten Moment war er verblüfft über die Tatsache, dass er ihr auf den Hintern geglotzt hatte, doch sie schien davon nichts mitzubekommen, denn Alice redete munter weiter. „Es gab ihn schon in der Schulzeit unserer Väter, sie haben-!“ Er folgte ihren Worten nicht mehr, sondern sah auf die schmalen Beine in Strumpfhose und den Fellstiefeln. Sie war schon immer sehr schmal gewesen und auch jetzt, wo sie bereits volljährig war, besaß sie kaum Rundungen. Der Potter-Spross setzte sich aufrecht hin und betrachtete die weißen Hände, die dafür sorgten, dass das Feuer im Kamin größer wurde. Scheinbar in Gedanken, strich sie sich eine Haarsträhne hinter das Ohr und er bildete sich zu seiner Verwirrung ein, dass er den Duft von frisch gedrucktem Papier und Orangen wahrnahm. Albus rief sich zur Besinnung und gab letzten Endes der seltsamen Hitze die Schuld für seine Gedanken. „-kaum zu glauben, dass er vollkommen ausgebrannt und zerstört war, als-!“ Sie sprach noch immer über den Raum und Albus nahm wie aus weiter Ferne wahr, wie er sich erhob. Alice schritt zu dem neuerscheinenden Bücherregal. Scheinbar wollte sie ihn nicht alleine lassen und ihre Gedanken hatten sich verselbstständigt. Der Schwarzhaarige trat hinter sie und war versucht, seine Lippen auf ihren Hals zu legen. Gerade noch rechtzeitig hielt er inne und strich schließlich durch ihr kurzes, glänzendes Haar. Wieso tat er das? Sein Körper schien jemand anderen zu gehören und erschrocken fuhr Alice herum, als sie bemerkte, wie dicht er hinter ihr stand. Ihr Rücken stieß gegen das Regal und sie lachte. Albus konnte ihre Unsicherheit förmlich spüren. Er selbst hatte das Gefühl, sein Selbst entfernte sich mit jeder Sekunde einen weiteren Schritt aus seinem Körper, während jemand anderes ihn übernahm. Der Blick des Potters glitt von ihrem Gesicht über ihren Oberkörper und als seine Augen zwei gewölbte Hügel unter dem Kleid ausmachen konnten, musste er sie schließen. Albus zwang sich zur Ruhe, doch statt beherrscht zu bleiben, verlor er vollkommen die Kontrolle. Das Grün seiner Augen wurde dunkel und matt. Alice wollte etwas sagen und der plötzlichen Nähe mit einem banalen Satz wieder zur Distanz verhelfen, als ihr Blick unweigerlich nach unten glitt. Ihr Hals fühlte sich merkwürdig trocken an, als sie begriff, was sich stumm zwischen ihnen abspielte. „Albus, ich-!“, weiter kam sie nicht, denn er drückte sie mit solch einer Kraft gegen das Regal, dass sie erschrocken nach Luft schnappte und einen Augenaufschlag später seine rauen Lippen auf ihren spürte. Vollkommen überrumpelt ließ sie es geschehen. Ihre Hände krallten sich in sein Haar, er hob sie an der Hüfte hoch und drückte sich an sie. Alice spürte die Wärme, die seinen Körper befallen hatte und gleichzeitig roch sie Harz und Schnee. Seine Zunge trennte ihre Lippen, willig ließ sie ihn eintauchen und schaltete ihren Verstand vollkommen aus. Sie wusste nicht warum, denn normalerweise ließ sie ihren Verstand für jede Handlung sprechen. Doch dieses Mal stellte sie ihr Herz über sämtliche Richtlinien. Ihr dummes, kleines Herz wollte das. Wollte ihn. Es lechzte von ihm geliebt und beachtet werden. Die Longbottom nahm nicht wahr, wie er sie Richtung Bett trug; als er sie dort auf die Matratze gleiten ließ, sich über sie beugte und sie seine Erektion spürte, riss sie die Augen auf. „Du-!“, wieder versagte ihr die Stimme, dieses Mal, weil sie seine Hände an ihren Beinen entlangwandern spürte. Er zog die Stiefel von ihren Füßen und zerrte ungeduldig an der Strumpfhose. Erst als er nackte Haut unter seinen Händen wahrnahm, wurde Albus wieder ruhiger. Seine Lippen hauchten sanfte Küsse auf ihren Hals und Alice warf den Kopf in den Nacken. Haltlos gruben sich ihre Hände in sein widerspenstiges Haar, Hitze stieg in ihr auf und erregt begann ihr Körper, zu zittern, als er ihr Wollkleid höher schob. Albus zog sich das Shirt vom Kopf und sie betrachtete mit roten Wangen seinen entblößten Oberkörper. Ehrfürchtig strich sie mit den Fingern über die leichte Nachbildung der Muskeln. Sie spannten sich unter der Berührung an. Unerfahren zeichnete sie die Oberarme nach und sah ihn erschrocken an, als er ihre Hände nahm und sie seinen Bauch entlang führten. Mutiger, als sie eigentlich war strich sie schließlich über seinen Rücken und hob ihren Hintern an, als seine Hände wieder unter das dicke Kleid wanderten. Ihr Atem ging heftiger und ihr Rücken bog sich durch, als er das letzte Hindernis überwand und von seinem Platz schob. Als er sie berührte, wie noch niemand vor ihm, entwich ein tiefes Seufzen ihrer Kehle. Eine Woge von Ektase durchflutete sie und sie wollte es vollauskosten. Doch Albus besaß nicht die Geduld, ihr diesen Genuss zu schenken. Rücksichtslos spreizte er ihre Beine und zog sich zu ihr hoch. Seine Hand zitterte, als er durch ihr Haar strich. Sein Atem ging hektisch, zu sehr schmerzte ihn seine Erektion. „Tut mir leid, aber ich kann nicht mehr warten“, flüsterte er hilflos in ihr Ohr und sie wollte gerade fragen, was er meinte, als er hart in sie eindrang. Ihre Augen weiteten sich und ihre Nägel gruben sich in seine Schulter. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)