Normal Life von Mob (Creek || K²) ================================================================================ Kapitel 6: Wochenendende ------------------------ Wochenendende „Hörst du das nicht, oder willst du das nicht hören?“, genervt deutete Kenny auf das Mobiltelefon, das vor der Rothaarigen auf dem Tisch lag, zwischen dem Pappbehälter und den Gläsern ihres Abendessens. „Ich will es nicht hören“, denn sie wusste genau, wer versuchte sie zu erreichen. Zögernd nahm sie das Telefon in die Hand, der Name auf dem Display verriet schon alles. Trotzdem entschied sie sich, ran zu gehen. „Hey, was gibt’s denn?“, Kyle hielt das Handy an ihr Ohr, musterte den neugierigen Gesichtsausdruck des Gegenübers. „Kyyyyleeeee“, allein anhand der Aussprache des Namens wusste die Jüdin sofort, dass ihr Gesprächspartner betrunken zu sein schien. „Stan...hast du getrunken?“ „Woo bischt du denn?“, seine Frage wurde gekonnt ignoriert. Oder vielleicht hatte der Schwarzhaarige sie nicht einmal gehört. „Bei Kenny... hast du schon vergessen – ich war mit ihm verabredet...“, am liebsten hätte sie sofort wieder aufgelegt. Der Ausdruck in Kennys Gesicht wurde immer skeptischer, er legte den Kopf zur Seite. „Waaat?! Der will disch doch nur ins – uurh – Bett kriegen!“, genervt verdrehte der Rotschopf ihre Augen, stützte sein Kinn auf ihrer freien Hand ab, die wiederum durch den Arm auf dem Tisch Halt fand. „Stan...was willst du? Ich hab keine Lust mit dir über das Thema zu streiten, vorallem nicht wenn du sturztbetrunken bist.“ „Kyyyyleeeeee... ich brauch diiisch“, eine Aussage, die mehr in ihr auslöste, als sie wollte. Wütend biss sich die Jüdin auf die Unterlippe, atmete tief durch die Nase ein, ehe sie sich auf ihre Antwort zurecht gelegt hatte. „Ich leg jetzt auf Stan. Du kannst mich gerne morgen früh anrufen wenn du wieder nüchtern bist, okay? Leg dich am besten ins Bett und schlaf dich aus. Bis dann“, sie wollte auf keine Reaktion warten, beendete das Gespräch und schaltete das Mobiltelefon sofort auf Stumm. Ein tiefes Seufzen verließ ihre Lippen. „Alles okay?“, die Frage zauberte ihr ein kleines Lächeln auf die Lippen. Es lagen wirklich Welten zwischen den Verhaltensweisen ihrer beiden besten Freunde. „Ja klar, es geht schon. Stan ist immer ein totaler Idiot wenn er zuviel getrunken hat. Mach dir also keinen Kopf ja? Aber...“, eine feine Röte legte sich auf die blassen Wangen. „Hast du was zu trinken da? Irgendwie nervt mich das Gespräch jetzt schon tierisch“, der Größere musste nicht einmal fragen wieso, er wusste genau, warum. „Sicher doch, wenn du was willst. Nur all zu viel Auswahl habe ich leider nicht“, er erhob sich von seinem Stuhl und streckte sich leicht. „Wollen wir ins Wohnzimmer gehen? Da ist es bequemer und da steht auch der Alkohol“, auffordernd schaute Kenny seinen Besucher an, der eifrig nickte und sich das Glas vom Tisch schnappte. Zusammen liefen sie durch den Flur ins Wohnzimmer, Kyle nahm sogleich auf der leicht kaputten Couch platz und beobachtete ihren Gastgeber, wie er dabei war zu nächsten den Fernseher einzuschalten ehe er zu einem Schrank herüber lief. Mit einem Ruck öffnete er die klemmende Tür, kratze sich etwas am Hinterkopf und drehte sich zu der jungen Frau auf dem Sofa um. „Ich kann dir Jägermeister oder Whiskey anbieten, was wäre dir denn lieber?“, zunächst schien die Gefragte zu überlegen, als der Blonde jedoch den unsicheren Ausdruck in ihrem Gesicht sehen konnte nahm er beide Flaschen aus dem Schrank und kam herüber. „Ich vergaß welch unschuldiger Gast heute hier zu Besuch ist. Wie wärs wenn du einfach Beides einmal probierst und dich für eins entscheidest?“, bot er ihr an, stellte als nächstes die Flaschen auf den kleinen Kaffeetisch. Danach lief er zu einem weiteren Schrank, aus dem zwei kleine Gläser holte und mit ihnen zurück zum Sofa marschierte. Neben die Jüngere ließ er sich nieder, nahm die erste Flasche in die Hand und befüllte das Glas seines Gastes nur bis zu Hälfte und sein eigenes voll. „Und was ist das jetzt?“, Kyle las noch einmal die Aufschrift auf der Alkoholflasche. 'Jägermeister' hatte sie noch nie gehört. Mal davon abgesehen dass sie wenn überhaupt Bier trank kannte sie sich mit dem Zeug auch kein bisschen aus. „Das ist ein Kräuterlikör, meiner Meinung nach das beste Getränk was es aus Deutschland gibt“, breit grinsend führte er sein eigenes Glas zum Mund und trank den Inhalt mit einem Schluck aus. Skeptisch beobachtete die Jüngere das Verhalten, musste sich zunächst jedoch erst einmal von dem Geruch überzeugen. Nach wenigen Sekunden befand sie den Geruch für ein wenig seltsam und eigen, wollte dem Getränk trotzdem eine Chance geben. Zuerst nippte sie ein bisschen an dem Glas, ließ ihre Geschmacksnerven entscheiden was sie davon hielten. Zum Anfang hatte die dunkle Flüssigkeit einen komischen Geschmack, aber der Nachgeschmack überzeugte sie doch. Den Rest in ihrem Glas leerte sie auch mit einem kurzen Zug, schüttelte sich leicht und stellte es wieder auf den Tisch. „Noch einen oder lieber das andere?“ „Ich glaub ich bleib hierbei“, das Grinsen auf ihren Lippen sorgte auch bei dem Blonden für ein leichtes Grinsen, kurzerhand schenkte er Kyle und sich nochmal etwas ein und lehnte sich dann zurück. „Willst du irgendwas bestimmtes gucken?“, mit seiner Frage reichte er dem Rotschopf die Fernbedienung, diese nahm die Gelegenheit beim Schopf und zappte durch die unterschiedlichen Sender. „Wo sind deine Mutter und deine Schwester denn heute?“, unterbrach die Jüngere die Stille zwischen ihnen als sie noch immer auf einem der unendlich vielen Sender nach einem annehmbaren Programm suchte. „Bei meinem Dad. Meine Mutter will nicht das Karen ihn alleine sieht, deswegen sind sie zusammen hingefahren.“ „Wieso bist du nicht mitgefahren? Willst du ihn nicht sehen?“, oft hatten die Beiden noch nicht die Gelegenheit darüber zu sprechen, da Kyle genau wusste das es dem Älteren unangenehm war über seine familiäre Situation zu sprechen. „Um ehrlich zu sein, nein. Seitdem er vor ein ein halb Jahren ausgezogen ist bin ich ganz froh ihn nicht mehr sehen zu müssen. Wenn er betrunken war hat er immer versucht mich zu schlagen“, Kenny spürte den Blick der Anderen auf sich, verlegen kratze er sich am Hinterkopf. „Keine Sorge, er hats nicht gemacht, aber oft probiert. Deswegen bin ich eben froh ihn nicht mehr sehen zu müssen. Außerdem geht es meiner Mutter damit viel besser und da möchte ich sie nicht unnötig mit dem Wunsch ihn zu sehen belasten“, sein Blick wanderte herüber zu der Person neben sich, die ihn ein wenig traurig anschaute. „Mach dir keinen Kopf, es ist so alles gut wie es ist. Ich hab eh noch nie so tolle Eltern gehabt wie du oder Stan, von daher. Ich mache mir mehr aus meinen Freunden“, das sanfte Lächeln überzeugte die Jugendliche nur halb, also musste er sich etwas anderes überlegen. Mit einem Ruck lehnte er sich nach vorne, nahm die beiden Kurzen vom Tisch und hielt Kyle ihren hin. „Darauf, dass auch du heute zum ersten mal gemerkt hast, dass ein klein bisschen Alkohol den Kopf frei machen kann“, er zwinkerte ihr zu ehe er das Glas leer machte. Die Rothaarige tat es ihm gleich und stellte das Glas wieder ab, lehnte sich nach hinten. x „Stan geht mir manchmal richtig auf die Nerven“, mit einem lauten Seufzen ließ sich die Kleinere gegen den Blonden fallen, der überrascht an seine Schulter blickte und leicht mit dem Kopf schütteln musste. Mittlerweile hatte Kyle sicherlich ihren achten oder neunten Kurzen intus, schloss die Augen und seufzte erneut laut. „Wieso? Mal davon abgesehen dass er sich aufführt wie ein frisch verliebter Teenie?“ „Er glaubt immer das er mit einer einfachen Entschuldigung sein ignorantes Verhalten wieder gut machen könnte und das geht mir auf die Nerven!“ „Wieso verzeihst du ihm dann immer wieder?“, mit solch einer Gegenfrage hatte sie wohl nicht gerechnet. Wütend stupste sie dem Fragenden in die Seite, blitze ihn böse an. „Ich frag ja nur, wenn er dich so nervt, dann solltest du ihm das doch mal sagen oder nicht?“, Kyle wollte das nicht hören. Normalerweise hätte sie nicht so große Probleme mit solchen Fragen aber im Augenblick wollte sie einfach ein wenig Zuspruch von Kenny bekommen. „Ist ja nun auch egal, er ist eh nur ein totaler Vollidiot.“ „Und wieso das denn?“, wieder eine Frage die sie nervte. Machte er das mit Absicht? „Zum Beispiel weil er vorhin am Telefon meinte du würdest mich nur ins Bett kriegen wollen“, mit dieser Aussage erhoffte sich der Rotschopf die nervigen Fragen des Anderen Einhalt zu gebieten. „Bitte? Natürlich würde ich dich gerne ins Bett kriegen, aber sicherlich ist das nicht nur meine Absicht“, sein Blick ruhte auf dem Mädchen, die noch immer an ihn gelehnt war. Aus den Augenwinkeln konnte er erkennen wie sich die hellen Wangen in ein dunkles rot färbten, die Smaragde sahen hoch zu ihrer bequemen Lehne. „Wieso? Was gefällt dir an mir so sehr Kenny?“ „Lass mich mal überlegen... du bist intelligent, du kümmerst dich nicht um die Umstände der Menschen die du kennen lernst und gibst jedem die gleiche Chance. Du siehst gut aus, egal ob du in einem weiblichen oder einem männlichen Körper steckst. Außerdem hast du ein süßes Lachen und machst mich echt schwach wenn du rot wirst... reicht dir das erst mal?“, je mehr Sachen der Größere aufzählte desto intensiver wurde die Farbe im Gesicht der Anderen. Langsam richtete sie sich wieder gänzlich auf der Couch auf, sah den Jungen neben sich verlegen an. „In meinen Augen bist du einfach perfekt. Und dass du dich all die Jahre schon mit jemandem wie mir herum ärgerst und so viel Zeit aufbringst für mich unterstützt diese Tatsache nur“, auch Kenny richtete sich wieder gerade auf, lehnte sich etwas in die Richtung der Person neben sich. „I-ich...“, was genau sie darauf nun sagen sollte wusste sie nicht. Der Blonde hatte ihr vor einigen Monaten schon einmal gesagt, was er für sie empfand, aber all die Dinge zu hören die er so an ihr schätzte machten sie schon sehr verlegen und auch glücklich. „Du bist wirklich so unheimlich niedlich“, den letzten geringen Abstand zwischen ihnen überwand der Ältere, drückte seine Lippen auf die der Gegenüber. Instinktiv erwiderte Kyle die Geste, konnte sich ein wohliges und leises Seufzen nicht verkneifen als sie spürte wie dieser doch zunächst harmlose Kuss immer intensiver wurde. Nach nur wenigen Sekunden löste sich Kenny von seiner Gegenüber, die ihn aus vernebelten Augen ansah. Seine Arme legte er um ihren Rücken, zog sie damit näher an sich bis sie schließlich auf seinem Schoß saß. „Kenny... was machst du nur mit mir?“, irgendwie kam sie sich hilflos vor. Ihre Gefühle fuhren gerade Achterbahn, überfordert legte sie ihren Kopf auf die Schulter die sich vor ihr darbot und atmete tief den Geruch des Anderen ein. „Die Frage kann ich genau so gut zurück geben“, sie spürte die der Größere den Kopf etwas gegen ihren drückte, nach einigen Versuchen hob sie ihren Kopf wieder an. Damit bot sie Kenny nur erneut die Chance ihre Lippen zu erobern, gieriger als das mal zuvor drückte er seine Lippen gegen die der Teenagerin auf seinem Schoß. Abermals konnte die Jüdin sich nicht zurückhalten und das angenehme Gefühl nur noch mehr verstärken indem sie den Kuss erwiderte. Auch als der Blonde sie und sich selbst langsam nach hinten auf das Sofa beförderte löste Kyle den Kuss nicht, aber der Ältere nach einigen Sekunden. „Kyle, das hier läuft gleich ganz schön aus dem Ruder“, anscheint hoffte er das noch etwas Vernunft in der Jüngeren vorhanden war um sie von dem was kommen würde aufzuhalten. „Soll es doch“, kurzerhand übernahm sie nun die Initiative und erhob sich etwas um Kenny erneut zu küssen. Das war zu viel für die Beherrschung des Gastgebers. X „Und du – nagh – gl-glaubst das w-war die richtige Entscheidung?“, die Zweifel plagten die Blondine seit dem sie das Polizeirevier verlassen hatten. „Tweek, du musst dir sowas nicht gefallen lassen. Die hätten dich beinahe vergewaltigt“, der Tonfall des Älteren war ernst, sie liefen die Straße herunter. „Hm...“, das schlechte Gewissen auch Kyle gegenüber machte sie noch verrückt. Die Rothaarige war so besorgt gewesen und sie hatte die Andere frech angelogen oder ihr nicht die ganze Wahrheit erzählte. „Du hast mit der Anzeige alles richtig gemacht“, auch Craig hatte die Befürchtung dass die Kleinere im Endeffekt nur noch mehr Probleme mit den drei Idioten haben würde, aber andererseits musste sie deutlich machen, dass man so etwas mit ihr nicht einfach machen konnte. „G-ganz sicher bin ich – urhg – n-noch nicht“, den skeptischen Blick des Größeren versuchte sie zu ignorieren. Nach einem Spaziergang von einer halben Stunde kamen die Teenager an das Haus der Blondinen, die vor der Tür erst einmal verzweifelt ihre Schlüssel aus ihrer Hosentasche fummelte ehe sie ungeschickt die Haustür öffnete. „V-vielen Dank für – eerk – h-heute“ eine feine Röte legte sich auf ihre Wangen, amüsiert musterte Craig seine Gegenüber und musste erneut feststellen dass er sie süß fand. „Kein Thema, wenn ich dich damit überzeugt habe das Richtige zu tun“, die Beiden spürten für einen Augenblick eine komische Atmosphäre aufkommen, aber Tweek unterbrach sie mit einem leisen, seltsamen Laut. Als die Jüngere in den Eingangsbereich ihres Hauses sah stellte sie entsetzt fest das ihre Eltern nicht da waren. Bei dem Gedanken daran alleine sein zu müssen wurde ihr wieder ganz anders. Auch der Ältere konnte die Veränderung im Verhalten des Anderen erkennen. Seit dem er angefangen hatte Tweek in Ruhe zu lassen und in der Schule zu beobachten – so verrückt das auch klang – merkt er we durchschaubar sie doch war. Man konnte sie wie ein offenes Buch lesen, wenn man sich die Mühe machte sie zu verstehen. „Deine Eltern sind nicht da?“, unterbrach der Schwarzhaarige letztlich die Stille und die unendlichen Minuten in der sich seine Gesprächspartnerin noch immer nicht gewagt hatte ins Haus zu gehen. „Urhg... scheint ganz s-so“, noch unsicher sahen die braun-grünen Augen in das verlassene Haus, ehe sie sich kurz schüttete. „Ich mach mich dann auf den Weg, ja?“, Craig hatte überlegt etwas zu sagen, aber was wirklich genau in der Jüngeren vor sich ging konnte er nicht wissen und vielleicht wollte sie auch mit jemandem anderem zusammen sein als mit ihm. Selbst wenn sie ihm vergeben hatte hieß das noch lange nicht das sie nun die besten Freunden waren. Selbst wenn er froh über den gesamten Wandel der Situation war und unglaublicher weise eine Art Interesse an dem Kaffeejunkie entwickelte wollte er nicht z u aufdringlich sein. „Argh! W-warte!“, als er sich gerade umdrehen wollte spürte er eine Hand an seinem rechten Jackenärmel. Die großen Augen seiner Gegenüber sahen ihn an, richtig definieren konnte er den Blick jedoch nicht. „I-ich...urgh“, überfordert suchte Tweek nach den richtigen Wörtern, innerlich ärgerte sie sich über ihre voreilige Handlung. „Würdest d-du – nargh – m-mit rein ko-kommen? Ich w-wäre – uuuh – ungern g-ganz allein“, auf ihren Wangen sammelte sich das ganze Rot was ihr Körper aufbringen konnte. Unangenehm berührt suchten ihre Augen einen anderen Punkt als das Gesicht des Anderen und wandten sich schließlich gänzlich ab. „Klar, wenn du dich besser fühlst“, das Grinsen fand wieder seinen Weg zurück auf seine Lippen, mit seiner freien Hand wuschelte er der kleineren Person durch die Haare. Mit dieser Aktion zog er einen wütenden und noch immer peinlich berührten Blick auf sich, da sie sich noch immer nicht aufraffen konnte in das Haus zu gehen lief er nun vor. Eilig wurde er von der Kleineren verfolgt, die die Haustür hinter sich schloss und leicht zuckte. „M-möchtest du – narhg – w-was trinken?“, zielstrebig lief sie voraus in die Küche, gefolgt von ihrem Gast, der für einen Augenblick zu überlegen schien. „Was habt ihr denn da?“, amüsiert konnte der Schwarzhaarige beobachten wie sie leicht zuckte und erst einmal selbst zum Kühlschrank lief. Da Tweek normalerweise nichts an Softgetränken zu sich nahm war sie doch sichtlich überrascht, dass sie so viel Auswahl im Kühlschrank hatten. „C-cola... Eistee od-oder – urgh – Wasser?“, die grün-braunen Augen wandten sich zu dem Älteren, sich gegen den Türrahmen gelehnt hatte. „Eistee bitte“, das Lächeln auf seinen Lippen irritierte sie, erneut bahnte sich eine Röte auf ihren Wangen an und sie drehte den Kopf schnell zur Seite, wieder zum Kühlschrank. Hecktisch und beinahe die Flasche mit der dunklen Flüssigkeit fallen lassend holte sie das süße Getränk heraus, lief damit zu einem Schrank herüber und fischte aus diesem ein Glas. Zitternd wurde die Flasche geöffnet, typisch für sie landeten die ersten Tropfen neben dem Glas ehe sie genug Konzentration gesammelt hatte um richtig zielen zu können. Als sie mit dem Getränk ihres Gastes fertig war lief Tweek zu der Kaffeemaschine herüber – zum Glück dank ihres Vaters mittlerweile ein Vollautomat – stellte eine der drei Tassen die daneben standen darunter und drückte lediglich zwei Knöpfe. Die Geräusche des Automaten erfüllten den Raum, nach etwa einer Minute war er fertig, dankend dass alles glatt gelaufen war nahm die Blonde die Tasse heraus und lief zusammen mit ihr und dem Glas Eistee zu Craig herüber. „G-gehen wir – eerk – in mein Zi-zimmer“, sie hielt ihm das Glas hin, dankend wurde es angenommen ehe er ihr den Vortritt lief. Es war Ewigkeiten her das Craig bei Tweek Zuhause war, richtig daran erinnern konnte er sich auch nicht mehr, aber trotzdem hatte er eine genaue Vorstellung davon wie das Zimmer der Teenagerin wohl aussehen würde. Den gesamten Weg durch das Haus über achtete die Jüngere mit einem Auge auf ihre Tasse, sie wollte ja nichts von dem Getränk auf dem Teppich oder Parkett verteilen, sonst würde es eh nur wieder Ärger geben. Außerdem war der gute Kaffee hierfür einfach zu schade. Selbst wenn sie oft ungeschickt war öffnete sie die Zimmertür ohne was aus ihrer Tasse zu verlieren, lief selbst zuerst hinein um sich einen Überblick über das Chaos zu verschaffen, was sich ihr Zimmer nannte. Leider hatte ihre Mutter es wohl nicht mehr geschafft Wäsche zu waschen, bevor sie wo auch immer hingefahren sind. All die Sachen von der Woche lagen auf dem Boden verteilt, zu ihrem Glück keinerlei Unterwäsche. Außerdem flogen ihre Schulsachen auf dem Schreibtisch sowie auf dem kleinen Sofa vor ihrem Fernseher verteilt. „Argh“, sie zuckte leicht, ging herüber zu dem Zweisitzer und verfrachtete ihre Tasse auf dem kleinen Beistelltisch daneben. Wieso hatte sie Craig nochmal eingeladen mit reinzukommen? Schnell sammelte Tweek die Zettel zusammen, hörte dann hinter sich das Geräusch als der Andere seinen Eistee abstellte und ließ aus Schreck die Hälfte wieder fallen. Danach sah sie wie er auch anfing die Zettel einzusammeln, mit einem ordentlichen Stapel in der Hand schaute er sie fragend an. „L-leg sie einfach – urh – auf den Sch-schreibtisch“, erneut fand die Röte ihren Weg auf ihre Wangen zurück, wenn das so weiter gehen würde, dann würde das wohl den gesamten Abend so bleiben. Gesagt, getan. Ebenso wie Craig legte auch der Kaffeejunkie die Sachen auf dem Schreibtisch und ließ sich zusammen mit dem Anderen auf der bequemen Couch nieder. „W-willst du – hng – irgendwas s-spielen oder fernsehen?“, die Stille die sich für einen kurzen Augenblick gebildet hatte wollte sie nicht so im Raum stehen lassen. Irgendwie war die ganze Situation schon mehr als seltsam, wie sollte es also werden, wenn sie Beide einfach nur stumpf neben einander saßen? „Wir können ja mal gucken ob was brauchbares im Fernsehen läuft“, nach seiner Aussage ergriff die Jüngere die Fernbedienung, schaltete mit mehreren Versuchen den Fernseher ein und fing an durch das Programm zu zappen. Ihr Gast schaute unbeeindruckt auf den Bildschirm, irgendwie war das typisch für einen Samstagabend. Nirgendwo gab es etwas anständiges und nachdem seine Gastgeberin mehrmals die wenigen Kanäle durchgeschaut hatte entschied sie sich dafür einen Sender mit Musik anzulassen. Als die Musik durch das Zimmer drang nutze der Ältere die Gelegenheit um sich im Zimmer umzusehen. Ähnlich wie in seiner Vorstellung sah es aus, nur hatte er nicht gedacht dass die Blondine so viele verschiedene Spiele besaß und einen eigenen Fernseher. Seine Eltern hatten es nie für nötig erachtet ihm einen zu geben, selbst wenn er ihn sich gewünscht hatte. Deswegen vertrieb Craig sich seine Zeit auch draußen und geriet öfter mit anderen Jugendlichen aneinander. Sein Blick wanderte nochmal über das kleine Chaos was in diesem Zimmer herrschte und musste grinsen. Dies blieb der Gastgeberin nicht unbemerkt, fragend sah sie in das Gesicht des Jungen neben ihr und legte den Kopf ein wenig schief. „W-was grinst – urgh – du d-denn so?“, sie fühlte sich ein wenig ratlos. „Ach... ich hab mir dein Zimmer nur genau so vorgestellt wie es aussieht“, die blauen Augen beobachteten wie die Röte auf den blassen Wangen an Intensität dazu gewann. Schnell wollte sie davon ablenken, beugte sich zu dem Beistelltisch und ihrem Kaffee der ungünstigerweise auf Craig's Seite der Couch stand. „Ich wollte dir nicht zu nahe treten“, der Größere tat es ihr gleich und nahm einen Schluck aus seinem Glas und stellte es wieder ab. „Ach... sch-schon – eerk – gut“, Tweek wusste selbst nur zu gut dass ihr Zimmer nur das zeigte, was in ihr vor sich ging. Ein großes Durcheinander. Nachdem sie mit ihrer Tasse fertig war beugte sich die Blonde wieder herüber, dieses mal wesentlich ungeschickter aus ihrer bequemen Pose heraus und landete – zu ihrem Glück ohne die Tasse – halb auf dem Schwarzhaarigen. „Nah! T-tut mir leid“, vorsichtig und ohne den Teenager zu berühren zu wollen richtete sie sich auf, als sie nach vorne blickte konnte sie in die dunkelblauen Augen sehen, das noch immer leichte Grinsen auf seinen Lippen und dazu sogar noch eine kaum sichtbare Röte auf seinen Wangen. Mehrmals blinzelte die Jüngere, die großen grün-braunen Augen sahen undefinierbar in die Gegenüber ihr gesamter Körper zitterte unregelmäßig. Sie musste entsetzt feststellen dass sie sich noch nicht einen Zentimeter zurück auf ihren eigenen Platz bewegt hatte. In dem Augenblick in dem Tweek dies tun wollte spürte sie eine Hand auf ihrer Wange, die spontane Berührung ließ sie zusammen zucken ihr Blick war noch in den Augen ihr gegenüber gefangen, ehe sie spürte wie sie sich langsam von der warmen Hand näher zu Craig ziehen ließ. In ihrem Kopf liefen so viele Sachen ab, komplett überfordert was sich da und mit ihren Gefühlen abspielte wusste sie nicht was sie mit dieser Situation anfangen sollte. Was wohl in dem Jungen vor ihr vor sich ging? Als dieser den letzten Abstand zwischen ihnen überwand spürte er ein schwaches Zucken seitens der Jüngeren ehe sie komplett aufhörte zu zittern. War das ein gutes oder schlechtes Zeichen? Darüber konnte sich Craig gleich den Kopf zerbrechen, wenn er den doch leichten und ungeschickten Kuss beenden würde. Nach nur wenigen Sekunden, die den Beiden wie endlos erschienen, brachte der Jugendliche wieder einen kleinen Abstand zwischen sich und die Blondine. Weiter hin sahen sie sich stumm in die Augen, vorsichtig fing Craig an mit der Hand an der Wange der Anderen sie zu streicheln. Das schwache und regelmäßige Zittern setzte erneut ein, er spürte wie sie sich gegen die sanfte Berührung lehnte und musste grinsen. „C-Craig...i-ich – urgh“, was genau Tweek sagen wollte wusste sie selber nicht. Was genau in ihr vorging wusste sie selber nicht, das Einzige was sie wusste war, dass sich das Ganze richtig anfühlte. Ohne etwas zu sagen zog er die Jüngere näher an sich heran, mit einem leisen ungewöhnlichen Laut landete sie halb auf dem Anderen, lehnte ihren Kopf sogleich gegen die sich ihr darbietende Brust. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, die Hand die unvorbereitet anfing durch ihre Haare zu fahren ließ sie erneut zucken bevor sie sich versuchte zu entspannen. „Ich... - nargh – b-bin ganz ver-verwirrt“, unterbrach sie die Musik, die einzige Lärmquelle im Raum, schloss ihre Augen. „Nicht nur du“, solch eine Situation war nicht nur für den Kaffeejunkie neu. Den einzigen körperlichen Kontakt den er sonst mit einer anderen Teenagerin hatte war nicht so harmlos. „Hm...ich f-frage – ngh – mich, w-wieso ich ausgerechnet bei dir so ruhig b-bleiben kann?“, die grün-braunen Augen sahen auf in das Gesicht des Größeren, der bei ihrer Frage selbst wieder ein wenig rot im Gesicht wurde. Tweek wollte dieser Frag e auf den Grund gehen, unsicher lehnte sie sich nach oben und drückte ihre Lippen unbeholfen gegen die des Größeren.Überrumpelt war es nun an Craig für einen Moment inne zu halten, ehe er den Kuss erwiderte und seine Hand in den Nacken der Kleineren legte um sie noch enger zu sich zu ziehen. Ein lautloses Seufzen verließ unbemerkt die Lippen der Teenagerin, das angenehme Gefühl in ihrem Bauch machte sich langsam auch in ihrem Kopf breit. Dieses Mal war es an der Blonden den Kuss zu beenden, unsicher, verwirrt und fragend sahen die großen Augen in die dunkelblauen, die sie undefinierbar anschauten. Ein sanftes Lächeln legte sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen, er lehnte seine Stirn gegen die seiner Gegenüber, die komplett überfordert mit ihren eigenen Gefühlen die Augen schloss. Noch vor einigen Wochen hatte der Junge ihm das Leben zur Hölle gemacht und nun lag sie mit ihm auf der Couch in ihrem eigenen Zimmer und sie hatte gerade ihren ersten Kuss an ihn verschenkt. „Denk nicht so viel darüber nach“, die Aussage zauberte ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen. „M-machst du – urhg – d-das immer so?“, fragend zog sie eine Augenbraue hoch, lächelte noch breiter. „Manchmal ist das die beste Lösung“, erneut eroberte er die Lippen der Jüngeren für sich. Tweek wollte dem eine Chance geben und erwiderte den Kuss sanft. Es fühlte sich einfach nur richtig an. X Murrend kam die Jüdin langsam aus dem Land der Träume zurück, ihr Kopf fühlte sich schwerer an als jemals zuvor. „Ken?“, nuschelte sie in die Kissen, als sie nach einigen Augenblicken keine Reaktion bekam richtete sie sich auf. Der Blonde war nicht mehr hier, ebenso lag ihr Handy nicht mehr auf dem Nachttisch des Jungen bei dem sie übernachtet hatte. Die Erinnerungen an den letzten Abend waren sehr verschwommen, das letzte an das Kyle sich bewusst erinnern konnte war, dass sie au der Couch im Wohnzimmer herum gemacht hatten. Bei dem Gedanken daran wurde sie wieder rot, mit wackeligen Beinen erhob sie sich vom Bett, stellte erst jetzt fest das sie ein Shirt von Kenny trug. Leise lief der Rotschopf durch dass Zimmer, sammelte unterwegs Socken ihres Gastgebers auf und eine Shorts aus dessen Kommode und zog sie über ihren eigenen Slip. Immer noch leise verließ sie das Zimmer des Älteren, ging durch den Flur in der oberen Etage und wollte gerade die Treppe herunter gehen als sie schlagartig inne hielt. „Was willst du hier Stan?“, die Stimme des Blonden klang genervt, von ihrem Standpunkt aus konnte sie ihn jedoch nicht sehen. „Ich möchte Kyle sprechen, wo ist er?“, auch ihr bester Freund klang genervt. „Er schläft noch, das habe ich dir am Telefon doch schon gesagt.“ „Was mich zu der Frage bringt: warum gehst du an sein Handy?“, für einen Augenblick kehrte Stille ein, ein lautes genervtes Seufzen seitens des Größeren war zu hören. „Weil er geschlafen hat. Nur weil du ihn auch gleich drei Mal hintereinander angerufen hast... sonst wäre ich nicht ran gegangen. Was genau ist jetzt dein Problem Stan?“, die Spannung zwischen den Beiden stieg an, das war auch für die Rothaarige zu spüren. „Hast du ihn endlich dazu gebracht mit dir zu schlafen?“, den abfälligen Ton konnte der Schwarzhaarige nicht zurück halten und irgendwie traf er damit nicht nur bei Kyle einen Wundenpunkt. „Selbst wenn er so wäre, was geht es dich an?“, Provokation war immer eine Abwehrhaltung des ärmeren Teenagers. „Man Kenny! Kyle ist nicht schwul!“ „Woher willst du das wissen?“, es schockierte die Jüngere schon sehr dass das Gespräch zwischen ihnen kurz davor war in einen Streit auszuarten und das wegen ihr. „Er ist mein bester Freund Kenny, das würde er mir wohl sagen.“ „Nur weil er dein bester Freund ist heißt es nicht, dass er dazu gezwungen ist dir alles zu sagen. Bist du 18 oder 8?“, nun konnte der Rotschopf ein lautes Seufzen von Stan hören. „Warum ist es dir so wichtig ihn ins Bett zu kriegen? Weil er einer der einzigen ist, die du noch nicht hattest?“, das der Blonde über diese Frage nicht erfreut war wusste Kyle, aber auch sie selbst fand die Frage alles andere als in Ordnung. „Stan, wie lange ist es her dass ich dir erzählt habe, dass ich in Kyle verliebt bin?“, bei der Gegenfrage machte das Herz der Jüngeren einen kleinen Sprung. Selbst das hatte Kenny ihr nicht gesagt. „Vielleicht vor ein oder zwei Jahren?“ „Und dann glaubst du ich würde nur aus solch einem Grund mit ihm schlafen wollen?“ „Warum denn sonst? Du hast doch eh jede Woche ne Andere am Start. Da soll man dir deine Gefühle glauben?“ „Nicht jeder schmachtet verzweifelt jemandem hinter her Stan. Ich liebe Kyle, ich würde ihn nie verletzten wollen und da er bis vor kurzem kein Interesse an mir hatte heißt das nicht, dass ich mich nicht amüsieren darf. Ja ich bin vielleicht pervers, aber glaube nicht ich hätte dabei nie seine Gefühle im Hinterkopf“, die Jüdin biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte das Gefühl sie sollte diese Unterhaltung nicht mit anhören. „Und du glaubst das Kyle das gut findet? Er ist nicht wie du“, bei Stan's Worten musste der Größere leicht lachen. „Nein, dass weiß ich. Sonst hätte er sich die letzten zwei Jahre nicht selbst so mit Gefühlen für jemandem kaputt gemacht der ihn nicht will.“ „Von wem spricht du?“ „Das reicht jetzt Kenny“, das für die anderen Beiden plötzliche auftauchen der Kleineren sorgte für Stille, ein schwaches Lächeln lag auf ihren Lippen. „Du musst dich nicht rechtfertigen, okay?“, sie sah den Jungen mit den blonden Haaren kurz an, ehe ihr Blick u ihrem besten Freund wanderte. Der musste erst einmal mit dem Erscheinungsbild der Anderen verarbeiten. „Was ist denn Stan?“, die Smaragde richteten sich auf den Jungen an der Eingangstür, der sich leicht räuspern musste. „Ich wollte nur sicher gehen dass er dir nicht zu nahe gekommen ist“, sein Blick wanderte vor ihr zu Kenny, der ihn kühl anblickte. „Ich glaube ich kann ganz gut alleine auf mich aufpassen“, ihr Blick wurde wütend, sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Da bin ich mir bei Kenny nicht so sicher“, Stan zog eine Augenbraue hoch und musterte sie eindringlich. „Stan nur weil du eifersüchtig bist das du bei Wendy nicht mehr landest“, fing der blonde Teenager grinsend an, ging zu der Jugendlichen herüber und legte seine Arm um ihre Schulter. „Musst du Kyle nicht seine Chance versauen“, mit dem Ende seines Satzes zog er sie näher zu sich. Überrumpelt ließ die Rothaarige dies geschehen, aber die plötzliche Körpernähe störte sie trotzdem nicht. „Was redest du denn da? Kyle steht nicht auf Männer“, nun war es an der Jüngeren mit den Augen zu rollen. „Ich bin durchaus in der Lage zu entscheiden auf wen oder was ich stehe Stan.“ „Soll das heißen ihr hattet was miteinander?“, dieses mal rollten beide Personen gegenüber des Schwarzhaarigen mit den Augen. „Selbst wenn, was genau würde das ändern Stan? Rein gar nichts oder? Ich bin immer noch Kyle Broflowski, nur dass ich eben keine Freundin an meiner Seite haben werde.“ „Wir reden hier gerade von Kenny! Der Kerl behauptet er liebt dich seit Jahren und vögelt jede Woche jemand anderen!“ „Na und?Er hat es endlich geschafft mich von den unnötigen Gefühlen für dich abzulenken und mich merken lassen dass du niemals das selbe empfinden würdest wie ich“, die beiden Jungen sahen das Mädchen schockiert an, die mittlerweile vor Aufregung nach Atem rang. „Was?“, missverstanden sahen die blauen Augen in das Gesicht seines besten Freundes. „Du hast mich schon richtig verstanden. Die Person in die ich die letzten zwei Jahre verliebt war warst du“, Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln, sie biss sich leicht auf die Unterlippe und wand ihren Blick ab. „Kyle...das...du“, er wusste nicht was er sagen sollte, dass waren zu viele Informationen gewesen. „Du gehst jetzt besser Stan“, kühl sah der Blonde ihn an, dieses Mal folgte der Angesprochene der Aufforderung wortlos. Er zog die Tür hinter sich zu und ließ einen verwirrten Rotschopf zurück. Warum machte er auch alles nur unnötig kompliziert? X Die Türklingel ließ den Mann hinter seiner Zeitung aufblicken, fragend schaute er zu seiner Frau, die lediglich mit den Schultern zuckte. Eilig lief sie aus de Küche, durch das Wohnzimmer an die Haustür und öffnete diese. „Guten Morgen Ms. Tweak. Ich müsste bitte mit Tweek sprechen“, der Polizist vor ihrer Tür irritierte sie mehr als er es wohl wollte. „Sicher, wollen sie rein kommen?“, sie machte einen Schritt zur Seite und ließ den Mann herein. „Vielen Dank“, zusammen mit ihm lief sie ins Wohnzimmer. „Schatz, kannst du bitte einen Kaffee fertig machen?“, ihr Mann stand mittlerweile an der Küchentür. „Ich hole Tweek schnell“, sie ließ die Männer alleine und lief in das erste Stockwerk. An der Zimmertür ihres Sohnes angekommen klopfte sie mehrfach an, s kam keine Reaktion. Leise öffnete sie die Zimmertür, schaltete das große Licht im Raum an damit sein der Dunkelheit überhaupt etwas sehen konnte. Sogleich vernahm sie zwei Stimme aus einer Ecke des Raumes in der das Bett stand. Verschlafen richtete sich Tweek von der weichen Unterlage und der Wärmequelle in dessen Armen sie lag auf. Auch Craig murrte leise als er das Licht durch die geschlossenen Lider sehen konnte. „Oh, entschuldige Schätzchen“, sie musste etwas schmunzeln, ehe ihr wieder einfiel warum sie ihren Sohn wecken wollte. „Ein Polizist ist unten und möchte dich sprechen, beeil dich bitte, ja?“, nach diesem Satz verließ sie das Zimmer wieder und schloss die Tür. Sofort war die Blondine hell wach, erschrocken blickte sie auf den halb schlafenden Jungen neben sich. „Craig! Argh!“, der Angesprochene blinzelte verschlafen, mit einer Hand strich er ihr durch die Haare. „Keine Angst, ich komme mit runter.“ Fünf Minuten später kamen die beiden Jugendlichen zu den drei Erwachsenen ins Wohnzimmer. Die Eltern der Jüngeren sahen sie besorgt an, zusammen mit Craig blieb sie vor dem Kaffeetisch stehen. Den Blick auf den Tisch gerichtet nestelte sie mit den Händen am Bund ihres Hemdes herum. „W-was – urgh – kann ich n-noch für sie tun?“, sie zuckte mit dem rechten Auge, atmete unruhig ein und aus. „Wir haben gestern Abend noch die drei Täter befragt und zwei von ihnen haben ein Geständnis abgelegt... jedoch wollen sie jetzt eine Anzeige gegen Craig aufsetzten wegen Körperverletzung“, innerlich hatte sich der Kaffeejunkie zuerst gefreut, als das nächste folgte bekam sie ein schlechtes Gewissen. „W-wieso?“, entsetzt schauten die großen Augen nun in das Gesicht der Polizisten. „Weil das ihr Recht ist“, die stumpfe Antwort sorgte für nur noch mehr Verwirrung. „Ihr Recht?! Urgh... er h-hat mich d-doch nur verteidigt!“, das ihre Stimme so laut wurde erstaunte nicht nur ihre Eltern sondern auch Craig. Die Hand auf ihrer Schulter ließ sie stark zusammen zucken. „Ist schon okay, mach dir um mich keine Gedanken. Was passiert nun mit ihnen?“, Craig wollt nicht das sich die Jüngere noch weiter aufregen musste. „Ihre Familien haben die Kautionen bezahlt und sie werden bis zur Verhandlung weiter ganz normal ihrer Wege gehen dürfen. Letztlich war es nur ein Versuch der Vergewaltigung und bei körperlicher Nötigung besteht kein zwingender Haftungsgrund solange sie nicht versuchen zu verschwinden“, noch mehr Tatsachen die die Kleinste der Runde frustrierten. „Vielen Dank für die neuen Informationen“, der Schwarzhaarige merkte das der Andere gerade die Sprache fehlte. „Solltest du noch Fragen haben, wir stehen dir jederzeit zur Verfügung Tweek“, der Officer drehte sich kurz zu ihren Eltern um. „Ich finde alleine heraus und vielen Dank für den Kaffee“, er nickte ihnen zu und verließ das Haus. „Tweek, was ist passiert?“, ihr Vater sah sie eindringlich an, auch ihre Mutter hatte den Blick auf sie gerichtet. Überfordert kratze sich die Gefragte am linken Unterarm, sie drehte ihren Kopf zur Seite. „Tweek ist am Freitagabend auf dem Schulhof der Grundschule überfallen worden von drei Blödmännern“, irgendwie wollte er der Jüngeren helfen. „Und die wollten ihn...“, schockiert über die Ereignisse hielt sie sich eine Hand vor den Mund. „Ja... C-Craig hat – nargh – mir geholfen“, endlich fand sie ihre Stimme wieder, Tränen liefen über die blassen Wangen. „Mein kleiner Liebling“, ihre Mutter erhob sich von ihrem Sessel und lief herüber zu ihr und nahm sie in den Arm. „Er t-tut mir – eerk – l-leid Mum“, wofür genau sich Tweek entschuldigte wusste sie selbst nicht. Die Blondine spürte den Griff ihrer Mutter stärker werden, ehe sie anfing leise zu schluchzen. Die ganze Situation war zu viel für sie, wieso musste ihr das ausgerechnet passieren? TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)