Prinzessin Serenity von MamoChan (Usagi X Mamoru (Gegenwart)) ================================================================================ Kapitel 27: Wofür Freunde da sind --------------------------------- Hallo zusammen^^ Entschudligt bitte, dass ich euch wieder so lange habe warten lassen. Das Kapitel lag zwar schon seit dem Wochenende fertig auf meiner Festplatte, aber dann wurde ich von so einem ekligen Virus völlig außer Gefecht gesetzt. Ich wünsche trotz dieser Verzögerung viel Spaß beim Lesen und sage nochmal Dankeschön für eure Geduld. ^_^' ------------------------- Manchmal schlug das Schicksal wirklich seltsame Wege ein, dachte Mamoru während er damit beschäftigt war sein Arbeitszimmer neu zu gestalten, welches ihm von nun an auch als Schlafzimmer dienen sollte. Seit dem Vorabend hatte Rei kein einziges Wort mehr mit ihm gewechselt, aber irgendwann spät in der Nacht, hatte sie plötzlich die Tür geöffnet und war mit Bettzeug beladen in den Flur getreten und hatte es ihm mit einem giftigen Blick aus ihren geröteten Augen entgegen geworfen, bevor sie wortlos wieder im Schlafzimmer verschwunden war und lautstark die Tür hinter sich zuschlug. Danach hatte er von Rei nichts mehr gehört. Die Nacht verbrachte er dann auf einem provisorischen Lager in seinem Arbeitszimmer. Es war äußerst unbequem und Mamoru fand kaum Schlaf, bekam dafür jedoch Rückenschmerzen. Dennoch war er der Meinung, dass er es nach dem, was er am Abend davor getan hatte, durchaus verdient hatte. Rei dachte bestimmt dasselbe. Mamoru erhob sich ächzend und bog seinen Rücken durch bis ein lautes Knacken zu hören war und er sich endlich wieder besser bewegen konnte. Seine Gedanken kehrten immer wieder zu ihrer Unterhaltung zurück, und er musste sich eingestehen, dass es ihn doch mehr mitnahm, als er zunächst gedacht hatte. Wie es nun weitergehen würde, konnte er nicht sagen. Würde Rei und er jemals wieder ein Wort wechseln, oder war das nun das endgültige Ende ihrer Ehe? Vor wenigen Jahren hatten sie schon einmal vor der Scheidung gestanden, sich dann aber letztendlich gegen diesen Schritt und für einen Neuanfang entschieden. War das jetzt der endgültige Todesstoß für ihre Beziehung gewesen? Schnelle energische Schritte und das Zuschlagen der Vordertür verrieten Mamoru, dass Rei das Haus eiligst verlassen hatte. Er schob die Vorhänge an seinem Arbeitszimmer beiseite und spähte vorsichtig hinaus. Er konnte Minako sehen, die vor der Auffahrt auf Rei wartete und sie gleich tröstend an sich drückte, als diese sich ihr in die Arme warf. Erschrocken fuhr er zurück, als Minako plötzlich ihren bitterbösen Blick direkt auf sein Fenster richtete und ihn wütend anstarrte, während Rei noch mit dem Rücken zu ihm stand. Er bekam gerade noch mit, wie Minako mit zwei Fingern eine Schere formte und einen Schnitt an einer sehr empfindlichen Stelle andeute. Was sie damit sagen wollte, war mehr als deutlich und zeigte auch, dass sie über die vergangenen Ereignisse nun bestens informiert war. Mamoru mochte Minako, und bis jetzt schien sie ihn auch zu mögen, aber sie war schon immer Reis beste Freundin gewesen. Als er Rei die Wahrheit sagte und sie damit schlimm verletzte, hatte er sich nicht nur ihren sondern gleichzeitig auch Minakos Zorn auf sich gezogen. Mamoru war sich sicher, selbst wenn Rei ihm jemals verzeihen sollte, dass er sie mit Usagi betrogen hatte, Minako würde es ganz gewiss nicht tun. Auf gewisse Weise fühlte sich Mamoru aber auch angenehm erleichtert. Nachdem er Rei die Wahrheit gestanden hatte, war ein großer Teil der Last, die er die letzten Wochen mit sich getragen hatte von ihm gefallen. Auch wenn sie ihm sein Geständnis nicht geglaubt hatte, so fühlte er sich allein dadurch befreit, dass er es endlich hatte aussprechen können. In Gedanken versunken verließ er das Haus und setzte sich in sein Auto um ziellos umher zu fahren. Kaum hatte er die ersten Meter zurück gelegt, dachte er an seine Begegnung mit Usagi. An einer roten Ampel drehte er sich ganz unwillkürlich nach hinten und schaute auf den Rücksitz, als er sich daran erinnerte, wie sie sich einst in völliger Panik in sein Auto geflüchtet hatte. Mamoru fragte sich, wie er wohl reagiert hätte, wenn ihm damals schon bewusst gewesen wäre, was damit auf ihn zukommen würde, und lächelte dann, da die Antwort ohnehin von vornherein feststand. Nach einer ganzen Zeit war er selbst überrascht, wohin ihn sein Weg geführt hatte. Ob es Zufall oder doch das Wirken seines Unterbewusstseins war, konnte er nicht sagen, aber er nahm es als willkommenen Wink des Schicksals, dass er nur unweit der Stelle gelandet war, an der alles begonnen hatte. Nicht sehr weit von hier war er zum ersten Mal auf Usagi getroffen. Lächelnd suchte er sich einen Parkplatz und beschloss auch Motoki einen Besuch abzustatten, und dabei die Erinnerung an jenen schicksalhaften Tag noch einmal aufleben zu lassen. Als er das Café am Crown Game Center betrat, stand Motoki wie so oft am Tresen und war dabei die Arbeitsfläche zu reinigen. Seine Überraschung stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben, als Mamoru an ihn herantrat und ihn mit einem schlichten „Hallo“ begrüßte. „Oh“, entfuhr es Motoki, und sein Gesicht machte augenblicklich eine Wandlung durch, die Mamoru ganz und gar nicht gefiel. Dennoch zwang er sich zu einem vorsichtigen Lächeln und versuchte Motoki zumindest in ein Gespräch zu verwickeln. „Was ist los? Ist etwas passiert?“ „Das kann man wohl sagen“, meinte Motoki in einem scharfen Ton und zog die Augenbrauen leicht herunter. „Was willst du hier?“ Verunsichert schwieg Mamoru für einige Momente, während ihm langsam klar wurde, was der Grund für Motokis Laune war. „Eigentlich wollte ich nur ein wenig quatschen und einen Milchshake“, sagte Mamoru vorsichtig und versuchte sich an einem halbherzigen Lächeln. „Milchshakes sind alle. Zumindest für dich. Aber warte, ich kann dir dafür einen schönen Tritt in den Hintern anbieten.“ „Motoki, so kenne ich dich überhaupt nicht.“ Er zuckte unwillkürlich zusammen, als Motoki plötzlich wütend den Wischlappen hinter sich in die Ecke warf, sich dann auf der Theke abstützte und Mamoru wütend anstarrte. „Ich kenne dich so auch nicht!“, sagte er zornig aber mit gedämpfter Stimme, damit zwar Mamoru ihn verstand, aber niemand sonst mithören konnte. „Von dir hätte ich das am allerwenigsten erwartet. Ich dachte immer, du wärst nicht einer von diesen Typen.“ „Wovon redest du?“ Mamoru wusste überhaupt nicht, wieso er diese Frage stellte. Es geschah einfach wie von selbst, denn genau genommen wusste er ganz genau, weshalb Motoki derart aufgebracht war. Aber von der Geschwindigkeit, mit der sich die Neuigkeiten ausbreiteten, war er ehrlich beeindruckt. „Minako hat angerufen und alles erzählt“, sagte Motoki und deutete dabei auf das Telefon neben der Kasse, als müsse er Mamoru erst über die Möglichkeiten der Telekommunikation aufklären. „Sie hat gesagt, Rei wäre völlig am Ende. Ich habe noch nie erlebt, dass sie heult, und nun heißt es, sie könne gar nicht mehr damit aufhören. Weißt du überhaupt, was du ihr damit antust?“ „Glaube mir, ich weiß das sehr genau“, antwortete Mamoru zerknirscht. „Als du mir damals sagtest, dass ihr Probleme habt, hätte ich nicht gedacht, dass du das eigentliche Problem bist! Ich hoffe nur, du hattest deinen Spaß, und dieses Flittchen war die ganze Sache wert.“ Noch bevor Motoki oder auch er selbst begriffen, was geschah, hatte Mamoru ihn am Kragen gepackt und zog ihn ruckartig zu sich heran, so dass dieser heftig gegen den Tresen stieß und dabei kurz schmerzvoll aufstöhnte. Ihre Gesichter waren jetzt nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt und Mamoru spürte wie sein ganzer Körper vor Zorn bebte. „Motoki, du bist mein Freund, und du sorgst dich um Rei. Das muss ich dir zugute halten“, begann er in einem schneidenden Tonfall, der Motoki ängstlich schlucken ließ. „Aber das hier bist nicht du. So redest du einfach nicht. Du bist ein netter Kerl und ich schätze dich sehr als Freund. Aber überlege dir jetzt deine nächsten Worte ganz genau, denn ich schwöre dir bei allem, was mir heilig ist, solltest du noch ein schlechtes Wort über sie verlieren, beende ich unsere Freundschaft indem ich dich hier vor aller Leute Augen über den Tresen ziehe und zuschlage. Und das nicht nur einmal, sondern mehrere Male, und ich werde dir sehr weh tun.“ Sein Worte waren leise aber eindringlich gesprochen, so dass sich jede einzelne Silbe davon in Motoki einzubrennen schien. „Und um deine Frage zu beantworten, ja sie war es wert. Sie ist das wundervollste Wesen, das mir jemals begegnet ist, und hättest du sie kennengelernt, wäre es dir ebenso ergangen. Du hättest sie wirklich gemocht. Ich bereue nichts. Im Gegenteil, ich würde wieder ganz genauso handeln, denn die Zeit mit ihr war die schönste in meinem Leben. Ich würde einfach alles tun um sie wiedersehen zu können.“ Erst jetzt spürte Mamoru die Hitze auf seinem Gesicht und wie sein Herz wütend gegen seine Brust schlug. Langsam ließ er Motoki wieder los und versuchte gleichzeitig seine Atmung zu beruhigen. Motoki sah ihn skeptisch an während er unbeholfen seinen Kragen zurecht zupfte. „Na wenn du es Rei auf diese Weise erzählt hast, wundert mich gar nicht, dass sie völlig fertig ist“, sagte Motoki grimmig und trat vorsichtshalber einen Schritt zurück, damit Mamoru ihn nicht erneut packen konnte. „Es tut mir leid, dass Rei verletzt wurde. Ich wollte ihr nie schaden.“ „Das hättest du dir vielleicht auch früher überlegen sollen, bevor du mit...“ Motoki zögerte als er Mamorus giftigen Blick sah. „...bevor du deinen Spaß mit dieser anderen hattest.“ „Ich entschuldige mich nicht für meine Gefühle. Ich stehe dazu und Rei weiß es ebenfalls. Es tut mir nur leid, dass sie deswegen leiden muss.“ „Vielleicht solltest du daran denken, dass Rei deine Frau ist, und nicht diese andere.“ „Ich will es beenden.“ Verwirrt schaute Motoki zu Mamoru. „Was meinst du? Du siehst sie noch immer? Minako sagte, es wäre nur eine kurze Affäre. Heißt das, du wirst zu Rei-“ Mamoru schüttelte den Kopf und ließ Motoki so verstummen. „Ich will, dass wir uns endgültig trennen. Rei und ich.“ „Aber...“ Motoki schien geradezu in sich zusammenzusinken. „Damit wirst du ihr das Herz brechen.“ „Ich denke, das habe ich längst getan“, antwortete Mamoru nachdenklich. Motoki starrte ihn fassungslos an. „Und dann wirst du wirklich zu diesem anderen Mädchen gehen?“ Mamoru schüttelte traurig den Kopf. „Nein, das ist vorbei. Ich werde sie niemals wiedersehen können.“ „Und warum tust du das dann? Bedeutet dir Rei denn gar nichts?“ Wieder schaute Mamoru empört auf, aber zumindest brauchte Motoki diesmal keine Sorgen um seine Gesundheit haben. „Ich mach das, gerade weil sie mir etwas bedeutet. Selbst wenn wir es versuchen, würde es niemals wieder so sein können wie früher. Dieses Mädchen wird immer zwischen uns stehen, und das will ich Rei nicht antun. Ohne mich wird es ihr besser gehen. Ich kann nicht ungeschehen machen, was passiert ist, und ich würde es auch nicht wollen, aber ich will sie damit nicht noch weiter quälen.“ Eine ganze Zeit lang sagte Motoki gar nichts, sondern stand einfach nur mit verschränkten Armen da und betrachtete das Muster der Fliesen auf dem Boden. „Mach es ihr aber nicht unnötig schwer ,hörst du?“, sagte er ohne aufzublicken. „Sobald es ihr besser geht und sie sich beruhigt hat.“ „Du solltest jetzt gehen, denn ich glaube sie und Minako könnten früher oder später hier auftauchen, und wenn Minako dich hier erwischt, wird sie dir garantiert etwas antun.“ Mamoru nickte und verzog die Lippen zu einem humorlosen Lächeln. Mit einer flüchtigen Handbewegung, verabschiedete er sich von Motoki und verließ das Café. Draußen auf der Straße zitterten seine Beine noch immer, und er hoffte, dass es besser würde, wenn er in Bewegung war. Vor Motoki hatte er nun endlich laut ausgesprochen, was er schon seit langer Zeit dachte. Es gab aber noch einen weiteren Grund, weshalb er die Beziehung mit Rei beenden wollte. Motoki gegenüber war er nicht ganz ehrlich gewesen, als er sagte, er würde Usagi niemals wiedersehen. Auch wenn diese Wahrscheinlichkeit verschwindend gering war, hatte er die Hoffnung längst nicht aufgegeben. Jedoch erinnerte er sich noch gut an die Drohung, die man ausgesprochen hatte. Auch wenn ihm sein eigenes Wohl dabei egal war, so wollte er nicht, dass Rei dafür bestraft wurde, wenn er weitere Anstrengungen unternahm Usagi zu sehen. Wenn Rei und er jedoch getrennt wären, gäbe es niemanden mehr, dem er mit einer eventuellen Dummheit Schaden zufügen konnte. Er hatte ein Ziel, und um dies zu erreichen, war er gerne bereit das Risiko seine Freiheit zu verlieren einzugehen. Auch wenn ihre Wege nun in verschiedene Richtungen führen würden, konnte er ihr nicht die volle Wahrheit sagen. Rei hatte ihm schon seine Erzählung von seinem Treffen mit Usagi nicht geglaubt, und wenn er ehrlich war, erschien es ihm selbst schon beinahe zu phantastisch um überhaupt wahr zu sein. Obwohl er es selbst miterlebt hatte, viel es ihm manchmal selbst schwer seine Begegnung mit Usagi wirklich zu glauben. Und gerade weil es ihm so unwirklich erschien, begann er manchmal sich zu fragen, ob das alles nicht vielleicht doch eher ein Traum gewesen war. Solche Dinge geschahen niemals in der Wirklichkeit, und doch hatte er es erlebt. Seine Usagi war bei ihm gewesen, sie hatten sich geliebt und wurden getrennt. Noch immer kreisten seine Gedanken ständig um Usagi, die kleine Prinzessin, die ihn verzaubert hatte. Er würde alles daransetzen sie wiederzusehen, und war bereit seine Freiheit, seinen Ruf und sogar sein Leben dafür aufs Spiel zu setzen. Gleich nachdem sie auseinander gerissen wurden, hatte die wage Aussicht Usagi eines fernen Tages wiederzusehen Mamorus Denken beherrscht. Der Tag, an dem er Usagis Hochzeit miterleben musste, war neben dem Verlust seiner Eltern der schwärzeste Tag in seinem Leben gewesen, sogar schlimmer als der Moment, in dem er und Usagi sich trennen mussten. In jenem Augenblick hatte er realisiert, dass die ihre und seine Welt ein schier unüberwindlicher Abgrund voneinander trennten. Aber auch wenn sie aus völlig verschiedenen Welten kamen, und eigentlich niemals hätten aufeinander treffen dürfen, hatte das Schicksal sie auf seltsamen Wegen entgegen allen Wahrscheinlichkeiten doch zueinander finden lassen. Seitdem hatte Mamoru alle die sich ihm bietenden Möglichkeiten genutzt, um eines Tages bereit zu sein, wenn sich vielleicht die erhoffte Chance bot, Usagi wiederzusehen. Er wusste, dass dieser Moment eines Tages kommen würde, und wenn es soweit war, würde er diese Chance nutzen, und sei sie auch noch so gering. Auf dem Rückweg konnte er sich kaum konzentrieren. Bei einer roten Ampel wäre er dem Fahrzeug vor sich beinahe aufgefahren, hatte aber im letzten Moment mit einer Vollbremsung reagieren können. Als er daheim ankam, war er noch immer in Gedanken versunken. Leise fluchte er vor sich her, als er an der Haustür seinen Schlüssel fallen ließ und es ihm dann erst nach mehreren Versuchen gelang die Tür aufzusperren. Gereizt trat er in den Flur und zog sogleich seine Schuhe aus. Erst jetzt registrierte er, das Klingeln des Telefons aus seinem Arbeitszimmer. Als er das Gespräch annahm, ahnte er noch nicht, dass es der Beginn jener Ereignisse waren, die wieder einmal alles verändern sollten und ihn zum dunkelsten Punkt in seinem Leben führen würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)