Prinzessin Serenity von MamoChan (Usagi X Mamoru (Gegenwart)) ================================================================================ Kapitel 11: Am Scheideweg ------------------------- Hallo zusammen^^ Diesmal gibt es das aktuelle Kapitel etwas früher als gewohnt, weil ich für die Überarbeitung doch nicht so lange gebraucht habe wie gedacht. Es ist zwar leider etwas kurz, aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem. ^^ Da ich bereits mehrere Anfragen erhalten habe, ob ich nicht bescheid geben könnte, wenn ich ein neues Kapitel hochlade, überlege ich einfach eine Mailing-Liste einzurichten. Wer daran Interesse hat, kann mir ja eine kurze ENS schicken, und dann gebe ich bescheid, wenn das neue Kapitel hochgeladen wird. ;) ------------------------------------------------------------------------------ Langsam öffnete Mamoru seine Augen und blickte in die zwei strahlend blauen Augen Usagis, unfähig sich davon loszureißen. Erst nach endlosen Sekunden bemerkte er, dass er die ganze Zeit die Luft angehalten hatte und atmete nun langsam aus. „Wenn du mich jetzt anschreien und ohrfeigen würdest, wäre die Situation sehr viel weniger problematisch für uns beide.“, sagte er ruhig. Usagi stand einfach nur da und sah liebevoll zu ihm auf. Es schien als würde sie nach den richtigen Worten suchen. Als sie begann auf ihrer Unterlippe zu nagen, musste Mamoru unwillkürlich lächeln. „Dann werden wir wohl irgendwie mit diesen Problemen leben müssen“, sagte Usagi ruhig und legte leise seufzend den Kopf an Mamorus Brust. Obwohl alles in ihm schrie, er solle sich zusammenreißen, er könne dies nicht tun, blieb er einfach stehen, drückte Usagi noch ein wenig fester an sich und genoss diesen Augenblick so lange wie nur irgendwie möglich. Seltsam, dachte er, noch vor einem Tag hatte er dieses Mädchen überhaupt nicht gekannt, gestern hatte er verflucht sie überhaupt getroffen zu haben und sich mehrmals mit ihr gestritten. Und nun stand er hier mitten in der Wildnis am Ufer eines kleinen Sees, hielt sie in seinen Armen und wünschte sich, sie niemals wieder loslassen zu müssen. Das Leben hielt manchmal schon seltsame Überraschungen für einen parat. Und nun fragte er sich, ob dieser Moment nun ein Geschenk oder ein böser Scherz war. Mamoru konnte sich nicht daran erinnern sich jemals in seinem Leben wirklich etwas zu Schulden hat kommen lassen. Sicher, er hatte seine Fehler, aber er war nie ein böser Mensch gewesen, und doch hatte ihn das Schicksal nun in eine Situation gebracht, die zweifelsfrei zur Belustigung höherer Mächte vorgesehen war. „Du weißt mich nicht zurück?“, fragte er schließlich nach einer langen Zeit, ohne Usagi loszulassen. Usagi seufzte und lockerte ihre Umarmung ein wenig, ließ Mamoru aber nicht los. „Dich zurückweisen? Ich lass dich von jetzt an nie wieder los!“, Sie blickte einfach nur zu ihm hinauf und schaute ihn grinsend an. Wortlos hob sie eine Hand und führte sie zu seinem Gesicht um ihn sanft aber bestimmt zu sich heranzuziehen. Er spürte ihre Unsicherheit, machte aber auch keine Anstalten sich zu widersetzen. Als sie sich beinahe berührten legte sie ihre Stirn gegen die seine und schloss die Augen. Schweigend verharrten sie bis Usagi irgendwann den Mut fand diese Stille zu durchbrechen. „Ich habe mir so sehr gewünscht, dass es passiert, und nun kommt es mir vor wie ein Traum, und ich habe Angst daraus aufzuwachen. Und du erlaubst dir wirklich keinen bösen Scherz mit mir?“ Ihre Stimme war so zaghaft und voller Unsicherheit. Mamoru drückte sie enger an sich und strich ihr mit einer Hand über das Haar. Er liebte diese kindliche Unschuld, die sie nun ausstrahlte, aber in diesem Augenblick schien sie ihm ganz besonders zart und zerbrechlich. Er wollte ihr Geborgenheit geben, ihr die Unsicherheit nehmen. „Nein, niemals. Ich mag dich vielleicht gerne necken, aber ich würde niemals mit dem Herzen unschuldiger junger Mädchen spielen.“ Zaghaft küsste sie ihn auf die Wange. Dann ein weiteres Mal, und langsam wanderte sie nach vorne, bis sich ihre Lippen berührten. Mamoru spürte wie sie zitterte, drum hielt er sie fester an sich und erwiderte den Kuss. Diesmal weniger sanft, sondern bestimmend. „Ich kenne so etwas nicht“, sagte sie mit zittriger Stimme, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten. „Dieses berauschende Gefühl. Ich habe Vergleichbares noch nie erlebt. Es ist wunderbar und beängstigend zu gleich. Ich glaube gleich nicht mehr stehen zu können, und doch fühle ich mich so wohl und geborgen.“ Sie errötete leicht und wendete ihren Blick ab. „Es tut mir leid. Ich hätte das nicht tun dürfen“, sagte Mamoru leise. „Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist.“ „Nein, sag das nicht. Sag nicht, dass es dir leid tut.“ Sie hob langsam den Kopf und sah Mamoru direkt in die Augen. „Oder bereust du es?“ „Nein“, antwortete Mamoru ohne zu zögern und war selbst über die deutliche Empörung in seiner Stimme überrascht, und auch darüber, dass er erst in diesem Moment wirklich realisierte was in ihm vorging. „Ich bereue es kein Bisschen. Aber ich habe Angst dir damit wehzutun.“ „Aber wie kommst Du darauf?“ Mamoru schwieg. Nicht weil er nach Worten suchte, sondern weil er Angst davor hatte die Wahrheit auszusprechen und den Moment damit zu zerstören. Aber er glaubte, dass Usagi die Antwort selbst ahnte. „Wenn ich dich nun loslasse, wirst du dann trotzdem noch da sein?“ Ohne nachzudenken lächelte Mamoru und strich Usagi mit einer Hand über das Haar. „Ja, werde ich.“, murmelte er leise. „Was machen wir denn jetzt?“ Mamoru seufzte leise, schwieg aber. In seinem Inneren stritten gerade die Fragen, was in ihrer Situation nun das Vernünftigste wäre, das sie tun könnten und das, was er wirklich wollte, um die Oberhand. Was würde siegen, Vernunft oder Herz? Oder würden sie beide kooperieren können um eine Lösung für ihr Dilemma zu finden? Derzeit rasten in ihm unzählige Gedanken umher, jedoch zu schnell, als das er auch nur einen davon für längere Zeit festhalten konnte. So viele Möglichkeiten waren ihnen nicht gegeben, und keine von den möglichen Alternativen der Zukunft schien Mamoru sonderlich vielversprechend zu sein. „Wir...“, begann Mamoru obwohl er keine Ahnung hatte, wie er den Satz eigentlich beenden wollte. „Wir werden einfach sehen.“, sagte er dann nur und wich dem Thema mehr oder weniger geschickt aus. „Genießen wir die wenige Zeit, die wir haben, denn wir können nicht wissen, wie lange es sein wird.“ „Mhm.“, machte Usagi und schmiegte sich noch einmal lächelnd an Mamoru, kurz bevor beide ihre Umarmung lösten. „Das Klügste wäre, wenn wir einfach vergessen würden, was eben passiert ist.“ „Ja, klug wäre es ohne Zweifel“, pflichtete sie ihm bei und nickte dabei nachdenklich. „Aber es gibt dabei ein Problem.“ „Was denn?“, fragte Usagi überrascht und sah wieder zu ihm hinauf. „Ich glaube, ich bin entweder weitaus dümmer als ich gedacht habe, oder aber die Stimme der Vernunft hat sich beleidigt zurückgezogen, weil ich nicht auf sie gehört habe, und spricht nun nicht mehr mit mir.“, sagte Mamoru unsicher und und versuchte locker zu wirken, indem er sich nach diesem Scherz zu einem Lächeln zwang. Die bereits erwähnte von ihm ignorierte Stimme der Vernunft schrie in seinem Kopf laut auf, als wollte sie fragen, wieso er das nun wider besseren Wissens gesagt hatte und zog sich dann zurück, als wollte sie ihm zu verstehen geben, dass er nun ohne sie auskommen musste. Noch immer sah Mamoru zu Usagi hinunter. „Ich bin auch ein Holzkopf“, sagte sie bestimmend. „Manchmal habe ich wirklich eine weiche Birne.“ „Wir werden uns nur unglücklich machen, wenn wir diesem einen flüchtig aufkeimenden Impuls einfach so nachgeben, und dann feststellen müssen, dass es dort draußen für uns keine gemeinsame Zukunft gibt“, sagte Mamoru, machte diesen Satz aber völlig zunichte, indem er Usagi gleich darauf sanft auf die Stirn küsste. „Unglücklich werde ich sein, wenn ich eines Tages an diesen Tag zurückdenke und mir vorwerfen muss auf meinen Verstand und nicht auf mein Herz gehört zu haben.“, antwortete Usagi und machte einen Schmollmund. „Und was sagt dir dein Herz?“ „Dass ich mich in meinem ganzen Leben noch nie so wohlgefühlt habe wie in der Zeit hier. Obwohl ich die ganze Zeit Angst davor habe entdeckt zu werden, fühle ich mich bei dir sicher. Du warst grob und gemein zu mir, aber ich hatte das Gefühl dir vertrauen zu können und seit wir hier sind fühle ich mich so geborgen wie noch nie zuvor. Ich bin schwach, aber wenn du bei mir bist, weiß ich, kann mir nichts passieren. Ich bekomme Angst, wenn ich daran denke, plötzlich ohne dich dastehen zu müssen, und es wird immer schlimmer. Von Minute zu Minute merke ich, wie es mir schwerer fällt dich loszulassen. Ja, es ist selbstsüchtig, und ich bin vielleicht zu schwach dem zu widerstehen, aber ich möchte, dass du bei mir bist, ich will dich festhalten und dieses warme Gefühl in mir genießen, das ich in deiner Nähe verspüre.“ Während sie sprach, hatte sie die Hände ineinander verkrampft, ihr ganzer Körper war angespannt, und Mamoru sah dass ihre Augen feucht waren und hatte das Zittern in ihrer Stimme gehört. Alles was sie gesagt hatte, war aus den Tiefen ihrer Seele gekommen. Er musste schlucken, seine Kehle, seine Brust, alles hatte sich abrupt schmerzhaft zusammengezogen. „Ich habe dich als das größtmögliche Ärgernis empfunden als du in mein Auto gestiegen warst. Du warst nervig und vorlaut, und ich hoffte nur, dich schnell wieder loszuwerden. Doch dann sah ich, wie verzweifelt du nach Hilfe gesucht hast, wie zart und verletzlich du bist. Ich wollte dir helfen, ich hatte das Gefühl Dich beschützen zu müssen. Und je mehr Zeit wir zusammen verbrachten, desto größer wurde mein Wunsch dich vor Unheil zu bewahren. Gleichzeitig merkte ich wie unsicher ich selbst in deiner Gegenwart war. Deine Anwesenheit hatte etwas in mir ausgelöst, das ich versucht habe zu leugnen. Ich muss eingestehen, dass ich ein Gefühl wie dieses noch nie erlebt habe. Noch nie. Ich fühle mich glücklich, obwohl mir klar ist, dass ich in deiner Gegenwart nicht so empfinden sollte. Dennoch kann ich nichts dagegen tun. Ich möchte dich einfach festhalten und dich vor allem Übel auf dieser Welt beschützen.“ Wortlos standen sie sich gegenüber, es schien als hätte die Welt um sie herum den Atem angehalten, denn nicht das geringste Geräusch drang an ihre Ohren. Alles, was er sah war Usagi, während alles um sie herum zu einem diffusen Nebel verschwimmen schien. Sie hatte ihm ihr Herz geöffnet, und er ihr ebenfalls seine innersten Gedanken offenbart. Der Kuss zwischen ihnen war nur ein flüchtiger Ausbruch gewesen, ein Impuls, dem beide für einen kurzen Moment nachgaben, und der vielleicht genauso schnell verschwunden wäre, wie er gekommen war. Doch als sie sich einander offenbarten tat sich ein neuer Weg auf. Sie standen nun am Scheideweg, ob sie bewusst diesen neuen Weg beschreiten sollten, obwohl sie sich darüber in klaren waren, was es für sie und ihr Leben bedeuten würde. Mamoru sperrte seine innere Stimme der Vernunft bewusst in den hintersten Winkel seiner Seele und verschloss die Tür, dann trat er auf Usagi zu, berührte vorsichtig ihr Gesicht, umschloss es mit beiden Händen und beugte sich zu ihr vor. Ihre Lippen berührten sich zu einem tiefen innigen Kuss, ein Versprechen auf immer für den anderen da zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)