Auferstehung von abgemeldet (BxL) ================================================================================ Prolog: Neubeginn ----------------- Er öffnete die Tür und erspähte die beiden die eng umschlungen und zitternd vor Angst auf dem Boden saßen. Seine roten Augen glühten in der Dunkelheit das Raumes. "Guten Abend die Herrschaften, hatten sie einen schönen Aufenthalt? Bei diesem Sturm draußen zu sein ist sicherlich kein Vergnügen. Jedoch… ihr hättet wenigstens fragen können ob ihr hier willkommen seid." Der Junge am Boden schob sich schützend vor seine Freundin und flehte: "Bitte, wir…wir wussten nicht das hier jemand wohnt, wir wollten nur…" "Ich habe kein Interresse daran deine entschuldigungen für euer eindringen anzuhören. Ihr habt hier nichts zu suchen…also tragt die Folgen." Sein irres Kichern erfüllte den Raum und mischte sich in das aufheulen einer Motorsäge. Kapitel 1: I'm alive L ---------------------- Zum ersten mal seid seinem Abschluss an der Universität fühlt sich Director Daniel Crowe wieder wie ein naiver Teenager der eine Note gesagt bekahm. Mit ungläubigem Blick wählte er die Nummer, die in seinem Kopf eingespeichert worden war. Warum sollte ausgerechnet er, ein kleiner Director einer kleinen Polizeizentrale in einem kleinen Bergdorf den großen Detektiv benachrichtigen, ja sogar um Hilfe bitten? //Befehl von Oben das ich nicht lache…denken die wir kommen mit so etwas nicht zurecht?// Das Handy tutete genau drei mal, dann meldete sich eine elektronische Computerstimme. "HierL" "ähm..Guten Tag.." begann Crowe zögerlich. "Mein Name ist Daniel Crowe, Director der Polizeizentrale in Wrall Nordkalifornien" "Ich weiß wer sie sind…kommen sie bitte sofort zur Sache." Crowe zuckte bei den harschen Worten etwas zusammen, fuhr aber nach außen unbeirrt fort. Immerhin hatte er es hier mit L zu tun, da war es nur logisch das dieser über ihn bescheid wusste. "Ja, natürlich…also zwei Leichen, eine weiblich und eine männlich, sie 15 er 17 Jahre alt. Waren hier zum wandern und haben in der Hütte vor dem Sturm Schutz gesucht. Das Mädchen wurde mit einer Kettensäge die man gefunden hat sauber in der Mitte durchtrennt,der Junge wurde stranguliert." Stille. "Haben sie die Personen indentifizieren können?" kahm es nach einer Pause aus dem Hörer. "Ja, das Mädchen hieß Doreen Davis, ihr Freund Drake Bill Drew. Der Tatort ist eine kleine baufällige Holzhütte in den Bergen. Der ganze Boden ist mit Blut verschmiert, es gibt keine Fingerabdrücke außer die der Opfer." ratterte Crowe herunter. "Mr Crowe…" sagte die Computerstimme und war dabei Gefühlskalt wie ein Eisblock. "Aus welchem Grund sollten sie mich verständigen?" Crowe schluckte "Wegen..dem was mit Blut an die Wand geschmiert wurde. Dort stand >I’m alive L<." Auf der anderen Seite der Leitung erstarrte der Meisterdetektiv L. //Das kann doch nicht…// In diesem moment blinkte eine Mail auf seinem Computer auf. Die Fotos von Tatort. "Danke Mr. Crowe, sie werden von mir hören." murmelte er und kappte rasch die Leitung. "Ist alles in Ordnung L?" fragte Watari der hinter ihm stand. "Watari…" L warf einen Blick auf die Bilder. Strohpuppen an jeder Wand, die Schrift, die Leichen. "B lebt" Währendessen betrat Beyond Birthday das große, leerstehende Haus im Victorianischen Stil, etwas außerhalb von London. Dies diente ihm nun als Versteck. „Nicht übel!“ rief er laut in die weitläufige Eingangshalle, von der alles wiederhallte. Bald hatte er das Wohnzimmer gefunden und zündete ein paar Kerzen an. „L…ich würde zu gerne dein Gesicht sehen. Nicht nur du kannst deinen eigenen Tod vortäuschen.“ Beyond grinste und erinnerte sich zurück an die Zeit, als Naomi Misora ihn ins Gefängnis brachte. Er wusste nicht, wie lange er dort gesessen hatte und seine lebensgefährlichen Brandwunden verheilen ließ, langsam nicht mehr wusste wo oben und unten war, gefangen weniger durch die dicken Mauern, als durch die Schmach des Versagens. Bis zu dem Tage, an dem er von dem Kira-Morden hörte. Zwei Wärter unterhielten sich darüber das einige der Insassen durch Herzversagen getötet worden waren. Beyond reagierte wie bei einer Kurzschlussreaktion und kippte hintenüber. Er röchelte und verdrehte die Augen bis nur noch das Weiße zu sehen war. Die beiden Wärter liefen eilig zu ihm in die Zelle, allerdings zu spät um zu sehen wie B einen Punkt über dem Herzen berührte das es für ein paar Minuten lahm legen würde. Mehr waren nicht nötig. Ein Arzt stellte seinen Tod fest und es gab eine inoffizielle Beerdingung ohne Leiche. Dessen wurde man allerdings erst später bewusst und man vertuschte es. So war Beyond Birthday für die Welt, für L, gestorben durch die Feder Kira’s. Jahre später als L ebenfalls seinen Tod vortäuschte und Kira durch Near gefasst wurde, saß Beyond Birthday in dem verlassenen Haus und kicherte, verstärkt durch den Wiederhall, vor sich hin. //B lebt!// der Gedanke daran ließ L frösteln. //Aber wie..? Er wurde durch Kira umgebracht!// er erinnerte sich daran, wie er reagiert hatte, als die Nachricht ihn erreichte. Watari war mit sorgenvoller Mine hereingekommen und hatte es verkündet. Damals fuhr es L wie ein Messerstich ins Herz, was ihn überraschte, da er noch nie so empfunden hatte. Ihm gingen viele Gedanken und Bilder durch den Kopf. Der Tag an dem er B in Wammy’s Haus traf, ein Junge der ihm bemerkenswert ähnlich war und ein undefiniertbares glitzern in den Augen besaß. Sofort hatte sich der traurige Blick dieser Augen in L’s Herz gebrannt und ließ ihn nicht mehr los. B war etwas Besonderes. Inwiefern konnte er nicht sagen, aber es war eine Tatsache…und dann war da diese eine Nacht……“Nein, genug davon“ L schüttelte diesen Gedanken ab und zog seine Beine noch etwas mehr an, damit er den Kopf frei bekam. „ B lebt also…was will er jetzt von mir?“ L beugte sich vor und schob sich eine Praline in den Mund. //Er setzt seine Morde genauso fort wie er aufgehört hat..nein aufhören musste. Die beiden Opfer hießen Doreen Davis und Drake Bill Drew…DD und DBD…D ist, wenn man es klein schreibt, genau wie das q von Quarter Queen, ein Spiegelbild von b. Die Opfer waren Jugendliche von 15 und 17 Jahren, was die Kleinschreibung erklärt. Wieder waren Puppen an jede der vier Wände genagelt und sauber mit Handschuhen gearbeitet worden. Kein einziger Fingerabdruck. In der vergangenen Mordserie hatte er an jedem Tatort einen Hinweiß auf sein nächstes Opfer gegeben…diesmal auch?// L sah sich die Fotos erneut an. Bei genauem hinsehen war das Wort >I’m< aus dem Schriftzug >I’m alive< etwas dunkler, als hätte man Tinte oder so etwas dazugemischt. //Dieses Wort hat also eine besondere Bedeutung…welche…welche..?// Er angelte sich noch eine Praline und rief, nach einigem Zögern, das Dokument mit dem Namen >Daniel Crowe< auf. //Daniel Crowe, 28 jahre, Polizeidirector einer kleinen Zentrale in Wrall, Nordkalifornien. Bester seines Jahrgangs und hochintelligent, was seine rasche Beförderung erklärt…selbst das FBI hat sich um ihn gerissen. Keine Frau, keine Kinder, noch nicht einmal eine Freundin. Lebt in einem Einfamilienhaus in diesem Bergdorf Wrall.// L wählte die Nummer von Crowe und schloss den Ordner. „Crowe!?“ Die Stimme hörte sich noch angespannter an als beim letzten Telefonat. „Hier spricht L. Haben sie noch etwas in Erfahrung gebracht?“ „Ähm…ja, die Leiche des jungen Mannes ist in eine Position gebracht worden die an eine Eins erinnert. Zwischen beiden Personen ist eine zylinderförmige Vase gelegt worden,die wohl ein Komma darstellen soll. Das Mädchen passt dann nicht wirklich ins Bild und gibt keinen Hinweis auf eine Zahl, eher auf ein halbiertes S. Sie liegt auch etwas weiter entfernt als ihr Freund. Daraus schließe ich, das es sich auf die Eins Komma beschränkt und das halbierte S eine andere Bedeutung hat.“ „Bemerkenswert“ gab die Computerstimme zurück. „Sie sind ein Intelligenter Mann..ich möchte das sie für mich vorort ermitteln. Trauen sie sich das zu?“ Crowe wurde sichtlich nervöser. „ Ich..werde mein bestes tun“ „Gut..was wissen sie über die BB Mordserie von LA?“ Crowe stutzte. Die BB Fälle? …Ja es hatte etwas darüber in der Zeitung gestanden. Der Mörder wurde von einer FBI-Agentin dingfest gemacht. Er tötete nur Menschen mit den Initialien BB oder QQ. Der Polizeidirector gab seine Gedanken mündlich wieder. „Richtig, sie haben also nur den Artikel gelesen?“ „ja, etwas anderes wurde mir nicht mitgeteilt. Wir sind nur eine kleine Zentrale in den Bergen.“ „Selbstverständlich…Nun dann werde ich ihnen ein paar Details nennen. Der Täter hatte selbst die Initialien BB, ich kannte ihn persöhnlich. Seine Beweggründe sind meine Niederlage. Bevor er gefasst wurde hat er versucht sich selbst zu verbrennen um mir zu beweisen das er besser ist als ich…Psychisch ist er nicht ganz auf der Höhe, der Grund ist mir weitgehend unbekannt. Er nagelt an jedem Tatort eine Strohpuppe an jede Wand und präpariert alles so, das es möglich ist seine nächste Tat vorrauszusagen. Er arbeitet mit Zahlencodes, Symbolen, Anagrammen etc. . Sie scheinen mir qualifiziert genug um diese Ermittlung auszuführen…beeilen sie sich. Wenn sie etwas herausfinden erreichen sie mich unter der Nummer die man ihnen mitgeteilt hat.“ Die Verbindung wurde unterbrochen. Im selben Moment öffnete Beyond Birthday den funktionierenden Kühlschrank und holte ein Glas Marmelade heraus. //London ist ein wundervoller Ort…// dachte er mit einem Blick aus dem Fenster. //Grau und verregnet wie der Rest dieser gottverdammten Welt// B trat vor einen eingestaubten Spiegel im Wohnzimmer. Ihm blickte ein unnatürlich blasser Typ mit schwarzem Haar und geschminkten Augenringen, die schon etwas verwischt waren, entgegen. Mit einem Fetzen Stoff und Wasser korrigierte er das und zog tiefschwarz nach. „Ich bin du“ grollte der Killer grinsend und öffnete mit einem wiederhallenden ‚Klack‘ das Marmeladenglas. Sein nächstes Opfer schlief derweil etwa 80km entfernt in seinem Bett und ahnte nicht einmal das es nicht mehr lange zu leben hatte. B’s grinsen wurde breiter. //Bald werden wir uns wieder gegenüberstehen L…// Daniel Crowe starrte perplex auf sein Handy. L wollte das er die Ermittlungen durchführte!? L hielt ihn für qualifiziert!? „Wow..“ murmelte er. //ganz ruhig..du hast eben einen Riesenauftrag bekommen und wurdest noch nicht einmal gefragt. Und das von..L…DEM L. Nungut..dann streng dich an Daniel!// Crowe holte tief Luft und verhärtete seine Miene. Er blickte sich um. Wo war der Hinweiß? Die Leichen auf dem Boden, eine 1 und ein durchtrenntes S. Nun fiel ihm auch die um ein paar Nuancen dunklere Schrift ‚I’m‘ an der Wand auf. Das Zimmer war bis auf einen Tisch, zwei Stühlen und einem Schrank mit einem Stapel Hefte unmöliert und schmucklos. Alle Hefte waren sauber sortiert aufeinander gelegt..bis auf eines, das etwas abseits lag. Crowe ging hinüber und besah sich das Cover. Ein Tattoomagazin. //Was zum Teufel macht ein Tattoomagazin in einer alten Berghütte?// Auf der Titelseite war eine breit lächelnde, nur leicht bekleidete Frau zu sehen deren ganzer Körper voll mit Tattoo’s war. Neben ihr stand in großen roten Buchstaben ‚finden sie die Bedeutung ihres Tattoo’s heraus, unabhängig von ihrer Persöhnlichen Vorstellung.‘ // Die Bedeutung des Tattoo’s? Ahh…vieleicht hatte eines der Opfer eines…oder beide.// Crowe besah sich als erstes den Jungen. Er lag auf der Seite, nackt und die Arme in einem nahezu perfekten 45° Winkel ausgestreckt. //Seine rechte Seite liegt in der Blutlache, also ist das Mädchen zuerst gestorben…er weißt bis auf die Strangulation keine Verletzungen auf…// Sein Blick glitt zu einem großen schwarzen Fleck mitten auf der Brust der Leiche. Seine behandschute Hand wischte das Blut ab. „Bingo!“ Das Tattoo zeigte einen großen Notenschlüssel der auf einem reich verzierten Stuhl tronte. Darunter stand eine verschnörkelte 13. „ein Notenschlüssel und eine 13…“ murmelte Crowe. //ersteres steht für Musik…und die 13 meist für Unglück oder Gefahr…Musik,Gefahr…gefährliche Musik…Todesmusik…was hat in diesem Raum etwas mit Musik zu tun?// Er sah sich abermals um. Keine Musikanlage, keine Poster oder Plakate an der Wand…nur die Hefte. „Okay…“ Nachdem Crowe sich vergewissert hatte das keine der beiden Leichen weitere Verzierungen aufwieß, ging er hinüber zum Schrank und besah sich den Stapel Hefte. Eine Frauenzeitschrift, ein Motormagazin und eine Ansammlung….von Liedern. Kapitel 2: I'm here L --------------------- Auf der anderen Seite des Atlantischen Ozeans fuhr Benjamin Brown ruckartig aus dem Schlaf. Verwirrt schaute er sich um auf der suche nach dem Idioten der ihn aufgeweckt hatte, warscheinlich ein Wärter. //Die finden es ja immer besonders lustig mich in den unpassensten Momenten zu stören// dachte er und registrierte dann erst das die Tür immernoch verriegelt war. Sein Blick wanderte zum Fenster. „Die Gitter…?“ „…sind weg“ antwortete eine Stimme. Brown fuhr herum. In der dunklen Zelle war kaum etwas zu sehen, nur schwach leuchtete das Mondlicht durch das einzige Fenster. „Wer…wer sind sie!? Was wollen sie von mir!?“ Seine Augen zuckten unkontroliert hin und her bis sich eine schwarze Gestalt aus der Dunkelheit schälte. „Sie…sie sind also gekommen…sagen sie mal wo waren sie denn so lange? Ich habe sie vermisst!“ Brown kletterte aus seinem Bett und blieb mitten im Raum stehen, der Gestalt zugewendet und beschienen vom kalten Mondlicht. „Naja..sie werden wohl ihre Gründe gehabt haben hahaha ja sie haben ja immer ihre Gründe jaja Halleluja Halleluja.“ Das schwarze Etwas verdrehte die Augen. „Für wen halten sie mich?“ „Jesus! Sie sind Jesus! Halleluja ding bring. Ich werde ihr Reittier sein, schwingen sie sich auf meinen Rücken und wir verlassen diese gottlose Stadt! Macht hoch die Tür, die Tooor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit. Ein König…“ Ein schallendes Gelächter aus der schwarzen Ecke unterbrach ihn. „Pfff…hahahahahahaha…Sie sind gut! Hahahahaha,Wären sie nicht hier gelandet wären sie wohl Alleinunterhalter geworden! hahahahehehehehe“ Brown fiel plötzlich auf die Knie und begann zu schluchzen. „Es tut mir leid Excellenz! Vater! Herr! Meister! Ich habe sie entäuscht…in jeden Dornenbusch bin ich hineingerannt, doch es war nie der Richtige! Die Dornen haben mich gestochen wie tausende Bienen die mich für eine Blüte hielten…und wirklich..ich bin aufgeblüht wie eine junge Narzisse! Herr, ich habe versagt….die zarten Keime, so besonderer Anlagen…sind zerstört. Man sperrte mich ein, getrennt von ihnen, unfähig ihnen zu dienen hihihihihi. Herr im Himmel auf Erden Halleluja Amen!“ „…Amen“ die Gestallt im dunkeln schnellte hervor und schnitt dem weinenden Mann die Kehle durch. Blut spritzte in alle Richtungen und durchnässte Beyond Birthday’s Umhang, wärend dieser sich immernoch vor lachen schüttelte. Vom Elan gepackt schlug Crowe das Heft auf und besah sich die Seiten. //Sie sind nummeriert…das muss es sein! …13….13…ahhh da…// Er las sich langsam den Text durch wärend seine Augen immer größer wurden. „London Bridge is falling down.. falling down..falling down.. London Bridge is falling down….my fair Lady…..“ „London!!“ Crowe grinste breit und griff zum Handy, doch noch bevor er es auch nur aufklappen konnte segelte etwas weißes zu Boden. Ein kleiner Zettel war aus dem Heft gefallen. „hm..?“ Es war ein Auszug eines weiteren Liedtextes. „The secret side of me, I never let you see I keep it caged but I can't control it So stay away from me, the beast is ugly I feel the rage and I just can't hold it It's scratching on the walls, in the closet, in the halls It comes awake and I can't control it Hiding under the bed, in my body, in my head Why won't somebody come and save me from this, make it end? I feel it deep within, it's just beneath the skin I must confess that I feel like a monster I hate what I've become, the nightmare's just begun I must confess that I feel like a monster I, I feel like a monster I, I feel like a monster“ //Klingt wie jemand der Psychisch nicht auf der Höhe ist…passt ja zu dem Täter aber….sollte denn die Nachricht wirklich so ‚unbedeutend‘ sein?// Crowe nahm seinem Laptop und tippe stirnrunzelnd ‚Psychatrie London‘ in die Suchmaschine ein. //Aha…es gibt also eine Klinik dort..mal sehen…// Er brauchte nur ein paar Sekunden um sich in die Dateien zu hacken. „Dann wollen wir mal…B,D oder Q? Nein, nur für Erwachsene,also B…Bille, Benedigt, Benjamin…Brown! Ich habs!!!...Benjamin Brown, 34 Jahre alt, leidet an psychotischer Schizophrenie mit Positivsymtomen die plötzlich kommen und sich schnell in Depressionen umwandeln können….Zimmer 195“ Nach wiederholtem dreimaligem tuten nahm L ab. „Hier L, was haben sie Mr. Crowe?“ „Er ist in London! Staystreet 56, eine Psychatrie,Zimmer 195,Benjamin Brown.“ „…Uhrzeit?“ „Keine feststellbar“ Pause. „Das ist sehr untypisch für ihn…sind sie sicher das sie nichts übersehen haben?“ Crowe zog die Augenbrauen hoch. „Nun…der Sinn des bläulichen ‚I’m‘ s und die Stellung der Leichen entzieht sich bislang meiner Kenntnis.“ L schwieg eine weile. Dann: „Ich bin mir zu 90% sicher das der Schriftzug noch keine Bedeutung hat. Die Stellung der Leichen ist klar. Er stellt eine 1, und Sie ein halbiertes S da. S ist der 19. Buchstabe des Alphabets und die halbierte Version 9,5. Folglich ergibt das, wenn man die Kommas außer acht lässt, 195. Die Zimmernummer“ Crowe schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. //Das hätte mir auch einfallen können// „..sie haben recht L. Was soll ich nun tun? Der nächste Flughafen ist ca. zwei Stunden von hier entfernt und bis nach London dauert es nochmal knapp 12 Stunden. Bis dahin ist es zu spät!“ „Ich habe bereits veranlasst das sie dort wo sie jetzt sind abgeholt werden. In etwa 20 Minuten wird ein kleines Privatflugzeug bei ihnen landen. Damit brauchen sie um die acht Stunden nach London und von dort werden sie mit einem Auto zur Klinik gebracht. Melden sie sich wenn sie dort sind.“ Tututut. „Mr Crowe, geht es ihnen gut? Hallo? Können sie mich hören? Mr Crowe!!??“ „Wo…was!?“ Der Director schreckte auf. Eine Stewardess stand neben seinem Sitz und sah ihn besorgt an. „Sir, wir landen nun in London. Sie sind ziehmlich blass, brauchen sie irgendetwas?“ „Nein, es geht schon…das hier, also ich fliege zum ersten mal und das bekommt mir anscheinend nicht sonderlich.“ Bemüht entspannt lehnte er sich zurück und komplimentierte die Frau zurück zu ihrem Angestelltenplatz. //Die Typen die diese Kiste erfunden haben sollte man verklagen!// stöhnte er innerlich. Zu seinem Erstaunen landete der Pilot relativ sanft, Crowe hatte es sich schlimmer vorgestellt. Etwas wackelig auf den Beinen wankte er die schmale Treppe hinunter und war sichtlich erleichtert wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Vor der relativ kleinen aber modernen Maschine parkte eine schwarze Corvette. //Mensch L, man kann es auch übertreiben!// freute sich Crowe und fischte einen Zettel mit der Adresse der Nervenklinik aus der Tasche, den er dem Fahrer gab. Dieser nickte und bedeutete ihm einzusteigen. Crowe runzelte die Stirn als er sich neben dem dünnen jungen Mann niederließ. Das Bild wirkte ein wenig surreal. Der Typ hatte sich den Hut tief ins Gesicht gezogen, sodass nur das dichte schwarze Haar und das Kinn zu sehen war und besaß eine miserable Körperhaltung, von der seltsamen blassen Haut mal abgesehen. Unnatürlich verkrampft und gebückt saß er da, das Kinn auf dem Lenkrad ruhend. Das änderte sich auch nicht als er Gas gab und losfuhr. Scheinbar geistesgegenwärtig drehte er am Lenkrad , wobei er nur jeweils Daumen und Zeigefinger benutzte. „Sie sind also der Cop der von L geschickt wurde um die neuen BB-Fälle zu untersuchen…?“ fragte der Fremde plötzlich. „Woher…wissen sie..?“ Crowe drehte sich reflexartig zur Seite und starrte seinen Gegenüber nun offen an. „Ich bin, sagen wir mal ein alter Freund von L. Wir gingen gemeinsam in die….Schule“ Das letzte Wort betonte er, als würde er etwas bestimmtes meinen. Crowe verstand es nicht. „Ahja…dann kennen sie ihn also…ich meinte so wirklich! Wie ist er so?“ „tsehehehehehehehe“ Der Fahrer begann zu kichern. „Sagen wir mal, er ist nicht so wie sie es erwarten würden, mehr sage ich ihnen dazu nicht…wissen sie ich bin neugierig , sie müssen verdammt gut sein, wenn L sie mit diesem Fall betraut hat. Wieviel hat er ihnen erzählt? Haben sie schon etwas herausgefunden?“ Unter dem dunklen Hut blitzte ein perlweißes Grinsen hervor das Crowe veranlasste noch misstrauischer zu werden. „ Ich weiß noch nicht mal ihren Namen Mr.“ „Oh wie unhöflich von mir! Ich heiße Rue Ryuzaki und bin pausierender Privatdetektiv.“ „Angenehm…Daniel Crowe. Bedaure, aber ich gebe keine Informationen heraus, schon gar nicht über laufende Ermittlungen.“ Ryuzaki wirkte ein wenig gekränkt, sagte aber nichts mehr dazu. Nach einer Weile des Schweigens hielt er den Wagen an. „So, hier sind wir, bitte aussteigen!“ Ryuzaki’s Stimme klang fröhlich, fast beschwingt. Crowe stieg etwas zu schnell vor dem weiß gestrichenen Anstalt aus und war in Begriff die Türe zu schließen als er von Ryuzaki am Arm festgehalten wurde. „ Sie sind ein guter Ermittler, ich wünsche ihnen viel Glück, aber seien sie vorsichtig. Dieser Typ ist ein Genie.“ Er lockerte seinen Griff und ließ den Motor ein wenig lauter als nötig aufheulen. Dann war er auch schon verschwunden. Crowe schüttelte den Kopf. //Komischer Vogel..ich habe noch nicht einmal sein Gesicht gesehen.// Er wante sich um und ging auf das Gebäude zu, blieb aber dann stehen als sein Handy zu vibrieren begann. „Hier spricht L, wo sind sie?“ „äh..vor der Klinik! Ich wollte gerade hineingehen.“ „Wie sind sie dorthin gelangt?“ Crowe runzelte die Stirn. „Mit dem Wagen den sie organisiert haben. Sie haben seltsame Freunde wenn ich das mal so sagen darf. Warum?“ L stockte „Dem Fahrer des Wagens,den ich bestellt hatte,wurde vor ein paar Minuten das Auto gestohlen. Es ist unmöglich das er sie hätte abholen können. Crowe erbleichte. „Was!? A..aber..dann…das kann doch nicht..“ „Wer immer sie gefahren hat, war niemand den ich darum gebeten hätte.“ L ließ sich von dem völlig vor den Kopf gestoßenen Crowe den Fahrer beschreiben und gab ihm die Anweisung mit den Ermittlungen fortzufahren, dann legte er auf. Bestürzt starrte er auf die weiße Wand vor ihm. //Also ist es nun amtlich..er lebt…// seine Hand wanderte zu der Schüssel Manju,die nur so trieften vor Sirup, und fischte nach einigen Anläufen eines heraus das auch promt auf den Boden fiel. Er blickte auf seine Hand, die etwas tat was sie noch nie getan hatte. Zittern. Langsam leckte er den klebrigen Sirup von den Fingern, stand von seinem Sessel auf und begann in einer der Schreibtischschubladen herumzukramen. Nach einer weile zog er eine kleine, eingeramte Photographie heraus auf dem zwei Jungen im alter von 10 und 13 Jahren Arm in Arm dastanden und fröhlich in die Kamera lächelten. Sie sahen sich erst auf den zweiten Blick ähnlich. Beide hatten rabenschwarzes Haar, einmal glatt,einmal etwas verwuschelt und etwa die gleiche Augenfarbe, wobei man bei dem Jungen im schwarzen Pullover einen minimalen rotstich erkennen konnte. Der andere, L höchst selbst, trug im Prinzip das selbe wie jetzt auch: Weite Bluejeans und ein langes weißes Oberteil…nur eben kleiner. Traurig fuhr L mit den Fingern über das Glas und blieb an Beyond’s Gesicht hängen. Nachdem Light gestorben war, hatte er sich immer wieder eingeredet seinen einzig wirklichen Freund verloren zu haben, aber das stimmte nicht. Nicht ganz. Obgleich Beyond als ‚Buchstabe‘ in Wammy’s Haus in der Herachie klar unter L stand, verstanden sich die zwei hervorragend, wie Brüder. Sie hatten sogar schon geplant später als Team zusammenzuarbeiten und Beyond verdreifachte seine Bemühungen L ebenbürdig zu sein. Als die beiden älter wurden bemerkte L das B ihn von Zeit zu Zeit mit anderen Augen ansah und auch er spürte das sich ihre Freundschaft veränderte. Eines Abends, als L gerade an einer schwierigen Mordserie arbeitete, legte sich eine Hand auf seine Schulter und er hörte wie Beyond zu ihm sagte er solle mal eine Pause einlegen. „Du arbeitest schon drei Täge und Nächte durch, wenn du dich nicht mal ausruhst kippst du irgendwann um!“ „ Das mag schon sein..“ antwortete L „Aber wenn ich mich hinlege muss das nicht heißen das der Mörder das auch tut“ B schnaubte und drehte L’s Schreibtischstuhl zu sich herum. „ Du führst dich auf wie ein kleines Kind! Du hast bestimmt einen Ermittler auf den Fall angesetzt nicht war? Dann kannst du eh nicht viel tun im Moment. Lass den alleine klarkommen..nur für eine Weile…“ Seine Augen begannen zu funkeln als er sich herunterbeugte bis sein Gesicht nur noch eine Handbreit von dem seines Gegenübers entfernt war. Im nächsten Augenblick trafen sich ihr Lippen. „ Ich liebe dich“ hauchte Beyond und fuhr mit der Hand durch L’s Haar. „ Ich habe dich schon immer geliebt“ L erwiederte nichts, zog ihn stattdessen wieder zu sich heran und küsste ihn seinerseits. Diese Nacht würde L noch ewig im Gedächnis bleiben…nein, er würde sie nie vergessen, als er zum ersten mal zuließ das jemand ihn vollkommen kennenlernte. //Ich war dumm…einfach nur dumm…// Es war seltsam diese Begründung in seinem eigenen Kopf zu hören..immerhin war er L. Damals hatte er wirklich so etwas wie Liebe empfunden, auch wenn er sich mit Gefühlen ziehmlich wenig bis gar nicht auskannte. Mit einem letzten wemütigen Blick legte er das Bild wieder in die akribisch ordentliche Schublade als er merkte wie jemand den Raum betrat. „Er ist krank, du kannst nichts dafür“ sagte Watari sanft. „ Ich weiß.“ L setzte sich wieder auf seinen Sessel und tippte Gedankenverloren auf der Tastatur herum. Watari beseitigte die heruntergefallene Manju und war so rücksichtsvoll den Raum wieder zu verlassen. Froh wieder allein zu sein sank L noch ein wenig mehr als sonst in sich zusammen und begann zu summen. Seltsamerweise hatte er nicht einmal mehr Appetit auf Süßigkeiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)