Spiel mir das Lied vom Tod von fluffy_unicorn ((Kaito Kid x Shinichi)) ================================================================================ Kapitel 3: Zweiter Versuch -------------------------- „Und? Sie haben nichts gefunden, hab ich recht?!“ Kaito hielt sich an zwei Gitterstangen fest und sah den Kommissaren – der gerade hereinkam – grinsend an. Trotz der Tatsache, dass seine 'Diebeshöhle' wirklich sehr gut versteckt war, hatte er sich innerlich Sorgen gemacht, dass die Polizei sie nicht doch durch einen dummen Zufall fand. „Nein..“, murmelte Megure leicht verärgert und setzte sich an den an der Wand stehenden Tisch um seinen Bericht zu schreiben. Er hasste diese Schreibarbeit, aber das gehörte nun mal leider auch zu seinem Job. „Hab ich ihnen doch gesagt! Sie haben den Falschen!“ Innerlich erleichtert lies der Gefangene von den Eisenstangen ab und setzte sich auf die unbequeme Holzbank. „..aber ich warte noch auf Kudo.“ Ohne aufzusehen fing der Kommissar an seinen Bericht zu schreiben – zumindest versuchte er es. //Kudo!// Sofort läuteten bei Kaito alle Alarmglocken. Shinichi war der Einzige, dem er es wirklich zutrauen würde sein Versteck zu finden... Der Einzige, der ihm wirklich ein würdiger Gegner war. „Der Schülerdetektiv?“ Mit dem Versuch gelangweilt zu klingen und somit nicht gleich Preis zu geben, dass er Kudo nur zu gut kannte, sah er Megure an. „Sie setzten ein 'Kind' darauf an, mein Haus zu durchsuchen?“ Während sich Kaito und Kommissar Megure auf der Polizeistation darüber stritten, warum Megure so viel Vertrauen zu Shinichi hatte, war eben dieser wieder am Haus der Kurobas angekommen. Eigentlich hatte er ja vorgehabt zur Polizeistation zu gehen, aber ihn beschäftigte immer noch dieses merkwürdige Gefühl etwas übersehen zu haben. Doch vorher, wollte er wenigstens noch kurz mit der alten Dame von gegenüber gesprochen haben. Er ging hinüber und klingelte an der Tür. //Kobayashi...//, las er den Familiennamen von der Klingel ab. Es dauerte eine Weile, bis endlich mal jemand kam. Als die Tür dann endlich geöffnet wurde stand eine wirklich sehr alte Dame vor ihm. Sie lächelte ihn liebevoll an und fragte was er wolle. Während sich Shinichi vorstellte und ihr erklärte um was es ging, betrachtete er sie sich genauer. //Sie wird mir wohl nicht weiterhelfen können..//, seufzte er innerlich. „Die Polizei hat mich auch schon befragt, wegen diesem Kaito...“, fing sie an zu erzählen, während sie sich die Brille aufsetzte und etwas näher zu Shinichi herantrat, um ihn besser sehen zu können. „... es ist eine Schande, er war immer so ein lieber und zuvorkommender junger Mann gewesen. Aber wissen sie, ich denke es liegt daran, dass er meist alleine ist. Seine Mutter ist immer unterwegs und seine kleine Freundin... wie hieß sie doch gleich?“ „Aoko?“, versuchte Shinichi ihrem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, während er genau aufpasste wie sich die Frau vor ihm bewegte. In seinen Augen, stand sie nämlich nicht sonderlich fest mit ihrer Gehhilfe da. Ein leichter Windhauch und sie fällt um... „Ja, genau Aoko! Sie ist etwas wild und scheucht den armen Jungen ständig durch die Gegend. Oh... um was ging es jetzt doch gleich noch mal?“ Sie sah ihn fragend an und versuchte anscheinend den Grund für dieses Gespräch wieder zu finden. „Ach, das war schon alles. Mehr will ich gar nicht wissen. Danke für ihre Hilfe... “, sagte Shinichi freundlich und wartete noch bis die alte Dame wieder im Haus verschwunden war. Seufzend ging der Schülerdetektiv wieder zum gegenüberliegenden Anwesen. //Also auf die Aussage der alten Frau, kann sich die Polizei nun wirklich nicht beziehen. Es muss jemand ganz schön wichtiges diesen Tipp der Polizei gegeben haben, dass sie diesen Kuroba gleich in Gewahrsam genommen haben.... Aber wer?// Nachdenklich betrat er das Haus und sah sich nochmal sorgfältig um. Wenn hier wirklich Kaito Kid leben sollte, so musste es doch einfach einen Hinweis dafür geben! Shinichi drehte wirklich jedes Staubkorn im Haus um, er suchte nach Falltüren im Boden, geheime Gänge zwischen den Räumen, verstecke im Garten... Nichts! Nun stand er wieder im Arbeitszimmer und war kurz vorm verzweifeln, als ihm wieder das komische Gefühl beschlich etwas zu übersehen. Er tastete alles ab. Die Wände, den Boden, Tisch und Stühle, die Schränke und das Bücherregal. Irgendwas war hier. Er wusste nur nicht was... Jedes einzelne Buch holte er aus dem Regal und blätterte es durch. Das meiste waren Romane und Manuskripte von alten Theaterstücken. Doch wieder nichts. Shinichi stellte die Bücher wieder zurück und ging ans Fenster. Sein Blick ging aber ins Leere. Er versuchte sich vorzustellen, wie – falls Kuroba wirklich Kid war - dieser wohl hier lebte. Nachdenklich drehte er sich vom Fenster weg und lehnte sich leicht mit dem Rücken an die Fensterbank. „Es muss etwas sein, das niemandem auffällt wenn mal Besuch kommt. Natürlich sollte man es auch nicht zufällig finden können... Also am besten das Arbeitszimmer... aber hier ist nichts“, murmelte er seine Gedanken leise vor sich her. Sein Blick schweifte wieder durch den Raum. „Was ist so normal, dass es auffällig wäre, wenn es nicht da wäre...“ Plötzlich sah er es. Er drückte sich von dem Fenster weg und schritt erwartungsvoll an das große Familienportrait heran. //So ein Portrait strahlt etwas würdevolles aus. Es soll die enge Verbindung zwischen der Familie zeigen. Niemand würde es einfach so anfassen.. das gehört sich einfach nicht...// Auf seinen Lippen bildete sich ein kleines Lächeln als er sich das Bild genauer betrachtete. „Eine glückliche Familie“, sagte er und strich vorsichtig mit einer Hand darüber. Seine Finger blieben bei dem kleinen Jungen in der Mitte stehen. „Kaito Kuroba...“ Langsam drehte er das Bild gegen den Uhrzeigersinn und schon nur nach ein paar Zentimeter hörte er – aus Richtung des Bücherregals – ein Klicken. Der Detektiv drehte sich grinsend um. „... hab ich dich!“ Er ging die Stufen, die das Bücherregal vorhin noch verdeckt hatte, hinunter und hatte das Gefühl in eine ganz andere Welt einzutauchen. Überall hingen Bilder von berühmten Zauberer an der Wand. Ebenso die verschiedensten Karten und Federn, Hüte und Glücksbringer. Vollgestopfte Bücherregale mit Bücher rund um die Magie und Zauberei.. und Juwelen. Shinichi las sich einige Titel beim vorbeigehen durch. „Größte Schätze der Menschheit, Magie für Jedermann, … Zaubertricks von Toichi Kuroba.“ Er nahm das Buch heraus und blätterte ein wenig darum. //Ein Buch von Toichi Kuroba... dem ersten Kaito Kid nehme ich an. Einige der Tricks kenne ich...// Shinichi dachte, an die Begegnungen mit Kid. Es waren zwar nicht genau die selben Tricks, aber vom Aufbau her sehr ähnliche. Kaum hatte er das Buch wieder zurück gestellt fiel sein Blick auf den Arbeitstisch. Darauf waren noch Baupläne und Notizen. //Wahrscheinlich von seinem letzten Raubzug.// Neben dem Tisch stand ein kleiner Schrank und der Schülerdetektiv konnte sich schon denken, was er drin finden würde. Doch plötzlich fing das Licht an rot zu leuchten und ein Piepsen drang ihm in die Ohren. Schnell rannte er die Treppen wieder hoch und konnte gerade noch rechtzeitig aus dem Geheimraum fliehen, ehe das Bücherregal sich wieder automatisch davorschob. „Was zum Teufel...“, doch noch bevor er weitersprechen konnte hörte er Takagi rufen. „Shinichi, bist du noch da?“ Mit einer Hand fuhr sich der Braunhaarige durch die Haare und versuchte ganz normal zu wirken. „Ja, ich bin hier... Was gibt’s?“ Takagi kam ins Zimmer und sah sich etwas suchend um. „Was machst du denn hier für Krach?... Naja, Inspektor Megure wartet auf dich. Er will wissen ob du was gefunden hast.“ Erwartungsvoll sah der Polizeibeamte Shinichi an. „Ich... Ähm, nein! Ich hab nichts gefunden“, log der Schülerdetektiv. Er wollte vorher noch mit diesem Kaito sprechen. Wenn er ihn jetzt enttarnen würde, würde es noch viel schwerer zu beweisen, dass dieser kein Mörder war. „Nimmst du mich trotzdem mit ins Revier? Ich will noch mit Inspektor Megure und diesem Kuroba sprechen.“ Eine halbe Stunde später betrat er mit Takagi das Polizeipräsidium und wurde direkt zum Inspektor gebracht, der immer noch stirnrunzelnd vor seinem Bericht hockte. Doch kaum hatte Megure den jungen Detektiven erblickt sprang er erleichtert – einerseits weil er somit einen Grund hatte mit seinem Bericht aufzuhören und andererseits, weil er hoffte, dass Shinichi etwas herausgefunden hatte – von seinem Stuhl auf. „Shinichi! Lange nicht gesehen. Wie wars in Osaka?“ Er wollte nicht ganz so verzweifelt wirken. Immerhin war Kaito im selben Raum und konnte alles mithören. „Inspektor Megure...“ Shinichi grinste leicht. Sein Blick fiel aber ganz schnell zu der Person, die vor ihm hinter Gitterstäben hockte und ihn ununterbrochen ansah. „Danke, ganz gut. Ich muss mit ihnen reden!“ Er ging ohne auf eine Reaktion zu warten aus dem Zimmer und wartete bis Megure kam – was nicht sonderlich lange dauerte. „Und? Hast du was gefunden?“ Der Polizeiinspektor sah ihn ungeduldig an. „Nein, leider nicht. Aber Inspektor Megure, darf ich fragen wer genau den Hinweis auf Kuroba geliefert hat?“ Er fühlte sich zwar ein bisschen mies dabei den Inspektor zu belügen, aber im Moment hielt er das einfach für das Beste. „Das kann ich dir leider nicht sagen. Der Polizeipräsident hat uns gesagt, er hätte den Tipp von einer sehr sicheren Quelle bekommen... Mehr weiß ich auch nicht.“ Megure drehte sein Gesicht leicht zur Seite. „Glaub mir, ich würde nie einfach jemanden festnehmen wenn ich keine Beweise gegen ihn habe... Aber morgen. Morgen werden wir ja sehen, ob Kuroba Kid ist oder nicht.“ Das klang schon ein bisschen optimistischer. Und auf Shinichis fragenden Blick hin erzählte er ihm, dass für morgen wieder eine Warnung von Kid auf seinem Schreibtisch lag... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)