Triangle von Sparflamme (How to get yourself into big problems) ================================================================================ Prolog: Lesson 1: Remember -------------------------- Hallo alle zusammen. Meine erste FF hier und ich hoffe natürlich, dass sie freigeschaltet wird :) bis jetzt sind schon 10 kapitel vorhanden, die ich nach und nach hochladen werde. Und jetzt gehts auch schon los mit: Lesson 1: Remember Gelangweilt streunte ich über den Flughafen und nahm ignorierend nicht zur Kenntnis, wie einige Mädchen kichernd und tuschelnd auf mich zeigten und schon zum dritten Mal an mir vorbei liefen. Meine Güte! „Ist der niedlich!“ Ich warf einen Blick auf die Anzeigetafel und stellte resigniert fest, dass sich der Flug meiner Eltern wohl um eine weitere halbe Stunde verspätet hatte. Die gelangweilte Ansagestimme war auch nicht gerade aufbauend. Lahm und nüchtern las sie irgendwelche Infos vor, die die gehetzten Anzugaffen mit einem gehetzten Blick auf die silbern glänzende Armband Uhr quittierten. Ich ließ mich auf einen der harten Plastikstühle fallen und warf seufzend meinen Kopf zurück. Seit mehr als zwei Stunden wartete ich jetzt schon. Eine leichte Berührung riss mich aus meinen Tagträumen, in denen ich als Bundeskanzler das zu spät kommen von Flugzeugen per Gesetz verbot. Ein Typ in schwarzem Anzug stand vor mir. „Excuse me?“, fragte er und deutete auf den Platz neben mir. Ich starrte ihn einen Moment lang an: schwarzes leicht gegeltes Haar, rahmenlose Brille, funkelnde blaue Augen, weißes Hemd, blau gestreifte Krawatte, dezentes Rasierwasser… „Is everything all right?“ Der Mann sah mich fragend an. „Oh… äh… yes, Sir, you… can… sit here…“, stotterte ich. Warum? Ich stotterte nie. Ich konnte gut Englisch. Der Mann lächelte, stellte seinen Aktenkoffer ab und setzte sich neben mich. Ich spürte, wie ich rot anlief und schielte zu ihm rüber. Ich konnte noch immer sein Rasierwasser riechen. Er hatte seinen Laptop rausgeholt und tippte schnell auf der Tastatur. Ein typischer Börsenmensch. Ein sehr gutaussehender, typischer Börsenmensch. Bestimmt Manager oder so. Ich konnte meinen Blick nicht von ihm ablassen. „Hey, little boy, are you sure, everything is all right?“ Der Mann sah mich wieder von der Seite her an. „Äh… yes, … Sir…“, stotterte ich wieder und meine Wangen glühten, mein Herz wummerte in meiner Brust als er nickte und lächelte. Es war das erste Mal. Es war das erste Mal, dass ich bemerkte, warum Mädchen mich nie interessierten. Ich war damals dreizehn Jahre alt gewesen. Darf ich mich vorstellen? Natürlich darf ich, blöde Frage. Ihr habt ja keine Wahl. Mein Name ist Alexander, kurz Alex, kurz Al und ich bin 19-jähriger Oberstüfler. Ich mag Pizza und Katzen, hab schwarze, mittellange Haare, grau-grüne Augen, … ich schwimme gern und oft. Ich habe eine Zwillingsschwester namens Andy, meine Eltern starben bei einem Autounfall als ich fünfzehn war. Andy und ich wohnen mit Rob, meinem Kumpel, in einer Wohnung, die meine Großeltern finanzieren. Ich trage gerne Jeans und Hemden. Fürs Autofahren brauche ich eine Brille und wenn ich deprimiert bin rauche ich ab und zu. Ich bin schwul. Mädchen haben mich nie viel interessiert. Als Kind schoben sowohl ich als auch mein Umfeld das Ganze auf eine natürliche Abneigung dem anderen Geschlecht gegenüber. Aber seit dem Zwischenfall mit dem Börsenmensch am Flughafen wusste ich es besser. Wie auch immer. Genug der Vorstellung, weiter mit der Story, die euch sicher brennender Interessiert. Ich schlendere über den Flughafen und nehme ignorierend nicht zur Kenntnis, wie einige Mädchen kichernd und tuschelnd auf mich zeigen und schon zum dritten Mal an mir vorbeilaufen. Meine Güte. „Sieht der gut aus!“ Déjà-vu? Möglicher weise ja… Die Ansagestimme ist nicht mehr das was sie mal war. Was sage ich… sie ist genauso gelangweilt wie vor sechs Jahren. Stets gelangweilt und lahm liest sie die Infos vor. Anzugaffen und Börsenmenschen laufen gehetzt an mir vorüber, starren auf ihre silbern glänzenden Uhren. Ich lasse mich auf einen der grauen Plastiksitze fallen – der Nostalgie wegen. Irgendwie hoffe ich, dass der nette Typ von damals kommt und mich fragt, ob ich mit ihm in die Kiste will... äh… ob er sich neben mich setzten kann. Denkt nicht zu schlecht von mir! … danke fürs lesen. es geht demnächst weiter. Kapitel 1: Lesson 2: -------------------- Und damit wären wir auch schon bei Lesson 2. Lesson 2: Wait Ich wollte zwar nicht mehr über mich quatschen, aber vielleicht interessiert es euch ja, warum ich überhaupt auf dem Flughafen unterwegs bin. Meine Eltern kann ich nicht erwarten, denn die sind ja tot… nein. Ich warte auf meinen besten Freund Rob. Er ist Halbamerikaner und sein Akzent ist echt witzig, aber leider gewöhnt man sich viel zu schnell daran. Jedenfalls sind die Ferien bald zu Ende und die Schule wartet. Auf Rob wartet sie wie für mich in Deutschland, wo er bei seiner Tante aufgewachsen ist, aber jedes Mal in den Ferien fliegt er zu seiner Mutter, Shally Morgan – nette Frau mit tollen blonden Haaren - , nach Amerika. Rob ist nicht reich. Seine Mutter ist reich. Sie ist Unternehmerin. Aber sie zahlt ihrem Sohn nur die Flüge, für den Rest muss er selbst sorgen. Ist vielleicht auch besser so. Vielleicht hätten wir uns sonst nie getroffen. Rob ist… besonders. Er ist groß, schwarz, nicht nur seine Hautfarbe. Lange, schwarze Mäntel gehören zu seinem Kleidersortiment, ebenso wie schwarze Stiefel. Oh und er trägt Kontaktlinsen: eine weiße und eine rote. Er… fällt auf. Aber darüber brauche ich mir im Moment keine Sorgen zu machen, denn es wird sowieso wahrscheinlich noch Stunden dauern, bis ich ihn zu Gesicht bekomme. Die Piloten sind heute mal wieder nicht auf meiner Seite. Sie haben nicht vor einem armen kleinen Alex einen Gefallen zu tun… aber das wäre ja auch zu viel verlangt. Trotzdem schwinge ich meinen Hintern seufzend vom Plastikstuhl und schlendere wieder durch die Wartehalle. Was bleibt mir anderes übrig? Ich steuere auf einen Automaten zu. Ich werfe mein Geld ein, drücke den Knopf für „Kaffe, schwarz“ und… - bemerke zu spät das „Defekt“-Schild, dass groß und gelb auf der Scheibe klebt. Mein Geld bekomme ich auch nicht zurück. Wütend trete ich in Gedanken einmal kräftig gegen den Automat, bevor ich resigniert ein kleines Cafe ansteuere. Das habe ich eigentlich vermeiden wollen. Wofür gibt’s denn Automaten? Richtig: zur Vermeidung von zwischenmenschlichem Kontakt. Aber da muss ich jetzt wohl durch… Ich stelle mich an den Tresen und bestelle bei der hübschen Brünetten einen schwarzen Kaffee. Sie kichert und nickt, als sie die Bestellung aufnimmt und kommt sogleich mit meinem Kaffee angelaufen. Unter normalen Umständen hätte ich verhalten gegrinst und ihr zugezwinkert. Hatte ich erwähnt, dass ich schwul bin? Nun, das hindert mich nicht daran, meine Wirkung auf andere Menschen auszutesten. Aber heute nicht. Ich warte schon zu lange, fürchte ich. Also nehme ich nur meinen Kaffee nicke und verziehe mich an den hintersten Stehtisch, den das Cafe zu bieten hat und beobachte von dort die Männerschaft, die sich auf dem Flughafen tummelt. Ich kann euch sagen… ihr verpasst nichts, wenn ihr nicht dort seid. Kein gutaussehender Börsenmensch… Ich kneife einmal die Augen fest zu um die Müdigkeit abzuschütteln und greife nach dem Zucker und geb dem Kaffee die volle Ladung. Gedankenverloren rühre ich in meinem Kaffee und versuche mich zu erinnern, wann das Leben das letzte Mal etwas Aufregendes für mich bereit gehalten hat… Letzten Winter. Da traf ich Marcy. Das heißt… ich traf ihn nicht zum ersten Mal. Es war nur so, dass ich ihn das erste Mal wahrnahm. Ich habe geglaubt mit ihm könnte ich mein ganzes Leben verbringen. Tjaa…. Ich sag mal so viel: ich bin wieder Singel. Seit zwei Wochen. Ich rühre in dem Glibberzeug und bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass der Kaffee inzwischen lebt. Ich hab nicht vor das Zeug zu trinken. Hatte ich nie. Ich brauch nur was zu tun, damit ich nicht an Marcy denken muss. Er hat sich von mir getrennt, weil… Nicht dran denken, Alex, nicht dran denken… Ich schaue auf mein Handy und stelle fest, dass Robs Flieger, sollte er nicht in noch ein Gewitter gebraust sein, bald landen wird. Also mache ich mich auf den Weg, schnippe der Brünetten noch zwei Euro über den Tresen und stehe schon bald am Empfangsschalter. Ein Haufen Leute sind schon da, aber wozu hat uns die Evolution stolze 187cm und zwei Ellbogen zur freien Verfügung gestellt? Und so bin ich bald der erste der unsere Neuankömmlinge aus Amerika begrüßen darf. Ich weiß, ich bin unhöflich und die alte Dame wird sicher gleich über „die Jugend von heute“ sinnieren, aber das kümmert mich herzlich wenig, denn gleich darauf erblicke ich meinen Freund, der ja – wie bereits erwähnt – auch nicht zu übersehen ist. bis zum nächsten Kapitel ;) Sparflamme Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)