Kaze ni nare - Become a wind 2 von Nuriko (This love is a thrill, shock, suspense) ================================================================================ Kapitel 8: Full Moon Light -------------------------- Session 4 : Full Moon Light Eine schlanke Gestalt stand auf dem Balkon und schaute in den nächtlichen Sternenhimmel, in der Hand eine rauchende Zigarette. Yuki hatte nicht gedacht, daß es ohne ihn so ruhig, so einsam werden würde... Shuichi war nun fast einen Monat in den USA und nach den Informationen, die er gehört hatte, waren Bad Lucks Konzerte in L.A. und in Chicago mit durchschlagendem Erfolg vom Publikum angenommen worden. Er drückte die Zigarette aus und ging wieder in das dunkle Appartment hinnein. Sein Bruder Tatsuha, hatte zwar einige Tage bei ihm ausgehalten, aber nach einer guten Woche, war er wieder gegangen, weil er Yukis schlechte Laune nicht mehr ertragen konnte. Seufzend ließ er sich in das Sofa sinken, dabei fiel sein Blick auf ein eingerahmtes Foto von ihm und Shuichi, es war schon fast ein Jahr alt und zeigte beide bei ihrem ersten gemeinsamen Ausflug... Entschlossen stand er wieder auf. "Keine Zeit mehr zu verlieren." Eilig nahm er Jacke und Hausschlüssel und wollte gehen, als ihm etwas an dem Kalender am Flur auffiel. Shuichi hatte ja ein Datum rot eingekreist...Fuu stand darunter. "Ist das heiß hier !" Fuu fächelte sich Luft zu, während sie mit K eine Sightseeing-Tour durch Chicago machte. Sie saßen auf dem offenem Verdeck eines Busses, aber trotz des Windes, war die Juni-Sonne warm genug. "Du solltest wenigstens am letzten Tag vor der Abreise was von der Stadt sehen," sagte er und reichte ihr eine gekühlte Flasche Wasser. "Danke." sie nahm einen Schluck und wunderte sich ein wenig im Stillen, warum K anstatt zu einer Sitzung mit ihr spazieren gegangen war. Er war in der letzten Zeit so fürsorglich, wahrscheinlich fühlte er sich für sie verantwortlich, weil weder Ryuichi noch Hijiri bei ihr waren... Sie lächelte ein wenig und er stieß sie in die Seite. "Solltest öfter lächeln, Darling," sagte K, "Hab den Eindruck, daß du das in letzter Zeit weniger getan hast." "Nyaaa..." gelangweilt lag Ryuichi auf dem erhitzbaren Holzfußboden des Wohnzimmers und schaute Löcher in die Decke. Hijiri lehnte sein Holzschwert an die Tür der Veranda und kam ins Zimmer. Wie jeden Abend hatte er bis spät in die Nacht trainiert und geglaubt, daß Ryuichi schon schlafen gegangen war. "Du bist noch auf ?" fragte Hijiri und setzte sich. "Ja..." Ryuichi legte seine Hand auf die Stirn, "sie fehlt mir." Hijiri senkte seinen eisblauen Schopf. "Mir auch." Ohne Fuu war es eindeutig viel zu still in dem großen Dojo... sie fehlte einfach überall, das Lachen, daß durchs Haus schallte, der köstliche Duft, wenn sie kochte... Gerade als Hijiri etwas sagen wollte, klingelte das Telefon und er stand auf, da er näher dran war. "Hijiri Jiraishin ?" "Yuki Eiri hier," ertönte eine rauchige Stimme am anderen Ende, "Ist Ryuichi da ?" Erstaunt überreichte Hijiri Ryuichi den Hörer. "Es ist Eiri-san." "Eiri-san ?" Ryuichi war augenblicklich besorgt, "Ist etwas passiert ?" "Nein, ich rufe aus einem anderen Grund an, hör zu...." Hijiri goß sich derweil lächelnd Tee ein. Er hatte nicht erwähnt, daß Yuki schon einmal, zwei Stunden bevor Ryuichi nach Hause gekommen war, angerufen und mit ihm ausführlich geredet hatte... "Das war ein wunderschöner Tag," Fuu gab K einen leichten Kuß auf die Wange, "ich fühle mich ganz erfrischt !" "Gut," antwortete ihr Cousin und reichte ihr ihre Einkaufstüten, "ich hoffe, du hast schon gepackt ? Es geht morgen früh um neun los nach New York." Sie zog eine Grimasse. "Ja, habe ich !" Er kannte sie besser. "Pack bitte deine Sachen ein, bevor du schlafen gehst, ja ?" Fuu schloß die Tür hinter sich. "Hallo, ich bin da !" rief sie, doch es kam keine Antwort. Sie stellte erst einmal ihre Sachen in ihrem Zimmer ab und als sie in den Wohnraum der Suite kam, merkte sie, daß sie alleine war. "Hm, ist das eine Nachricht ?" Fuu hob einen Zettel auf. Wir sind in der Stadt und suchen nach der besten Diskothek. Hiro "Typisch !" seufzte sie, "Ich wette, K wollte mich am Tag müde machen, damit ich abends keinen Unsinn mit ihnen anstellen kann !" Aber Fuu beschloß das beste aus ihrer Situation zu machen und ließ sich ein Bad ein. Es war herrlich, Brusttief in der riesigen Badewanne in dem seifigen Wasser einzutauchen, dachte Fuu und fühlte wie ihr Stress und Anspannung wich. Eine Stunde später war sie dabei, in ihrem hellblauen Pyjama ihre nassen Haare trockenzurubbeln, als es klopfte. "Wer kann das sein ?" murmelte sie, "Ja ? Wer ist da ?" "Ich bin es, Kinya." Sie öffnete und sah ihn erstaunt an. "Oh, Kinya... Was führt Sie denn hier her ?" "Oh, nichts besonderes, ich wollte euch die Pläne für New York persönlich vorbei bringen." Fuu ließ ihn eintreten und wickelte ihre Haare in das Tuch. "Shuichi und die anderen sind nicht da," sagte sie, "wollen sie etwas trinken ?" Kinya lächelte. "Ja, sehr gerne." Ein wenig grummelnd ging Fuu in die Küche, da sie sich im Moment ziemlich müde fühlte, wäre sie am liebsten schlafen gegangen, aber Kinya mußte auftauchen... Sie gab Eiswürfel in den Eistee und trug zwei Becher hinnaus und sah, daß Kinya auf die Terasse gegangen war. Die Luft war mild und warm, aber auch ein wenig schwül. Chicago bei Nacht... dachte Fuu wieder Willen vom Augenblick verzaubert als sie auf die Terrasse trat. Der Himmel war klar und auf dem dunkelblau funkelten die Sterne. "Ist das nicht wunderschön ?" fragte Kinya mit seiner etwas trägen Stimme und deutete mit der rechten Hand auf die leuchtenden Stadt unter ihnen. Sie befanden sich im achtzehnten Stock des Hilton Hotels und hatten einen einmaligen Überblick über die Stadt. "Ja, das ist es." sagte Fuu und reichte ihm sein Glas Eistee. Scheinbar unabsichtlich streiften seine warmen Finger ihre und sie schaute beklommen zu ihm auf. "Wunderschön..." flüsterte er wieder und beugte sich hinunter zu ihr. "Fuu...." Ihr Herz klopfte dumpf und das Blut rauschte ihr in den Ohren. Was... was passierte hier ? Sein Atem strich über ihr Gesicht und über ihre geschlossenen Augen - wann hatte sie sie geschlossen ? - und Kinyas Lippen näherten sich den ihren. Fuu spürte wie sie ihm ungewollt entgegenkam und riß im letzten Moment entsetzt die Augen auf. Sie stemmte hochrot ihre Hand gegen seine Brust. "Ehm... entschuldigen Sie... aber ... aber wenn es Ihnen nichts ausmacht, kann ich den Anderen die Pläne für New York auch geben." Fuu zitterte und versuchte zurückzuweichen. Kinya strich mit seinem Zeigefinger von ihrem Wangenknochen, hinunter zum Kinn und zum Hals entlang. "Ich kann warten." flüsterte er an ihr Ohr und Fuu schüttelte den Kopf, auch um wieder klar denken zu können. "Sie sollten jetzt gehen. Bitte." sie wandte den Kopf und hörte, wie er sich entfernte. "Ich würde mich freuen, wenn wir mal zusammen Essen gehen könnten," sagte Kinya immer noch lächelnd und mit sanfter Stimme, "nicht geschäftlich, nur... nur wir beide." Endlich war er draußen und Fuu sank mit zitternden Beinen gegen die Tür. "Verdammt..." er wußte doch, daß sie mit Ryuichi.... Sie krallte die Hände in ihren Pyama. Er war nicht Ryuichi, dachte sie, es war auch nicht so, wie mit ihm.... es war ähnlich und... und irgendwie anders.... Fuu rappelte sich auf und tapste ans Telefon. Hastig wählte sie eine Nummer. "Ja, hallo ?" "Hijiri ? Ist - ist Ryuichi da ?" ihre Stimme klang selbst über die weite Entfernung hinweg zitttrig. "Fuu ? Ist was passiert ?" Ja, das ist es, dachte Fuu. "Nein... ich - ich wollte nur mal seine Stimme hören." Hijiri schwieg. "Es tut mir leid, er ist noch nicht zu Hause," meinte er und runzelte die Stirn, "Was ist los, Fuu ?" Ihre Hand krallte sich in den Holzrahmen zur Tür. "Ich vermisse euch..." flüsterte sie und konnte nicht verhindern, daß eine Träne über ihre Wange lief, "Ich - will nach Hause..." "Kleines..." Hijiris Stimme klang so beruhigend. "Du hast doch nicht schon Heimweh ?" Sie schluchzte und lachte halb. "Doch !" Kinya war lächelnd aus der Tür gegangen, doch kaum hatte sich die Tür geschlossen, verschwand es und ein kühler Blick trat in seine Augen, obwohl sein Mund lächelte. Bald, dachte er genüßlich und fuhr sich langsam durch sein Haar, Bald würde er sie da haben, wo er sie haben wollte und sie würde ihm in die Falle gehen wie ein Schmetterling ins Netz der Spinne und dann... dann konnte er zusehen, wie ihre Flügel gebrochen werden würden. Was hältst du davon, Sakuma-san ? Er stieg leise lachend in den Aufstuhl und übersah, wie sich die Tür ein wenig vom Lift entfernt leise schloß. K's Zimmer. Fuu war merkwürdig still, als sie in ihren Flieger nach New York stiegen. Shuichi war etwas besorgt, aber da er selber unter Yukis Abwesenheit litt, dachte er sich, daß sie wegen Ryuichi so bedrückt war und ließ sie in Ruhe. Sie hatte die ganze Nacht wach gelegen und nicht einschlafen können, immer wieder hatte sie Kinyas lächelndes Gesicht vor Augen gehabt... Sie war so verwirrt und hatte ein schlechtes Gewissen... obwohl.... es war ja nichts passiert ! Aber... Fuu wagte nicht, zu Kinya, der schräg neben ihr saß zu schauen und saß angespannt in ihrem Sitz. Vor ihr saßen Hiro und Suguru und spielten lautstark Karten, während Shuichi hinter ihr Platz genommen hatte. "Hey." K setzte sich neben sie und legte seinen Arm um sie. "Wie gehts dir ?" Sie zuckte zusammen. "Ich... oh, hi K." "Siehst müde aus," meinte der blonde Mann und zerquetschte sie beinahe. "Schon okay," sie zwang sich zu einem Lächeln, "Alles in Ordnung." Irgendwie wiederholte sie diesen Satz doch schon seit Wochen, dachte Fuu zynisch und ließ sich von ihrem Cousin an sich drücken. "Willkommen im JFK Airport, wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in New York !" wurden sie bei der Landung von einer weiblichen Stimme durch den Lautsprecher begrüßt. "Bin ich gespannt !" Shuichi konnte es gar nicht mehr erwarten. "Wir haben doch hier mehr Freizeit, oder ?" fragte Suguru und Sakano neben ihm nickte. "Ja, ihr habt vier Konzerte, aber dafür eine Woche frei, bevor wir wieder zurückfliegen." War es wirklich schon so lange her ? fragte sich Fuu, Ihre Tour dauerte zwar ein bischen weniger als drei Monate, aber die Hälfte der Zeit war schon vergangen... Vor einem Monat hatte sie Ryuichi das letzte Mal gesehen... "Kinya !" eine helle Stimme holte sie zurück in die Gegenwart. "Kinya !" Sie hatten gerade ihr Gepäck an die Gepäckträger übergeben, als ein junges Mädchen, wohl in Fuus Alter auf sie entlanggestürmt kam. Sie hatte leuchtend blaue Augen und sanft gewelltes hellbraunes Haar, ihre Gesichtszüge ähnelten denen von Kinya stark, nur daß sie sanfter und weicher waren. "Ouka !" überrascht, aber erfreut wie es schien, nahm Kinya sie in den Arm. "Was machst du denn hier ?" fragte er und drehte sie zu seinen Begleitern um. "Entschuldigt, daß ist meine kleine Schwester Ouka... sie ist ein riesiger Fan und konnte es wahrscheinlich nicht mehr abwarten..." "Genau !" sie nickte und ließ ein strahlendes Lächeln sehen. "Ich freue mich ja so !" nacheinander schüttelte sie Shuichi, Suguru, Hiro und Fuu die Hand. "Wirklich, ich bin ja so glücklich !" Bestimmt griff Kinya nach Oukas Schulter. "Hör zu, du kommst jetzt mit mir zurück nach Hause, während Bad Luck im Hotel eincheckt." Ouka schmollte ein wenig und zwinkerte Fuu zu. "Okay, aber ihr müßt mir versprechen, daß ihr uns besuchen kommt !" Kinya sah sie streng an. "Ouka !" Fuu lächelte spontan zurück. "Wenn die Einladung gilt, dann sehr gerne." sagte sie und bekam von Ouka eine stürmische Umarmung. "Das wäre wunderbar !" sagte Ouka ehrlich begeistert und wurde von einem peinlich berührt aussehenden Kinya regelrecht weggezerrt. "Entschuldigt...." er stieg mit seiner Schwester in einen der wartenden dunklen Wagen und Bad Luck, zusammen mit K und Sakano in eine weitere schwarze Limousine. "Der Fahrer fährt euch zum Hotel," rief Kinya ihnen zu und drückte Ouka in den Wagen. "Ich wußte gar nicht, daß er Verwandte hier hat," meinte Hiro neugierig. "Der Familiensitz von den Medina ist hier," antwortete K, "New York ist das Zentrum von allem." "War aber nett," meinte Shuichi und Suguru fügte hinzu : "Ja, nicht so förmlich wie ihr Bruder...." Sakano lockerte seine Krawatte und nickte. "Ja, das ist wahr..." K sah sich nach Fuu um. "Was meinst du, Fuu... Fuu ?" Fuu war schon in die klimatisierte Limousine eingestiegen und prompt eingeschlafen, da sie die ganze Nacht wach gelegen hatte. Schmunzelnd stiegen ihre Freunde ein. "Sie sieht so friedlich aus, wenn sie schläft," grinste Hiro. "Wirklich niedlich." "Das hab ich gehört..." murmelte Fuu schläfrig und benutzte Shuichi, der neben ihr eingestiegen war als Kopfkissen. "Hmmmm...." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)