lost without you von bl_and_ld (Puzzleshipping) ================================================================================ Kapitel 5: bad dreams --------------------- 5. bad dreams `Ohne dich bin ich verloren´ Dieser Satz und das Flackern der Neonröhre hatten mich aus meinem Schlaf geholt. Was hatte dieser verdammte Satz nur zu bedeuten? Irgendwie fühlte ich mich komisch, meine Gedanken waren wirr und nicht zu ordnen. Alles war anders und so fühlte ich mich auch. Anders. Weiße Karos waren über meinem Kopf zu erkennen, auch wenn ich zweimal schauen musste um zu erkennen, dass es weiße Karos waren. Alles war irgendwie trübe und verschwommen. Ein Ächzen drang über meine Lippen und meine eigene Stimme hörte sich so unheimlich fremd an, dass ich erstmal nachsah ob jemand hier war. Schnell bemerkte ich, dass ich alleine war und dass es meine Stimme war, die ich da gehört hatte. Was mich zur nächsten Frage brachte. Wo war ich? Dass hier, war sicherlich nicht mein Zimmer in Domino City. Daran würde ich mich erinnern, aber wahrscheinlich war ich so benebelt, dass ich einfach irgendwas verwechselte. Ja genau ich war in einem Traum und bald würde ich wieder aufwachen. Langsam hob ich meinen Arm und bemerkte jetzt dass ich eine Kanüle im Arm hatte. Was war passiert? Ich legte meinen Arm wieder hin, drehte meinen Kopf zur rechten Seite und sah ihn mir genau an. Was mir sofort auffiel, trotz dass ich verschwommen sah, war ein großes Hämatom am Arm. Verdammt, was hatte ich gemacht? Deswegen schloss ich meine Augen und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Was sich schwieriger erwies als gedacht. "Wie ich sehe, sind Sie wach. Wie geht es Ihnen?", hörte ich eine, mir fremde, Stimme, die ich allerdings schnell. Ein Mann in einem weißen Kittel tauchte vor mir auf und ich erwartete dass er mir sagen würde, dass ich im Himmel war. Was mich kurz zum schmunzeln brachte. "...W-wo ist Yugi?" Ja genau, wo war mein Freund? Ich war doch sicherlich nicht alleine hier? Yugi machte sich sicherlich Sorgen um mich, wie immer wenn mir was passiert war. Außer natürlich ich war wirklich tot, dann hoffte ich nicht dass ihm das gleiche widerfahren war. "Wer?" "N-Na! E- er... die Person die im Notfall benachrichtigt werden soll ...m-mein Freund." Der Mann sah mich lange an und nickte dann, ehe er sich neben mich stellte und dann sein Klemmbrett studierte. Wo hatte er dass denn jetzt her? Oder hatte er es sogar die ganze Zeit bei sich und ich war einfach nur zu benebelt um es zu merken? Wahrscheinlich. Im Moment würde ich nicht mal eine Explosion mitbekommen. Der gute Mann fing an mich zu untersuchen, was mir sagte, dass ich nicht tot war und er ein Arzt war. Dann besah er sich die Werte auf seinem Blatt Papier und zog ab und an die Stirn in Falten. Über was dachte er nur nach und warum sagte er mir nicht einfach was da genau stand. "Haben Sie irgendwelche Schmerzen?" "...Hm? Nein,...ich fühle mich nur...komisch. Ich habe...hatte einen Traum...und mir kribbeln nur die Finger...und überhaupt ist alles...in meinem Kopf wirr...und...wo ist Yugi Muto? Y-Yugi weiß sicher w-was los ist..." "Fühlen sie sich gut genug um einen Ihrer Freunde zu empfangen?" Sofort nickte ich schwach, aber bestimmt. Für Yugi fühlte ich mich immer gut genug, egal wie dreckig es mir ging. Mein Körper fühlte sich matt an, erschöpft und müde. Jede Bewegung war ein Akt und jede einfache Bewegung kostete mich viel Kraft. In meinem Traum war ich irgendwo runtergesprungen und war auf dem Asphalt aufgeknallt. Aber, hatte ich das nicht geträumt? Der Mann ging zu Tür und verschwand in einem Viereck –wahrscheinlich der Tür- aus weiterem gelben Licht. Mich musste es ja echt erwischt haben wenn ich sogar die Tür nicht mehr erkennen konnte. Bis ich nur ein paar Stimmen hörte, die sich um irgendwas stritten. Jetzt fing mein Hirn auch noch an mir Stimmen vorzugaukeln. Schneller als gedacht wurde es wieder leiser, dass einzige was ich noch schwach hörte war die Stimme des Arztes. Doch dann dämmerte ich auch schon wieder weg, wurde müde, ruhig und hörte meinem eigenen Atem zu. Kleine Tapser waren dann das nächste was mir ins Ohr drang, als ich mich so ziemlich an die Stille gewöhnt hatte. Irgendwie beruhigten mich diese Schritte. Sie waren anders aber bekannt und so beruhigte mich einfach die bloße Tatsache, dass jemand hier war den ich mochte. Die Tür war wieder geschlossen worden und jemand war hier. Meine Lider allerdings wollten sich nicht öffnen. Mein Körper war einfach zu müde und wollte schlafen. Ein Blick ruhte auf mir, beobachtete mich und ich wusste nun dass es nur einer sein konnte der hier in dem kahlen weißen Raum war. Zur Gewissheit wurde es allerdings, als ich eine warme und sanfte Hand an meiner Wange spürte Es konnte nur einer sein, der einem so sanft die Wange streichelte. Oft hatte er mich so gestreichelt wenn ich geschlafen hatte. Mein Yugi war da. Yugi hatte mich also nicht verlassen, wie es in meinem Traum der Fall gewesen war. Leider sagte Yugi nichts, sondern strich mir nur eine Strähne aus dem Gesicht welches sich wohl oder übel verirrt hatte. "Yu...Yugi?", hauchte ich ganz leise, flüsterte es schon fast weil mein Hals unheimlich trocken war. Wieso war es so schwer zu sprechen? Wie lange hatte ich nur geschlafen und warum war es vorher viel einfacher gewesen mit dem Arzt zu sprechen? "Hey" Mir wurde genauso leise geantwortet. Zwar hörte ich es ziemlich laut, aber ich wusste das mein Freund genauso leise sprach wie ich selbst. Yugi würde mich doch nicht anschreien. Ich freute mich so sehr, dass er hier war. Yugi war schließlich mein Ein und Alles. "Ja, ich bin hier." Ein Lächeln huschte über meine Lippen. Yugi war so süß, niemand war so süß wie er. Auch wenn ich wusste, dass er nicht hören konnte was ich dachte kam es mir so vor als könnte er es. "Das ist gut. Ich hatte was ganz Verrücktes geträumt." Ja, das hatte ich und dennoch musste ich Lachen, weil er ja hier war und somit war mein Traum nichts weiter als ein Traum gewesen. Mein Unterbewusstsein hatte einfach nur meine Ängste wieder gespiegelt um mir zu zeigen, dass Yugi meine große Liebe war. "Was denn?" Irgendwie war seine Stimme schon wieder zu weit weg oder kam mir das so vor? Man was war nur mit mir los? Ich war so unsagbar müde, ich fühlte mich schwach und dennoch stark, weil Yugi bei mir war. Meine Lider gingen wie von selbst nach unten. „Du wolltest gehen. Du wolltest aus dem Team aussteigen und nach Hause zurückgehen. Ich habe dich gehen lassen. Ich habe es gewusst und dich gehen lassen. So dumm war ich. Ich habe nicht gekämpft. Habe es mir vorgenommen. Du hast gesagt, du kannst nicht – willst nicht bleiben und ich habe die Augen geschlossen. Als ich sie wieder öffnete warst du weg und ich…“ Dann schlief ich kurz ein. Es war nur ein Sekundenschlaf, aber durch diesen hatte ich wieder jede Menge Kraft gesammelt. "Ich lass dich nicht so einfach gehen. Nie." Das war ein Schwur an Yugi, ich würde ihn nie gehen lassen. Innerlich aber wusste ich, dass ich mich selbst belog. Warum auch immer, ich spürte dass ich gelogen hatte. Früher hatte ich mir aber immer geschworen, dass ich Yugi nicht einfach so gehen lassen würde, dass ich alles dafür tun würde dass es ihm gut ging und daran hielt ich fest. Sofort drückte ich meinen Kopf gegen seine Hand welche immer noch an meiner Wange ruhte und mir Wärme schenkte. Mir war so unsagbar kalt, weil mir seine Nähe fehlte. Mein Körper gierte nach Yugi, als hätte er mindesten 1 Jahr ohne diesen Körper auskommen müssen. "Keine Angst. Ich bin hier und gehe hier nicht weg." Als er diesen Satz sagte, hörte ich ihn nicht mehr ganz so deutlich und klar, weil ich eingeschlafen war. Doch mein Kopf hatte sich sofort enger an seine Hand gelegt, er spendete mir Wärme und Nähe, die ich so dringend brauchte. ************************ Irgendwann wachte ich wieder auf, mein Raum war leer und Yugi war weg. Er hatte doch gesagt er würde bleiben. Vielleicht musste er nur schnell auf die Toilette, oder holte sich einen Kakao. Den trank er ja immer noch am liebsten und wie sehr hatte ich es geliebt ihn zu küssen, wenn er einen Kakao getrunken hatte. Dann hatte er immer noch süßer geschmeckt. Doch ich konnte nicht lange bei diesen süßen Gedanken bleiben, denn ich versuchte immer noch zu verstehen was der Traum mir sagen wollte. Dieser wiederholte sich nämlich immer wieder vor meinem inneren Auge. Ich wollte Yugi nie verlieren, wollte nicht jemand sein der sich von seinem Stolz leiten lies und doch war ich genauso geworden. Zumindest was ich im Traum sah. Ich wollte ich sein. Genau konnte ich Seto Kaibas Worte hören und ich versank wieder in dem Traum: Ein großes abgedunkeltes Zimmer, eine mit Satin überzogene Bettdecke und eine nackte Frau auf diesem Bett Ich konnte es im ersten Moment nicht glauben, dass sie tatsächlich dort schlief. Seufzend strich ich mir die Haare aus dem Gesicht und sah mich um. Ja okay, wir hatten zwar ein paar Scherze gemacht aber wir waren nie ins Bett miteinander gegangen. An diesem Abend hatte ich mich geweigert neben ihr zu liegen und hatte Bekanntschaft mit der Couch gemacht. Und obwohl ich wusste, dass ich unschuldig war, hatte Yugi gedacht, ich hatte mit ihr geschlafen. Wie konnte er nur so etwas denken? Ich liebte ihn doch nach wie vor und schwul war ich auch noch. Als ob ich da mit einer Frau schlafen könnte, wenn ich doch einen so sündigen Körper bei mir hatte und diesen liebte. Da brauchte ich sicherlich keine Schauspielerin die einfach nur berühmter werden wollte durch mich. Yugi wurde alles für mich bleiben. Seinen ganzen Urlaub war er nicht hier und hatte mich in der Zeit alleine gelassen. Ich war sogar verletzt gewesen, weil ich mich durch eine Grippe nicht konzentrieren konnte und meine Sprünge ziemlich vermasselte. Mir schmerzte alles was mir schmerzen konnte. Zum einen weil Yugi nicht da war um sich, um mich zu kümmern. Zum anderen weil ich mir der Fuß gebrochen hatte. Bis der Tag kam an dem Yugi mir sagte er wolle nicht mehr mit mir zusammen sein. Meine Welt stürzte an diesem Tag zusammen. Er sah so verletzt, aber entschlossenm, aus dass ich nicht wusste wie ich reagieren sollte. War es nur weil ich Karriere gemacht hatte? Weil er mich mit dieser Frau erwischt hatte? Verwirrt sah ich ihm nach. So war es auch die ganze Zeit gewesen, dass ich verwirrt war und nicht wusste was ich machen sollte bis mich irgendwann Kaiba anrief. Kaiba, hatte sich zu mir gehetzt weil er gerade etwas erfahren hatte was ihn nicht glücklich stimmte. In den Augen, des sonst so kalten Brünetten lag ein gewisses Mitgefühl. Dieses Mitgefühl blitzte in der letzten Zeit immer öfter in seinen kalten Augen auf. Seit ihm Joey einen Korb gegeben hatte, war der Gute etwas offener geworden. Wahrscheinlich dachte Kaiba nun öfter über sich nach und vielleicht war es auch nicht der beste Weg zum Herzen eines anderen, wenn man versuchte sich mit Geld alles zu erkaufen. Ich hatte mich um Kaiba gekümmert, als dieser nicht verstand warum IHN jemand nicht wollte. Ach, was man dazu sagen musste war, dass er mit Joey geschlafen hatte. Es war nur ein One Nightstand, für Kaiba wahrscheinlich nichts neues, im Gegensatz zu Joey. Ich hatte an dem Tag als es passiert war, ein Meeting und konnte Kaiba aus der Bar wo er sich betrunken hatte nicht abholen. So rief ich Joey an und sagte ihm, dass er doch bitte Seto Kaiba abholen sollte. Ja, der Blonde hatte sich ziemlich gewehrt und gemotzt und gejammert, dass er immer so einen Scheiß machen müsse. Aber dennoch hatten sich die beiden anscheinend gut verstanden und waren schlussendlich im Bett gelandet. Unser Geheimnis, welches Schuld daran war dass ich Joey ab und an erpresste, hatte mir bisher immer gute Dienste geleistet. Schließlich könnte ich Seto Kaiba einiges verraten was der Blonde gerne mochte, gerne ass oder trank. Was ihn willenlos machte und was ihn ganz heiß werden lies. Woher ich das wusste? Na auch Joey hatte Ex-Freundinnen, die ziemlich offen bei solchen Sex-Gesprächen waren. Der kühle Brünette hatte sich echt viel einfallen lassen, um Joey rum zu bekommen. Aber für Joey war es eine Nacht, ein One Night Stand. Er wollte nicht mit Kaiba zusammen sein weil er diesen für beziehungsunfähig hielt. Selbst als Kaiba ihn direkt noch mal fragte, hatte ihm Joey nur eine harte Abfuhr erteilt und ihm gesagt, dass sie, ich zitiere: "Nie-, nie-, nie- niemals" zusammen kommen würden. Was für Kaiba ein wahrer Schlag ins Gesicht war. Selbst heute wusste man zwischen den beiden nicht so recht, was war. Es war ein stetes Katz- und Mausspiel was die beiden veranstalteten. Ab und an verstanden sie sich einigermaßen gut, schon war das am nächsten Tag wieder vergessen und sie zofften sich wieder. Kurz nachdem Kaiba und Joey miteinander geschlafen hatten, hatten Yugi und ich unsere Beziehung beendet. Der kühle Brünette war damals derjenige gewesen der mir zuhörte. So wie ich für ihn damals. Ich konnte mich gut an einen Abend erinnern als wir zusammen getrunken hatten und sich Kaiba bei mir ausgejammert hatte, dass ihm Joey doch wichtig war, während ich mich bei ihm ausgejammert hatte, dass ich Yugi wieder haben wollte. "Was hast du gemacht?", zischte mich der Brünette an, was mich sofort zusammenzucken lies. Was war dem denn über die Leber gelaufen? Hatte Joey ihm mal wieder eine Abfuhr erteilt weil er nicht mit ihm Essen gehen wollte? "Was meinst du?" "Yugi will gehen." Meine Augenbraue schnellte in die Höhe und ich musste kurz lachen. Yugi würde nicht gehen wollen, denn wir beide wollten doch schließlich Karriere machen. Mensch Kaiba machte wirklich Witze, der konnte ja echt lustig sein. Doch als es still blieb und mich der braunhaarige immer noch so ansah, da wusste ich dass er keinen Scherz machte. "Er kam heute zu mir ins Büro und wollte aus dem Vertrag aussteigen. Weil der Vertrag allerdings ziemlich streng ist, muss er noch so lange bleiben bis die Welttournee vorbei ist. Du hast bis dahin Zeit Yami. Er geht Yami." Irgendwas in mir stürzte zusammen. Meine Lippen bögen sich zu einem Lächeln, weil ich dachte er machte nur wieder Scherze mit mir. Doch ich sollte feststellen, dass das kein Scherz war, denn irgendwo in mir drinnen da wusste ich, dass er recht hatte. Yugi wollte also gehen, wollte mich alleine lassen. "D -das kann nicht sein. Y -Yugi liebt mich doch...ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst wegen damals, ...aber das kann er doch nicht machen!", schrie ich ihm verzweifelt zu. Yugi konnte nicht gehen. Nein, ich liebte ihn doch immer noch, nach wie vor. Warum wollte dieser süße, kleine Sturkopf nicht verstehen, dass es in meinem Leben nur ihn gab. "Du hast Zeit solange die Welttournee ist. Da hast du noch einige Zeit...aber mehr kann ich nicht für dich tun. Du solltest dich vielleicht erinnern wie du warst bevor du so berühmt geworden bist, vielleicht wird es dann besser." Tss! Kaiba hatte doch gar keine Ahnung. Ich war stolz auf meine Karriere und sollte wieder der werden, der einfach nur leichtsinnig und mit Spaß an die Sache ranging, weil was anderes eh nicht möglich war als an seinen Traum zu glauben? Nein, zwar liebte ich Yugi aber meine Karriere wollte ich auch nicht aufgeben. Schließlich hatte ich Jahre gebraucht um berühmt zu werden. Und nur weil Yugi jetzt gehen wollte, änderte ich mich nicht. Ich bin nun mal jetzt einfach so und daran musste er sich gewöhnen. "Ich muss ihn einfach an den Yami gewöhnen der ich jetzt bin." Ja, Yugi war doch nur eifersüchtig weil ich so berühmt geworden war und er nicht. Als ich diesen Satz dachte, hätte ich mir eine reinhauen können. Ich schämte mich, dass gedacht zu haben. Denn Yugi war immer stolz auf mich, wenn ich einen neuen Sprung erfunden hatte und wenn er das ganze hatte aufnehmen können. Yugi war der einzige dem ich glaubte, dass er nicht auf meine Karriere eifersüchtig war, dabei machte er die ganze Arbeit alleine. "...er kann...nicht gehen...", hauchte ich nur, stützte meine Hand in mein Gesicht und lies es darin verweilen. Yugi, wollte mich verlassen. Da wurde mir bewusst, was ich verlieren sollte und ich merkte wie mir meine Gefühle hochkamen. Yugi liebte mich nicht mehr und wollte aussteigen, weil ich ihn zutiefst verletzt hatte. Wenn ich ehrlich war, konnte ich ihn verstehen. Mir wurden die Augen feucht, weil mir erst jetzt auffiel, was ich verlieren konnte. "Du kannst es noch rumreißen, also hör auf in deinem Selbstmitleid zu zergehen und mach endlich was. Sonst nimmt ihn dir irgendjemand weg und dass kann schneller passieren als du meinst." Kaiba hatte recht. Immer wieder hatte ich versucht ihn für mich zu gewinnen, bis wir uns irgendwann gegenüber standen. Sanft lächelte ich ihm zu, wollte nach seiner Hand greifen. Doch Yugi sah mich nur mit diesem enttäuschtem Gesichtsausdruck an. Seufzend schloss ich die Augen, suchte nach den richtigen Worten für eine Entschuldigung. Doch leider wollten mir keine Einfallen. Als ich dann die Augen öffnete, war er weg. Hektisch sah ich mich um, suchte nach ihm. Bald gab ich es allerdings auf. Yugi hatte mich verlassen. Er hatte mich alleine gelassen und dabei war das doch meine größte Angst. ************************** "Hmm ...gut, dass das nur ein Traum war...", murmelte ich benommen vor mich hin. Meine Glieder waren schwer und selbst meine Finger zu bewegen fiel mir nicht leicht. Müde wollte ich meine Augenlider senken. Doch dazu kam ich gar nicht, weil die Tür aufging und Yugi mit einem braunen Becher als Begleitung hereinkam. Wusste ichs doch, er hatte einfach was zu trinken gebraucht.. "Du bist wieder wach?", fragte er leise und setzte sich auf den Stuhl welcher rechts neben meinem Bett stand. Sofort schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen, ehe ich nickte. Die Neonlampen blendeten mich noch immer und sie waren immer noch viel zu hell. Aber so strahlten Yugis Haare irgendwie noch mehr. Man ich musste ja ziemlich was am Kopf haben, wenn mir so was auffiel. "J-Ja bin grade aufgewacht..." Yugi nickte nur und rutschte irgendwie nervös auf seinem Stuhl herum. Was hatte er denn? Wir waren doch zusammen, da konnte er mir doch alles sagen, was ihn belastete. "Was...hast du d-denn?", hauchte ich leise, bis ich meine Hand ausstreckte und sie sanft auf seine legte, welche auf seinem Knie ruhte. Auch wenn ich zwei Versuche brauchte um die Hand zu treffen. Sanft hielt ich seine Hand, strich mit dem Daumen über seinen Handrücken, damit er endlich mit der Sprache herausrückte. "Ich hoffe nur dass du bald wieder gesund wirst..." Das war mein Yugi, er machte sich immer Sorgen um mich und wollte dass es mir schnell wieder besser ging. Ein Lächeln huschte über meine Lippen und ich wünschte mir im Moment nichts mehr, als dass er mich küsste. Sachte streichelte ich weiter seine Hand, genoss das Gefühl seiner Wärme und wäre beinah wieder eingeschlafen, hätte mich Yugi nicht angesprochen. "Gehts dir denn besser, Yami?" Seine Stimme war Balsam für meine Seele und so lächelte ich wieder. Wieso fühlte es sich so an als hätte ich schon lange nicht mehr so gelächelt? Mein innerstes sehnte sich danach, wieder wie immer lachen zu können. Sanft nickte ich, soweit es mein Körper irgendwie zuließ. "Ja...ich bin nur die ganze Zeit so müde.", hauchte ich leise. "Das sind die Beruhigungs- und Schmerztabletten Yami." Ach, dass waren die Pillen die ich schlucken musste. Da hatte ich gar nicht drauf geachtet, wenn ich ehrlich war. Aber ich musste zugeben, ich war innerlich viel ruhiger. "Aha. … Yugi?" Ein kurzes Schweigen trat ein und wenn ich ehrlich war, genoss ich diese Zeit auch wenn Sie sehr kurz war. "Ja, was denn?" Konnte ich Unsicherheit in seiner Stimme hören? Dazu verkrampfte er seine Hand in seiner Hose. Hatte er schon wieder vergessen, dass ich seine Hand hielt und es spürte dass er sich verkrampfte? Egal. "Küss mich." Yugi tat nichts, außer sich verkrampfen und zu schweigen. Was war denn jetzt? Also eigentlich waren wir doch zusammen und da konnte man sich doch einen Kuss geben. Dachte ich. Lange sah ich ihn an und mir viel wieder auf, was für wunderschöne Augen er doch hatte. Wegen diesen Augen hatte ich mich in ihn verliebt.. Man merkte an seinen Augen wie es ihm ging, wenn er sauer war, wenn er traurig war oder wenn er wunschlos glücklich war. Doch jetzt verrieten sie, dass er verwirrt war, dass er nicht wusste was er machen sollte. Bis er sich auf die Unterlippe biss. "Du musst nicht, wenn du nicht willst..." Das verletzte mich ziemlich und nun war ich auch ziemlich verwirrt und wusste nicht was das sollte. Schließlich liebte ich Yugi und er mich. Allerdings verhielt er sich mehr wie der Yugi in meinem Traum, der, der abweisend zu mir war weil ich einen Fehler begangen hatte. Den ich eigentlich nicht begangen hatte, schließlich hatte ich nie mit dieser Tusse geschlafen. Zumindest nach diesen Traum. "Du hast gesagt...dass du hier bleibst...bleibst du auch wirklich hier? Muss ich keine Angst haben, dass du einfach weg bist? Dieser Traum, er geht mir nicht mehr aus dem Kopf und ich liebe dich...ich habe dich immer geliebt und ich werde dich immer lieben. Egal, was passiert...k -kannst du dich erinnern, damals? Als wir im Gras lagen und uns das erste mal geküsst haben? Das war so schön, dass werde ich nie vergessen...u-" Ich konnte nicht zu Ende sprechen, denn mein Yugi küsste mich endlich. Nur leicht, aber dennoch konnte ich spüren wie glücklich ich damit war, dass er mich küsste. Irgendwie kam es mir so vor, als wäre es Jahre her dass er mich zuletzt geküsst hatte. Nur langsam konnte ich meine Hand heben um sie an seine Wange zu legen. Vorsichtig und sanft streichelte ich seine zarte Haut und mich durchfuhr ein warmer Schauder. Leider verging der Kuss genauso schnell wie er kam. Yugi löste sich von mir und sah mir lange in die Augen. Ich genoss den Augenblick, denn er zeigte mir dass wir zusammen gehörten. "Egal, was ich tun werde...ich werde dich immer lieben..." Yugi sah noch verwirrter aus als vor dem Kuss, er sah mich so an als könne er sich selbst nicht verstehen, warum er mich geküsst hatte. Wie gern hätte ich gewusst was ihn plagte. Bis meine schweren Lider sich senkten und ich nur merkte wie alles schwarz wurde. Ich hasste den Traum- Yami dafür, dass er Yugi hatte gehen lassen. Er hatte nicht gekämpft um die einzigartige Liebe, weil er lieber seinen falschen Stolz mit sich rum trug. Dieser falsche Stolz, der den Traum- Yami selbst zerfrass, weil er die Liebe zu Yugi brauchte zum Leben. Dennoch hatte er ihn gehen lassen, weil er feige war. Wieso hatte er das getan? Ich verstand das nicht und wieso dachte ich so darüber nach... und warum tat mir der Kopf so weh? *************** Unsanft wurde ich aus meinem Schlaf gerissen, denn jemand räumte ziemlich lautstark irgendwelche Sachen ein. Murrend öffnete ich die Augen und keuchte dann erstmal auf, weil mir mein ganzer Körper weh tat. Ich spürte jeden Muskel, jeden Knochen. "Ugh..." Ich kam mir vor als hätte ich mindestens 2 Tage geschlafen, so gerädert fühlte ich mich. Sofort drehte sich eine Dame um, eilte zu mir ans Bett und sah mich lange an. "Gehts Ihnen gut? Ich hole gleich mal den Doktor!" Ja okay, sollte sie, aber dann sollte sie nicht so schreien das vertrug ich jetzt nämlich gar nicht. Sie war auch schon aus der Tür verschwunden und keine 2 Minuten später kam auch der Arzt mit der Schwester mit. "Endlich sind Sie wieder wach. Sie sind vor 2 Tagen wegen der Gehirnerschütterung ohnmächtig geworden, wie geht es Ihnen?" Man warum redeten die alle so laut, gabs ja wohl nicht dass man mich so ansprach. "Ja, es geht...mein Kopf brummt. Mir tut der Rest aber auch nicht minder weh.", murrte ich nur weiter und strich mir durch mein Haar, welches in meinem Gesicht wirr umher flog. Man, sonst waren die doch auch nicht so widerspenstig. Wo war Tea wenn man sie brauchte, sie und ihre ständigen Begleiter Herr Haarspray und Frau Kamm? "Was ist passiert? Warum bin ich hier?" "...? Ähm,...Sie sind bei dem Sprung von der Kirche auf den Boden aufgeknallt. Sie haben eine Fraktur am linken Fußknöchel, die Rippen sind angeknackst und Prellungen. Dazu noch eine Gehirnerschütterung und ein Schädeltrauma. Also nichts womit zu spaßen ist. Sie brauchen jetzt erstmal eine Auszeit, bis diese ganzen Verletzungen verheilt sind. Wir haben jetzt die Schmerzmittel verringert, da die Dosis ein bisschen zu hoch war." Man, da hatte ich mir aber echt viele Verletzungen zugezogen und das nur weil mich dieses dumme Lied so aus der Fassung gebracht hatte. Das wäre mir sonst nie passiert. Hätte der Song nicht zu Yugi und mir gepasst, wäre ich wahrscheinlich gar nicht so verwirrt gewesen. Das mit den Schmerzmitteln tat ich einfach ab wie es war. „Dürfte ich mir eine Frage erlauben, Herr Athem?“ Seufzend nickte ich dem Arzt also zu. Der Arzt schickte die Schwester raus und ich sah ihn lange an, als er den Stuhl an mein Bett zog. Was wollte er denn jetzt? Wollte er mich belehren, mit dem Parkour aufzuhören? Das konnte er gleich vergessen, ich würde niemals damit aufhören. Wofür hatte ich all die Jahre hart trainiert? "Was ist das für eine Verletzung an Ihrem rechten Fuß?" Sofort zuckte ich zusammen. Woher wusste er von meiner Verletzung? Der Fuß machte mir zwar noch starke Probleme, aber doch nicht so sehr dass man es sah. Woher also wusste er das? "Keine Ahnung." "...ich hätte mit einer besseren Ausrede gerechnet als "Keine Ahnung". Also was ist das für eine Verletzung?" "Mrr…Der Fuß war vor Jahren verstaucht gewesen. Gut, ich hatte ihn auch gebrochen gehabt, aber er macht mir keine Probleme." Gut, das war gelogen. Er schmerzte, ziemlich oft sogar. "Wenn einem Arzt das auffällt, kann ich nicht glauben dass das stimmt. Der Fuß macht Ihnen Probleme, weil der Knochen nicht ausreichend geheilt ist. Das nennt man eine Pseudarthrose*" "Eine was?" Ts, nur weil mir der Fuß ein paar Probleme machte musste das ja wohl keine Krankheit sein, wie der Herr Doktor meinte. Eine Pseu...Pseudings hatte ich sicherlich nicht. "Eine Pseudarthrose.", antwortete er mir, zog die Decke weg und legte meinen rechten Fuß frei, um mir mit seinem Kugelschreiber zu zeigen wo diese Pseudarrose lag. Oder wie hieß das? "Genau hier. Tut sicherlich höllisch weh, sie brauchen mir also nicht erzählen, dass der Fuß nicht wehtut. Ich wette mit Ihnen wenn ich das mache....dann..." "AHH!", schrie ich auf da der Arzt seine Hand auf meinen Fuß legte und ziemlich bestimmt diesen nach oben drückte. Gut! Das tat weh und? "...schreien Sie. Herr Athem ich lege Ihnen ans Herz, die Pseudarthrose operieren zu lassen. Sonst können Sie in einigen Jahren, dass mit dem Parkour vergessen. Und somit auch ihre Karriere" Schluckend beobachtete ich ihn und konnte nicht glauben, dass er das sagte. Sollte ich jetzt lachen? Sofort sah ich auf meinen Fuß, oder eher zu meinen beiden geschundenen Füßen. Meine Augenbrauen waren angezogen, gut ja er schmerzte mich ab und an, aber diesen jetzt operieren lassen? Gut ich lag zwar im Krankenhaus, wie ich sah, aber nur wegen dieser Verletzung musste ich doch nicht länger bleiben. Die hatte ich bisher auch ganz ignorieren können. "Überlegen Sie es sich. Noch ist es nicht zu spät. Ich kann keinen meiner Patienten zu so einem Schritt zwingen, aber ich würde es Ihnen ans Herz legen." Er klopfte mir sanft auf den Fuß und stand dann wieder auf. "Herr Muto wartet draußen, soll ich ihn reinlassen oder fühlen Sie sich noch nicht so gut?" Für Yugi fühlte ich mich immer gut. Aber warum war er hier? Na gut, er machte sich Sorgen um mich wie immer wenn ich fiel. Und vor allem dann wenn mir mal eben eine Gehirnerschütterung zuzog und mir die Rippen anknackste. Wenn ich so was machte dann richtig, damit sich Yugi wenigstens richtig Sorgen um mich machen konnte. "Lassen Sie ihn rein. Mir ist nur ein bisschen schwindlig..." "Wie sie wünschen, alles auf Ihre Verantwortung Herr Athem." Irgendwie hatte mich der Arzt doch auf dem Kicker, so was konnte er sich doch nicht einfach rausnehmen. Der wollte doch nur dass ich mich operieren lies. "Wie ist überhaupt Ihr Name, Herr Doktor.", sagte ich mit Betonung auf `Herr Doktor´. Trocken lachte er auf und schüttelte dann den Kopf, bis er direkt schon vor der Tür stand. Gott, der war da jetzt aber schnell hingekommen, dass hatte ich so gar nicht bemerkt. "Freut mich, dass es Ihnen so einigermaßen gut geht und sie wieder frech sein können." Mensch ich war doch nicht frech, der verstand einfach nur keinen Spaß. Eine kurze Pause folgte, bis er wieder weiter sprach. "Meine Name, Herr Athem, ist Dr. Legrand. Ich lass dann mal Ihren süßen Freund rein." Irgendwie war mir der Kerl mehr als nur unsympathisch, aber dann auch wieder nicht. Was mich allerdings nervte war die Tatsache, dass er meinen Yugi als süß betitelte, er war mein Süßer! Die Tür hatte er offen gelassen und so hörte ich nur wie er Yugi hereinbittete und ihm kurz meinen Zustand mitteilte. Yugi kam herein und zog eine ziemliche Schnute. Was hatte er denn? Mensch hoffentlich freute er sich, dass ich wieder wach war wenn ich schon 2 Tage ohnmächtig war. Lange stand er vor meinem Bett und sah mich einfach an, sah mir in die Augen, suchte etwas. Schien es aber nicht zu finden, denn er zog die Augenbrauen zusammen. "Ich hab doch gesagt...ich lass dich nicht alleine.", hauchte er leise. Meine Augenbrauen schnellten in die Höhe. Hä? Was war denn jetzt mit ihm los? "Hab doch nichts gesagt...? Aber ich freu mich wenn du mich besuchst." Gut, das war vielleicht etwas...unklug, dass ich ihm so was sagte, denn sofort erkannte ich wieder den Ärger in seinen Augen. Mensch, bei Yugi machte ich echt alles falsch was ich falsch machen konnte. Seufzend legte ich meinen Kopf ins Kissen und schloss dann meine Augen. "Wie gehts dir?" "Hm,...den Umständen entsprechend. Bin ja anscheinend ziemlich stillvoll auf den Boden geknallt..." Auch ein Schmunzeln zeigte sich auf meinen Lippen. Das war nicht lustig, dass war es wirklich nicht. Aber vor meinem Yugi wollte ich keine Schwäche zeigen, ich wollte ihm nicht zeigen, dass ich Schmerzen hatte. Er sollte sich nicht noch mehr Sorgen um mich machen, als er es schon tat. Yugi, sollte einfach wieder er selbst sein und sein Leben gehen. Mit mir ging das nicht, nicht solange ich Parkour betrieb. "Manchmal kannst du ein richtiges Arschloch sein." Das wusste ich, Yugi. Dachte ich nur, weil wir beide wussten, dass ich seitdem ich meine Karriere startete einfach anders war. Mein Stolz war ins unermessliche gestiegen und war erst bei der Abfuhr und bei dem Sprung gebröckelt. Mein Ex-Freund sollte das nicht bemerken. "Alle haben sich um dich gesorgt! Sogar Kaiba war ganz aufgebracht! Und du denkst nur daran dass du "stillvoll" auf den Boden aufgeknallt bist!" "Ich bin verloren ohne dich" Hallte es in meinem Kopf auf einmal. Schon wieder diese Textstelle. Allerdings ich konnte nichts weiter tun als Lächeln. Ich wollte Yugi nicht verlieren, wusste aber dass ich meinen Stolz ablegen musste um ihn wieder für mich zu gewinnen. Yugi wusste doch gar nicht was er in mir bauslöste, wie sehr mich diese Worte aus dem Lied berührten und wie sehr sie mich in den Abgrund hatten stürzen lassen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Seufzend schloss ich die Augen, wollte einfach nur alles vergessen. Bald war die Welttournee vorbei und dann war Yugi weg, wie sollte ich es noch schaffen ihn davon zu überzeugen, dass ich ihn immer noch liebte. Nach allem was passiert war. "Tut mir Leid, sollte nicht so rüberkommen." Ein kleines Stück wollte ich mich ihm annähern. Ich wollte wieder der Yami werden, der ich war bevor ich ein "Star" wurde. Einfach Yugis Yami. Ich hörte meinen Ex seufzen, um keine zwei Sekunden später seine Finger in meinem Haar zu spüren. Er strich mir die Strähnen weg die mich vorher so gestört hatten. Zwar hatten sie mich im Moment nicht gestört, weil ich mich nicht auf meine Haare konzentrierte. Aber es berührte mich, dass er genau diese Strähnen weg strich, dass er nach Jahren noch immer wusste was mich störte oder nervte. Ohne, dass auch nur ein Wort über meine Lippen kam. Diese kleine aber doch so starke Berührung zeigte mir wie sehr ich Yugi wollte. Denn mein Körper verlangte nach seinen Berührungen und nur er konnte mich glücklich machen. Ich spürte nur wie mir die Tränen kamen, weil ich Yugi nicht verlieren wollte. Ich wollte Yugi nicht verlieren. Aber ich würde es nicht schaffen in dieser kurzen Zeit meinen Stolz ablegen zu können. Warum ging es nicht? Fragen über Fragen bildeten sich in meinem Kopf, die ich alle nicht beantworten konnte weil ich es nicht wusste. Yugi hatte mir eine Abfuhr erteilt, als ich ihn geküsst hatte. Was wollte er denn noch mehr? Nichts mehr wusste ich, nur dass ich verwirrt war. Ich wusste nicht mehr wie ich um Yugi kämpfen sollte. Still sassen wir nebeneinander, sprachen kein einziges Wort bis es Yugi anscheinend zu dumm wurde und er sich verabschiedete. Joey und Tea wollten mich auch noch sprechen, so waren seine Worte. Als er aufstand ohne mich noch einmal anzusehen, wollte ich nach seiner Hand greifen. Jedoch stoppte ich auf halbem Wege und legte die Hand wieder auf die weiße Bettdecke. Kaum das Yugi den Raum verlassen und die Tür hinter sich geschlossen hatte, fühlte ich mich alleine. Ich fühlte mich verloren ohne ihn. Allerdings war ich nicht lange alleine um mich in meinem Selbstmitleid zu suhlen, denn Joey und Tea kamen nach ungefähr einer halben Stunde mit einem Strauß Blumen vorbei. Dazu eine Karte mit Glückwünschen vom ganzen Team. Wenigstens lenkten mich die beiden ab und ja so vergas ich wenigstens ein paar Minuten die Schmerzen. Es wurden die normalen Gespräche geführt. Hauptsächlich ein `Wie gehts dir?´, `Hast du Schmerzen?´ und ein `Man wir haben uns schon Sorgen um dich gemacht! Gut dass es dir wieder besser geht.´ hörte ich von den beiden. "Yugi war total komisch, nachdem er das erste Mal bei dir war. Total verwirrt und so.", sagte der Blonde nur, ehe er sich auf das Knie klopfte. Wahrscheinlich war da ein Fleck oder so, weshalb er da rumhantierte. "Ja, er hat nur irgendwas gemurmelt von wegen `Ich lass dich nicht so einfach gehen. Nie....Tss dass ich nicht lache´.", erläuterte Tea, die sich am Krankenbett abstützte ehe sie sich auf mein Bett setzte. Bedacht mir nicht wehzutun, indem sie sich nicht mit ihrem Hintern zufällig auf einen meiner Körperteile setze. "Ich hab keine Ahnung...was ihr meint, ich war wahrscheinlich zu benebelt von den starken Medikamenten." `Ich lass dich nicht gehen. Nie.´ Das. Hatte ich sicherlich nie gesagt, dafür wäre mein Ego gar nicht im Stande. Auch wenn ich wusste, dass sich Yugi das wünschte. Vielleicht wünschte er sich ja, dass ich ihn in meine Arme nahm und nicht mehr losließ. Vielleicht, vielleicht und noch mal vielleicht. "Was war das für ein Lied?" Tea zuckte zusammen, sah auf den Boden genauso wie mein bester Freund. Mensch, die beiden dachten doch nicht ich würde sie zusammenscheißen, deswegen? Ich lachte leise und legte meinen Kopf einfach zur Seite. "Also?" Tea seufzte und sah mich dann lange an. "Ich wars. Aber ich wusste nicht, dass du so abgelenkt warst, hätte ich das gewusst dann hätte ich Joey nicht..." Doch ich schüttelte nur den Kopf, damit sie schweigen sollte. Davon wollte ich jetzt sicherlich nichts hören. "Kannst du mir das Lied besorgen?" Die Brünette starrte mich an als hätte ich einen geschmacklosen Witz auf ihre Kosten gemacht. Bis sie allerdings leicht lächelte und nickte. Dieses Lied hatte mich berührt und wenn ich es öfter hörte, konnte ich mir vielleicht was überlegen wie ich Yugi zurückhaben konnte. Denn mehr wollte ich ja nicht. "Es war sehr schön, leider habt ihr es im falschen Moment eingespielt. Sonst hätte ich gecheckt, dass es zu niedrig war zum springen. Wahrscheinlich hätte ich dann nicht den Boden geküsst." Schweigend betrachteten mich die beiden, ehe sie doch schmunzelten. Zumindest meinen komischen Humor hatte ich nicht verloren, der würde mir wahrscheinlich immer bleiben. "Ist Kaiba sehr sauer?" Genau Joey´s Thema, denn der reagierte sofort und seufzte. Da hatte ich ihm wohl nen Freischuss verpasst. "Sehr sauer ist noch untertrieben, der hat mich die ganze Zeit angemault und angemotzt. Bah schrecklich. Se-...Kaiba kann ziemlich nerven was das angeht. Also lustig war es auf keinen Fall." Wenn Joey nur wüsste, was ich alles weiß. Wahrscheinlich hatte Kaiba ihn wieder angeflirtet und wollte dass sie miteinander essen gingen, als Ausgleich dafür dass er ihn nicht feuerte. Doch weil Joey ihm mal wieder einen Krob gegeben hatte, war er sauer geworden und hatte ihn angemotzt weil er nicht verstand, warum der Blonde nicht wollte. Darüber musste ich einfach leise lachen, weil das irgendwie typisch für die beiden war. Nach einer langen Woche in der ich Unmengen an Besuch bekam, allerdings fragte ich mich, warum ich schon so vielen bekam. Eigentlich sollte ich mich doch schonen. Im Endeffekt war es mir ja egal, denn ich hatte keine Langeweile und konnte mich noch amüsieren. Dennoch hatte ich nicht damit gerechnet, dass mich am Abend noch einer besuchen würde. Von jenem jungen Mann hätte ich es wahrscheinlich am wenigsten erwartet dass er kam. Mein ganzer Körper war übermüdet, dass merkte ich aber ich konnte nicht schlafen. Irgendwas hielt mich auf einzuschlafen. Plötzlich klopfte es. Seufzend streckte ich meinen Kopf hoch, ehe ich ein `Herein´ von mir gab und die Tür auch aufgemacht wurde. Als ich die Blonden Haare jedoch erblickte, wünschte ich mir es nie gesagt zu haben. "Guten Tag." Was wollte dieser blonde Sunnyboy hier? Der hatte in meinem Zimmer absolut nichts verloren, wegen ihm hatte ich schon genug Schmerzen. Schmerzen die nicht hätten sein müssen. "Hi.." Wir starrten uns an, bis er sich auf den Stuhl neben meinem Bett setzte und die Hände auf seine Oberschenkel legte um sich vorzubeugen. "Ich hoffe Ihnen geht es soweit gut, Herr Athem." Er hatte mich noch nie mit einem so abfälligen Ton in der Stimme angesprochen.Deswegen war es mir auch nicht ganz geheuer warum er genau das jetzt tat. Schluckend nickte ich nur und wusste irgendwie dass er was von mir wollte, nur was? Er seufzte strich sich die blonden Locken aus dem Gesicht ehe er mich anlächelte. "Ich wollte eigentlich nicht so schnell vorbeikommen. Aber ich will etwas von Ihnen wissen." Noch einer. Da waren ja schon mehrere aufgetaucht und hatten was von mir wissen wollen. War also nicht ganz was Neues. Ich summte kurz und ihm kurz arrogant zulächelte ehe ich ihm zunickte, damit er verstand dass er nun fragen konnte wenn er wollte. Murrend starrte ich ihn an, ich war wenn ich ehrlich war, sauer darüber was er sich herausnahm. "Was wollen Sie von Yugi Muto, Herr Athem?" Sofort weiteten sich meine Augen. Ich fragte mich ob ich mich verhört hatte, bis mir bewusst wurde dass ich mich nicht verhörte. Tatsächlich hatte mich Goldlöckchen gefragt was ich von Yugi wollte. Das ging ihn einen Dünnpfiff an! "Yugi, ...leidet sehr unter Ihren Anmachen. Ich sehe jedes Mal, dass er traurig ist wenn er am Laptop sitzt und die Aufnahmen bearbeitet, weil er Sie sehen muss. Kein Wunder. Ein Star der tausende von Mädchen hat, und auf einmal macht sich dieser auch noch an ihn heran. Ich will nicht wissen was Sie ihm versprochen haben, oder was Sie ihm ins Ohr gesetzt haben. Aber sie tun ihm nicht weh! Das lasse ich nicht zu." Ich war zum Glück wieder einigermaßen fit und deswegen setzte ich mich auf. Der hatte doch gar keine Ahnung dass ich und Yugi einmal zusammen waren, dass wir uns geliebt hatten, also was wollte er verdammt von mir? Wahrscheinlich war er selbst in meinen Yugi verliebt und konnte es nicht ertragen, dass ich meinen Ex anbaggerte und zurückwollte und mehr Chancen hatte als er. "Aha. Wie kommst du zu der Annahme, dass ich Yugi anmache? Das ich ihm den Hof mache, Goldlöckchen?", knurrte ich ihm zu, der sollte ruhig merken dass ich in dieser Sache eklig werden könnte. Auch wenn mir das nie einer abkaufte. "Ich hab Sie gesehen. Wie Sie ihn geküsst haben bei dem Freilauf. Sehr mutig, dass durchzuziehen obwohl so viele andere dabei waren." Geschockt riss ich wieder meine Augen auf. Was? Er hatte mich bei Yugi gesehen? Das konnte nicht sein. Keiner hatte mich gesehen oder gehört außer Yugi. Yugi war der einzige der dass gesehen hatte, er hatte ihm doch nichts gesagt. Oder? War es für Yugi wirklich so eine Qual wenn ich ihn anbaggerte, wenn ich ihm zeigte, dass ich ihn liebte? Erschüttert starrte ich auf die Bettdecke. Yugi wollte gehen, nach der Welttournee. Er wollte abhauen und mich alleine lassen. Sagte dem Goldlöckchen jedoch dass ich ihn geküsst hatte und dass ihm das zuwider war? Ich verstand das nicht. Warum tat er das? "Hab Euch beide aus Versehen gefilmt und hab das alles gespeichert. Lassen Sie Yugi in Ruhe, oder ich muss leider das Video mit der Ohrfeige weiterleiten. Ist schon scheiße wenn man eine Abfuhr bekommt, nicht wahr? Herr Athem? Sie als so großer Star haben sich verrechnet. Yugi wird niemals was mit Ihnen anfangen." Das schlimmste an der Sache war nicht, dass er mich erpresste. Nein. Sondern die Tatsache dass er recht hatte, Yugi würden niemals wieder etwas mit mir anfangen. Mein Ex-Freund hatte mich nur noch einmal besucht und das war vor 3 Tagen gewesen. Irgendwie hatte er nicht mehr so gewirkt wie er selbst, sondern enttäuscht. Als hätte er sich auf etwas gefreut, was er nicht bekam. Ich hatte die ganze Zeit pure Enttäuschung in seinen Augen gesehen. "Machen Sie, was Sie für richtig halten. Yugi hatte ich mir eh aus dem Kopf geschlagen. Ich wünsche viel Glück und nun verlassen Sie dieses Zimmer." Meine Hände zitterten wie Espenlaub, weil ich wusste dass ich Yugi ganz verloren hatte. Wieder dieses beschissene Ego, was mich daran hinderte, dass zutun was mein Herz wollte. Denn am liebsten wollte ich ihn anrufen, wollte ihm sagen wie Leid mir das alles täte und wie sehr ich ihn doch brauchte. Sollte Goldlöckchen ihn doch nehmen wenn er ihn wollte. Und zum aller ersten Mal in den vergangen 2 Jahren, fragte ich mich ob er Yugi das geben konnte was er vermisste. Grenzenlose Liebe. Die wünschte sich Yugi doch am meisten. Dies was ich ihm nicht geben konnte, als Star weil ich diesen dummen Vertrag unterschrieben hatte. Goldlöckchen konnte ihn glücklicher machen als ich es jemals hätte tun können. Das Pochen meines Herzens konnte ich so laut hören, wie niemals zu vor. Es schmerzte weil es das wichtigste verloren hatte, was es je hatte. „Wie heißt du, noch mal?“, fragte ich kühl. „Thomas, immer noch.“ „Pass auf ihn auf... er ist ein sehr guter Mensch und hat es nicht verdient zu leiden.“ Wieso ich genau diese Worte aussprach, konnte ich mir nicht erklären. Anscheinend erging es Thomas genauso, denn er starrte mich fragend an bis er aufstand. Doch er nahm seinen Blick nicht von mir und ging, sondern starrte mich weiter unentwegt an. Was wollte er noch? Er hatte gewonnen, was wollte er noch mehr? Yugi sollte glücklich sein. Mit mir ging das nicht und deswegen gab ich ihn frei für Thomas. Auch wenn es schmerzte und es mir das Herz zeriss. Thomas, ging immer noch nicht, sondern starrte mich weiterhin fassungslos an. „Herr Athem...“ Er sollte aufhören zu sprechen, sollte verschwinden und zu Yugi gehen. Yugi hatte sein Glück verdient. Wenn er sich wünschte nach der Tournee zu gehen, dann sollte er das tun. Wenn er sich wünschte mit Thomas zusammen zu sein, dann sollte er das machen. „Sie weinen ja, Herr Athem... “ Ich hatte nur Tränen in den Augen, aber weinen würde ich vor diesem Arsch nicht. Es tat einfach nur so unsagbar weh, etwas zu verlieren was man nicht verlieren wollte. Und erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich daran schuld war. Einzig und allein ich war Schuld an der ganzen Situation. „...ich bin verloren ohne ihn... es stimmt...“, hauchte ich nur und lächelte schmerzvoll. Mir tat mein Kopf weh, er pochte und wollte nicht aufhören, genauso wenig wie mein Herz. Jetzt hatte ich also endgültig mit Yugi abgeschlossen, nur mein Herz wollte noch nicht aufgeben. „Bitte verlassen Sie... jetzt auf der Stelle das Zimmer.“, zischte ich ihm noch zu, ehe ich mich zurücklegte. Meine Augen waren geschlossen und erst als ich hörte das Thomas meinen Raum verlassen hatte, lies ich los. Ich wusste nicht wie lange ich noch weinte, aber es musste sehr lange gedauert haben ********* „WAS? Das kann nicht sein!“, konnte ich nur meinen besten Freund schreien hören. Ich schaute, schon seit ich aufgewacht war, aus dem Fenster. „Herr Athem wünscht keinen Besuch. Heute nicht und morgen auch nicht. Tut mir wirklich Leid, aber er hat ausdrücklich darum gebeten. Nur Seto Kaiba hat er Zutritt erlassen“ Ja ich wollte alleine sein. Langsam streckte ich meine Finger nach dem Nachttisch aus, bis sie sich um den Griff der Schublade legten und an dieser zogen. Als sie offen stand, kramte ich meinen MP3-Player heraus, steckte mir die Stöpsel in die Ohren und schaltete das Gerät ein. Erst als der Bildschirm leuchtete, hörte ich die Klänge des Liedes welches ich seit gestern durch hörte. Wenn Kaiba kommen würde, würde ich ihm erklären was passiert war, aber jetzt wollte ich weder meine Freunde, noch meinen Ex sehen. „KAIBA! Beweg deinen Arsch hierher! Yami lässt uns nicht mehr in sein Zimmer und keiner weiß warum! Nur du hast Zutritt sagt die Schwester.“ Man Joey konnte sich echt aufregen wenn er wollte, doch selbst das Verhalten meines Freundes brachte mich nicht zum Lächeln. „MAN! Joey, man telefoniert nicht im Krankenhaus!“, hörte ich Tea lautstark. Hatten die beiden vergessen, dass sie ihm Krankenhaus waren? Seufzend machte ich das Lied lauter, damit ich die beiden nicht mehr hörte. Nur ein bisschen Ruhe, mehr wollte ich nicht. Nur dieses Lied hören. `Ich bin verloren ohne dich.´ Ich weiß, es ist gemein jetzt hier aufzuhören, aber ich hoffe es war ein ansehnliches Kapitel. X3 Dieses Kapitel ist gefüllt von den Gefühlen von Yami und verdammt es war so schwer für mich nicht zu heulen X“D. Da ich mir dir pure Breitseite gegeben hatte und mir das Kapitel + das Lied gegeben hatte. Das ist echt nichts für zarte Gemüter. (Wie mich…hü hü). Tja und das mit Kaiba und Joey ist interessant was? ;D *lach* Viele werden sich jetzt denken warum Yami so komisch war im ersten Teil und was das mit diesem Traum zutun hatte. Da Yami unter den starken Medikamenten stand (natürlich war die Gehirnerschütterung auch ein bisschen beteiligt), hat er die letzten 2 Jahre für einen Alptraum gehalten. Er war also einfach nur ziemlich benommen. Man hat ja auch gemerkt dass er kaum, dass man die Schmerzmittel abgesetzt er wieder der normale Yami war (Nur dass er zuvor nicht so im Selbstmitleid versinkt wie jetzt ô.o) Dazu hoffe ich dass ich als Neue Co Autorin gute Arbeit geleistet habe. :3 Ich hatte auf jedenfall sehr viel Spaß hier weiterschreiben zu dürfen. In diesem Sinne LG Onee-Bakaleinchen- *Pseudarthrose: http://de.wikipedia.org/wiki/Pseudarthrose Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)