Evangelines neue beste Freundin von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: Vergebung -------------------- Elina und Evangeline lagen im Gras und betrachteten den Sternenhimmel. Sie waren ausnahmsweise mal nicht in der Glaskugel, sondern befanden sich auf dem Mahora Gelände. Elina ging seit knapp zwei Monaten, jede Nacht in die magische Welt. Sie wurde von Evangeline trainiert, die ihr das Kämpfen und die Magie beibrachte. Auf einmal zuckte Evangeline zusammen und richtete sich auf. »Was ist los?« »Irgendjemand hat meinen Schutzbezirk betreten.« »Na und? Wahrscheinlich irgendein Tier.« »Nein. Es ist kein Tier. Es ist extrem stark.« »Vielleicht Takamichi? Du hast doch gesagt, dass er einen Auftrag hat. Womöglich ist er bereits zurück.« »Das ist nicht Takamichi. Ich kenne ihn inzwischen und weiß wenn er wirklich zurück ist.« Evangeline stand auf. »Ich gehe kurz nachsehen.« Elina richtete sich auf. »Ich komme mit.« »Nein. Ich bin gleich zurück. Warte hier.« »Evangeline. Ich kann dir vielleicht helfen.« »Ich schaffe das schon alleine.« Mit diesen Worten rannte Evangeline los. Elina blickte ihr geschockt hinterher. Als sie sich wieder gefasst hatte, sprang sie auf und rannte Evangeline nach. Ihr Armband führte sie direkt zu Evangeline. Elina fand Evangeline vor der Brücke stehen. Sie blickte sich suchend um. »Eva!« Blitzschnell wandt sich Evangeline um. »Was tust du hier?!« »Ich will dir helfen.« »Ich brauche keine Hilfe!«, fauchte Evangeline. Elina zuckte zurück. »Wozu hast du mich trainiert, wenn ich nicht kämpfen darf?« »Das alles ist nur für den Notfall, wenn ich dir mal nicht helfen kann. Aber ansonsten hälst du dich aus allen Kämpfen heraus.« »Das kann nicht dein Ernst sein!« »Das ist mein voller Ernst! Geh zurück zu meiner Villa, Elina!« Da tauchte ein Monster auf. Evangeline erhob sich in die Luft und griff das Monster an. »Geh zurück zur Villa, Elina! Das ist ein Befehl!« »Ich bin nicht deine Schülerin, Evangeline. Ich bin deine Freundin und ich lasse mir nichts befehlen!« »Geh!« Elina hatte Tränen in den Augen. »Das werde ich tun.« Mit diesen Worten wandt sie sich um und rannte zurück zu Evangelines Villa. Inzwischen liefen ihr die Tränen die Wangen hinunter. Vor Evangelines Villa blieb sie stehen und riss sich das Armband vom Arm und schleuderte es auf den Boden. Dann brach sie in Tränen aus und sank auf den Boden. Ein paar Minuten blieb sie so sitzen, bis Takamichi (ich habe keine Lust mehr Herr Takahata zu schreiben) sie so fand. Sofort war er neben ihr. »Elina! Was ist denn passiert?« »Takamichi? Was machen Sie denn hier? Ich dachte, sie wären verreist.« »War ich auch, bis gerade eben. Ich habe mir jedoch überlegt, euch zu besuchen. Aber das ist jetzt nebensächlich. Was ist passiert?« »Nichts.« »Nichts? Das kannst du mir nicht erzählen. Dann würdest du nicht so weinen. Wo ist Evangeline?« »Sie kämpft gerade gegen einen Dämon. Kannst du mich bitte nach Hause schicken?« »Was ist mit deinem Armband? Kannst du das nicht selbst?« »Bitte Takamichi.« »Na gut. Wenn du meinst.« »Ja. Danke.« Takamichi hob die Hand und Elina verschwand und tauchte wieder in ihrem Zimmer auf. Sie zog sich um und fiel dann weinend in ihr Bett. Takamichi stand währenddessen ratlos vor Evangelines Villa. Da kam Evangeline. »Takamichi. Du bist wieder da?« »Hast du mich denn nicht gespürt?« »Ich war mit einem Dämonen beschäftigt.« »Eva. Was ist zwischen dir und Elina vorgefallen?« »Nichts. Wieso?« »Weil ich diese eben weinend vorgefunden habe und sie von mir nach Hause geschickt werden wollte. Hast du ihr das Armband abgenommen oder was?« »Nein. Das Armband hat sie noch. Moment, warte. Du hast sie nach Hause geschickt?« »Ja. Gerade eben.« »Seltsam. Ich spüre das Armband aber ganz in meiner Nähe.« Suchend blickte sich Evangeline um. Da entdeckte sie das Armband auf dem Boden und hob es auf. »Nein.« »Eva. Was ist passiert?« »Wir haben uns gestritten.« »Wegen was?« »Sie wollte mir mit dem Dämon helfen, aber ich wollte das nicht. Wir sind etwas lauter geworden.« »Und? Das war doch ganz sicher nicht alles.« Jetzt wurde Evangeline sehr kleinlaut. »Und ich fürchte, ich habe vor lauter Wut gesagt, dass ich ihr befehle zurück zur Villa zu gehen.« »Du hast es ihr befohlen?« »Ja. Das hat ihr nicht gefallen und sie ist gegangen.« »Evangeline. Sie ist deine Freundin. Sie ist nicht Chachamaru oder Negi. Du kannst ihr doch nichts befehlen. Da ist es doch kein Wunder, dass sie nicht mehr mit dir befreundet sein will.« »Aber ich will, dass sie noch mit mir befreundet ist. Was mache ich denn jetzt, Takamichi?« »Ich weiß es nicht. Versuche es vielleicht mit dem Ohr – Handy. Wenn sie dran geht, kannst du dich ja entschuldigen und wenn sie es will, dann hole ich sie wieder her. Doch wenn sie nicht dran geht, dann lasse ihr ein wenig Freiraum. Sie wird sich schon wieder beruhigen.« »Bist du sicher?« »Mehr kannst du nicht machen, Eva. Das hast du dir selbst eingebracht.« Betrübt senkte Evangeline den Kopf. Dann rannte sie in ihre Villa und holte das Ohr – Handy hervor. Elina bemerkte das blinkende Ohr – Handy, doch sie ging nicht dran. Sie wollte nicht mit Evangeline reden und wenn es Takamichi war, auch nicht mit ihm. Evangeline hingegen schaltete enttäuscht das Ohr – Handy aus, legte Elinas Armband auf ihren Nachtschrank und kringelte sich auf ihrem Bett zusammen. Chachamaru und Takamichi beobachteten die traurige Evangeline eine Weile, bis sie nach draußen gingen und diese alleine ließen. Ein ganzer Monat verging, ohne das Elina sich bei Evangeline oder Takamichi meldete. Evangeline ging nicht mehr zum Unterricht, sondern versank in einer Trauerphase. Sie wollte unbedingt mit Elina reden. Sich bei ihr entschuldigen, aber diese nahm nicht ab. Selbst Evangelines Versuche Elina über Skype anzurufen, brachten nichts, denn Elina hatte Evangeline aus ihrer Kontaktliste gestrichen und nahm sie auch nicht mehr an. Evangeline war am Boden zerstört. Sie trug Elinas Armband ständig mit sich rum, als würde das Elina ein bisschen ihr zurückbringen, aber es brachte nicht viel. Für Evangeline fühlte es sich so an, als wäre Elina gestorben. Eines Nachts betrat erneut ein Dämon Evangelines Schutzbezirk. »Soll ich dir helfen?«, fragte Takamichi. »Nein. Ich mache das alleine. Es ist nur ein ganz schwacher und ich brauche Ablenkung.« »Wenn du meinst.« Evangeline rannte zur Brücke. Der Dämon war auf der Brücke. Gelangweilt stellte sich Evangeline vor ihn. Da wurde sie auf einmal von mehreren Dämonen eingekreist. Einer von ihnen schlug Evangeline, sodass diese zu Boden ging. Die Dämonen starteten alle ihre Angriffe. Am Ende lag Evangeline halb bewusstlos am Boden. Takamichi stand ganz in der Nähe, doch er konnte nichts machen. Er konnte diese ganzen Dämonen nicht aufhalten. Er konzentrierte sich und machte eine Handbewegung. Ein paar Sekunden später stand Elina vor ihm. Verwundert blickte sich Elina um. »Takamichi.« »Hallo Elina. Entschuldige bitte, dass ich dich einfach so hergeholt habe, aber Evangeline braucht deine Hilfe.« Elinas Gesicht verzog sich wütend. »Nein. Sie braucht mich nicht. Sie kommt ganz alleine klar.« »Diesmal nicht. Du musst ihr helfen. Bitte. Sieh zur Brücke.« Elina blickte zur Brücke und entdeckte die am Boden liegende Evangeline. Dies versetzte ihr einen Stich. »Ich kann ihr nicht helfen, Takamichi. Ich habe mein Armband nicht mehr. Ich habe es damals abgenommen. Ohne das Armband kann ich Evangeline nicht helfen.« »Was haben wir denn da?«, sagte auf einmal einer der Dämonen und hob etwas vom Boden auf. Evangeline schaffte es, sich aufzurichten. Dann bekam sie große Augen. Der Dämon hielt Elinas Armband zwischen seinen Fingern. »Gibt das wieder her!«, rief sie wütend. Der Dämon kicherte. »Das scheint dir wohl wichtig zu sein.« Ein anderer Dämon schlug Evangeline, sodass diese wieder zu Boden ging. »Also weg damit.« Der Dämon warf Elinas Armband von der Brücke. »NEIN!«, schrie Evangeline und wollte sich aufrichten. Doch ein Dämon stellte einen seiner Füße auf Evangeline, sodass diese sich nicht mehr bewegen konnte. »NEIN!« Die Dämonen kicherten zufrieden. Da bemerkten sie aus dem Augenwinkel, wie etwas von der Brücke sprang. »Was war das eben?«, fragte der Dämon, der Elinas Armband weggeworfen hatte. Die anderen zuckten nur ahnungslos mit ihren Schultern. Sie wussten es nicht. Takamichi atmete erleichtert auf. Elina war ihrem Armband nach gesprungen. Ein paar Meter über der Wasseroberfläche hatte sie schließlich das Armband gefangen und legte es sich schnell um. Dann konzentrierte sie sich. »Stop!« Sofort schwebte sie in der Luft und fiel nicht mehr. »Flieg!« Sie flog nach oben und hatte die Brücke in sekundenschnelle erreicht. Die Dämonen erschraken, als sie Elina erblickten. »Hey, Fettkloß. Du stehst dort auf meiner Freundin.« Evangeline machte große Augen. Das konnte doch nicht sein. »Lichtstrahl!« Elina schoss den Strahl auf den Fuß des Dämonen ab, der sofort vor Schmerz von Evangeline runter ging. Elina landete neben Evangeline und half dieser aufzustehen. »Elina!«, rief diese glücklich und umarmte diese. »Ich dachte, ich sehe dich nie wieder.« »Nicht jetzt. Wir müssen uns um die Dämonen kümmern.« Evangeline nickte. Gemeinsam vernichteten sie die Dämonen. Sobald alle Dämonen erledigt waren, erschien Takamichi. »Sehr gut gemacht.« »Takamichi? Du warst die ganze Zeit anwesend?« »Ja. Ich habe Elina geholt.« »Netter Trick.«, meinte Elina. »Was meinst du?«, fragte Takamichi. »Du hättest die Dämonen sehr wohl vernichten können. Du wolltest bloß unseren Streit beenden.« Takamichi lächelte. »So offensichtlich?« »Allerdings.«, antworteten Evangeline und Elina. »Tut mir Leid, aber Evangeline war die ganze Zeit so traurig und ich denke, dass es dir nicht besser ergangen ist, also wollte ich das ändern.« Evangeline wandt sich an Elina. »Ich muss mich bei dir entschuldigen. Es tut mir Leid, dass ich so stur und dickköpfig war, aber ich wollte dich einfach nicht in Gefahr bringen. Das tut mir sehr Leid.« Evangeline ging auf die Knie. »Bitte sei wieder meine Freundin. Du bist die einzige, die mich wirklich akzeptiert und mit der ich wirklich Spaß habe. Bitte. Ich flehe dich an.« Elina lächelte und ging in die Hocke. Evangeline sah sie groß an. »Ich bin sehr gerne wieder deine Freundin. Aber du musst mir was versprechen.« »Alles. Ich werde dir alles versprechen.« »Wahnsinn. Das sollte man aufnehmen.«, murmelte Takamichi. »Takamichi. Ich kann dich hören.« »Ich habe nichts gesagt. Macht weiter.« Elina verdrehte die Augen. »Du musst mir versprechen, dass du nie wieder versuchst, mich aus Gefahren rauszuhalten und dass du mir nie wieder einen Befehl erteilst.« »Das mit dem Befehl ist kein Problem, aber das mit den Gefahren…« »Eva. Ich meine es ernst. Ansonsten fürchte ich, wird nichts aus unserer Freundschaft.« Evangeline senkte den Kopf. »Na gut. Ich verspreche es.« Elina lächelte und streckte Evangeline ihre Hand hin. »Schön. Und jetzt steh auf. Ich mag es nicht, dass du da so vor mir kniest.« Evangeline lächelte glücklich und ließ sich aufhelfen. Dann umarmte sie Elina freudig. Elina erwiderte die Umarmung. Takamichi war zufrieden. Er hatte es geschafft. Endlich würde es wieder angenehmer mit Evangeline werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)