Evangelines neue beste Freundin von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Abschied ------------------- Evangeline war tatsächlich nicht mehr wieder zu erkennen. Zwar ging sie nicht in die Schule, doch dafür kümmerte sie sich den ganzen Tag um Elina. Sie ging mit ihr spazieren, sie unterhielten sich stundenlang und lachten zusammen. Evangeline zeigte Elina ihre Magie. Takamichi beobachtete die beiden oft. Chachamaru leistete ihm dabei Gesellschaft. »Der Master hat sich sehr verändert.« »Ja. Elina tut Evangeline sehr gut. Ich habe Evangeline schon lange nicht mehr so glücklich gesehen. Nicht, seit Negi an diese Schule gekommen ist.« »Da haben Sie Recht.« »Ich frage mich nur, was Evangeline macht, wenn Elina morgen geht.« »Der Master wird sehr traurig darüber sein. Nur Elina kann reisen. Daher müsste sie immer in die magische Welt kommen und der Master kann sie leider nicht selbst besuchen.« »Ja. Ich denke, dass wird morgen sehr hart für Evangeline.« Chachamaru nickte. Elina und Evangeline vergassen die Zeit und ehe sie sich versahen, war es bereits Abend. Elina ass bei Evangeline. Nach dem Essen legten sich die beiden nach draußen auf die Bänke und betrachteten die Sterne. »Diese zwei Tage haben mir echt gefallen. Ich finde es schade, dass ich morgen schon gehen muss.« Evangeline zuckte zusammen. »Stimmt ja. Du gehst ja schon morgen.« »Ja. Aber ich würde viel lieber hier bleiben.« Evangeline dachte nach. Elina hatte Recht. Morgen würde sie wieder abreisen und Evangeline wäre wieder alleine. Nach einer Weile war Elina eingeschlafen. Evangeline richtete sich auf und lächelte die schlafende Elina an. Sie sah so süß und unschuldig aus. »Chachamaru.« »Ja, Master?« »Leg sie in mein Bett.« »Wie sie wünschen, Master. Und was haben Sie vor?« »Ich gehe ein bisschen fliegen. Das brauche ich jetzt. Ich bin bald wieder da. Pass mir solange auf Elina auf.« »Sehr wohl.« Evangeline verwandelte sich und erhob sich in die Luft. Chachamaru trug die schlafende Elina in die Villa. Vor dem Wohnhein saßen Max, Johannes, Lukas und David im Gebüsch mit Netzen bewaffnet, um den Vampir zu fangen. Die anderen Jungs waren inzwischen schlafen gegangen. Als sie Evangeline am Himmel entdeckten, kamen sie aus ihrem Versteck. »Folgen wir dem Vampir.«, meinte Johannes. Evangeline glitt nachdenklich durch die Luft. Elina hatte Evangeline erschreckt und ihr gleichzeitig die Wirklichkeit vor Augen geführt. Dies alles war für Evangeline neu. Normalerweise waren ihr die ganz normalen Menschen, die keine Kräfte besaßen, egal. Sie starben so schnell, während Evangeline unsterblich war. Evangeline flog eine ganze Stunde durch die Luft, bis sie zu ihrer Villa zurückkehrte. Dort verwandelte sie sich und schloss dann die Tür hinter sich. »Ihr seid spät, Master.« »Ich musste nachdenken.« Evangeline blickte zu der schlafenden Elina. Die vier Jungs des Seglervereins waren erschöpft. Eine ganze Stunde waren sie dem Vampir gefolgt, doch der Vampir war nicht gelandet. Im Wald hatten sie dann den Vampir verloren. Nun liefen sie müde und erschöpft im Wald herum. »So ein Mist! Wäre der Vampir nur einmal gelandet, hätten wir ihn geschnappt.«, meinte David. »Das hat keinen Sinn. Lasst uns zurückgehen. Wir haben den Vampir verloren.«, erklärte Lukas. Gerade als sie umkehren wollten, entdeckten sie Evangelines Villa. »Vielleicht ist das, das Haus des Vampirs.«, sagte Max, »Lasst es uns dort noch versuchen. Danach können wir ja zurückgehen.« Die vier gingen zur Tür und klopften. In der Villa wandt sich Evangeline der Tür zu. »Wer ist denn das noch?« »Hallo?«, ertönte es von draußen, »Ist jemand zuhause?« »Die Jungs aus Elinas Segelverein?« Chachamaru öffnete die Tür. Die Jungs zuckten erschrocken zusammen, hatten sich aber schnell von ihrem Schock erholt. »Entschuldigen Sie die Störung, aber wohnt hier vielleicht ein Mann?«, wollte Lukas wissen. »Nein. Wie kommt ihr darauf?«, fragte Evangeline genervt. »Ein Kind?«, meinte Max verwundert. »Ich bin kein kleines Kind! Das hier ist meine Villa! Sagt mir sofort was ihr hier wollt, oder verschwindet!« Evangeline war nun richtig wütend. »Wenn Sie einen Mann gesehen haben, könnte das nämlich der Vampir von gestern Nacht sein.«, erklärte David, »Wir wollen ihn einfangen und…« David erkannte Elina, die auf dem Bett lag. »Ihr wollt den Vampir einfangen? Es gibt keine Vampire, ihr dummen Kinder. Und nun verschwindet.« Evangeline drehte sich um. »Das ist doch Elina! Was hast du ihr angetan?«, fragte David wütend. Evangeline blickte ihn skeptisch an. »Ich habe ihr gar nichts getan. Sie schläft nur. Also reg dich ab.« »Wir nehmen sie mit ins Wohnheim.« David machte einen Schritt auf Elina zu. »Das werdet ihr ganz sicher nicht tun. Chachamaru! Wirf die Herren hinaus. Sofort!« Evangeline hatte sich vor Elina gestellt. »Ja, Master.« Mit einem einzigen Schlag beförderte Chachamaru die vier Jungs aus der Villa. Sie verneigte sich noch einmal, dann schloss sie die Tür. Evangeline entspannte sich ein wenig. »Lass niemanden durch diese Tür, Chachamaru.« »Sehr wohl.« »Ich gehe mich jetzt fertig machen. Ich bin müde.« Mit diesen Worten ging Evangeline ins Bad. Die vier Jungs standen bereits wieder auf. »Das müssen wir dem Trainer erzählen.«, meinte David, »Nun kommt schon.« Sie rannten zurück zur Schule. Als sie aus dem Wald traten, kam ihnen Herr Takahata entgegen. »Nanu? Seid ihr nicht die Jungs, die gestern Nacht ohnmächtig geworden sind?« »Wir sind gebissen worden. Von einem Vampir.«, erklärte Johannes. »Vampire gibt es nicht, Jungs. Ihr seid einfach nur ohnmächtig geworden. Wahrscheinlich habt ihr ein wenig zu viel getrunken auf dem Fest.« »Haben wir nicht. Aber das ist jetzt nicht so wichtig. Sie müssen uns helfen. Es geht um das Mädchen aus unserem Verein.«, sagte David. »Um Elina? Was ist mit ihr?« »Sie kennen Elina bereits?«, fragte Max verwundert. »Ja. Ich habe sie bereits gestern kennen gelernt und heute bin ich ihr noch einmal begegnet.« »Das ist doch jetzt alles nicht so wichtig. Elina ist in diesem Haus im Wald. Und sie liegt dort in einem Bett und dieses kleine Kind hat sie uns nicht geben wollen. Die Frau hat uns dann rausgeschmissen.«, erzählte David, »Ich glaube, dass das kleine Mädchen den Vampiren in ihrem Haus wohnen lässt und das er Elina gebissen hat.« Herr Takahata schloss die Augen. ‚Mensch Eva.’ »Keine Sorge. Elina ist mit Evangeline befreundet. Und Evangeline lässt den Vampir auch nicht bei sich wohnen, denn es gibt keine Vampire. Keine Angst. Ihr werdet es schon sehen. Morgen ist Elina wieder gesund und munter für eure Abreise.« »Wer ist diese Evangeline?«, fragte Lukas. »Das kleine Mädchen, das ihr erwähnt habt. Sie ist Schülerin an unserer Schule.Geht jetzt schlafen. Es ist alles in Ordnung.« »Hoffentlich.«, meinte Max. Die vier Jungs schlurften davon in Richtung ihrer Zimmer. Herr Takahata hingegen lief zu Evangelines Villa. Dort klopfte er. »Wer da?«, kam von drinnen Chachamarus Stimme. »Ist doch egal, Chachamaru. Wir lassen für heute niemanden mehr hinein.« »Evangeline! Ich bin es. Lass mich rein.« Ein genervtes Stöhnen erklang von drinnen. Chachamaru öffnete die Tür und verneigte sich. »Guten Abend, Chachamaru.« Herr Takahata trat ein. Evangeline saß mit verschränkten Armen auf ihrem Bett neben Elina. »Was willst du hier? Weißt du wie spät es ist?« »Hast du die vier Jungs aus Elinas Verein rausgeschmissen?« »Ja.« »Das kannst du nicht machen, Eva. Sie sind unsere Gäste. Jedenfalls bis morgen noch. Und wenn sie Elina mitnehmen wollen, dann kannst du ihnen das nicht verweigern.« »Doch das kann ich. Elina schläft. Diese Idioten hätten sie nur aufgeweckt und das habe ich verhindert.« »Elinas Bett ist aber im Wohnheim.« »Na und? Das weiß ich auch. Aber meine Villa ist auch nicht schlecht.« »Das sage ich ja auch gar nicht. Du kannst Elina für heute Nacht bei dir lassen. Doch morgen früh muss sie ihre Sachen packen. Hörst du?« »Ja, ja. Alles nichts Neues. Kann ich jetzt endlich schlafen gehen?« »Ja. Gute Nacht.« Herr Takahata wandt sich um und ging hinaus. Im vorbeigehen nickte er Chachamaru noch einmal kurz zu, dann verschwand er. Chachamaru schloss wieder die Tür. »Hmpf. Was für ein Idiot.« Die Sonnenstrahlen, die durchs Fenster fielen, weckten Elina am nächsten Morgen. Sie richtete sich auf und rieb sich müde die Augen. Als sie sich umblickte brauchte sie erst ein paar Minuten, um herauszufinden, wo sie überhaupt war. Dann erblickte sie die schlafende Evangeline neben sich. Sie sah so süß aus, sodass Elina am liebsten ihr Gesicht gestreichelt hätte. Doch sie wollte Evangeline nicht wecken. »Schon ausgeschlafen?« Elina blickte auf. »Chachamaru.« »Guten Morgen.« »Guten Morgen. Habe ich hier geschlafen?« »Sie sind gestern Abend eingeschlafen und der Master hat mir gesagt, dass ich sie in des Masters Bett legen sollte.« »Das war sehr nett, aber ihr hättet mich auch ruhig wecken können. Weißt du wie viel Uhr es ist, Chachamaru?« »Wir haben 11 Uhr.« »11 Uhr?! Verdammt! Ich muss mich beeilen. Wir fahren doch bald wieder los!« »Soll ich Sie zum Wohnheim bringen?« »Kannst du Evangeline denn einfach so alleine lassen?« »Der Master schläft noch und ich bin bis dahin wieder zurück.« »In Ordnung. Das wäre sehr nett.« Nach wenigen Minuten hatten sie das Wohnheim erreicht. Elinas Trainer wartete bereits vor dem Wohnheim. »Elina! Wo bist du gewesen? Wir wollen gleich losfahren. Wir haben die Abreise vorverlegt. Beeil dich und pack deine Sachen.« »Ich bin schon dabei.« »Soll ich Ihnen helfen?«, fragte Chachamaru. »Nein, danke, Chachamaru. Das schaffe ich auch so. Aber ich will dir noch etwas für Evangeline mitgeben, da ich mich nicht mehr von ihr verabschieden kann.« Elina rannte in ihr Zimmer und holte ein Tuch hervor. Dann nahm sie eine Nadel und stach sich damit in den Finger. Sie ließ ein paar Tropfen ihres Blutes auf das Tuch tropfen. Dann faltete sie es zusammen und gab es Chachamaru. »Gib das bitte Evangeline. Es ist ein kleines Geschenk. « Chachamaru verneigte sich und ging dann hinaus. Elina packte schnell ihre Sachen zusammen und rannte dann nach draußen. Ihr Trainer nahm ihren Koffer und packte ihn in den Bus. Mit dem Bus würden sie bis zum Bahnhof fahren, der außerhalb des Schulgeländes lag. Von dort würden sie dann zum segeln fahren. Chachamaru hatte währenddessen die Villa erreicht. Evangeline war wach und hatte sich bereits angezogen. »Wo bist du gewesen? Und wo ist Elina? Ich habe mir …« Evangeline schnupperte. Den Geruch kannte sie doch. »Was hast du da?« »Ein Geschenk von eurer Freundin, Master.« Evangeline packte das Tuch und faltete es auseinander. Sie erkannte sofort die Blutstropfen. Sie hielt sich das Tuch an die Nase. »Das ist das tollste Geschenk, dass mir je einer gemacht hat.« »Master. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass der Bus des Vereins vor ein paar Minuten abgefahren ist.« »Was?!« »Ja.« »Aber Elina… . Sie kann doch nicht einfach so gehen.« »Sie wollte sich von Ihnen verabschieden, aber die Abreise ist vorverlegt worden.« Evangeline ließ sich traurig auf ihr Bett sinken. Dabei fiel ihr das schwarze Samtkästchen aus der Rocktasche. Mit Tränen in den Augen hob sie es auf. Da kam ihr eine Idee. Schnell sprang sie auf. »Chachamaru. Flieg zum Direktor. Sag ihm, dass ich für ein paar Minuten die Erlaubnis brauche, das Gelände zu verlassen. Mir reichen nur ein paar Minuten. Beeil dich.« »Sehr wohl, Master.« Die beiden verließen die Villa, jedoch in getrennte Richtungen. Chachamaru flog zum Schulgebäude, während Evangeline zum Bahnhof rannte. Nach wenigen Minuten hatte sie die Brücke erreicht und damit die Grenze des Schulgeländes. Ohne Bedenken lief sie weiter. Doch der Bann hielt sie zurück. Evangeline wurde von der magischen Barriere zurückgeschleudert. Hart landete sie auf dem Boden. Sie versuchte es noch vier Mal, bis sie dann erschöpft liegen blieb. »Ich brauche nur ein paar Minuten.«, flüsterte sie, »Nur ein paar Minuten, um mich von meiner Freundin zu verabschieden.« »Master.« Evangeline sah auf. Chachamaru zog sie wieder auf die Beine. »Der Rektor fängt an zu stempeln.« Evangeline zögerte erst gar nicht. Sie rannte sofort weiter. Weitere fünf Minuten vergingen, bis sie den Bahnhof erreicht hatte. Elina und ihr Verein standen noch auf dem Gleis und warteten auf den Zug. Evangeline lächelte. »Elina!« Verwundert wandt sich Elina um. »Evangeline?« »Das kleine Kind von gestern.«, meinte David. Elina lief auf die rennende Evangeline zu. Evangeline lief in Elinas Arme. »Du kannst doch nicht einfach so gehen, ohne dich zu verabschieden.« »Das wollte ich wirklich. Aber unsere Abreise wurde vorverlegt. Aber wie kommst du überhaupt hierher? Du bist außerhalb des Geländes.« »Der Rektor stempelt Blätter ab, dass dies eine außerschulische Aktivität ist.« »Ach so.« Evangeline ließ Elina los. »Danke, für das Geschenk. Das war eine tolle Idee.« »Freut mich, wenn es dir gefällt.« »Ich habe aber noch etwas für dich.« Evangeline holte das schwarze Samtkästchen heraus und öffnete es. »Evangeline. Das ist ja wunderschön.« »Ja. Es ist ein besonderes Armband. Dir jetzt alles zu erklären, würde zu lange dauern, deshalb nur eine kurze Erklärung. Habe es immer um. Es schützt dich vor anderen Vampiren. Warum werde ich dir irgendwann mal erklären. Doch es hat noch eine kleine Zusatzfunktion. Wenn du in Not bist, dann rufe mich einfach und ich werde dir helfen.« »Aber wie willst du das machen?« »Rufe mich einfach. Versprochen?« »In Ordnung. Danke. Das ist ein wunderschönes Geschenk.« Elina umarmte Evangeline noch einmal. »Elina! Komm schon. Unser Zug ist da.« Elina ließ Evangeline wieder los. »Ich muss los.« Evangeline gab Elina das Kästchen. »Pass auf dich auf.«, meinte Evangeline. »Werde ich. Chachamaru?« »Ja?« Evangeline blickte hinter sich. Sie hatte nicht mitbekommen, dass Chachamaru dazugekommen war. »Pass mir bitte auf Evangeline auf.« Chachamaru verneigte sich. Elina rannte zurück zum Gleis und winkte dabei den beiden. »Macht es gut. « Evangeline blickte ihr traurig hinterher. »Elina! « Elina drehte sich noch einmal um. »Du bist meine beste Freundin! Ich will, dass du das weißt!«, rief Evangeline. Elina lächelte. »Das bin ich aber nur, wenn du auch meine beste Freundin bist! « »Das will ich sein! 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