Feenzauber von Chibi_Isa ================================================================================ Kapitel 1: Der Neue ------------------- Feenzauber Kapitel 1: Der Neue Heechuls POV „Warum hörst du auch nie auf mich?“, will Ryeowook wissen. Meine kleine Fee sitzt wie immer auf meiner Schulter, während ich über den Gehsteig haste. „Du bist einfach zu leise“, erwidere ich. Wenn er mit seiner piepsigen Stimme versucht mich aufzuwecken, klappt das niemals. „Ich hab mich fast heiser geschrieen“, gibt Ryeowook zurück, als wir bei dir Schule ankommen. „Dann musst du lauter schreien“, antworte ich und renne zum Klassenzimmer. Wir kommen gerade als es zum letzten Mal klingelt an. „Und? Wieder den Wecker nich gehört?“, fragt Siwon, mein Banknachbar, grinsend. „Wecker? Den hat er längst kaputt gemacht“, mischt Ryeowook sich sofort ein. „Tz, diese kleinen, verwöhnten Zauberlehrlinge. Siwon kann es sich nich leisten seinen Wecker kaputt zu machen“, regt sich Yesung, Siwons Fee, sofort auf. „Kann man den auch abschalten?“, frage ich genervt. Er konnte mich noch nie leiden, aber irgendwie weiß keiner warum. Auf jeden Fall hackt er immer auf mir rum. „Hör auf ihn zu beleidigen. Das darf nur ich“, erklärt Ryeowook. „Glaubst auch nur du“, entgegnet Yesung und streckt meiner Fee die Zunge raus. „Schluss jetzt, sonst kommst du in meinen Rucksack“, mischt Siwon sich ein. „Gemeinheit“, bemerkt Yesung noch säuerlich, gibt aber dann Ruhe und schließlich kommt auch der Lehrer. Aber er is nich alleine. Da is noch ein Junge bei ihm. Wo kommt der denn her? Eigentlich bekommen wir mitten im Jahr nie jemanden dazu. Aber seine Fee is ja so süß. Das darf ich Ryeowook nich hören lassen, sonst geht er an die Decke. „Kennst du den?“, will Siwon wissen. „Nee, du?“, gebe ich zurück. „Nope, seh ich heut zum ersten Mal“, entgegnet er. „HEECHUL!“, schrecke ich furchtbar zusammen, als der Lehrer meinen Namen nennt. „Ja?“, frage ich vorsichtig. Meistens bekomme ich hier alles ab, obwohl ich gar kein so ein schlechter Schüler bin, aber der Lehrer scheint es immer auf mich abgesehen zu haben. „Da du und Siwon ja so gerne reden, zeigt ihr Hangeng nachher die Schule“, erklärt der Lehrer. Ahhh, Hangeng heißt er also. „Alles klar“, stimme ich zu. Mann, ich dachte schon, jetzt kommt was Schlimmeres. Hangeng geht inzwischen zum einzigen leeren Platz, neben Kyuhyun und seiner Fee Henry. Im Unterricht schlafe ich fast ein. Aber hier kann ich es auch. Meine Oma hat mir längst alles beigebracht, was ich über die Pflanzen wissen muss. Ryeowook is mal wieder der Superstreber und schreibt alles an seinem kleinen Tisch, der in der linken oberen Ecke meines großen Tisches steht. Wie konnte man mir so ne Fee zuteilen? Er is das krasse Gegenteil von mir. Er is strebsam, ehrgeizig, brav und Frühaufsteher. Vielleicht ist da damals was falsch gelaufen und ich hätte eigentlich ne Faulenzerfee bekommen sollen. Das hätte auf jeden Fall gepasst. Gelangweilt linse ich zur Uhr. Noch ne dreiviertel Stunde. Was mach ich jetzt so lange? Hmmm, was macht denn der Neue so? Der schreibt auch mit, aber wie. So viel redet der Lehrer doch gar nich, wie der schreibt. Aber er sieht gut beim Schreiben aus. Sein Profil in der Sonne… das is echt wow. Vielleicht sollte ich den Lehrer nich verfluchen, weil er mir die Betreuung von Hangeng aufgedrückt hat. Wer weiß, was sich da draus noch alles entwickelt. „Hey, aufpassen, Freundchen“, schrecke ich total zusammen, als Ryeowook mir einfach gegen die Nase tritt. Aua, spinnt der? „Pass du für mich auf“, gebe ich nur zurück und lümmele mich auf den Tisch. Was will er denn auch? Er weiß doch, dass ich in dem Fach schon alles kann. Es is auch meine einzige Eins, also soll er mich doch lassen. „Willst du nich wenigstens mitschreiben?“, fragt Siwon. „Oh Mann, ihr Moralapostel“, rege ich mich auf und ziehe meinen Block aus meiner Tasche. Gelangweilt schreibe ich die Infos über unsere neueste Pflanze, Lavendel, ab. Wenigstens sind Siwon und Ryeowook jetzt zufrieden und lassen mich in Ruhe. Ich folge sogar einigermaßen dem Unterricht und ich muss sagen, Hangeng is ein ganz schöner Streber. Er meldet sich bei jeder Frage und immer ist die Antwort richtig. In diesem Fach macht er mir eindeutig Konkurrenz. Ich hab keine Ahnung, ob ich das jetzt gut oder schlecht finden soll, aber es nervt mich schon mal gewaltig. „So, dann mal auf ins Vergnügen“, bemerke ich, als es endlich zur ersten Pause klingelt. „Hey, du, ich bin Heechul. Das is Ryeowook, Siwon und…“, fange ich an, doch er würgt mich sogleich ab. „Lass die Nummer. Ich brauche niemanden, der mich rumführt, also lass es einfach bleiben“, fordert Hangeng, nimmt seinen Rucksack und geht einfach an uns vorbei. „WAS WAR DAS DENN?“, frage ich völlig von der Rolle. Ich weiß ja, dass ich manchmal nervig bin, aber er kennt mich noch nich mal und macht mich schon so blöd an. Auf welchem hohen Ross glaubt der, zu reiten? „Frag uns mal. Da sitz ich lieber neben niemanden, bevor ich neben nem Typen sitze, der kein Wort mit mir spricht“, bemerkt Kyuhyun. „Genau und seine Fee is auch doof. Die hat den ganzen Unterricht über geschlafen“, meldet sich Henry zu Wort und flattert zu Ryeowook, der auf meiner Schulter sitzt. Die Beiden sind ein Herz und eine Seele. „Wo kommt er eigentlich her?“, will ich wissen. „Na, er is hergezogen. Sag mal, hörst du auch einmal zu?“, fragt Kyuhyun. „Immer“, gebe ich grinsend zurück. „Und wo wohnt er?“ „Müsste eigentlich ganz in deiner Nähe sein. Is niemand neues in eure Nachbarschaft gezogen?“, erkundigt Siwon sich. Hm, mal überlegen… stand da in der letzten Zeit mal ein Umzugswagen? Nein, eigentlich nicht. „Nöö, nich das ich wüsste. Hast du was gesehen?“, wende ich mich an Ryeowook, der schon mit Henry rumalbert. „Neeeeeee“, gibt er nur zurück und gackert dann weiter mit Henry. Die zwei sind ja mal echt schlimm zusammen. Ich wüsste nur zu gerne, was sie sich manchmal alles zuflüstern. „Vielleicht zieht er ja erst noch um“, bemerkt Siwon. „Ja klar und heut is er von der östlichen Schule her geflogen?“, erwidere ich. „Ha, ha, vielleicht hat ihn sein Dad bei der Schule abgesetzt und ist dann weiter zu ihrem neuen Zuhause“, gibt Siwon zurück. Mist, das könnte sein. Vielleicht sollte ich mal etwas mehr nachdenken. „Gut, könnte sein. Ryeowook, pass heute auf dem Heimweg auf, klaaaar AUUUUUUUUUUUU. Spinnst Du?“, fahre ich total aus der Haut. Henry hat mich an den Haaren gezogen. „Bääääääähhhh“, streckt er mir einfach die Zunge raus und fliegt kichernd mit Ryeowook davon. „Bleibt hier, ihr gemeinen, kleinen Giftzwerge“, stürme ich ihnen hinterher. „Fang uns doch, wenn du kannst“, geben die beiden grinsend zurück und drehen sich zu mir um. Leider wird ihnen das zum Verhängnis. Sie fliegen nämlich geradewegs in Hangeng, aber ich kann auch nicht mehr bremsen und stoße mit ihm zusammen. „Sorry, aber ich musste die zwei fangen“, erkläre ich. „Tja, seine Fee sollte man immer unter Kontrolle haben“, bemerkt Hangeng und geht an mir vorbei, aber nich ohne mich vorher anzurempeln. „Das sagt der, dessen Fee die ganze Zeit pennt“, erwidere ich. „Genau, außerdem hat er mich unter Kontrolle. Spaß gehört dazu, du Doofi“, hilft Ryeowook mir sofort und setzt sich mit Henry auf meine Schulter. „Tz“, gibt Hangeng nur zurück und geht an seinen Platz. Was bitte hat der Typ gegen mich? Wir kennen uns doch noch gar nich. Hab ich irgendwas Seltsames an mir? „Der Typ is ein Idiot“, findet Henry. „Allerdings, was denkt der sich? Darf ich ihm nen Fluch auf den Hals hetzen?“, fragt Ryeowook und kramt nach seinem Zauberstab. „Nee, lass, dem is nich zu helfen“, antworte ich und gehe zu Siwon und Kyuhyun, leider auch zu Hangeng, da er ja neben Kyuhyun sitzt. Warum musste da auch noch ein Platz frei sein? „Sag mal, wo wohnst du eigentlich?“, versucht Siwon ein Gespräch mit ihm anzufangen. „Dort wo du nie wohnen wirst, Süßer, aber du kannst gern mal vorbei kommen. Der da is mein Nachbar“, erklärt er und deutet auf mich. Bitte? Ich bin sein Nachbar? Das jetzt nich wahr? Er zieht neben uns ein? Womit hab ich das verdient? „Du wohnst neben Heechul?“, will Kyuhyun wissen. „Ja, leider“, gibt Hangeng zurück und ich seufze nur. Ich glaube, der is extrem mit dem falschen Fuß aufgestanden oder ich hab ihm was getan, wovon ich nichts weiß. „Chulie, los, lass mich endlich was machen. Der kann dich nich so fertig machen“, flüstert Ryeowook in mein Ohr. „Der Typ is mir doch egal“, erwidere ich und gehe zu meinem Platz zurück. „Is er nich. Dir is es wichtig, dass jeder dich mag. Außerdem hat der Typ kein Recht, so was zu sagen“, findet Ryeowook und setzt sich auf den Tisch. „Is doch egal. Lass es einfach“, entgegne ich, verschränke meine Arme auf dem Tisch und lege meinen Kopf darauf. „Jetzt sei nich traurig. Wenn der nicht weiß, wie toll du bist, is er selber schuld“, findet Ryeowook, klettert auf meine Arme und will sich auf meine Nase setzen. Leider rutscht er ab und plumpst auf die Tischplatte. „Kleiner Tollpatsch“, betitele ich ihn und hebe ihn auf. „Das hab ich von dir“, entgegnet er grinsend. „Da hat er recht“, findet Siwon, als er neben mir Platz nimmt. „Und? Was hat der Schnösel noch gesagt?“, will ich wissen. „Nix, aber er hat sie nich alle“, bemerkt er sofort. „Genau, ich kann dich zwar auch nich wirklich gut leiden, aber so blöd, wie der meint, bist du auch nich“, ist sogar Yesung auf meiner Seite, auch wenn er es äußerst charmant ausdrückt. „Danke, sehr nett von dir“, antworte ich. „Sag, können wir nach der Schule mit zu dir?“, fragt Siwon dann. „Keine Lust auf deinen Stiefpapa?“, möchte ich wissen. Sein Stiefvater is ja eigentlich ganz okay, aber so dermaßen belehrend. Da heißt es andauernd „Siwon, du musst das so machen“ oder „Siwon, tu dies nicht und tu das nich“. „Hm, und Mama kocht heut irgendwas Ekliges“, erklärt er. „Was gibt’s bei euch?“ „Kartoffel-Spinat-Auflauf. Kangin kocht“, entgegne ich. Kangin, das is mein kleiner Bruder. Gut, eigentlich is er nur ein paar Monate jünger, aber ich ziehe ihn gerne damit auf. Leider is er kein Zauberer und auf ner „normalen“ Schule. „Au ja, dann kommen wir auf jeden Fall. Wenn du gekocht hättest, wäre das was anderes gewesen“, erklärt Yesung. „Ich hab dich auch lieb“, gebe ich zurück, als unsere Lehrerin für Magische Wesen kommt. Im Unterricht ist es mir wieder langweilig. Wer hat eigentlich die Schule erfunden? Oder wer hat sie so langweilig gemacht? Nein, das is auch nich die richtige Frage. Die is nämlich, wer hat so schnarchige Lehrer eingestellt? Bei der Stimme der Lehrerin könnte ich innerhalb von Sekunden einschlafen. Ich frage mich echt, wie die anderen da so aufpassen können. Ich linse zu Hangeng, der schreibt schon wieder mit, als wäre irgendwas hinter ihm her. Vielleicht schreibt der ja jedes Wort mit, ja, das wäre möglich. „Chulie“, stupst Siwon mich plötzlich an, doch ich reagiere gar nicht. Irgendwie fesselt Hangeng mich grad übelst. Jetzt schaut er auch noch her, unsere Blicke treffen sich und es ist so, als würde mich ein Blitz durchzucken. „CHULIE, pass gefälligst auf“, fliegt Ryeowook vor meinem Gesicht rum und tritt einfach gegen meine Nase. „Aua, was willst du denn?“, frage ich, doch da sehe ich endlich, dass sich die Lehrerin bedrohend vor mir aufgebaut hat. „Nachsitzen, heute nach der Schule“, erklärt sie mir. „Was? Aber…“, fange ich an, als Hangeng kichert. „Da fühlt sich wohl einer ganz sicher. Auch Nachsitzen“, verkündet sie dem Neuen und ich verfluche ihn. Warum musste er kichern? Warum? Jetzt muss ich mit ihm zusammen nachsitzen. „Warum muss ich auch nachsitzen? Ich hab gar nichts gemacht“, erwidert Hangeng. „Du sitzt nach, weil ich es sage“, entgegnet die Lehrerin und geht dann zu ihrem Pult. Hangeng funkelt mich unterdessen bitterböse an. Ja, toll, jetzt hab ich ihn ganz und gar gegen mich aufgebracht. Heute ist eindeutig nicht mein Tag. „Oh Mann, Chulie… jetzt müssen wir nachsitzen, pass doch mal auf“, fordert Ryeowook sauer. Ja, macht mich doch alle fertig. Los, verflucht mich am Besten noch oder so. Mit mir kann man es ja machen. Seufzend widme ich mich der Tafel und schreibe die Sachen ab. Mitarbeiten werde ich eh nicht, also muss ich wenigstens das machen, sonst motzen die nur wieder an mir rum. Kapitel 1 Ende Kapitel 2: Eine Entschuldigung fürs Nachsitzen? ----------------------------------------------- Feenzauber Kapitel 2: Eine Entschuldigung fürs Nachsitzen? Heechuls POV „Da hast du ja was angestellt“, bemerkt Kyuhyun, als wir beim Mittagessen in der Mensa sitzen. „Ich hab gar nichts gemacht. Hangeng is selbst schuld, wenn er kichert“, finde ich. Als ob ich irgendwas dafür könnte, dass unsere Lehrerin da so hart durchgegriffen hat. „Der geht da eh nich hin. Ich hab gehört wie er mit Donghae geredet hat“, erklärt Henry. „Donghae? Is das seine Fee? Er war wach?“, frage ich überrascht. Mit wem sollte der Typ sonst reden? „Ja, er war wach. Irgendwie glaub ich, dass er auch sonst alles mitbekommt“, antwortet Henry. „Tz, so ein Schwachkopf“, findet Ryeowook. „Also, ich glaube, er findet dich süß. Als er wach war, hat er dich andauernd angestarrt“, erzählt Kyuhyun grinsend. „Ihhhhh, ich bleib bei meinem Henry“, erklärt meine Fee sofort, fliegt zu Henry, der auf Kyuhyuns Schulter sitzt und küsst ihn auf die Wange. Mann, sind die beiden süß. „Igitt, macht das woanders. Ihr seid ja eklig“, mischt Yesung sich ein. He, he, die pure Eifersucht. Siwon hat mir nämlich verraten, dass Yesung auch in Ryeowook verknallt ist. Ach, alle wollen meine kleine Fee. „Such dir doch auch nen Feenfreund. Da, Kibum, der is doch noch nich vergeben“, macht Henry Siwons Fee auf Kibum aufmerksam, der gerade zur Tür herein geflogen kommt, dahinter sein Partner Zhou Mi. Er is ne Klasse unter uns und ganz nett, aber allzu viel hab ich nich mit ihm zu schaffen. Wir haben eh kaum Kontakt zu den anderen Klassenstufen. Irgendwie schade, aber gleichzeitig reicht mir meine Klasse auch vollkommen aus. „Unsinn, der is doch mit Eunhyuk zusammen. Guck doch“, gibt Ryeowook zurück und tatsächlich fliegt Kibum sofort zu der Fee von Shindong, der auch in Zhou Mis Klasse ist. „Oh… na ja dann… schnapp dir doch Donghae“, schlägt Henry vor. „Donghae? Spinnst du? Ich will doch nich die Fee von dem. Der macht Chulie fertig und das is meine Aufgabe“, stellt Yesung sofort klar und grinst mich sogar an. Mann, ich glaub, bei dem war was im Essen. „Siehst du, er mag dich trotzdem“, bemerkt Henry. „Ja, weiß ich doch, Kleiner“, erwidere ich und streiche mit meinem Finger über seinen Kopf. „Hey, ich will auch“, stürmt Ryeowook an und ich muss ihn auch streicheln. „Du, was machen wir heute, wenn Siwon und Yesung da sind? Spielen oder Lernen?“, fragt meine Fee dann. „Siwon und Yesung kommen zu dir?“, schaltet Kyuhyun sich sofort ein. „Ja, willst du auch mitkommen?“, frage ich. „Au, ja, bitte, bitte, Kyu, dann kann ich mit Ryeowook rum albern“, drängt Henry. „Hast du unser Zimmer vergessen? Mama killt uns, wenn es nachher immer noch so aussieht“, bemerkt Kyuhyun. „Dann räumen wir erst auf und gehen dann zu Chulie. Der muss doch eh nachsitzen“, erinnert Henry ihn. „Na ja, wenn es dir recht ist“, antwortet Kyuhyun. „Ja, sicher, kommt einfach, wenn ihr fertig seid. Kangin is daheim, falls ich noch in der Schule bin“, erkläre ich. „Kocht er?“, will Henry sogleich wissen. Mann, bei mir fragt, zwar auch jeder ob ich koche, aber nur weil sie dann immer was von zu Hause mitbringen. Angeblich schmeckt ja mein Essen so schlecht. „Ja, macht er. Es gibt Kartoffel-Spinat-Auflauf“, meldet sich Yesung zu Wort. „Mhmmm, lecker. Wir kommen auf jeden Fall“, stimmt Kyuhyun nun schon euphorischer zu. „Schön, dass ihr alle nur zu mir kommt, weil es was Gutes zu essen gibt. Ich dachte schon, wir wären Freunde oder so“, erwidere ich. „Tz, ich und dein Freund? Von was träumst du nachts?“, fragt Yesung, woraufhin Siwon ihn einfach wegschnipst. „Hör nich auf den Spinner. Wir haben dich alle ganz doll lieb“, erklärt Ryeowook und setzt sich auf meinen Kopf. „So und was machen wir nun? Lernen oder Spielen?“ „Werden wir dann sehen“, entgegne ich nur, als Yesung wieder angeflogen kommt und sich sofort drüber aufregt, dass Siwon ihn weggestoßen hat. Mann, is der laut. Da bin ich ja froh, dass Ryeowook einigermaßen ruhig für ne Fee is. Gut, eigentlich is er nur ruhig, wenn er alleine is, sobald er mit Henry zusammen ist, is es vorbei. „Chulie, wir könnten doch dann eigentlich Federball spielen“, fliegt Ryeowook dann vor meinen Augen rum. „Hast du deinen Schläger repariert?“, will ich wissen. He, he, das war das letzte Mal so lustig. Er war so wütend, weil er den Ball nie getroffen hat und hat den Schläger einfach in Flammen aufgehen lassen. Vielleicht sollte man mit ihm mal so ein Antiaggressionstraining machen. „Oh… nein… Henry, Henry…“, rast er dann zu seinem Freund und bittet ihn um einen zweiten Schläger. „Und was denkst du? Wird er kommen?“, möchte Siwon wissen. „Wer kommt wann?“, kapiere ich nich, was er von mir will. „Na, Hangeng zum Nachsitzen“, erklärt er. „Hm, keine Ahnung. Wenn er nich kommt, bekommt er auf jeden Fall ne große Menge Ärger“, bin ich mir sicher. Das Nachsitzen an sich is bei der Alten schon schlimm, aber dann nich zu kommen… ich weiß nich, was er sich dabei denkt. Gut, ich weiß auch allgemein nich, was er denkt. „Oh ja, ich hab deswegen meinen ersten Verweis bekommen“, erinnert mich Siwon und ich muss kichern. „Da warst du ja auch selber dran Schuld. Wie kannst du das Nachsitzen verschlafen?“, kann ich das immer noch nicht fassen. Er ist halt tatsächlich auf ner Parkbank im Schulgarten eingeschlafen und hat so das Nachsitzen vergessen. „Ich war eben müde, als wärst du das nie“, erwidert Siwon. „Wie dein Stiefvater damals gehaust hat. Ich hab mich gekugelt vor Lachen“, hat auch Yesung mitgehört und ich muss nochmals kichern. Daran hatte ich gar nich mehr gedacht. Sein Dad war da echt voll krass. Eigentlich is er ja total entspannt, aber da… holla die Waldfee, ein Marktschreier hätte es nicht besser machen können. „Und seine Mum war auch genial“, finde ich und seine Fee kichert. „Danke fürs Fertigmachen, ihr zwei“, ist Siwon nun stinkig. „Och, schau mal, jetzt is er beleidigt“, bemerke ich grinsend, doch für Yesung is der Spaß jetzt vorbei. „Ja, wegen dir. Lass ihn in Ruhe“, fordert er. Mann, ich sollte endlich mal dran denken, dass wir ne enge emotionale Bindung zu den Feen haben. Sind wir traurig oder enttäuscht oder niedergeschlagen, wollen sie uns sofort helfen. „Siehst du, auf Yesung kann ich zählen“, bemerkt Siwon grinsend. „Ach und…“, fange ich an, als jemand meinen Blick auf sich zieht. Hangeng kommt in die Mensa und geradewegs auf unseren Tisch zugelaufen. „Hier gib das der Alten vom Nachsitzen“, legt er mir nen Zettel hin. „Was is das?“, frage ich. „Na, ne Entschuldigung. Zu blöd zum Lesen?“, gibt er zurück und geht einfach wieder. Hallo? Was bin ich denn? Sein Botenjunge? Soll er’s ihr doch selber geben. „Ne Entschuldigung fürs Nachsitzen? Unterzeichnet vom Direktor? Wie kommt der denn da dran?“, will Ryeowook sofort wissen, nachdem er das Schreiben fachmännisch analysiert hat. „Und überhaupt, seit wann gibt’s ne Entschuldigung fürs Nachsitzen?“, fügt Henry hinzu. „Keine Ahnung. Warum soll ichs ihr überhaupt geben? Kann er doch selber machen“, finde ich. „Hm, er hatte seinen Rucksack dabei. Vielleicht geht er nach Hause“, bemerkt Kyuhyun. „Trotzdem seh ichs nich ein, dass ich den Wisch mitnehmen soll. Am Schluss sagt sie noch, ich hätte das gefälscht oder so“, hab ich schon Horrorvisionen. „Machs doch einfach. Vielleicht wird euer Verhältnis ja dann besser“, schlägt Siwon vor. „Welches Verhältnis denn?“, will ich wissen. „Hm, stimmt, Verhältnis kann man es nich wirklich nennen. Vielleicht euer Umgang“, verbessert Kyuhyun ihn. „Was, wenn ich den gar nich verbessern will?“, frage ich genervt. Hangeng kann mir gestohlen bleiben. Mich erst so blöd anzupampen und dann soll ich auch noch Briefträger für ihn spielen. Pfff, kann er vergessen. Die anderen werfen mir unterdessen strenge Blicke zu, aber wirklich alle, die Feen und die Zauberer. „Was guckt ihr so?“, will ich wissen. „Das fragst du noch? Chulie, wir wissen doch alle, dass du es nich ab kannst, wenn dich jemand nich leiden kann“, erwidert Siwon. „Stimmt gar nich“, verschränke ich trotzig meine Arme. Bei jedem anderen würde es mich stören, aber Hangeng ist einfach schrecklich und dabei bleibt es auch, egal ob ich jetzt diesen Wisch mitnehmen oder nich. „Kim Heechul, lüg nich immer so unverschämt“, verlangt Ryeowook und baut sich vor mir auf. „Zisch ab“, hab ich grad gar keine Lust auf ne Belehrung von ihm und stupse ihn weg. Einen Moment später wünschte ich, ich hätte das nie getan. Er kommt wirklich mit Lichtgeschwindigkeit angerast und schimpft nun ununterbrochen auf mich ein. Am Ende is er sogar so beleidigt und sauer, dass er sich, als wir die Mensa verlassen, nich auf meine Schulter setzt, sondern zu Henry auf Kyus Schulter. Mal schauen, wie ich mich bei ihm entschuldige. Kapi 2 Ende Kapitel 3: Merci, Schülie! -------------------------- Feenzauber Kapitel 3: Merci, Schülie! Heechuls POV Die restlichen beiden Unterrichtsstunden ziehen sich so dermaßen lang. Ich weiß auch nich, was es ist. Das Fach an sich, allgemeine Zauberkunst, ist eigentlich doch gar nich so langweilig und der Lehrer is auch vollkommen okay, trotzdem is es einfach furchtbar. Vielleicht liegt es an Ryeowooks „Ich-zeig-dir-die-kalte-Schulter“-Laune. Hangeng kann ich auch nich beobachten, er is wie wir vermutet haben, gegangen. „Wir warten dann in der Bibliothek auf dich“, verabschieden Kyuhyun, Siwon, Yesung und Henry sich, während Ryeowook und ich zum Lehrerzimmer gehen. Ryeowook fliegt die ganze Zeit, er is immer noch beleidigt und schaut sich noch nicht mal zu mir um. Es muss ihn doch furchtbar anstrengen. „Komm schon her“, schnappe ich ihn mir irgendwann, als er schon fast auf den Boden gesegelt wäre und setze ihn auf meine Schulter. „Tut mir Leid, dass ich dich geschnipst habe“ „Ganz schön dürftig, die Entschuldigung. Ich wäre fast in den Eintopf gefallen“, erklärt er. Oh, oh, jetzt weiß ich warum er SO sauer is. Er fällt dauernd irgendwo rein, aber er hasst Wasser, deshalb is es immer ne Qual für ihn zu baden. „Tut mir noch mal leid. Wie wärs wenn ich deinen Hausaufgabenteil dafür übernehme, dann hast du freie Zeit mit Henry“, gebe ich zurück. Er schaut mich neugierig von der Seite an. „Echt? Das machst du? Aber Henry muss doch die Aufgaben trotzdem machen“, fällt ihm ein. „Mach ich die eben auch noch“, entgegne ich. Mann, ich bring mich grad so dermaßen in Teufels Küche. Eigentlich sind die beiden viel besser in der Schule. Wenn ich ihre Aufgaben mache, wird man wahrscheinlich denken, sie wären betrunken oder so dabei gewesen. „Du bist ein Schatz, mein Schatz“, findet Ryeowook dann und gibt mir mit seinen kleinen Lippen einen Kuss auf die Wange. Oh Mann, is er süß. „So und jetzt auf ins Gefecht“ „Wohl eher in die Hölle“, erwidere ich und klopfe an. Die Tür geht sofort auf und die Lehrerin lässt mich hinein. „Also was soll ich machen?“, will ich wissen. „Da, der Medizinschrank sollte dringend entrümpelt und geordnet werden. Weißt du, wo Hangeng is?“, fragt sie. „Nein, aber…“, will ich schon die Entschuldigung rauskramen, halte dann aber inne. Eigentlich hat er es echt nicht verdient. „Aber was?“, möchte sie wissen. „Aber Sie können ihn ja anrufen“, fällt mir gerade rechtzeitig noch was ein. „Könnte ich. Du gehst an die Arbeit. In einer Stunde komme ich wieder und dann soll das Ding perfekt sein“, erklärt sie und lässt mich mit meiner Fee alleine. „Chulie, denkst du wirklich das war richtig?“, will Ryeowook wissen als wir schon ne Weile die Sachen sortieren. „Hangeng hat mich weder freundlich gebeten, noch irgendwie signalisiert, dass er mir dankbar ist, wenn ich die Entschuldigung weiter geben, also braucht er sich nicht wundern“, finde ich. „Ja… aber hast du nicht seinen Blick bemerkt?“, will er wissen. „Welchen Blick?“, frage ich. Eigentlich fand ich bisher, dass er immer böse drein schaut. „In seinen Augen, da liegt Verzweiflung, ganz tief“, erklärt Ryeowook. Hm, Feen sind für so was sensibler, aber ob es wirklich stimmt? Hangeng soll verzweifelt sein? Ich weiß nicht. „Trotzdem kann er mir so was auf ne andere Art sagen“, gebe ich zurück. „Vielleicht kann er genau das nich. Du weißt doch nichts über ihn. Wenn er nun zu dieser ruppigen Art erzogen worden ist? Oder sich dadurch einfach schützen will? Ich finde, du solltest ihm ne Chance geben“, entgegnet Ryeowook. Eine Chance? Meint er das gerade ernst? Andererseits, er ist ne Fee, er hat vieles im Gefühl und wenn er meint, ich soll ihm ne Chance geben, dann sollte ich es wohl auch machen. „Gut, dann gebe ich ihr nachher den Wisch“, erwidere ich und wir machen unsere Arbeit fertig. „Frau Lee, ich hätte da noch was für sie. Hangeng hat es mir vorhin gegeben“, erkläre ich, als sie wieder da ist und den Medizinschrank kontrolliert. Zweifelnd nimmt sie den Zettel entgegen. „Eine Entschuldigung zum Nachsitzen. Also bitte“, kommt es von ihr, jedoch sagt sie nichts weiter und lässt mich gehen. „Meinst du, das war jetzt gut?“, will ich wissen, als wir auf dem Weg zur Bibliothek sind. „Ja, besser, als wenn du ihr den Zettel nich gegeben hättest. Hangeng findet das bestimmt auch nett“, versichert Ryeowook mir. „Mal sehen“, entgegne ich, als wir Siwon und Co. finden. „Na, wie wars?“, fragt er sofort. „Ging so. Wir mussten den Medizinschrank aufräumen“, entgegne ich. „Und Chulie hat die Entschuldigung abgegeben“, bemerkt Ryeowook sofort. „Echt?“, will Kyu wissen. „Ja, zuerst wollte ich ja nich. Aber meine kleine Fee hat mich überzeugt“, erkläre ich grinsend. „Und ihr habt euch anscheinend wieder vertragen“, fällt Henry auf. „Ja, haben wir und…“, fliegt Ryeowook dann zu Henry, um ihm wahrscheinlich von meiner Entschuldigung zu erzählen. Die Beiden freuen sich so darüber, dass sie Zeit für sich haben. Ach Mann, sie sind so süß. „Gehen wir dann?“, frage ich. Alle stimmen zu und wir laufen zu mir nach Hause. In Gedanken bin ich immer noch bei Hangeng. Wie er wohl an die Entschuldigung gekommen ist? Hat er vielleicht irgendwelche Verbindungen zum Direx? Aber selbst dann, warum sollte er ne Entschuldigung bekommen? „Chulie, hallooooooo, wir reden mit dir“, schrecke ich fürchterlich zusammen, als Siwon vor meinen Augen rumfuchtelt. „Ja, was is?“, will ich wissen. „Is Leeteuk auch da?“, fragt mein bester Freund. „Ähhhmmm, bestimmt, die zwei kannst du doch nie lange trennen. Ich frage mich immer wieder, wie die das in der Schule aushalten“, entgegne ich. Schön und gut, dass die beiden glücklich miteinander sind, aber ab und an, regen sie mich auch total auf. Immer sind sie da und fröhlich und glücklich und sie haben sich und ich hab niemanden. Oh Mann, das Leben ist so ungerecht. „Die knutschen bestimmt in jeder Pause“, bemerkt Henry. „Ja, so wie ihr, ihr ekligen Schlabberhälse“, erwidert Yesung. „Tz, nur weil du keinen hast. Heechul regt sich nie so auf. Nimm dir mal ein Beispiel an ihm“, fordert Ryeowook. „An deinem kleinen Zauberlehrling? Tz, kannste lange warten“, gibt Yesung zurück. „Du bist gemein. Ich mag meinen Chulie, auch wenn er nich der größte Zauberer ist“, erklärt meine Fee. Ach, wie er immer meine Fähigkeiten lobt, wirklich einsame spitze. „Guck mal, da is dein Schatzi“, bemerkt Siwon plötzlich, als wir bei mir ankommen und Hangeng aus der anderen Richtung kommt. Wortlos und ohne mit der Wimper zu zucken, geht er an uns vorbei und ins Gartentor neben mir. Moment mal… da wohnt er? Nein… das is doch nicht wahr. Da wohnt niemand, da will niemand wohnen, ich hab panische Angst vor diesem Haus. „Chulie… Chulie… er wohnt ja im Geisterhaus“, ist Ryeowook sofort völlig aus dem Häuschen. Oh ja, Geisterhaus, das trifft es. Der Gartenzaun ist so dermaßen verwittert, dass man denken könnte, er stammt aus dem letzten Jahrhundert. Der Garten selbst ist mehr Unkraut als irgendwas anderes. Dann das Haus… schaurig, schaurig. Zuerst muss man ewig viele Treppen hoch laufen, die in den Hang gehauen sind, auf dem das Haus sich dann befindet. Es sieht so alt aus, die Holzverkleidung, die Fenster, allgemein alles macht den Eindruck, als wäre man am Set eines Horrorfilms. Dann außen rum auch noch die knorrigen Bäume, die schon seit Jahren keine Früchte mehr tragen. Ich frag mich wirklich, wie man freiwillig darin wohnen kann. Ich würde mich dauerhaft gruseln. „Jedem das Seine, nich wahr“, gebe ich nur zurück, ehe wir durch unseren gepflegten Garten gehen und ich die Tür aufschließe. „KANGIN, wir sind da!“, rufe ich sogleich, als wir unsere Schuhe und Jacken ausziehen. „Wir? Wer is…“, fängt Kangin an, doch dann kommt er in den Flur und sieht uns alle. „Full House heute“ „Ja, als sie gehört haben, dass du kochst, wollten sie gleich alle mit. Besonders Yesung, dem darfst du ne extragroße Portion geben“, antworte ich. „Geht klar. Wollt ihr gleich essen? Es wär nämlich so weit“, entgegnet Kangin. „Keine Ahnung. Wollt ihr?“, frage ich und die Feen fliegen sofort in die Küche. „Okay, wir wollen“, bemerke ich grinsend und wir gehen unseren kleinen Freunden hinter her. Leeteuk deckt gerade Ryeowooks kleinen Tisch, der in der Mitte des großen Tisches steht. Nachdem wir ihn dann begrüßt haben, setzen wir uns auch und essen erstmal. Danach machen wir Hausaufgaben und ich muss sagen, wir sollten die immer zusammen machen. Siwon und Kyuhyun wissen einfach mehr als ich und können mir total gut helfen. So hab ich sogar Henrys und Ryeowooks Aufgaben gut gelöst. Beim anschließenden Federballspielen hat meine Fee den nächsten Schläger geschrottet. Ich sollte ihn echt mal zu nem Antiaggressionstraining oder so schicken. „Kannst du den Müll noch raus bringen?“, fragt Kangin, als wir abends spülen. Mama und Papa sind mittlerweile auch da, aber die haben sich schon ins Wohnzimmer verzogen. „Hm, geht klar“, antwortet Ryeowook. „ Als würdest du den tragen“, bemerke ich noch und nehme die beiden Mülltüten. „Ich könnte die auch tragen, wenn ich ein bisschen größer wäre“, erklärt Ryeowook, als wir nach draußen zu unseren Mülltonnen gehen. „Ja, sicher… oh scheiße, hast du mich erschreckt“, zucke ich total zusammen, als plötzlich Hangeng hinter dem Zaun auftaucht. Anscheinend war er auch grade beim Müllrausbringen. „Hast du ihr den Zettel gegeben?“, will er wissen, ohne auf meine Reaktion zu reagieren. „Ähh… ja“, antworte ich. „Hat sie was gesagt?“, fragt er weiter. „Nein, nix weiter“, entgegne ich. „Okay“, lässt er mich dann einfach stehen, dreht sich um und geht die Stufen hinauf. „Merci, Schülie. Er redet nich gerne“, ruft Donghae uns nach, als ich grade wieder rein gehen wollte. Schülie? Merci? Wo sind wir denn? In Paris? „Es heißt CHULIE!“, erwidere ich leicht sauer. „Danke, Chulie“, dreht sich Hangeng dann tatsächlich noch mal um und schenkt mir in strahlendes Lächeln. Verdammt, was is grade los? Mein Herz klopft grade so laut, dass es eigentlich in meinem Kopf sein müsste und mein Puls rast so schnell, als hätte er vor Marathon zu laufen. Ein kleines Lächeln und mein Körper gerät so außer Kontrolle? Oh mein Gott. „Na, er is doch ganz nett“, bemerkt Ryeowook. „Ein echtes Herzchen“, finde ich und wir gehen wieder rein. „Chulie, warte mal kurz“, hält Kangin mich auf, als wir an seinem Zimmer vorbei kommen. „Ja, was is?“, will ich wissen, gehe zu ihm und setze mich aufs Bett. Er büffelt anscheinend für eine Mathearbeit. „Habt ihr heute nen Neuen bekommen?“, fragt mein Bruder dann. „Ja, warum?“, gebe ich zurück. „Heißt er Hangeng?“, möchte er wissen. „Schon wieder ja“, antworte ich. „Er war vorhin da und hat sich vorgestellt. Er is ziemlich süß, was?“, erwidert Kangin und ich staune. Hangeng war hier? Er hat sich vorgestellt? Sprechen wir hier wirklich vom selben Jungen? „Ja, Chulie hat ihn gern“, ist Ryeowook schneller mit Antworten. „Gar nich“, erwidere ich patzig. „Ach, komm, er ist doch knuffig“, bemerkt Kangin. „Ja und ziemlich griesgrämig“, füge ich hinzu. „Na ja, viel geredet hat er echt nicht, aber er war freundlich“, erzählt Kangin. „Siehst du Chulie. Das wird schon noch“, antwortet Ryeowook und fliegt vor meiner Nase rum. „Dann bist du echt in ihn verknallt?“, fragt Kangin. „Na ja, er is süß, aber ich muss ihn erstmal richtig kennen lernen“, gebe ich zurück. „Is noch was? Ich wollte jetzt eigentlich baden“ „Na dann, viel Spaß“, wünscht er mir und wir gehen in mein Zimmer. Kapitel 4: Wookie und das alltägliche Bad ----------------------------------------- Feenzauber Kapitel 4: Wookie und das alltägliche Bad „Chulieeeeeeeeeeeeeeeeeee? Muss ich mitbaden?“, fragt Ryeowook bettelnd. „Ja, weißt du doch“, antworte ich und suche mir schon mal meine Schlafklamotten heraus. „Aber ich bin noch sauber. Ich bin heut nirgends rein gefallen und Wasser ist sooooooooo eklig“, erklärt er und schaut mich mit einem Hundeblick der Extraklasse an. „Trotzdem musst du dich mal waschen. Komm schon, nach ein paar Minuten gefällts dir doch auch immer“, erwidere ich, hebe ihn hoch und nehme ihn einfach mit ins Bad. „Lass los, ich kann selber fliegen“, beschwert Ryeowook sich, als wir dann im Badezimmer sind. Sofort fliegt er zum Wannenrand. „Los, fang schon an“, fordert er trotzig und ich drehe das Wasser an. Schon als er nur seinen Finger hinhalten soll um zu schauen ob ihm die Wärme passt, ist es so, als würde man ihm sonst was über die Hand kippen. „Ppppaaassst sooo“, versichert er angeekelt und ich muss einfach schmunzeln. Wie er sich immer anstellt und dann wenn er ein paar Minuten im Wasser ist, schwimmt er fröhlich drin rum. Ich hole seine Tasse aus dem Schrank, fülle sie ihm mit Wasser und Schaumbad und stelle sie auf den Wannenrand, ehe ich mir auch Wasser einlasse. Einige Augenblicke später sitze ich in der Wanne, während Ryeowook es sich in seiner Tasse bequem macht. „Du, Chulie… danke für die Aufgaben heute“, murmelt er, nachdem sich sein Gesicht von Ekel in annehmbar gewandelt hat. „Da musst du dich nich bedanken“, finde ich. Auch, wenn er öfters zickig is, ich weiß doch, was ich an ihm habe. „Ich machs aber trotzdem. Ich freunde mich mit Donghae an und dann muss Hannie dich einfach auch mögen“, erklärt er ganz selbstverständlich. „Hannie? Gibst du ihm schon Spitznamen?“, frage ich belustigt. Hannie… klingt irgendwie total süß. „Na ja, war nur so ein dummer Gedanke von mir, aber is knuffig oder?“, fragt er und grinst mich an. „Ja, genau wie du“, kann ich mich einfach nicht beherrschen und spritze ihn mit Wasser voll. „HEYYY“, wird er richtig grantig und zaubert schon fast ne kleine Flutwelle, die mich mit voller Wucht trifft. „Also übertreiben kann mans auch“, finde ich und reibe mir die Augen. Kleiner, gemeiner Kerl, jetzt hab ich Schaum in den Augen. „Ohhhh, armer Schülie“, bemerkt Ryeowook und grinst gehässig. „Fang ja nich damit an. Es heißt Chulie“, stelle ich klar. Tz, dieses französische Gedingse hier. Die sollen ja nicht damit anfangen, so was einzuführen. „Ja, natürlich, großer Meister. Aber fandest du Donghae nich auch süß, als er das gesagt hat?“, will er wissen. „Ach, du wohl? Wirst du deinem Henry untreu?“, frage ich grinsend und er wirft mir einen strengen Blick zu. „Geht ja gar nich. Du weißt doch genau, wie das bei uns Feen ist“, gibt er zurück. Ja, ich weiß es. Sie haben es so leicht. Sie finden sich und dann sind sie für immer zusammen. Ich hingegen muss suchen und suchen und suchen und finde trotzdem keinen Kerl. Entweder sind sie vergeben oder sie stehen auf Mädchen oder sie stehen nich auf mich, wobei ich mir das nie erklären kann. So hässlich bin ich doch nich, oder? Vielleicht ist es einfach meine Art, die auf die Leute abschreckend wirkt. „Chulie, jetzt grübel doch nich wieder drüber nach, warum du keinen Typen abkriegst. Es kommt schon noch der Richtige und dann musst du zu schlagen“, erklärt Ryeowook motivierend. Er sollte solche Seminare halten, das könnte er total. „Meinst du… also… Hangeng…“, fange ich an. „Ja, er könnte der Richtige sein“, unterbricht Ryeowook mich einfach. „Oh Mann, das hab ich gar nicht gemeint“, gebe ich sofort zurück. Gut, eigentlich hab ich das schon gemeint, weil wenn er nett ist, dann ist er echt toll und supersüß, aber sonst? Sonst versteh ich sein Verhalten überhaupt nicht. „Was denn dann?“, will meine Fee wissen. „Meinst du, er ist morgen in der Schule auch so normal zu mir oder macht er mich dann wieder dumm an?“, frage ich. Mann, dass mir das so schnell eingefallen ist. Langsam werde ich in Punkto Ausreden besser. „Hm, keine Ahnung, aber ich bin mir sicher, dass er weiß, dass du dich freust, wenn er so nett ist“, entgegnet Ryeowook und ich muss aufpassen, damit ich nichts Wichtiges in dem Satz verpasse. „Ich wills hoffen. Noch so nen Tag überlebe ich nich“, erkläre ich und tauche kurzzeitig unter, damit meine Haare nass sind. „Das schaffst du schon und wenn nich, ich kann ihn immer noch verzaubern“, erklärt Ryeowook grinsend, während wir Shampoo in unseren Haaren verteilen. „Die Option lass ich mir offen, falls er mal was ganz Fieses anstellt“, gebe ich zurück, ehe wir uns abduschen und unser Bad beenden. „Was hat man dir denn gestern noch gegeben? Du strahlst als hättest du sonst was gemacht und du bist pünktlich“, bemerkt Siwon, als ich am nächsten Tag ins Klassenzimmer komme. „Ein gewisser Herr hat sich gestern bei mir bedankt“, entgegne ich. „Hangeng?!“, staunt Siwon und ich nicke siegessicher, als unser neuer Mitschüler ins Klassenzimmer kommt. Freudig will ich ihn schon begrüßen, aber er geht wortlos an mir vorbei. Häh? Was soll das denn? „Sieht wohl nich so aus, als ob er so begeistert von dir is“, bemerkt Siwon nur und zieht mich noch nicht mal damit auf. Eigentlich dachte ich, er betitelt mich jetzt als irgendwas. Vielleicht naiver, trotteliger, leichtgläubiger, kleiner Optimist. Ja, das hätte gepasst. „Der is blöd. Er war gestern so nett und hat „danke“ zu Chulie gesagt“, bemerkt Ryeowook sofort. „„Danke“ für was denn?“, fragt Yesung. „Na, dass er der Alten den Zettel gegeben hat, Mann. Pass doch mal auf“, herrscht meine Fee seinen Kollegen ganz schön an. Hat der seine Tage oder warum macht er ihn gleich so dumm an. Das hätte noch nicht mal ich gemacht. „Ich pass auf. Hör du auf, mich blöd von der Seite anzulabern“, erwidert Yesung säuerlich. „Mach ich doch gar nicht…“, fängt Ryeowook an, als etwas auf ihn zu stürmt. Einen Moment später hat Henry sich schon an ihn geklammert. „Ich hab dich vermisst“, erklärt Henry grinsend und drückt ihm einen Kuss auf die Wange. Oh Mann, wie kann man den so sehr aufeinander stehen, aber die restlichen Feen sind fast noch schlimmer. „Hat er ihn ganz gelassen?“, fragt Kyuhyun, als er bei uns ankommt. „Ja, Ryeowook lebt noch“, entgegne ich. „Zum Glück. Ich hatte echt Angst. Er is heute arg am Klammern“, erklärt Kyuhyun. Gut, Henry ist auch noch viel jünger als Ryeowook. „Gibt’s irgendwas Neues an deiner Front?“ „Nein… na ja… er hat sich gestern bedankt, aber jetzt bin ich wieder Luft für ihn“, erkläre ich seufzend und schaue zu Hangeng. Er redet grade mit seiner Fee, anscheinend ist es nichts Erfreuliches, denn weder er noch Donghae sehen so aus, als hätten sie Spaß. Auf einmal nickt Donghae in meine Richtung, Hangeng dreht seinen Kopf zu mir und ich schrecke bei dem Blick, den er mir zuwirft, furchtbar zusammen. Er ist so kalt und sagt mir einfach, lass mich ja in Ruhe. Schnell wende ich meinen Blick wieder ab. Am Besten lasse ich das einfach. Ich befasse mich einfach nicht mehr mit ihm. Schließlich kommt der Lehrer, Kyuhyun verabschiedet sich und der Schultag beginnt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)