Feenzauber von Chibi_Isa ================================================================================ Kapitel 3: Merci, Schülie! -------------------------- Feenzauber Kapitel 3: Merci, Schülie! Heechuls POV Die restlichen beiden Unterrichtsstunden ziehen sich so dermaßen lang. Ich weiß auch nich, was es ist. Das Fach an sich, allgemeine Zauberkunst, ist eigentlich doch gar nich so langweilig und der Lehrer is auch vollkommen okay, trotzdem is es einfach furchtbar. Vielleicht liegt es an Ryeowooks „Ich-zeig-dir-die-kalte-Schulter“-Laune. Hangeng kann ich auch nich beobachten, er is wie wir vermutet haben, gegangen. „Wir warten dann in der Bibliothek auf dich“, verabschieden Kyuhyun, Siwon, Yesung und Henry sich, während Ryeowook und ich zum Lehrerzimmer gehen. Ryeowook fliegt die ganze Zeit, er is immer noch beleidigt und schaut sich noch nicht mal zu mir um. Es muss ihn doch furchtbar anstrengen. „Komm schon her“, schnappe ich ihn mir irgendwann, als er schon fast auf den Boden gesegelt wäre und setze ihn auf meine Schulter. „Tut mir Leid, dass ich dich geschnipst habe“ „Ganz schön dürftig, die Entschuldigung. Ich wäre fast in den Eintopf gefallen“, erklärt er. Oh, oh, jetzt weiß ich warum er SO sauer is. Er fällt dauernd irgendwo rein, aber er hasst Wasser, deshalb is es immer ne Qual für ihn zu baden. „Tut mir noch mal leid. Wie wärs wenn ich deinen Hausaufgabenteil dafür übernehme, dann hast du freie Zeit mit Henry“, gebe ich zurück. Er schaut mich neugierig von der Seite an. „Echt? Das machst du? Aber Henry muss doch die Aufgaben trotzdem machen“, fällt ihm ein. „Mach ich die eben auch noch“, entgegne ich. Mann, ich bring mich grad so dermaßen in Teufels Küche. Eigentlich sind die beiden viel besser in der Schule. Wenn ich ihre Aufgaben mache, wird man wahrscheinlich denken, sie wären betrunken oder so dabei gewesen. „Du bist ein Schatz, mein Schatz“, findet Ryeowook dann und gibt mir mit seinen kleinen Lippen einen Kuss auf die Wange. Oh Mann, is er süß. „So und jetzt auf ins Gefecht“ „Wohl eher in die Hölle“, erwidere ich und klopfe an. Die Tür geht sofort auf und die Lehrerin lässt mich hinein. „Also was soll ich machen?“, will ich wissen. „Da, der Medizinschrank sollte dringend entrümpelt und geordnet werden. Weißt du, wo Hangeng is?“, fragt sie. „Nein, aber…“, will ich schon die Entschuldigung rauskramen, halte dann aber inne. Eigentlich hat er es echt nicht verdient. „Aber was?“, möchte sie wissen. „Aber Sie können ihn ja anrufen“, fällt mir gerade rechtzeitig noch was ein. „Könnte ich. Du gehst an die Arbeit. In einer Stunde komme ich wieder und dann soll das Ding perfekt sein“, erklärt sie und lässt mich mit meiner Fee alleine. „Chulie, denkst du wirklich das war richtig?“, will Ryeowook wissen als wir schon ne Weile die Sachen sortieren. „Hangeng hat mich weder freundlich gebeten, noch irgendwie signalisiert, dass er mir dankbar ist, wenn ich die Entschuldigung weiter geben, also braucht er sich nicht wundern“, finde ich. „Ja… aber hast du nicht seinen Blick bemerkt?“, will er wissen. „Welchen Blick?“, frage ich. Eigentlich fand ich bisher, dass er immer böse drein schaut. „In seinen Augen, da liegt Verzweiflung, ganz tief“, erklärt Ryeowook. Hm, Feen sind für so was sensibler, aber ob es wirklich stimmt? Hangeng soll verzweifelt sein? Ich weiß nicht. „Trotzdem kann er mir so was auf ne andere Art sagen“, gebe ich zurück. „Vielleicht kann er genau das nich. Du weißt doch nichts über ihn. Wenn er nun zu dieser ruppigen Art erzogen worden ist? Oder sich dadurch einfach schützen will? Ich finde, du solltest ihm ne Chance geben“, entgegnet Ryeowook. Eine Chance? Meint er das gerade ernst? Andererseits, er ist ne Fee, er hat vieles im Gefühl und wenn er meint, ich soll ihm ne Chance geben, dann sollte ich es wohl auch machen. „Gut, dann gebe ich ihr nachher den Wisch“, erwidere ich und wir machen unsere Arbeit fertig. „Frau Lee, ich hätte da noch was für sie. Hangeng hat es mir vorhin gegeben“, erkläre ich, als sie wieder da ist und den Medizinschrank kontrolliert. Zweifelnd nimmt sie den Zettel entgegen. „Eine Entschuldigung zum Nachsitzen. Also bitte“, kommt es von ihr, jedoch sagt sie nichts weiter und lässt mich gehen. „Meinst du, das war jetzt gut?“, will ich wissen, als wir auf dem Weg zur Bibliothek sind. „Ja, besser, als wenn du ihr den Zettel nich gegeben hättest. Hangeng findet das bestimmt auch nett“, versichert Ryeowook mir. „Mal sehen“, entgegne ich, als wir Siwon und Co. finden. „Na, wie wars?“, fragt er sofort. „Ging so. Wir mussten den Medizinschrank aufräumen“, entgegne ich. „Und Chulie hat die Entschuldigung abgegeben“, bemerkt Ryeowook sofort. „Echt?“, will Kyu wissen. „Ja, zuerst wollte ich ja nich. Aber meine kleine Fee hat mich überzeugt“, erkläre ich grinsend. „Und ihr habt euch anscheinend wieder vertragen“, fällt Henry auf. „Ja, haben wir und…“, fliegt Ryeowook dann zu Henry, um ihm wahrscheinlich von meiner Entschuldigung zu erzählen. Die Beiden freuen sich so darüber, dass sie Zeit für sich haben. Ach Mann, sie sind so süß. „Gehen wir dann?“, frage ich. Alle stimmen zu und wir laufen zu mir nach Hause. In Gedanken bin ich immer noch bei Hangeng. Wie er wohl an die Entschuldigung gekommen ist? Hat er vielleicht irgendwelche Verbindungen zum Direx? Aber selbst dann, warum sollte er ne Entschuldigung bekommen? „Chulie, hallooooooo, wir reden mit dir“, schrecke ich fürchterlich zusammen, als Siwon vor meinen Augen rumfuchtelt. „Ja, was is?“, will ich wissen. „Is Leeteuk auch da?“, fragt mein bester Freund. „Ähhhmmm, bestimmt, die zwei kannst du doch nie lange trennen. Ich frage mich immer wieder, wie die das in der Schule aushalten“, entgegne ich. Schön und gut, dass die beiden glücklich miteinander sind, aber ab und an, regen sie mich auch total auf. Immer sind sie da und fröhlich und glücklich und sie haben sich und ich hab niemanden. Oh Mann, das Leben ist so ungerecht. „Die knutschen bestimmt in jeder Pause“, bemerkt Henry. „Ja, so wie ihr, ihr ekligen Schlabberhälse“, erwidert Yesung. „Tz, nur weil du keinen hast. Heechul regt sich nie so auf. Nimm dir mal ein Beispiel an ihm“, fordert Ryeowook. „An deinem kleinen Zauberlehrling? Tz, kannste lange warten“, gibt Yesung zurück. „Du bist gemein. Ich mag meinen Chulie, auch wenn er nich der größte Zauberer ist“, erklärt meine Fee. Ach, wie er immer meine Fähigkeiten lobt, wirklich einsame spitze. „Guck mal, da is dein Schatzi“, bemerkt Siwon plötzlich, als wir bei mir ankommen und Hangeng aus der anderen Richtung kommt. Wortlos und ohne mit der Wimper zu zucken, geht er an uns vorbei und ins Gartentor neben mir. Moment mal… da wohnt er? Nein… das is doch nicht wahr. Da wohnt niemand, da will niemand wohnen, ich hab panische Angst vor diesem Haus. „Chulie… Chulie… er wohnt ja im Geisterhaus“, ist Ryeowook sofort völlig aus dem Häuschen. Oh ja, Geisterhaus, das trifft es. Der Gartenzaun ist so dermaßen verwittert, dass man denken könnte, er stammt aus dem letzten Jahrhundert. Der Garten selbst ist mehr Unkraut als irgendwas anderes. Dann das Haus… schaurig, schaurig. Zuerst muss man ewig viele Treppen hoch laufen, die in den Hang gehauen sind, auf dem das Haus sich dann befindet. Es sieht so alt aus, die Holzverkleidung, die Fenster, allgemein alles macht den Eindruck, als wäre man am Set eines Horrorfilms. Dann außen rum auch noch die knorrigen Bäume, die schon seit Jahren keine Früchte mehr tragen. Ich frag mich wirklich, wie man freiwillig darin wohnen kann. Ich würde mich dauerhaft gruseln. „Jedem das Seine, nich wahr“, gebe ich nur zurück, ehe wir durch unseren gepflegten Garten gehen und ich die Tür aufschließe. „KANGIN, wir sind da!“, rufe ich sogleich, als wir unsere Schuhe und Jacken ausziehen. „Wir? Wer is…“, fängt Kangin an, doch dann kommt er in den Flur und sieht uns alle. „Full House heute“ „Ja, als sie gehört haben, dass du kochst, wollten sie gleich alle mit. Besonders Yesung, dem darfst du ne extragroße Portion geben“, antworte ich. „Geht klar. Wollt ihr gleich essen? Es wär nämlich so weit“, entgegnet Kangin. „Keine Ahnung. Wollt ihr?“, frage ich und die Feen fliegen sofort in die Küche. „Okay, wir wollen“, bemerke ich grinsend und wir gehen unseren kleinen Freunden hinter her. Leeteuk deckt gerade Ryeowooks kleinen Tisch, der in der Mitte des großen Tisches steht. Nachdem wir ihn dann begrüßt haben, setzen wir uns auch und essen erstmal. Danach machen wir Hausaufgaben und ich muss sagen, wir sollten die immer zusammen machen. Siwon und Kyuhyun wissen einfach mehr als ich und können mir total gut helfen. So hab ich sogar Henrys und Ryeowooks Aufgaben gut gelöst. Beim anschließenden Federballspielen hat meine Fee den nächsten Schläger geschrottet. Ich sollte ihn echt mal zu nem Antiaggressionstraining oder so schicken. „Kannst du den Müll noch raus bringen?“, fragt Kangin, als wir abends spülen. Mama und Papa sind mittlerweile auch da, aber die haben sich schon ins Wohnzimmer verzogen. „Hm, geht klar“, antwortet Ryeowook. „ Als würdest du den tragen“, bemerke ich noch und nehme die beiden Mülltüten. „Ich könnte die auch tragen, wenn ich ein bisschen größer wäre“, erklärt Ryeowook, als wir nach draußen zu unseren Mülltonnen gehen. „Ja, sicher… oh scheiße, hast du mich erschreckt“, zucke ich total zusammen, als plötzlich Hangeng hinter dem Zaun auftaucht. Anscheinend war er auch grade beim Müllrausbringen. „Hast du ihr den Zettel gegeben?“, will er wissen, ohne auf meine Reaktion zu reagieren. „Ähh… ja“, antworte ich. „Hat sie was gesagt?“, fragt er weiter. „Nein, nix weiter“, entgegne ich. „Okay“, lässt er mich dann einfach stehen, dreht sich um und geht die Stufen hinauf. „Merci, Schülie. Er redet nich gerne“, ruft Donghae uns nach, als ich grade wieder rein gehen wollte. Schülie? Merci? Wo sind wir denn? In Paris? „Es heißt CHULIE!“, erwidere ich leicht sauer. „Danke, Chulie“, dreht sich Hangeng dann tatsächlich noch mal um und schenkt mir in strahlendes Lächeln. Verdammt, was is grade los? Mein Herz klopft grade so laut, dass es eigentlich in meinem Kopf sein müsste und mein Puls rast so schnell, als hätte er vor Marathon zu laufen. Ein kleines Lächeln und mein Körper gerät so außer Kontrolle? Oh mein Gott. „Na, er is doch ganz nett“, bemerkt Ryeowook. „Ein echtes Herzchen“, finde ich und wir gehen wieder rein. „Chulie, warte mal kurz“, hält Kangin mich auf, als wir an seinem Zimmer vorbei kommen. „Ja, was is?“, will ich wissen, gehe zu ihm und setze mich aufs Bett. Er büffelt anscheinend für eine Mathearbeit. „Habt ihr heute nen Neuen bekommen?“, fragt mein Bruder dann. „Ja, warum?“, gebe ich zurück. „Heißt er Hangeng?“, möchte er wissen. „Schon wieder ja“, antworte ich. „Er war vorhin da und hat sich vorgestellt. Er is ziemlich süß, was?“, erwidert Kangin und ich staune. Hangeng war hier? Er hat sich vorgestellt? Sprechen wir hier wirklich vom selben Jungen? „Ja, Chulie hat ihn gern“, ist Ryeowook schneller mit Antworten. „Gar nich“, erwidere ich patzig. „Ach, komm, er ist doch knuffig“, bemerkt Kangin. „Ja und ziemlich griesgrämig“, füge ich hinzu. „Na ja, viel geredet hat er echt nicht, aber er war freundlich“, erzählt Kangin. „Siehst du Chulie. Das wird schon noch“, antwortet Ryeowook und fliegt vor meiner Nase rum. „Dann bist du echt in ihn verknallt?“, fragt Kangin. „Na ja, er is süß, aber ich muss ihn erstmal richtig kennen lernen“, gebe ich zurück. „Is noch was? Ich wollte jetzt eigentlich baden“ „Na dann, viel Spaß“, wünscht er mir und wir gehen in mein Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)