MeitanteiConan - KurzFF's von FALL_Fanell (Anfang offen - Ende offen und doch alles abgeschlossen!) ================================================================================ Vergangenheiten, die dich plagten --------------------------------- MeitanteiConan - Vergangenheiten, die dich plagten Langsam öffnete er die Augen und alles, was er im ersten Augenblick sah, war das Weiß vor ihm, das sich erst nach längerem Hinsehen als die Decke entpuppte, die sich über ihm befand. Er blinzelte ein paar mal, hob dann eine Hand und rieb sich über die Augen. Das Bild änderte sich nicht, dabei war er sich sicher, als letztes etwas völlig anderes gesehen zu haben. Dunkel und Grün, soweit er das Grün erkennen konnte. Ach ja, und außerdem diese zwei Typen. Ganz in Schwarz ... nein, der eine war Geschäftsmann, er trug etwas anderes. Auch dunkel, aber nichts schwarzes. Den Schlag konnte er auch noch spüren, er war direkt von hinten gekommen und hatte ihm alle Besinnung genommen. Langsam richtete er sich auf, sah sich um, erkannte dass es ein Zimmer war, wo er sich wiederfand. Nicht das, was er erwartet hatte. Er lag in einem weißen Bett, zugedeckt, um ihn herum Stille. Erst, als er sich genauer umsah, bemerkte er das braune Büschel, das neben ihm lag. Er beugte sich dazu hinunter, erkannte, dass es der Haarbüschel des Mädchens war, das ihn ständig nervte, das Mädchen, das er niemals in Gefahr bringen würde. Er hob eine Hand und fuhr damit über ihre Stirn, strich ein paar Haare, die in ihrem Gesicht hingen, heraus und besah sich das wunderschöne Gesicht, das darunter zum Vorschein kam. Sie schlief, schien völlig geschafft zu sein, von dem, was geschehen war. Ihre Hände waren zum Teil verbunden und ein Pflaster zierte ihre rechte Wange. Seltsam, er konnte sich an gar nichts erinnern. Wenn etwas geschehen war, müsste er sich doch an etwas erinnern, eine Kleinigkeit, ein winziges Detail, aber es war gar nichts. Als er sie das Letzte mal gesehen hatte, war sie doch noch völlig gesund. Weder verletzte Hände, noch Wunden im Gesicht. Sie war in seiner Erinnerung doch kerngesund. Sie regte sich, presste die Augen noch einmal zusammen und öffnete sie dann. Sie blickte auf das Kissen, es war leer, etwas geschockt blickte sie auf und sah, wie er aufrecht da saß und sie ansah. Sie meinte, er habe fast sechs Stunden geschlafen, nachdem er Bewusstlos nach diesem Vorfall zusammengebrochen war. Sie hätte ohnehin gestaunt, wie lange er danach noch auf den Beinen geblieben war. Sie erzählte so viel über etwas, woran er sich überhaupt nicht erinnerte und dann dieser Name. Ein Kind, wie sie sagte, sie vermisste es. Es war ein kleiner Junge, der aufgetaucht war, als er verschwand. Er war doch gar nicht verschwunden, wie er versuchte, das, was sie sagte, unschädlich zu machen. Doch ließ sie sich nicht umstimmen, sie beharrte darauf, dass sie sich Monatelang riesige Sorgen um ihn gemacht hatte, weil sie nicht gewusst hatte, wo er war. Noch immer wusste sie es nicht, wo er gewesen ist, doch er konnte es auch nicht sagen. Wusste nur noch, wie er niedergeschlagen wurde, als er versuchte, eine Geldübergabe zu dokumentieren. Ein Kalender an der Wand sagte ihm, welches Datum war, doch war es nicht das, was er erwartete hatte, zu sehen. Er dachte nach, das letzte Mal, als er in die Zeitung gesehen hatte, war am 12.01. und jetzt zeigte der Kalender ein Datum, das fast acht Monate dazwischen liegen ließ. Er sah nach draußen, es war wieder kalt geworden. Den Sommer hatte er verpasst. Dabei mochte er doch gerade den so am Jahreszeitenwechsel, obwohl es ab und zu zu heiß war. Sie erzählte immer noch davon, sprach immer noch von dem, was vorgefallen war, doch trotzdem fiel ihm nicht eine Szene von dem, was sie erzählte, ein. Sie sagte sogar, er hätte sich mutig vor sie geworfen, um sie vor einer Pistolenkugel zu schützen. Sie zeigte ihm sogar das Einschussloch an seinem linken Oberarm, das dick verbunden war, um ein bluten zu verhindern. Es tat weh, das stimmte, aber seltsam war, dass er trotzdem nicht wusste, wie er dazu gekommen war, sich vor sie zu werfen und sie zu beschützen. Was ihn am meisten an der Erzählung störte, war, dass das was sie erzählte so unglaublich klang. Nach dem, was sie sagte, musste er höchstens die Größe eines Kindes haben, um den Schuss an dieser Stelle im Oberarm abzubekommen. Sie meinte, sie kenne sein Geheimnis, das, was er seit seinem Verschwinden für sich behalten hatte und ihr nie verraten hatte, bis dann das passierte. Ein Ereignis, das die beiden in ihrer Freundschaft noch mehr zusammengeschweißt hatte, auch, wenn es nun mehr als Freundschaft war. Obwohl er sich nicht sicher war, was sie meinte, schien sie fröhlich, obwohl er ihr immer wieder sagte, dass er sich nicht erinnern könne, doch alles, was sie wollte, war, dass er sich an sie erinnerte. Sie hielt seine Hände fest, sah unentwegt darauf und freute sich die ganze Zeit. Sie redete immer wieder von dem kleinen Jungen, der da gewesen ist, als er verschwand und dass sie ihn vermisse, obwohl er vor ihr saß. Sie meinte also tatsächlich ihn, er war das Kind, von dem sie redete, doch konnte er sich das nicht erklären, ständig musste er erneut nach fragen, was sie ein wenig zu stören schien und trotzdem erklärte sie es ihm immer von neuem. Als sie näher an ihn herankam, kam es ihm vor, als würde sie sehr viel mehr über ihn wissen, als er selbst, doch langsam schien ihm das nicht mal mehr komisch, nach dem, was sie alles erzählt hatte, was vorgefallen sein sollte. Sie gab ihm einen Kuss auf die Stirn und er fragte sich so langsam, ob das, was geschehen war, nachdem er den Schlag abbekommen hatte, so wirkungsvoll war, dass sie plötzlich alles zugab, was sie für ihn empfand. Schlecht war es ja nicht, aber ein wenig irritierte es ihn ja, aber schlecht war es nicht! Er musste sich erst daran gewöhnen, dass sie jetzt so anschmiegsam war, wenn er Glück hatte, dauerte es nicht lange, aber vielleicht gewöhnte er sich nie daran. Wie gut, dass er wusste, dass eine Amnesie, wenn es eine war, die ihn plagte, irgendwann vorüber ging, früher oder später. Er nahm sie in den Arm, als ihn eine Szene in den Kopf sprang, die nach dem Schlag vorkam. "Tut mir leid, dass ich dich angelogen habe.". *** www.welcome-home.de.vu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)