INNOCENT von Lyra-Malfoy (Göttliches Blut) ================================================================================ Prolog: Abschied, ohne Wort, ohne Zeichen ----------------------------------------- Ich bin ein Mensch, der die Musik liebt und ihr viel Zeit des Lebens gibt. Die Rockmusik mein Alles nenn', kein schöneres Hobby ich kenn'. Diesem Amt viele Stunden schenk', und dabei nur an Dich denk'. Dir gilt dieses Gedicht, als Dankeschön für dein tägliches Gesicht. Ich bin nun ein Mensch von großem Glück, weil es Dich gibt – und die Rockmusik! Mit einer flüssigen, wenn auch kitzelnden Bewegung, schwang er die Miene des roten Kugelschreibers auf sein strahlend, weißes Papier – geführt von seiner großen, rauen Hand. Die langen Fingern hielten den Stift fest umschlungen, so dass die Knöchel weiß hervortraten. Die braunen Augen des Stiftführers funkelten einen Moment dem Blatt entgegen, bevor ein zufriedenes Lächeln sich auf seine rauen Lippen zutrug. Mit einem Schwung brachte er den Stuhl dazu auf den Hinterbeinen zu stehen und ließ sich so vor und zurück wippen. Nur mit einer Hand – mit welcher er nicht den Stift hielt – krallte er sich an der Tischkante fest um nicht nach hinten zufallen und sich womöglich den Kopf aufzuschlagen. Seine Augen glitten durch den bereits leeren Klassenraum, blieben allmählich an den Füßen seiner Klassenkameradin hängen. Langsam wanderte sein Blick die eins achtundfünfzig Meter zierliche Körperstatur hinauf, beobachtete ihr dunkelbraunes, fast dunkelblondes Haar welches leicht zur linken Seite schwenkte als sie  sich über ihre Schultasche beugte. Wieder glitt sein Blick ein Stück hinab, starrten einen Augenblick auf den schwarz-rot karierten Faltenrock der gerade so den wohlgeformten Pfirsichpopo bedeckte. Noch ein Stück tiefer beobachtete er die glatten, schlanken Waden aneinander reiben. Den Blick auf die schmale, wenn auch weibliche Hüfte gesenkt, wanderte der Blick doch wieder hinauf. Er mochte ihren Körper und er mochte sie. »Yasuko«, hauchte der Schwarzhaarige vor sich hin. Das Erste was er tätigte war: den Stuhl wieder auf den Boden zu kriegen und sich anschließend zu erheben. Mit einer eleganten Haltung schwang er sich über den Tisch, nur um mit großen Schritten zu der recht kleinen Schönheit zugehen. Yasuko nahm ihre Lesebrille ab und steckte sie in das schwarze Etui. Es schien, als wenn sie ihren Klassenkameraden gar nicht erblickte oder allerdings gekonnt ignorierte. Letzteres traf es wohl eher. Sie wollte nichts mit Jungs zu tun haben und das wussten die Meisten. Sie war eine Herausforderung für jeden jungen Mann auf der Universität. Ihrer Meinung nach zogen Jungs sie nur samt den Noten hinunter. Erst als sie seine kühle Hand auf ihrer bemerkte, die gerade das Buch in die Tasche schob, blickte sie leicht verwirrt auf. »Ishihara-kun«, kam es leise gemurmelt, bevor sie ruckartig die Hand wegzog und sich das Schmunzeln des Anderen besah. Kurzerhand warf sie ihre Schultasche auf ihre Schulter und drehte sich mit dem Rücken zu ihm. »Bis dann, Ishihara« Takamasa starrte ihr kurzweilig nach, als sie zur Tür ging und warf sich mit dem Gesäß auf den Tisch. Den Schwung den er dabei ausübte, brachte ihn schlitternd auf die andere Seite des Tisches. Auf den Füßen zurück gesprungen, machte er einen Satz auf Yasuko zu – knallte bei ihr angekommen direkt gegen die Tür. »Hmpf« Leise keuchte er auf bevor er sich aufrappelte. Dem leisen Kichern zufolge, ließ ihn darauf schließen, dass sie stehen geblieben war. Ein Blick zu ihr und er fixierte ihre Hand vor dem Mund, welche wohl ihre Schadenfreude verstecken wollte. Fehlschlag! »Verzeihung... aber das war...« Sie bekam sich kaum ein und stockte nach einigen Worten immer wieder um Luft zu erhaschen. »... zu dämlich« Der Schüler grinste leicht bevor die Hände in die Hüfte gestemmt wurden und er sie eine kleine Weile einfach nur anstarrte. »Solange ich dein Lachen hören kann, war es mir das wert« Die braunen Augen kurz zu Boden gewandt, sah er einige Augenblicke ihr tief in die ihren. »Gehst du mit mir einen Kaffee trinken oder einen Tee?« Yasuko konnte sich denken, dass er es ausnutzen würde. Kurz schloss sie die Augen und lächelte leicht – kaum merklich – bevor sie sich umdrehte und die ersten Schritte ging. »Nein. Vergiss es«, erwiderte sie schließlich, lauschte seinem leisen Seufzen, bevor er die rennenden Schritte zu seinem Tisch tätigte. Beinahe hatte sie gedacht sie sei ihn los und er würde herum schmollen, doch geirrt. Er erreichte sie kurz darauf mit seiner Schultasche und klemmte diese sich unter seinem Arm. »Wieso nicht?«, fragte er zurück. »Wieso denn?«, erwiderte sie schlagfertig. »Weil ich dich mag?« »Schön für dich« Ihre Antwort fiel ziemlich frech aus. Nicht einmal desinteressiert. Einfach nur frech. Doch plötzlich spürte sie seine Hand an ihrem Handgelenk und vor Reflex ließ sie die Tasche fallen als er sie zu sich zog. Auch er ließ seine Tasche fallen, wenn auch beabsichtigt. Seine freie Hand rutschte auf ihrem Rücken, die Andere ließ ihr Handgelenk los und schob sich unter ihr Kinn. Mit großen Augen blickte die Schulschönheit ihm entgegen. Ein leichtes Schlucken durchdrang ihre Kehle. Ein Seufzen war die Antwort auf ihre gestammelte Frage aus seiner Kehle, bevor er ihr einen kleinen Kuss auf die Lippen hauchte. Röte schlug auf ihr Gesicht, weswegen sie seinen gleichmäßigen Atem noch um einiges deutlicher auf ihrer erhitzten Haut spüren konnte. Ihr Atem hingegen war viel zu schnell, als wenn sie gleich hyperventilieren würde und dann... dann drückte sie ihn weg. Yasuko faltete den Zettel langsam auseinander, faltete ihn aber kurz darauf wieder zusammen und steckte ihn ungelesen in ihre Schultasche ein. Ihre Schritte führten sie allmählich zum anderen Ausgangs des Schulgebäudes. Schließlich trat sie den zügigen Gang nach Hause an... »W-was?« Takamasa sah sie weiterhin an und abermals entglitt ihm ein tiefes Seufzen, doch ließ er sie los. Beobachtend wie sie ihre Tasche schnappte und weg laufen wollte, umfasste er ihren Unterarm leicht.  »Lass mich...«, begann sie zu murmeln und verstummte plötzlich wegen einem 'Scht!' an ihrem Ohr. »Ich werde heute die Schule und Stadt wechseln und wollte nur, dass du weißt, dass ich... dass ich...« Sein Blick glitt zu Boden. »Ach egal« Er ergriff etwas aus seiner Hosentasche und knüllte ihr einen kleinen Zettel in die Hand, bevor er umdrehte und verschwand. Dabei trat er seine Tasche wie einen Fußball hoch und fing diesen auf. Spürte den perplexen Blick gegen seinen Rücken, den Yasuko ihm zuwarf. Yasuko faltete den Zettel langsam auseinander, faltete ihn aber kurz darauf wieder zusammen und steckte ihn ungelesen in ihre Schultasche ein. Ihre Schritte führten sie allmählich zum anderen Ausgangs des Schulgebäudes. Schließlich trat sie den zügigen Gang nach Hause an... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)