einmal Muggelschule und zurück von XdramaX (1. alles kommt anders und 2. als man denkt) ================================================================================ Kapitel 29: Geister der Vergangenheit ------------------------------------- „Wir sollten Reinblüter und Halbblüter trennen.“, warf Walden Macnaire ein und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Wir klassifizieren die Kinder sofort nach ihrem Blutsgrad.“, bestätigte Dolores Umbridge freundlich lächelnd und grinsend. „Bedenkt bitte“, begann Alfons Turner gelangweilt. „dass wir jeden Einzelnen von ihnen nach unserem Ideal formen wollen. Wenn wir nun ganz offensichtlich nach dem Blut trennen, stellen wir keinen Zusammenhalt zwischen den Kindern her.“ „Du warst zu lange unter Muggel.“, mit diesen Worten konnte Greyback seine Autorität in diesem Thema untergraben und den gerechtfertigten Einwand seines Kollegen beiseite schieben. „Das hat nichts mit Muggeln zu tun. Wenn es ihnen auffällt, dass wir trennen, dann erschaffen wir Konkurrenz und das können wir nicht gebrauchen. Sie sollen für eine Sache kämpfen und nicht gegeneinander. Die Halbblüter werden glauben, sich verteidigen zu müssen und die Reinblüter benutzen die anderen als Fußabtreter.“ Die anderen Todesser sahen sich an. Irgendwie hatte er recht. „Aber egal, wie wir uns entscheiden, wir sind uns doch einig, dass Sathyria mit Draco ein Haus bezieht, oder?“, Bellatrix wollte nur eine Bestätigung, doch ihr eigener Mann machte ihr ein Strich durch die Rechnung. „Wenn wir nach Blut trennen, dann wird auch deine kleine Halbblutnichte nicht zu den Reinblütern gehen.“ „Da hat er recht, Bella. Deine Zuneigung zu Sathyria in allen Ehren, aber Halbblut ist und bleibt Halbblut.“, bemerkte Lucius endlich. Rodolphus lehnte sich zurück und rieb die Finger seiner linken Hand, die noch immer leicht deformiert waren. Beinahe ein halbes Jahr war zwischen dem St. Mungo und seinem eigenen Haus hin und her gependelt, wegen der Verletzung, die er im Sommer erhalten hatte, als die Todesser Harry auf seinem Weg zum Orden abfangen wollten. Nun war er jedoch wieder fit und konnte zusammen mit seiner Frau das Fach "Dunkle Künste" übernehmen. Er hatte seine Nichte bisher nicht kennen gelernt und war mittlerweile auch etwas genervt von Bellas überschwänglichen Reden über sie. Am meisten störte ihn daran, dass sie so vernarrt in ein Halbblut war. „Ich denke wir sollten trennen. Ich will keine Halbblüter in der Nähe der Reinblüter wissen. Wenn wir sie ansonsten gleich behandeln, fällt es schon keinem auf. Dazu sind die Halbblüter zu dumm.“, bemerkte sein Bruder Rabastan Lestrange. Alfons sah sich überstimmt. Diese Endscheidung gefiel ihm zwar überhaupt nicht, aber was sollte er tun? „Gut.“, meinte er also und tat unbeteiligt. „Dann machen wir das so.“ „Die Reinblüter sollten die besseren Häuser am Strand bekommen.“ „Ist unten der Empfang schon fertig?“ „Als ich das letzte Mal nachgesehen habe ja. Sie sind jetzt damit beschäftigt, die Zimmer her zu richten.“, Alfons sah auf die Uhr. „Wir sollten die Sache hier beenden und hinunter gehen. Der Zug müsste jeden Augenblick ankommen.“ Er erhob sich und mit ihm jeder einzelne anwesende Lehrer. Viel hatte sich in dem alten Internat wirklich nicht geändert. Die Häuser sahen noch genauso aus und an sich waren es auch immer noch die gleichen. Ein paar Schwünge mit dem Zauberstab und die von den Bränden zerstörten Gebäude waren wieder her gestellt. Hauselfen hatten sie keine, da momentan keine Freien zur Verfügung standen, doch auch dieses Problem hatte Alfons auf andere Art gelöst. Ehe er als letzter den Raum verließ, warf Alfons noch einen Blick auf die weiße Urne auf dem Kamin, der sich hinter seinem Stuhl befand. Er hatte noch zwei Tage im Haus der Malfoys gewohnt, ehe er die Heimreise angetreten war. Er musste zugeben, dass es ihn verletzte hatte zu erfahren, dass seine eigene Tochter Angst vor ihm hatte und damit rechnete, dass er sie wie ihre Mutter töten würde, sobald er sie enlarvt hatte. So beschloss er Stillschweigen über diese Angelegenheit zu wahren. Er wollte sie nicht bedrängen und dass sie eine Beschützerin wie Narzissa an ihrer Seite hatte, konnte nur von Vorteil sein. Ob es allerdings so gut von ihr war, Bella um den kleinen Finger zu wickeln, wusste er noch nicht, doch Verdacht schien niemand zu schöpfen. Als Letzter verließ er den Salon seiner Wohnung im Hauptgebäude und folgte den andern Todessern und Dolores Umbridge die Treppe hinunter in den Hof. Es war windig, aber Sonnig und immerhin um die zehn Grad. Um die Anreise der Schüler leichter zu machen, hatten die Todesser mit Hilfe von Magie magisch versteckte Gleise von London bis hier her verlegt. Der Zug selbst war ebenfalls durch einen Zauber geschützt. Seit dem Feuer dachte man auch von außen, dass das Grundstück verwahrloste. Unbewusst in eine Keilformation verfallend, zogen die Männer und Frauen vom Mittelpunkt der Anlage zum Eingang. Als Zauberer konnten sie die Gleise sehen, die aus der Hügellandschaft aus dem Inneren des Landes kam und hier in einer Sackgasse endete. Als sie über die Treppen auf den Bahnsteig stiegen öffnete sich quietschend das gewaltige Tor. Der Zug musste in unmittelbarer Nähe sein. Tatsächlich konnten sie bereits ein Pfeifen der Lokomotive hören. Langsam drangen Motorengeräusche an ihr Ohr und die große, runde Schnauze des vordersten Wagens kam in Sicht. Schnaubend und pfeifend fuhr er langsam an ihnen vorbei. Hinter den Scheiben der Wagen war nichts zu erkennen. Kaum das der Zug angehalten hatte, sprangen die Türen der anhängenden Wagen auf und die ersten Schüler stiegen auf den Bahnsteig. Die Todesser begannen damit die jugendlichen zu sortieren. Die Jüngste unter ihnen war Sathyria, der Rest war zwischen vierzehn und siebzehn Jahren alt. Bellatrix erste Handlung war es, ihre Nichte aus der Meute heraus zu picken und sie an ihrer Seite zu halten. Die anderen wurden hinunter auf den freien Platz geschickt. Unauffällig begannen Rodolphus und Rabastan bereits damit, die Gruppen nach Herkunft zu sortieren. Erst als das vollendet war, lies Bellatrix Sathyria wieder gehen, damit sie sich zu ihren Freunden stellen konnte. „Ich habe genau drei Fragen an dich, Sathyria.“, meinte Victorian, als das Mädchen zurück kam. „Schieß los.“ „Erstens: In welchem Land sind wir? Zweitens: Welches Jahr haben wir? Und drittens: Sind wir Gefangene oder Schüler?“ Zuerst sah sie sich um und bedachte ihn mit einem verwirrten Blick, doch als sie näher über diese Fragen nachdachte, viel es auch ihr auf. Langsam aber sicher wurde die ganze Sache unheimlich. „Willkommen.“, rief Alfons und mit einem Schlag war alles still. Amy warf einen Blick auf Bellatrix, die die Schüler musterte und dann zu Draco, der aufmerksam zu den anderen Todessern hinauf sah. „Eure Lehrer haben euch unter allen Schülern von Hogwarts auserwählt, eine besondere Ehre zum empfangen.“, erklärte ihr Vater weiter. „Dieses Semester werdet ihr von den besten Hexen und Zauberern ausgebildet. Nehmt eure Lehrstunden hier so wichtig, wie in Hogwarts oder am besten noch wichtiger, denn mit der Unterweisung hier, werden euch später die größten Plätze in der Führung unserer Welt offen stehen. Lernt miteinander umzugehen und euch zu schätzen. Doch zuvor werdet ihr nun Lehrern zugewiesen, die gleichsam eure Hauslehrer sind. Sie werden euch zu euren Häusern bringen wo bereits euer Gepäck wartet. Alles weitere werden sie euch dann erklären.“ Alfons nickte Lucius zu und verpuffte dann als schwarzer Nebel, der sich schnell zurück in Richtung Grundstücksmitte verzog. Lucius warf nur einen Blick zu den anderen Todessern, die sich nun unter den Schülern aufteilten. „Tracey Davis, Victorian Romulus, Sathyria Tonks...“, verlas die kleine dickliche Hexe von einer Rolle Pergament. Amy kannte sie. Wie hieß sie noch mal? Doris Umschiss oder so? „Na wunderbar, Dolores Jane Umbridge, herzlichen Glückwunsch. Die Hexe hat mir gerade noch gefehlt.“, bemerkte Vicorian leise. „Ach ja, Dolores Jane Umbridge. Sie wird uns in Muggelkunde unterrichten!“, fiel es Sathyria wieder ein und die Hexe erhob schlagartig ihren Kopf. Säuerlich sondierte sie das Mädchen. „Ich freue mich sehr, dass sie ihr Gedächtnis wiedergefunden haben, Miss Tonks, aber es ist sehr unhöflich MICH zu unterbrechen.“ Sathyria zog ihren Kopf ein und versteckt sich eilig hinter Tracey und Victorian. Geschlossen verließen einige Gruppierungen von Schülern bereits die Menge, angeführt von einem Todesser pro Gruppe. Kurz löste sich Vaisey von seiner, zu der auch Draco und seine Freunde gehörten, und legte Victorian und Tracey eine Hand auf die Schulter. Er beugte sich über Sathyrias Kopf, um zu seinen drei Freunden zu reden. „Wir sehen uns nachher beim Essen.“, meinte er schnell und grinste Umbridge breit an, die schon wieder unterbrochen worden war, dann schloss er schnell zu seiner Gruppe auf. Außer den drei Freunden bei der Hexe in Rosa, waren noch zwei weitere Jungs und ein Mädchen dabei. Soweit Amy das beobachtet hatte, waren die anderen Gruppen bis zu zwölf Mann stark gewesen, doch die Frage, warum sie nur zu sechst waren, war schnell geklärt. Victorian hatte es bereis angedeutet. Die Todesser hatten die Schüler nach ihrem Blutsstatus sortiert und sie waren die, die zur Hälfte Muggel oder, wie in Victorians Fall, irgendwas anderes als Zauberer oder Hexe waren. Das war auch der Grund, weshalb sie eine Hauslehrerin hatten, die im Gegensatz zu all ihren anderen Kollegen kein Todesser war. Ihr Status hier war sofort klar dargestellt worden. Umbridge wies sie an, ihr zu folgen und marschierte in die Richtung der Wohnhäuser davon. „So kein bisschen auffällig, oder?“, fragte Victorian Sathyria und legte ihre einen Arm um die Schulter. „Lass sie doch. Soll nicht unser Problem sein, Hauptsache sie bringen uns nicht gleich bei der ersten Gelegenheit um.“ „Damit rechnen sollten wir trotzdem.“, bemerkte Tracey und sah sich bereits nach einem großen Schornstein um unter dem man sie vielleicht verbrennen würde. „Jungen und Mädchen, Sicherheitsabstand! Das gilt auch für sie beide!“, keifte die Umbridge in dem Moment los und mit einem Schwung ihres Zauberstabes sprangen Victorian und Sathyria gezwungenermaßen auseinander. Sie sahen sich verständnislos an, zuckten dann aber mit den Schultern und liefen weiter hinter ihr her. Die Häuser sahen noch so aus wie vorher, Draco hatte recht gehabt, doch hatten sie sie um zwei Etagen schrumpfen lassen. Unten war wie vorher schon ein Aufenthaltsraum, darüber waren die Schlafzimmer der Jungen und ganz oben die der Mädchen. Jeder hatte sein eigenes Zimmer, das größer war, als die Zimmer früher gewesen sein und sogar noch heller, dank der größeren Fenster. Ihre Koffer waren bereits in den Zimmern und standen neben einem riesigen Schrank. Dolores stand immer noch unten im Gemeinschaftsraum und ihre sechs Schützlinge, oder vermutlich eher Gefangenen, waren in ihren Zimmern, doch trotzdem hörten sie sie, als würde sie neben ihnen stehen. „Die Schuluniform wird immer getragen. Zivil ist nur an Wochenenden gestattet. Jeder von Ihnen findet in seinem Zimmer auf dem Kopfkissen einen Anstecker mit dem Wappen der Schule darauf, das immer getragen werden muss, egal welcher Tag es ist. Einer unter Ihnen hat diesen in Gold. Dieser jemand wird der Vertrauensschüler dieses Hauses sein und agiert das gesamte Halbjahr. Im nächsten wird gewechselt. Sollten sie mich brauchen: Sie finden mich im Hauptgebäude, erste Etage auf der linken Seite. Für die die eine extra Erklärung brauchen: Mein Büro ist die Tür mit der Aufschrift Professor Dolores Jane Umbridge. Nun ziehen sie sich um und dann erwarten wir sie um sieben zum Abendessen im Hauptgebäude. Sie finden für jeden einen Lage- und Stundenplan auf dem Tisch im Gemeinschaftsraum.“ Amy begann breit zu grinsen. Ihr Büro ist also die Tür, ja? Unten hörten die sechs Schülerinnen und Schüler, dass die Haustür zuflog und es war still. Beinahe Synchron steckten sie ihre Köpfe aus den Zimmertüren. „Wer von euch hat den goldenen Anstecker?“, hörten sie Victorian durchs ganze Haus brüllen. „Ich“, meldete sich Tracey. „Gut dann kommt hier meine erste Beschwerde.“, rief ein anderer Junge. „Ich hasse diese Frau!“ „Dann stell dich hinten an, das tun wir alle!“, antwortete Amy. Neben Victorian, Tracey und Sathyria, waren auch die anderen beiden Jungs in ihrem Haus aus Slytherin. Das dritte Mädchen jedoch war ihre zweitjüngste und im vierten Jahr von Ravenclaw. Sathyria war die erste die unten im Gemeinschaftsraum ankam. Sie hatte ihren Vielsafttrank genommen und war dann die Treppen runter gesprungen, um sich in den Sessel zu setzen, der an der Stelle stand, wo auch ihrer früher immer gestanden hatte. Gut, das hier war nicht ihr Haus gewesen, es war das der Erstklässler, aber es schien ihr dennoch so vertraut. Es war ihre gewohnte Umgebung. Sie studierte bereits ihren Stundenplan, als die anderen herunter kamen. Es war still geworden seit sie begonnen hatten ihre Koffer auszupacken. Niemand wusste wirklich, was er sagen sollte und langsam hatte Amy ein schlechtes Gewissen, dass Tracey und Victorian nur wegen ihr mitgekommen waren. Wie es Vaisey ging, der ja ebenfalls nicht mit Draco und seinen Freunden auskam und ausgerechnet mit denen in einem Haus wohnte, wollte sie gar nicht erst wissen. Romulus nahm die Pläne, auf denen sein Name stand, faltete sie mehr oder weniger Lustlos und lies sie in seiner Hosentasche verschwinden ehe er seinen Umhang zuknöpfte. „Na gut, Kinder, lasst uns gehen.“, schlug er vor. „Hey, ich bin hier die Vertrauensschülerin!“, meinte Tracey grinsend. Scheinbar versuchte sie Schwung in die Sache zu bringen. „Und was sagt unsere große Anführerin?“, wollte Amy neugierig wissen. Tracey dachte einen Moment nach. „Na gut, Kinder, lasst uns gehen?“, fragte sie scheinheilig. Es klappte. Das dritte Mädchen und die anderen beiden Jungen lachten leise, doch Victorian und Sathyria schüttelten nur lächelnd die Köpfe. „Dann lasst uns mal sehen was die uns zu essen vorsetzen. Hoffentlich doch keine Froschschenkel.“, meinte Sathyria und erhob sich. Zielstrebig öffnete sie die Tür und marschierte los. „Hier müssen wir lang?“, fragte Tracey und schloss mit dem Blick auf die Karte auf. „Ja müssen wir.“ „Und woher weißt du das?“, fragte Victorian. Ihr erster Gedanke war zu sagen, weil sie hier aufgewachsen war, aber das wäre ja ein wenig dämlich. „Siehst du den Turm dort? Der steht genau in der Mitte des Grundstückes und um ihn herum die Unterrichtshäuser und auch das Haupthaus mit den Wohnungen und Büros der Lehrer und dem Speisesaal.“ „Was du nicht so alles weißt.“, meinte Victorian und steckte die Hände in die Umhangtaschen. „Sie hat recht, das steht so auf der Karte.“, meinte Tracey und hielt sie ihm hin. „Ob sie ihre gefressen hat?“, überlegte er und beugte sich zu seiner Freundin rüber. „Nein, ich habe nur einfach die Zeit genutzt die Karte zu studieren, während du dein Make-up erneuert hast!“, meinte Sathyria lachend und drehte sich um. Gerade so wich Romulus aus, ehe sie spielerisch nach ihm schlagen konnte. Als sie den zentralen Platz erreichten, strömten bereits aus allen Ecken die Schüler zu dem Gebäude. Sie betraten die große Eingangshalle, die sich ebenfalls nicht geändert hatte, wie Amy feststellen musste, und betraten den Speisesaal. „Wow, das nenn ich neu!“, meinte einer der Jungs in ihrem Schlepptau, Victorian stimmte ihm zu. Sie nahmen keine Notiz davon, dass Sathyria wie angewurzelt stehen geblieben war, und gingen einfach an ihr vorbei und suchten sich einen der größeren Tische an den sie alle passten, doch Amy hatte das Gefühl, dass sie sich unter keinen Umständen noch weiter bewegen konnte. Sie zählte zehn Geister. Und alle zehn kannte sie. Zehn ihrer alten Freunde schwebten durch den Raum. Sie trugen Teller und Essen und brachten es zu den Tischen. „Oh Gott...“, murmelte eine Stimme neben ihr. „Alles nur nicht das.“ Mit weit aufgerissenen Augen sah sich Draco um. „Na wen haben wir denn da.“, knurrten zwei Stimmen, die sich beinahe komplett glichen. Erschrocken wirbelten sie herum. Malik und Oliver schwebten mit verschränkten Armen hinter ihnen. Beide trugen Pyjamas, genau wie die anderen, denn das tugen sie, als sie starben. Nur Oliver trug dazu noch dicke Verbände. „Wir dachten uns schon, dass du auch kommen wirst. Der Verräter kehrt immer zu seinem Tatort zurück.“, knurrten sie. Dracos Gesicht verzog sich schmerzlichst gequält. „Hört auf, bitte!“, bat Sathyria leise, doch die Zwillinge sahen sie nur abfällig an. „Sie an, noch so eine kleine Hexe, die du um den Finger gewickelt hast. Zu schade, dass Amy nicht unter uns ist, aber sie musste ja unbedingt auf der Flucht vor dir erfrieren! Wenn du sie suchst, sie hat ein schönes Fleckchen Kamin, oben in der Wohnung ihres Vaters.“, Malik wies hinter sich die Treppe hinauf. Sathyria wollte schnell nach der Hand ihres Cousin greifen, doch sie war nicht schnell genug. Ohne was zu sagen, lief er im Eilschritt davon. „Draco“, rief sie ihm verzweifelt nach. „Amy?“, brachten beide Geister verblüfft hervor, doch sie sah sie nur noch einmal kurz an, dann rannte sie Draco hinterher. Malik und Oliver sahen sich irritiert an. Hatten sie sich gerade verhört oder war das wirklich Amys Stimme gewesen? Schnell schwebten sie hinter ihnen her zum Fenster und sahen hinaus. Das Mädchen erreichte Draco und griff nach seinem Handgelenk. Sein Gesicht war so verkrampft als würde er gleich in Tränen ausbrechen. Sie griff an seine Schultern und redete auf ihn ein. „Krieg dich ein! Oder sollen alle mitbekommen, dass du sie kennst?“, fragte sie und sah in seine grauen Augen. „Wieso sind sie hier?“ „Hast du noch nie Geister gesehen?“, diese Frage war auf Grund der Geister in Hogwarts sarkastisch gemeint. „Und wenn ich tippen müsste sind sie versklavt worden!“ „Ich geh da nicht mehr rein! Ich kann das nicht.“, erklärte er mit einem beinahe schon flehenden Unterton. Amy legte beide Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich hinunter, sein Kopf landete auf ihrer Schulter. Die Zwillinge im Haus sahen sich an. „Wer ist sie?“, fragte Malik. „Amy?“, antwortete Oliver mit einer Frage. „Aber was macht sie hier?“ „Sie ist eine Hexe?“ „Und wieso sieht sie so aus?“ „Tarnung?“ „In welchem Haus wohnt sie?“ „Weiß Draco davon?“ „Hey, kommt ihr beide wieder? Wir brauchen eure Hilfe hier.“, erklärte Melodie hinter ihnen und warf einen Blick hinaus. Natürlich erkannte sie Draco. „Und noch so ein Freak.“, stellte sie fest. Die Zwillinge folgten ihr zurück in den Speiseraum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)