Where doubts continues to exist von abgemeldet (Selbst ein Mörder kann zweifeln..) ================================================================================ Kapitel 11: Eleven ------------------ „Sollten Sie sich nicht eigentlich nicht um uns kümmern, Sir Leader?“ Ein Satz, ein verdammter Satz. Ich könnte jetzt trotzig mit dem Fuß aufstampfen wie ein kleines Kind und 'Das ist unfair, verdammt!' schreien. Aber das lässt mein Stolz und die Gewissheit, dass er ja Recht hat, nicht zu. Wie oft kam mir jetzt schon der Gedanke, dass ich für sie verantwortlich bin? Zu häufig. Sie würden es mir nie verzeihen, wenn Kakuzu jetzt etwas passiert. Ich könnte mir das nie verzeihen. Mein Atem geht stoß weise, während ich mich gegen die Hauswand drücke. Ich spüre den durchdringenden Blick von Hidan im Rücken und kann mir kaum verkneifen, ihn wütend anzufahren. „Es ist doch sinnlos.“ Ein leises Murmeln. Ich versuche es zu ignorieren. „Wo er Recht hat.“ fügt Hidan hinzu, doch mir entgeht seine verkrampfte Haltung nicht. „Wo ist eigentlich Deidara, wenn man ihn mal braucht?!“ fauche ich tonlos und spähe um die Ecke. Nichts zu sehen. Gut. Vielleicht solltest du dich beeilen. Sasori, na super. Meine Hirngespinste kann ich jetzt nicht gebrauchen. Sieh es positiv. Jetzt hast du bald einen mehr. Ich presse meine Lippen aufeinander um zu verhindern, dass ich laut fluche. Nicht wegen der Itachi-Stimme und diesem Raben, der vor mir sitzt, sondern allein wegen der Tatsache, dass Hidan schon wieder weg ist. Vorsichtig setzte ich meine Last in einer dunklen Ecke ab. Ich springe auf das nächste Hausdach und blicke mich um. Wenn ich ihn nicht innerhalb von fünf Minuten finde, werde ich ohne ihn weiter gehen. Aber er macht es mir scheinbar leichter. Ich sehe ihn ein Stück weiter weg auf einem Dach sitzen. Mit wenigen Sprüngen bin ich bei ihm. „Das bringt doch nichts.“ murrt Hidan nach mehr minütiger Stille und ich hebe eine Augenbraue. „Sag so etwas nicht, du weißt wie zäh Kakuzu eigentlich ist.“ „Ja und? Deswegen können wir uns auch nicht sicher sein, ob er überlebt.“ Ich schweige, doch er ergreift sofort wieder das Wort. „Ach, es kann mir egal sein, ich hasse ihn!“ sagt er und wendet sich ab. „Und jetzt tust du was?“ frage ich gleichgültig. „Beten und jetzt haltet die Klappe!“ Ich strecke meine müden Beine aus und lehne mich zurück. „Wiederholst du etwa das Gebet von neulich im Wald?“ Kurz entgleisen seine Gesichtszüge, doch er fängt sich wieder. „Ich weiß nicht, von was Ihr redet.“ murmelt er tonlos. „Oh bitte, Hidan, wir wissen beide von was ich spreche. Wenn ich dich an deinen Wortlaut erinnern darf, war es ungefähr so: 'Lasst mir wenigstens Kakuzu. Er ist der einzige, mit dem ich die Ewigkeit verbringen kann.'.“ Er zuckt mir den Schultern. „Ich weiß wirklich nicht, was Ihr von mir wollt.“ „Natürlich weißt du das.“ sage ich gereizt. „Warum wirfst du nicht endlich deinen verdammten Stolz weg und siehst ein, dass du nicht allein sein willst?“ „Warum sollte ich das verdammt nochmal tun?!“ faucht er und springt auf. „Er stirbt doch eh, okay? Was bringt mir das jetzt? Nichts! Überhaupt nichts! Er geht ins Nichts! Ins verfickte Nirwana! Ins Nirgendwo! Ich hab immer versucht, ihn zur Einsicht zu bewegen, dass er Jashin-sama dienen soll! Ich hab ihm immer gesagt, dass er damit sogar im Tod eine Chance hat! Es ist seine Schuld, dass er jetzt im NICHTS ist, klar?! Ich habe es ihm immer und immer wieder gesagt! Ich hasse ihn! Ich hasse ihn wie noch niemanden zuvor in meinem Leben!“ Er sieht mich mit seinem zerstörerischsten Blick an, aber ich lasse mich davon nicht beeindrucken. Ich weiß, was in ihm vor sich geht. „Du hasst ihn doch nur so, weil du in deinen Augen sogar im Tod alleine sein wirst.“ „Ich bin unsterblich!“ „Schützt dich das?“ „Das ist nicht fair!“ „Das Leben war noch nie fair, Hidan. Selbst wenn Kakuzu sterben wird kannst du von dir behaupten, es versucht zu haben.“ „Was habe ich denn bitte versucht?! Ich habe nur an mich gedacht! Jedes einzelne Mal!“ „Du warst schon immer ein Egoist. Du wirst es immer bleiben.“ „Ich hasse Euch.“ „Ich weiß.“ Mein Seufzen klingt laut in der Stille der Nacht. „Manchmal ist es besser, seinen Egoismus hinter sich zu lassen.“ „Für was?“ Er senkt den Blick, will mir nicht mehr in die Augen sehen. „Wir waren nie Freunde. Wir haben uns gehasst und immer nur gestritten. Dieser Versessene hatte keinen Glauben! Ohne Glauben existiert man nicht!“ „In deinen Augen?“ „Natürlich!“ „Er hatte einen Glauben.“ Ein abfälliges Lachen. „Ja, auf Geld. Geld war Alles für ihn. Für ihn brauchte man Geld sogar im Tod!“ „Also hat er existiert.“ „Nein. Nein, Geld ist ...“ „Sein Glauben.“ Hidan runzelt die Stirn und sieht in die Ferne. Scheinbar denkt er nach. „Das kann kein Glauben sein.“ Ich zucke mit den Schultern. „Menschen glauben an Toastscheiben.“ sage ich. „Für sie ist es ein Glauben.“ „Aber..“ „Hidan, Menschen müssen an irgendetwas glauben. Ob es nun Geld, Essen oder ein Gott ist. Jeder glaubt an etwas.“ „Er geht ins Nichts.“ „Andere ins Brotscheibenland.“ „Das gibt es nicht.“ antwortet er stur. „Wer sagt, dass es das Nirwana gibt?“ „Mein Glauben.“ „Wer sagt, dass es das Paradies von Jashin gibt?“ „Jashin.“ „Wer kann dir das beweisen?“ „Man muss es nicht beweisen. Ich bin überzeugt davon.“ „Und warum sollte es dann nicht ein Leben nach dem Tod geben, wo man Geld brauchen kann?“ „Weil man entweder nur ins Nichts gehen kann, oder in das Paradies von Jashin-sama.“ „Was ist, wenn Jashin gar nicht existiert?“ „WAS?!“ „Hidan, ich will damit sagen, ...“ „NEIN! Ich will nichts mehr hören, du verdammter Ungläubiger! Jashin-sama existiert! Jashin-sama wird euch alle vernichten! Nimm deine Worte zurück und huldige meinem Gott!“ „Du kannst mir deine Religion nicht auf erzwingen.“ fahre ich unbeirrt fort. „Gibt es deinen Gott nur in deiner Fantasie, Hidan?“ Ich weiche einen Schlag der Sense aus. „Schluss, jetzt.“ „IHR habt damit angefangen!“ „Ich wollte dir nur klar machen, dass Kakuzu einen Glauben hat. Ich kann ja nicht ahnen, dass das so ausartet.“ „Jashin ist der einzig wahre Gott.“ „Du bist schwierig, weißt du das?“ murre ich genervt und wende mich ab. Gerade, als ich mich auf den Rückweg machen will, hält mich seine Stimme auf. „Ich habe mich immer gefragt, warum Euch die Leute als einen Gott bezeichnen. Ich habe mir immer gedacht, wie kann so jemand als mächtiges Wesen geehrt werden, der nicht einmal an Jashin-sama glaubt. Du bist weder Zuflucht noch Hoffnung. Du lehrst ihnen den Schmerz, die Verzweiflung, die Einsamkeit. Und dann, von einem Tag auf den anderen, hast du damit aufgehört. Deine Missachtung, dein Egoismus, dein Perfektionismus, deine Grausamkeit, deine Erbarmungslosigkeit, deine Gleichgültigkeit. Alles, einfach alles, war weg. Wie, wenn man eine Kerze ausbläst. Du warst wie ausgewechselt. Bist wie ausgewechselt. Was hat der Tod von Sasori und Itachi mit dir gemacht? Was wird Kakuzus Tod mit dir machen? … Was wird er mit mir machen?“ „Du wirst der Gleiche bleiben.“ antworte ich ihm ruhig. „Du wirst weiter ein Egoist sein, weiter stur versuchen deinen Glauben zu verbreiten. Du wirst weiter leben. Du hasst ihn, schon vergessen?“ „Ja. Ja, ich hasse ihn. Bekomme ich einen neuen Partner?“ „Nein. Niemand wird ersetzt.“ „Du willst dich nur nicht mit wem neues herum schlagen.“ „Richtig.“ „Egoist.“ „Sagt der Richtige.“ Wir stehen vor dem Eingang, der ins Innere des Dorfes führt. Am Horizont sind schon ein paar Strahlen der Morgensonne zu sehen und der Wind wird wärmer. Ausdruckslos sieht Deidara auf meinem Rücken. „Verdammte Scheiße, un.“ flucht er leise und wendet sich ab. „Der Geldsack hat es nicht anders verdient.“ grinst Hidan und schwingt seine Sense. „Na dann lasst uns den alten Sack mal nach Hause bringen. Sein letzter Weg.“ Deidara schwingt sich auf einen Lehmvogel und fliegt über uns, während Hidan und ich nebeneinander gehen. Schweigend. Wir haben heute schon genug geredet. Zetsu ist schon voraus, wahrscheinlich um die Nachricht zu überbringen. Müde beobachte ich wie die Sonne höher steigt. Es scheint ein guter Tag zu werden. „Vielleicht sollten wir ihn mit einem Geldsack begraben.“ meint Hidan nachdenklich, muss aber Lachen. „Dann hat er sein Geld für das Nirwana. Ich hasse diesen Kerl wie die Pest.“ Ich verkneife mir wohl besser jetzt ein Kommentar. Deidara erledigt alles weitere, als er dem Priester einen bösen Blick mitsamt einer Bombe entgegen wirft. ________________________________________________________________ Gut, das keine Gäste mehr da sind, weil sonst wären mir alle böse, dass ich an meinem Geburtstag mich an den PC setze und ein Kapitel schreib xD... Ich hab heute viel zu viel gegessen :/ Ich schenk euch den restlichen Kuchen :D *Apfelkuchen und Schokitorte hinstell* Bis demnächst :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)