Where doubts continues to exist von abgemeldet (Selbst ein Mörder kann zweifeln..) ================================================================================ Kapitel 1: One -------------- Where doubt continues to exist Ich hätte nie gedacht, dass es so schwer ist, jemanden anzuführen, der seine Hoffnung für das Leben schon längst verloren hat. Für jemanden der in seinem Leben immer nur Schmerz und Gewalt erlebt hat. Akatsuki sollte für mich die Erfüllung meines Traumes sein. Die Welt beherrschen, eine Welt die den Schmerz kennt, und dadurch in Frieden leben will. Und nun sitze ich in Amegakure, der Regen prasselt auf meine Hand. Eine kleine Pfütze bildet sich darin, die den Schein der Fackeln hinter mir reflektiert. Stille, die nur das Tropfen des Wassers durchbricht. Ich wollte eine Organisation, die nur aus grausamen Kriminellen bestehen sollte, die niemals davor zurück schreckt, zu töten. Ich bekam sie, nur eines hatte ich nach all den Jahren endlich begriffen. Tief in ihnen steckte mehr, als nur der Wunsch ihre Träume durch mich zu erfüllen. Sie sehnten sich nach einer Familie, nach Menschen, die wie sie waren und sie verstanden. Ich allein hatte ihnen diese Möglichkeit gegeben. All die Jahre war ich so blind gewesen. Immer hatten sie all meine Aufträge erledigt, ohne ein Zucken, ohne ein Murren. Nur weil ich ihnen ein Zuhause geboten hatte, setzen sie ihr Leben aufs Spiel? Nur, damit ich mein Ziel erreiche? Jeden Tag werfe ich sie in die gefährlichsten Situationen, und sie nehmen es ohne Widerworte hin? Versteht mich nicht falsch, ich weiß, dass sie stark sind und dass sie sich nicht so leicht besiegen lassen, doch … Warum? Sie tun es, obwohl sie wissen, sie könnten dabei sterben. Sie lassen zu, dass ihre Kollegen in den Kampf ziehen, mit der Klarheit im Kopf, dass sie umkommen könnten. Das Wasser läuft langsam meinen Arm hinunter und hinterlässt eine leichte Spur. „Pein-sama?“ fragt Konan zögernd, zurückhaltend. Ich antworte nicht, zu sehr fasziniert mich der Tanz der Regentropfen im Wind. Ich zweifle. Ich kenne die Risiken meiner Aufträge und doch habe ich mich nie darum geschert. Damals wusste ich noch nicht, was ich – was meine Organisation – ihnen wirklich bedeutete. Immer hatte ich ihre alten Wunden wieder aufgerissen, ihnen Schmerz zugefügt. Nur so, dachte ich, konnte ich ihnen begreiflich machen, was es wirklich bedeutete Schmerz zu erleiden. Und trotz allem hatten sie mich jeden Morgen angelächelt und mir einen „Guten Morgen“ gewünscht. Selbst Hidan, der nervige und aufmüpfige Jashinist, hatte mir zugenickt, obwohl er immer derjenige war, dem die Qual am offensichtlichsten ins Gesicht geschrieben stand. Immerhin wusste ich, wie man selbst die Jünger Jashins über die Schmerzesgrenze brachte. Sie sind Kriminelle, zum Teufel! Warum haben sie einen so ausgeprägten Zwang nach Familie?! Nun, es ist einfach. Eigentlich. Sie sind immer noch Menschen. Die Wucht dieser, völlig logischen, Erkenntnis, lässt mich meine Schläfen massieren. Welch dumme Frage. Sie sind keine Tiere, keine Werkzeuge. Es ist traurig, dass ich das realisieren musste. Ich ziehe meine Beine zum Körper und stützte meinen Kopf mit den Händen darauf. Eine ziemlich untypische Position für den Gott von Amegakure. Doch was ist jetzt noch normal? Ich zweifle. Ich mache mir Gedanken. Mache ich einen Fehler? Ich will den Frieden mit Schmerz erzwingen. Ich manipuliere meine Mitglieder mit gleichem. Konoha hatte Sasori umgebracht. Ich wusste, er würde auf seine Großmutter treffen, ich wusste, das würde Probleme geben. Er wusste es, und doch unternahm er nichts. Deidara hatte den Kopf abgewandt, als er mit Zetsu, Tobi und dem Leichnahm des Puppenspielers zurückkam, aber es war schon zu spät gewesen. Ich hatte seine Tränen gesehen. Der Rest hatte kalte Mienen aufgesetzt, aber ihre Augen konnten nicht lügen. Jetzt sitze ich hier, den Toten in meinem Rücken. Meine Schuld. Ich schließe die Augen und spüre ein unangenehmes Pochen hinter meiner rechten Schläfe. Nie habe ich mich wirklich um die Verantwortung geschert, die ich für diese Menschen habe. Immer habe ich mir gesagt, es sei ihre Sache, ob sie leben oder sterben. Ein Fehler. Oh nein, ihr Vater bin ich sicher nicht, aber wenn es die Situation erfordert, müsste ich ihnen eigentlich mit Rat und Tat zur Seite stehen. Eigentlich. Ich habe es nie getan. Aber beschwert haben sie sich auch nie! Ich weiß, so etwas Derartiges dürfte ich nicht verlangen. Ich kann mich nicht herausreden. Ich hatte Sasoris Tod zu Verantworten. Ob es mir nun passt oder nicht. Die zurückgehaltenen, vorwurfsvollen Blicke aller sind mir nicht entgangen. Es ist schwer, sie anzuführen. Ihre leblosen Augen zu betrachten, während sie still und einsam leiden. Jetzt, wo ich die wahre Bedeutung von Akatsuki begriffen habe. Sie haben nach dem Tod ihres Freundes aufgehört zu hoffen, dass sie ein glückliches Leben leben können. Zusammen, wie eine Familie. Und ich war Schuld. Ich muss zugeben, diese Tatsache macht mich schier wahnsinnig. Diese Leute hinter mir, sie wollen einfach nur Zusammengehörigkeit. Sie wollen ein Zuhause. Und ich, der sich als Leader und Gott betitelt, hatte ein großes, nicht wieder aufzufüllendes Loch gerissen. Ich hatte Akasuna no Sasori in den Tod geschickt, obwohl ich die Gefahr gekannt hatte. Ich, der für ihren Schutz verantwortlich bin. Hinter mir tritt jemand nervös von einem Fuß auf den anderen. Scheinbar schweige ich schon zulange. Der Regen hat sich inzwischen verschlimmert. Die leise ausgesprochene Frage hallt immer noch leicht in der Luft. „Was sollen wir mit seiner Leiche machen?“. Ich hole tief Luft und stoße sie hörbar wieder aus. Ich bin mir meiner Schuld, meiner Verantwortung und meiner Blindheit jetzt vollkommen bewusst. Ich kann nicht mehr egoistisch handeln, ich habe Menschen, um die ich mich kümmern muss. Die ich berücksichtigen muss. Ich stehe auf und drehe mich um. „Wir begraben ihn.“ Kurzzeitig habe ich das Gefühl, dass keiner mehr atmet. Einige Augen haben sich geweitet. War ich wirklich so blind gewesen? „I-Ist das Ihr ernst, Leader-sama?“ stammelt Deidara leise. Er hat eine Hand von Hidan auf seinem Rücken, der diese schnell wieder wegzieht, als er sieht, dass ich es bemerkt habe. Ein leichtes, müdes Lächeln schleicht sich in mein sonst so kaltes Gesicht. Eigentlich wäre das Antwort genug, ich höre ein Luftschnappen, aber ich antworte trotzdem: „Ja. Mein voller Ernst.“ Ich sehe auf den Leichnam vor mir und massiere mir die Nasenwurzel. Die Kopfschmerzen haben begonnen sich auszuweiten. „Ihr habt die nächsten Wochen frei.“ Murmel ich, aber sie hören mich dennoch. „Ihr müsst darüber hinwegkommen. Redet miteinander. Wenn wirklich, kommt zu mir.“ „Warum?“ Es ist nur ein Flüstern, das mich erreicht, als ich kurz davor bin, aus dem Raum zu gehen. Ich drehe meinen Kopf nach hinten und sehe über meine Schulter. „Wir sind doch eine Familie.“ Mit schnellen Schritten trete ich aus der Tür und verschwinde in der Dunkelheit. Erschöpft lehne ich mich gegen die kühle Wand, weiter entfernt höre ich wieder Deidara weinen. Mit einem bitteren Lächeln rutsche ich auf den Boden und bette meinen Kopf auf den Knien. Es war nur eine Frage der Zeit, wann ich wieder einen Fehler machte. Es war nur eine Frage der Zeit bis wieder jemand sterben würde. Doch würde ich es bis dahin schaffen, ihnen die Familie zu bieten, die sie sich wünschen? Ich weiß es nicht. Ich weiß es einfach nicht. Fin. _______________________________________________________________ Ja. Der Regen draußen hat mich jetzt vollkommen dazu inspiriert. Eigentlich hätte ich an meinem FF mit LawxRuffy weiterschreiben sollen, aber ich hab da nichts vernünftiges zustande gebracht. Also hab ich mich mit einem entspannenden Soundtrack und dem Regen im Rücken vor ein leeres Dokument gesetzt und hab geschrieben. Das kam dabei raus. Kritik, Lob, Kekse, Erdbeeren, etc. mehr als nur erwünscht. ♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)