Schau mal Oma, die haben sich ganz doll lieb! von Malignitas (Law x Luffy x Kid) ================================================================================ Kapitel 2: Nachtgedanken ------------------------ Nachtgedanken Der Tag hatte sein Gesicht gewechselt. Wo einst die Sonne hell über den lauten Sabaody-Archipel schien, leuchtete nun der Mond die hübschen Blubberblasen an. Law wälzte sich in seinem weichen Bett. Es war ein anstrengender Nachmittag gewesen. Zuerst hat die Mannschaft ihn ausgetrickst und musste in diesen Vergnügungspark gehen, dann schlief er ein, stieg in dieses große Riesenrad, traff auf Luffy und dann… und dann. Law drehte sich auf die andere Seite. Darüber und was am Schiff danach geschah, wollte er wirklich nicht mehr denken. Dieser Unfallskuss. Anschließend machte er sich einfach aus dem Staub. Ohne eine einzige Erklärung für den armen Strohhutkäptn. „Scheiße, was der wohl jetzt denkt. Sicher, das ich total schwul bin, oder so’n Zeug. Man, wieso bin ich später einfach abgehaun? Es gibt ja eine plausible Erklärung dafür. Diese verdammten Erdbeeren. Ausgerechnet diese musste er gegessen haben. Hätte er doch nur was anderes gehabt. Irgendwas. Mandeln, Äpfel, Schokolade. Aber nein, es mussten Erdbeeren sein. Gott, wenn er davon jemand anderem erzählt. Und ich Volltrottel ging einfach und musste so nen zweideutigen Spruch ablassen. Hmm… Obwohl… Sein verwirrtes Gesicht war überaus amüsant.“ Law lächelte etwas in sich hinein und ärgerte sich gleichzeitig. Aber nicht nur über dieses Ereignis, sondern auch über seine Crew. Diese hatte es doch glatt gewagt ihn zu hintergehen und einen Saufabend zu veranstalten. Als er angekommen war, waren sie so stockbesoffen gewesen, dass es ihnen sogar egal gewesen war, dass ihr Käptn sie erwischt hatte. Dazu kam noch, dass Trafalgar sie höchstpersönlich in ihre Betten tragen musste, weil sie kaum stehen konnten und sie ihre Betrunkenheit ausschlafen mussten. Law wusste schon genau was die Strafe dafür sein wird: niemand von ihnen wird in den nächsten Wochen auch nur die geringste Spur von Freizeit und Handlungsfreiheit besitzen. Das einzige Glück dabei war, dass keiner seinen reinen Lieblingswodka mit konzentriertem Erdbeeraroma genommen hatte. Das würde nämlich die sichere Folter für jeden einzelnen bedeuten. Nachdem er dann den Rest des Tages mit dem Aufräumen von dem hinterlassenen Chaos beschäftigt war, konnte er letztendlich auch schlafen gehen oder es zumindest es versuchen. Frustriert seufzte er auf und drehte sein Kissen zum vierten Mal in dieser Nacht um. Er konnte nicht anders. Er musste daran denken, was passiert war in dieser Gondel und daran, was der kleine Schwarzschopf nun von ihm hielt. „So kann es nicht weitergehen. Ich muss die Sache ein für alle mal klären. Am Besten ich geh morgen zu ihm hin. Irgendjemand wird schon wissen wo sein Schiff anliegt. Und was sag ich dann? Das es nur ein Unfall war? Super und wie erklär ich dann die Tatsache, dass ich ihn weiter küsste? Es war seine Schuld, weil er die Erdbeeren kaufen musste. Tolle Ausrede. Sehr glaubhaft. Und dann kommt der Schlag ins Gesicht, oder was? Nicht mit mir.“ Law blickte auf seinen Wecker. 1:20 Uhr. Er war um 22:30 schlafen gegangen. „Außerdem ist das auch nur die halbe Wahrheit… Ach scheiß, was denk ich grad. Mir hat der Kuss nicht gefallen. Das lag nur an diesen Schokoerdbeeren. Ich hab nichts anderes empfunden.“ Er zerrte seine Bettdecke über den Kopf um endlich einzuschlafen, was aber nicht im Geringsten half. Der Kuss war wie eine Bombe eingeschlagen und war eigentlich regelrecht eine Bombe gewesen. Diese Wärme gegen seine Lippen, dieses intensive Erdbeeraroma, der süße Eigengeschmack von Luffy. Simple gesagt, reine Lust. Doch Law wollte es sich nicht eingestehen, dass dieser Kuss der Begierdevollste, den er je hatte, war. Es scheint, dass die Situation auch um einiges akzeptabler gewesen wäre, wenn Luffy eine ‚sie’ wäre. Doch Luffy war eindeutig männlich auch wenn sehr niedlich. „Es gibt nur die eine Lösung auch wenn sie noch so lächerlich ist. Ich muss zu ihm hin und es erklären. Vielleicht ist er ja naiv genug um so was zu glauben. Und wenn nicht? Wenn nicht werd ich einfach ihm nicht begegnen. Ende. Ich werde es dann wieder vergessen. Ob durch Alkohol oder jemanden anderes oder durch ein paar Ablenkungen. Leuten aus dem Weg zu gehen ist auch leicht und ich hab dann keine Probleme mehr. Na ja, hoffentlich…“ Mit diesem Gedanken schlief er nun einigermaßen zufrieden ein ebenso wie mit dem dummen Gefühl, dass morgen sein aromatisierter Wodka ihn begleiten und unterstützen würde. Auch wenn nur ein kleines Bisschen. Vor einigen Stunden auf der Thousand Sunny: Kamy, Nami und Robin standen gemeinsam in der Küche, in der vor einer Stunde noch festlich gespeist wurde. Ohne Luffy. Kaum nach dem langen Nachmittag angekommen verkroch er sich in seiner Kajüte und ging schlafen, wobei er zum Abendessen nicht einmal erschienen ist. „Weiß jemand was mit Luffy los ist? Er war schon den ganzen Tag so seltsam.“, stellte Nami fest und blickte Robin an. „Stimmt. Seit wir euch von dem Park abgeholt haben, hat er fast nichts gesagt. Aufmerksam war unser Käptn ja noch nie so richtig gewesen, aber es war, als ob er überhaupt nichts mehr mitgekriegt hat. Ist irgendwas im Park passiert Kamy?“ „Im Park? Mh… Eigentlich nicht. Aber als er aus dem Riesenrad ausstieg, war er schon so komisch. Vielleicht war er ja traurig, dass er mit uns nicht mitfahren konnte.“ „Ich glaub das kaum. Morgen müssen wir ja eh noch mal hin, weil wir diesen Handwerker noch immer nicht gefunden haben. Und das weiß Luffy auch“, erwiderte Nami währende sie sich frustriert auf einen Stuhl plumpsen ließ. „Außerdem kam er nicht zum Essen. Selbst nicht beim Rufen. Sonst kann er es ja fast nicht erwarten. Aber heute?“, wunderte sich Robin, „Heute war er schon den ganzen Nachmittag so still.“ „Und ging schon um 19:45 schlafen.“, beendete Nami den Satz. Danach meinte Kamy noch:„Ich denke, es hilft nichts, wenn wir hier stehen und warten. Wir sollten auch schlafen gehen. Sicher wird morgen die Sache schon von alleine geregelt sein. Oder?“ Nami und Robin stimmten dem zu. Wahrscheinlich war es sogar so, dass am nächsten morgen Luffy wieder wie der Alte sein würde. Oder so hofften sie zumindest, als die restlichen Lichter auf der Sunny Thousand ausgingen und alle vor sich hinträumten. Alle bis auf Luffy. Der lag nämlich verkehrt herum im Bett und dachte an zwei Dinge. Seine Bettdecke und Law. Wie man daraus einen Zusammenhang stellen kann? Nun: Beide beraubten ihn in diesem Moment um seinen heiligen Schlaf. Erstens war da die einzige Bettdecke in seiner Nähe. Wenn Luffy zugedeckt war, war ihm zu heiß. Wenn er jedoch die Decke runter legt, friert es ihn. Und wenn er jeweils nur die Hälfte zudeckt, ist es kalt und warm zugleich. Daraus folge: Er quälte sich mit seiner Decke ab und versuchte hilflos es einigermaßen hinzukriegen. Luffy versuchte sogar andersherum zu schlafen. Jedoch gab es noch keine Spur vom lustigen Sandmännchen. Und zweitens war da Law. Law, der ihn geküsst hatte. Als Luffy erneut daran dachte wurde er rot im Gesicht und zerrte seine Decke wieder von sich. Das erklärt wohl wieso ihm manchmal zu heiß wurde. Er jedoch realisierte diese Tatsache nicht. „Wieso hat er mich überhaupt geküsst? Ich weiß der Anfang war wegen dieser Gondel, aber danach… Und wieso hab ich ihn dann auch geküsst?“ Luffy stellte sich Frage an Frage, konnte sich aber keine Antwort finden. Luffy war zu schüchtern und unerfahren um solche Fragen zu beantworten. Das war nämlich insgesamt sein allererster Kuss gewesen. Und ausgerechnet mit einem Mann. „Und was meinte er mit dem: wir sehen uns wohl später? Dass er uns in der Neuen Welt begegnet? Oder was anderes?“ Ein kalter Luftzug zwang Luffy wieder sich zuzudecken. Auf einmal erinnerte er sich an das, was einmal Sanji sagte. „Moment, was hat er mal gesagt? Wenn ein Mann eine Frau liebt, dann ist der Kuss ein Zeichen von Liebe oder so ähnlich. Aber was bedeutet es, wenn ein Mann einen anderen küsst? Ich hab mal gesehen, wie Sanji und Zorro sich manchmal auch küssen, aber sie streiten ständig…“ Luffy blickte seine hölzerne Zimmerdecke an und überlegte noch immer. Plötzlich dämmerte Luffy eine sehr naive kindliche Lösung. „Ah, vielleicht heißt es ja, dass er mich als Rivalen ansieht. Davor hat er auch etwas darüber erzählt, dass ebenfalls er das One Piece finden will. Und Sanji und Zorro sind eigentlich auch so was wie Rivalen. Halt untereinander und bei jeder Gelegenheit. Also hab ich genau das Richtige getan, als ich ihn zurückküsste.“ Luffy musste grinsen. Bei dieser Erklärung würde höchstwahrscheinlich selbst Smoker einen Lachanfall kriegen, jedoch erschien Luffy diese total logisch und war voller Freude darüber. Und so hat auch das Sandmännchen Luffy ins Reich der Träume geschickt, wo ihm dann noch aufgefallen ist, dass er am nächsten Tag unbedingt das Abendessen nachholen muss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)