Schau mal Oma, die haben sich ganz doll lieb! von Malignitas (Law x Luffy x Kid) ================================================================================ Kapitel 1: Der Unfall --------------------- Der Unfall Law saß in seinem Ärztezimmer auf seinem Schiff, während die Sonne durchs staubige Fenster am später Morgen schien. Er war gerade dabei Medikamente aufzuschreiben, die ihm bereits ausgegangen waren, und wippte etwas stärker mit seinem Stuhl nach vorn und hinten, als ein Klopfen ihn aus den Gedanken riss. „Ja? Was gibt’s?“, fragte Law mit desinteressierter Stimme. Die Türklinke wurde nach unten gedrückt, die Holztür ging auf und seine ganze Mannschaft trat in das Zimmer, das glücklicherweise gerade noch genügend Platz aufwies. „Ähm Käpt’n wir wollten fragen, ob-“ fing einer ziemlich nervös an. Jedoch wurde dieser von Law sofort unterbrochen. „Ob ihr wieder in einen Saufabend veranstalten könnt, damit ich, wenn ich von den Einkäufen zurückkomme, euch dann sturzbesoffen Strippoker spielend vorfinde? Ich glaube kaum.“ Noch immer kippte er den Stuhl vor und zurück, wandte den Blick von der Liste mit Arzneimitteln nicht ab und begann in seinen Bleistift zu beißen als ob er stark überlegen würde. „Nein, das meinen wir nicht. Obwohl das mal wieder recht lustig wäre. Was wir sagen wollen ist,… …“ Die folgenden Worte waren unerwartet, nein schockierend, nein simpel gesagt: Trafalgar Law konnte es einfach nicht fassen. All die Wochen, Monate, ja fast das ganze Jahr lang, was sie unterwegs waren, war er der festen und unbezwingbaren Überzeugung unterlegen, das seine Crew aus wahren starken Männern (und einem Bären) bestand, welche die Härte der See standhalten können und selbst dem grausamsten Gegnern gegenüberstehen. Jeder einzelne von ihnen meinte er, ist Manns genug um allen Gefahren zu trotzen und selbst wenn es den Tod bedeuten würde. Starke Männer die ordentlich feiern und saufen, hübschen Frauen hinterher schauen, Poker spielen und vor allem sich auf männliche Art messen wie Armdrücken. Mädchenhaftes Getue war komplett Fehlanzeige, keiner von ihnen würde sich mit Kinderkram beschäftigen, niemand würde sich beschweren bei schlechtem Essen oder enttäuschenden Entscheidungen. Laws Mannschaft bestand nur aus echten Kerlen. Oder so dachte er zumindest bis zum jetzigen Tag auf Sabaodyarchipel. Es war ein kleiner Satz, eine einfache Aufforderung, eine leichte Bitte. „… wir wollen in den Vergnügungspark“, beendete Bepo. -KRACKS- Law biss seinen Bleistift ab, verlor sein Gleichgewicht, kippte nach hinten, versuchte sich noch an seinen Schreibtisch zu halten, zerbrach seinen Holzstuhl, und knallte mit seinem Körper hart gegen den Boden. Bepo hatte es geschafft den absolut ruhigen und schlagfertigen Law, in einen nicht mehr so ruhigen und schlagfertigen Zustand zu versetzen. „Ihr wollt was?“, rief er, wobei er die abgebrochene Bleistifthälfte in der Hand hielt. „Ähm, in den Vergnügungspark?“, sagte einer so angstvoll davor, dass sein Käpt’n gleich der ganzen Truppe eine verpasst, dass es sich eher nach einer Frage als einer Antwort anhörte. In der Zwischenzeit hat sich Law einigermaßen wieder eingekriegt und stand auf. „Seht ihr das alle so? Wollt ihr alle ernsthaftes dort hingehen. Oder ist heut der erste April und ich hab nichts mitgekriegt?“ Als er darauf Schweigen hörte, bittendes Augenfunkeln und verlegene Blicke, wusste er, er wird sich dem Willen seiner treuen Untergebenen beugen müssen. „Ok, ok, gehen wir. Die Einkäufe kann ich auch morgen erledigen. Aber ich will dafür morgen kein Gejammer von irgendjemandem hören, dass einer etwas will.“ Nach diesen Worten schritt er aus dem Raum und ein Gejubel brach aus. Und es dauerte nicht lange da waren sie angelangt. Sabaody-Archipel –Grove 32, 33, 34. Dort stand er: Der Vergnügungspark „Sabaody Park“! Erneutes Jubeln ertönte von seinen Kameraden. Es war deutlich zu sehen wie peinlich Traflagar Law seine Mannschaft im Moment war. Alle sammelten sich in der Mitte des Parks. „Also Jungs, ihr habt genau zwei Stunden Zeit. Nicht mehr. Um 13:00 Uhr sind alle wieder hier. Klar? Ich warte solange auf dieser Bank dort.“, befahl er genervt und in einem Wimpernschlag waren all seine Männer in alle Richtungen verstreut. Law saß auf der kleinen Bank und lehnte sich zurück. Schreie von der Achterbahn dröhnten beim jedem Gipfel, kleine Kinder lachten, ein paar Akkordeonspieler gingen vorbei, die Vögel zwitscherten im Hintergrund. Es grenzte nahezu an ein Wunder, wie Trafalgar friedlich bei all dem Krach dennoch einschlief. Zur selben Zeit an einem anderen Ort: Die Strohhutbande oder viel mehr nur Luffy, Brook und Chopper zusammen mit Kamy, Okta und Pappag wanderten grade von Grove 31 auf Grove 32. „Juhu ich seh den Freizeitpark!“ Luffy war natürlich der erste, der so etwas bemerkte. „Yohohoho!“ eine normale Antwort von Brook und es war glasklar was Chopper fragen würde: „Gibt’s da auch Zuckerwatte?“ Alle freuten sich riesig in den Sabaody Park zu gehen. Alle außer Pappag, der öfters die anderen benachrichtigte, dass sie eigentlich den Handwerker, der ihr Schiff beschichten soll, suchten. Aber auch er amüsierte sich prächtig. Kurze Zeit später beschlossen sie, sich aufzuteilen. Brook, Chopper und Okta schlossen sich zusammen und Luffy, Kamy und Pappag. Denn nach den paar Fahrgeschäften mit den sie fuhren wurde es sofort klar. Brook, Chopper und Okta waren einfach nicht für all diese extremen Maschinen geschaffen. Sie fuhren mit allem, was gerade in der Nähe war. Zuerst die Achterbahn, dann das Karussell, anschließend FreeFall und vor einer Pause die verrückten Tassen, bei denen zwar alle, aber besonders die drei nach der Fahrt erstmal ihre Mägen beruhigen mussten. Zu diesem Zeitpunkt war es endgültig sicher. Nun stand Luffys Gruppe vor der Schiffsschaukel. „Wow! Komm schon Luffy! Da will ich mitfahren!“, bat Kamy jedoch musste ja von Papag dieser Satz kommen: „Das ist viel zu gefährlich! Wenn du da deine Schuhe verlierst!“ „Aaach, für diesen Fall bin ich doch da!“, meinte Luffy und ehe Pappag etwas einwenden konnte, waren beide schon in den vordersten Sitzen des Schiffes verschwunden. Danach kam ein Spiegellabyrinth. Man muss nicht viel darüber erzählen was so geschehen ist, da es fast selbstverständlich ist. Luffy lief desöfteren gegen eine Glasscheibe, verlief sich, kam ein paar mal am Eingang wieder an. Kamy hatte mehr Glück. Sie fand den Weg am schnellsten heraus. Und Pappag. Pappag wurde von anderen Leuten überrumpelt und betreten bis Strohhut auf ihn stieß und beide versuchten herauszukommen. Dann war da noch das Riesenrad. Groß, stolz und prächtig wuchs es empor und überragte den ganzen Rest des Parks. Kamys Gesicht strahlte voller Freude. Luffy bemerkte das und sagte einfach: „Gehen wir?“ „Au ja!“ Kamy stürmte regelrecht zum Riesenrad. Dort angekommen, ließ ein Arbeiter die vorherigen Passagiere aussteigen und bat die drei herein: „Bitte einsteigen. Während der Fahrt sich ruhig verhalten. Kein Rennen, kein Rumzapeln, kein Gepolter.“ Die Sitze war recht gemütlich und am obersten Punkt angekommen konnte man wirklich alles überblicken. „Uah! Ist das hoch!“ Kamy sah überglücklich aus der durchsichtigen Luftblase. Luffy lachte: „Freust du dich so sehr, dass du heulen musst?“ „Na ja, ich hab als Kind schon davon geträumt… Ich war noch nie so hoch! Pappag und Okta haben mir erlaubt mitzufahren, weil du so stark bist! Danke!“ „Gern geschehn.“ Die Fahrt verlief einige Minuten noch bis auch sie aussteigen mussten. „Kamy, fahren wir noch später ein zweites Mal?“ Ruffy blickte zu ihr. „Ja, klar! Das wollt ich auch grad fragen. Darf ich Pappag?“ „Von mir aus. Eine zweite Fahrt wird wohl nicht schlimmer sein als die erste.“ Auf einmal hörte Ruffy etwas anderes als die Schreie der Menschen von der Achterbahn und dem Gerede der Leute. „Hä? Ist das Schnarchen? Vielleicht ist ja Zorro in der Nähe!“ dachte Luffy und folgte eilig dem Geräusch bis zu einer Bank im Park. Enttäuscht stellte er fest, dass es nicht Zorro war, sondern ein anderer schwarzhaariger Mann mit bepunkteter Mütze. „Hey, Luffy! Wohin gehst du denn?“ fragte Pappag aus der Puste vor dem Hinterherlaufen. „Hä? Ach so. Ich dachte, ich hätte Zorro gehört, aber das war nur dieser Typ.“ „Hey, den kenn ich doch. Das ist Trafalgar Law, einer der Rookies. Ich hab erst neulich über ihn in der Oceantime gelesen“, berichtete die Meerjungfrau. „Wirklich? Das ist der? Mh… Egal. Gehen wir weiter.“, meinte Luffy und lachte. Anschließend besichtigten sie noch andere Sehenswürdigkeiten. Die Geisterbahn durfte natürlich nicht fehlen und auch nicht die Wildwasserbahn. Und der kleine Streichelzoo war keine Ausnahme. Es war kurz vor drei. Um 15:15 wollten sich alle beim Eingang treffen. Kamy, Pappag und Luffy standen gerade vor einem Süßwarenstand. „Ähm ich glaub, ich nehm die gebrannten Mandeln. Und was willst du Pappag?“, fragte Kamy ihren Seestern. „Ich will die Geleebonbons.“ „Okay, ich möchte dann nen Spieß mit Schokoerdbeeren!“, bestellte er noch dazu, was eigentlich ziemlich seltsam für Luffy wäre, wenn er nicht während der ganzen Zeit schon 20 Stück verspeist hat. „Hier, bitte!“ Die nette Verkäuferin reichte ihnen die Süßigkeiten. „Wir haben noch 15 Minuten Zeit! Gehen wir jetzt noch mal?“, forderte Luffy die anderen beiden auf, „Kommt schon!“ Erneut befanden sie sich vor dem Riesenrad, jedoch mussten sie diesmal noch etwas warten, bevor die ersten Gondeln leer wurden. Die Schlange, bei der sie sich ganz hinten anstellen mussten, wurde immer kürzer bis Kamy wieder einmal richtig losstürmte. Auch Luffy wollte hinein in die Kabine doch: „Tut mir Leid! Die Kabine ist voll. Bitte nehmen Sie die nächste.“, wies derselbe Angestellte wie vorhin darauf und zeigte auf die andere Gondel. „Okay“ Etwas widerwillig stieg Luffy letztendlich dennoch in die andere hinein. Einer Oma musste noch hinein geholfen werden, die in der Begleitung eines kleinen Jungen gewesen ist. Und dann kam da noch… Ungefähr 30 Minuten zuvor auf dem Hauptplatzes des Parks: Lautes Schnarchen dröhnte von einer Bank vor ein paar Büschen. Trafalgar Law war im tiefsten Land der Träume, na ja, zumindest falls man seine absurden und grotesken Träume als solche bezeichnen kann. Plötzlich stoppte das störende Geräusch, Law schlug seine Augen auf. Sein Nacken schmerzte leicht, da er sich nur am dünnen harten Holz abgelehnt hatte. Ein herzhaftes und für ihn ungewöhnliches Gähnen entkam seinem Mund. „Man, bin ich weggetreten. Ich hätte doch nicht die ganze Nacht lang Medizin sortieren sollen. Verdammt, wie spät ist es?“ Er blickte auf die große Standuhr neben der Kasse am Eingangsbereich. „Shit, schon halb drei! Wo zur Hölle bleibt meine Mannschaft! Na toll, bestimmt sind sie nicht mal um eins hier gewesen. Jetzt kann ich sie sogar noch suchen gehen. Nächstes Mal wenn sie mich was bitten, dann schick ich sie zum Teufel.“ Wenn Law nicht so unglaublich cool wäre, hätte er mit Sicherheit vor Wut geglüht, aber so etwas ließ er auf keinen Fall zu. Er stand auf, streckte sich ausgiebig und begann seine Suche nach dem faulen Pack. Erst jetzt bemerkte er wie riesig der ganze Vergnügungspark gewesen ist und irrte eine halbe Stunde lang planlos herum. Es hatte keinen Zweck. Er müsste sich von irgendwo einen größeren und höheren Überblick verschaffen. Eindeutig. Das Riesenrad. Das war wohl das letzte was er machen wollte. Selbst in eines dieser Fahrgeschäfte rein steigen, sodass es den Anschein hatte, dass er zum Spaß hier ist. Ein langer Seufzer ertönte. „Tja, hilft wohl nichts. Zurück zum Riesenrad.“ Praktischerweise war Laws Orientierungssinn um ein vielfaches größer als das von einem gewissen Schwertkämpfer, also war er in weniger als zwei Minuten da. Zum Glück begann grad eine neue Fahrt und eine Gondel stand noch offen. Law machte schnellere Schritte um noch rechtzeitig einsteigen zu können. „Bitte während der Fahrt sich ruhig verhalten“, mahnte der eine Arbeiter, welchen er jedoch eiskalt ignorierte und sich einfach auf einen Platz saß. Die Tür ging zu. Das Riesenrad bewegte sich. Eine ältere Großmutter mit wahrscheinlich ihrem Enkel saßen ein paar Plätze neben ihm in der runden Kabine. Ja, ihr habt richtig geraten. Es war die Kabine, in der ebenfalls Luffy hockte. Luffy, der gerade dabei war, seine glasierten Erdbeeren zu vernaschen. „Ah, Mister Strohhut. Welch Überraschung.“, begrüßte Law ihn unerwartet ihn hier anzutreffen. „Mh? Kenn ich dich? Du kommst mir irgendwie bekannt vor… Ah jetzt weiß ich’s wieder. Der Penner auf der Bank.“ Beinahe wäre Law heute zum zweiten Mal von einem Stuhl gefallen. „Nein! Ich heiße Trafalgar Law. Ich denke, einer wie du muss die Namen seiner Rivalen kennen.“, ein bisschen gereizt sah er aus dem Fenster um nach seiner Mannschaft zu suchen. Im Hintergrund unterhielten sich die Oma und ihr Enkel. „Aber du schliefst auf dieser Bank dort und hast geschnarcht. Bist du eigentlich auch hier um dich zu amüsieren?“, fragte Luffy ihn, wobei er all seine Schokofrüchte mit einem Bissen verspeiste. „Erstens schnarche ich nicht und Zweitens bin ich nur hier, weil ich meine Crew grad suche. Die sind vor ner Zeit abgehaun und kamen noch nicht zurück.“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Hast du sie vielleicht gesehn? Ein paar Männer und ein sprechender Bär?“ „Was? Ihr habt einen Bären? Ist der auch Pirat?“ Funkelnde Augen sahen Law erwartungsvoll an. Ein Lächeln zeichnete sich auf Laws Gesicht. „Klar, Strohhut. Wie ich gehört habt sollt ihr aber sogar einen Elch und ein Skelett an Bord haben.“ „Ja, stimmt. Chopper und Brook. Die sind auch irgendwo auf dem Vergnügungspark.“ Kurzes Schweigen. Law entdeckte noch immer keinen seiner Männer. Luffy fing wieder an: „Fährt ihr danach auch zur Fischmenscheninsel?“ „Ja, aber unser Schiff ist noch nicht beschichtet. Der Handwerker, der das machen soll, muss erst mit einem anderen fertig werden. Wir sitzen also hier noch ein Weilchen fest.“ „Mann, habt ihrs gut. Wir müssen erstmal einen Beschichtungshandwerker finden.“ „Es gibt doch massenhaft von denen auf dieser Insel.“ „Ja, schon, aber wir suchen einen Bestimmten.“ „Auf dem Vergnügungspark?“ „Man sagte uns, dass er gern hierher geht.“ „Ich weiß wo der Typ, den ihr sucht, ist.“ „Wirklich???“ „Nein.“ „Hey, das ist fies!“ „Hahaha!“ Und so oder ähnlich verlief der Rest des Gespräches. Luffy war natürlich sehr begeistert von allem und auch etwas leichtgläubig. Law hingegen machte sich öfter einen kleinen Spaß aus dem kleinen Schwarzschopf. Er war genauso wie Law ihn sich vorgestellt hat. Verrückt, ein Kindskopf und naiv. Es schien nahezu unmöglich wie so einer Kapitän von gar irgendetwas werden konnte. Aber er begann ihn schnell zu mögen dank seiner Art, was auf Gegenseitigkeit beruhte. Dabei konzentrierte er sich nur noch auf den Strohhutpiraten, seine Mannschaft war von seinem Kopf ausgeschlossen. Urplötzlich etwas unterhalb des höchsten Punktes passierte etwas, das eine Reihe von schockierenden Ereignissen auslöste. Dem grimmigen Mitarbeiter wurde einen Jugendlichen ein Bein gestellt, da dieser ihn nicht mit einem Eis hereinlassen wollte. Die nächste Stufe der Tragödie bestand darin, dass er mit ganzer Kraft gegen die Kontrollmaschine des Riesenrads stolperte, den Stoppschalter kurz ein und aus geschalten hat, wodurch die Spannung sich weiter steigerte. Durch dieses Ereignis begann die Gondel kurz mit voller Wucht nach vorne zu schwingen. Die letzte Tat vor dem Höhepunkt. Law wurde von seinen Beinen gerissen, sein gerade begonnener Satz wurde unterbrochen, ein kurzer Whoa-Laut wurde daraus, die physikalische Trägheit seines Körpers überwand sein Gleichgewichtssinn, er wurde nach vorne geschupst. Vorne saß eine Person. Diese Person kam immer näher. Nein, Law kam der Person immer näher. Oh, wurde es noch nicht erwähnt? Luffy saß gegenüber von Law. Luffy, der gerade völlig erschrocken die Person, die gerade dabei war ihn zu überrumpeln, anstarrte. … Man hat viele Namen für das, was jetzt passierte. Höhepunkt, Tragödie, Pointe, Wende. Aber seien wir realistisch. Nennen wir den Schlusspunkt der Reihe von schockierenden Ereignissen einfach: Der Kuss. Luffy wurde stärker in seinen Sitz gerückt. Hände krallten sich an seinen Schultern fest. Law versuchte noch seine Füße und seinen Oberkörper zu stoppen, den heftigen Aufprall zu verhindern, auch wenn es wenigstens nur teilweise etwas brachte. Nun lag die eine Hälfte von Trafalgar über Luffy, die andere Hälfte saß auf einem Oberschenkel von ihm. Eine ziemlich ungewöhnliche Position, doch wäre womöglich keine andere hier einzunehmen gewesen aufgrund der Tatsache, dass Luffy bis vor kurzem locker auf seinem Platz hockte. Wenige Zentimeter trennten deren beide Gesichter noch. Aber der Schwung den Law hatte, ließ es nicht zu, dass das das Ende sein soll. Ihre Münder krachten zusammen, ihre Lippen berührten sich. Luffy starrte wie angefroren mit leeren Augen ins ‚Nichts’. Law konnte sich vor Schock nicht bewegen, sich nicht von Luffys Lippen lösen. Bis ihm etwas auffiel: “Ist das Erdbeergeschmack? Ach ja, er hatte davor ja diese Schokoerdbeeren gegessen.“ Laws verkrampfter Griff an den Schultern wurde weicher, seine Hände wanderten zu Luffys Kopf und drückte sein Gesicht stärker gegen seins. Er begann langsam seine Lippen zu bewegen um noch mehr von diesem Aroma herauszuschmecken. Kurz gesagt: Law stand total auf Erdbeeren und vergaß sofort die jetzige Situation. Erst jetzt realisierte Luffy eigentlich genau, was um ihn herum alles geschah. Er spürte wie Hitze in seinen Wangen stieg. Röte kam gleich dazu. Er hob seine Arme und wollte sozusagen seinen ‚Angreifer’ wegstoßen. Jedoch hielt er inne, als er schon dabei war den fremden Brustkorb von ihm zu pressen. Ein angenehmes Gefühl der Wärme überkam ihn. Er schloss automatisch die Augen und erwiderte schüchtern und naiv den Kuss. Law knabberte leicht an Luffys Unterlippe und ließ seine Zunge über dessen Mund streifen ohne dabei den Kontakt der Lippen abzubrechen. Law wollte mehr von dem süßen Geschmack. Er wollte, dass Luffy seinen Mund öffnet. Dieser wiederum verstand im Moment kein bisschen davon, wieso Trafalgar dies überhaupt tat und was er von ihm wollte. Es fühlte sich nur schön an. Er beschloss nicht mehr zu denken und imitierte einfach dessen Handlungen. Seine Hände platzierte er auf Law Rücken, umarmte ihn leicht, suchte etwas Halt. Langsam gewährleistete er Law seinen Wunsch, indem er etwas seinen Mund öffnete. Ohne Nachzudenken wanderte Laws heiße Zunge in Ruffys Mundhöhle. Der Kuss überschritt die Grenze der Nettigkeit und Süße in das Gebiet der Leidenschaft und des Verlangens. Der Duft von Schokolade und Erdbeeren gewann an Intensität. Als Law Luffy weiter auskundschaften wollte, riss ihn ein Satz auf brutalste Art und Weise ihn in Realität zurück. „Schau mal Oma, die haben sich ganz doll lieb! Wie Mami und Papi!“, rief der kleine Bengel und zeigte mit den Finger auf die beiden. Nachdem die alte Großmutter diese Szene kurz sah, verschluckte sie sich an ihrem eigenen Speichel, hustete etwas und sprach: „Das ist nichts für deine Augen, mein Kind!“ Und verdeckte die Augen ihres Enkels mit ihrer Hand. Zur selben Zeit öffnete sich die Kabinentür. Die Fahrt war zu ende. Laws einziger Gedanke war eindeutig: Scheiße. Man konnte nicht sagen, ob er nun das dachte, weil er erschrocken war über das, was er getan hatte oder weil er enttäuscht war, dass er aufhören musste. Lediglich war sicher, dass einer dieser Gründe zutreffen musste. Er raffte sich auf, sah den leicht erröten (und überaus niedlichen) Luffy an und lachte kurz noch amüsiert bei dessen Anblick. „Tja, Strohhut. Ich nehme mal an, wir sehen uns dann später“, meinte er noch und verschwand. Luffy saß außeratem noch da. Er war komplett sprachlos, blickte Trafalgar noch hinterher bis die Oma und der Junge sein Sichtfeld behinderten und stieg auch endlich selbst aus. Im Stillen beschloss er lieber den anderen nichts von diesem Vorfall zu erzählen. Wer weiß welche Folgen das haben könnte. Gesucht hatte Law nach seiner Flucht seine Leute nicht mehr, sondern ging wieder zum U-Boot. Am Schiff zurückgekehrt, fand er vor was er nicht erwartet hatte. Seine Crew veranstaltete einen Saufabend oder eher einen Saufnachmittag. Alle waren stockbetrunken, sangen aus dem Takt geratene unsynchrone schiefe Lieder, die Sätze wie „Eine Party ohne Käptain die ist lustig, eine Party ohne Käptain die ist schön“ und Wörter wie „Rum“ und „Bier“ beinhaltete. Tja, seine Mannschaft war halt ebenso gerissen wie es sicher war, dass das ein böses Nachspiel haben wird. Doch vielleicht würde er davor noch seine Gedanken ordnen und einem gewissem Strohhut einen kurzen Besuch abstatten. Oder lieber doch in der Nacht einen Längeren? Bei diesem Gedanken tat Trafalgar Law nur eins: Er bekam Lust auf Erdbeeren und grinste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)