And love me now... von Tales_ (*Taito*) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Genervt starrte Taichi Yagami die weiße Decke seines Zimmers an. Schon einige Zeit verbrachte er damit, auf seinem Bett zu liegen und nachzudenken. Jedoch konnte er sich einfach nicht zu einer Entscheidung durchringen! Eigentlich sollte er jetzt gerade bei seinem besten und auch festen Freund sein und mit diesen den Tag verbringen. Doch stattdessen musste er sich damit begnügen seine Decke tot zu starren. Wieso musste auch alles so kompliziert sein? Normalerwiese sollte er glücklich sein, sein Lieben verlief im Moment einfach perfekt. Er hatte keine Probleme in der Schule oder Streitereien mit seinen Eltern. Nein, alles war in bester Ordnung und seit einigen Wochen war er sogar mit der Person die er über alles liebte zusammen. Doch leider begann genau da sein Problem… Natürlich war Taichi unendlich glücklich mit Yamato zusammen zu sein und sie verstanden sich weiterhin ausgezeichnet miteinander, wenn nicht sogar noch mehr! Doch der Grund für ihr eigentliches zusammenfinden damals, lag daran das er durch Zufall in ein Mädchen verwandelt wurde. Nur wahre Liebe konnte ihn zu dieser Zeit davon erlösen. Genau das wussten sowohl Kari, Tk und Izzy und diese hatten es sich nicht nehmen lassen, sich in derselben Nacht wo dies passierte, mit den restlichen Digirittern darüber zu beraten. Natürlich meinten die drei es nur gut, doch leider war nun genau das was ihm das Leben so schwer machte. Alle wussten was ihn erlösen konnte und das er jene Nacht bei Matt verbrachte, folglich waren alle total überrascht als Taichi am nächsten Tag als Junge auftauchte. Normalerweise konnte das nur einen Schluss zu lassen und genau das machte Tai solche Angst. Er hatte mit Matt noch nicht darüber geredet gehabt, was sie ihren Freunden sagen würden. Als alle ihn so fassungslos anschauten bekam er Angst vor ihren Reaktionen, wenn sie die Wahrheit erfuhren. In seiner Panik log er einfach und verleumdete damit seine Beziehung mit Yamato. Zwar sagte Yama damals nichts vor den anderen, doch als Taichi mit ihm alleine war, ließ sein Freund ihm deutlich spüren wie wenig er von seiner Lüge hielt. Matt war der Meinung, dass sie ihren Freunden ruhig die Wahrheit erzählen konnten und diese es schon verstehen würden. Auf ein Versteckspiel hatte er nun wirklich keine Lust. Jedoch fürchtete Taichi sich zu sehr davor, wie seine Freunde reagieren würden und konnte sich nicht dazu überwinden. Was wenn die andern sich vor ihnen ekeln würden? Nicht mehr mit ihnen befreundet sein wollten? Was wäre wenn noch andere davon erfuhren dass er und Matt ein Paar waren und sie nun von allen gemieden und verachtet wurden? Was würden seine Eltern sagen, wenn sie wüssten dass ihr eigener Sohn schwul war? Würden sie versuchen Tai und Yama auseinander zu bringen? Die Gesellschaft war zwar inzwischen toleranter geworden, aber es gab dennoch Fälle, wo Menschen wegen ihrer Homosexualität verstoßen und verachtet wurden. So vieles hatte Taichi schon im Fernsehen gehört und das alles machte ihm so eine unglaubliche Angst, dass er einfach nicht die Wahrheit sagen konnte. Matt sah das ganze etwas anders und wollte sich nicht mehr verstecken. In den letzten Wochen gab es immer wieder Streit zwischen ihm und Tai, sowie auch heute. Wie so oft kamen die beiden auf das Thema ihres Coming Out und wieder versuchte Yamato den braunhaarigen dazu zu überzeugen. Wie jedes Mal konnte der sich nicht dazu durchringen und verletzte Yamato damit. Der Blonde wünschte sich nichts sehnlicher als frei und allen Lügen und Versteckspielen mit seinem Freund zusammen zu sein. Er wollte ihm nicht heimlich in irgendeiner Ecke küssen oder jedes Mal die Zimmertür zusperren müssen nur weil er mit Tai kuschelte. Die Angst dabei entdeckt zu werden belastete ihn und er wollte dies nicht mehr. Natürlich verstand Yamato Tais Ängste, jedoch war er in dieser Hinsicht um einiges Zuversichtlicher und wusste dass egal was passierte, sie immer noch einander hatten. Tais ständiges Ablehnen schmerzte den Blonden und führte immer häufiger zu Streitereien. Es lag Taichi fern Yamato weh zu tun oder mit ihm zu streiten, aber trotz allen fehlte ihm der Mut. Ihm dem Digiritter des Mutes fehlte der Mut! Welch eine Ironie… Genervt seufzte Tai auf und erhob sich träge von seinem Bett. Langsam schlenderte er in die Küche und holte sich ein Glas aus einem der Schränke, in welches er sich Orangensaft aus dem Kühlschrank einschenkte. Genüsslich lehnte der Braunhaarige mit dem Rücken an den Kühlschrank und trank das Glas in einen Zug aus. Nachdenklich betrachtete er das Glas in seinen Händen und dachte wieder an die schwierige Lage in der er sich gerade befand. Was sollte er nur tun? „Ah, Tai schön das du da bist. Dann kannst du mir ja gleich beim Aufräumen der Einkäufe helfen“, ertönte plötzlich die Stimme hinter ihm. Erschrocken zuckte Angesprochener zusammen und sah seine Mutter mit zwei Einkaufstüten in der Tür stehen. Er war so Gedanken gewesen, das er sie gar nicht bemerkt hatte. Leicht nickte Tai als Antwort und nahm die Tüten seiner Mutter ab, begann damit die Sachen in die dafür vorgesehenen Schränke zu räumen. Währenddessen holte Frau Yagami die restlichen Tüten aus dem Auto. „Tai sieh mal wen ich gerade getroffen habe“, erklang Frau Yagamis Stimme im Wohnzimmer. Lustlos drehte Taichi sich um und sah Yamato hinter seiner Mutter ins Zimmer kommen. „Hi“, begrüßte ihn der Blonde leise. „Hallo“, nuschelte Tai verspätet, mit Yamato hatte er nach dem Streit heute nicht mehr gerechnet. Natürlich freute er sich über dessen Besuch, aber er war ja leider immer noch nicht zu einer Lösung seines Problems gekommen. Ob Yamato darüber so glücklich sein würde? „Können wir reden?“, fragte Yamato unsicher, zögerlich nickte Tai als Antwort und ging in sein Zimmer, setzte sich dort aufs Bett. Yama schloss die Tür und hockte sich danach neben ihn. „Es tut mir Leid wegen vorhin“, sagte Matt ernst und Taichi merkte auch sofort, das er die Wahrheit sagte. „Mir auch“, stimmte Tai zu und atmete erleichtert auf. „Ich will mich doch nicht andauernd mit dir streiten“, meinte Yamato seufzend, behutsam nahm Taichi die blasse Hand in seine eigene, strich sanft über den Handdrücken. „Geht mir doch genauso“ „Wenn du noch nicht dazu bereit bist, denn andern von unserer Beziehung zu erzählen ist das in Ordnung. Warten wir halt noch ein bisschen damit, Hauptsache wir sind zusammen“, sagte Matt ernst und schaute Tai fest in die Augen. Dieser wusste sofort das Yamato nicht glücklich darüber war, es aber dennoch für ihn akzeptieren wollte. Zum einen freute es Taichi wirklich ungemein, dass sein Freund so auf ihn zuging. Doch war er sich nun wirklich nicht sicher, ob jemals in der Lage sein würde, sich zu outen. Unsicher schaute Tai in die meerblauen Saphire, wusste nicht ob er Yamato das jetzt sagen sollte. „Was ist?“, fragte Yama besorgt, da ihm Taichis Unsicherheit nicht entgangen war. „Weißt du… i…ich weiß nicht…o…ob ich jemals offen über unsere Beziehung sprechen kann“, gab Tai untern zögern zu, geschockt weiteten sich die blauen Augen. Sofort befreite Matt seine Hand von der Braungebrannten und rutschte ein Stück von ihm weg. „Was soll das heißen? Wieso sagst sowas? Willst du etwa nicht mit mir zusammen sein?“, fragte Yamato verletzt, er konnte Taichi einfach nicht verstehen. Er hatte doch auch etwas Angst, aber gemeinsam würden sie das schon schaffen! „Doch natürlich will ich mit dir zusammen sein!“, erwiderte Tai sofort, fasste nach Yamas Hand. „…aber ich weiß nicht, ob ich es schaffe vor meinen Eltern, meiner Schwester, unseren Freunden und allen die in unseren Umfeld leben unsere Beziehung zu führen“, endete Tai geknickt, wusste ja selbst das sein Verhalten mies und total feige war. „Warum nicht? Ich hab doch auch Angst davor, aber ich vertrau darauf dass unsere Beziehung akzeptiert wird und wenn auch nicht von allen. Aber wir haben immerhin noch uns!“, sagte Matt aufgebracht. „I…ich kann es einfach nicht, Yama“, stammelte Taichi, sich seiner Feigheit bewusst. Die Angst war einfach zu groß! Und er wollte Yamato gleich reinen Wein einschenken und ihm nicht irgendetwas vorspielen müssen. „Sollen wir uns etwa für den Rest unseres Lebens vor allen verstecken? Am besten noch Scheinbeziehungen führen damit ja keiner auf die Idee kommt, dass wir schwul sein könnten? Wie stellst du dir das vor Tai?! Das hat doch so keinen Sinn! Wir können doch nicht ewig eine Beziehung im Verborgenen führen!“, sagte Yamato wütend und verletzt. „I…ich weiß, aber Yama ich kann nicht“, sagte Tai zögernd mit Tränen in den Augen, versuchte nach Matts Hand zu greifen. Als dieser das merkte zog er seine Hand weg und erhob sich langsam. „Ich glaub ich geh jetzt besser“, murmelte Yamato traurig. „Was nein, bleib doch noch“, sagte Tai erschrocken, wollte seinen Freund nicht so gehen lassen, zaghaft drehte sich Yamato zu ihm hin, schaute ihn mit feuchten Augen an. „Nein Tai, es ist besser. Solange du nicht bereit bist zu uns zu stehen, hat das mit uns einfach keinen Sinn. Ich liebe dich, aber ich will mich nicht immer verstecken müssen“, sagte Yama traurig und verließ das Zimmer. Geschockt blieb Tai einen Moment sitzen, musste erst verdauen was ihm da gerade gesagt wurde. Als er sich begriff was Yama ihm damit sagen wollte, stand er wie von der Tarantel gestochen auf und folgte dem Blonden aus dem Zimmer. Matt war schon an der Haustüre angekommen und hatte bereits eine Hand auf die Türklinke gelegt. „Geh nicht, Yama bitte“, rief Tai laut, erschrocken zuckte dieser zusammen und drehte sich langsam zu ihm um. „Was ist denn hier los?“, fragte Frau Yagami angelockt von Taichis schrei. „Nichts Mama“, antwortete Tai, seine Augen weiterhin auf den Blonden gerichtet, welcher ihn unschlüssig ansah. „Es ist besser wenn wir uns die nächste Zeit nicht mehr so oft sehen“, sagte Yama schlussendlich traurig und öffnete die Tür. Bevor Tai auch nur irgendwie reagieren konnte, war der Blonde schon durch die Tür verschwunden. Sofort wollte Taichi ihm hinterher stürmen, doch plötzlich fing sein ganzer Körper wie verrückt zu kribbeln an. Das Gefühl verstärkte sich und es wurde ihm beinahe schwarz vor Augen. Als Frau Yagami sah dass ihr Sohn bedrohlich wankte lief sie sofort auf ihn zu, doch bevor sie ihn erreichte erstrahlte plötzlich ein grelles Licht und raubte ihr die Sicht. Mit einem Mal verschwand das seltsame Gefühl aus Taichis Körper und er drehte sich verwundert zu seiner Mutter um. Diese schaute ihn geschockt an und hielt sich die Hand vor dem Mund. „Oh mein Gott“, flüsterte Frau Yagami total geschockt. Verwirrt schaute Tai an sich runter, wollte wissen warum seine Mutter in so ansah. Doch was er dort sah, ließ ihn erstarren… „Scheiße“, murmelte er leichenblass. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)