Discharge von Mrs_Miyawaki (Ruki x Reita, Wataru x Tohru) ================================================================================ Kapitel 3: Sugar Pain --------------------- Discharge III ~ Sugar pain ~ „Es ist schön, dass du hier bist.“, sagte Tohru und zog Wataru zu sich auf den Schoß, sodass er ihm in die Augen sehen konnte. Sie saßen auf dem gemütlichen Sofa in Tohrus Wohnzimmer. Sein Freund war sowohl ein ganzes Stück größer, als auch zwei Jahre älter, als er und hatte blond gebleichte Haare. Sein Pony war auf der einen Seite länger als auf der anderen und hing ihm häufiger ins Gesicht. „Tja, wenn du dir schon extra den Nachmittag frei genommen hast…“, grinste Wataru. „Zum Glück ist meine Schicht heute früher zu Ende…“, meinte er dann und griff nach dem Kinn des anderen, damit er seinen Kuss einfordern konnte. Ihre Lippen berührten sich hungrig, schließlich hatten sie sich schon eine ganze Weile nicht mehr sehen können. „Ich soll dir von Ruki übrigens ausrichten, dass er dir dankbar ist, dass du mich morgen entbehren kannst, obwohl ich frei habe. Vor allem bei dem Dienstplan, den Takeuchi ihm an diesem Tag aufgedrückt hat.“, meinte Wataru, als sich ihre Lippen nach mehreren leidenschaftlichen Küssen getrennt hatte. „Wie könnte ich das nicht tun, nachdem ich ihn letztes Jahr an diesem Tag gesehen habe? Er war so fertig mit den Nerven, da wird er dich morgen dringend brauchen.“, entgegnete Tohru, während er ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. „Wen hat er denn auf dem Dienstplan?“ „Tanaka…“, sagte dieser tonlos. „Das perverse Schwein…?! Dann braucht Ruki dich wirklich.“, kommentierte Tohru. Wataru hatte sich schon häufiger über diesen Kunden ausgelassen und dann hatte er Ruki vor zwei Monaten erlebt, nachdem er von seiner Begegnung mit Tanaka zurück kam. Eigentlich war er kaum noch ansprechbar gewesen. Er hatte eine ganze Weile gebraucht, bis sich er sich wieder eingekriegt hatte. Außerdem wusste Tohru was für ein Todestag morgen war. Er konnte es gar nicht über das Herz bringen und fordern, dass Wataru zu ihm kommen sollte. Dafür hatte er auch Ruki zu sehr ins Herz geschlossen. Aber Tohru wusste, dass wenn er Tanaka begegnen würde, dass er wahrscheinlich für nichts garantieren konnte. Am liebsten hätte er ihm eine runtergehauen, für das, was er den beiden angetan hatte und dem Jüngeren von ihnen immer noch antat. Inzwischen bahnten sich Watarus Hände ihren Weg unter sein Hemd. Er genoss es die nackte, warme Haut seines Freundes spüren zu können. Zu lange hatten sie keine Zeit mehr für einen gemeinsamen intimen Moment gehabt. Sie küssten sich erneut. „Lass uns ins Schlafzimmer umziehen, ja?“, grinste Tohru vielsagend. Am nächsten Tag hatte Reita seine Mittagspausen Verabredung mit seinen guten Freunden abgesagt. Er hatte seiner Mutter versprochen sie zum Friedhof zu begleiten. Da er wusste, dass seine Mutter ungern alleine hinging und auch er schon eine geraume Weile schon nicht mehr am Grab seiner Oma gewesen war, hatte er sich schnell dazu bereit erklärt. Als sie schweigend auf dem Rückweg zum Auto seiner Mutter waren, entdeckte er plötzlich einen jungen Mann mit schwarzen Haaren, der einen Strauß Blumen vor einem etwas entfernten Grab niederlegte. Auch wenn der junge Mann etwas von ihm entfernt war und er sein Gesicht auch nicht ganz sehen konnte, war er sich doch sicher, dass es sich um Ruki handelte. Er wurde von einem etwas größeren Brünetten begleitet, der ihm mitfühlend die Hand auf die Schulter legte und ihn schließlich tröstend in seine Arme zog. Wer auch immer dort begraben lag, es schien Ruki ganz schön mitzunehmen. Und wer war der andere an der Seite des Schwarzhaarigen? Sie schienen ein sehr vertrautes Verhältnis zu haben. Ob es vielleicht sein Freund war? „Akira?“, hörte er die Stimme seiner Mutter, die ihn aus seinen Gedanken riss. „Alles okay?“, wollte sie dann wissen. „Klar, ich war nur gerade mit den Gedanken woanders.“, antwortete Reita ihr. Gleich nachdem er etwas Zeit für sich in seinem Büro hatte, hatte Reita für den Abend, wenn er seine Arbeit erledigt hatte, einen Termin mit Ruki ausgemacht. Nach der passenden Telefonnummer hatte der Blonde sich bei seinen Freunden erkundigt. Diese waren sehr begeistert gewesen, dass ihre Idee bei ihm anscheinend so viel Eindruck hinterlassen hatte. Reita hatte ihnen nicht erzählt, dass seine wahre Intention eine andere war, als sie dachten. Seit er Ruki auf dem Friedhof gesehen hatte, hatte er eine seltsame Sehnsucht nach ihm verspürt. Außerdem wollte er mehr über ihn wissen, auch wenn er selber nicht genau wusste wieso. Ruki war fix und fertig mit den Nerven. Wenn er ehrlich war, dann war schon fertig gewesen, als er mit Wataru zum Friedhof gefahren war. Je näher sie dem Friedhof gekommen waren, desto mehr hatten seine Beine angefangen zu zittern und es war ihm schwer gefallen, noch einen Schritt vor den anderen zu setzen. Doch mit Wataru an seiner Seite war es ihm gelungen. Das Einzige was ihm half den Rest des Tages, vor allem seinen endlos scheinenden Termin mit Tanaka, überleben ließ, war dass seine Chefin ihn vorher angerufen hatte um ihm mitzuteilen, dass er danach noch einen Kunden zu empfangen hatte. Als sie das gesagt hatte, war er kurz davon gewesen sein Handy gegen die Wand zu schmeißen, doch dann fiel der Name des Kunden. Es war Reita. Ruki war noch nie so erleichtert gewesen, den Namen eines Kunden zu hören, wie in diesem Fall. Die Erkenntnis, dass es nicht mehr lange hin war, bis er Reita zu sehen bekam, hatte ihm die nötige Kraft gegeben, sich schneller als sonst aufzurappeln, nachdem er sich wie gewöhnlich, wenn der Arsch mit ihm fertig war, übergeben hatte. Er war selber erstaunt gewesen, wie schnell ihn seine zittrigen Beine wieder getragen hatten. Dafür ließen die Schmerzen an gewissen Stellen noch nicht nach. Ruki befand er sich im Bad des Hotelzimmers und untersuchte inzwischen seinen Hals auf Spuren, die das Halsband hinterlassen hatte. Genau wie an seinen Handgelenken fand er auch dort rote Striemen, die teilweise sogar ein wenig blutig waren. Wobei bei genauerer Betrachtung erwiesen sich die Striemen an seinen Handgelenken als schlimmer. Mit zitternden Händen, suchte er in seinem Kosmetikkram nach etwas zum abdecken. Er wollte nicht, dass Reita die ganzen Striemen sah. Nach einer Weile musste er allerdings einsehen, dass es nicht möglich war, alles zu überdecken und schon gar nicht an den Handgelenken. Zum Glück hatte er einen Pullover mit langen Ärmeln angehabt. So sollten zumindest die Striemen dort unentdeckt bleiben. Es klopfte an der Tür. „Reita?“, fragte Ruki. „Komm rein, ich bin sofort da. Ich bin noch kurz im Bad.“ Er hörte wie jemand das Zimmer betrat und zog sich schnell den schwarzen Pullover mit Schnürverschluss an. Dann trat er aus dem Bad und entdeckte den Blonden, der etwas unschlüssig mitten im Zimmer stand. Als Reita ihn erblickte, erhellte sich sein Blick zuerst, dann bekam er einen richtigen Schreck. Ruki war kalkweiß. Blass war er schon bei ihrer ersten Begegnung gewesen, aber jetzt sah er aus, als wenn er jeden Moment umkippen könnte. Unter seinen Augen zeichneten sich Ringe ab, die man trotz aller Versuche, sie zu überschminken noch erkennen konnte. Der schwarzer Pullover, den er trug, war an den Ärmeln ein gutes Stück zu lang und er konnte den Schwarzhaarigen dabei beobachten, wie er unsicher mit dem einem Ärmel spielte. „Hi, ich freu mich dich zu sehen.“, begrüßte Ruki ihn und kam näher. Reita trug noch einen Anzug, er schien also direkt von der Arbeit hierher gekommen zu sein. Er fand, dass sein Gegenüber sehr gut in dem Anzug aussah. „Hi, ich mich auch.“, grüßte Reita zurück. Inzwischen konnte er erkennen, dass der Jüngere Striemen am Hals hatte und bei seinen Schritte etwas unsicher auf den Beinen wirkte. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er ihn besorgt. In diesem Moment konnte Ruki seine Tränen, die er bisher so gut bekämpft hatte, nicht mehr zurückhalten. Vielleicht lag es daran, dass Reitas Besorgnis wirklich echt war, aber warum ihm seine restliche Kraft gerade in diesem Moment verließ, konnte er nicht sagen. Schnell machte Reita einen Schritt nach vorne und schloss ihn führsorglich in die Arme, bevor dessen Beine endgültig nachgaben. Eine Weile blieben sie so stehen und Reita ließ Ruki erst einmal weinen, während er ihm tröstend über den Rücken strich. Dann führte er ihn zum Bett, ohne ihn jedoch aus seiner Umarmung entlassen. Einen Moment später saßen sie auf dem Bett und Ruki hatte sein Gesicht immer noch im Hemd des Älteren vergraben. „Ich habe dich heute auf dem Friedhof gesehen, aber das ist nicht der einzige Grund, weshalb es dir nicht so gut geht, oder? Woher hast du die Striemen?“, wollte Reita sanft wissen, als der Schwarzhaarige sich wieder etwas gefasst hatte. Ruki sah ihn an und holte dann tief Luft: „Willst du das wirklich wissen?“ „Ja.“, erwiderte er. Er strich den Jüngeren vorsichtig zwei Strähnen aus dem Gesicht, die über dessen linkes Augen gefallen waren. „Heute vor vier Jahren sind meine Eltern bei einem Unfall gestorben. Deshalb war ich heute auf dem Friedhof. Und dann hatte ich heute einen sehr unangenehmen Kunden. Von ihm sind die Striemen. An den Handgelenken habe ich auch welche…“, schniefte Ruki. Er schaffte es nicht, Reita dabei in die Augen zu sehen, zu sehr fürchtete er das, was er dort sonst ablesen konnte, wenn jemand Details erfuhr. „Das mit deinen Eltern tut mir sehr leid, Ruki. Du vermisst sie, oder?“, erwiderte dieser. Er griff nach seinen Händen und schob vorsichtig die Ärmel nach oben. Die Wunden, die er dort sah, gefielen ihm ganz und gar nicht: „Was für ein Arsch! Was hat er dir noch angetan?!“ „Das willst du nicht wissen. Es sind immer die schlimmsten Stunden, wenn er da ist. Sobald er aus der Tür ist, hänge ich über dem Klo, weil ich mich so ekele. Und dann muss er ausgerechnet heute kommen… wenn meine Eltern nicht gestorben wären, wäre ich hier nie reingerutscht.“, antwortete Ruki düster. Nach dieser Antwort zog Reita ihn noch näher an sich heran. Er wusste nicht, was er sagen sollte, aber Ruki reichte diese Geste schon. Außerdem fühlte er sich in der Umarmung der anderen wirklich wohl. Es war ähnlich wie bei Wataru. „Der junge Mann, der mit dir auf dem Friedhof war, ist das dein Freund?“ fragte Reita plötzlich. Er hatte keine Ahnung wieso ihn das so beschäftigte, aber jetzt war es ihm einfach so herausgerutscht. „Wataru ist ein guter Freund, aber nicht mein Freund. Ich habe erst einmal einen Freund gehabt, aber der hat mich sofort verlassen, nachdem er erfahren hatte, was ich tue. Aber wahrscheinlich ist es besser so. Meiner Zuhälterin hätte es garantiert nicht gefallen, wenn ich einen Freund gehabt hätte.“, erklärte Ruki. Er erschauderte schon fast bei dem Gedanken daran, was Takeuchi mit seinem Freund anstellen würde, wenn sie es herausfinden würde. Das würde garantiert nicht angenehm sein. Sie würde es ihm nicht gönnen, dass er wenigstens etwas glücklich war. Außerdem würde sie Angst um das Geld haben, dass er ihr einbrachte, und befürchten, dass es weniger werden würde, wenn er vergeben war. „Muss er auch anschaffen gehen?“, erkundigte sich Reita. „Nicht mehr. Unsere Chefin lässt ihn inzwischen im Club an der Bar arbeiten. Wir wohnen aber zusammen.“, antwortete Ruki. „Aber ich brauche mir keine Hoffnungen darauf zu machen. Das wird sie mir nie erlauben, dafür hasst sie mich viel zu sehr.“ Er wollte schon fragen, wieso sie ihn so hasste, doch er hatte den Eindruck, dass Ruki darüber noch nicht reden wollte. „Eigentlich hatte ich ja gedacht, dass wir essen gehen, aber dafür bist du nicht in der Stimmung, oder? Ich meine, du bist total fertig und verspannt.“, meinte Reita schließlich. Er wollte irgendetwas tun, um dem ihm zu helfen, dass er sich wenigstens etwas besser fühlte. „Tut mir leid, aber ich habe nicht mal Appetite. Aber wenn du was essen gehen möchtest, dann können wir das gerne tun. Mir geht es schon besser.“, erwiderte Ruki. Aus ihm sprach die reine Gewohnheit zu tun, was andere wollten. „Nein, das ist nicht nötig. Ich kann auch später noch was essen und dir geht es doch gar nicht wirklich besser. Das ist doch nichts, was du innerhalb von ein paar Minuten einfach wegsteckst!“, meinte der andere, wobei er ziemlich führsorglich klang. „Das stimmt, aber seit du hier bist, geht es mir schon ein wenig besser. Wenn ich alleine oder in Gesellschaft eines anderen Kunden gewesen wäre, dann wäre das viel schlimmer gewesen.“, sagte Ruki. „Wenn du nachher nach Hause gehst, bist du dann ganz alleine?“, wollte Reita wissen. „Zum Glück nicht. Wataru bleibt heute extra bei uns, obwohl er heute frei hat und den Abend eigentlich mit seinem Partner verbringen könnte.“, antwortete er sichtlich froh über die Tatsache. „Dann bin ich beruhigt. Ihr seid gut befreundet, hm?“, meinte Reita. Ruki nickte. „Du machst dir Sorgen um mich?“, fragte er dann etwas erstaunt. „Klar, du bist mir nämlich sympathisch.“, erklärte der Blonde freimütig. „Was hältst du von einer Massage? Dann kannst du dich vielleicht etwas entspannen? Und wenn du Salbe hast, dann kann ich auch gleich deine Wunden versorgen.“ Als er das vorschlug, wurde er unwillkürlich etwas rot. „Du bist mir auch sehr sympathisch.“, erwiderte Ruki mit einem schwachen Lächeln, zu mehr war er nicht im Stande. „Und was deinen Vorschlag angeht, wenn du das wirklich machen würdest… ich glaube im Bad gibt es einen Erstehilfekoffer.“ Kurze Zeit später kam Reita mit dem Erstehilfekoffer, den er tatsächlich im Badezimmer gefunden hatte, wieder. Während er inspizierte, was darin war, schlug Ruki seine Ärmel soweit hoch, dass der andere an seine Handgelenke kam. Vorsichtig desinfizierte dieser die Wunden, schmierte dann Salbe darauf und verband die Handgelenke schließlich. Mit den Striemen am Hals machte er dasselbe, nur verband er die Stellen nicht. „Danke.“, meinte Ruki lächelnd. „Ziehst du deinen Pulli aus?“, wollte Reita wissen. Als Antwort zog sich Ruki den Pullover über den Kopf. Sein Blick fiel auf seinen Oberarm. Dort prangte ein Eidechsentattoo. Die Eidechse hatte ein dickes Halsband um und man konnte noch einige Kettenglieder sehen, von der Kette sehen, die daran befestigt waren. Überrascht zog Reita eine Augenbraue hoch: „Du hast ein Tattoo?“ Damit hatte er gar nicht gerechnet. „Ja, aber nicht freiwillig. Meine Chefin besteht darauf. Jeder, der für sie längerfristig anschaffen geht, hat so eins. Es ist ein Zeichen, dass wir ihr gehören. Sie hat zwar auch ein Eidechsentattoo, aber ihre hat als einzige keine Kette um den Hals.“, erklärte Ruki tonlos. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ * Yay für Kapitel 3! * Und ja ich gestehe, das mit den Tattoos hab ich geklaut! Aber das war einfach zu gut! Seht es mir also bitte nach... * Ich hab unglaublich leckere Frikadellen gemacht... also wenn ich mein date damit nicht glücklich mache... XD dann weiß ich auch nicht... * Danke für die Kommis und Favos! ^.^ Ich hoffe die Story gefällt euch weiterhin. Und über Kommentare freue ich mich immer *g* *mit dem Zaunpfahl wink* Auch über konstruktive Kritik... ok baibai Miya ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)