Die Piratenprinzessin von LadyShihoin (Das Blut eines Dämons) ================================================================================ Kapitel 17: Ungewollter Urlaub ------------------------------ „Irgendwas läuft hier schief“, stellte Thatch fest und Carina lachte nervös. „Ich weiß nicht was du meinst“, antwortete sie und versuchte fragend zu schauen. „Na, Wochen ignoriert ihr euch und auf einmal seid ihr die besten Freunde. Da stimmt doch irgendwas nicht. Ist etwas passiert, Carina? Du weist, dass du mit mir über alles reden kannst, oder?“ „Sicher weiß ich das, aber da gibt es nichts, was wir besprechen müssten. Ace und ich haben nur gemerkt, dass wir mehr gemeinsam haben, als wir anfangs dachten. Das ist alles!“ „Na dann …“, sagte Thatch und zuckte mit den Schultern. „Hey, Schwesterchen“, rief Ace in diesem Moment quer über das Deck. Carina grinste unwillkürlich. Da sie sich gegenseitig alle als Bruder und Schwester bezeichneten, würde das nicht auffallen. „Ja?“, antwortete sie und drehte sich zu dem Schwarzhaarigen um. „Du wolltest doch mit mir trainieren. Schon vergessen?“ „Ach ja“, sagte sie und erntete auch gleich einen blöden Spruch von Marco, der dieses Mal allerdings gleichzeitig auch Ace betraf. „Wehe, ihr zündet das Schiff schon wieder aus Versehen an, dann gibt es Ärger. Aber dieses Mal richtig.“ „Jaja, Mama“, antworteten die Zwillinge gleichzeitig und gingen unter Deck. Seitdem Ace die Wahrheit wusste, hatten sie sehr viel Zeit miteinander verbracht um sich gegenseitig besser kennen zu lernen. Carina hatte ihm außerdem von Souta, Shiro und Tobias erzählt und ihm natürlich den Brief von Rouge gezeigt, was Ace letzte Zweifel auch noch aus dem Weg geräumt hatte. Er wiederum erzählte ihr ständig von einem Jungen namens Ruffy, seinem kleinen Bruder. „Du musst ihn unbedingt mal kennen lernen, er hat sich in den Kopf gesetzt, Piratenkönig zu werden.“ Ja, seitdem gab es zwischen ihnen keinerlei Arten von Geheimnissen mehr. Natürlich verschwiegen sie der Crew, wer sie wirklich waren und dass mit ihrer Verwandtschaft, denn da waren sie sich Beide einig gewesen. Auch Whitebeard war der Meinung gewesen, dass es besser war, diese Information erstmal unter Verschluss zu halten. Alles lief gut, so schien es jedenfalls. „Ich soll WAS?“, schrie Carina schon fast und sah ihren Vater fassungslos an. Whitebeard lachte und wiederholte sich, obwohl er genau wusste, dass Carina ihn verstanden hatte. „Du sollst diesen Brief zum Roten Shanks bringen. Er und Falkenauge haben schon wieder auf einer Insel, die unter unserem Schutz steht, gekämpft und sie total verwüstet. Langsam reicht es.“ „Ich soll zu einem Kaiser gehen und ihm sozusagen mitteilen, dass er dir auf den Sack geht?“, rutschte er Carina raus und Whitebeard nickte amüsiert. „Ich bin im Arsch“, war das Nächste, was sie dachte. „Aber lass dir ruhig Zeit, es eilt nicht. Momentan ist sein Standort wahrscheinlich auf dieser Insel. Wenn du dich beeilst, kannst du in ca. 4 Tagen da sein.“ „Und wie ich mich beeilen werde“, dachte das Mädchen und nahm den Brief entgegen. Wenige Momente später war sie auch schon reisefertig, auch, wenn ihr ein bisschen mulmig zu mute war. „Vor Whitebeard hattest du doch auch keine Angst“, stellte Marco belustigt fest und Carina antwortete ihm, bissig wie immer natürlich: „Der beherrscht auch kein Haki, mit dem sein Gegenüber ohnmächtig wird.“ „Das wird dir schon nicht passieren, ich hab’s in seiner Gegenwart auch ausgehalten“, berichtete Ace und Carina seufzte. „Ja, das hoffe ich auch. Ich glaube, wenn mir das passieren würde, würde ich vor Scham sterben.“ Mehr oder weniger bereit sprang sie auf ihren Striker und machte sich auf den Weg. Das würde bestimmt spaßig werden. ^^ 5 Tage später ^^ Carina war angepisst, anders konnte man es nicht ausdrücken. Zuerst bekam sie diese beschissene Mission, dann brauchte sie einen ganzen Tag länger, als gedacht und jetzt, wo sie endlich auf dieser verfluchten Insel angekommen war, fand sie den Rothaarigen noch nicht einmal. Es war wie verhext. „Hätte er die Aufgabe nicht Marco oder sonst irgendwem aufbrummen können?“, murmelte sie und zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht. Genau in diesem Moment kam eine Person aus einem Haus und Carina rannte voll in sie rein. „Autsch … kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst, du seltendämlicher Idiot?“, fuhr sie den Mann an und richtete sich auf. Das Nächste, was sie sah, waren gelbe, zu Schlitzen verengte, Augen. Und ein riesiges Schwert. „Oh scheiße, das ist doch nicht etwa …“, dachte sie, doch die Frage beantwortete sich von selbst. „Dein Gesicht kommt mir bekannt vor“, sagte Falkenauge kalt und musterte Carina, der erst jetzt auffiel, dass ihr die Kapuze vom Gesicht gerutscht war. „Kann gar nicht sein, immerhin sehe ich dich zum ersten Mal“, sagte die Schwarzhaarige und Falkenauges Blick verfinsterte sich. „Vielleicht hätte ich ihn nicht duzen sollen“, dachte Carina und ging ein paar Schritte rückwärts. Falkenauge kramte währenddessen in seiner Tasche und blätterte anschließend einen Papierstapel durch, bis er anscheinend das gefunden hatte, wonach er gesucht hatte. Carina schluckte, als er ihren Steckbrief in die Höhe hielt, der schon etwas älter war. „Da seh ich noch voll kindlich aus. Ganz kurze Haare und von Weiblichkeit keine Spur. Die Ähnlichkeit ist trotzdem vorhanden. Verfluchter Mist!!“, dachte sie und trat noch einen Schritt zurück, als der Samurai sein Schwert zog. „Ich hab eigentlich nichts gegen euch Piraten, aber ich sollte der Weltregierung noch einmal einen großen Fisch bringen. Dein Kopfgeld ist zwar noch nicht hoch, aber du bist ein Mitglied der Whitebeard Piratenbande. Whitebeard wird alt, wenn er schon kleine Mädchen in seine Mannschaft aufnimmt.“ Auf Carinas Stirn bildete sich ein Wutkreuz. Das war eines der wenigen Dinge, die sie nicht ausstehen konnte. „Du siehst auch nicht gerade wie Superman aus“, rutschte es ihr raus und innerlich trat sie sich dafür. „Es ist ja wunderbar, dass Wut meine Zunge lockert, aber ich sollte lernen, dass zu kontrollieren!“, dachte sie genervt. Falkenauge schien auch nicht gerade erfreut zu sein, als Schwächling betitelt zu werden. Carina machte sich bereit zum Sprung, als sich plötzlich ein komisches Gefühl in ihrer Magengegend breit machte. Es war, als würde ein ungewöhnlicher Druck auf ihrem Körper liegen, an den sie sich gewöhnen musste. Plötzlich wurde sie durch eine Hand an eine warme Brust gedrückt und eine belustigte Männerstimme ertönte über ihr. „Na na, Falkenauge, greifst du jetzt schon wehrlose Mädchen an?“ „Wehrlos?“, dachte Carina empört, bevor sie sich ihrer Lage bewusst wurde. Eine Männerhand lag auf ihrer Schulter und ihr Kopf lag auf seiner Brust, die im Übrigen teilweise nackt war. Carina konnte förmlich spüren, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Der konnte was erleben!! Wütend riss sie sich los. „Was fällt dir eigentlich ein, du …“, die Worte blieben ihr, im wahrsten Sinne des Wortes, im Halse stecken. Der Mann vor ihr war fast zwei Köpfe größer als sie. Er trug ein weißes Hemd, dessen oberste Knöpfe geöffnet waren, darüber einen schwarzen Umhang und eine etwa knielange Hose mit einem merkwürdigen grünen Muster. Abgerundet wurde sein sommerliches Outfit durch braune Sandalen. An der Hüfte trug er ebenfalls die Scheide eines Schwertes befestigt. Sein Gesicht wurde von roten Haaren eingerahmt und sein linkes Auge zierten 3 Narben. Bei genaurem Hinsehen fiel ihr auf, dass sein linker Arm fehlte. „Das ist er“, dachte sie und atmete tief ein, denn der Druck war ihr immer noch unangenehm. „Das ist also Haki“, dachte sie und schluckte. „Stör mich nicht Shanks, ich mache nur meine Arbeit als Samurai“, erwiderte Falkenauge und Shanks grinste frech. „Und was hat das Kind damit zu tun?“, fragte er und jetzt platzte Carina endgültig der Kragen. „Auszeit“, knurrte sie regelrecht und jetzt lagen die Blicke von Shanks, zwei seiner Männer und der von Falkenauge auf ihr. „Erstens bin ich nicht klein, zweitens bin ich nicht wehrlos und drittens und ich sage das nur einmal, bin ich KEIN KIND!!“ Das sie gerade mit einem Kaiser und einem Samurai so respektlos redete, blendete sie getrost aus. Falkenauge seufzte und drehte sich von den Piraten weg. „Na schön, ich lasse sie noch mal davonkommen, aber nur, weil du mir auf die Nerven gehst. Muss eh zurück ins Marine Hauptquartier. Man sieht sich.“ Während Carina fassungslos zusah, wie Falkenauge sich aus dem Staub machte, wurde sie von den drei Verbliebenen gemustert. „Du bist entweder sehr dumm oder sehr mutig, wenn du so mit meinem Käpt’n redest“, sagte ein blonder Mann. „Ich würde sagen, ich bin beides“, antwortete sie und drehte sich halb zu den Männern um. Shanks grinste immer noch, dennoch lag ein verwunderter Ausdruck in seinen Augen. „Was wollte Falkenauge denn von dir?“, fragte er und das in einem Ton, mit dem man normalerweise ein Kleinkind ansprach. „Hast ihn doch gehört, er wollte nur seinen Job erledigen“, antwortete sie genervt und drehte ihren Kopf beleidigt von ihm weg. Die beiden Männer und der Kaiser erstarrten. Durch die Kopfdrehungen hatten sie einen direkten Blick in ihren Nacken. „Das gibt es nicht“, entfuhr es Yasopp und auch Shanks wirkte einen Moment sprachlos. „Du gehörst zu dem Alten?“ Damit machte er die Situation nicht gerade besser. „Mein Käpt’n hat auch einen Namen. Aber ja, ich gehöre zu Whitebeards Bande und soll dir eine Nachricht von ihm übergeben.“ Mit diesen Worten übergab sie Shanks den Brief, dieser nahm in verwundert entgegen und öffnete ihn mit steigendem Interesse. Seine Augen huschten über das Papier und sein Ausdruck wechselte von beleidigt, zu verwundert und schlussendlich zu belustigt. Dann lachte er und ließ den Brief sinken. „Der alte Langeweiler hat sich wirklich kein Stück verändert. Aber na schön, wenn er unbedingt will, dann tue ich ihm den Gefallen.“ Nun richteten sich seine Augen auf Carina, die auf eine Nachricht von dem Rothaarigen wartete. „Nun, dann würde ich mal sagen: Herzlich Willkommen!“, antwortete der Kaiser und Carina runzelte die Stirn. „Was soll das bitte heißen?“, fragte sie und Shanks zeigte ihr den Brief. Kurz überflog sie den Inhalt, der sich um Geschäfte zwischen den Kaisern drehte, dann kam ein dickes PS. PS: Ich werde dir Carina ein paar Wochen anvertrauen, sie soll mal was anderes sehen, als immer nur unser Schiff und ihre Arbeit als 2. Kommandant. Pass gut auf sie auf, sonst komm ich höchstpersönlich vorbei! Und falls er dir diesen Brief zeigt Carina, wünsche ich dir einen schönen Urlaub. Mit zittrigen Händen ließ sie den Brief sinken und musste sich für einen Moment sammeln. „Das glaub ich jetzt einfach nicht“, flüsterte sie fassungslos und sah erneut in das Gesicht eines frech grinsenden Rothaarigen. Konnte es wirklich noch schlimmer kommen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)