kyoosha - learning by doing von ivy-company (AoixKanon) ================================================================================ Kapitel 67: Wie man nach der richtigen Antwort sucht ---------------------------------------------------- Kapitel 67 Wie man nach der richtigen Antwort sucht Eine Stunde später fand sich Kanon mit den Anderen an der Bar wieder. Ihren Tisch hatten sie irgendwann aufgegeben. Hier waren sie einfach näher am Alkohol. Nachdem Reita die erste Runde ausgegeben hatte, hatte sich Teruki auf dieselbe Weise erkenntlich zeigen wollen und so ging es dann auch weiter. Kanon trank gerade den letzten Schluck von einem Drink, den Nao ihm spendiert hatte. Oder war die letzte Runde auf ihn selbst gegangen? Hatte er schon einen ausgegeben? „Entschuldige, kann ich kurz?“ Eine unbekannte Stimme riss Kanon aus seinen Gedanken und er erblickte einen jungen Mann vor sich, der ihn freundlich anlächelte. Sofort machte Kanon einen Schritt zur Seite und ließ den Anderen ebenfalls an die Bar treten, um sich etwas zu bestellen. Während der Fremde auf sein Getränk wartete, musterte dieser Kanon neugierig, was diesen leicht verunsicherte. Als sich ihre Blicke kurz trafen, lächelte der Kerl ihn freundlich an. „Du warst doch vorhin mal auf der Bühne, oder?“ Oh Gott. Was, wenn er sie erkannt hatte? Zögernd nickte Kanon und sah sich seinen Gesprächspartner, was der wohl gerade zu werden versuchte, auch ein wenig genauer an. Er sah für einen Japaner recht normal aus. Keine auffallende Haarfarbe oder Kleidung, aber ziemlich sanfte Gesichtszüge. Vielleicht ein bisschen jünger als Kanon selbst. Und er hatte wirklich eine tolle Ausstrahlung! Hätte der Bassist ihn auf der Straße getroffen, hätte er wahrscheinlich nicht gedacht, dass der Kerl in einer solchen Bar zwischen einem Haufen betrunkener Anzugmänner seine Freizeit verbrachte. Außer er war selbst Musiker und den Anschein hatte es nicht, denn weder war er auf der Bühne gewesen, noch hatte er ein Instrument dabei. „Ich hab dich spielen gehört, konnte nur leider nicht lange zugucken.“ Er nickte in die Richtung einer Tür und erklärte dann weiter. „Ich helf hier ab und zu aus, hinten in der Küche.“ Kanon gab einen überraschten Laut von sich. Das erklärte doch schon mal Einiges. „Jedenfalls… Es passiert nicht oft, dass jemand eine Zugabe geben darf.“ Als das Getränk des Fremden kam, warf dieser nur einen kurzen Blick darauf, beachtete es dann aber gar nicht weiter und fuhr unbeirrt fort. „Und ich find übrigens auch, dass du echt gut warst.“ „Danke.“ Jetzt konnte Kanon nicht anders als leicht verlegen zu lächeln. Erst als er wieder aufschaute, bemerkte er Teruki, von dem ihn der Fremde getrennt hatte und der ihn mit hochgezogener Augenbraue einen Seitenblick zuwarf, sich aber anschließend wieder Nao zuwandte, der auf der anderen Seite neben ihm stand. Und irgendwie fühlte sich Kanon plötzlich unwohl. Es war fast so, als würde er Aois Blicke in seinem Nacken spüren. Aber er unterhielt sich ja nur! Und er konnte den Typen ja nicht einfach so wegschicken. „Ich wollte auch immer ein Instrument spielen“, seufzte dieser jetzt. „Ich beneide dich! Bass spielen zu können wär schon toll. Ich glaub, ich hab sogar ein paar deiner Soli erkannt. Gazette, oder?“ „Kann schon sein“, antwortete Kanon wage und warf einen Seitenblick zu Kai und Reita, die das Gespräch inzwischen auch verfolgten und gerade ziemlich verängstigt wirkten. Verständlich. Schließlich waren sie zu dritt und konnten so auch am leichtesten entlarvt werden. Allerdings schienen die Anderen dem jungen Mann ziemlich egal zu sein. Stattdessen lächelte er jetzt Kanon strahlend an. „Ich wusste doch, dass es Gazette war“, meinte er stolz. „Und um ehrlich zu sein, fand ich dich sogar besser als das Original!“ Als Kanon diese Worte hörte, begann er laut zu lachen und alle Anspannung war plötzlich verflogen. Der Fremde hatte nicht Gazette entlarven, sondern ihm nur ein Kompliment machen wollen. Und was für ein schönes! Er sah zu Reita herüber, der dem Unbekannten einen Todesblick zuwarf und scheinbar von Kai beschwichtigt werden musste, um ihm nicht gleich an die Gurgel zu springen. „Hab ich was Falsches gesagt?“, fragte der junge Mann verunsichert, woraufhin Kanon nur seinen Kopf schüttelte und immer noch lachte. „Sag mal, darf ich dich auf ein Bier einladen?“ „Klar“, antwortete Kanon ohne zu zögern. Das Kompliment gerade hatte ihm den Jungen doch sympathisch gemacht. Außerdem erinnerte ihn das an die alten Zeiten, als An Cafe noch nicht so berühmt gewesen waren und in kleinen Clubs gespielt hatten. Damals war es normal gewesen, sich nach einen Gig von einem der Fans auf ein Bier einladen zu lassen und ein bisschen zu reden. Kanon vermisste die Zeit irgendwie. Und es war doch nichts Verwerfliches daran, die Gelegenheit auszunutzen und sich an diese Zeit zurückzuerinnern, oder? Während sie also ihr Bier tranken, begann der Bassist sich angenehm mit Ryu, seinem Gegenüber, zu unterhalten. Wobei vor allem Kanon redete. Er erzählte über seinen Bass und sein Equipment und worauf man beim Spielen alles achten musste. Der Andere hörte ihm neugierig zu und stellte ein paar Zwischenfragen, was Kanon signalisierte, dass er sich wirklich für das Thema interessierte. Irgendwann schien die Aufmerksamkeit des jungen Mannes jedoch abzudriften, denn er sah den Bassisten immer nur kurz in die Augen und begann dann nervös an seinem Bierdeckel zu spielen. „Kann ich dich mal etwas Persönliches fragen? Und ich hoffe, ich geh damit nicht zu weit, aber…“, Kanons Gegenüber kratzte sich verlegen am Hinterkopf, bevor er dann scheinbar doch den Mut aufbrachte, seinen Satz zu beenden. „Bist du eigentlich vergeben?“ Der Angesprochene war für einen Moment überrumpelt. Damit hatte er dann doch gar nicht gerechnet und das schien wohl auch Ryu bemerkt zu haben. „Tut mir leid, das war nicht gerade höflich…“ Unsicher starrte er weiter seinen Bierdeckel an. Irgendwie war es ja doch niedlich. Aber gleichzeitig kam ein Gefühl in Kanon auf, das er nicht mochte. Er wollte nicht an das Problem mit Aoi erinnert werden. „Ich muss nur gleich gehen und… naja…“ Während der Andere weitersprach, wandte sich der Bassist seinem Glas zu. Kanon wusste nicht, was er sagen sollte. Je länger er über die Frage nachdachte und je länger er schwieg, desto unangenehmer wurde ihm das Ganze. Die Stille kam ihm wie Minuten vor, dabei waren es sicher nur ein paar wenige Sekunden, in denen er Aoi, der noch immer neben ihm am Tresen stand, einen Seitenblick zuwarf. Der Gitarrist, Kai und Reita unterhielten sich mittlerweile aber nicht mehr. Aoi hielt sein Glas mit beiden Händen umschlossen. Ihre Blicke trafen sich. Und es fiel Kanon verdammt schwer, darin etwas zu lesen. Es kam ihm vor als wollte der Ältere etwas unterdrücken, was er aber eigentlich unbedingt sagen wollte. Als würde er sich krampfhaft zurückhalten müssen. Kanon wusste gar nicht, warum er Aoi angesehen hatte. Jetzt. Er wusste nicht, ob er wirklich seinen Blick gesucht hatte. Ob er seinem Blick hatte begegnen wollen. Er wusste gar nicht, was er mit dieser Aktion hatte bezwecken wollen. Und trotzdem war es ganz automatisch passiert. „Versteh schon…“, riss ihn Ryu plötzlich aus den Gedanken und man merkte deutlich, wie unangenehm und peinlich ihm das Ganze war. Aus einem Reflex heraus, schüttelte Kanon aber den Kopf. „Nein, bin ich nicht.“ Er war nicht vergeben. Das hieß nicht, dass er es nicht gerne wäre. Aber Fakt war, er war nicht vergeben. Und wenn er und Aoi sich noch so oft geküsst hatten. Wenn sie sich noch so oft in den Armen gelegen hatten. Vielleicht lag auch ein bisschen Trotz in seiner Antwort. Kanon wollte nichts mit Ryu anfangen. Er hatte nicht einmal daran gedacht, deshalb hatte ihn die Frage des Anderen auch so überrascht. In dieser Hinsicht galt seine volle Aufmerksamkeit Aoi. Aber was hätte er denn sonst sagen sollen? Wenn er in diesem Moment mit Ryu alleine gewesen wäre, hätte er ihm vielleicht die ehrliche Antwort gegeben, dass er zwar nicht vergeben, aber verliebt war. Doch unter den prüfenden Blicken der Anderen war wohl kaum der richtige Zeitpunkt, um seine Gefühlswelt preiszugeben. Und Kanon bezweifelte keine Sekunde, dass seine fünf Begleiter jedes Wort mitbekommen hatten. Er versuchte sich mit aller Gewalt davon abzuhalten, Aoi anzusehen. Auch wenn dessen Blick ihm wahrscheinlich einiges über die Gefühle des Gitarristen hätte sagen können, traute er sich nicht. Er wollte weder Verletztheit, noch Enttäuschung in Aois Augen sehen. Oder vielleicht sogar Teilnahmslosigkeit. Nur der Gedanke daran, löste in Kanons Magengegend ein ungutes Gefühl aus. Das Gefühl wurde allerdings noch schlimmer, als er Ryus strahlendes Gesicht sah. Sein Gegenüber zog nur grinsend einen Stift aus seiner Tasche und begann, etwas auf einen Bierdeckel zu schreiben, den er dann Kanon zu schob. Der Bassist musste sich den Untersetzer gar nicht anschauen. Er konnte ahnen, was darauf stand. Es war eine Telefonnummer. Eigentlich wollte Kanon den Deckel wieder seinem Besitzer zurückgeben. Er war nicht an Ryu interessiert und wollte ihn auch keinesfalls in dem Glauben lassen. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, meldete sich der Jüngere zu Wort: „Behalt ihn einfach, in Ordnung? Selbst wenn du mich nicht anrufst. Lass mich heute Abend mit der Hoffnung nach Hause gehen, dass du’s vielleicht doch machst.“ Kanon lächelte bei den Worten und nickte leicht. Er brachte es einfach nicht übers Herz dem sympathischen Jungen direkt eine Abfuhr zu geben. Außerdem hatte Ryu viel Mut bewiesen. Ihm waren die neugierigen Blicke von Kanons Begleitern sicher auch nicht entgangen und trotzdem hatte er eine Zurückweisung riskiert. Der Junge hatte damit mehr Mut bewiesen als Kanon und Aoi in den letzten Wochen hatten aufbringen können! Ryu schenkte ihm noch ein weiteres strahlendes Lächeln, bevor er seine Rechnung plus Kanons Bier zahlte und nach einer höflichen Verabschiedung in die Runde verschwand. Die Stimmung, als sie wieder unter sich waren, war ein wenig merkwürdig. Sie lachten nicht mehr so viel. Und Kanon spürte die Blicke der Anderen auf sich. Vor allem Teruki sah ihn unschlüssig an. Aber das war ja irgendwie auch kein Wunder. Er war schließlich derjenige, dem Kanon von seinem Kuss mit Aoi erzählt hatte. Und jetzt ließ er den Gitarristen einfach links liegen und plauderte munter mit einem Fremden, der ihm dann auch noch seine Nummer zusteckte? Andererseits… Er hatte sich nur mit Ryu unterhalten! Sonst war da doch absolut gar nichts gewesen. Sie stellten sich hier alle so an als hätte er sonst was mit dem Jungen getrieben. Und er hatte absolut keine Lust, dass ihr letzter Abend in so bedrückender Stimmung endete. Zum Glück bestätigten sich Kanons Befürchtungen nicht. Aoi schien das Ganze wohl zumindest momentan beiseite geschoben zu haben, denn sogar zwischen ihm und Kanon verschwand die gedrückte Stimmung mit der Zeit. Der Bassist war den Anderen wirklich dankbar, dass sie nicht noch weiter darauf rumgeritten waren. Selbst Reita hatte seine dummen Sprüche unterdrückt. Je später es wurde, desto mehr schien Ryu in Vergessenheit zu geraten. Die Stimmung stieg wieder. Sie lachten wieder miteinander. Es war so als hätte dieses Gespräch nie gegeben. Und obwohl es Kanons letzter Abend bei Reita und Aoi war, genoss er ihn wirklich sehr. Es war ja nicht so, dass sie nie wieder zusammen etwas trinken gehen würden. Außerdem wollte er auch gar nicht an seinen Auszug denken. Dafür war am nächsten Tag noch genug Zeit. _ Als Kanon am nächsten Morgen aufwachte, war sein erster Gedanke, dass er gar nicht hätte angenehmer aufwachen können. Aoi lag ihm zu gewandt und schlief wohl noch. Er hatte diesen niedlichen, kindlichen Ausdruck auf dem Gesicht, den Kanon nur bewundern konnte, wenn der Andere schlief. Ein Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Jüngeren und er dachte gar nicht daran, jetzt aufzustehen oder Aoi gar zu wecken! Es war wirklich ein schöner letzter Morgen. Kanon konnte nicht anders als seine Hand auszustrecken und über die sanften Gesichtszüge des Mannes neben ihm zu streicheln. Er wollte sich alles einprägen. Den Geruch. Dieses Bild. Das Gefühl. Natürlich hatte das zur Folge, dass sein Vorsatz, Aoi nicht zu wecken, zu Nichte gemacht wurde. Verschlafen öffnete der Ältere die Augen und ein liebevolles Lächeln legte sich auf seine Lippen als ihre Blicke sich trafen. „Morgen“, murmelte er leise und legte seine eigene Hand auf Kanons, die sich immer noch auf seiner Wange befand. Schmiegte sich ihr sogar leicht entgegen. „Morgen“, erwiderte der Jüngere lächelnd. Er wusste nicht, ob er schon je einen so unschuldigen und perfekten Augenblick erlebt hatte. Keine Sekunde später war das Gefühl schlagartig verschwunden und Kanon saß kerzengerade im Bett. Aus einem der Räume war gerade ein Geräusch gekommen, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Es folgten ähnliche Laute, was die Vermutung nahe brachte, dass der dritte Weltkrieg ausgebrochen war. Entweder das oder… „Reita“, grummelte Aoi verstimmt und erhob sich aus dem Bett. Kanon tat es ihm gleich. „Was machst du?“, rief Aoi aufgebracht, als er die Schlafzimmertür öffnete und Richtung Küche stampfte. „Wonach sieht’s denn aus? Ich wollte Frühstück machen!“, gab der Blonde gekränkt von sich. Zu Kanons Verwunderung stand der blonde Musiker tatsächlich in der Kochnische und die aufgerissenen Schränke deuteten darauf hin, dass er die Wahrheit sagte. Reita machte ihnen Frühstück? Das war ja etwas ganz Neues! Kanon war richtig gerührt von so viel Freundlichkeit. Scheinbar wusste auch Aoi kurzeitig nichts zu antworten und sie beide gingen weiter auf den Küchentisch zu, um zu sehen, was der Bassist nun vorbereitet hatte. Als sie dann jedoch vor dem Tisch standen, fand Aoi sehr schnell seine Stimme wieder. Und auch seine Wut schien zu ihm zurückgekehrt zu sein. „Wie laut kann man denn bitte sein, wenn man Müsli hinrichtet?“, bluffte er seinen Mitbewohner an, der darauf natürlich sofort etwas zu erwidern hatte. Ohne ein Wort zu sagen, setzte sich Kanon auf seinen Platz, nahm sich vom Müsli und beobachtete amüsiert seine beiden Streithähne, während er mit Frühstücken begann. Es war wirklich ein schöner letzter Morgen! Nachdem sich die beiden irgendwann beruhigt und zusammen gefrühstückt hatten, fanden sie sich alle vor dem Fernseher wieder. Kanon brachte es irgendwie nicht übers Herz, seine Sachen schon zu packen. Er wollte noch so viel Zeit wie möglich mit seinen beiden Mitbewohnern verbringen. Es kam ihm so verschwenderisch vor, die Zeit damit zu vergeuden, seine Sachen zusammenzusuchen. Teruki hatte ihm am Abend zuvor noch angeboten, dass er ihn abholen würde, weil sein Gepäck ja dann doch nicht ganz so leicht war. Eigentlich hatte Kanon darauf gehofft, dass Aoi sich einmischte und erklärte, dass er ihn nach Hause fahren würde. Aber das war nicht passiert, also hatte der Bassist das Angebot von seinem Leader angenommen. Vielleicht hatte es Aoi auch gar nicht mitbekommen, der hatte sich nämlich zu der Zeit mit Nao unterhalten. Aber so genau konnte es Kanon nicht sagen und er wollte sich auch keinen Kopf darüber machen. Also hatte er sich mit Teruki um vier Uhr verabredet. Nach einer letzten gemütlichen Runde Pizza konnte er sich aber nicht mehr vor dem Packen drücken. Es wurde immer später und als er schließlich wirklich damit anfing, seine Klamotten in seine Tasche zu packen, fühlte er sich immer schlechter. Er konnte sich noch so oft einreden, dass er nicht weit weg wohnte und Aoi sicher jederzeit treffen konnte. Aber es war einfach etwas anderes, wenn man nicht mehr zusammen aufstand und schlafenging. Der Gitarrist kam immer wieder in sein Zimmer, um ihm Kram aus der Küche oder dem Bad zu bringen, der noch Kanon gehörte, bis sich der Ältere irgendwann aufs Bett warf und einen Seufzer von sich gab. „Packen ist anstrengend!“ Als wäre das das Zeichen für eine Pause gewesen, ließ auch der Bassist seine Sachen liegen. streckte sich und gab dabei einen zustimmenden Laut von sich. Vielleicht lag es auch daran, dass er gar nicht packen wollte. „Ich hab aber auch das Gefühl, dass ich viel mehr Gepäck hab als bei meinem Einzug!“ Tatsächlich war die Tasche, die Kanon damals mitgebracht hatte schon lange voll. Inzwischen waren sie dazu übergegangen den Rest in Tüten zu verstauen, aber auch das schien kein Ende nehmen zu wollen. „Beklaust du uns etwa? Nicht, dass ich morgen aufstehe und die Wohnung ist leer“, meinte Aoi lachend. „Ich werd mir so ja schon einsam vorkommen.“ Kanon hatte ebenfalls leise gekichert, verstummte er allerdings, als er den letzten Satz hörte und sah zu Aoi. Der Ältere schenkte ihm ein trauriges Lächeln, welche der Jüngere ihm gerne aus dem Gesicht geküsste hätte. Stattdessen griff er nach Aois Hand und drückte sie einmal leicht, während er ihn aufmunternd anlächelte. Der traurige Gesichtsausdruck verwandelte sich in ein Grinsen, auch wenn die Traurigkeit nicht ganz die Augen des Älteren zu verlassen schien. Dennoch schwang sich der Gitarrist seufzend wieder hoch, um weiterzupacken. „Zurück zum Ernst des Lebens: Wem gehören diese Handtücher?“ Sie waren gerade dabei darüber zu diskutieren, wem welche CD gehörte (natürlich wollte jeder dem anderen den Besitz überlassen), als es leise an der Tür klopfte. Als sie sich umdrehten, stand Reita grinsend im Türrahmen. „Lässt du auch etwas hier oder nimmst du gleich unsere ganze Einrichtung mit?“ Kanon streckte dem Bassisten die Zunge raus, doch konnte nicht anders als zu lächeln. Auch Reitas Grinsen wurde ein Stück breiter. „Hast du kurz Zeit, Kleiner?“ „Klar.“ Kanon stand auf und folgte Reita ins Wohnzimmer. Allerdings nicht ohne Aoi noch einen strengen Blick zuzuwerfen, der diesen davon abhalten sollte, Kanon aus lauter Großzügigkeit seine gesamte CD-Sammlung einzupacken. ___ Vielen Dank fürs Lesen ^__^ und euch allen schöne Weihnachten!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)