kyoosha - learning by doing von ivy-company (AoixKanon) ================================================================================ Kapitel 66: Wie man eine Show abzieht ------------------------------------- Vielen lieben dank für eure kommis ^^ danke, dass ihr immer noch dabei seid ;D und viel spaß beim nächsten chap! so langsam aber sicher gehen wir aufs ende zu... ~~~ Kapitel 66 Wie man eine Show abzieht „Laut…“ Er zuckte jedoch zusammen, als er leises Gemurmel in die Stille hinein hörte. Da war ja noch jemand! Hiroto stand neben ihm und rieb sich die Augen. Er bot einen wirklich niedlichen Anblick mit seinen verwuschelten Haaren und dem verschlafenen Blick, dem er ihnen anschließend zuwarf. „Hm? Ruha is schon weg?“ Kanon konnte nicht anders als zu schmunzeln, als er das verschlafene Häufchen da neben sich betrachtete, das anscheinend keine Ahnung davon hatte, dass es mitten in einen Streit geplatzt war. „Ja, der ist schon weg und wir folgen jetzt seinem Beispiel“, meinte Ruki beim Aufstehen und zog dabei auch seinen protestierenden Freund auf die Beine. „Ich will aber weiter dabei zusehen, wie sich Reita und Aoi die Köpfe einschlagen! Wieso müssen wir denn jetzt schon gehen?“ „Weil wir mit aufräumen müssen, wenn wir nicht sofort abhauen“, teilte der Gazette-Sänger seinem Freund trocken mit. Miyavis Augen wurden plötzlich ganz groß und schon zog er Ruki Richtung Haustür. „Macht‘s gut, Jungs!“, rief der Solokünstler noch einmal und bevor irgendeiner der Anwesenden reagieren konnte, hatten er und sein Freund auch schon fluchtartig die Wohnung verlassen. „Das war ja so klar“, murmelte Aoi missmutig vor sich hin und widmete sich dann seinem Kaffee. Kanon beobachtete den Gitarristen aus dem Augenwinkel und fühlte sich immer unwohler. Sonst hatte Aoi morgens immer so gute Laune und redete bereits wie ein Wasserfall auf den Jüngeren ein. Heute sagte er gar nichts. Selbst als Hiroto sich auf Rukis freien Stuhl setzte und es tatsächlich schaffte mit offenem Mund darauf erneut einzuschlafen, verzog der Ältere keine Miene. Und Kanon bezweifelte stark, dass die schlechte Laune des Gitarristen nur von Miyavis und Rukis Flucht kam. „Wenn du übermorgen nicht mit mir spielen willst, musst du ja nicht“, presste Kanon dann irgendwann heraus und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. Er wollte Aoi zu nichts zwingen, auch wenn es ihm ziemlich weh tat, dass der Gitarrist so ungern mit ihm auftreten wollte. Etwas verwirrt starrte Aoi den Jüngeren an und öffnete schon seinen Mund, um zu antworten, doch schloss ihn dann wieder. Eine Weile sah er Kanon einfach nur nachdenklich an. Irgendwann schloss er dann kurz die Augen und ließ ein lautes Seufzen hören. „Hey Rei, willst du uns auch noch irgendein Lied aufdrücken oder haben wir ausnahmsweise auch mal Mitspracherecht?“, fragte Aoi dann laut Richtung Couch. Der Angesprochene hatte sich inzwischen nämlich zusammen mit Tora darauf gemütlich gemacht und zockte schon wieder an der Konsole. „Macht, was ihr wollt“, gab der Blonde nur kurz von sich. Aoi schien einen Augenblick um seine Fassung zu kämpfen und beschränkte sich darauf, den Rücken seines Mitbewohners mit einem Todesblick zu strafen. Als er sich dann allerdings wieder Kanon zuwandte, lag ein liebesvolles Lächeln auf seinen Lippen. „Dann sollten wir uns jetzt mal einen Song für unseren großen Auftritt aussuchen.“ ~~~ Kanon war merkwürdig angespannt, als sie die kleine Bar betraten. Reita sprach mit einem der Kellner, welcher ihnen einen kurzen Blick zuwarf und dann nickte, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmete. „Wir sollen uns irgendwo hinsetzen und warten, bis ihr dran seid. Nummer sieben seid ihr. Gleich spielt Nummer drei“, erklärte der Blonde, als er wieder zurückgekommen war. Schien ja alles relativ unkompliziert zu sein. Es war wirklich genau so wie Reita erzählt hatte. Eine Kneipe, in der sich Männer jeden Alters betranken und anschließend auf einer kleinen Bühne in der Ecke ihre mehr oder weniger ausgeprägten Musikkünste zum Besten gaben. Aoi nahm seufzend seine Sonnenbrille ab, die ihm ein wenig Anonymität verleihen sollte. Kanon hatte das schon am Eingang aufgegeben, als er gesehen hatte, in was für einen dunklen Keller es da runtergegangen war. Mit Sonnenbrille wäre er sonst wohl auch noch die Treppen runtergefallen! Außerdem bezweifelte er wirklich, dass sie hier groß jemand erkennen würde. Sie hatten wirklich beschlossen, sich nicht sonderlich aufzustylen und trugen eher Alltagskleidung. Gefolgt von Teruki, den sie schon zuvor getroffen hatten, setzten sie sich an einen Tisch an der Wand. Sie saßen so zwar relativ weit weg von der Bühne, hatten diese aber trotzdem gut im Blick. Und so konnten sie sich wenigstens relativ ungestört unterhalten. Kai hatte Aoi vor ein paar Minuten geschrieben, dass er und Nao sich ein wenig verspäten, aber auch demnächst da sein würden. Sie hatten sich gerade gesetzt und etwas zu trinken bestellt, als auch schon der nächste „Sänger“ auf die Bühne trat. Er probierte kurz das Mikro aus, was allerdings auch nicht sehr professionell aussah, sondern eher so als hätte er in irgendeiner Show mal gesehen, dass man das so vorher machen musste. Kanon fragte sich wirklich, wie Reita an diese Kneipe geraten war. Wenigstens konnte er sich hier nicht blamieren. Als der Hobbymusiker mit seinem Soundcheck durch war und zu singen begann, verzogen Aoi und er gleichzeitig das Gesicht. Wahrscheinlich war es ganz gut, dass sie keinen Sänger dabei hatten. Ruki hätte sicherlich versucht dem Kerl die Stimmbänder rauszureißen. Bevor Kanons Gehirn ein passendes Bild zu dieser These formen konnte, kamen glücklicherweise schon Kai und Nao um die Ecke. Nachdem die beiden die Runde begrüßt und sich gesetzt hatten, überreichte der Gazette-Leader seinem Freund und Teruki einen Stapel Papiere. Einen weiteren legte er vor sich selbst ab. „Was ist denn das?“, wollte Kanon neugierig wissen und versuchte einen Blick auf die Blätter zu erhaschen, die alle im oberen Eck zusammengeheftet waren. „Dein Bewertungsbogen“, gab Kai von sich, als wäre dies das Selbstverständlichste der Welt. Erst als er Kanons erschrockenen Gesichtsausdruck sah, erklärte er weiter: „Wenn ich schon ohne gefragt zu werden als Jurymitglied abgestempelt werde, will ich die Aufgabe wenigstens auch richtig erledigen!“ „Kleiner Perfektionist“, schmunzelte Nao liebevoll und gab seinem Freund einen Kuss auf die Wange. Kanon fand Kais Idee weitaus weniger charmant als Nao. Mit einem Bewertungsbogen hatte er jetzt nicht gerechnet. Und auch noch mit so vielen Seiten! Er beugte sich zu Teruki rüber, der gerade dabei war den Bogen zu überfliegen. Als dieser Kanons Versuch allerdings bemerkte, versteckte er die Zettel sofort hinter seinem Rücken. „Das hättest du wohl gern! Leg du einfach einen guten Auftritt hin und überlass den Rest den Profis.“ Mit verschränkten Armen lehnte sich Kanon an seinen Stuhl und beobachtete weiter die Show. So hatte er sich seinen letzten Abend mit Aoi wirklich nicht vorgestellt. Keine halbe Stunde später standen Aoi und er selbst auf der kleinen Bühne und bereiteten sich auf ihren Auftritt vor. Kanon war über die recht gute Qualität der Verstärker doch etwas verwundert, aber nahm das gerne hin. Wenn er schon bewertet wurde, dann wollte er wenigstens die bestmöglichen Bedingungen haben. Als er mit dem Soundcheck fertig war, hob er den Blick und ließ ihn durch den Raum schweifen. Der Geräuschpegel war ziemlich hoch, weil zum Einen noch Musik im Hintergrund gespielt wurde und zum Anderen weil sich die Gäste lautstark unterhielten. Es schien sich absolut niemand für sie zu interessieren. Sogar Reita, Kai, Teruki und Nao diskutierten über ihren Fragebögen und beachteten sie nicht. Eine Tatsache, die in Kanon irgendwie den Ehrgeiz weckte. Sie würden diesen müden Haufen schon wachrütteln! Schließlich sollten die zwei Tage intensive Probe ja auch nicht umsonst gewesen sein! Nachdem Aoi auch sein Zeichen gegeben und ihm noch einmal einen aufmunternden und zugleich kampfeslustigen Blick zugeworfen hatte, kündigte einer der Kellner sie als „Nummer sieben“ an und wandte sich dann wieder gleichgültig der Bar zu. Ein paar Leute blickten auf, aber der Geräuschpegel senkte sich nur minimal. Es war seltsam, nur eine Nummer zu tragen. Das Gefühl, auf der Bühne zu stehen und nicht erkannt zu werden, hatte Kanon jetzt schon einige Zeit nicht mehr gehabt. Ob es Aoi wohl genauso ging? „Bereit?“, fragte ihn dieser jetzt und der Bassist nickte. Sie würden den Leuten hier schon zeigen, was es hieß, Musik zu machen! Das Adrenalin floss durch seine Adern, als er die Saiten unter seinen Fingern anschlug. Der tiefe Ton seines Basses klang durch den Raum und gab ihm ein Gefühl von Sicherheit. Es war immer so. Sobald er die Saiten anschlug, fühlte er sich in seinem Element, ganz egal wo er war. Nach einem kurzen Basssolo setzte auch schon die Gitarre ein. Aois Gitarre. Allein deren Klang gab ihm noch einmal einen ganz neuen Adrenalinschub. Sie heizte ihm zusätzlich ein. Und dass Aoi neben ihm stand, zusammen mit ihm auf der Bühne, gab ihm noch mehr Sicherheit. Vielleicht würde es ja doch ein schöner letzter Abend werden. Sie hatten sich ziemlich viele Gedanken darüber gemacht, was sie spielen sollten, und hatten sich letztendlich für ein Medley entschieden, welches größtenteils aus Basssoli aus Gazette und AnCafe – Songs bestand. Aois Aufgabe war vor allem eine möglichst gute Überleitung zu schaffen. Natürlich hätten sie einfach einen Song auswählen und diesen spielen können, aber dann hatte Kanon doch der Ehrgeiz gepackt. Er wollte zeigen, dass er etwas drauf hatte! Und es machte ihm sogar Spaß! Je mehr sie spielten, desto lockerer wurde er und desto selbstverständlicher war es für ihn auch, sich zu der Musik zu bewegen. Schon während dem dritten Solo traute er sich ganz nach vorne an die Bühne zu gehen und Reita im Publikum provozierend anzuschauen, während er begann sich rhythmisch zu seinem „Miseinen“-Part zu bewegen. Er konnte sehen, wie der Blonde ihn überrascht anstarrte, was ihn aber auch nicht weiter verwunderte. Reita hatte gemeint, er wolle dass die Performance auch für ihn eine Überraschung ist und hatte sich die letzten zwei Tage nur wenig blicken lassen. Umso mehr freute sich Kanon, als der Blonde mit dem verwunderten Starren aufhörte und stattdessen auflachte. Sogar ein Jubelruf war von ihm zu hören, woraufhin der Rest des Tisches es ihm gleich machten. Davon angespornt drehte sich Kanon einem der Bararbeiter zu, der diesen Abend scheinbar dafür zuständig war auf die Bühne aufzupassen. Der Bassist machte in seine Richtung eine Bewegung, um ihm klar zu machen, dass er die Lautstärke hochdrehen sollte. Er wollte dass diese faulen Idioten endlich mit ihren Gesprächen aufhörten und ihm seine Aufmerksamkeit schenkten. Er lieferte hier gerade schließlich eine tolle Show ab und da wollte er auch Publikum! Und tatsächlich hatte der Kerl ihn nicht nur verstanden, sondern es wirklich auch geschafft, den Lautstärkeregler hochzudrehen. Und das nicht zu knapp. Kanon zupfte eine seiner Saiten an und stellte zufrieden fest, wie der dunkle Klang seines Basses die ganze Bar erfüllte. Und die Gespräche hörten schlagartig auf. Eine Stimme fragte in Kanon, ob es nicht schrecklich unhöflich sei diese ganzen Leute bei ihren Unterhaltungen zu stören, doch die Stimme war sehr weit weg. Er genoss die Blicke. Die Verwunderten. Die Neugierigen. Und sogar die Wütenden. Er stellte sich breitbeinig in die Mitte der Bühne und faste mit einer schnellen Bewegung einmal fest um das Griffbrett seines Instrumentes. Der Ton verstummte. Ein Lächeln schlich sich auf Kanons Lippen. Er würde denen schon zeigen, dass seine Unterbrechung mehr als nur berechtigt war. Als er sich triumphierend zu Aoi umdrehte, kam er fast einen Augenblick aus dem Takt. Der Ältere stand da und grinste ihn an, während er seine Basssoli auf der Gitarre begleitete. Verhalten bewegte er sich zur Musik. Vielleicht um Kanon nicht die Show zu stehlen? Aber trotzdem passte es perfekt. Er sah umwerfend aus. Selbst mit nur wirklich verhaltenem Make-up war dieser Mensch einer der schönsten, die Kanon je in seinem Leben gesehen hatte. Vor allem jetzt, wo Aoi ihn so gut gelaunt ansah und anscheinend wirklich Spaß hatte. Fröhlichkeit stand ihm wirklich unglaublich gut! Es dauerte ein paar Sekunden, bis er wieder ganz klar denken konnte. Dann nickte ihm Kanon zu, er solle doch zu ihm nach vorne kommen. Er war schließlich nicht als Solokünstler hier! Tatsächlich kam Aoi seiner Aufforderung nach und war einen Augenblick später schon neben ihm. Es fühlte sich so gut an! Die Blicke, die Saiten unter seinen Fingern und Aoi neben ihm. Kanon hatte vergessen, dass das hier seine „Abschlussprüfung“ war. Er hatte einfach nur Spaß. Ihr Medley neigte sich dem Ende zu und ehe er sichs versah, hatte Kanon schon die letzten Töne gespielt. Der Nachklang von Gitarre und Bass klangen gerade aus, als die ersten anfingen zu klatschen. Irgendwo jubelte jemand und Kanon glaubte Reitas Stimme erkennen zu können, in die noch ein paar andere mit einfielen. Es war ein tolles Gefühl. Freude und Stolz. Fast so als würde er wirklich auf einer großen Bühne mit einer Menge von Fans stehen. Der Unterschied war, dass hier zwar um einiges weniger Menschen anwesend waren und der Beifall darum auch verhaltener ausfiel, dafür waren in dieser kleinen Kneipe Menschen, die den Namen An Cafe wahrscheinlich noch nicht einmal gehört hatten! Und unter diesen Umständen war der Beifall mehr als zufriedenstellend. Glücklich grinste er Aoi an, der nicht weniger fröhlich zurücksah und ihm triumphierend zuzwinkerte. Na wenn ihren Leadern das nicht genügte, dann wusste er auch nicht weiter! Als sie sich gerade artig verbeugten, sah Kanon aus den Augenwinkeln, wie der Kellner von zuvor zu ihnen kam und ihm ein „Ihr könnt nochwas spielen“ ins Ohr murmelte. Sofort schlich sich ein Grinsen auf das Gesicht des Bassisten und er sah zu Aoi herüber, der ihm nur lächelnd zunickte. Schließlich gehörte es zum guten Ton seinem Publikum eine Zugabe zu gewähren! Schon nach kurzer Absprache hatten sich die beiden Künstler auf „Anata no tame no kono inochi“ geeinigt. Eigentlich eine ziemlich unpassende Wahl, da Kanon das Stück noch nicht oft genug gespielt hatte, um es wirklich zu beherrschen. Aber das war ihm egal. Er wollte das Lied spielen und das würde er auch tun. Den Rest würde er eben improvisieren. Letztendlich hatte das von ihnen gespielte Stück nur sehr wenig mit dem Original gemein. Irgendwann hatte es auch Aoi aufgegeben und begann zusammen mit Kanon wild zu improvisieren. Und das klappte sogar ziemlich gut. Natürlich ging auch immer wieder etwas schief. Nicht jeder Akkord hörte sich so perfekt an, wie er klingen sollte und bei einer ziemlich wilden Drehung hatte es Kanon dann noch auf den Hintern gehauen. Aber das alles machte ihm nichts aus. Er hatte Spaß. Und dem Gegröle der Kneipengäste nach, ging es denen ähnlich. Vielleicht lief das auf der Bühne ja wirklich so ab. Vielleicht musste man seinem Publikum nur zeigen, dass man selbst Spaß hatte und diese hatten dann auch welchen? Kanons Blick wanderte zu Aoi, der gerade versuchte gegen einen Lackkrampf anzukämpfen und weiter Gitarre zu spielen. Ihre Blicke trafen sich und sie hielten den Augenkontakt eine Weile. Vielleicht musste man ja manchmal einfach nur seine Gefühle ehrlich zeigen und man bekam ehrliche Gefühle zurück. __ Immer noch lachend schleppten sich die beiden Musiker von der Bühne. Aois Arm lag um Kanons Schulter, während der Jüngere sich an ihm festhielt damit er nicht umkippte und am Ende völlig einer Lachattacke verfiel. Als sie dann allerdings ihren Tisch erreichten, hatte sich Kanon schnell beruhigt. Der Anblick schaffte es sogar sein Hochgefühl zu verdrängen und Unsicherheit in ihm auszulösen. Kai, Nao, Teruki und Reita klatschten nicht als Aoi und Kanon bei ihnen ankamen. Sie grölten auch nicht oder umarmten sie überschwänglich. Kein Lächeln. Nicht einmal ein Blick! Stattdessen steckten die vier ihre Köpfe wie bei einer Krisensitzung zusammen und ignorierten die Neuankömmlinge komplett. Erst als Kanon seinen Bass abstellte und sich geschafft neben Teruki auf die Polster fallen ließ, drehte sich dieser zu ihm um und machte anschließend auch die anderen tuschelnden Bandleader und Reita auf sie aufmerksam. „Und? Was sagt ihr?“, grinste Aoi die vier selbstsicher an. Und als Kanon den Gitarristen so bei seiner Freude betrachtete, die durch den Anblick der tuschelnden Leader wohl um keinen Funken getrübt worden war, kam in ihm auch ein kleines Hochgefühl zurück. Eigentlich war es doch völlig egal, was die Anderen sagten! Es hatte ihnen Spaß gemacht. Es hatte dem Publikum Spaß gemacht, von denen ihnen immer noch der Eine oder Andere einen anerkennenden Blick zuwarf. Und selbst wenn es Kai, Reita, Nao und Teruki wirklich nicht gefallen hatte, dann hatte Kanon immer noch die Möglichkeit, es ihnen auf einen ihrer nächsten Lives zu beweisen! „Also…“, ergriff Kai das Wort. Anscheinend der Leader unter den Leadern. Er hielt einen der Zettel hoch, die vorher ausgeteilt wurden. Kanon konnte erkennen, dass die ersten zwei Kreuzchen gemacht und drei Zeilen ausgefüllt worden waren. Der Rest war unberührt. „Ums kurz zu machen: Wir waren zu abgelenkt, um Zettel auszufüllen.“ Auch die Fragebogen der Anderen waren nicht sehr viel ausgefüllter. Reita hatte anscheinend nicht mal angefangen. „Ihr ward klasse!“ Es schien so als hätten sie sie noch ein bisschen länger hinhalten wollen, aber Nao konnte sein Grinsen nicht unterdrücken. Auch Reita musste schließlich seinen Kommentar dazu abgeben. „Für meinen Geschmack zwar sehr viel Improvisation…“ „Aber es macht doch einen guten Musiker aus, Fehler zu überspielen. Ich wette, niemand hier hat bemerkt, dass auch nur ein Ton nicht so geplant war“, kam ihnen Kai zur Hilfe und zwinkerte Kanon freundschaftlich zu. Das war doch fast schon mehr, als dieser erwartet hatte! Es schien ganz so, als hätten sie die „Jury“ wirklich überzeugt! „Bestanden“, grinste Teruki schließlich und wuschelte Kanon lachend durch die Haare. „Und wem habt ihr Kanons Entwicklung zu verdanken?“, hakte Reita grinsend nach, woraufhin Kai nur die Augen verdrehte. Trotzdem schien der Drummer das Gefühl zu haben, dass der Blonde dieses Mal eine Antwort verdiente. „Ja, Rei. Scheinbar hast du es zwischen deinen gemeinen Quälereien tatsächlich irgendwie geschafft, Kanon etwas beizubringen“, gab Kai zu, woraufhin Reita ein lautes „Hah!“ hören ließ. Kanon verkniff sich jedes Kommentar. Er wollte die Stimmung nicht durch eine Diskussion über das Thema vermiesen, ob der Blonde ihm wirklich etwas beigebracht hatte oder nicht. „Auf das Ergebnis kannst du wirklich stolz sein“, meinte Nao zu dem Gazette-Bassisten und zwinkerte Kanon dabei zu, sodass dieser leicht rot wurde. „Bin ich ja auch!“, gab Reita freudestrahlend von sich, was endgültig dazu führte, dass Kanon rot anlief. So etwas hatte der andere Bassist ja noch nie über ihn gesagt! Doch bevor Kanon genauer darüber nachdenken konnte, war der Blonde aufgesprungen und verkündete grinsend „Und zur Feier des Tages geht die nächste Runde auf mich!“, was durch lauten Beifall der Anderen kommentiert wurde. Auch Kanon stimmte sofort lachend mit ein. Gedanken konnte er sich auch wann anders machen. Jetzt wollte er sich erst einmal feiern lassen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)