kyoosha - learning by doing von ivy-company (AoixKanon) ================================================================================ Kapitel 20: Wie man sich ein bisschen amüsiert ---------------------------------------------- so.. kommen wir mal wieder zu einem kapitel a la: Kanon und Aoi allein zu haus xD wir wünschen viel spaß beim lesen ^__^ __________________ Kapitel 20 Wie man sich ein bisschen amüsiert Am nächsten Tag schien Reita wieder ganz der Alte zu sein. Kanon wusste nicht recht, ob er sich über diese Entwicklung freuen sollte. Als er dem Blonden allerdings auf reichliches Nachfragen mitteilte, dass seine Band meinte, seine Fähigkeiten hätten sich seit seinem Umzug verbessert, hatte er seine Antwort. Er wünschte es Reita zwar nicht traurig zu sein, aber ein bisschen weniger von dieser Selbstsicherheit würde ihm garantiert auch nicht schaden. Den ganzen Tag über prahlte der Ältere damit, dass sogar andere Kanons Fortschritte bemerkt hatten – dank ihm natürlich – was dem Schwarzhaarigen ein paar Mal schier zur Verzweiflung brachte. „Bin heut Abend weg“, erwähnte Reita irgendwann zusammenhangslos, während sie abends am Tisch saßen und zusammen aßen. Etwas, was nicht sehr oft vorkam. Aber weil sie den Tag über nicht viel zu tun und deshalb Zeit gehabt hatten, hatte Kanon vorgeschlagen, mal wieder zu kochen. Der Blonde hatte mittlerweile wohl auch bemerkt, dass so etwas nur noch selten vorkommen würde, sobald der Jüngste wieder ausgezogen war, deshalb war er an diesen Abenden seltsamer Weise nie beschäftigt, sondern saß brav mit am Tisch. „Wohin geht’s?“ Aoi schob sich ein Stück Hühnchen in den Mund „Ach, mal sehen. Weiß nicht so genau.“ Der Angesprochene zuckte mit den Schultern, während er aufstand und sich noch eine Ladung Reis aus dem Reiskochen holte. „Hab auch keine Ahnung, wen Tora und Saga noch mitbringen. Aber wird wohl später, schätz ich.“ Kanons erster Gedanke dabei war, dass er mit Aoi den Abend über alleine war. Und dass er keine Angst haben musste, dass Reita irgendwann dazwischenplatzte. Denn wenn es „später“ wurde und er mit den beiden von alice nine weg war, dann bedeutete das, dass sie sich maßlos betranken und er wirklich erst in den Morgenstunden nach Hause kommen würde. Reita war schneller weg als Kanon gucken konnte. Was wahrscheinlich daran lag, dass er sich vor dem Abwasch drücken wollte und sein Treffen als Vorwand dafür nahm. Wie der Jüngere nämlich von Aoi erfuhr, trafen sie sich nie vor zehn und die Uhr am Herd zeigte gerade mal acht. Aber Kanon störte es nicht. Er war froh, dass von dem anderen Reita von gestern nichts mehr übrig war und er ganz normal weg ging, um Spaß zu haben. Und außerdem war er gern mit Aoi alleine. Auch wenn er irgendwie das Gefühl hatte, dass der Abend anders werden würde als die vorigen, die sie alleine verbracht hatten. Eine Weile spülten sie noch stumm ab, bis Aoi dann die Stille durchbrach: „Wie wär’s wenn wir uns auch mal ein bisschen amüsieren und was trinken? Was Reita und Tora können, können wir schon lange!“ „Haben wir denn etwas anderes als Bier im Haus?“, fragte Kanon skeptisch, woraufhin Aoi wissend lächelte. Statt zu antworten legte er den Schwamm zur Seite und öffnete die Schranktür neben der Spüle. Der Jüngere staunte nicht schlecht. Er hatte gedacht, er hätte schon jeden der Küchenschränke einmal durchwühlt, weil ihm beim Kochen immer wieder Sachen gefehlt hatten und seine Gastgeber ihm auch nie hatten sagen können, wo sich das Gesuchte befand. Aber an diesen Schrank hätte er sich wohl erinnert! Der kleine Raum war vollgestopft mit lauter verschieden Alkoholflaschen. „Der Kühlschrank immer nur halb gefüllt, aber Alkohol in Massen!“, meinte Kanon neckend, was den Gitarristen zum Lachen brachte. „Sei froh! Seitdem du da bist, gehe ich um einiges regelmäßiger Lebensmittel einkaufen!“ Kanon seufzte bei der Antwort theatralisch auf. „Du bist so gut zu mir!“ „Klar! Für dich nur das Beste!“ Einen Moment grinsten die beiden sich nur an. Kanon liebte die kleinen Neckereien mit dem Älteren. Obwohl er zugeben musste, dass es sich schon fast wie flirten anhörten. Natürlich nur für Außenstehende! Er wusste ja, dass Aoi nicht mit ihm flirtete. Und er auch nicht mit Aoi! „Und? Was hältst du von meinem Vorschlag?“ Der Bassist wusste kurz nicht, was sein Gegenüber genau meinte, bis er dann wieder in die offene Schranktür sah. „Ähm…klar.“ Der Ältere strahlte bei Kanons Antwort übers ganze Gesicht. Bei diesem Lächeln hätte Kanon wohl allem zugestimmt! Als Aoi dann anfing den Schrankinhalt auf den Küchentisch zu stellen, fragte er sich allerdings, ob Aois Gabe ihn zu beeinflussen wirklich so positiv war. Es war wirklich viel Alkohol! Und er war viel Alkohol nicht gewohnt! Klar gingen sie öfters mal einen Trinken, aber das hier sah eher danach aus, als wollte der Gitarrist ein Saufgelage veranstalten und ihn später aus dem Klo ziehen! „Erstmal ein Bier?“ Aoi streckte ihm eine schon geöffnete Flasche davon entgegen, die Kanon dankend und auch erleichtert annahm. Wenigstens würden sie es langsam angehen lassen. Beim Trinken. Der Ältere warf sich auf die Couch und streckte sich erstmal. „Aber nicht dass du einschläfst!“, warnte Kanon und schlenderte grinsend zu ihm rüber, um sich dann ebenfalls auf das Sofa fallen zu lassen. „Damit du den ganzen Alkohol für dich hast?“, antwortete ihm Aoi lachend und rappelte sich wieder etwas auf, um nach der Fernbedienung zu greifen und einen Musiksender einzuschalten. „Das hättest du wohl gern!“ „Ich hab heut für euch gekocht! Da wär das als Belohnung doch drin oder?“ Kanon nahm einen Schluck vom Bier und merkte, wie seine Laune stieg. Dass das schon vom Bier kam, bezweifelte er allerdings. „Eine Belohnung wünscht der feine Herr also auch noch! Neben der kostenlosen Unterkunft und den professionellen Trainingsstunden von dem von sich am meisten überzeugtesten Bassisten auf der ganzen Welt!“ Kanon antwortete mit einem Lachen. Schließlich hatte Aoi ja Recht. Das Kochen war letztendlich wohl so etwas wie ein kleines Dankeschön für die Mühe, die sich die beiden mit ihm gaben. Vor vielleicht zwei Wochen hätte er jetzt wohl wieder sofort ein schlechtes Gewissen bekommen, aber das hatte ihm Aoi gründlich ausgeredet. „Hat Reita dich eigentlich auch so behandelt, wenn er nicht mit dir zufrieden war?“ „Hm… Am Anfang hat ers versucht, aber ich hab ihn immer angefahren und deshalb hat er ziemlich schnell damit aufgehört.“ „Aber dann streitet ihr doch auch oft, oder? Wieso seid ihr dann überhaupt zusammengezogen?“ „Ich glaube, Reita braucht jemanden, der ihm Grenzen setzt. Zwar jemanden, der ihn akzeptiert, wie er ist, aber der ihm nicht alles durchgehen lässt.“ Plötzlich lachte Aoi. „Oh man, das klingt ja fast wie in einer Beziehung!“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, hörte er auf zu lachen. „Nicht, dass ich eine Beziehung mit Reita führen würde!“, erklärte er hastig. „Der ist überhaupt nicht mein Typ. Du bist… ähm…“ Aois Erklärung geriet ins Stocken und endete damit, dass er den Mund öffnete und wieder zumachte ohne etwas zu sagen. Kanon beobachtete seinen Gegenüber belustigt, der jetzt aussah wie ein Fisch auf dem Trockenen. Zwar hätte er gerne noch das Ende des Satzes gehört, weil er sich nicht wirklich denken konnte, was Aoi ihm hatte sagen wollen, aber wenigstens wusste er jetzt, dass der Ältere wohl tatsächlich auf Männer stand. Nicht, dass das irgendeinen Unterschied machen würde. Es war schließlich egal, welche Sexualität seine Freunde hatten! Kanon beschloss den Gedankengang an der Stelle zu beenden und nahm nochmal einen großen Schluck von seinem Bier. Dabei wanderte sein Blick vom immer noch ein bisschen verlegenen Aoi zum Fernseher. „Guck mal! Die kenn ich.“ Bei Kanons Ausruf blickte auch Aoi zum Bildschirm, auf dem gerade das PV zu Gazettes „Regret“ zu sehen war. Der Bassist musste bei dem Anblick lachen. Der Ältere war wirklich so in Gedanken gewesen, dass er sein eigenes Lied nicht bemerkt hatte! „Ich hab gehört, die sollen gut sein“, meinte Kanon grinsend, um den Älteren ein bisschen aus der Reserve zu locken. Als dieser jetzt sein Grinsen erwiderte, wusste er, dass er es auch geschafft hatte. „Hab ich auch gehört. Und der Gitarrist soll echt toll sein.“ Kanon nickte zustimmend. „Auf den steh ich total. Der ist echt heiß. Du meinst doch diesen ‚Uruha‘ oder?“ Der Bassist begann bei Aois empörten Gesichtsausdruck lautstark zu lachen, woraufhin ihn der Ältere leichte in die Seite knuffte. „Unglaublich wie frech die heutige Jugend geworden ist. Meine Antwort auf diese Unverschämtheit bekommst du, wenn ein PV von euch läuft!“ Die nächste Stunde verbrachten sie damit, vor dem Fernseher zu sitzen und auf ein PV von An Cafe zu warten. Das Vorhaben geriet aber immer mehr in Vergessenheit, als sie damit anfingen, die gezeigten Bands auseinanderzunehmen. „Ich frag mich jedes Mal, wenn ich das PV sehe, ob sich alice nine in Wirklichkeit am Tag vor dem Dreh die Birne weggesoffen haben, sodass sie einen Ersatz nehmen mussten“, meinte Aoi Kopf schüttelnd, als Yami ni chiru sakura lief. „Ich mein… Schau sie dir mal an! Und schau sie dir heute an! Vor allem Tora!“ Er deutete jetzt lachend auf den langhaarigen, wirklich merkwürdigen Gitarristen. Kanon sah auf den Bildschirm und musste dem anderen Recht geben. Unglaublich, wie sehr sich die Band innerhalb von zweieinhalb Jahren verändert hatte! Wirklich lachen musste er allerdings erst, als das Video zu Ende ging und plötzlich die ersten Takte von Sentimental na onigokko zu hören waren. „Guck mal!“ Der Bassist deutete auf den Bildschirm, auf dem gerade Aoi zu sehen war. „Schau dir mal die an! Vor allem den Gitarrist! Sehr seltsamer Style.“ Der Angesprochene nickte. „Stimmt. Uruha war schon immer seltsam.“ Dafür boxte ihn der Jüngere lachend in den Oberarm. „Hey, klau nicht meine Strategie!“ „Solltest ein Patent drauf anmelden“, grinste Aoi nur zurück und nahm eine der Alkoholflaschen vom Tisch, um ihre Gläser noch mal aufzufüllen. Kanon fühlte sich gut. Er wusste nicht genau, ob es am Alkohol lag, dass er so gut drauf war, oder an der Tatsache, dass er neben Aoi saß und sie so viel Spaß hatten – auch wenn andere Bands insgeheim darunter leiden mussten. Ein An Cafe PV war in der letzten Stunde zum Glück noch nicht gelaufen, aber wahrscheinlich würde er sich auch nicht sonderlich darüber aufregen, wenn es dazu kam und sie seine eigene Band einmal gründlich durch den Kakao zogen. Dafür ging es ihm gerade viel zu gut. Er beobachtete Aoi dabei, wie er den Alkohol mischte. Kanon mochte das fröhliche Grinsen auf dessen Lippen. Die aufmerksamen Augen, die die Flüssigkeit betrachteten. Die Haarsträhnen, die ihm dabei ins Gesicht fielen. Schlagartig wandte der Bassist den Blick von Aoi ab und starrte auf den Bildschirm. Er musste seine Gedankengänge besser kontrollieren. Natürlich mochte und bewunderte er den Älteren. Und zwar seit dem Moment seines Einzugs von Tag zu Tag mehr. Daran war ja nichts auszusetzen. Aber das grenzte so langsam ja schon an Schwärmerei! „Alles klar bei dir?“, hörte er eine besorgte Stimme neben sich, was ihn zum Lächeln brachte. Er fand es immer so rührend wenn sich Aoi um ihn sorgte. „Alles in Ordnung. Ich war nur ein bisschen in Gedanken, aber jetzt bin ich wieder voll da.“ „Na dann.“ Der Ältere überreichte ihm grinsend eines der vollen Gläser, woraufhin sie sich wieder dem Musiksender zuwendeten. Schnell hatten sie das Gespräch wieder aufgenommen und alle unerwünschten Gedanken waren vergessen. Oder zumindest nach hinten geschoben worden. Kanons Laune wurde immer besser, was wohl nicht nur an der guten Gesellschaft lag, sondern auch an den unterschiedlichen Alkoholsorten, die sie nun jede einzeln probierten. Nach einem besonders fiesen Schnaps, den anscheinend Uruha irgendwann einmal angeschleppt hatte, merkte Kanon, wie seine Augenlieder langsam schwerer wurden. Er seufzte. Meistens fand er ja die Eigenheit seines Körpers auf zu viel Alkohol mit Schlaf zu reagieren ziemlich nützlich. So konnte er wenigstens nicht zu viel Unsinn anstellen, bei dem er am nächsten Tag dann nur beschämt den Kopf schütteln konnte. Heute allerdings verfluchte er diese Eigenschaft. Er hätte gerne noch weiter mit Aoi über Bands hergezogen. Auch ruhig ohne weiteren Alkohol! Doch sobald bei ihm die Müdigkeit einsetzte, war es völlig sinnlos sich dagegen zu wehren. Er merkte schon wie sein Körper immer schwerer wurde. Genau wie seine Lider. „Aoi?“, murmelte er leise und rutschte etwas näher an seinen Nebensitzer, damit ihn dieser besser verstehen konnte. „Ich glaub, ich schlaf gleich ein…“ „Oh, okay.“ Der Jüngere musste Aois Gesicht gar nicht sehen, um sich dessen Gesichtsausdruck denken zu können. Der Ältere klang überrascht. Und vielleicht ein wenig enttäuscht? „Soll ich dich ins Bett bringen?“ Kanon lächelte bei der fürsorglichen Frage leicht und kuschelte sich noch ein bisschen näher an den Älteren. „Nein. Hier ist genau richtig.“ Warm und kuschelig. Es war ein mehr als angenehmes Gefühl hier einzuschlafen. Der Jüngere spürte noch, wie Aoi seine Position ein wenig änderte, und dann eine Hand, die sich sanft um seine Schulter legte. Genau richtig. 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