Home von abgemeldet (Gin x Rangiku One Shot) ================================================================================ Kapitel 1: Home --------------- Die Sonne scheinte warm vom Himmel. Aber irgendwie interessierte sie das heute nicht. Es war viel zu tun. Aber auch das war ihr eigentlich egal... Es gibt Tage, da muss man einfach mal eine Pause machen. Die Welt ziehen lassen und sich mit ziehen lassen. Manchmal, da war es einfach nötig den eigenen Gedanken hinterher zu hängen... Genau deshalb saß sie heute auch am Fenster und starrte nach draußen. Seufzend fuhr die Orangehaarige durch ihr Haar und lehnte dann den Kopf an die Glasscheibe, die Beine an sich gezogen und den Rücken an den Fensterrahmen gelehnt. Es war zwar erst gestern, das sie ihn das letzte mal gesehen hatte... Erst einen Tag war es her, seit er gegangen war. Aber trotzdem war es schon leer. Er war schon weg. Gin... Seit Jahren kannte Rangiku ihn schon. Er war es, der sie aus der Dunkelheit gebracht hatte. Der ihre Hand ergriffen hatte und sie raus zog, aus dem was sie nicht sein wollte. Aus dem, was sie nicht tun wollte. Sie wollte damals nicht mehr hungern. Sie wollte damals nicht mehr um jeden Tag kämpfen müssen, und nicht mehr allein sein. Und plötzlich war er dann da gewesen... Gin. Ein silberhaariger, immer lächelnder Junge. Sein Lächeln war kalt. Wie Eis. Aber irgendwann hatte Rangiku gelernt hinter diese kalte Maske zu sehen und zu erkennen, wie er wirklich war. Einige Jahre hatte das gedauert, aber diese Jahre waren glückliche Jahre, denn sie war von da an nicht mehr allein gewesen. Jetzt war sie es wieder. Und innerlich verfluchte sie es, das Gin ihr geholfen hatte. Es war leicht etwas zu bekommen, was man nie hatte. Deshalb tat es um so mehr weh, etwas zu verlieren... nein, nicht etwas. Jemanden. Einen Freund. Nach außen hin nicht mehr, doch im Inneren, und das wusste Rangiku genau, hatte er sie liebt, genau so wie sie ihn. Das wurde nie ausgesprochen, aber die Tatsache, das er sich gestern entschuldigt hatte... Diese Tatsache rief zwei Reaktionen in ihr hervor. Zum einen erschauderte sie, da er nun weg war und Wut, gleichzeitig aber auch Trauer machten sich in ihr breit. Aber andererseits... War das ein indirektes Geständnis zu dem, was nie ausgesprochen wurde. Denn genau so wie er sich entschuldigt hatte, hatte er ohne einen Anflug von Widerstand sich von ihr gefangen nehmen lassen, obwohl es ihm doch ein leichtes gewesen wäre da noch zu flüchten. Aber er hatte es nicht getan. Er war nur gegangen. Zitternd krallte Rangiku ihre Nägel in ihre Haut, bis das Blut unter ihnen hervor drang und leise auf den Boden tropfte, vollkommen lautlos. Es blieb still. Still um sie herum. Still in ihr. Ein zu Hause hatte Gin ihr gegeben... Das Gefühl von Geborgenheit. Egal ob sie nun in einer Hütte im Wald waren oder im Freien - immer, wenn sie wusste das er da sein würde, würde sie sich zu Hause fühlen. Aber jetzt, stand sie wieder auf der Straße... Ohne zu Hause. Ohne Heim. Ein zu Hause war ein Ort der Zuflucht. Der Ort, an dem man stets Willkommen war, der warm war und wo es immer etwas zu hören gab, auch wenn es nur die angenehme Ruhe nach einem lauten Tag war. Aber jetzt war es so ohrenbetäubend Still... Keine warme Stimme war da um sie zu trösten. Keine Arme empfingen sie. Keiner lächelte sie eiskalt, und doch so warm an... Nun flossen Tränen. An ihren Wangenknochen hinab, über ihre Backen bis zum Kinn, wo sie auf den Yukata perlten, den sie trug. Es tat einfach weh... So unendlich weh... Gin war schon immer grausam gewesen. Eigentlich fast nur zu seinen Gegnern... Aber jetzt? War er es auch zu ihr. Während sie noch immer still da saß, weinte und versuchte zu akzeptieren das sie nun wieder allein war, wusste sie nicht das genau diese Reaktion von ihr geplant war. Gin hatte geplant, gewusst, das sein sie innerlich Abschied zerreissen würde. Und deshalb sagte er auch 'Es tut mir Leid'. Denn darin steckte das Wort Leid. Er litt genau so sehr wie sie, auch wenn Rangiku das nie erfahren würde... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)