Gay = Yay ... oder so ... von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 10: Bonus Kapitel – Der Aluminiummülleimer [Part 2] ----------------------------------------------------------- Mana. Mehr musste man eigentlich nicht sagen. Mana. Schnaubend. Vor einem zitternden Juka. Bereit den Sänger vor jedweder Gefahr zu beschützen. Kamijo stand einen guten Meter von dem Kleidchenträger entfernt. Ebenfalls schnaubend. Dazwischen: Ein winzig wirkender Hizaki, der sich nicht traute einzugreifen. „Sanaka..?“ „Ja??“ Der seltsame Sänger wirkte mehr als amüsiert und auch eine ganze Menge anderer Partygäste gesellten sich um das Geschehen. Ich allerdings fühlte mich mehr als unwohl und hatte das Gefühl, dass mir innerhalb der nächsten Stunde etwas Grausames widerfahren würde. „Kö- Können wir das nicht friedlich lösen??“, fiepte Hizaki, was abgesehen von mir so ziemlich keiner wahrnahm. Juka lugte ängstlich hinter Manas Rücken hervor, zuckte jedoch beim unschönen Anblick des aufgebrachten Kamijos schnellsten zurück. Irgendwie erinnerte mich der Versailles-Sänger an eine wütende Tigermutter, die ihr Junges aus den Fängen eines anderen Tieres retten will. Nur das er Juka nicht retten wollte. Eher zerfleischen. „Wie primitiv...“, nuschelte ich und versuchte mich irgendwie aus dem Schraubstockgriff Sanakas zu befreien, was nicht so richtig klappen wollte. Ich wollte weg von dieser behinderten Affenparty. Die waren doch alle bekloppt. Nicht das ich Beklopptes nicht gewohnt wäre, aber Maya war im Gegensatz zu diesem Haufen ja komplett harmlos. Apropos Maya. Der Blonde stand ein Stück hinter Kamijo... In Miyavis Armen. Später sollte mir bewusst werden, warum ich in diesem Moment am liebsten heulend und zugleich schreiend abgehauen wäre. Dieser Kerl machte mich einfach nur aggressiv, egal was er tat. Noch während ich so vor mich hinbrütete brach plötzlich eine Art Massenpanik um mich herum aus. Sanaka ließ mich los und flüchtete Richtung Flur, während irgendein Unbekannter mich fast über den Haufen rannte. Was war passiert? Ich sah nur noch wie besoffene und minder besoffene Menschen die die Flucht ergriffen. Wo war Maya?? Ich presste mich an eine nahe gelegene Wand um nicht platt getreten zu werden und um einen besseren Überblick zu bekommen. Verdammt, warum war ich so ein Winzling. Und warum war ich überhaupt hier und wie verdammt passten so viele Leute in Hizakis Wohnzimmer? So viele wie hier herumrannten waren doch nicht mal eingeladen gewesen, oder? Das Chaos aus umherschunkelnden Körpern lichtete sich allmählich und ich konnte sehen, was die kleine Panikeinlage verursacht hatte. Kamijo und Mana waren sie aufeinander losgegangen, was man von dem sonst so... gruselig ruhigem... Mana nicht erwartet hätte. Ich zumindest nicht. Juka war anschienend geflohen, denn ich konnte ihn nirgends ausmachen. Nur Hizaki war noch zu sehen, wie er unsicher um die beiden Kämpfenden herumtrippelte, aber nichts unternahm. Was für ein Mädchen. Ich beschloss Maya zu suchen und zu verschwinden. Höflichkeit hin oder her, aber das hier war einfach zu viel des Guten. Ich wusste plötzlich eine genaue Antwort auf die Frage, die mir öfters gestellt wurde, nämlich warum ich kaum Kontakt zu anderen Bands hatte. Alles Idioten!! Ich wuselte mich durch die Leute, die sich im Flur zusammengequetscht hatten und aus sicherer Entfernung dem Kampf im Wohnzimmer zusahen. Auch Sanaka war dabei, was mich nur dazu brachte noch schneller zu laufen. Alles nur nicht dieser Wahnsinnige, der hatte hier genug Freunde. Der brauchte mich nicht. In der Küche stieß ich dann endlich auf mein Blondchen. Er stand hinter Miyavi und streichelte ihm den Rücken, während dieser sich in den Mülleimer übergab. Ich verzog das Gesicht, beherrschte mich aber. „Maya, komm wir gehen. Ich raste gleich aus!!“ Ich packte mein Blondchen am Handgelenk und zog ihn hinter mir her, wobei ich keine Widerrede duldete. Kurz bevor wir die Tür erreichten viel ihm allerdings ein, dass er noch seinen Wohnungsschlüssel irgendwo hatte liegen lassen. Noch mehr frustriert ließ ich ihn suchen gehen, setzte mich allerdings nach draußen vor die Wohnungstür. Ich hockte bestimmt eine halbe Stunde dort herum, bis die Tür urplötzlich aufflog und mir ein großer Blonder Kerl entgegen gestoßen wurde. Gott sei Dank war ich noch rechtzeitig aufgestanden und konnte ihn auffangen. Es war Kamijo. Hizaki hatte sich anscheinend doch noch durchsetzten können und hatte ihn, mit Hilfe eines anderen Kerls, rausgeworfen. Kamijo wirkte arg mitgenommen und das letzte woran ich mich erinnerte war sein zerkratztes Gesicht. Gut, ich hatte auch noch die Erinnerung an einen durchdringenden Schmerz am Kopf, aber das war’s dann auch wirklich... Alles in allem war der ganze Abend nun nur noch ein wirres Gewusel in meinem Kopf, das noch Tage nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus wie ein bitterer Nachgeschmack auf meiner Zunge lag. Daher vielleicht auch das durcheinander in dieser doch recht bescheuerten Geschichte. Wie auch immer, am nächsten Tag konnte Maya es nicht lassen mir immer und immer wieder zu erzählen, wie lustig es ausgesehen hatte, als Mana mir den Mülleimer an den Kopf geschmissen hatte. Das der Schwarzhaarige dabei eigentlich hatte Kamijo treffen wollen reimte ich mir selbst dazu. Von einem Mülleimer getroffen zu werden war wohl die dämlichste Art mit Gehirnerschütterung im Krankenhaus zu landen, deswegen war mir das ganze wahrscheinlich auch passiert. Wie gesagt, ich hatte nie viel Glück mit dem Glück. Zumindest erhielt ich einen Entschuldigungsbrief von Hizaki, in rosa. Ein kleiner Trost. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)