Kryptonit von Ur (Jeder Held hat eine Schwäche) ================================================================================ Epilog: Erde ------------ Für Infos zu der Folgegeschichte: Abonniert mich als Autorin oder abonniert meinen Weblog (ich habe für jede größere Geschichte ein eigenes Schlagwort), für Info-ENS sind es mittlerweile zu viele Leser geworden! ____________________________________________ Manchmal gibt es in einem Leben, das gewöhnlich und bequem verläuft, einen Punkt, an dem alles anders wird. Das Leben wird gepackt, auf den Kopf gestellt, herum gewirbelt, umgedreht, bis nichts mehr an seinem angestammten Platz steht. Dazu braucht es keinen Superhelden mit engem Kostüm und übermenschlichen Fähigkeiten. Die Veränderung kommt mit einer leisen Stimme, einem Lächeln, einer ausgestreckten Hand. Die Veränderung kommt mit einem ganz normalen, jungen Mann, der sich still und leise zu dir gesellt und mit dir gemeinsam den Himmel betrachtet, als hätte er ihn noch niemals so gesehen, wie er ihn nun mit dir erlebt. Und dir wird klar, dass der Himmel über deinem Kopf etwas Besonderes ist, dass nicht jeder den Himmel jeden Tag auf die Art sehen kann wie man selbst und dass manchmal ein neuer Blick auf die Dinge die Welt schon verändern kann. Das Lächeln brennt sich ins Gedächtnis und hinterlässt dort einen leichten Geschmack nach Neuem und Unbekanntem. Man will die Hände hinein tauchen und es festhalten, doch es zerfließt vorm inneren Auge wie ein Traum, wie Wasser, das man in der hohlen Hand festzuhalten versucht. Es huscht durch die Träume, begleitet einen wo immer man geht, steht oder fällt. Und wenn man gefallen ist, dann ist der Held da, um dir die Hand zu reichen und dir wieder auf die Beine zu helfen. Zum ersten Mal siehst du den Boden, auf dem der Himmel liegt und ohne den der Himmel einfach nur eine unbedeutende Unendlichkeit wäre. Du stehst auf und noch nie hat sich der Boden unter deinen Füßen so fest und sicher angefühlt. Manchmal gibt es Menschen, die werden unfreiwillig zu Helden. Sie wollen keinen Ruhm und keine Anerkennung. Sie lächeln denen zu, die kein Lächeln erwarten, sie helfen Menschen, die niemals Hilfe hatten, sie sprechen mit leiser Stimme zu denen, die dachten, sie seien schon vom erbarmungslosen Kreischen des Lebens taub geworden. Und die leise Stimme, mit der sie sprechen, wiegt sich behutsam durchs Bewusstsein und zeichnet Bilder von einer besseren Welt, in der man mit einfachen Kleinigkeiten die Dinge besser machen kann. Die Welt wird anders, wenn man jemanden hat, der zu einem aufblickt. Man sieht nicht mehr nur den Himmel, der sich selbstverständlich über dem Kopf wölbt wie ein schützendes Zelt. Man betrachtet das Fundament von allem, man sieht das Lächeln, das der Grundstein für alles ist, die helfende Hand, auf die so viele warten. Man sieht hinunter in das Gesicht, man schaut auf den Boden und plötzlich erkennt man, dass da noch andere Dinge im Leben sind als der alltäglich gewordene Himmel, man sieht die Erde und die jungen Grashalme, die im Staub wachsen und die von Hoffnung flüstern. Nicht alle Helden kommen aus dem Himmel. Manche Helden kommen von ganz unten, aus dem Staub und dem Dreck des Lebens und sie erheben sich, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren und sie sind mit einem Lächeln und einer helfenden Hand bereit, jedem anderen Menschen, der sie lässt, den Himmel zu zeigen, den sie nie gekannt haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)