Tim Burtons - Alice im Wunderland 2 von Clarice (*~*Der Erbe der weißen Königin*~*) ================================================================================ Kapitel 12: Weißt du, was ein Rabe mit einem Schreibtisch gemeinsam hat? ------------------------------------------------------------------------ Im und um das Schloss war es still geworden. Die nächsten Bewohner konnten sich ihrem Schicksal an diesem Tag nicht wiedersetzen und gaben ihren letzten Atemzug. Wieder saß Tarrant in dem kleinen Pavillon, um auch sein Ende zu erwarten, auf der marmorierten Bank. Wobei sich seine Gedanken nicht um sein baldiges Ableben drehten. Sie waren weiter nur bei ihr. Seit gestern hatte er sie nicht mehr gesehen und er würde es wohl auch nicht mehr. Seinen Kopf gesenkt und nachdenklich in seine Hände gestützt, sah er mit leerem Blick vor sich hin. Den Hut erneut neben sich liegend. //Alice.// Ob sie schon in ihrer Welt zurück war? Ob sie aufs Neue und für immer begann ihn zu vergessen? Zurück in die Arme dieses brutalen Mannes? Was gäbe er nicht dafür sie für immer behüten zu können und das nicht mit den Stoffen seines Kopfschmuckes. Der Schwall an Fragen, die seinen Kopf quälten, ließen seine Finger fester in sein krausiges Haar greifen. So registrierte er im ersten Moment auch nicht, wie sich eine Gestalt von hinten auf ihn zu bewegte. Leise ertönte das Geräusch von hohen Absätzen und erst als sie unmittelbar hinter ihm zum stehen kamen, hob er ein Stück seinen Kopf. Er brauchte sich nun nicht umzudrehen, um zu wissen, wer dort stand. Doch sollte ihn dies erfreuen? “... und wieder befinden wir uns an dem Punkt ´Fahr wohl´ zu sagen...”, brach der Hutmacher die Stille als Erster. Wobei seine Stimme keinen Vorwurf beinhaltete. “Du bist immer andere Wege gegangen und es ist dein gutes Recht!”, schmunzelte er mit für sich selbst ironischem Humor. “Du hast Fragen zu beantworten, nicht wahr?” Mit einem Nicken pflichtete die Dame hinter Tarrant ihm bei, auch wenn er es nicht sehen konnte. “Ja, das habe ich. Und ja, die werde ich auch gehen. Ich lasse mir mein Leben nicht vorschreiben. Schließlich bestimme ich den Weg.” Der Hutmacher nickte kaum merklich. Genauestens spürte er den Riss, der sich nun zerbrechend durch sein Herz zog. “Jeder hat wohl seine Bestimmung und seine Wege... Wie schade, dass ich nie wieder meinem Handwerk nachgehen kann... Es hat mir so viel Freude bereitet. Aber dies ist eine verrückte Welt... Ist es da noch verwunderlich, das es nun so kommt, wie es kommen wird? Ich... ich verstehe dich... Ja, ja, das tue ich wirklich...”, wurde er kurz haspliger. “Wie könnte jemand wie du hier auch schon glücklich werden? Vielleicht hast du Recht gehabt und ich bin nichts weiter als ein Geschöpf deiner Phantasie.”, ebbte seine Stimme zum Ende hin traurig ab. Alice schritt noch etwas näher. Sanft berührte Alice` Hand nun seine Schulter. Tarrant presste seine Lider eng zusammen, als er ihre Hand auf sich ruhen spürte. Warum tat sie ihm das nun an? “Ich möchte es. Und ja! Das bist du auch... Meine schönste Phantasie, ohne die ich nie wieder sein möchte!”, sprach sie daraufhin sanft. Kaum das er ihre Worte vernahm, hob sich sein Kopf schlagartig und vollends. Ebenso schleunig stand er auf, entzog sich ihrer Hand und richtete seine Person ihr zu. Den Zylinder dabei rasch erfassend und aufsetzend. Hatten seine Ohren ihm nun einen neuen Streich gespielt? Doch was er nun zu sehen bekam, ließ ihn mit offenem Mund dastehen und seine Augen groß werden. In den edelsten silbernen Fäden der Seidenraupen gehüllt, feinste Spitze an den Schultern, schimmernde Stickereinen auf dem Textil und ihre Figur betont von einer weißen Korsage. Ausladend an den Seiten, wie ein Kleid aus vergangen Epochen, erblickte sein Augenmerk Alice. Perlen schmückten ihren schwanengleichen Hals, ihr zierliches Handgelenk und ihr, märchenhaft hochgestecktes blondes Haar, verfeinert durch zwei silberne weiße Rosen. Eine Prinzessin entsprungen aus dem schönsten Traum. Sein Herz, eben noch in Scherben, ließ diese nun auf ein weiteres erbeben. “Du... du bist... du siehst...”, verstrickte er sich selbst. “Ich mein... Ich... Du bist wunderschön, du warst es zuvor auch aber, aber nun... es ist einmalig Schön, engelsschön, wie immer absolut unvergleichlich Alice schön, vö...”, überschlug sich seine Zunge in seiner allzu bekannten Weise. “Hutmacher!”, griff Alice ein. “Fiss... alles wieder gut“, entfleuchte es kehlig leise. “Was hast du... grade gesagt gehabt?” Die junge Frau konnte nicht umher, ihm nun ein zärtliches Lächeln zu schenken. Sie umging die kurze Bank und stellte sich dicht vor ihn. Sein Verhalten zeigte ihr, dass sie sich richtig entschieden hatte und die zunehmende Röte auf seinen Wangen untermalte es zusätzlich. Mit funkelnden Augen blickte sie in die seinen. Tarrant war sichtlich überfordert, was man anhand seines fast ununterbrochenen Schluckens ausmachen konnte. Wie schüchtern er plötzlich wieder war. Doch wollte er sich nicht noch mehr zu verraten und versuchte mit seinen weiteren Worten auszuweichen. “Naja... Unterland braucht eine... eine Königin, oder etwa nicht?”, stotterte der Hutmacher nervös und bemühte diese mit einem Lächeln zu überspielen, das seine Mundwinkel immer wieder zucken ließen. Der Kloß in seinem Hals wurde immer dicker. Ihr berauschende Duft der Mandelmilch war dabei nicht grade hilfreich. Alice anderseits schien optisch die Ruhe selbst. “Ja, die braucht es!”, hielt sie die Nuance ihrer zarten Stimme und füllte die wieder vorhandene Lücke zwischen ihnen. Liebevoll ergriff Alice seine Hände, auf welche Tarrant sogleich hinab sah und unruhig drückte. Dabei kam er nicht umher, mit seinem Daumen über ihre Fingerknöchel zu streichen. Unvermutet stellte er fest, das sich kein Ring mehr an Alice` Finger befand, welcher zuvor von dem nur allzu bekannten geschmückt wurde. Sollte dies etwa bedeuten...? Einen raschen Blick auf ihre Finger tätigend und wieder zurück in ihr makelloses Gesicht schauchend. Sofort begann sich sein Herz bei jedem Schlag, wieder Stück für Stück, in seinen ursprünglichen hoffenden Zustand zusammen zusetzten. Ohne weiter zu zögern, nahm er sich vor, nun doch all seinen Mut zusammen zu nehmen und seinem Engel zu antworten: “... und... und mein Herz braucht diese auch!” Diesmal war es Alice` Herz was einen Sprung machte. Ohne Frage, konnte Tarrant in ihren Augen lesen, das sein gewählter Mut seine Wirkung nicht verfehlte. Deutlich hob und senkte sich ihr Brustkorb und verdeutliche den unmessbaren Schlag ihres Herzens. Die geschmückte Frau löste ihre Hände von den seinen, aber auch nur um sie direkt danach an seine Wangen zu legen. Wieder hielt der Hutmacher dabei fast den Atem an. Scherte sie sich wirklich nicht um sein Aussehen? Wenngleich er wusste, dass sie ihn damals ebenfalls bereits mit solch einer Zärtlichkeit berührt hatte, welche er nie vergessen hatte, konnte man es doch nun nicht vergleichen. Obwohl Alice diese Frage nicht zuhören bekam, hätte sie sie dennoch beantworten können und das in einer völligen Sicherheit. Er war in jeglicher Weise perfekt. Nie würde sie ihn anders haben wollen! Sehnsüchtig mit einer unübersehbaren Bitte in dem glänzenden Braun, näherte sich Alice seinem Gesicht wie nie zuvor. Trotz seiner Unwissenheit bezüglich solch einer Situation, glitten seine Hände, in einem absoluten Reflex seiner innersten Wünsche, dafür über ihre Flanken und vorsichtig zu ihrem Rücken. Sein Gesicht beugte sich dem ihrem zu. Ja, es zog ihn wie so oft einfach nur in seinen Bann. “Alice?”, warf er allerdings flux ein. “Ja?”, säuselte diese, wobei ihre Lippen, unmessbar den seinen gegenübergestellt waren und blickte dennoch ein weiteres Mal zurück in seine Augen. “Weißt du, was ein Rabe mit einem Schreibtisch gemeinsam hat?”, hauchte er nun ebenso sachte. Warum wusste Alice, dass diese Hinterfragung nun an ihr Ohr drang, welche sie einfach nur lächeln lassen musste? “Ich habe nicht die leiseste Ahnung!”, kicherte die blonde Frau einen Moment. Ihre Lider wieder neigend und die letzte Distanz überwindend, legten sich dann endlich ihre zarten rosa Lippen auf die seinen. Eine Explosion entfachte sich stürmisch in dem Hutmacher, kaum dass er diese spürte. Den Kuss, den Alice vorsichtig und zärtlich begonnen hatte, intensivierte er sogleich und drückte sie mit all seiner Liebe zu ihr kurz, wie auch ein wenig ungestüm an sich. Es schien wie eine unglaubliche Erlösung. Es löste und brach alles was einst in ihm schlummerte, was sich zu verbergen versuchte, aus ihm heraus. Nun war es seine ganze Angst, all seine Befürchtungen, die sich in Staub auflösten. All die leidenden Jahre, sie verschwanden, als hätte sie nie existiert. Ihre Lippen waren noch zärtlicher als er es sich je auszumalen gewagt hatte. Doch blieb noch der Funke an Furcht, das er sich wieder in einen seiner endlos scheinenden Träumen zu ihr befand, was seine Hastigkeit erklärte. Alice störte dies nicht im Geringsten. Ihr ging es nicht anders. Wie erfüllend, wie sehr ersehnt war dieses Gefühl, mit welchem ihr Hutmacher sie nun vervollständigte. Die erst geweinten Tränen der vorigen Nacht sie versiegten in das Nichtexistente und seinen aufgeregten Puls an der Halsschlagader deutlich spürend, erhoben sie die unzähligen Schmetterlinge in ihrem Bauch, die Wonne ihrer Liebe zu ihm der ganzen Welt präsentierend. Doch war dies nicht das Einzige; was diese gefühlvolle Geste auslöste. Augenblicklich erblühte der Pavillon im neuen Glanz. Die erstarrten Wasserfälle begannen sich wieder zu regen und alles erhellte sich wie neu geboren. Und nicht nur an diesem Ort erwachte das Leben aufs Neue. Die Botanik in ganz Unterland erstreckte sich und zauberte der Welt ihren bunten Mantel der Vielfalt zurück. Alles was einst zu Stein geworden war, erfüllte der Atem des Lebens geschwind wie der Wind. Wie in Zeitlupe löste Alice den Kuss dann aber wieder, blieb seinen Lippen dennoch nahe. Und dies nur um ihm endlich die längst überfälligen Worte zu gestehen, die ihr Herz einfach verlauten lassen musste. “Ich liebe dich,... Tarrant Hightopp! Mein Hutmacher!”, wisperte sie und auch ihr Blick spiegelte deutliche die Ehrlichkeit ihrer Worte wieder. Tarrant konnte es noch immer nicht fassen. Konnte es wahr sein? Sagte sie grade eben wirklich, dass sie ihn liebte? Ihn? Dazu bekam der Klang seines Namens in diesem Augenblick ebenfalls eine andere Wirkung, in seiner Einzigartigkeit, wie er über ihre Lippen glitt. Wie als würden die Engel selbst ihn benennen. Er musste, er wollte daran glauben. Glauben, dass das ein Traum sein könne, aus dem er nie wieder erwachen würde. So vielen ihm ebenfalls, die folgenden Worte, nach dieser nie zu hoffen gewagten Offenbarung ebenfalls keineswegs mehr schwer. “Und... und ich liebe dich, Alice Kingsleigh!” raunte er zurück “Meine Königin!” In seinen Augen zeichnen sich der Glanz des Stolzes und auch die Erleichterung, es endlich aussprechen zu dürfen. Es der Liebe seines Lebens eingestanden zu haben. Alice` Lächeln erstrahlte weiterführend und sie küsste ihn erneut. Wobei auch dieser nicht von langer Dauer war und aus heiterem Himmel, mit einem euphorischen Applaus kommentiert wurde, sodass dem Hutmacher keine Gelegenheit blieb auf diesem ebenbürtig einzugehen. Überrascht trennte sich das glückliche Paar erneut und registrierte jetzt erst, was um sie herum geschehen war und vor allem, wer sich nun zu ihnen gesellt hatte. Umstellt von ihren Freunden und mit der deutlichen Freude im Gesicht ihre Glückseligkeit teilend. Alice traute ihren Augen nicht. “McTwisp, Thackery, Bayard... oh Diedeldum, Diedeldei... Mallymkun und Grinser”, begeisterte sie sich ihre Freunde wiederzusehen. Sie waren wieder da. Nicht in Stein oder gar schlimmer. Aber wie? Sie hatte Mirana doch nicht gar nicht ihre Entscheidung mitgeteilt gehabt?! Das kleine Zwillingspärchen pfiff auf seinen Fingern und jauchzte. Mally hatte vor Rührung sogar ein paar kleine Tränchen in ihren braunen Mäuseäuglein, auch wenn ihre Meinung über Alice immer noch nicht hundert prozentig war und es wohl auch nie sein würde. Aber mit diesem Bildnis hatte sie nun endlich verstanden, was Mirana zuvor gemeint hatte. Ihr Freund, der Hutmacher war nun endlich glücklich, so glücklich wie sie ihn lange nicht mehr, wenn überhaupt je gesehen hatte. Das war mit weg ihre größte Freude. Aber wehe Alice sollte ihn nun wieder verletzten, dann würde sie sie Kennenlernen, das versprach sich die Maus. Grade wollte Alice auf alle zu eilen, als sie Mirana ruhig zu der kleinen Truppe zuschreiten sah. “Oh Alice... dank dir, dank deiner Entscheidung, ist Unterland zu neuem Leben erwacht. Und eine neue Ära wird der von Crims folgen...” Nicht ganz zu der Gesellschaft tretend, blieb sie im von dichtem Gewächs umstellten Gang stehen. Mit einem entschuldigenden Blick zu ihrem Liebsten, eilte Alice flinken Fußes zu ihr und Mirana blickte ihr lächelnd entgegen. “Der Bann wird fortgeführt und ich hoffe, Ilosovic Stayne bleibt die Chance verwehrt, das Königreich ins Unheil zu stürzen”, fügte sie hinzu. “Ich freue mich so für dich. Für euch!”, beglückwünschte sie die Freundin und nickte ebenso lächelnd dem Hutmacher zu. Alice verwunderte es nun mehr nicht, dass die Königin ihre Entscheidung sehr wohl bereits ermitteln konnte, als sie ihre Ausführungen hörte. “Ja, das ist es. Ich danke Euch für alles!”, erwiderte Alice ebenso lächelnd und einer besonderen Untermalung auf Miranas Person bezogen.”Und Ihr hattet Recht. So Recht.” Die weiße Königin lächelte selig und nickte sachte. “Und du wirst es nicht bereuen... Eines Tages? Dieses Reich zu führen bürgt einem auch Pflichten auf, die einem das Leben nicht immer angenehm machen. Du wirst an diesen Ort gebunden sein...”, begann sie eine weitere Erklärung. Doch ihr Lächeln ebenso aufrecht haltend, nickte auch Alice weiter fest. “Ja, das weiß ich. Und nein, das werde ich niemals! Was wäre das Leben ohne all seine kleinen Probleme?”, tätigte sie den Ansatz eines Scherzes. “Hier bin ich Zuhause. Und durch meine Schwester wird immer ein Teil von mir dort bleiben, wo ich einst geboren wurde.” Gleichzeitig gratulierten dem Hutmacher seine Freunde. Diedeldum und Diedeldei schelmisch grinsend. “Hey mein Freund...” “Hey hey..” Knufften ihn die Jungs freundschaftlich in beide Seiten seines Oberschenkels. “Hast du nicht noch etwas vergessen?”, zwinkerte der Rechte. “Oh ja, das hat er aber ganz sicher!”, nickte der Linke. “Etwas vergessen...?”, stutzte Tarrant. Dazu zog sich dessen Stirn nachdenklich in Falten. “Ja, aber natürlich... Die Frage!” “Ja! DIE Frage... hm?!”, sah das Zwillingspaar ihn mit einem unterschwelligen Gesichtsausdruck an. Der Hutmacher begriff nicht was DIE Frage sein sollte. So neigte er etwas fragwürdig seinen Kopf unverständlich zur Seite und hob eine seiner buschigen Brauen. Die Form seines Mundes unterstrich seine Ahnungslosigkeit. Diedeldei schüttelte seufzend seinen Kopf und lockte ihn mit einem Finger zu sich runter. Tarrant kam seiner Aufforderung nach und beugte sich mit neugierigem Blick hinab. “Du willst sie doch sicher nicht mit jemanden teilen wollen, oder?”, flüsterte Diedeldei. “Oh, aber nein, natürlich nicht!”, gab der Hutmacher ebenso dezent wieder. “Na dann mach sie endlich zu Mrs. Hutmacher! Du willst doch, oder nicht?”, kam es leise von Diedeldum. Abrupt klingelte es bei Tarrant und er verstand auf was die Zwei hinaus wollten. “Oh! Ich... ähm... Also, ja... ich ... nun... Das wäre bestimmt etwas viel für heute...”, räusperte er sich zurückhaltend und richtete sich wieder auf. “Aaaaach was! Trau dich mein Freund. Du wirst sehen... Frauen mögen so etwas. Das weiß ich”, protzte Diedeldei. “Nein, tust du gar nicht!”, folgte es sogleich ungläubig von seinem Bruder. “Tu ich sehr wohl.” “Ach und woher?” “Das geht dich nichts an...” Der Hutmacher überlegte über diesen Einwand. Sollte er es wirklich jetzt wagen? Den nächsten Schritt zu tätigen? Dabei achtete Tarrant nicht weiter auf das kleine familiäre Problem, welches die Zwillinge unter sich ausmachten. Sein Augenmerk glitt hinüber zu seinem Engel und Mirana. Wie sollte er sie überhaupt fragen? Er besaß doch gar keinen Ring. Aber der Gedanke, dass sie für immer die Frau an seiner Seite sein könnte, versetzte sein Herz weiter in wohligen Rausch. Sie seine Frau? Würde er sich damit nicht zu weit hinaus lehnen und sein Glück auf die Probe stellen? Was würde passieren, würde sie ihn abweisen? Aber würde Alice dies? Nachdem was sie ihm gestand? Dieser Schritt würde so viel bedeuten? Er wäre eine Entscheidung fürs Leben. Aber tätigte sie diese nicht auch? Vorstellungen erwachten in seinem Kopf. Vorstellungen, wie es sein könne, morgens aufzuwachen und sie schützend im Arm halten zu können. Ihr das Frühstück ans Bett zu bringen, ja, ihr jeden Tag zu zeigen das sie das schönste Geschöpf war, welches er je gesehen hatte. Und welches sein Herz sein eigen nennen konnte. Sich selber ermutigend nickte er bekräftigend. Auch er hatte sich nun entschieden. Der Hutmacher straffte seine Haltung, richtete seinen Zylinder und atmete einmal tief und kräftigt durch. Der Märzhase, Mally und die anderen sahen verwundert drein, als der Hutmacher sich derartig richtetete. “Was hat er vor?”, frage McTwisp die Maus. Doch diese hob nur ratlos ihre Schultern. Gespannt sahen alle zu, wie er zu den Damen schritt. Auch Mirana behielt die Freude auf ihren Lippen. “Da bin ich mir sicher. Wir sind dir erneut so sehr zu Dank verpflichtet. Und... oh?!”, stoppte sie und blickte an Alice vorbei, welche sich daraufhin ebenso in diese Richtung umwandte. So sah sie, wie sich ihr Liebster auf sie zu bewegte. Alice wollte grade das Wort an ihn richten, als dieser seine Faust an seinen Mund hielt und ein weiteres Mal vorbereitend hustete. “Alice?” “Ja, Tarrant?” “I-Ich muss dich... etwas sehr wichtiges fragen!” Immer noch lächelnd legte sie ihr Haupt ein wenig zur Seite und war überrascht. Was würde er denn nun gern wissen wollen? Waren nun nicht wirklich alle Fragen beantwortet gewesen? “Aber natürlich! Alles was du willst.” “Also...”, er nahm einen kräftigen Atemzug. “...ich bin nicht sehr gut, eigentlich gar nicht, um genau zu sein habe ich noch nie, ich brauchte nie, ich hätte nie geahnt, nie zu fi....” verfingen sich seine Worte sogleich wieder. “Hutmacher!”, unterband Alice es ein zweites Mal und in der alten Gewohnheit. “Fiss... Danke”, sprach er gepresst. Er schüttelte seinen Kopf und blickte Alice erneut an. Worauf er auch sogleich vor ihr nieder kniete und zart ihre Hände erfasste. Angespannt schluckte er. Blitzartig erkannte Alice was nun folgen würde, sie kannte ein solches Ritual und ihr Herzschlag setzte sich wieder in Wallung. //Der Ring...// huschte es fix durch Tarrants Gedanken. Leicht panisch suchte sich seine Augen um. //Ah... ja!// Der Hutmacher griff in seine rechte Jackentasche, wühlte eine Sekunde in dieser und lächelte dann erleichtert. Unabhängig davon, zückte er augenblicklich eines seiner roten Nadelringkissen, die er sonst für seine Arbeit benutzte und auf die er dabei kleinen Nadeln stecken konnte. Er selber trug solch einen ohne Unterlass an seinem linken Ringfinger. Als der ´Ring´ ans Tageslicht kam, legte Alice sich rührend eine Hand für einen winzigen Moment an ihre Lippen. “Es... es ist nicht das, was du verdienst... Aber dennoch hoffe ich, das du mir die Ehre zuteilwerden lässt, mein Herz für immer als das deine anzuerkennen, mich zu vervollständigen... Bitte, Alice, werde meine Frau?”, fragte er sie weiter mutig und mit einer festen Stimmlage, wenngleich er sich innerlich wie auf einem Drahtseil fühlte. Nun waren alle um sie herum aufs Neue überrascht. Alle Augen richteten sich auf die Gefragte. Bei dieser füllten sich die Lider mit neuen gerührten Tränen, wenngleich diese nun strahlten, wie Sterne in der Nacht. Mallymkun glaubte nicht, was er wirklich grade erfragt hatte. Das war nicht sein ernst? Alice Hände begannen aufgeregt zu zittern. Und sie antwortete: “Ja! Ja, das will ich! Und ich werde dein Herz nie wieder freigeben!” Sofort begannen auch seine Augen ebenfalls zu glänzen Mit wackligen Fingern, steckte er ihr den ´Ring` an und erhob sich schleunigst. Die Brüder hatten Recht behalten. Und sein Wunsch wuchs immer weiter, mit der Sicherheit, dass sich seine kurz zuvor eröffneten Gedanken somit bald erfüllen würden. Nichts könnte ihn nun noch glücklicher machen. Mit einer ebenfalls unbeschreiblichen Euphorie zog er seine zukünftige Frau zurück in seine Arme. “Du machst mich zum glücklichsten, verrücktesten, Mann den es je gab!”, erklang es liebevoll und leise. Alice schlang automatisch ihre Arme um seinen Hals. “Dann haben sich ja nun wirklich alle Fragen beantwortet”, hauchte Alice sanft zurück und neigte sich seinem entgegen kommenden Gesicht einem neuen Kuss zu. Den Kuss sichtlich genießend, brach es dann endlich aus dem Hutmacher heraus. Er fing an zu lachen und hob Alice ein Stück hoch, um sich mit ihr freudestrahlend im Kreis zu drehen. Diese quiekte darauf amüsiert und hielt sich sicher an ihm fest. Wieder tosten Jubelrufe und Beifall von ihren Freunden. Aber auch hier hielt sich die Haselmaus zurück. Diedeldum und Diedeldei nickten bestätigend, zwinkerten und beglückwünschten ihn mit einer auf ihn deutenden Zeigefinger Geste, wie damals am Blumertag. “Ich freue mich sehr, dass ich dies am Mirellium noch miterleben durfte...”, bemerkte Mirana ebenfalls erfreut lächelnd, worauf der Hutmacher seine Drehung auslaufen ließ und Alice wieder auf ihre Füße stellte. “Damit hat sich das Schicksal erfüllt und Unterland kann nun nicht nur eine Königin sein eigenen nennen.” Die weiße Königin schloss ihre Augen, legte ihren Kopf ein Stück in den Nacken und öffnete ihre Arme, wie in einer Predigt. Ein blendet weißes Licht ergoss sich über ihrem Kopf. Die Krone auf ihrem Haupt verschwand. Ein seichter Windzug untermalte dies und wirbelte ihr Haar auf. All dies wanderte hierauf hinüber zu Alice und setzte sein Spiel über ihrem Schopf fort, über dem die silberne Krone zurückkehrend aus dem Nichts erschien. Wie in Zeitlupe senkte sie sich nieder und krönte Alice damit offiziell zur neuen Herrscherin von Unterland. Dasselbe geschah beim Hutmacher, der im Vorfeld seinen Hut respektvoll abgenommen hatte und plötzlich auch etwas Beschwerendes auf seinem Haupt spüren konnte. “Ich danke euch für alles! Lebt wohl, meine Freunde...”, erschalltete Miranas liebliche Stimme echohaft. Mit einem allerletzten liebevollen Blick auf das neue Königspaar, positionierte sie sich und löste sich in einem glitzernden Strudel von weißen Lichterflocken auf. Im Innenhof der Ahnen erstrahlten diese Flocken überleitend und in der freien Aushöhlung errichtete sich eine weitere Statue der Monarchen. Alle Protagonisten im Hintergrund, zu den sich der Hofstaat gesellt hatte, hatten ehrfürchtig den Atem angehalten, doch nun brach ein scheinbar unaufhörliches: “Lang lebe unsere neue Königin und unser König!”, aus ihnen heraus. Die aufgezählten Freunde, tanzten, umarmten sich und ließen ihrer Freude freien Lauf. Alle bis wie zuvor bereits die Maus. Sie bedauerte Miranas Ableben scheinbar mehr als alle anderen um sie herum, in ihren Augen. Und sie wusste auch, hätte sie erahnt das es das Schicksal war, Alice als Königin von Unterland zu krönen, hätte Mally Tarranr bestimmt nicht noch erst so gut zugeredet. Schließlich war sie nur der Meinung gewesen, das Alice ihnen einfach nur einen Dienst erweisen sollte, der sie danach aber wieder dahin zurück schickt, wo sie her kam. Aber nicht so. Auch Alice und Tarrant freuten sich, auch wenn ihnen der Verlust Miranas sehr nahe ging. Wenngleich der Hutmacher es nun nicht verinnerlichen konnte, das auch er nun Herrscher über Unterland sein sollte. Aber schien es nicht erklärlich? Bat er Alice nicht um ihre Hand? Zudem war es unübersehbar... Er war, obwohl er eine liebe, verehrte Freundin gehen lassen musste, einfach nur das, was selbst das Wort glücklich nicht genug beschreiben konnte. Alice, sah ihm dies, wie jeder andere hier nur allzu deutlich an und wusste, das seine Familie sicher sehr seht stolz auf ihn wäre, könnten sie dieses miterleben. Doch nun sollte sich ein weiterer Gast der Szenerie flatternd nähern. Alice Augen erfasste das kleine, dunkelblaue Wesen augenblicklich. “Absolem!”, begrüßte sie ihren kleinen Freund, der munter um sie herum flog. “Tarrant sieh doch...”, forderte sie ihren Liebsten auf. Den Schmetterling zierte ein ehrliches Lächeln. “Alice, zu guter Letzt, ...bist du heimgekehrt. Und du hast ganz genau gewusst, was zu tun war.” ***~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~*** So an dieserStelle möchte ich doch nun endlich einmal was persönliches los werden. Wenngleich ich derartige “Unterkommis” in Chaps nicht leiden kann, aber da ich hier keine direkte Kommifunktion habe, komm ich ausnahmsweise nicht drumherum...^^” Aber der ausführliche Epilog ist noch etwas entfernt^^”“” Dann legen wir mal los... Erst einmal hoffe ich, das euch auch dieses Chap gefallen hat in meiner Version des soo gesehnten “Happy Ends” ^^”“” Ich konnte mit den Antrag nicht verkneifen.... ach ich gebs zu... Ich bin halt auch nur ein kleines verträumtes AlicexTarrant im Glück süchtiges Mädchen XDD Zweitens, weiß ich nun fast gar nicht was ich sagen soll... Ich hätte nie im Leben mit solch einer Resonanz bezüglich meines Getippsels gerechnet!!! Meine Augen sind mehr als groß geworden, bei der Zahl der Favs und natürlich der Kommis!!!! Ich kann allen Lesern, Stille, wie Kommiaktive einfach nur meinen aller herzlichsten und aufrichtigsten Dank aussprechen!!! ;_; Fühlt euch alle einmal ganz ganz dolle geknuddelt!!! Durch dieses Feedback gewinnt man Mut weiter zu machen, wenngleich ich natürlich nicht nur das Lob mir zur Gemüte führe. :) Ich danke für die Ehrlichkeit und auch Verbesserungsvorschlägen, bzw die Hinweise auf die kleinen Fehlerchen. :D Ich war wirklich so oft gerührt von den Kommentaren und wie sich die Story auf den Leser übertragen hat. Haltet mich für verrückt... aber ich finde, es verbindet wenn in den selben Dingen/Situationen mitfühlen kann, bzw der Leser wirklich versteht, was man vermitteln wollte und das eigene Koppkino schon mit gucken kann*gg*. Hm, hey vielleicht sollte sich damit der gute Tim mal einklinken...*lach* :PP Einige Leser werden ganz wissen wen ich meine. Ihr seit sooo süß!!! *-* Aber zu der Zuckergruppe gehören auch die Verfasser über die ich vor lachen fast in der Ecke gelegen hatte!!!! Dazu sage ich ua. nur “Barbie” und “Radierer”...LOL Bzw zu meinem Süßwarenhandel zähl ich alle von euch!!! Ich kann mich ehrlich nicht genug bedanken für all diese Aufmerksamkeit, Komplimente und treue beim weiterverfolgen!!!!!! Aber auch danke an meine Beta, der ich die Nächte und Nachmittage geraubt habe und weiter rauben werde^^”“” und die, die ebenfalls ihr wachendes Auge hierüber halten :D *knuff* Ja, eigentlich war es damals nicht geplant und ich wollte hier in dickes “ENTE” *Ende* setzen... Aber wie man ja nun gelesen hat, sind eben nicht alle Fragen beantwortet worden und, so finde ich zumindest, stellen sich nun wieder neue auf...X°D Ich hoffe, das ihr meiner Entscheidung zustimmen könnt und daher auch mehr von Alice und Tarrant lesen wollt...?! ^^°°° So wie ich es demnach nun auch schreiben möchte... Bzw das ich auch weiter über eurer Feedback freuen darf und ihr genau so viel Spaß an der Fortsetzung dieser Story haben werdet. Geplant war s eigentlich erst, das ich nur 1-2 Bonus Chaps schreiben wollte, doch nach all dieser positiven Reaktion, ist es quasi, oder wird es nun der Anschluss auf diese FF, ein Teil 3 wie auch immer...XD Der Geistesblitz ereilte mich könnte man sagen regelrecht ^^”“” *drop* Daher werdet ihr auch nun weiter in regelmäßigen Abständen neue Einblicke in die Wunderwelt des Unterlandes bekommen und dabei gaaanz viel AlicexTarrant bekommen mit all neuen Freuden und Leiden die sich nun auftun werden :PPP Aber keine Soege DAS wird dann zu einem Ende kommen. ;) Ich will euch ja nicht auf ewig verfolgen :P Somit bleibt mir nun nichts weiter über als es zum Schluß à la Dailysoap zu machen und zu sagen::: Wird sich Saskia, eh...Margaret ihren Gatten zur Rede stellen? Was bedeutet Alice verschwinden für ihre Welt? Was wird Alice` einstiger Verlobter Heiko. ups Michael...zu alle dem sagen? Wird er je die Wahrheit erfahren? Warum scheint Mally so griesgrämig ? Kann Unterland bald die schönste Traumhochzeit aller Zeiten sein eigenen nennen? Werden Alice und Tarrant ihrer neuen Aufgabe gerecht? All das und noch vieles mehr in der nächsten Folge...ähm im nächsten Chap zu Alice im Wunderland 2, öhm ne 3....*gggg* GANZ großes Bussi@all!!!!! Euere Clarice ^^ Ps: Ich freu mich!!! UND nun erklärt sich auch das FA ^.~ ~Ich weiß, das das Ableben Miranas teilnahmslos wirkt, bzw also sei es wurst das sie nun nicht mehr da ist... ABER da ich die Geschichte ja weiter erzähl, legte ich den Fokus etwas anders damit ich neue Erklärungen etc in die Fortsetzung packen kann...^^""" Nicht wundern bzw es tut mir leid wenn ich MiranaLiebhaber nun etwas enttäusche^^"""" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)