Mémoires du Passé von PlanTeaWolf (Erinnerungen an die Vergangenheit [MadaHashi | HashiMada]) ================================================================================ Kapitel 2: Uchiha ----------------- Die Arme vor der Brust verschränkt saß Madara da. Vor ihm die Ältesten des Clans, neben ihm sein kleiner Bruder. Seit vier Jahren war Madara nun das Oberhaupt der Uchiha und seit vier Jahren nörgelten die Alten nun schon an ihm rum. Egal was er tat, es war falsch. Unter der Hand seines Vaters war ja alles viel besser gewesen. Missgestimmt knirschte Madara mit den Zähnen. Es waren doch jedes Mal die gleichen Lappalien. Inzwischen gingen die Worte der Männer vor ihm ins eine Ohr rein und durchs andere wieder raus. Er kannte sie schon in- und auswendig, wieso sollte er also weiterhin zuhören? „Seid ihr dann fertig?“, grollte der Achtzehnjährige, nachdem Stille sich in dem großen Zelt breitgemacht hatte. „M-Madara-Dono! Nur weil Ihr das Oberhaupt unseres werten Clans seid, erlaubt dies Euch es noch lange nicht, so mit uns zu sprechen! Nehmen Sie sich ein Beispiel an ihrem Vater und – “, doch weiter kam der bärtige Mann, der Madara am nächsten stand nicht, denn der Angesprochene unterbrach ihn kühl. „Mein Vater ist tot. Schon seit über vier Jahren.“ „Nichtsdestotrotz war unter seiner Hand – “ „Alles besser; die Leier kenne ich zur Genüge. Es tut mir ja wirklich schrecklich leid, dass ich nicht mein Vater bin. Ich bin ich und daran lässt sich nichts ändern. Wenn ihr also ein Problem damit habt, meine Herren, dann rate ich euch zu verschwinden. Ich habe mir den Posten als Oberhaupt der Uchiha auf die traditionelle Art verdient, oder etwa nicht? Ihr wart alle anwesend, wenn ich mich nicht täusche. Ihr habt mit eigenen Augen gesehen, dass ich sämtliche Konkurrenz eigenhändig ausgeschaltet habe. Also entweder akzeptiert ihr, dass ich nun das Sagen habe, oder aber ihr verlasst den Clan und kommt nicht wieder. Mir soll es recht sein.“, fuhr Madara dem Mann deutlich genervt dazwischen. Nun schwiegen dieser und die drei anderen auch. Zwar grenzte es an eine unglaubliche Frechheit, was das junge Clanoberhaupt sich da erlaubt hatte, doch wagte es keiner dieses Verhalten abermals zu tadeln. Sie wussten in der Tat mehr als genau, wie Madara sich seine Stellung innerhalb der Uchiha verdient hatte. Alle wussten es. Selbst die kleinen Kinder kannten die Regelung, wie das Oberhaupt dieses Clans bestimmt wurde. Durch einen Kampf auf Leben und Tod zwischen allen, die Anspruch erhoben. Kapitulation gab es dabei nicht. Nur einer würde lebend aus diesem Kampf hervortreten und somit das neue Oberhaupt werden. Und dies war vor vier Jahren nun mal Madara gewesen. Zwar war es relativ oft so, dass die Sprösslinge des vorherigen Oberhauptes gewannen oder zumindest zu den letzten gehörten, die starben, da sie ein noch intensiveres Training durchliefen als die restlichen Mitglieder des Clans. Was wohl mitunter daran lag, sie die Kompetenz ihrer Eltern – des Clans – noch eher unter Beweis zu stellen hatten, dennoch war es erstaunlich, dass es Madara so ein leichtes war, diese ‚Prüfung‘ zu bestehen. So waren seine Gegner doch überwiegend älter und um einiges kampferfahrener als er gewesen. Als damals noch Vierzehnjähriger hatte er auf dem Schlachtfeld auch noch nicht allzu viel verloren. Erst mit sechzehn galt die Ausbildung zum Krieger ein für allemal als abgeschlossen und auch erst dann durften die jungen Männer mit den anderen in den Kampf ziehen. Vorher hatten sie ‚einfachere‘ Aufgaben wie das spähen nach Feinden oder Botengänge. So war es auch bei Madara gewesen. Und doch hatte er sämtliche Kontrahenten fast mit spielerischer Leichtigkeit ausgeschaltet. Die einzigen Schäden die er von diesem Machtkampf davongetragen hatte waren einige eher harmlose Verbrennungen, Prellungen, einige Schnittwunden und zwei gebrochene Finger. Und zehn Zentimeter seiner ungebändigten Mähne, die dem Katon-no-Jutsu seines Onkels vierten Grades zum Opfer gefallen waren. Abwartend beäugte Madara nun die vier Männer die vor ihm knieten. Wartete darauf, dass sie sich endlich zurückziehen würden und ihn in Ruhe ließen. So kam es glücklicherweise auch nach nicht ganz zwei Minuten. „Geht doch…“, murrte Madara, kaum dass sie das Zelt verlassen hatten. „Ich dachte schon, dass die gar nicht mehr verschwinden.“ „Sind sie doch nun aber, Nii-Sama.“, erhob Izuna – der bislang keinen Ton von sich gegeben hatte – nun das Wort. „Es ist auch besser so für sie. Lange hätte meine Geduld nicht mehr mitgespielt.“, antwortete Madara sich streckend. Izuna rückte daraufhin etwas näher zu seinem großen Bruder, legte die Hände auf seine Schultern und begann den Älteren zu massieren. Er war nicht dazu verpflichtet, seinem Bruder solche Gefallen zu tun. Es gab genug junge Frauen im Uchihaclan, die diese Aufgabe liebend gerne übernommen hätten, aber dennoch tat er es. Einfach, weil er dem Älteren gerne einen Gefallen tat und weil er genau wusste, dass Madara bei jemand anderem wohl kaum entspannen können würde. Dazu war das Clanoberhaupt zu misstrauisch. Izuna ebenso. Im Grunde genommen vertrauten sie nur einander wirklich, keinem sonst. Wie zur Bestätigung schloss Madara genießend die Augen. Lehnte sich etwas zurück. Grummelte um seine derzeitige Zufriedenheit etwas zu untermalen. Bei dem ganzen Stress, den er als Oberhaupt der Uchiha hatte, war so eine Massage beinahe wie der Himmel auf Erden. Aber eben nur beinahe. Wirklich perfekt wäre die Entspannung erst, wenn er die Zeit haben würde, den Tag in aller Seelenruhe im Onsen unweit des Lagers ausklingen lassen zu können. Bestenfalls mit einer Flasche Sake. Doch dazu würde es in nächster Zeit sicherlich nicht kommen. Dazu tobte der Krieg um die Vorherrschaft in diesem Gebiet zu intensiv. Kaum ein Tag verging ohne einen Angriff von einem der feindlichen Clans. Zwar waren die meisten – beinahe alle – den Uchiha unterlegen, aber es erschöpfte die Streitkräfte doch sehr, sich nahezu jeden Tag erneut in die Schlacht zu werfen. So sehr den Uchiha der Kampf auch lag, so sehr sie ihn insgeheim genossen; ewig würde es so nicht weiter gehen können. Zumindest nicht, solange die Senju nicht klein bei geben würden. Sie waren das Hauptproblem in diesem Krieg, denn sie waren mit Abstand die einzigen, die den Shinobi der Uchiha wirklich gefährlich werden konnten. Wenn auch sowohl auf Seiten eben dieser als auch der der Senju bei jedem Aufeinandertreffen nicht gerade wenige Männer fielen. Madaras und Izunas Vater war seinerzeit einer dieser Männer gewesen. Auch er hatte wie viele andere sein Leben auf dem Schlachtfeld lassen müssen. Nein. Lassen d ü r f e n. Schließlich war es geradezu eine Ehre im Kampf zu sterben. Erst recht wenn der Gegner mindestens ebenbürtig war. Und dies war der Fall gewesen. Dennoch hatte Madara nicht vor in dieser Hinsicht in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Zumindest im Kampf gegen die Senju wollte er nicht dahinscheiden. Wenigstens diesen Triumph – den Sieg über die Senju – wollte der derzeitige Clanführer erzielen. Er wollte derjenige sein, der unter Beweis stellte, dass die Uchiha den Senju überlegen waren. Dass sie allen überlegen waren. Erst danach würde er sterben und somit sein Amt abtreten. Und dies wollte auch er dann im Kampf. Er wollte weder von irgendeiner Krankheit dahingerafft werden noch an Altersschwäche sterben. Der Tod im Kampf war der einzig wahre Tod. Punkt. „Steht für heute eigentlich noch sehr viel an, Nii-Sama?“, fragte Izuna nach einiger Zeit leise. Er hatte gemerkt, dass der Ältere in Gedanken versunken war. Und er wusste auch, dass er dann besser nicht angesprochen werden sollte, da es ja sehr gut sein konnte, dass er sich Strategien für die nächsten Kämpfe zurechtlegte. Dennoch wagte er es die Frage zu stellen. Was vielleicht auch daran lag, dass er wusste, dass Madara ihm wohl kaum etwas antun würde. So war es schon immer gewesen. So kalt, so unnahbar, so aggressiv Madara anderen gegenüber auch erschien; sich verhielt; so gegensätzlich zu diesem Bild war sein Verhalten, wenn er mit seinem Otouto unter vier Augen war. „Anstehen… tut immer etwas, Izuna.“, antwortete das Oberhaupt amüsiert: „Aber für heute nicht mehr allzu viel. Soweit ich weiß treffen in einer knappen Stunde nur noch unsere Späheinheiten ein um Bericht über die Gesamtlage zu erstatten. Weshalb fragst du?“ „Na ja… Ich habe mich gefragt, ob sich nicht vielleicht die Gelegenheit ergibt, dass du mal wieder mit mir trainierst, Nii-Sama…?“, erklärte Izuna leise. Der Angesprochene überlegte eine Weile. In diesen Zeiten war Training eigentlich etwas Unabbringliches. Und wenn sich keine dringende Besprechung, ein plötzlicher Angriff oder sowas in der Art dazwischenschob… warum nicht? So fand die Anfrage des Kleineren also Zustimmung. Nachdem der Rest des Uchihaclans darüber informiert war, dass ihr Oberhaupt und dessen kleiner Bruder sich etwas Zeit zum trainieren nehmen würden, fanden die beiden besagten jungen Männer sich circa zwölf Minuten später auf einer etwas abseits gelegenen Wiese ein, die dem Clan als Trainingsplatz diente. Ohne weitere Worte zu wechseln begaben sich beide Brüder in Position. Starrten sich an, ihre Sharingan aktiviert. Achteten auf jede noch so kleine Regung des jeweils anderen. Belauerten sich geradezu. Dann – ohne jegliche Anzeichen – schnellte Izuna mit gezücktem Kunai vor. Er steuerte allerdings keinen Frontalangriff an, sondern sprang nur wenige Meter vor seinem großen Bruder in die Luft um hinter ihm zu landen. Doch so leicht würde Madara es ihm nicht machen – er würde es ihm überhaupt nicht leicht machen. Selbst Trainingskämpfe nahm das Clanoberhaupt sehr ernst. So wirbelte er schnell herum um den Jüngeren wieder im Blick zu haben. Wich dem glänzenden Stahl des Kunais dann geradezu leichtfüßig aus, ehe er fünf, sechs Meter nach hinten sprang. Damit hatte Izuna allerdings gerechnet. So zögerte er nicht lange und setzte zum Bilden der relevanten Fingerzeichen für ein Katon-no-Jutsu an. Allerdings tat sein großer Bruder in genau demselben Augenblick exakt das gleiche. Die Flammenbälle, die nun aufeinander zurasten, waren in etwa gleichstark. Fauchend pressten sie sich gegeneinander. Es schien, als würden sie eigenständig handeln. Als würden sie versuchen, die jeweils andere Flammenbrunst zurückzudrücken. Eine ganze Weile dauerte dieser ‚Machtkampf der Flammen‘ an; zog sogar neugierige Uchiha an, die dieses Schauspiel nun gespannt verfolgten. Dann – ohne Vorwarnung – stoppten Madara und Izuna so gleichzeitig wie sie ihre Katon-no-Jutsu begonnen hatten eben diese auch wieder. Es handelte sich doch immerhin ‚nur‘ um einen Trainingskampf, keiner von beiden wollte riskieren, dass sich die Energien der Techniken in einer alles anderen als unscheinbaren Explosion entluden. Zum einen wäre dieses in Sachen Verletzungen zu riskant gewesen und zum anderen würden sie damit ungewollte Aufmerksamkeit bei den verfeindeten Clans erregen. Doch damit war das Training noch keinesfalls beendet. Ohne mit der Wimper zu zucken stürmten die beiden langhaarigen Uchiha wieder aufeinander zu. Dabei zückte jeder ein Katana, dass sie an den Hüften trugen. Doch so simpel war weder Madara noch Izuna gestrickt, als das sie nur stupide aufeinander losgehen würden. So rannten sie beide hakenschlagend aufeinander zu, verfehlten sich absichtlich mehrere Male. Täuschten dann Angriffe vor, nur um sich danach wieder zurückzuziehen und abermals anzugreifen. Die ganzen Manöver liefen dabei so schnell ab, dass es selbst für die zuschauenden Uchiha schwierig war, sie genau verfolgen zu können. Doch unter ihnen wunderte dies niemanden. Schließlich hatten die beiden Brüder früher so gut wie immer miteinander trainiert; nur selten mit anderen. So kannten sie die Strategien und Angewohnheiten des jeweils anderen geradezu in- und auswendig. Hätten selbst ohne Sharingan die Fähigkeit sagen zu können, was der andere tat. Vorhatte zu tun. Waren sich dadurch beinahe ebenbürtig. Nach mehreren Finten ging es dann aber wieder ernster zur Sache. Das laute Klirren des aufeinanderprallenden Metalls erfüllte die Luft. Funken stoben dabei jedes Mal. Und dann… war es still. Regungslos standen Madara und Izuna da. Steckten beide ihre Schwerter zurück in die Scheiden. Wieder schauten sie sich nur an. Bewegten sich nicht. Sprachen nicht. Standen sich einfach nur gegenüber. Bis Izuna zu Boden sackte. Es war nichts Ernstes, dass konnte sich jeder der hier anwesenden Uchiha sofort denken, aber es musste ausgereicht haben um ihn fürs Erste kampfunfähig zu machen. Doch noch bevor der jüngere der beiden Brüder vollends auf dem Boden aufgekommen war, hatte Madara ihn schon abgefangen und hochgehoben. Mit ihm auf dem Arm machte das Clanoberhaupt sich dann wieder auf den Weg zurück ins Lager. Die Uchiha, die noch immer am Rande der Wiese standen und den Kampf beobachtet hatten ignorierte er dabei. Brachte den Jüngeren in ihr Zelt und bettete ihn auf dessen Schlafstätte. Eigentlich hätte der Ältere erwartet, dass dieses Training länger dauern würde, da er sich schon recht eingerostet fühlte. Er als Oberhaupt konnte einfach nicht an jedem Kampf teilnehmen – dafür war er für den Clan zu wichtig. So konnte er lediglich ebenfalls aufs Schlachtfeld ziehen, wenn es nicht anders ging. Beispielsweise bei Kämpfen gegen die Senju. Aber da es nicht permanent zu Kämpfen mit diesen kam musste er oftmals am Rande des Schlachtfeldes oder – noch besser – im Lager verweilen und auf den Ausgang warten – auch wenn dieser bislang immer offensichtlich war. Aber vielleicht war dies letzten Endes der Grund für Madaras Sieg: Er hatte einfach mal wieder einen halbwegs ernsthaften Kampf gebraucht und sich deswegen noch weniger zurückgehalten als für gewöhnlich. Wobei ‚für gewöhnlich‘ bei Madara nur zu bedeuten hatte, dass er seinem Trainingspartner keine lebensgefährlichen Verletzungen zufügte oder anderweitig dafür sorgte, dass er – oder sie, wenn auch seltener – nicht für eine beachtliche Zeit nicht dazu in der Lage war – oder waren – an ernsthaften Kämpfen teilzunehmen. Dafür wusste er zu genau, dass im Fall der Fälle jeder Mann notwendig war. Schulterzuckend setzte sich das Clanoberhaupt neben seinem Otouto auf den Boden. Izuna würde sicherlich in wenigen Minuten wieder zu sich kommen. Zwar hatte er Mangekyou Sharingan gegen ihn angewendet, aber das, was er dem Jüngeren gezeigt hatte war für einen Shinobi seines Kalibers relativ harmlos gewesen. Es waren lediglich mehr als nur deutliche Illusionen vom Tode ihres Vaters gewesen. Brutaler, als er eigentlich gewesen war. Blutiger. Hinzu kam noch eine äußerst barbarische Täuschung, wie Madara starb. Gerade für Izuna waren dies keine schönen Anblicke gewesen, da sowohl sein Vater als auch sein Aniki die mit Abstand wichtigsten Personen für ihn waren. Somit war es nicht weiter verwunderlich, dass es zu viel für ihn war, deren Tode zu sehen. --- So. Da hätten wir nun auch [endlich? xD] das zweite Kap von MdP. Ich hoffe, dass es zufriedenstellend war. Kritik und eventulle Vorschläge, wie es weitergehen k ö n n t e sind im Übrigen immer gerne gesehen ;D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)