Strömungen der Zeit von Bereth (Seelenbande) ================================================================================ Prolog: Strömungen der Zeit --------------------------- Strömungen der Zeit Die Zeit hat ihre festen Bahnen. Sie fließt unweigerlich weiter, egal was geschieht. Doch an manchen Orten dieser Welt wirken Mächte die in der Lage dazu sind den Zeitstrom zu stören und umzulenken. Einer dieser Orte ist der knochenfressende Brunnen im Higurashi Schrein der es Kagome ermöglicht durch die Zeit zu reisen. Doch weshalb? Manche Menschen sind eng mit der Vergangenheit verbunden ohne es überhaupt zu ahnen. Diese Verbundenheit ermöglicht es ihnen die Störungen der Zeit zu nutzen. Die Macht des Shikon no Tama’s zog die junge Kagome Higurashi in den knochenfressenden Brunnen und veränderte damit ihr Leben für immer. Vom Schicksal bestimmt sollte sich dieses Ereignis bald wiederholen. An einem anderen Ort, mit einer anderen Person. Ein weiteres Leben würde sich ändern. Ob zum Guten oder Schlechten, das wussten nicht einmal die Sterne. .::XX::. Hallo, alles Wichtige habe ich schon in der Kurzbeschreibung angesprochen. Von daher wünsche ich einfach viel Spaß beim lesen des Prologes. Das erste Kapitel folgt in Kürze. lg, Bereth Kapitel 1: Schicksal -------------------- Hallo, hier ist dann das erste Kapitel. Ich wünsche viel Spaß beim lesen. Liebe Grüße, Bereth *** Erste Kapitel – Schicksal Ayumi ließ verzweifel ihren Blick schweifen. Doch egal wohin sie schaute das Bild um sie herum veränderte sich nicht. >Wo bin ich hier nur?< Das Plätschern des Wasserfalls war das einzige Geräusche das die Stille durchbrach. Ein Seufzen entrang sich ihrer Kehle während sie den Kopf ein wenig hängen ließ. >Dabei hat der Tag doch so gut angefangen…< „Ayumi, wolltest du dich etwa raus schleichen?“ Die junge Frau erstarrte mitten in der Bewegung als die Stimme ihrer Mutter hinter ihr erklang. Mit einem entschuldigendem Lächeln auf den Lippen drehte sie sich zu der älteren Frau um. „Ich wollte nur ein bisschen im Wald spazieren gehen.“ Das sie sich dadurch vor der Hausarbeit drücken wollte musste man ihrer Mutter ja nicht auf die Nase binden. Jedes Jahr im Frühling überkam sie dieses Putzfieber von dem ihre Tochter, die mittlerweile schon 20 Jahre zählte, nicht verschont blieb. Es war also nicht das erste Mal das diese versuchte sich raus zu schleichen. Ayumis Mutter seufzte laut und machte dann mit der Hand eine wegscheuchende Bewegung. „Na gut, verschwinde schon.“ Keine Sekunde später war die Jüngere mit einem „Bis später“ aus der Tür verschwunden. Ihre Mutter beobachtete mit einem liebevollen Lächeln auf dem Gesicht wie ihre Tochter im Dickicht des Waldes, der direkt an ihr Haus grenzte, verschwand. >Mein kleiner Wildfang. Immer muss sie von Natur umgeben sein. In der Stadt würde sie eingehen wie eine Blume in der Wüste< Mit diesen Gedanke schloss sie Haustüre und machte sich an den Frühjahrsputz. Ayumi schlenderte mit einem befreiten Lächeln unter den Kronen der Bäume entlang. Die Temperatur war angenehm, doch sie wusste dies würde sich bald ändern. Wenn der Sommer gänzlich erblüht war würde sie sich oft in die Schatten der Bäume flüchten, im Moment jedoch genoss sie die Sonnenstrahlen die auf ihre Haut fielen sobald der Wald ein wenig lichter wurde. Den Geruch der Bäume um sie herum tief ein atmend schloss sie für einen kurzen Moment die Augen. Als sie diese wieder öffnete konnte man Sehnsucht in den blauen Iriden erkennen. Die Natur um sie herum war krank, vergiftet durch die Gleichgültigkeit der Menschen. Dies war ein Wald, doch außer ein paar Vögeln und kleinerem Getier wie Eichhörnchen fand sich hier nichts. Früher hatten Wölfe und Bären in dieser Gegend gelebt, doch sie waren verschwunden, vertrieben von den Menschen die ihren Lebensraum zerstörten. Jedesmal wenn sie dieses Fleckchen Erde betrat verschloss Ayumi die Augen vor der bitteren Wahrheit. Manchmal jedoch sickerte sie dennoch durch ihre Barrieren. Früher einmal musste dieser Wald dicht bewachsen und sehr groß gewesen sein. Heute jedoch war er licht, bot kaum Schutz vor den Blicken Fremder und irgendwann würde er ganz verschwunden sein. >Wir zerstören uns selbst indem wir die Natur um uns herum zerstören.<, dachte sie traurig. Wie in Trance folgte sie einem kleinen Weg den nur sie wahrnehmen konnte. Er führte zu einem Ort den sie vor langer Zeit entdeckt hatte. Zwanzig Minuten später drang das leise Plätschern von Wasser an ihr Ohr. Sie brach durch den Dickicht und landete auf einer Waldlichtung direkt an den Hängen einer kleinen Felswand. Hier hielten keine Baumkronen das Sonnenlicht ab und so war die Lichtung eingetaucht in goldene Strahlen. Ayumi lächelte beim Anblick des Wasserfalls vor ihr. Das Wasser fiel vom Felsen hinab in einen kleinen See der wiederum einen Bach speiste der quer durch den ganzen Wald verlief. Normalerweise setzte sie sich ins Gras und genoss den Frieden um sie herum, doch heute war etwas anders. Irgendetwas tief in ihrem Inneren brachte sie dazu sich den Wasserfall ein wenig genauer anzusehen. Sie lief um den See herum, so dass sie seitlich des Wasserfalls stand und runzelte dann verwirrt die Stirn. >Bilde ich mir das ein oder leuchtet da etwas?< Ayumi meinte ein schwaches Leuchten mitten im Wasser zu sehen das nicht von der Sonne herrühren konnte. Sie streckte eine Hand aus und bewegte sie auf das herunter fließende Wasser zu. Plötzlich jedoch packte sie etwas und zog sie mit einem Ruck nach vorne. Der Schrei der sich ihrer Kehle entrang wandelte sich in ein Keuchen und Husten um als sie durch das Wasser gezogen wurde. Sie fiel auf die Knie, doch bevor sie wirklich realisieren konnte wo sie sich befand, erstrahlte ihre Umgebung in einem grellen weißen Licht das sie geblendet die Augen schließen ließ. Erst als das Leuchten um sie herum schwächter wurde, wagte sie es diese wieder zu öffnen. Was sie dann jedoch erblickte ließ sie verwirrt blinzeln. Nur wenig Licht erhellte die kleine Höhle in der sie sich befand. Und das es eine Höhle war, daran bestand kein Zweifel. Als Ayumi einen Blick hinter sich warf sah sie dass der Eingang durch den Wasserfall verdeckt wurde. Tropfnass und zitternd stand sie auf. Eines war sicher, an diesem Ort wollte sie nicht noch länger verweilen. Irgendetwas hatte sie gepackt und in diese Höhle gezogen und auch wenn sie hier absolut nichts außer Steinwänden entdecken konnte, so lief es ihr dennoch kalt den Rücken hinunter. Ayumi atmete noch einmal tief durch und hielt dann die Luft an. Ein Schritt, zwei Schritte und schon durchbrach sie die Wasserwand. Sie verlor den Boden unter den Füßen und stürzte Kopfüber in den kleinen See. Als sie wieder auftauchte schalt sie sich selbst. >Sowas blödes aber auch. War doch klar dass es ein wenig nach unten gehen würde. Wieso hab ich da nur nicht dran gedacht?< Nun stand sie hier, tropfnass, frierend und nicht wissend wo sie sich eigentlich befand. Natürlich wusste sie wo sie eigentlich sein musste, doch dieser Wald um sie herum war nicht der gleiche wie der den sie betreten hatte. Die Blätter der Bäume erstrahlten grüner, der Boden war dichter bewachsen und die Natur um sie herum schien regelrecht zu summen. Auch dass die Sonne langsam unterging konnte sie sich nicht erklären schließlich war sie gegen Mittag von zu Hause aufgebrochen. „Bin ich hingefallen und mit dem Kopf auf einem Felsen geschlagen und träume jetzt? Oder werde ich allmählich verrückt?“, murmelte sie. Noch einmal ließ sie ihren Blick schweifen und wieder kam sie zu dem gleichen Ergebnis – dies war nicht der Wald den sie kannte! Doch wo war sie dann? Nachdem sie zehn Minuten einfach so dar gestanden hatte und die Luft um sie herum allmählich kühler wurde, beschloss sie zurück zu laufen. Irgendwann musste sie schließlich an den Rand des Waldes gelangen und somit zu ihrem Haus. Ihre Mutter würde sich mittlerweile bestimmt Sorgen machen. So sehr sie die Natur auch liebte, nachts allein in einem Wald, und mochte sie ihn auch noch so gut kennen, war ihr einfach nicht geheuer. Ihre Fantasie spielte ihr oft Streiche und ließ sie Sachen sehen die gar nicht da waren. >Vielleicht sollte ich wirklich aufhören so viel zu lesen. Ich habe einfach eine zu rege Fantasie.< Ayumi musste sich den Weg durch den Wald regelrecht erkämpfen. Der kleine Pfad den sie mit den Jahren durch den Wald gezogen hatte war verschwunden. Zudem wurde war es mittlerweile sehr dämmrig und sie wusste bald würde sie den Boden unter ihren Füßen nicht mehr erkennen können. Also beeilte sie sich. Ein Fehler wie sich kurz darauf heraus stellte. Bei ihrem Versuch so schnell wie möglich nach Hause zu kommen blieb sie an Baumwurzeln hängen, zerbrach kleine Zweige unter ihren Füßen und sorgte dafür das dass Laub laut raschelte. Kurz gesagt sie verhielt sich wie ein Elefant im Porzellanladen. Wenn sie geahnt hätte was für Geschöpfe sie damit auf sich aufmerksam machte hätte sie sich darum bemüht leise zu sein. Doch woher sollte sie wissen das hier Kreaturen lauerten die direkt aus der Hölle stammen mussten? So stolperte die blondhaarige eine weitere halbe Stunde durch den Wald. Die Sonne war mittlerweile untergangen. Eigentlich hätte sie den Waldrand schon längst erreichen müssen. Doch die Bäume vor ihr schienen kein Ende zu nehmen. Die Verzweiflung die sie befallen hatte wandelte sich langsam in Panik um. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so sehr gewünscht auf Zivilisation zu stoßen. Selbst über eine Großstadt würde sie sich freuen. Ein lautes Knacken rechts von ihr ließ sie auf der Stelle erstarren. Schon seit einigen Minuten hatte sie das Gefühl gehabt beobachtet zu werden, woraufhin sie um einiges schneller vorangeschritten war. Sie hatte sich eingeredet es wäre nur eine Eule oder irgendein anderes kleines Tier gewesen, doch keines von ihnen wäre in der Lage ein solch lautes Geräusch zu verursachen. Angespannt wie ein Bogen und absolut reglos lauschte sie in die Dunkelheit hinein. Plötzlich erklang ein leises Zischeln rechts von ihr das sie unweigerlich an eine Schlange denken ließ. Doch hier gab es keine Schlangen. Langsam, fast wie in Zeitlupe drehte sie ihren Kopf in die Richtung aus der es zu kommen schien. Als sie schließlich dem Wesen gegenüberstand das diese Geräusche verursachte, klappte ihr der Unterkiefer herab. Das Tier, oder was auch immer es war, sah tatsächlich aus wie eine Schlange. Eine über drei Meter große Schlange mit dunkelgrünen Schuppen und blutroten Augen. >Langsam wird’s Zeit das ich aufwache…< Sie musste träumen. Anders konnte Ayumi sich dieses Geschöpf nicht erklären. Und als ob dies nicht schon genug wäre fing dieses Ungetüm auch noch an zu sprechen! „Abendessen…“, zischelte sie. Die blondhaarige schluckte einmal hart und machte dann einen vorsichtigen Schritt nach hinten. In ihrem Inneren schrillten alle Alarmglocken und etwas schrie ‚LAUF!‘. Ehe ihr Verstand wirklich registrieren konnte was hier passierte, reagierten ihre Instinkte auf den Ruf in ihrem Inneren. Sie wirbelte herum und preschte nach vorne, weg von der Schlange. Doch sie kam nicht weit. Etwas schlang sich um ihren Fuß und brachte sie damit zu Fall. Ayumi keuchte auf als sie hart auf dem Waldboden aufschlug. Keine Sekunde später fand sie sich kopfüber in der Luft hängend wieder. „Armes kleines Menschlein..“ Die sprechende Schlange hatte sie gepackt und hielt sie mit ihrem Schwanzende in der Luft. >Das ist das Ende.<, schoss es ihr durch den Kopf. Dies hier konnte kein von ihrer Fantasie herauf beschworener Traum sein. Dafür war das alles viel zu realistisch! Das Schwanzende bewegte sich ruckartig in die andere Richtung und ließ dabei ihren Fuß los. Sie wurde durch die Luft geschleudert und überschlug sich mehrmals als sie wieder auf dem Boden aufkam. Ihr ganzer Körper tat ihr weh und sie war nicht in der Lage sich wieder aufzurappeln. Gerade als die Schlange wieder zum Schlag ausholte erklangen Stimmen hinter ihr. Keine Sekunde später ergoss sich ein wahrer Pfeilregen über dem Ungetüm. Es bäumte sich auf und kreiste schmerzerfüllt. Dann brach es auf dem Waldboden zusammen. Ayumi registrierte nur am Rande das jemand auf sie zutrat und sich neben sie kniete. Sie wurde vorsichtig auf den Rücken gedreht. „Lebt sie noch?“ Aus halb geöffneten Augen sah sie nach oben, direkt in das Gesicht eines jungen Mannes. „Ja, aber sie ist verletzt.“ Dann beugte er sich leicht zu ihr herunter. „Kannst du mich hören?“ Ayumi brachte es fertig eine kleine Bewegung zu machen die man nur schwer als nicken deuten konnte, doch der Mann über ihr schien zu verstehen. „Keine Sorge, du bist in Sicherheit. Der Schlangendämon ist tot.“ >Schlangendämon?< Diesmal zog ihr Verstand die Notbremse. X::. „Sie ist ohnmächtig.“, bemerkte Touyis Vater. Er blickte über die Schulter seines Sohnes auf die junge Frau hinab die sie gerade vor dem Schlangendämon gerettet hatten. „Bringen wir sie ins Dorf.“ Touyi nickte und schob seine Arme vorsichtig unter ihren Körper damit er sie hochheben konnte. „Was sie wohl alleine hier im Wald gemacht hat?“, fragte er nachdenklich. Sie waren gerade mit ein paar Männern des Dorfes auf der Jagd gewesen als sie auf den Schlangendämon und die Frau gestoßen waren. Keiner von ihnen hatte damit gerechnet so nah am Waldrand auf einen Youkai zu treffen. Tatsächlich waren es nur noch gut 100 Meter bis zum Ende des Waldes. Es beunruhigte ihn das ein Dämon sich so na an das Dorf gewagt hatte. Sein nachdenklicher Blick richtete sich auf die Frau in seinen Armen. Ihre Haare hatten eine merkwürdige helle Farbe die er noch nie gesehen hatte, von ihrer Kleidung ganz zu schweigen. Irgendwie hatte er das Gefühl sie kam nicht von hier. Er schob diese Gedanken beiseite als er den Waldrand erreichte. Von hier aus war es nicht mehr weit bis zu ihrem Dorf. Sie mussten lediglich die kleine Wiese überqueren und dann die Erhöhung hinab. In der Mitte des Dorfes war ein großes Lagerfeuer entzündet worden, wie jedesmal wenn sie auf die Jagd gingen. Schon von weitem sah er seine Mutter die erwartungsvoll in ihre Richtung blickte. Sie kam ihnen ein Stück entgegen und starrte dann verwundert auf die Frau in seinen Armen hinunter. „Was ist passiert?“, fragte sie sogleich. „Wir haben sie im Wald gefunden. Ein Schlangendämon hatte sie angegriffen.“ Sein Vater trat hinter ihm hervor und zuckte die Schultern. „Das arme Kind. Touyi bring sie in unsere Hütte, ich werde mich um sie kümmern.“ Er nickte und folgte ihr als sie sich in Richtung ihrer Holzhütte aufmachte. Die anderen Männer begrüßten ihre Frauen und Kinder und begannen dann damit das Wild auseinander zu nehmen. In ihrer Hütte angekommen legte Touyi die Frau sanft auf eine der Strohmatten und trat dann einen Schritt zurück. Seine Mutter kniete sich neben sie und legte eine Hand auf ihre Stirn. Danach begann sie damit sie systematisch abzutasten. „Es ist nichts gebrochen.“, murmelte sie.  „Was genau ist passiert?“ Als Ayumi erwachte war der nächste Morgen bereits angebrochen. Die Holzdecke über ihr ließ sie vermuten dass sie sich im Inneren eines Hauses befinden musste. >Doch wie kam ich hier her und was ist eigentlich passiert?< Vorsichtig setzte sie sich auf. Ihr gesamter Körper schmerzte und im ersten Moment blickte sie verwirrt an sich hinab. Dann viel ihr wieder ein was passiert war. >Dieses Schlangenvieh… ein Mann hatte sich über mich gebeugt… mehr weiß ich nichtmehr. Wo bin ich hier?“ Sie ließ ihren Blick schweifen, doch was sie erblickte verwirrte sie mehr als alles andere. Anscheinend lag sie auf einer Holzerhöhung im hinteren Teil des Gebäudes. In der Mitte war eine Feuerstelle die wohl zum kochen dienen sollte. Die blondhaarige konnte weder elektrische Geräte noch Steckdosen oder dergleichen entdecken. >Welcher normale Mensch hat heutzutage noch keine elektrischen Leitungen?<, fragte sie sich verwirrt. Auch fiel ihr nun auf das man dieses Gebäude bestenfalls als Hütte bezeichnen konnte. Es schien komplett aus Holz zu bestehen. Das kannte sie sonst eigentlich nur aus ärmeren Ländern oder dem Mittelalter. Ihre Betrachtung wurde unterbrochen als die Strohmatte, die wohl als Tür dienen sollte, zur Seite geschoben wurde. Herein kam eine ältere Frau die sie nicht kannte. Ihre schwarzen Haare glänzten hier und da silbern, das Gesicht war faltig aber dennoch freundlich. Doch anstatt normaler Klamotten trug sie einen altmodischen Kimono der sicher schon bessere Tage gesehen hatte. Ihr Haar war zu einem Zopf zusammen gebunden und in der Hand trug sie ein Bündel Wäsche. Als sie bemerkte das Ayumi wach war, verzogen sich ihre Lippen zu einem Lächeln. „Du bist wach, das freut mich. Meine Name ist Aoi.“ Etwas überrumpelt von der Umgebung und der Erscheinung war Ayumi im ersten Moment nicht fähig etwas zu erwidern. Erst als Aoi sich neben ihrem Lager, das aus einer Strohmatte bestand wie sie nun feststellte, niedersetzte brachte sie ihren Namen heraus: „Ayumi. Meine Name ist Ayumi.“ „Freut mich dich kennenzulernen.“ Die Jüngere nickte lediglich. Erst als ihr Blick auf das Bündel Wäsche in Aoi’s Schoß fiel bemerkte sie dass sie nicht ihre üblichen Klamotten, sondern ebenfalls einen Kimono trug. Als die Ältere ihren entgeisterten Blick sah legte sie ihr die Wäsche auf den Schoß. „Entschuldige, doch deine Klamotten waren dreckig und verschmutzt. Ich hielt es für das beste sie erst einmal zu waschen.“ „Danke.“ Kurz herrschte schweigen zwischen den beiden. „Uhm… könnten sie mir vielleicht sagen wo ich hier bin?“, fragte Ayumi zögernd. „Natürlich. Du bist in meinem Dorf. Mein Mann und mein Sohn haben dich auf dem Rückweg der Jagd im Wald entdeckt. Ein Schlangenyoukai hatte dich angegriffen. Sie töteten ihn und brachten dich dann hier her.“ Daran konnte sie sich erinnern. >Die eigentlich wichtige Frage ist doch wo ist HIER?< Alles was sie bisher gesehen hatte kam ihr seht altmodisch vor. Das Bild des Waldes schob sich vor ihr geistiges Auge. Dies war kein kranker Wald aus ihrer Welt gewesen. Oder sollte sie vielleicht, aus ihrer Zeit sagen? Wenn sie es nicht besser wüsste würde sie sagen sie war durch die Zeit gereist. Etwas das eigentlich nicht möglich sein sollte. Doch wie sollte man sich das hier sonst erklären? Aoi musste ihren verwirrten nachdenklichen Blick wohl gesehen haben denn sie fragte vorsichtig nach: „Du weißt nicht wo du bist, nicht wahr?“ Ayumi schüttelte den Kopf. „Du bist in Japan, in der Sengoku-Jidai Ära.“ >Das soll wohl ein Witz sein…<, dachte die blondhaarige entgeistert. Auf der anderen Seite hatte Aoi keinen Grund sie zu belügen. Sie kannten sich ja schließlich erst seit fünf Minuten! Etwas verspätet fiel ihr auf das es eigentlich nicht normal war das die Ältere ihr auch die Zeit genannt hatte in der sie sich befanden. „Mach dir keine Sorgen. Ich weiß das du nicht aus dieser Zeit kommst. Bestimmt hast du viele Fragen. Sei unbesorgt, ich werde sie dir zu gegebener Zeit beantworten. Doch nun solltest du dich erst einmal umziehen.“ Mit diesen Worten verschwand sie wieder. Ayumi konnte ihr nur überrumpelt hinterher blicken. *** So, das war das erste Kapitel. Leider ist meine Beta Leserin momentan sehr selten online, wundert euch also nicht über Fehler. Kapitel 2: Flucht ----------------- Zweite Kapitel – Flucht Ayumi saß noch einige Minuten wie erstarrt auf ihrem Lager ehe sie damit begann sich umzuziehen. Als sie ihre Klamotten wieder trug, faltete sie den geliehenen Kimono zusammen und legte ihn auf die Strohmatte. Wenn sie wirklich im Japan von vor 500 Jahren gelandet war, würden ihre Klamatten zwar sehr auffallen, doch einen Kimono wollte sie dennoch nicht tragen. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen so etwas die ganze Zeit zu tragen. Er war zu offen und luftig. Aoi hatte ihr nicht gesagt was sie tun sollte nachdem sie sich umgezogen hatte und so beschloss sie die Gegend auf eigene Faust zu erkunden. In diesem Falle beschränkte sich die Erkundung jedoch auf das Dorf. Wer wusste schließlich was sie Monster sie außerhalb erwarten würden? Bei dem Gedanken an die riesige Schlange lief es ihr eiskalt den Rücken hinunter. Die blondhaarige war sich absolut sicher das ihr Geschichtslehrer solche Viecher im Unterricht nicht erwähnt hatte. Zwar schmerzte ihr Körper durch die harten Aufprälle auf den Waldboden doch weiter schien sie sich nicht verletzt zu haben. Fest entschlossen schob die Strohmatte vor der Tür ein Stück zur Seite und lugte hinaus. Was sie sah bestätigte nur was ihr erzählt wurde. Vor ihren Augen breitete sich ein alt japanisches Dorf aus. Die Holzhütten standen in einem Halbkreis in dessen Mitte man noch die Reste eines großen Lagerfeuers erkennen konnte. Dahinter erstreckten sich weite Felder die aussahen als wären sie unter Wasser gesetzt worden. Obwohl Ayumi erst vor wenigen Jahren nach Japan gezogen war erkannte sie sofort um was es sich dabei handelte. Reisfelder. Schmale Wege führten durch die wenigen Felder und sorgten so dafür dass die Menschen sich zwischen ihnen bewegen konnten. Bei genauerem hinsehen bemerkte sie das neben dem Dorf ein kleiner Bach entlang führte. Etliche Frauen saßen mit Körben am Ufer und wuschen Wäsche. Daneben sah sie ein paar Kinder die mit einem altmodischen Ball zu spielen schienen. Alles in Allem machte das Dorf einen friedlichen Eindruck auf sie und nun, bei Tageslicht, viel ihr erst auf wie wunderschön die Natur hier war. Sie erstrahlte in satten Farben, Bienen flogen von einer Blume zur anderen und die Vögel zwitscherten fröhlich. Selbst der Wald, der ihr am Abend zuvor noch so furchteinflößend vorgekommen war, machte nun einen ungefährlichen Eindruck. Nach einigem Zögern verließ sie schließlich die Holzhütte und blieb unschlüssig davor stehen. Sie hatte keine Ahnung wo sie Aoi finden konnte, geschweige denn was sie nun tun sollte. Diese Entscheidung wurde ihr jedoch schnell abgenommen. „Hallo.“ Als sie ihren Blick nach rechts wandte entdeckte sie wenige Meter von der Hütte entfernt einen jungen Mann der ihr wage bekannt vorkam. Eine Sekunde später fiel es ihr dann auch wieder ein. >Das ist der Mann der sich im Wald über mich gebeugt hat.< „Hallo.“, sagte sie. Ayumi schätze ihn auf 19, vielleicht 20 Jahre. Seine Haare waren wie bei jedem anderen hier schwarz und zu einem kurzen Zopf zusammen gebunden. Braune Augen sahen ihr freundlich entgegen. „Wie geht es dir?“ Er kam einige Schritte näher und lehnte sich an die Wand der Hütte. Sie selbst drehte sich nun gänzlich zu ihm herum und verbeugte sich leicht. „Es geht mir gut. Hättet ihr mich nicht gefunden würde ich wahrscheinlich nicht mehr leben. Ich danke dir.“ Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus während er eine abwehrende Handbewegung machte. „Das war selbstverständlich. Dafür brauchst du dich nicht zu bedanken. Ich bin übrigens Touyi.“ Nun konnte auch Ayumi nicht anders als zu lächeln. „Ich bin Ayumi. Freut mich dich kennen zu lernen.“ „Soll ich dir das Dorf zeigen?“, fragte er nach einigen Sekunden. Die blondhaarige stimmte ihm begeistert zu. Während Touyi sie durch das Dorf führte und ihr einige Sachen zeigte spürte Ayumi die Blicke der anderen Dorfbewohner auf sich. Zu ihrem grenzenlosen Erstaunen waren sie nicht feinselig sondern freundlich und teilweise neugierig. Die Sengoku-Jidai Ära war nicht gerade für den Frieden der in ihr geherrscht hatte bekannt, deswegen wunderte es sie das die Dorfbewohner ihr gegenüber nicht misstrauisch waren. Fremde wurden in diesen Zeiten normalerweise nicht so bereitwillig aufgenommen. Touyi war ein angenehmer Gesprächspartner. Er stellte ihr keine Fragen wegen ihrer Klamotten oder ihrer für Japan untypischen Haarfarbe. Als er auf den Abend zuvor zu sprechen kam wusste Ayumi im ersten Moment nicht wie sie reagieren sollte. Sie hatte viele Fragen, unter anderem was dieses Schlangenwesen gewesen war. Jedoch traute sie sich nicht ihn danach zu fragen. Wer wusste schon wie er reagieren würde wenn sie zugab das sie etwas, das für ihn vollkommen normal zu scheinen schien, nicht kannte. Allerdings kam Ayumi nicht dazu weiter darüber nachzudenken denn Aoi stand vor ihrer Hütte und rief sie zu sich. „Wie ich sehe hast du meinen Sohn kennengelernt.“, bemerkte die Ältere. Die blondhaarige sah verwundert zwischen den beiden hin und her und nun fiel ihr auch die Ähnlichkeit zwischen ihnen auf. „Kommt herein. Es gibt einiges zu besprechen.“ Etwas mulmig in der Magengegend folgte Ayumi ihrer Aufforderung. In der Hütte befand sich ein weiterer Mann. „Dies ist mein Mann Daisuke.“ Sie verbeugte sich leicht vor ihm, was von er mit einem Lächeln und einem Nicken zur Kenntnis nahm. Danach setzen sie sich. „Du hast viele Fragen Ayumi. Ich werde versuchen dir einige zu beantworten.“, sagte Aoi. Sie saß an ihrer rechten Seite und sah sie nun erwartungsvoll an. Ayumi jedoch ließ ihren Blick zweifelnd durch das Zimmer schweifen, nicht wissend wie sie beginnen sollte. >Vielleicht mit heute Morgen…< „Woher wusstest du das ich… nun… nicht von hier komme?“, fragte sie vorsichtig. Die Ältere nickte als bestätigte sich gerade eine ihrer Theorien. „Mir war klar dass diese Frage zuerst kommen würde. Ich will versuchen es dir zu erklären. Meine Mutter war eine Miko, eine Priesterin. Sie hatte besondere Kräfte die es ihr erlaubten einen Youkai, auch wenn er noch so gut verkleidet war, als solchen zu erkennen. Mir sagte sie immer sie erkenne ihn an seiner Seele die so schwarz war wie die Nacht selbst. Als sie starb gingen ihre Kräfte auf mich über. Seither bin ich in der Lage die Seele eines Menschen wie einen Kranz um ihn herum zu sehen. Vor gut zwei Jahren kam eine Gruppe Wanderer in unser Dorf. Unter ihnen ein Mädchen das genauso seltsam gekleidet war wie du. Ihre Seele leuchtete anders als die aller andere Menschen. Ich sprach sie darauf an, woraufhin sie mir erklärte sie würde nicht aus dieser Zeit stammen. Das ist der Grund weshalb ich erkannt habe dass du nicht von hier kommst. Deine Seele leuchtete genauso wie die des Mädchens damals.“, beendete sie ihre Geschichte. Ayumi saß stumm da und ließ sich das gesagte durch den Kopf gehen. Sie war in der Vergangenheit, daran bestand kein Zweifel mehr. Doch das hieß nicht gleichzeitig dass sie an magische Kräfte glauben musste. >Und wenn es wahr ist? Zumindest würde das erklären weshalb die Menschen mir gegenüber nicht misstrauisch waren.< Einige Minuten herrschte vollkommene Stille in der Hütte. Manchmal hörte man das Lachen der Kinder Draußen und die Strohmatte an der Tür bewegte sich leicht wenn der Wind durch sie fuhr, ansonsten blieb alles reglos. Erst als Ayumi ihren Kopf wieder hob bemerkte sie dass sie ihn nachdenklich gesenkt hatte. „Ich glaube dir.“, sagte sie schließlich. „Doch erklär mir eines. Du sagtest deine Mutter konnte Youkai erkennen… du meinst Dämonen?“ Aoi nickte. Das wiederrum ergab keinen Sinn. „Dieses Schlangenvieh im Wald… war das ein Youkai?“ Diesmal war es Touyi der antwortete. „Ja, das war ein junger Schlangenyoukai.“ Etliche Fragen schwirrten Ayumi im Kopf herum. Angefangen von der Frage wie sie hier her kam, bis zu der Frage wie sie wieder zurück in ihre Zeit finden sollte. Doch sie kam nicht dazu diese Fragen zu stellen, denn Aoi unterbrach sie noch bevor sie ein Wort gesagt hatte. „Ich kann dir nicht sagen wie du hier her gelangt bist oder wie du wieder zurück kommst, aber es hat sicher einen Grund dass du hier gelandet bist.“ Ein verwunderter Blick traf sie. „Kannst du etwa neben dem Auren sehen noch Gedankenlesen?“, fragte Ayumi überrascht. Daisuke konnte sich ein Lachen angesichts ihres leicht panischen Blickes nicht verwehren. „Nein, das kann sie nicht. Doch dein Gesicht ist gerade wie ein offenes Buch.“, erwiderte er amüsiert. Die blondhaarige kratze sich daraufhin etwas verlegen an der Wange. „Das sagt meine Mutter auch immer…“ X::. Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Ayumi lernte die anderen Dorfbewohner kennen und bekam von Aoi und ihrer Familie das Angebot bei ihnen zu leben bis sie eine Möglichkeit gefunden hatte wie sie wieder nach Hause zurück kehren konnte. Doch desöfteren hatte sie das Gefühl das Touyis Mutter mehr wusste als sie Preis gab. Irgendetwas an ihr sagte Ayumi das sie keine gewöhnliche Frau war. Am vierten Tag in der Sengoku-Jidai Ära saß sie nachts vor der Hütte und starrte in den Sternenhimmel. Der Himmel war hier so klar, die Sterne leuchteten so hell und gaben einem dadurch das Gefühl fast greifbar zu sein. Mittlerweile saß sie jede Nacht für eine Stunde Draußen um sich dieses Schauspiel anzusehen das man in ihrer Zeit nur noch sehr selten zu Gesicht bekam. Als Touyi sie einmal dazu befragte hatte sie nicht geantwortet. Was hätte sie ihm auch sagen sollen? Das die Menschen 500 Jahre später die Erde so vergiftet hatten das nichts mehr so war wie er es kannte? Nein, wahrscheinlich nicht. >Die Luft ist so klar und rein.< Obwohl sie ihre Mutter und Freunde vermisste konnte sie nicht verhindern sich hier wohl zu fühlen. Es war alles so wie sie es sich vorgestellt hatte. Da sie nicht wusste ob und wann sie wieder in ihre Zeit zurückkehren konnte, zog sie diese Anblicke und Eindrücke auf wie eine vertrocknete Blume das Wasser. Doch an diesem Abend geschah etwas das ihr Leben komplett auf den Kopf stellen sollte. Zuerst nahm sie es gar nicht wahr, erst als die Natur um sie herum verstummte wandte sie ihren Blick vom Himmel ab. Verwundert sah sie sich um, konnte im ersten Moment aber nicht erkennen woher diese Stille plötzlich rührte. Dann sah sie ihn. Oben auf der Erhöhung, die man herunter gehen musste um vom Wald zum Dorf zu kommen, war ein großes Wesen erschienen. Ayumi stand langsam auf und blickte gespannt in diese Richtung. Es dauerte nicht lange da erkannte sie das es sich um einen riesigen weißen Hund handelte, dessen Fell im Licht des Mondes leicht silbern glänzte. Noch nie hatte sie etwas Schöneres gesehen. Ein leises ‚Oh‘ entwich ihren Lippen. Dieser leise Laut schien genügt zu haben um auf sich aufmerksam zu machen, denn der Hund drehte wie auf Kommando seinen Kopf in ihre Richtung und nur eine Sekunde später befand sie sich im Fokus der dunkelroten Augen des Tieres. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich Ayumi. Dies waren die Augen eines Youkai, das wusste sie mittlerweile, doch irgendetwas an diesem Hund zog sie magisch an. Es tat fast körperlich weh so dass sie einen erstickten Laut von sich gab und die Arme um ihren Körper geschlungen zu Boden sank. Der Hund drehte sich daraufhin in Windeseile um und verschwand im Wald. 10 Minuten später hatte Ayumi sich so weit beruhigt das sie in der Lage war wieder aufzustehen. Doch sie fühlte sich merkwürdig. Es war als würde ein Teil von ihr selbst auf einmal fehlen. Sie erschauderte unter der Wucht des Gefühls und zuckte erschrocken zusammen als sie wie aus dem Nichts eine Stimme hinter sich hörte. „So geschieht alles wie es vorherbestimmt ist.“ Mit klopfendem Herzen drehte sich die blondhaarige herum. Hinter ihr stand die Älteste des Dorfes. Sie sah sie aus geheimnisvollen Augen an, ein Lächeln lag auf ihren Lippen. „Was meinen sie damit?“ Ayumi hatte noch nie mit der Frau geredet, obwohl sie sich mittlerweile schon einige Tage hier aufhielt. „Dieser Hund dort oben auf der Erhöhung, er ist deine Bestimmung Kind. Er, der Daiyoukai der westlichen Länder. Du wirst bald merken was ich meine…“ Mit diesen Worten drehte sie sich herum und verschwand wieder in ihrer Hütte. Zurück ließ sie eine verwirrte junge Frau die tief in ihrem Inneren spürte dass sich etwas verändert hatte. X::. In dieser Nacht hatte sie keinen Schlaf mehr gefunden. Die Begegnung mit dem großen Hund, das Gefühl in ihrem Inneren und nicht zuletzt die Worte der alten Frau hatten sie wach gehalten. Selbst jetzt, als sie am Bach saß und ihre Klamotten wusch, schaffte sie es nicht das ganze aus ihren Gedanken zu verbannen. So viele Fragen und keine Antworten. Natürlich hatte sie am Morgen versucht mit der Ältesten zu sprechen, doch diese hatte nur geheimnisvoll gelächelt und geschwiegen. Dementsprechend frustriert war Ayumi im Moment. Touyi, der unglaubliches Geschick darin hatte sie auf andere Gedanken zu bringen, ging sie schon den ganzen Morgen aus dem Weg. Ziemlich schwierig wenn man bedacht das sie zusammen in einer Hütte lebten. Sie seufzte schwer und hielt mit ihrem Tun inne. Obwohl es mittlerweile Frühling war, hatte der Bach noch eine eisige Temperatur. Ayumi jedoch nahm dies im Moment nicht mal mehr an Rande war. Ihr Blick war starr auf das dahin fliesende Wasser gerichtet, ihre Gedanken in unergründlichen Gefilden. ‚Er, der Daiyoukai der westlichen Länder‘ erklang die Stimme der Alten in ihrem Kopf. >Vielleicht sollte ich erst einmal heraus finden was sie damit meinte.< Sie kehrte aus ihrer Gedankenwelt zurück in die Gegenwart und bemerkte verwundert das ihre Hände fürchterlich schmerzten. Es war als würden tausend Nadeln in sie hineinstechen, immer und immer wieder. Mit einem Seufzen zog sie ihre Hände aus dem eiskalten Wasser und legte die Wäsche zurück in den Korb. Es war ihr ein Rätsel wie die Frauen es schafften diese Kälte Tag für Tag, stundenlang zu ertragen. >Jetzt muss die Wäsche erst einmal warten.< Fest entschlossen sich ohne eine richtige Antwort nicht abwimmeln zu lassen, machte sie sich in Richtung der Hütte der Ältesten auf. Dort angekommen stieß sie fast mit Aoi zusammen die gerade aus dem Inneren kam. „Ayumi?“, fragte diese verwundert. „Ich muss mit der Ältesten sprechen.“ Ein Kopfschütteln seitens der Älteren. „Das geht nicht. Ihr geht es im Moment nicht gut. Niemand darf sie besuchen. Sie braucht Ruhe.“ Zerknirscht sah die blondhaarige in Richtung der Strohmatte die den Eingang verdeckte. >Seit ich in dieser Zeit bin geht alles schief…< Gerade als sie sich umdrehen wollte zerschnitt eine Stimme aus dem Inneren die Stille. „Lass sie hinein Aoi.“ Die Stimme klang schwach und kränklich. „Aber Akemi-sama..“, protestierte die Mutter Touyis. „Ayumi, komm herein. Aoi, lass uns allein.“ Die Autorität die in diesen beiden Sätzen mitschwang duldete keine Widersprüche. Ayumi betrat die Hütte und zuckte innerlich zusammen als sie die alte Frau auf ihrem Lager liegen sah. Diese winkte sie zu sich heran und bedeutete ihr sich neben sich zu setzen. „Akemi-sama?“, fragte sie verunsichert. Man sah deutlich wie schlecht es der anderen Frau ging und Ayumi konnte nicht anders als daran zu denken dass sie schon sehr alt war und eine Krankheit ihren Tod bedeuten konnte. „Ja, so ist es.“ Die Augen der Alten sahen ihr wissend und ohne Angst entgegen. „Ich werde sterben. Doch bevor ich diese Welt verlasse muss ich dir einige Sachen erklären. Höre gut zu Ayumi und vergesse meine Worte nie….“ X::. Als die blondhaarige eine Stunde später die Hütte der Ältesten verließ war ihr Blick nach Innen gekehrt. Das was sie gerade erfahren hatte hörte sich für sie an wie eine Fantasy Geschichte, doch sie wusste dass es wahr war. Dieses Gefühl das sie seit der Nacht zuvor zu jeder Stunde des Tages spürte war keine Einbildung. Es war Realität und wenn sie den Worten der Alten Glauben schenken konnte, würde es die nächste Zeit auch nicht verschwinden. Ihr Blick richtete sich nachdenklich zur Erhöhung hinauf und wie von allein setzten sich ihre Füße in Bewegung. Erst als sie den kleinen Berg erklimmt hatte und direkt vor dem Waldrand stand, stoppte sie. Sie wollte nicht akzeptieren was die Alte ihr als ihr Schicksal offenbart hatte. Und dort, in diesem Wald, hatte all das begonnen. Was wenn sie einfach wieder zum Wasserfall lief und hindurch lief? Würde sie dann wieder nach Hause zurückkehren können? >Wer nicht wagt der nicht gewinnt.< Doch gleichzeitig hörte sie die Worte ‚Du kannst versuchen davor davon zu laufen, doch es wird dir nicht gelingen, egal in welcher Zeit du dich befindest.‘ Ayumi schnaubte leise und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf, den Kopf stolz erhoben. Sie war niemand der so schnell aufgab und genau deswegen würde sie all das nicht einfach so hinnehmen. Bevor sie ihren Entschluss jedoch in die Tat umsetzen konnte musste sie noch einmal zurück ins Dorf und einige Erkundungen einbeziehen. Mit festem Schritten begab sie sich wieder den Hügel hinab. Sie suchte zielstrebig nach der einzigen Person die ihr diese Idee nicht ausreden würde – Touyi. Es dauerte etwas, doch schließlich fand sie ihn auf dem kleinen Übungsplatz am Rande des Dorfes. Er schoss gerade mit Pfeil und Bogen auf eine Zielscheibe. Aus Erfahrung wusste sie dass er in dieser kurzen Phase der Konzentration, bevor der Pfeil die Sehne verließ, nicht ansprechbar war. Also wartete sie. Der Pfeil schoss von der Sehne und traf genau ins Schwarze. „Guter Schuss.“, bemerkte sie. Touyi drehte sich zu ihr herum und lächelte als er sie erkannte. Mit langsam Schritten kam er auf sie zu, doch sein Lächeln verlosch und wich einem forschendem Gesichtsausdruck als er den Ernst bemerkte der aus ihren Augen sprach. „Ich muss dich um etwas Bitten.“ Wenig später befand sie sich zusammen mit Touyi am Waldrand. An ihrer Seite hing ein Kurzschwert. Zwar hatte sie protestiert als er es ihr gebracht hatte, schließlich konnte sie damit nicht umgehen, doch Aois Sohn war genauso stur wie sie selbst und so gab sie schließlich widerwillig nach. Nun stand er an ihrer Seite und gab ihr noch ein paar letzte Tipps. Man sah ihm an das er sie am liebsten begleitet hätte, das hatte sie jedoch entschieden abgelehnt. „Achte darauf so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Ich glaube nicht das du Tagsüber mit Youkai zu rechnen hast, aber falls dies doch geschehen sollte benutz das Schwert. Bis zum Sonnenuntergang werde ich hier warten, wenn du bist dahin nicht zurück bist gehe ich davon aus das es geklappt hat.“, endete er. Ayumi nickte entschlossen. Sie zögerte kurz, doch dann trat sie zwei Schritte nach vorne und umarmte Touyi. „Ich danke dir für alles Touyi. Mach dir keine Sorgen, ich schaffe das schon.“ Dann trat sie wieder zurück und drehte sich um. Sie warf keinen Blick zurück als sie auf den Waldrand zuging und schließlich darin verschwand. „Ich wünsche dir viel Glück Ayumi..“ Bei Tag betrachtet war der Wald gar nicht so schlimm, im Gegenteil, er bezauberte die blondhaarige so das sie sich manchmal selbst ermahnen musste weiter zu laufen. Sie setzte ihre Schritte mit Bedacht, wich kleinen Ästen aus und allem was unnötig Geräusche verursachen konnte. Ein paar mal sah sie kleineres Getier durch das Unterholz huschen, ansonsten jedoch blieb es ruhig. Ayumi wusste nicht wie lang sie gelaufen war als sie endlich das Plätschern des Wasserfalles vernahm. >Nur noch ein kleines Stückchen…< Als sich die Lichtung vor ihr eröffnete blieb sie stehen. Ihr Blick wanderte über den Wasserfall. Die Höhle dahinter konnte sie nicht sehen und einen kurzen Moment hatte sie die Befürchtung sich diese nur eingebildet zu haben. >Reis dich zusammen Ayumi.“, tadelte sie sich selbst. Jetzt war der Augenblick gekommen indem sich entscheiden würde ob sie für immer in der Sengoku-Jidai Ära bleiben musste oder ob sie wieder nach Hause zurück fand. Noch einmal tief durchatmend trat sie schließlich in den kleinen See. Als sie vor dem Wasserfall stand reichte ihr das Wasser bis zum Bauch. Ihre Hände tasteten an der Wand entlang und fanden schließlich die Aushöhlung. Entschlossen zog sie sich an der Wand hinauf und in die Höhle hinein. Und tatsächlich passierte das gleiche wie beim ersten Mal – Die Welt um sie herum schien zu erstrahlen und diesmal schloss Ayumi ihre Augen mit einem glücklichen Seufzen. Kapitel 3: Zuhause ------------------ Hallo, diesmal hab ich ein bisschen länger gebraucht für das Kapitel da es mir einige Schwierigkeiten bereitet hat. Ich hoffe das merkt man nicht! Liebe Grüße, Bereth ** Dritte Kapitel – Zuhause Wenige Minuten später stand sie vor dem Wasserbecken mit dem Wasserfall und besah sich die Gegend. „Es hat geklappt..“, murmelte sie. „Es hat geklappt.“ Ein strahlendes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht und keine Sekunde später stürzte sie auf den kleinen Pfad der sie nach Hause bringen würde. Diesmal brachten sie keine Wurzeln oder Schlingpflanzen zum stolpern. Ihr Weg war frei und schon nach kurzer Zeit sah sie dass der Wald lichter wurde. Zwischen den Zweigen der Bäume konnte sie eine weiße Mauer erkennen. Die Mauer die zur Vorderseite ihres Hauses führte. „Endlich bin ich Daheim..“ Das Glücksgefühl das sich ihrer bemächtigte war so stark das ihre Augen sich mit Tränen füllten. Schnellen Schrittes bewegte sich Ayumi auf die Haustüre zu die genau in diesem Moment geöffnet wurde. Ihre Mutter stand in der Tür, ihre Augen hatten sich geweitet und füllten sich dann mit Tränen. „Ayumi?“, schluchzte sie. „Mama.“ Ayumi überwand die letzten Meter die sie und ihre Mutter von einander trennten und warf sich in ihre Arme. „Oh Mama.. ich hab dich so vermisst.“, krächzte sie. Die Arme ihrer Mutter schlangen sich um sie und drückten sie so fest an sich dass man meinen könnte sie wolle sie in sich hinein ziehen. So standen sie einige Minuten eng umschlungen vor dem Haus, bis ihre Mutter sie langsam los ließ und einige Meter von sich weg hielt. „Wo warst du nur Kind?“, flüsterte sie. Ayumi setzte ein gequältes Lächeln auf. „Das ist eine komplizierte Geschichte Mama.“ Die blondhaarige saß in ihrem Zimmer an ihrem Schreibtisch und sah aus dem Fenster. Mittlerweile waren zwei Tage seit ihrer Rückkehr vergangen. Zu ihrer grenzenlosen Überraschung hatte ihre Mutter ihre Geschichte geglaubt. Den Wald hatte sie seitdem nicht mehr betreten und eigentlich könnte sie nun alles vergessen was sie erlebt hatte und in Frieden weiter leben. Doch das konnte sie nicht. Diese Leere, das fehlen eines Teils von ihr das sie seit dem Abend vor der Hütte fühlte wurde von Stunde zu Stunde schlimmer. Am Anfang war es ihr noch möglich gewesen dieses Gefühl zu verdrängen, doch nun nach zwei Tagen war sie dazu nicht mehr in Lage. In ihrem Inneren summte es unaufhörlich und je mehr Zeit verging desto lauter schien es zu werden. Ayumi konnte sich nicht erklären weshalb. >Naja eigentlich schon… aber ob ich das auch glaube ist die andere Frage.< Tatsächlich hatte die alte Akemi ihr erzählt weshalb sie sich so merkwürdig fühlte. >“Du kannst nicht davon laufen.“< Diese Worte verfolgten sie selbst im Schlaf, aber die blondhaarige war nicht gewillt nachzugeben. Wenn sie geahnt hätte in was sich dieses Gefühl schon bald wandeln würde, wäre sie so schnell es ihr möglich war in die Vergangenheit zurückgekehrt. Als es an der Tür klingelte stand Ayumi von ihrem Schreibtisch auf und begab sich nach unten. Ihre Mutter war einkaufen. „Hallo.“ Verwundert blickte sie in die braunen Augen ihrer besten Freundin. “Saori?” Diese setzte einen leicht beleidigten Gesichtsausdruck auf und hob den Zeigefinger. „Sag bloß du hast vergessen welchen Tag wir heute haben?“ Als Ayumi sie weiterhin nur verwundert ansah, seufzte sie einmal schwer und drückte sich an der blondhaarigen vorbei. Diese schloss die Tür und folgte ihrer Freundin ins Wohnzimmer. Saori legte die Tasche die sie die ganze Zeit über in der Hand gehabt hatte vor den Fernseher. „Wir wollten heute einen Dvd Abend machen.“ In einem Anime hätte man nun wohl eine Glühbirne über Ayumis Kopf aufleuchten sehen. „Ach, stimmt ja. Tut mir leid, das hab ich tatsächlich vergessen.“ Während ihre Freundin nun damit begann die Dvds auszupacken und den Fernseher startklar zu machen begab sie sich in die Küche um das Knabber Zeug zu holen. Glücklicherweise hatten sie so etwas immer reichlich im Haus, ansonsten würden sie nun blöd dar stehen. Was war schließlich ein Dvd Abend unter Freundinnen ohne das passende Knabberzeug? >Es ist aber kein Wunder das ich die Verabredung vergessen habe. Wenn sie wüsste was die letzten Tage alles passiert ist..< „Übrigens war es nicht nett zu Verwandten zu fahren ohne vorher Bescheid zu sagen.“, unterbrach Saori ihre Gedanken. >Bitte was? Verwandte? Wovon redet sie?< „Ich hab erst von deiner Mutter erfahren das du für ein paar Tage verreist bist.“ Ayumi erstarrte und die Chipstüte die sie gerade in der Hand gehalten hatte fiel wieder zurück auf den Tresen. Es war ihr ein Rätsel wovon Saori dort sprach. Ihre Mutter wusste doch gar nicht wo sie sich aufgehalten hatte. >Moment.. ich war Vier Tage verschwunden…wieso hat sie nicht die Polizei eingeschaltet sondern Saori gesagt ich sei verreist?< Das passte alles nicht zusammen. Durch die ganzen Ereignisse war ihr dieses kleine aber wichtige Detail vollkommen entgangen. Als Saori mit einem „Wo bleibst du denn?“ in die Küche gestolpert kam schob Ayumi diese Gedanken beiseite. Doch sie würde sie nicht vergessen und ihre Mutter später zur Rede stellen. Mit Chips und Flips bewaffnet begaben die beiden Frauen sich ins Wohnzimmer. Der Fernseher und der Dvd Player liefen bereits. „Was hast du rein?“, fragte Ayumi während sie es sich auf der Couch gemütlich machte. „Herr der Ringe – Die Gefährten“ Das fehlte ihr gerade noch. Ein Mittelalter Film. Die blondhaarige unterdrückte ein Stöhnen indem sie sich ein paar Flips in den Mund schob. Noch vor 6 Tagen war dies noch einer ihrer Lieblingsfilme gewesen, doch nach ihrer Reise in die Vergangenheit und den Youkais hätte sie einen Film wie Matrix vorgezogen. Sagen tat sie jedoch nichts. Auch konnte sie nicht verhindern das ihre Gedanken bei manchen Stellen des Filmes vergleiche zogen. Die Gegend in der die Filme gedreht worden waren mögen einem schön und unberührt vorkommen wenn man nur Wälder wie diesen vor ihrer Haustür kannte, doch mittlerweile wusste sie es besser. Die Bäume waren genauso krank, die Landschaft hatte nichts mit der von früher gemein. Natürlich durfte man nicht vergessen das die Filme nicht in Japan spielten, jedoch änderte das nichts daran dass das Gras blasser war, die Bäume weit auseinander standen und der Waldboden fast gänzlich kahl war. Saori war so von Mittelerde gefangen das sie gar nicht mitbekam das ihre Freundin auf den Bildschirm sah ohne ihn wirklich wahr zu nehmen. Vor ihrem Inneren Auge sah sie die Reisfelder des Dorfes, die saftigen Wiesen die sich dahinter Kilometer weit erstreckt hatten, den Wald mit seinen dunklen aber kräftigen Farben. Sie schmeckte das klare Wasser und roch die frische Luft. Und plötzlich überkam sie das Gefühl fehl am Platz zu sein. Die letzten Tage hatte sie so vehement jeden Gedanke an die Vergangenheit verdrängt dass ihr das Ausmaß der Verpestung um sie herum gar nicht aufgefallen war. So kam es das sie fast den ganzen Film lang in Gedanken versunken war. Erst als Saori neben ihr los fluchte schreckte sie auf. Ein schneller Blick zum Fernseher sagte ihr das Gandalf gerade im Begriff war in die Tiefe zu fallen. Ayumi konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Obwohl die beiden die Herr der Ringe Filme schon zig tausendmal gesehen hatten regte sich ihre Freundin an dieser Stelle dennoch immer wieder auf. Saori sagte immer sie wünschte sie hätte Gandalf als Großvater. Alles in Allem genoss Ayumi den Rest des Tages. Sie hatte alle Gedanken an die Vergangenheit zu Seite geschoben und den Tag mit ihrer besten Freundin voll ausgenutzt. Irgendwann während des ersten Filmes war schließlich auch ihre Mutter nach Hause gekommen und nachdem sie nun Saori verabschiedet hatte würde sie sich endlich der einen Frage widmen die sie seit Stunden quälte. „Mama?“ Ihre Mutter drehte den Kopf kurz in ihre Richtung, wusch dann jedoch weiter das Geschirr ab. „Ja?“ Ayumi wartete bis sie fertig war und trat dann einen Schritt näher. „Saori sagte vorhin etwas das ich nicht verstehe… Sie sagte du hättest ihr gesagt ich würde Verwandte besuchen.. Komisch, wenn man bedenkt das du nicht wusstest wo ich war.. Vier Tage lang..“ Sie vernahm ein seufzen ihrer Mutter während dessen Schultern gleichzeitig nach unten sackten. „Ich wusste es würde so weit kommen…“ „Was meinst du damit?“ Allmählich verstand sie gar nichts mehr. „Setz dich hin.. dann erzähle ich dir alles Ayumi.“ Nachdem sie getan hatte was ihre Mutter verlangte lehnte sie sich zurück und sah sie erwartungsvoll an. „Ich habe Saori gesagt du seihst verreist weil sie die Polizei gerufen hätte wenn sie gewusst hätte dass du verschwunden bist.“ Ayumi konnte diese Reaktion nicht verstehen. Welche liebende Mutter wollte verhindern dass die Polizei von dem Verschwinden ihrer Tochter erfuhr? Und dass ihre Mutter sie liebte, daran zweifelte sie keinen Augenblick. „Das verstehe ich nicht, tut mir leid.“, sagte sie. „Lass mich ausreden. Kurz nach deiner Geburt kam mich eine alte Frau im Krankenhaus besuchen. Ich kannte sie nicht, doch sie schien mich zu kennen und sie hatte mir etwas Wichtiges zu sagen. ‚Das Schicksal deiner Tochter liegt nicht in dieser Zeit. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist musst du sie gehen lassen. Keine Angst, du wirst sie nicht verlieren, aber es ist jemand anderem bestimmt über sie zu wachen und sie zu beschützen.‘ Das waren ihre Worte und bevor ich etwas darauf erwidern konnte war sie auch schon wieder zur Tür hinaus. Ich wäre ihr nachgelaufen wenn in diesem Moment nicht dein Vater herein gekommen wäre.“ Ayumi runzelte nachdenklich die Stirn. Diese Worte klangen verdächtig nach denen die sie erst vor wenigen Tagen gehört hatte. „Natürlich konnte ich anhand dessen nicht wissen wo du die letzten Tage warst, aber das ist noch nicht alles. Vor gut einem halben Jahr stand diese Frau wieder vor meiner Tür und sie sagte mir das die Zeit bald gekommen wäre. Deswegen habe ich die Polizei nicht gerufen und deine Freundin belogen… weil ich wusste das du, wo immer du auch bist, zurückkehren wirst.“ Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Ihre Mutter sah sie mit Tränen in den Augen an und flehte sie stumm um Verzeihung an. Ayumi jedoch senkte den Blick und verließ den Raum ohne etwas zu sagen. Ihre Schritte führten sie hinauf in ihr Zimmer wo sie schließlich den Rest des Tages verweilte. In dieser Nacht schlief sie so unruhig wie schon lange nicht mehr. Sie sah den Schlangenyoukai vor sich und wie er von Pfeilen durchbohrt wurde während sie selbst am Boden lag und sich nichtmehr rühren konnte. Dann wechselte das Bild wieder und plötzlich fand sie sich vor der Hütte stehend wieder, ihren Blick zum Waldrand gerichtet. Der große weiße Hund sah ihr entgegen, seine roten Augen bohrten sich in die ihren und gleichzeitig hörte sie Akemis Worte ‚…er ist deine Bestimmung Kind. Er, der Daiyoukai der westlichen Länder.‘ Danach wachte sie schweißgebadet und mit schwer atmend auf. Sie legte sich eine Hand auf die Stirn und schloss die Augen. >Mein ganzes Leben gerät aus den Fugen…< Verzweiflung und Wut machte sich in der blondhaarigen breit. >Bestimmung, Schicksal… was bilden die sich eigentlich alle ein? Selbst meine eigene Mutter scheint in alles verstrickt zu sein.< Doch so wütend sie über all diese Sachen auch war, so konnte sie doch nicht leugnen das in der Nacht vor der Hütte etwas mit ihr passiert war. Etwas das ihre Gedanken immer wieder auf die Vergangenheit und die Begegnung mit dem weißen Hund lenkte. Einmal hatte sie sich dabei erwischt wie sie ganz unbewusst das Haus verlassen und auf den Wald zugelaufen war. In dieser Nacht fand sie erst kurz vor Morgengrauen wieder Schlaf. Am nächsten Morgen wurde ihr klar das sie mit ihrer Mutter sprechen musste. Ayumi hatte fast den gesamten Abend und die Nacht über alles nachgedacht, auch über ihre Worte. Nun war sie bereit mit ihr darüber zu sprechen. Ihre Mutter drehte sich zu ihr herum als sie durch die Tür trat. Ihre Augen zeugten von einer Schlaflosen Nacht und tiefer Traurigkeit. Dieser Anblick schmerzte die Jüngere, doch gestern war sie nicht in der Lage dazu gewesen über diese Sache zu reden. „Ich bin mir sicher du hattest einen guten Grund mir nichts von diesen Dingen zu erzählen.“, sagte sie. „Ayumi, es tut mir so leid ich-„ „Nein, ist schon in Ordnung. Mir tut es leid dass ich gestern einfach gegangen bin. Aber mir wird das allmählich alles zu viel.“ Aiko Kagurashi umarmte ihre Tochter und strich ihr sanft durch das Haar. „Du bist wieder zu Hause. Es ist alles ok.“ Ayumi ließ sich in die Umarmung ihrer Mutter sinken, erwiderte auf diese Worte jedoch nichts mehr. >Nichts ist in Ordnung. Es ist noch lange nicht vorbei …< Doch das konnte sie ihrer Mutter nicht erzählen. Seit der Nacht war das Gefühl in ihrem Inneren um ein vielfaches schlimmer geworden. Sie hatte teilweise das Gefühl auseinander gerissen zu werden. Langsam wandelte sich dieses Gefühl sogar in körperliche Schmerzen um und Ayumi wusste, lange hielt sie das nicht mehr aus. Und dieser Zeitpunkt kam schneller als die blondhaarige geahnt hatte. Sie stand in der Küche und war gerade dabei sich ein Glas Wasser einzuschenken als die unterschwelligen Schmerzen sich plötzlich in Krämpfe wandelten. Kurzzeitig sah sie rote Augen vor ihrem Inneren Auge, doch diesmal war etwas anderes. Die Augen des Hundes schienen sie nichtmehr einfach anzusehen, nein, sie schienen regelrecht nach ihr zu rufen. Und Ayumi war nicht mehr in der Lage diesen Ruf zu ignorieren. Innerhalb einer Sekunde hatte sie sich entschieden. Ihre Mutter war eine Freundin besuchen gegangen und so schnappte sich die Jüngere einen Block und einen Stift und versuchte in wenigen Worten zu erklären was los war. Danach schleppte sie sich hinauf in ihr Zimmer und suchte sich andere Klamotten heraus. Diesmal nahm sie auch eine Regenjacke und einen Schirm mit, in der Hoffnung vom Wasserfall nicht wieder gänzlich durchnässt zu werden. Sie zog unter ihrem Bett das Schwert heraus das sie von Touyi bekommen hatte und befestigte es an ihrem Gürtel. Zwar hatte sie protestiert als er es ihr gegeben hatte, aber ohne wollte sie diese Reise nicht antreten. >Und was ist wenn ich nicht mehr zurück kann?<, schoss es ihr durch den Kopf. >Sitze ich dann hier fest, mit diesen Schmerzen..?< Entschlossen schüttelte sie die Zweifel die sich ihrer bemächtigt hatten zur Seite. Es würde schon alles gut gehen. Zuletzt packte sie einen noch einen kleinen Rucksack den sie mit nehmen würde. Verbandszeug und etwas zu essen. Man wusste schließlich nie was passierte. Ayumi wusste nicht wie lange sie diesmal weg sein würde und so drehte sie sich kurz vor dem Waldrand noch einmal um und ließ ihren Blick über ihr zu Hause schweifen. Sie würde hier her zurück kommen, egal was passierte, das schwor sie sich. Der Weg durch den Wald war schnell zurück gelegt, auch wenn sie durch die Schmerzen bedingt nicht so schnell laufen konnte wie sie wollte. Vor dem Wasserfall öffnete sie schließlich den Regenschirm und nachdem sie noch einmal tief durchgeatmete hatte schritt sie hindurch. Es war etwas umständlich mit dem Schirm die kleine Höhe zu erklimmen, dennoch schaffte sie es ohne gänzlich nass zu werden. Im Inneren empfing sie dass mittlerweile altbekannte Leuchten. >Es klappt!< Als sie auf der anderen Seite schließlich aus dem Wasserbecken kletterte verschwanden die Schmerzen plötzlich fast gänzlich. >Nanu?< Etwas verwirrt blickte sie an sich herunter, aber natürlich konnte sie nichts ungewöhnliches entdecken. >Und wenn ich jetzt einfach wieder zurück gehe?<, fragte sie sich. ‚Du kannst nicht davon laufen..‘ Genervt seufzte Ayumi auf. >Jaja, ich habs kapiert.< Der Weg zurück kam nicht in Frage also blieb ihr nichts anderes übrig als wieder zum Dorf zu gehen. „Dann auf ein Neues…“ Die blondhaarige bewegte sich vorsichtig und leise durch den Wald. Solch eine Begegnung wie das letzte Mal konnte sie gerade gar nicht gebrauchen. Letztendlich schaffte sie es unbemerkt durch den Wald zu kommen. Naja, das glaubte sie zumindest. Die Schattenhafte Gestalt die sie seit dem herausklettern aus dem Wasser beobachtete war ihr nicht aufgefallen. Tatsächlich bemerkte sie diesmal nicht einmal dass sie beobachtet wurde. Der Beweis dafür dass das Wesen wusste wie man sich versteckte. Auch jetzt folgte es ihr noch bis zum Waldrand und wartete ab bis sie das Dorf erreicht hatte. Erst dann wandte es sich ab und sprang von dem Baum auf dem es gerade gesessen hatte. >Das muss ich meinem Herrn sagen und zwar sofort.< Eine Sekunde später preschte die Gestalt lautlos durch den Wald auf ein Ziel zu das mehrere Kilometer entfernt lag. Als Ayumi das Dorf schließlich erreichte war es fast Abend. Die Sonne ging langsam unter und tauchte alles in orange, rote Farben. Die Menschen waren verwundert über ihr auftauchen und es dauerte nicht lange da erschienen Aoi und Touyi auf der Bildfläche. Ein Lächeln machte sich auf dem Gesicht der blondhaarigen breit. Obwohl sie nicht lange Zeit hier gewesen war, waren die beiden ihr dennoch ans Herz gewachsen. „Ayumi?“. Fragte Touyi vollkommen perplex. „Ja ich bins.“, nickte sie. Aoi trat nach vorne und schüttelte ungläubig den Kopf. „Kind was machst du hier? Wir dachten du wärst nach Hause gegangen?“ Die jüngere kratze sich verlegen an der Wange wie sie es so oft tat. „Naja, das war ich auch…aber das was die alte Akemi mir sagte ließ mich nicht mehr los.“, erklärte sie. Natürlich war dies nur die halbe Wahrheit, aber man musste ihnen ja nicht alles auf die Nase binden. Bei der Erwähnung von Akemis Namen wurden die Mienen um sie herum bedrückt. Nun war sie es die verwundert von einem zum anderen sah. „Hab ich was verpasst?“, fragte sie verwundert. Aoi trat mit einem Seufzen nach vorne und legte ihr den Arm um die Schulter. „Liebes… Akemi starb einen Tag nachdem du uns verließt.“ Wenig später stand Ayumi geschockt vor dem Grab der alten Dame, etwas außerhalb des Dorfes. Aoi hatte sie hier her gebracht und hatte sie dann allein gelassen. Die blondhaarige sank vor dem Grab auf die Knie. Sie konnte noch immer nicht ganz verstehen wie das passieren konnte. Sicher, sie war sich darüber im Klaren das eine Krankheit für alte Leute ganz schnell mit dem Tod enden konnte… aber damit hätte sie nun wirklich nicht gerechnet. Die einzige Person die wirklich wusste was hier vorging war kurz nach ihrem Weggang verstorben. Sie war wirklich vom Pech verfolgt. >Wenigstens ist sie nun an einem besseren Ort.<, seufzte sie. >Und ich stehe wieder am Anfang.< Nun da Akemi Tod war blieb Ayumi nichts anderes übrig als abzuwarten was weiter passierte. Leider hatte ihr die alte nichts weiter über den geheimnisvollen weißen Hund erzählt, nur das er der Daiyoukai des Westens und ihre Bestimmung sei. Was ihr aber nicht groß weiterhalf, denn sie verstand nicht wie ein Hund, sei er auch dämonisch, ihre Bestimmung sein sollte. Leider ergab auch alles andere was sie ihr erzählte hatte ohne diese eine Information keinen Sinn. >Es ist zum Haare ausreisen.< So in Gedanken versunken bemerkte sie die schattenhaften Gestalten die sich dem Dorf vom Waldrand her näherten erst als die ersten Schreie zu hören waren. Ayumis Kopf fuhr nach oben und in die Richtung der Geräusche, doch was sie dann erblickte führte dazu dass ihr der Atem stockte. Es war als hätte sich der Himmel verdunkelt. Ein Dutzend wie Monster aussehender Geschöpfe war in das Dorf eingefallen. Sie sah wie eine riesige Schlange einer jungen Frau den Kopf abriss und alle Farbe wich ihr aus dem Gesicht. Pure Panik bemächtigte sich ihrer, doch sie war nicht in der Lage sich zu rühren. „YOUKA!“, hallte es ängstlich durch das Dorf. In diesem Moment hörte Ayumi ein lautes Knacken hinter sich und als sie sich umdrehte sah sie sich einem Ungeheuer gegenüber das entfernt an einen Hirsch erinnerte. In diesem Fall jedoch ganz eindeutig an Youkai war… einer der sie als sein Abendessen bestimmt hatte.. *** So, Ayumi ist also wieder zurück in der Vergangenheit und schon geht das Chaos weiter. Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Kapitel 4: Morgentau -------------------- Vierte Kapitel – Morgentau >Nicht schon wieder!< Nur noch am Rande nahm Ayumi die Schreie der Dorfbewohner war. All ihre Gedanken und Sinne waren auf das Wesen vor ihr gerichtet das sie scheinbar abwartend ansah. Es hatte eindeutig den Körperbau eines Hirsches, dies war jedoch das einzige was es mit diesem friedlichen Waldbewohner gemeinsam hatte. Sein Fell war vollkommen schwarz und wenn das Licht darauf fiel schimmerte es leicht bläulich. Das Geweih auf seinem Kopf war riesig und lief an den Enden genauso spitz zu wie ein Speer. Doch das wirklich furchteinflößendste an diesem Wesen war sein Kopf. Blutrote Augen sahen ihr mordlustig entgegen, sein Maul war zu einem Grinsen verzogen das die vielen spitzen Zähne entblößte mit denen es ihm ein leichtes war seine Beute festzuhalten. Ein Schauer der Erkenntnis durchlief Ayumi. Diesmal würde ihr niemand zur Hilfe eilen. Sie war diesem Youkai hilflos ausgeliefert, denn abgesehen davon das sie sich gar nicht zu verteidigen wusste, lag ihr Schwert vor einer der Hütten. Just in diesem Moment ertönte ein ohrenbetäubender Knall hinter ihr. Die blondhaarige fuhr erschrocken zusammen, wagte es jedoch nicht sich umzudrehen um heraus zu finden woher der Knall gekommen war. Dieser Tatsache war es zu verdanken dass ihr die kurze Unaufmerksamkeit des Hirschyoukais nicht entging. >Jetzt oder nie!< Die blondhaarige rappelte sich auf und spurtete los in Richtung des Abhangs. An der rechten Seite ging er steil nach unten, der Weg übersät von etlichen größeren und kleineren Steinen. Dieses Vieh hinter ihr mochte ein Youkai sein, doch dank seiner Hufe war es auf steinigem Terrain im Nachteil. Es war ihre einzige Chance das hier zu überleben. Wenn sie genug Vorsprung aufbauen konnte und es vor dem Youkai in den Wald schaffte…. Doch sie kam gar nicht so weit. Der Hirschyoukai preschte mit wahnsinniger Geschwindigkeit auf sie zu, kaum das er bemerkt hatte das seine Beute versuchte vor ihm zu fliehen. Ayumi rannte so schnell sie konnte auf den Abhang zu, doch kurz bevor sie ihn erreichte schlossen sich spitze Zähne um das Fleisch ihres Unterschenkels. Schmerzen durchzuckten ihren gesamten Körper und ließen sie aufschreien. Sie stürzte und schlug mit einem dumpfen Knall auf dem Boden auf. >Nein.. nein…< Gerade als sie dachte es könne nichtmehr schlimmer werden begann der Youkai damit sie Richtung Wald zu ziehen. Seine Zähne rissen ihr Fleisch auf und ließen sie beinahe Ohnmächtig werden. Blut spritzte auf den Boden und durchtränkte die Grashalme der Wiese. In einem letzten verzweifelten aufbäumen trat die blondhaarige mit dem anderen Fuß nach dem Ungeheuer das sie fest hielt, doch das einzige dass sie damit erreichte war ein festeres zubeißen. Ayumi sah nur noch schwarze Pünktchen und wenig später versank sie in der Dunkelheit der Bewusstlosigkeit. Sie bekam nichtmehr mit wie der Youkai sie los ließ um die Umgebung wachsam mit seinen Blick zu durchkämmen. Eine Sekunde später fiel er neben ihr tot zu Boden, zerfetzt von den Klauen einer hellen Gestalt die neben ihr niederkniete und sie hoch hob, nur um mit ihr daraufhin spurlos im Wald zu verschwinden. X::. „Sie ist weg Touyi.“ Aoi sah ihren Sohn traurig an und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Der Angriff der Youkai war überraschend gekommen doch sie hatten es geschafft sie zu töten oder zu vertreiben. Zurück blieben Verwüstung und Tod. Nun standen sie hier, auf dem Abhang der zum Wald führte und starrten auf eine Blutspur die kurz vor dem Waldrand endete. Daneben lagen einige Knochen, wahrscheinlich die eines Youkais. Von der Person zu der das Blut stammen musste fehlte jede Spur. „Aber sie kann doch nicht einfach verschwinden.“, entgegnete ihr Sohn. Die schwarzhaarige Frau seufzte und ließ die Schultern hängen. Sie hatte die junge Frau ins Herz geschlossen, genauso wie der Rest ihrer Familie, und ihr Verschwinden traf sie schwer, doch im Gegenteil zum Rest wusste sie wohin sie verschwunden war. Das bemerkte auch ihr Sohn. „Du weißt mehr als du zugibst.“ Aoi lächelte leicht. „Glaub mir, sie ist genau dort wo sie sein soll.“ Touyi schüttelte den Kopf und zeigte auf die Blutspur. „Sie ist verletzt Mutter. Was ist wenn sie irgendwo blutend liegt und um Hilfe ruft?“ Doch seine Mutter schüttelte nur den Kopf und drehte sich um. „Er hat sie vor dem Youkai gerettet und zu sich genommen. Sie wird nicht sterben.“ Nun verstand er gar nichts mehr. „Wer hat sie zu sich geholt?“, fragte er verwirrt. Seine Mutter sah ihn über die Schulter hinweg an. „Ihr Gefährte.“ Danach drehte sie sich wieder um und begab sich in Richtung Dorf. Touyi sah noch einen Augenblick lang auf die Blutspur ehe er ihr schließlich folgte. X::. Wenige Kilometer entfernt durchbrach ein schmerzerfülltes Stöhnen die Stille des Waldes. Mittlerweile war die Nacht herein gebrochen und die Geschehnisse des Tages lagen einige Stunden zurück. In einer kleinen Höhle beugte sich eine Gestalt über jemanden am Boden. „Sie hat viel Blut verloren Oyakata-sama.“, wisperte sie. „Ich habe die Wunde ausgewaschen und verbunden. Es wird einige Zeit dauern, doch sie wird verheilen.“ Die Gestalt die gegenüber an der Wand lehnte nickte leicht mit dem Kopf. „Danke. Du kannst gehen.“ Bernsteinfarbene Iriden folgten der verhüllten Gestalt Akikos bis diese zwischen den Bäumen verschwand, danach richteten sie sich auf die junge Menschenfrau vor seinen Füßen. Drei Tage hatte er darauf gewartet dass sie zurückkehrte nachdem sie auf wunderliche Weise verschwunden war. Nun lag sie hier, verletzt und bewusstlos. Er seufzte kaum hörbar und schloss dann die Augen. Es würden noch einige Stunden vergehen bis sie wieder die Augen aufschlug. Doch sie würde nicht sterben, und das war es, worauf es letztendlich ankam. X::. Als die Bewusstlosigkeit schließlich ihre Fänge von Ayumi löste, stand der Morgen schon in voller Blüte. Nur langsam wich die Taubheit in ihren Gliedern und im ersten Moment konnte sie auch nichts um sich herum wahrnehmen. Sie wusste nicht wie lange es dauerte, doch irgendwann konnte sie die ersten zarten Geräusche um sic h herum hören bis irgendwann der Rest ihrer Sinne erwachte. Im gleichen Augenblick wünschte sie sich in die Schwärze zurück denn die Schmerzen die von ihrem linken Bein ausgingen waren beinahe unerträglich. Ein leises Stöhnen kam über ihre Lippen während sich ihre Augen ein kleines Stückchen öffneten. Erst verschwommen, dann immer klarer nahm sie die Steindecke über sich wahr. >Wo bin ich? Was ist passiert?< Alles woran sie sich noch erinnern konnte war der unsagbare Schmerz und das der Youkai sie in Richtung Wald gezogen hatte. Danach vollkommene Leere. Ayumis Finger tasteten vorsichtig über den Boden unter sich und mit Erstaunen bemerkte sie dass sie auf etwas weichem lag. Entweder jemand hatte sie gerettet oder sie war noch immer Bewusstlos und träumte Irres Zeug. Eine Bewegung an ihrer rechten erregte ihre Aufmerksamkeit und brachte sie von ihren Gedanken ab. Jemand war an ihre Seite getreten und ließ sich nun im Schneidersitz neben ihr nieder. „Wer bist du?“, flüsterte sie schwach. Ihr Gegenüber trug etwas das wie eine mittelalterliche Hose aus weißem Stoff aussah und einen Kimono der fast gänzlich von einem Brustpanzer verdeckt wurde. Um seine Schultern und Unterarme war etwas ähnliches befestigt. Da Ayumi jedoch keine Ahnung von Rüstungen und derlei hat konnte sie nicht sagen um was genau es sich handelte. Alldem schenkte sie jedoch nur wenig Aufmerksamkeit denn etwas anderes fesselte sie. Ein Mann wie dieser der sich gerade neben sie gesetzt hatte war ihr noch nie begegnet. Silberweißes langes Haar war in einem Zopf gebändigt und fiel ihm locker über die Schulter. Auf seinen Wangen befand sich jeweils ein dunkelblauer Streifen und seine Ohren liefen nach oben hin spitz zu. Doch das wirklich fesselndste an ihm waren wohl seine Augen. Sie leuchteten in einem warmen Goldton den sie noch nie bei einem Menschen gesehen hatte. >Eindeutig der attraktivste Mann der mir jemals über den Weg gelaufen ist… doch etwas stimmt hier nicht.< Der Mann vor ihr konnte nicht menschlich sein. Als sich seine goldenen Augen in die ihren senkten loderte die leichte Unruhe in ihrem Inneren auf und wurde zu einem Inferno, nur um kurz darauf ihr gesamtes Sein auszufüllen und ein wohlig warmes Gefühl bei ihr zu erzeugen. Es fühlte sich an als wäre sie nach Hause gekommen. Verwirrt runzelte Ayumi die Stirn. Es war merkwürdig, doch plötzlich fühlte sie sich vollkommen sicher und eine wage Ahnung machte sich in ihr breit. Als wäre sie diesen Mann schon einmal begegnet… „Du kannst mich Inu Taishou nennen.“, durchbrach seine Stimme die Stille. Die blondhaarige musterte ihn weiterhin. Kurz war etwas in den Tiefen seiner Augen aufgelodert das sie nicht hatte deuten können. Schließlich nickte sie langsam. „Was ist passiert?“, fragte sie. „Hast du mich gerettet?“ Inu Taishou neigte zustimmend den Kopf und begann dann zu erzählen. „Ich fand dich im Wald gerade als der Hirschyoukai dich hinein schleppen wollte. Ich tötete ihn und brachte dich hier her. Deine Wunde ist versorgt und sie wird heilen, doch das bedarf einiger Zeit.“ Er hatte sie also, wie schon vermutet, gerettet. Das erklärte jedoch nur wie sie hier her kam. „Dann danke ich dir. Doch wer bist du?“, fragte sie. „Ich habe noch nie einen Menschen mit deinem Aussehen gesehen, also gehe ich davon aus du bist ein Youkai. Doch Youkai retten keine Menschen aus den Fängen Ihresgleichen.“ Bei ihren Worten schlich sich ein Lächeln auf die Lippen Inu Taishous. „Du hast recht. Ich bin ein Youkai. Ein InuYoukai um genau zu sein. Und warum ich dich gerettet habe..? Weißt du das nicht selbst?“ Nun verwirrte er sie vollkommen. Woher sollte sie wissen weshalb er sie gerettet hatte? Inu Taishou sah Ayumi so intensiv in die Augen das sie einen Moment das Gefühl hatte zu ertrinken. Das Gefühl in ihrem Inneren schwoll abrupt an, ihre Venen schienen regelrecht zu summen. „Doch.. du spürst es, du weißt nur nicht was es bedeutet.“ „Wovon redest du?“, zischte Ayumi nun wütend. Allerdings klang es ziemlich kläglich. Normalerweise war sie ein geduldiger Mensch, doch die Tatsache dass ihr Bein schmerzte als würden tausend Nadeln hinein gestochen ließ ihre Spanne beträchtlich schrumpfen. Die goldenen Augen des InuYoukai wurden ernst und ungewollt musste Ayumi hart schlucken. „Das was du spürst ist das Band das sich bei unserer ersten Begegnung zwischen uns gebildet hat. Man nennt es Seelenbande und es entsteht nur zwischen wahren Gefährten.“, erklärte er ruhig. Die blondhaarige sah ihn einen Moment ungläubig an und schloss dann gequält die Augen. Seelenbande. Wahre Gefährten. Genau das war es was Akemi ihr mitteilte kurz bevor sie nach Hause zurückgekehrt war. Die Erkenntnis schlug wie ein Blitz bei ihr ein und ließ sie die Augen wieder öffnen. „Du bist der große weiße Hund.“, flüsterte sie ungläubig. „Ja.“ Ayumis Blick richtete sich gen Decke. Ihre Gedanken und Gefühle spielten verrückt. Nachdem Akemi ihr eröffnet hatte das sie die wahre Gefährtin des Daiyoukai des Westens sein sollte, war sie fest entschlossen gewesen diesen Humbug nicht zu glauben. Jedoch konnte sie das Gefühl in ihrem Inneren nicht vertreiben und es hatte schließlich von Tag zu Tag zugenommen, solang bis es sie unter Schmerzen hier her zurück gezwungen hatte. Nun, vielleicht nicht vollkommen gezwungen, denn immerhin war sie aus freien Stücken durch das Zeitportal gegangen. Dennoch war sie sich vollkommen sicher gewesen das sie Alte ihr Blödsinn erzählt hatte und nun lag sie hier neben einem Mann der behauptete ihr Gefährte zu sein. Zumindest soweit sie ihn richtig verstanden hatte. Doch wollte sie das überhaupt? Dieser Mann war ein Dämon, ein Hundeyoukai und damit gehörte er zu den Bösen. >Nein.<, korrigierte sie sich. >Touyi sagte nicht jeder Dämon ist zwangsweise böse. Und wenn ich ehrlich zu mir selbst bin dann versuche ich nur eine Ausrede zu finden ihn nicht zu mögen.< Ja das tat sie wirklich. Vor wenigen Tagen war sie noch eine normale junge Frau des 21ten Jahrhunderts gewesen, jetzt war sie im feudalen Japan und hatte plötzlich einen Gefährten. Und Gefährte bedeutete in dieser Zeit so ziemlich das gleiche wie Ehemann. Dazu war sie schlichtweg noch nicht bereit. Sie seufzte leise und schloss ihre Augen so weit bis sie nur noch einen Spalt offen waren. ‚Du kannst nicht davon laufen. Er ist deine Bestimmung, dein Schicksal, dein Gefährte und Seelenverwandter. Nichts kann euch von einander trennen und so sehr du dich auch dagegen wehrst, letztendlich wird alles kommen wie es kommen soll.‘ Das waren Akemis letzte Worte an sie gewesen und damals war sie fest entschlossen gewesen es nicht soweit kommen zu lassen. Jetzt jedoch war sie sich nichtmehr so sicher ob sie das überhaupt schaffte. Sie konnte nicht leugnen das sie sich in seiner Wohl und sicher fühlte… Zuhause… Es war nicht als würde sie nach einem langen Urlaub in ihr Haus zurückkehren. Nein. Ayumi fühlte sich als wäre sie endlich dort wo sie hingehörte. Wo sie schon immer hingehört hatte. Konnte sie dem trotzen? War sie in der Lage wieder in ihre Zeit zurück zu kehren und dieses Gefühl der Leere und Unruhe ihr ganzes restliches Leben mit sich herum zu tragen? Denn das dieses Gefühl wiederkehren würde, daran hegte sie keinerlei Zweifel. X::. Inu Taishous Blick ruhte weiterhin auf der Menschenfrau die das Schicksal zu seiner wahren Gefährtin bestimmt hatte. Nur zu deutlich sah er den Kampf den sie in ihrem Inneren ausfocht. Ihre Reaktion hatte ihm gezeigt dass sie nicht gänzlich unwissend war was das Band zwischen ihnen anging, dennoch schien sie sehr verwirrt zu sein. Er konnte es ihr nicht verübeln. Obwohl er nach außen hin ruhig und gelassen war brodelte es in seinem Inneren. Seine Gedanken schweiften zu Izayoi, der Menschenfrau die er geliebt und die vor gut 200 Jahren gestorben war, gemeinsam mit ihrem Hanyou Sohn Inu Yasha. Und er war nicht in der Lage gewesen die beiden davor zu schützen. Ihm war durchaus klar das er zu diesem Zeitpunkt schlichtweg nicht in der Lage gewesen war die beiden zu retten, hatte Akiko ihn doch in einen 150er jährigen Heilschlaf versetzt nachdem sie ihn aus den Trümmern des brennenden Schlosses geborgen hatte. Dennoch machte sich der Daiyoukai Vorwürfe zu denen sich jetzt noch Sorge mischte. Er war damals schon nicht in der Lage gewesen seine menschliche Geliebte zu beschützen und nun stellte das Schicksal ihm eine weitere Menschenfrau an die Seite. Diesmal jedoch war es anders. Sie war seine wahre Gefährtin und er der ihre, somit waren sie für alle Zeit aneinander gebunden. All seine Instinkte loderten auf wenn er daran dachte dass er beinahe zu spät gekommen war. Nur wenige Minuten später und er hätte sie nicht mehr vor dem anderen Youkai schützen können. Noch immer machte sich unbändige Wut in ihm breit wenn er an den Oni dachte der es gewagt hatte seine Gefährtin anzugreifen und zu verletzen. Kurz darauf wallten Schuldgefühle in ihm auf. Es war als würde er Izayoi durch diese bloße Wut hintergehen auch wenn er wusste dass dies nicht der Fall war. Izayoi war tot und würde nie wieder zurückkehren. Als die Frau leise gequält aufseufzte schweifte sein Blick den er abgewandt hatte wieder zu ihr. Die schiere Verzweiflung war ihr ins Gesicht geschrieben und Inu Taishou konnte nicht anders als kurz traurig zu nicken. Er schalt sich innerlich einen Narren, denn bei all seinen Überlegungen hatte er nie daran gedacht wie sie sich wohl fühlen mochte. Menschen hatten von Natur aus Angst vor seinesgleichen und eine Beziehung zu einem Youkai brachte viele Schwierigkeiten mit sich. Dennoch, das Seelenband das sich zwischen ihnen gebildet hatte und das noch um einiges stärker werden würde, ließ sich nicht einfach ignorieren oder gar durchtrennen. Nicht einmal der Tod vermochte dies. Inu Taishou schob seine Gedanken beiseite als er bemerkte dass die junge Frau aus ihrer Gedankenwelt auftauchte und wieder zu ihm hinüber blickte. Noch immer war sie unnatürlich blass und der Ausdruck in ihren Augen vermittelte ihm nur zu gut dass sie vollkommen erschöpft war. Er beugte sich nach vorne und zog die Decke die ihren Körper bedeckte noch ein wenig höher. „Die solltest noch ein wenig schlafen.“, sagte er freundlich. Kurz flackerte Widerwillen in ihren Iriden auf, doch dann seufzte sie auf und schloss die Augen. Wenige Sekunden später war sie eingeschlafen. Nachdem Inu Taishou sich vergewissert hatte das sie die nächsten Minuten nicht wieder aufwacht erhob er sich und verließ die Höhle. Mit seinem Youki spannte er einen schützenden Bannkreis um den Eingang der Höhle. Zwar war es unwahrscheinlich das ein niederer Youkai sich auch nur in die Nähe der Höhle wagte solange sein Geruch in der Luft hing, doch dieses Risiko ging der Daiyoukai dennoch nicht ein. Danach verschwand er mit großen Sprüngen in den Astgabelungen der Bäume. Seine Gefährtin war ein Mensch und diese brauchten bekanntlich Nahrung um wieder auf die Beine zu kommen. X::. Weit entfernt, in den Bergen des Westens, stand eine verhüllte Gestalt vor einer Wasserschale. Sie lächelte warm und strich dann sanft durch das Wasser so dass, das Bild verschwamm. „Inu Taishou..“, flüsterte sie. *********** So, nun ist Ayumi also endlich bei Inu Taishou angekommen. Das Rätsel des seltsamen Gefühles ist auch gelüftet - doch lasst euch nicht täuschen, es hält noch einige Überraschungen bereit! Natürlich fallen beide nicht sofort über einander her und ich kann euch versichen es wird auch noch eine Weile dauern, denn diese Situation kam sowohl für den Daiyoukai als für Ayumi sehr überraschend. Während sie ihr Leben lieber selbst in die Hand nehmen würde als es vom Schicksal bestimmen zu lassen, vorallen wenn es um die Wahl ihres Partners geht - Hat er Schuldgefühle gegenüber seiner ehemaligen Geliebten Izayoi. Die beiden werden es also noch schwer genug haben. Ach und dann ist da ja auch diese geheimnisvolle Gestalt am Schluss.. *zwinker* Bis zum nächsten Mal, Bereth Kapitel 5: Tränen ----------------- Fünfte Kapitel – Tränen Als Ayumi das nächste Mal erwachte war es bereits Nachmittag. Ihr Fuß schmerzte noch immer, im Allgemeinen fühlte sie sich jedoch besser. Die Erschöpfung die sie vor ein paar Stunden noch gefühlt hatte war gewichen und so lag sie nun hellwach auf ihrem Krankenlager. Ein schneller Blick hatte ihr gezeigt dass sie alleine in der Höhle war. Kurz flackerte Panik in ihr auf das Inu Taishou sie womöglich allein hier zurück gelassen hatte, doch kaum hatte sie dies gedacht da erschien auch schon ein Schatten vor dem Eingang der Höhle. Die blondhaarige beobachtete wie der großgewachsene Inu Youkai in die Höhle hinein kam, in der rechten Hand schien er einen Hasen zu haben. „Du bist wieder wach.“, stellte er fest. „Wie geht es dir?“ Der Hase wurde in den hinteren Teil der Höhle gelegt. „Schon wesentlich besser.“, erwiderte sie. Inu Taishou lächelte kurz und ließ sich dann auf ihrer anderen Seite nieder. Er schlug die Decke bei ihren Beinen beiseite und betastete vorsichtig ihren Verband. Ayumi zischte als die Wunde aufgrund seiner Berührung protestierte, dennoch blieb sie still liegen und versuchte einen Blick darauf zu erhaschen. „Wie schlimm ist es?“ Eine durchaus verständliche Frage. Der Youkai hatte seine Zähne tief versenkt und sie dadurch hinter sich hergezogen. Die Wunde musste also schlimm aussehen und den Schmerzen nach zu urteilen war sie das auch. „Für einen gewöhnlichen Menschen wäre sie wahrscheinlich tödlich.“, sagt er ruhig. Ayumi wich bei diesen Worten alle Farbe aus dem Gesicht. Sie starrte den Inu Youkai geschockt an und brachte kein Wort heraus. Dieser schien seinen Fehler zu bemerken und legte die Decke wieder über ihre Füße. „Entschuldige, das war falsch ausgedrückt. Für dich ist sie nicht tödlich, gewöhnliche Menschen jedoch würden daran höchstwahrscheinlich sterben da sie nicht die Möglichkeit haben die Wunde richtig zu versorgen.“ Mit diesen Worten verwirrte er die blondhaarige jedoch mehr als das er sie beruhigte. „Willst du mir damit sagen ich sei kein normaler Mensch?“, fragte sie verwirrt nach. Der Daiyoukai ließ sich neben ihr im Schneidersitz nieder. Er förderte aus den Tiefen seines Gewandes etwas heraus das Ayumi entfernt an einen Trinkschlauch erinnerte. Die blondhaarige erstarrte als er seinen Arm unter ihre Schultern schob und ihren Oberkörper ein wenig anhob. Danach setzte er ihr den Trinkschlauch an die Lippen und so sehr sie diese Berührung aus der Bahn warf, sie hielt sie nicht davon ab ein paar Schlücke des Wassers zu sich zu nehmen. Erst als sie wieder richtig auf ihrem Lager lag, beantwortete Inu Taishou ihre Frage. „Durch die Verbindung zwischen uns bist du kein normaler Mensch mehr. Du wirst Eigenschaften entwickeln die den meinen ähneln, dazu gehören auch ein paar kleine Heilfähigkeiten.“ Es war merkwürdig, aber irgendwie hatte sie schon mit so etwas in der Art gerechnet. Sie gab ein ‚Hn‘ von sich, wandte ihren Blick jedoch nicht von ihm ab. „Wie lautet dein Name?“ Diese Frage überraschte sie. Ayumi war davon ausgegangen das er ihren Namen kannte, doch als sie weiter darüber nachdachte wurde ihr klar das er dass gar nicht konnte. „Ayumi. Ayumi Kagurashi.“, sagte sie schließlich leicht verlegen. Bei all dem Durcheinander hatte sie doch glatt ihre Manieren vergessen. Inu Taishou schien es ihr jedoch nicht übel zu nehmen. X::. Wenige Kilometer von der Höhle entfernt, saß ein kleiner Flohyoukai auf dem Rücken eines kleinen Hundes. Sein Blick ging nach Westen, seine Stirn war nachdenklich gerunzelt und die kleinen Arme ineinander verschränkt. Er schien über etwas Wichtiges nachzudenken und schüttelte dann den Kopf. „Das kann gar nicht sein.“; murmelte er. Myouga war sich absolut sicher das seine Sinne ihm einen Streich spielten. Oder machte sich das Alter am Ende doch noch bemerkbar? Der Flohyoukai war gerade auf dem Weg zu seinem Herrn Inu Yasha-sama gewesen als er ganz in der Nähe ein Youki gespürt hatte das er sehr gut kannte. Und genau das war es was den sonst so allwissenden Floh verwirrte, denn eigentlich dürfte dieses Youki nichtmehr existieren. Sein Besitzer war vor knapp 200 Jahren gestorben als er versuchte seine menschliche Geliebte und seinen Hanyou Sohn zu retten. >Oyakata-sama.<, dachte Myouga betrübt. Obwohl es mittlerweile schon zwei Jahrhunderte her war trauerte er noch immer um seinen alten Herrn. Immerhin hatte er ihm über tausend Jahre gedient und außerdem war Inu Taishou jemand besonderes gewesen. Der ehemalige Daiyoukai des Westens war ungewöhnlich mächtig gewesen und dennoch hatte er niemals unbegründet gemordet oder war jemals grausam zu irgendeinem Geschöpf gewesen. Ein äußerst merkwürdiges Verhalten für einen Youkai seines Standes. >Leider hat sein Sohn davon nichts geerbt.<, seufzte er. Ja man konnte durchaus sagen das Sesshoumaru das genaue Gegenteil seines Vaters war, auch wenn diese Theorie nicht mehr ganz stimmte, schließlich begleitete ihn neuerdings ein kleines Menschenmädchen. Manchmal fragte Myouga sich was sein Herr wohl dazu gesagt hätte. Was seinen anderen Sohn betraf, nun der hatte zwar eine harte Schale und wusste sich nicht zu benehmen, dennoch hatte er ein gutes Herz, was er immer wieder bewies. Inu Yasha würde dies natürlich sofort wieder abstreiten, täuschen konnte er damit aber nur jene die ihn nicht kannten. Und da der Flohyoukai ihn seit dem Tag seiner Geburt kannte.. nun.. Myouga schob diese Gedanken rasch beiseite. Sein Blick war wachsam nach vorne gerichtet. Das Youki war kurz aufgeflammt und hatte ihm so unbeabsichtigt gezeigt wo genau sich sein Besitzer befand. Wenn Inu Yasha und seine Freunde wüssten dass er jetzt nicht angesichts drohender Gefahr flüchtete sondern sogar darauf zu lief, wahrscheinlich hätten sie an seinem Geisteszustand gezweifelt. Myouga lenkte den Hund mit ernstem Gesicht in die Richtung der dämonischen Energie. Wenn sich hier jemand einen Spaß erlaubte würde er dafür sorgen das Inu Yasha-sama davon erfuhr. Niemand sollte es wagen das Andenken seines Vaters zu beschmutzen in dem er diesen kopierte. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Doch Naraku, dieser Schuft, hatte in der Vergangenheit öfters bewiesen das nichts unmöglich war. Nach drei Kilometern erreichte er dann auch endlich den Ort des Geschehens. Aus seinen Versteck heraus, in dem Fall war es ein großer Busch, beobachtete er den Eingang einer unscheinbaren kleinen Höhle. Unscheinbar nur auf den ersten Blick, denn Myouga konnte ganz deutlich den Bannkreis aus Youki sehen der darum gespannt war. Irgendetwas Merkwürdiges ging hier vor und er war entschlossen der Sache auf den Grund zu gehen. Genau aus diesem Grund sprang er nun vom Rücken des Hundes und machte sich hüpfend auf den Weg zum Höhleneingang. Als Flohyoukai war er sehr klein und in dem hohen Gras so gut wie nicht zu erkennen, selbst wenn er mit großen Sprüngen darüber hinweg setzte. Da er außerdem auch schneller war als ein normaler Floh war er schon nach wenigen Minuten an seinem Ziel angekommen. Die Hülle aus Youki hinderte ihn zwar daran hinein zu gelangen, doch seinen Blick trübte sie nicht. Und als er jetzt die weißhaarige hochgewachsene Gestalt die neben einer Menschenfrau kniete erkannte, rutschte ihm das Herz in die Hose. Seine Augen füllten sich mit Tränen während er gebannt auf die Szene vor sich starrte. Das konnte unmöglich eine Täuschung sein. Dort saß sein alter Herr Inu Taishou. Zum greifen nahe. Der Damm brach und Myouga begann rückhaltlos zu weinen so dass wahre Sturzbäche aus von seinen Wangen auf den Boden tropften während er immer wieder „Oyakata-sama!“ schrie. X::. „Ich habe dir etwas zu Essen mitgebracht.“ Ayumi folgte Inu Taishous Blick bis hin zu dem toten Hasen den er in eine Ecke der Höhle gelegt hatte. Sie betrachtete ihn einige Minuten stirnrunzelnd ehe sie sich wieder abwandte. Es war schön und gut dass er ihr etwas zu Essen mitbrachte, doch sie war kein Tier und würde daher auch nicht rohes Fleisch essen. Leider hatte sie sowohl vom häuten als auch ausnehmen eines Tieres keine Ahnung und wenn sie ehrlich zu sich selbst war dann schüttelte sie sich schon allein bei der Vorstellung. „Uhm… Danke..“, sagte sie schließlich unschlüssig. Obwohl sie es nicht essen konnte, man musste Inu Taishou zu gute halten das er überhaupt daran gedacht hatte ihr etwas Essbares zu besorgen. Wie Aoi ihr erzählt hatte aßen hochranginge Dämonen nichts. Und ein Daiyoukai war schließlich nichts anderes als ein überaus mächtiger Youkai. Inu Taishou, der ihre Zweifel bemerkte, schlug sich wenige Augenblicke gedanklich gegen die Stirn. Natürlich konnte sie den Hasen so nicht essen und da sie weder ein Messer noch sonstiges Hilfsmittel bei sich trug, würde sie auch nicht in der Lage sein das Essen zuzubereiten. Es machte ihm jedoch nichts aus die Sache selbst in die Hand zu nehmen und so streckte er gerade den Arm aus um den Hasen zu sich zu ziehen als ein Geräusch die Stille durchbrach. Auf ihrem Krankenlager sah Ayumi irritiert auf. War das etwa ein Schluchzen? Alarmiert richtete sie sich unter Schmerzen ein wenig auf die Ellenbogen so das sie einen Blick nach Draußen werfen konnte. Sie sah jedoch nichts was dieses Geräusch verursachen könnte. Ein geschluchztes „Oyakata-sama!“ ließ sie schließlich ihren Blick nach unten richten. Verwirrt betrachtete sie das kleine… Etwas das vor dem Eingang der Höhle auf einem Stein saß und sich gerade die Augen ausheulte. Wenn sie es nicht besser wüsste würde sie sagen das war ein Floh… „Myouga.“ Inu Taishou sah amüsiert auf den kleinen Flohyoukai hinunter der Rotz und Wasser heulte. Mit einer kleinen Handbewegung ließ er das Schild um den Höhleneingang herum und verschwinden und keine Sekunde später hatte er den weinenden Floh an der Wange kleben. Ayumi sah verwirrt zu dem Inu Youkai hinüber. Sie verstand nur noch Bahnhof. >Das wird ja immer verrückter…< „Oyakata-sama, ihr seit es wirklich. Das ich das noch erleben darf…“, keuchte Myouga. Wie um zu testen ob er auch nicht falsch lag tat er das was er in solchen Situationen immer tat – er versenkte seinen Rüssel in der Wange Inu Taishous und nahm einen genüsslichen Schluck seines Blutes. ‚KLATSCH‘ … nur um wenig später geplättet zu Boden zu sinken. „Ich freue mich auch dich wieder zu sehen Myouga.“, sagte der Daiyoukai freundlich. „Wer ist das?“, warf Ayumi zögerlich dazwischen. Damit hatte sie die Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Der Floh, der sich mittlerweile wohl wieder beruhigt hatte, sprang auf ihren Bauch und sah sie an. „Wer bist du denn?“, fragte er neugierig. „Ayumi… und du?“ Der Floh legte den Kopf schief. „Mein Name ist Myouga. Ich bin.. war ein Diener des großen Inu Taishou.“, antwortete er. Das erste was Ayumi dachte war >Da ist jemand aber mehr als treu ergeben.< der zweite war >Aber was heißt hier war?< Man musste ihr ihre Verwirrung angesehen haben denn Myouga erklärte ihr bereitwillig was er damit meinte. „Inu Taishou-sama müsste eigentlich-„ Nun, zumindest wollte er es ihr erklären. Der Daiyoukai unterbrach ihn jedoch bevor er weiter sprechen konnte. „Myouga.“ „Oyakata-sama?“, erklang es fragend von ihrem Bauch. X::. Hina Kagurashi sah nachdenklich aus ihrem Fenster. Der Regen peitschte durch den starken Wind gegen die Fensterscheibe und sorgte so für ein trommelndes Geräusch. Bei diesem Wetter würde man nicht einmal einen Hund vor die Tür scheuchen. Ayumis Mutter starrte einfach hinaus in den Regen obwohl sie nicht sehr viel erkennen konnte. Ihre Gedanken waren bei ihrer Tochter die, wieder einmal, verschwunden war. Diesmal jedoch hatte sie einen Zettel hinterlassen. Sie hatte ihn schon so oft gelesen das sie gar nicht mehr auf das Stück Papier sehen musste das sie in der Hand hielt. ‚Mama, es tut mir leid. Ich weiß du bist der Meinung dass alles wieder in Ordnung ist, doch das ist nicht die Wahrheit. Etwas ist mit mir in der Vergangenheit passiert was ich nicht verstehe und ich muss zurückkehren um genau das herauszufinden. Mach dir keine Sorgen. In spätestens 3 Tagen bin ich wieder zurück. Ayumi.‘ Hina seufzte und schloss für einen kurzen Moment ihre Augen. Zwei Tage waren seitdem vergangen. Bisher war ihre Tochter nicht zurückgekehrt und auch wenn diese von drei Tagen geredet hatte, so konnte sie dennoch nicht verhindern dass sie sich Sorgen machte. Das was Ayumi ihr über ihren kurzen Aufenthalt im feudalen Japan erzählt hatte beunruhigte sie zutiefst. Zwar war sie sich sicher dass ihre Tochter sie nicht belogen hatte, aber an Dämonen zu glauben war schon eine Sache gewaltigen Ausmaßes. Ayumi hatte so ernst gewirkt bei ihrer Erzählung und einmal war sogar Angst in ihren Augen zu sehen gewesen. Jedoch hatte Hina das Gefühl das die Jüngere ihr nicht komplett die Wahrheit gesagt hatte. Etwas hatte sie ihr verheimlicht und ihre Mutterinstinkte sagten ihr dass ihr Kind genau deswegen in die Vergangenheit zurück gekehrt war. Das Klingeln der Türglocke durchschnitt die Stille des Hauses. Überrascht sah Ayumis Mutter auf. Wer wagte sich bei diesem Wetter vor die Tür? Schnellen Schrittes begab sie sich zur Haustür und öffnete diese. Nur um sie gleich darauf am liebsten wieder zuzuschlagen. „Sie…“, sagte sie leise. Die alte Frau, die unter dem Dachvorsprung ihres Hauses stand um nicht nass zu werden, lächelte ihr entgegen und schüttelte dann den Kopf. „Sie machen sich ja doch Sorgen.“, tadelte sie die andere Frau. „Was wollen sie hier!?“ Nicht vielen war es gegönnt diese Frau jemals wütend oder abweisend zu erleben. Es war einer der seltenen Momente in denen die Instinkte der blondhaarigen Frau aufloderten. Vor allem wenn es um ihr Kind ging. „Ihnen sagen dass sie sich umsonst Sorgen machen. Ihr Kind wird zurückkehren, zwar nicht unverletzt, aber in Begleitung ihres zukünftigen Schwiegersohnes.“, entgegnete die Alte. Hina zog die Augenbrauen zusammen. „Wovon zum Teufel sprechen sie? Und wer sind sie überhaupt? Sie tauchen im Krankenhaus und bei mir zu Hause auf und erzählen mit etwas über das Schicksal meiner Tochter… woraus nehmen sie sich das Recht?“ Ja, sie war wütend und das nicht zu knapp. „Meine Name ist Akemi… und sie.. Hina Kagurashi, werden noch früh genug erfahren das ich Recht habe.“ Dann, von einem Moment auf den anderen, war die alte Frau verschwunden und Ayumis Mutter stand allein in der Tür. Wütend und vollkommen verwirrt. X::. Zur gleichen Zeit, im feudalen Japan, verspürte Ayumi die gleiche Verwirrung wie sie ihre Mutter wohl gerade verspüren musste. Das was dieser Flohyoukai und Inu Taishou gerade erzählt hatten klang für sie wie eine Märchengeschichte. >Mal sehen ob ich das alles richtig verstanden habe. Inu Taishou ist also laut Myouga für diese Izayoi und seinen neugeborenen Sohn Inu Yasha gestorben. Das dachte der Floh zumindest. In Wirklichkeit jedoch hat er überlebt und war 150 Jahre in einen Heilschlaf versetzt aus dem er vor 50 Jahren erwacht ist… Oh man.. da soll mal einer durchblicken.< Wie genau der Daiyoukai das zusammenbrechende Schloss überlebt hatte, verschwieg er zwar, aber dennoch hörte sich das alles sehr merkwürdig an. Myouga schien ihm jedoch zu glauben und so beließ Ayumi es dabei. Schließlich kannten die beiden sich schon sehr lange. Nachdem dies geklärt war glitt die Aufmerksamkeit des Flohs wieder zu ihr. Wohl gemerkt hatte er die ganze Erzählung lang auf ihrem Bauch gesessen. Die blondhaarige ließ sich mit einem gequälten Stöhnen wieder zurück sinken. Vor lauter Erklärungen hatte sie vollkommen vergessen das sie sich die ganze Zeit auf die Ellenbogen gestützt hatte und dementsprechend taten ihr diese nun auch weh. Von ihrem Bein ganz zu schweigen. Der Rucksack der an einer Wand der Höhle lehnte war dem aufmerksamen Flohyoukai natürlich nicht entgangen. Er runzelte die Stirn und hüpfte auf Inu Taishous Knie um sich dort niederzulassen. Danach wandte er sich an die Menschenfrau: „Sag, woher hast du diesen Rucksack?“ „Von zu Hause. Wieso?“, fragte diese verwundert. Myouga schien einen Moment zu überlegen ehe er sich schließlich neugierig vorbeugte. „Du kommst nicht zufällig aus der Zukunft?“ Im ersten Moment war Ayumi sprachlos. Ihr Mund klappte auf und ihre Augen weiteten sich. Dann jedoch entfuhr ihr ein „Woher zum Teufel weißt du das?“. Geschockt war eine zu milde Bezeichnung für ihren Zustand. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, der Mund wurde trocken und die Hände feucht. Inu Taishou kickte seinen treuen Diener kurzerhand von seinem Knie und legte Ayumi eine Hand auf die Stirn. Diese erstarrte wieder und schloss nach einem kurzen Moment die Augen. Die Berührung seiner Hand sandte warme Schauer durch ihren Körper. Als ihr dies bewusst wurde riss sie ihre Augen wieder auf, während eine leichte Röte ihre Wangen zierte. >Gott wie peinlich!<, schoss es ihr durch den Kopf. Inu Taishou schmunzelte innerlich und zog seine Hand wieder zu sich. Einen Moment war sie unnatürlich blass geworden so das er instinktiv seine Hand ausgestreckt hatte um sie zu berühren. Myougas Blick wanderte zwischen seinem Herrn und der Menschenfrau mit dem Namen Ayumi hin und her, fast so als sähe er ein spannendes Tennisspiel. Das Fragezeichen auf seinem Kopf war deutlich zu sehen, dennoch reagierte keiner von beiden darauf. Inu Taishou weil er der Meinung war man müsse dem Flohyoukai nicht gleich alles auf die Nase binden, Ayumi weil sie die ganze Sache noch immer nicht richtig begreifen konnte. Der Daiyoukai wusste das Myouga irgendwann von selbst darauf kommen würde und so sparte er es sich ihn aufzuklären. Im Moment gab es ohnehin viel wichtigere Fragen. „Myouga… was wurde aus Inu Yasha?“ Es war mittlerweile schon spät am Abend. Die Sonne war schon zur Hälfte untergegangen und Mond und Sterne zeichneten sich deutlich vom Himmel ab. Allen war klar das dies eine lange Nacht werden würde. **************** Einen wunderschönen guten Abend, hier ist es, Kapitel 5. Bestimmt ist euch schon aufgefallen das die Kapitel nur mittelmäßig lang sind. Ungewöhnlich wenn man bedenkt das ich meine Kapitel nomalerweiße um einiges länger sind. Bei dieser Geschichte habe ich mich jedoch dazu entschlossen die Kapitel zu kürzen, denn ich will euch ja nicht ewig auf das nächste warten lassen. Ich hoffe das ist in Ordnung ;-) So, nun aber zum Inhalt des 5ten Chaps. So, sonderlich viel ist ja nicht passiert, aber das was passierte war wichtig. Wir haben eine weitere Besonderheit des Seelenbands erfahren, Ayumi und Inu Taishou freunden sich langsam an und der gute alte Myouga glaubt im ersten Moment die Folgen des Alters holen ihn nun doch ein. Was genau mit Inu Taishou passierte als das brennende Schloss über ihm zusammenbrach wurde wage angedeutet und komischerweise reagiert der Daiyoukai auf die Frage ob Ayumi aus der Zukunft käme nicht so wie es manch einer wohl erwartet hätte - nämlich gar nicht. Warum das wohl so ist? *träller* Kommentare Buffy12: Vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut. Hoffe dieses Kapitel hat dir gefallen! Liebe Grüße, Bereth Kapitel 6: Zeitreise -------------------- Sechste Kapitel – Zeitreise Während Myouga also seinem ehemaligen Herrn alles erzählte was sich seit seinem vermeintlichen Tod abgespielt hatte, aß Ayumi ein paar Lebensmittel aus ihrem Rucksack. Es war ihr ein Rätsel wo Inu Taishou diesen aufgegabelt hatte aber beschweren wollte sie sich nicht. Müsliriegel und belegtes Brot waren eben doch besser als ein toter Hase. Allein beim Gedanken daran dieses Tier essen zu müssen wurde ihr übel. Die typische Reaktion eines Neuzeit Menschen. Solange alles schon fertig verpackt und unblutig ist war es kein Problem. Doch dieser Hase hier hätte zuerst gehäutet und dann ausgenommen werden müssen. Ayumi erinnerte sich an all die Mittelalter Filme die sie gesehen hatte und in denen nicht selten ein Wildschwein auf einem Spieß über dem Feuer hing. Es lief ihr eiskalt den Rücken runter. In das Gespräch zwischen Myouga und dem Daiyoukai mischte sie sich nicht ein. Dennoch speicherte sie die ganzen Informationen ab. Man konnte nie wissen ob man das nicht mal gebrauchen konnte. Wenn sie alle richtig verstanden hatte, dann hatte Inu Taishou zwei Söhne. Der eine war ein vollwertiger Dämon und der kleine Flohyoukai schien eine gehörige Portion Angst vor ihm zu haben, der andere war wohl ein Hanyou. Ein Mischling, halb Mensch halb Dämon. Dessen Mutter war wohl diese Izayoi. Ayumi verspürte einen kleinen Stich der Eifersucht, bei dem Gedanken an diese Frau den sie jedoch schnell wieder im Keim erstickte. Wieso war sie auf einmal Eifersüchtig? Sie kannte weder Inu Taishou noch Izayoi wirklich. Lag es an diesem Band das zwischen ihr und dem Inu Youkai bestand? Erst als Inu Taishou sie ansprach nahm sie richtig am Geschehen teil. „Myouga sagt mit dieser Verletzung wärst du in deiner Welt besser aufgehoben. Wie gelangst du dorthin?“ Die blondhaarige warf einen Blick auf den kleinen Flohyoukai der sie genauso aufmerksam wie sein Herr ansah und zuckte dann im liegen mit den Schultern. „Durch eine Höhle hinter einem Wasserfall. Sie liegt im Wald der direkt an das Dorf grenzt.“ Das Dorf! Seidenheiß viel es ihr ein. Sie schoss vor Schreck nach oben, und ließ sich gleich darauf mit einem Stöhnen wieder zurück sinken. Ihr Bein hatte diese ruckartige Bewegung mit stechenden Schmerzen quittiert. Zwei besorgte Augenpaare ruhten nun auf ihr. „Ayumi?“, fragte Inu Taishou. „Das Dorf.“, stieß sie hervor. „Was ist aus dem Dorf geworden?“ Der Daiyoukai wusste natürlich sofort wovon sie redete. „Einige Menschen starben, aber im Großen und Ganzen ist die Sache gut ausgegangen.“ Die blondhaarige stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Jetzt konnte sie nur noch hoffen das Aois Familie nicht mit zu den Opfern gehörte. Als sie ihren Blick wieder zu den beiden schweifen ließ sah sie das der Floh seinen Blick ungläubig zwischen ihr und Inu Taishou hin und her schweifen ließ.“Ist was?“, fragte sie daher. „Ihr teilt ein Band..“, stotterte Myouga. >Woran erkennt er das?<, fragte sich Ayumi derweil. „Sie ist eure wahre Gefährtin.“ Er schien sich gar nicht mehr einzukriegen. Die blondhaarige zuckte kurz zusammen als der Flohyoukai auf einmal an ihrer Wange klebte, die urplötzlich irgendwie nass wurde. „Oh, das ich das noch erleben darf. Mein Herr und eine wahre Gefährtin. Das ist ein Wunder.“ Die blondhaarige sah etwas überfordert zu ihrem ‚Gefährten‘, sie weigerte sich noch immer ihn als solchen anzusehen, um dessen Mundwinkel es herum verdächtig zuckte. Nach ein paar Minuten hatte sich Myouga soweit beruhigt das er wieder auf Inu Taishous Knie hüpfen konnte. Er nickte eifrig mit dem Knopf und verschränkte dann die Arme. „Wir sollten die Herrin unbedingt in ihre Zeit bringen Oyakata-sama.“, sagte er dann entschieden. „Woher weißt du dass ich nicht von hier stamme?“ „Ach, das war einfach. Der Rucksack hat dich verraten. Kagome schleppt auch immer so einen mit sich herum.“ Ayumi hatte zwar keine Ahnung wer Kagome war, doch anscheinend konnte diese ebenfalls durch die Zeit reisen. „Wer ist diese Kagome?“, fragte sie sogleich. „Ein Menschenmädchen das mit Oyakata-samas Sohn Inu Yasha-sama reist. Sie suchen die Splitter des Shikon no Tama.“ Damit konnte Ayumi jedoch ebenfalls nichts anfangen. „Ich bin viel zu unwissend für diese Zeit.“, murmelte sie leise. Myouga schien es aber dennoch gehört zu haben. „Ach was, das kommt mit der Zeit. Kagome erging es am Anfang nicht anders.“ >Na da bin ich ja beruhigt.<, dachte sie sarkastisch. Inu Taishou saß so ruhig neben ihr als wolle er eine Statue nachahmen. Seine Miene war nicht zu deuten. „Hm… dank dem Band habt ihr bessere Heilfähigkeiten als ein normaler Mensch, dennoch, es wäre vielleicht besser euch in eure Zeit zu bringen. Natürlich nur solang bis ihr wieder vollkommen genesen seit.“, setzte er hintendran als Ayumi und Inu Taishou ihn gleichermaßen ausdruckslos ansahen. Die Gedanken der blondhaarigen überschlugen sich derweil bei diesem Vorschlag. Natürlich musste sie wieder zurück in ihre Zeit und das möglichst Morgen. Schließlich hatte sie ihrer Mutter gesagt sie wäre in 3 Tagen wieder zu Hause. Es gab da nur ein Problem. Und das anzusprechen viel ihr ungemein schwer. „Inu Taishou..“, nebenbei bemerkt war dies das erste Mal das sie ihn mit seinem Namen ansprach!, „Bevor ich wieder.. hier her zurück gekommen bin hatte ich… das Gefühl als würde etwas von mir fehlen. Es hat sich irgendwann in Schmerzen umgewandelt und ist erst verschwunden nachdem ich wieder in dieser Zeit war. Wird das wieder passieren wenn ich zurück gehe und damit weg… von dir?“, den letzten Teil brachte sie nur mühsam heraus. Sie war sich sicher das diese Schmerzen nur aufgetreten waren weil sie so weit entfernt von dem Daiyoukai gewesen war. Vorher hatte sich dieses Gefühl immer im Hintergrund gehalten. Ganz so als wäre er in der Nähe gewesen und jetzt, da sie zusammen in dieser Höhle hockten, war es fast gänzlich verschwunden. Der Daiyoukai nickte ernst. „Auf kurz oder lang werden die Schmerzen wieder kommen. Zwei, vielleicht Drei Tage. Das ist am Anfang des Bandes immer so. Sobald lang und weit voneinander aufhalten.“ Das warf Probleme auf. „Dann muss ich hier bleiben.“, sagte sie matt. >Zumindest solange ich nicht selbst laufen kann. So würde ich es eh nicht durch den Wald nach Hause schaffen.< Ayumi verwarf diesen Gedanken gerade als Myouga sich wieder einschaltete. „Es sei denn euch ist es ebenfalls möglich durch das Portal zu gehen.“ „Du meinst es ist möglich das… Inu Taishou mit mir kommen kann?“, fragte sie erstaunt. Der Flohyoukai nickte nachdenklich. „Möglich ist es. Inu Yasha kann auch durch den Brunnen reisen. Einen Versuch ist es wert.“ Damit war es beschlossene Sache. Sie würden sich Morgen auf den Weg zu ihrem Zeitportal machen. Wenn sie Glück hatten würde es funktionieren. Blieb nur noch die Frage, wie sollte sie ihrer Mutter den Inu Youkai erklären? X::. Ayumi schloss ihre Augen um sie vor dem Wind zu schützen. Es war noch früh am Morgen gewesen als Inu Taishou sie kurzerhand auf den Arm genommen und mit ihr los geprescht war. Im ersten Moment war die blondhaarige wie erstarrt gewesen. Sie gab es nicht gerne zu, aber bisher war sie einem Mann noch nie so nah gekommen. Das Gefühl in seinen Armen zu liegen und von ihm getragen zu werden war nicht unangenehm und wenn sie ehrlich mit sich selbst war dann genoss sie es sogar. Dennoch vergaß sie trotz ihrer verrückt spielenden Gefühle niemals dass sie ihn eigentlich nicht kannte. Inu Taishou schien dies nicht sehr viel auszumachen. Er sprang mit ihr in unglaublicher Geschwindigkeit von Ast zu Ast. Und das ohne zuerst zu schauen wohin er treten musste. Es war ihr ein Rätsel wie er das schaffte. Wahrscheinlich gehörte dies zu den Fähigkeiten eines Youkai. Myouga saß derweil in dem weißen Fell das über den gesamten Rücken Inu Taishous bis auf den Boden hang. Wie sich herausstellte waren sie gar nicht weit von dem Menschendorf entfernt gewesen und dank der Geschwindigkeit mit der, der weißhaarige die Strecke zurücklegte dauerte es auch nicht lange und sie standen vor dem Wasserfall der sie hergebracht hatte. Der Flohdämon sprang auf einen kleinen Felsen direkt am Wasser. Ein Blick nach oben sagte ihr das Inu Taishou den Wasserfall fixierte. „Du bleibst hier Myouga.“ Dieser nickte einmal und sah dann gespannt dabei zu wie sein Herr in das Wasserbecken und auf den Wasserfall zutrat. Als er dahinter verschwunden war schien es hinter dem herabfließendem Wasser kurz zu leuchten, dann war alles still. X::. Ayumi hatte die Augen zusammengekniffen als Inu Taishou einfach so durch den Wasserfall geschritten war. Kaum hatten sie dir Höhle betreten fing alles um sie herum an zu leuchten. Sie sah das weiß sogar durch ihre geschlossenen Augen. Als es vorbei war und sie diese wieder öffnete, sah sie direkt in das Gesicht des Daiyoukai. „Ich denke es hat funktioniert.“, sagte sie. Da sie ihren Regenschirm und die dazu gehörige Jacke im Dorf liegen gelassen hatte, wer konnte schließlich ahnen das dieses angegriffen wird, war sie nun wieder pitschnass. Genauso wie Inu Taishou. Als sie schließlich wieder vor dem Wasserbecken standen seufzte die blondhaarige. >Wie soll ich meiner Mutter seine Anwesenheit erklären? Oder wer er ist? Ich kann schlecht sagen ‚Hey Mum, das ist mein neuer Ehemann. Ist vom Schicksal vorbestimmt.‘ Sie würde mich für vollkommen bekloppt halten.< X::. Inu Taishou ließ seinen Blick über den Wald um sich herum schweifen. Er hatte noch etwas mit den Wäldern gemein die er kannte. Kaum merklich rümpfte er die Nase. Die Luft war nicht länger rein und klar. Das merkte er mit seiner empfindlichen Nase sofort. Ayumis seufzten veranlasste ihn dazu hinunter zu sehen. Ihr Blick war nachdenklich und eine Spur verzweifelt. Als sie bemerkte dass er sie ansah winkte sie leicht ab. „Ich frage mich nur gerade wie ich meiner Mutter deine Anwesenheit und alles andere erklären soll…“ Ah, daher wehte also der Wind. Leider konnte er ihr dabei auch nicht helfen. Alles was er zutun vermochte war an ihrer Seite zu sein und sie zu unterstützen. „Du solltest dir nicht so viele Sorgen machen.“, sagte er ruhig. Ihm war klar dass sie dies dennoch tat. Es war auch kein Wunder. Die Menschen hatten von Anbeginn der Zeit Angst vor seinesgleichen. Nicht ganz unberechtigt wie er zugeben musste. Die Menschenfrau in seinen Armen murmelte ein „Du hast leicht reden.“ ehe sie ihm die Richtung wies in die er laufen sollte. Inu Taishou verzichtete diesmal darauf sich in seiner normalen Geschwindigkeit zu bewegen. So erreichten sie erst 15 Minuten später den Waldrand. Das Haus das sich nun vor ihnen auftat war so gänzlich anders wie die aus seiner Zeit. Menschen lebten normalerweise in einfachen Holzhütten. Selbst die Schlösser der Herrscher bestanden aus Holz. Dieses Haus hier schien jedoch komplett aus Stein gebaut worden zu sein und es war um einiges größer als die Holzhütten. „Das ist mein Zuhause.“, sagte die blondhaarige. „Für dich muss das ziemlich befremdlich sein.“ „Es ist ungewöhnlich. Doch sei unbesorgt, Hunde sind von Natur aus neugierig.“, erwiderte er fröhlich. Obwohl er es nie zugegeben hätte freute es ihn dass sie sich über ihn Gedanken machte. Ihm war klar dass diese ganze Situation eine enorme Belastung für sie sein musste. Er war ein Youkai und daher in der Lage sich schnell anzupassen. Das Band der Gefährten war besonders, vor allem weil es sehr selten zustande kam. Doch ihm war im Gegenteil zur ihr das ganze Ausmaß des Bandes bewusst. Nur einmal war ihm ein anderes Band begegnet. Damals, als Sesshoumarus Mutter ihren wahren Gefährten fand. Da dieser ebenfalls ein reinblütiger Youkai gewesen war waren die Folgen nicht so sichtbar wie es bei ihm und Ayumi der Fall sein würde. Mit seinen über 3000 Jahren hatte er jedoch viel darüber gelesen und so wusste er was noch alles auf sie zukommen würde. Etwas worüber er unbedingt noch mit ihr sprechen musste. Im Moment jedoch war erst einmal wichtig das sie sich gegenseitig kennenlernten und das ihre Wunde verheilte. Alles andere konnte warten. In diesem Moment öffnete sich die Tür des Hauses. Zumindest diese war aus Holz! Heraus trat eine Frau mittleren Alters. Sie beäugte ihn misstrauisch und schien verwirrt als sie Ayumi in seinen Armen entdeckte. „Ayumi? Was ist hier los?“ Diese klammerte sich bei den Worten ihrer Mutter unbewusst an Inu Taishous Kimono. „Äh.. Hallo Mama… hehe…“ Die Nervosität seiner Gefährtin war nicht zu übersehen. X::. Zur gleichen Zeit war Myouga auf dem Weg zum knochenfressenden Brunnen. Inu Taishou würde erst wieder kommen wenn die Wunde seiner Gefährtin verheilt war und wenn es stimmte was er so gehört und gelesen hatte, dann würde dies mindestens noch zwei Tage dauern. Bis dahin musste er bei Inu Yasha-sama sein und ihn überzeugt haben hier her zu kommen. Es wurde Zeit das er seinen Vater kennenlernte. Außerdem hielt er es für eine gute Idee Kagome und Ayumi zusammen zu bringen. Die schwarzhaarige würde seiner Herrin einige Fragen beantworten können. Etwas das sie bitter nötig hatte. Der Flohdämon wusste zwar nicht wie es war auf einmal in einer andere Zeit zu sein, aber angenehm konnte es nicht sein. >Wenn ich das Toutousai erzähle…<, dachte er amüsiert. Der Schwertschmied würde ihn für völlig bekloppt halten. Soviel stand fest. Er brauchte ungefähr einen halben Tag bis er endlich am knochenfressenden Brunnen ankam. Der Vogel der ihn dort hingebracht hatte war weitergezogen. „Osuwari!“ Man hörte einen dumpfen Aufprall gefolgt von gedämpften gegrummelt. Myouga kannte dieses Schauspiel nur zu gut. Er musste gar nicht hin sehen um zu wissen was gerade passiert war. Wahrscheinlich hatte Inu Yasha wieder etwas Falsches gesagt woraufhin Kagome ihn mit dem altbekannten Befehl auf den Boden befördert hatte. „Das hast du nun davon Inu Yasha.“, ertönte Shippous Stimme. Der Flohdämon konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Es war alles wie immer. „Na warte wenn ich dich erwische Shippou…“, grummelte Inu Yasha. Er lag, wie schon vorausgesehen, platt auf dem Boden. Die kleine Vertiefung um ihn herum ließ darauf schließen dass er heute nicht das erste Mal mit der Nase im Dreck gelandet war. Der kleine Fuchsdämon saß auf Kagomes Schulter und streckte dem Hundehalbdämon frech die Zunge heraus. Sango und Miroku standen kopfschüttelnd daneben. Es war immer wieder das gleiche. Inu Yasha sagte etwas, Shippou sagte daraufhin etwas das dem Hanyou nicht passte woraufhin dieser dem kleinen eine Kopfnuss verpasste und Kagome beförderte ihn dann mit einem gezielten ‚Osuwari‘ auf den Boden. Manchmal war es als käme man in einen Kindergarten. Doch gerade das machte diese ungleiche Gruppe so liebenswürdig. Kirara war die erste die den Flohyoukai bemerkte. Sie maunzte erfreut und sah schräg nach oben denn er hatte es sich in ihrem Nackenfell gemütlich gemacht. Sprang aber, als Inu Yasha sich wieder aufgerichtet hatte, auf dessen Schulter. „Hallo Leute.“ „Myouga-jijii, lässt du dich auch mal wieder blicken.“, sagte Inu Yasha. „Was wollt ihr damit sagen Inu Yasha-sama?“, empörte sich dieser. Der Hanyou zog gekonnt eine Augenbraue nach oben und sah ihn abschätzend an. „Wenn ich mich recht erinnere haben wir uns das letzte Mal beim Kampf gegen Naraku gesehen vor dem du dich mal wieder gedrückt hast.“ „Aber Inu Yasha-sama, ich hatte doch nur etwas im Gebüsch entdeckt und wollte herausfinden um was es sich handelt.“ Das war wohl die lahmste Ausrede die er hätte geben können. Inu Yashas ‚Keh, wers glaubt.‘ ließ jedenfalls darauf schließen. Das die gesamte Gruppe ihm kein Wort glaubte war nicht zu übersehen. Der Blick den der Hanyou ihm zuwarf sorgte dafür dass ihm ein Schauer über den Rücken lief. Ein kalter, wohlgemerkt! Myouga fiel relativ schnell wieder ein weswegen er überhaupt hier war. Um den Sohn seines Herrn jedoch zum mitkommen zu bewegen bedurfte es ein wenig Hilfe von außerhalb. Und Myouga wusste schon ganz genau wer dafür am besten geeignet war. **** So, Ayumi und Inu Taishou sind also nun in ihrer Zeit. Vermutungen weshalb der Daiyoukai durch das Zeitportal reisen konnte werden im nächsten Kapitel aufgestellt. Der gute alte Myouga hat die Sache währendessen selbst in die Hand genommen und ist zu Inu Yasha und den anderen geeilt. Vater und Sohn werden also in ein paar Kapiteln aufeinander treffen ;-) Anmerkung: Erst einmal Sorry das es diesmal so lang gedauert hat. Aber ich hatte gestern Hochzeitstag und kam daher kaum zum schreiben. Ansonsten habe ich beschlossen die Updates weiter auseinander zu setzen. Ich werde alle 3 Tage ein Kapitel hochladen. So habe ich die Möglichkeit auf Vorrat zu schreiben. Kapitel 7: Die Neuzeit ---------------------- Siebte Kapitel – Die Neuzeit Ayumi pustete vorsichtig in ihre Teetasse um den Inhalt ein wenig abzukühlen. Dabei schielte sie vorsichtig in Richtung ihrer Mutter. Diese saß ihr gegenüber am Küchentisch und ignorierte ihren Tee vollkommen. Ihre braunen Augen lagen schon seit gut fünf Minuten forschend auf Inutaishou. Der Inuyoukai hatte sich an die Küchenwand gelehnt nachdem er sie auf dem Stuhl abgesetzt hatte. Bisher hatte keiner von ihnen etwas gesagt. In stillem Einvernehmen waren sie in die Küche gegangen und ihre Mutter hatte Tee aufgesetzt. Nun konnte man die Spannung in der Luft fast schon mit Händen greifen. Es wurde Zeit das sie etwas sagte. „Mama…alles ok bei dir?“, fragte sie vorsichtig nach. „Erklär mir woher du diese Verletzung hast.“ Die blondhaarige konnte bei dem Ton nicht anders als leicht zusammenzuzucken. Ihre Mutter war eindeutig wütend. „Naja… ich habe dir doch von dem Dorf in der anderen Epoche erzählt. Es wurde, kurz nachdem ich dort ankam, angegriffen. Ich war am Grab der Dorfältesten die kurz nach meiner… Abreise verstorben war als einige Youkai aus dem Wald kamen. Einer von ihnen, ein Hirschyoukai, hat mich angegriffen und dabei ist diese Verletzung entstanden.“ Die Gestalt der älteren Frau hatte sich bei ihren Worten versteift. Ihre Augen waren leicht zusammengekniffen als sie nun endlich den Blick von dem Hundedämon abwandte. „Und wer ist er?“ Das Kopfnicken in seine Richtung machte deutlich wen sie mit ihren Worten meinte. „Sein Name ist Inutaishou. Er hat mich gerettet.“ Es war komisch so von ihm zu sprechen, wo er doch nur wenige Meter neben ihr stand. „Er ist kein Mensch.“ „Nein, das stimmt. Er ist ein Hundedämon Mama.“ Die Ältere nahm einen Schluck aus ihrer Tasse. Ihr Blick war zum Fenster gewandert und schien irgendwie nachdenklich. In den wenigen Tage die sie wieder im feudalen Japan gewesen war hatte der Sommer in der Neuzeit richtig Einzug gehalten. Die Temperaturen waren gestiegen, der Himmel meist komplett wolkenlos so dass die Sonne ungehindert auf die Erde hinab scheinen konnte. Doch irgendwie bezweifelte Ayumi das ihre Mutter gerade wirklich den Garten ihres Hauses betrachtete. Sie schien irgendwie abwesend. Der blondhaarigen war bewusst gewesen das ihre Mutter wütend werden würde, doch mit dieser Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Die Wut die ihr zuvor noch deutlich ins Gesicht geschrieben gewesen war verschwand vom einen auf den anderen Moment. Als wäre ihr etwas klar geworden… „Sag, bist du derjenige dem es bestimmt ist über meine Tochter zu wachen und sie zu beschützen?“ Der forschende Blick ihrer Mutter war wieder auf den Inuyoukai gefallen. Doch mit einer Gelassenheit die schon fast unheimlich war. Dieser neigte bei ihren Worten leicht den Kopf. „Ja.“ Plötzlich lächelte Hina Kagurashi leicht. Ayumi warf ihr einen irritierten Blick zu. >Ich versteh gar nichts mehr. Was ist denn nu los?< „Dann bist du hier willkommen.“ „Mama?“, fragte Ayumi verwirrt. Nicht das sie sich über diesen Sinneswandel beschweren wollte. Im einen Moment war sie noch wütend, dann furchtbar gelassen und jetzt bedachte sie den Inuyoukai mit einem Blick den die Jüngere nicht ganz verstand. Da durfte man ja wohl verwirrt sein! „Ist schon gut Kleines. Du musst nicht verwirrt sein. Mir ist nur etwas klar geworden. Erinnerst du dich an die Worte der alten Frau?“ Ayumi nickte. „Es ist genau das eingetreten was sie gesagt hatte.“ Ihr wurde klar das sie recht hatte. Zwar war ihr unklar wie diese alte Frau das alles hatten wissen können noch bevor es geschah, aber es änderte nichts an den Tatsachen. Die blondhaarige spürte zum ersten Mal sehr deutlich das es etwas gab das sie mit Inutaishou verband. Noch vor ein paar Stunden war da nur das Gefühl des zu Hause seins gewesen, doch mittlerweile spürte sie seine Anwesenheit mit jeder Faser ihrer Seins. Es war fast unheimlich. „Eine alte Frau sagt ihr? Wie sah sie aus?“, mischte sich Inutaishou ein. Ayumi warf ihm einen leicht überraschten Seitenblick zu. Er hatte kein Wort gesagt seit sie das Haus betreten hatten. Im Nachhinein schalt sie sich für ihre Vergesslichkeit. Natürlich hatte er bisher kein Wort gesagt. War doch völlig logisch. Sie musste nur daran denken wie sie sich gefühlt hatte als sie plötzlich in einer anderen Zeit aufgewacht war. Mit dem Unterschied das sie, dank ihrem Geschichtsunterricht, nicht völlig unwissend gewesen war. Ihre Zeit musste sehr befremdlich auf ihn wirken und wenn sie daran dachte dass er ein Dämon war und seine Sinne allein deswegen schon um einiges besser waren als ihre… Sie nahm sich vor einen Rundgang mit ihm zu machen sobald sie dieses Gespräch hinter sich hatten. „Nun, sie hatte graue lange Haare und war in einen altmodischen braunen Kimono gekleidet. Sie sagte mir ihr Name wäre Akemi.“ „WAAAS?“ Ayumi klappte der Unterkiefer herunter. >Das fass ich jetzt nicht.< Der Schock war ihr regelrecht ins Gesicht geschrieben. „Kennst du sie etwa?“, fragte ihre Mutter überrascht. Die blondhaarige machte ihren Mund zu und schluckte einmal hörbar. „Ob ich sie kenne?“, fragte sie leise. „Oh und wie… Sie war es die mir von Inutaishou erzählte. ‚ Dieser Hund dort oben auf der Erhöhung, er ist deine Bestimmung Kind. Er, der Daiyoukai der westlichen Länder. Du wirst bald merken was ich meine…‘“ Sie wiederholt das was Akemi ihr damals vor der Hütte gesagt hatte, kurz nachdem Inutaishou auf der Erhöhung erschienen war. Danach stützte sie ihren Kopf in ihre Hände. Zu behaupten dass sie das alles verstand wäre eine Lüge. Erst als sie Inutaishous Blick auf sich spürte sah sie wieder nach oben. Die goldenen Iriden des Daiyoukais vermittelten ihr eine Ruhe die ein normaler Mensch nie erreichen konnte. Dafür war ihre Lebenspanne zu kurz. Ayumi wusste nicht wie Alt der weißhaarige war, doch einige Jahrhunderte lebte er bestimmt schon. „Sie war also auch bei dir…“, sagte dieser. „Wie meinst du das?“ „Diese alte Menschenfrau suchte mich eines Nachts auf. Sie sorgte dafür das ich zum Dorf kam.“ >Akemi scheint überall ihre Finger im Spiel zu haben… Ich verstehe nur nicht wieso.< „Hm… ich frage mich was sie im Schilde führt. Als sie mich gestern aufsuchte war ich zu wütend um sie danach zu fragen.“, schaltete sich ihre Mutter ein. Ayumis Nackenhaare stellten sich bei diesem Satz auf. „Gestern Abend?“, fragte sie eindringlich. „Ja.“ Ihre Mutter nickte. Nun war sie es die hinaus in den Garten sah. „Aber das kann gar nicht sein… Sie ist seit einigen Tagen Tot. Ich saß an ihrem Grab bevor die Youkai angriffen.“, sagte sie leise. X::. „So, was wolltest du mit mir besprechen Myouga-jijii?“ Kagome sah den kleinen Flohyoukai der vor ihr auf dem Boden saß neugierig an. Sie waren einige Schritte in den Wald gegangen um aus Inuyashas Hörweite zu sein. Anscheinend ging es um etwas Wichtiges. „Wo fang ich nur an..“, murmelte dieser nachdenklich. „Am besten am Anfang.“ „Du weißt das Inuyashas Vater beim Versuch ihn und seine Mutter Izayoi zu schützen gestorben ist. Das ist mittlerweile 200 Jahre her. Selbst ich war der Annahme das Inutaishous-sama gestorben war, schließlich versiegelten wir seinen Leichnam in der schwarzen Perle, zusammen mit Tessaiga.“ „Was soll das heißen du warst in der Annahme?“ „Nicht so ungeduldig, lass mich ausreden. Jedenfalls, gestern reiste ich durch die westlichen Länder um hier her zu kommen und dabei stieß ich auf ein Youki das mir bekannt vorkam. Ich folgte ihm zu einer Höhle und fand den Vater von Inuyasha-sama dort.“ „WAS? Aber ich dachte er wäre Tod!“, rief Kagome aus. Myouga hüpfte aufgeregt auf seinem Platz herum und fuchtelte mit den Armen. „Pst, wirst du wohl leise sein! Oder willst du das Inuyasha uns doch noch hört?“ „Entschuldige…“ „Also, ich fand Inutaishou-sama in einer Höhle nahe der westlichen Grenzen. Er hatte den Einsturz des brennenden Schlosses überlebt, war jedoch so schwer verletzt das er in einen 150jährigen Heilschlaf versetzt wurde. Inutaishou-sama dachte Inuyasha wäre gestorben nachdem seine Mutter ihn zurückließ.“ „Dann lebt er also…“ Kagome war überwältigt von dieser Nachricht. Inuyasha hatte seinen Vater nie gekannt und nun stellte sich heraus dass dieser noch lebte. Das würde eine große Überraschung für den Hanyou werden. Endlich bekam er die Chance seinen Vater kennenzulernen. „Das war aber noch nicht alles. Eine verletzte Menschenfrau war bei Inutaishou-sama. Du hast wahrscheinlich noch nie etwas vom Band der Gefährten gehört, oder?“ Die schwarzhaarige verneinte. Von solch einem Band hatte sie noch nie gehört. „Das Band der Gefährten..“ Die nächste halbe Stunde erklärte Myouga ihr was es mit diesem Band auf sich hatte. Nachdem er geendet hatte starrte Kagome verträumt in den Himmel. Es war bestimmt nicht leicht zu erfahren das man für jemanden bestimmt war den man eigentlich nicht kannte, doch – Kagome seufzte – das hörte sich alles so romantisch an. Erst als Myouga aufgeregt zu hüpfen begann wandte sie sich wieder ihm zu. „Und was soll ich nun tun?“, fragte sie voller Tatendrang. „Du musst mir helfen Inuyasha zu überreden in die westlichen Länder zu gehen…“ X::. Ayumi saß in ihrem Zimmer auf dem Bett und sah nachdenklich aus dem Fenster. Inutaishou hatte vor wenigen Minuten nach ihrer Beinwunde gesehen und zufrieden festgestellt das sie gut verheilte. Dazu noch wesentlich schneller als gedacht. Sie verspürte kaum noch Schmerzen wenn sie ruhig liegen blieb. Ein eindeutig gutes Zeichen. Wahrscheinlich würde es nicht mehr allzu lange dauern bis alles komplett verheilt war. Die blondhaarige blickte zu dem Daiyoukai der neben dem Bett auf dem Boden saß. Das Angebot sich doch an den Schreibtisch zu setzen hatte er ausgeschlagen. >Jetzt ist wahrscheinlich ein guter Zeitpunkt um zu reden.. Obwohl ich ein wenig Angst davor habe.. Na los Ayumi, komm schon.< Es fiel ihr sichtlich schwer den Youkai anzusprechen, was eher an ihr als an ihm lag. Sie war es einfach nicht gewohnt so offen zu reden. Bisher hatte sie ihre Gefühle immer für sich behalten. „Inutaishou….?“ Die goldenen Iriden des weißhaarigen richteten sich auf sie. Eine klare Aufforderung weiter zu sprechen. „Ich hätte da ein paar Fragen…“ Ein Kopfnicken seinerseits signalisierte ihr das er antworten würde. „Deine Söhne… Sesshoumaru und Inuyasha.. wieso wissen sie nicht das du noch am Leben bist?“ Das war zwar nicht gerade die wichtigste Frage, aber sie fing lieber klein an als gleich mit den großen Sachen zu beginnen. Inutaishou legte seinen rechten Arm auf sein Knie und lehnte sich weiter zurück ehe er zu sprechen begann. „Bei Inuyasha ist diese Frage einfach zu beantworten. Ich nahm an das er starb als das Schloss indem er mit seiner Mutter gelebt hatte von Youkai vernichtet wurde. Damals starb Izayoi und er selbst musste noch ein kleiner Junge gewesen sein. Als ich aus dem Heilschlaf erwachte zog ich mich tief in den Westen zurück. Sesshoumaru…als wir uns das letzte Mal sahen bat er mich um die beiden Schwerter Sou’unga und Tessaiga, die ich ihm verwehrte. Ich hielt es für das Beste ihn nicht sofort wissen zu lassen das ich noch am Leben bin.“ „Also wusste nicht einmal Myouga das du noch am Leben bist.“ „Nein. Aber auf der Suche nach dem Menschendorf bin ich nah an die Grenzen des Westens gekommen. Es war klar das Myouga mir irgendwann über den Weg laufen würde.“ „Hm…“ Das machte Ayumi nachdenklich. Inutaishou hatte sich die letzten 50 Jahre verborgen und nun war es ihre Schuld dass der Flohyoukai ihn entdeckt hatte. Anscheinend standen ihr ihre Gedanken mal wieder auf die Stirn geschrieben denn Inutaishou schüttelte leicht mit dem Kopf. „Mach dir darüber keine Sorgen. Er hätte mich irgendwann so oder so entdeckt. Außerdem denke ich, es ist langsam Zeit das Versteckspiel zu beenden. Vor allem jetzt, da ich erfahren habe das Inuyasha noch am Leben ist.“ „Merkt man so schnell was ich denke?“, fragte sie peinlich berührt. Danach wurde sie ernst. „Weißt du… als ich das über uns erfahren habe, dachte ich erst Akemi hätte nichtmehr alle Murmeln im Bunker. Schließlich warst du für mich nur ein ziemlich großer Hund. Doch mittlerweile lässt sich ja nichtmehr leugnen das all das der Wahrheit entspricht. Ich.. es fällt mir sehr schwer zu akzeptieren das du mein.. Gefährte sein sollst.“, gab sie ehrlich zu. Ayumi schielte vorsichtig zu Inutaishou hinüber um zu sehen wie er auf ihre Worte reagierte, doch dieser war noch genauso ruhig wie davor. „Ich verstehe. Das ist in Ordnung. Niemand kann von dir erwarten gleich alles zu akzeptieren.“ Die blondhaarige sah den Daiyoukai forschend ins Gesicht und plötzlich wurde ihr klar dass es für ihn auch nicht einfach war. Der Tod seiner Geliebten lag für ihn erst 50 Jahre zurück. Für sie war dies eine lange Zeitspanne, für ihn allerdings war dies wahrscheinlich nichtmehr als ein kurzer Augenblick. Ihr Blick wurde weich. Wahrscheinlich trauerte er noch immer um sie. Plötzlich fühlte sie sich unglaublich schäbig und so senkte sie den Blick. Sie hatte das Gefühl sich zwischen die beiden zu drängen obwohl Izayoi nun schon so lange Tod war. Wenn man es von dieser Seite betrachtete war es für ihn viel schwieriger als für sie. Ayumi verscheuchte diesen Gedanken als Inutaishou sich vom Boden erhob. Erstaunt bemerkte sie dass es im Zimmer langsam dunkler wurde. Da sie allein nicht aufstehen konnte bat sie den Daiyoukai auf den Lichtschalter zu drücken. Dieser sah sie allerdings relativ planlos an. Die blondhaarige unterdrückte ein Grinsen und zeigte auf den Schalter direkt neben der Tür. Inutaishou betätigte ihn und kniff aufgrund des plötzlich aufflammenden Lichts kurz die Augen zusammen. Danach sah er verwundert zur Deckenlampe. Ayumi entwich bei diesem Anblick ein leichtes Kichern. Es sah aber auch zu ulkig aus wie der sonst so erhabene und ruhige Youkai dort stand und irritiert zur Decke spähte. Er wandte den Kopf aufgrund ihres Kicherns - das sie sofort zu unterdrücken versuchte indem sie sich eine Hand über den Mund legte – in ihre Richtung. Der Körper der blondhaarigen erbebte als sie versuchte das Lachen zu unterdrücken das ihr unwillkürlich entkommen wollte. Sie brachte das ganze Bett damit zum wackeln. Als der Youkai schließlich noch eine Augenbraue nach oben zog war es vorbei mit ihrer Selbstbeherrschung. Obwohl ihr klar war das es unheimlich unhöflich war konnte sie nicht anders als lauthals loszulachen. Das ging sogar soweit das Tränen ihre Sicht verschwimmen ließen und sie schließlich zur Seite kippte. So mit Lachen beschäftigt bemerkte sie nicht wie sich ein Lächeln auf die Lippen von Inutaishou schlich. Als sie sich schließlich einige Minuten später beruhigt hatte, setzte sie sich auf und wischte sich die Lachtränen weg. Sie atmete schwer und griff sich dann an die Seite. Vor lauter Lachen hatte sie nun Bauchschmerzen. „Entschuldige.“, keuchte sie. „Ich wollte nicht über dich Lachen…“ Das stimmte sogar. Der Youkai schüttelte noch immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht den Kopf. „Es ist das erste Mal das ich dich fröhlich sehe.“, entgegnete er. Ayumi sah erstaunt zu ihm auf. Wenn sie genau darüber nachdachte hatte er sogar recht. Nun, die letzte Zeit hatte sie auch nicht wirklich was zu lachen gehabt. Das klopfen an der Tür unterbrach sie. „Herein.“ Die Mutter der blondhaarigen stand im Türrahmen und sah sie beide entschuldigend an. „Ich wollte euch nicht unterbrechen, entschuldigt. Doch ich dachte mir ich zeige deinem Gefährten das Zimmer in dem er schlafen kann.“ Ayumi sah die Ältere mit schalem Blick ab. Ihre Mutter schien den Inuyoukai schon als neuen Schwiegersohn akzeptiert zu haben. Damit war sie ihrer Tochter um Welten voraus. Diese sah aus einem Impuls heraus in dessen Richtung und bemerkte mit Verwunderung dass er einen kurzen Moment gezögert hatte. „Gute Nacht.“, lächelte sie. Kurze Zeit später schlief sie unbeschwert ein. Sie bemerkte nicht das ihre Türe geöffnet wurde und auch nicht das ein paar bernsteinfarbener Augen sie die ganze Nacht über beobachtete. *** So, das war also Kapitel Nummer 7. Inutaishou und Ayumi haben ein wenig geredet und sich dabei besser kennengelernt. Ayumis Mutter wurde dem Daiyoukai vorgestellt und Myougas Plan Inuyasha und seine Freunde in die westlichen Länder zu bringen wurde fertig geschmiedet. Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen ;-) Liebe Grüße, Bereth Kapitel 8: Entschlossenheit --------------------------- Achte Kapitel – Entschlossenheit „Das könnt ihr vergessen. Entweder ihr sagt mir was los ist oder…“ Inuyasha verschränkte die Arme vor der Brust und sah die vor ihm sitzenden abwartend an. Kagome sah den Hanyou leicht genervt an. Es war immer wieder das gleiche mit ihm. Wenn nichts für ihn dabei heraussprang war es sehr schwer ihn zu überreden es dennoch zutun. Normalerweise würde sie ihm nun einfach sagen worum es ging. Wie gesagt, normalerweise. In diesem Fall ging das aber nicht. „Stell dich nicht so an Inuyasha. Es ist wirklich wichtig.“, versuchte sie es wieder. Dieser gab jedoch nur ein ‚Keh‘ von sich und drehte den Kopf weg. Sango, Miroku und Shippou sagen verwundert zwischen ihnen hin und her. Das war allerdings auch kein Wunder. Sie hatte genauso wenig eine Ahnung worum es eigentlich ging, wie der Hanyou selbst. Myouga hüpfte aufgebracht auf dessen Schulter herum und wedelte mit seinen Armen. Langsam aber sicher gingen ihnen die Gründe aus. Die schwarzhaarige sah einen Moment in den Himmel und atmete dann tief durch. Eigentlich war sie niemand der gerne Lügte… aber in diesem Fall konnte man es als Notlüge durchgehen lassen. „Ok, du hast gewonnen. Angeblich soll es in den westlichen Ländern einen starken Dämon geben der mehrere Juwelensplitter besitzt.“ Nun hatte sie die gesamte Aufmerksamkeit der Gruppe. Inuyashas Ohren zuckten bei ihren Worten. „Wieso sagst du das nicht gleich?“, entgegnete er. Das Gesicht des Hanyous leuchtete vor Tatendrang während der Flohdämon sie nur verwirrt anstarrte. Kagome zuckte mit den Schultern. Es war ihr keine andere Wahl geblieben. Wenigstens bekamen sie Inuyasha so dazu mit zu kommen. Bestimmt war er nicht sauer wenn er erfuhr weshalb sie gelogen hatte. Die Gruppe beschloss sich am nächsten Tag auf den Weg in die westlichen Länder zu begeben. Myouga war zufrieden mit dem Ergebnis. Die Gruppe würde einen ganz Tag brauchen um an ihr Ziel zu kommen und bis dahin müsste sein Herr wieder zurück sein. X::. „Guten Morgen.“ Ayumi tappte im Halbschlaf in die Küche und murmelte eine Erwiderung. Ihre Mutter stand am Küchentresen und war gerade dabei eine Kanne Kaffee aufzusetzen. Die blondhaarige ließ sich auf einen Stuhl fallen und bettet ihren Kopf auf ihre verschränkten Arme. Obwohl sie die gesamte Nacht durchgeschlafen hatte war sie hundemüde. Am liebsten hätte sie sich wieder in ihr warmes Bett verkrochen, doch irgendwann musste sie so oder so aufstehen. „Ayumi?“ Diese sah auf. Ihre Mutter stand mit einem Korb Brötchen neben ihr und blickte verwundert auf sie hinab. „Ist was?“ „Gestern warst du noch verletzt und jetzt läufst du ganz normal durch die Gegend?“ Ayumi runzelte verwirrt die Stirn und riss dann die Augen auf. >Stimmt. Ich bin ganz normal die aufgestanden und die Treppe hinunter gelaufen. Aber, wieso verspüre ich keinen Schmerz?“ Ein Blick nach unten sagte ihr dass sie den Verband noch immer trug. Doch sie spürte weder Schmerzen noch irgendeine Art von Unwohlsein. Wie war das möglich? „Dein Bein ist dank der neuen Heilkräfte verheilt.“, ertönte es hinter ihr. Inutaishou stand im Türrahmen der Küche und sah aufmerksam zu ihr hinüber. „Du meinst, die Wunde ist komplett verheilt? Jetzt schon?“, fragte sie verwundert. Der Hundedämon nickte und lehnte sich wieder gegen die Wand. Zwar hatte der Daiyoukai ihr gesagt das sie durch das Band einige Fähigkeiten bekommen würde über die er verfügte, das es jedoch so schnell ging, damit hätte sie nicht gerechnet. Ihre Mutter hatte mittlerweile den Tisch fertig gedeckt und so begann sie zu frühstücken. Inutaishou hatte abgelehnt. Angeblich brauchte ein Youkai nicht regelmäßig etwas zu essen. Ayumi beobachtete ihn aus dem Augenwinkel hinaus. Er lehnte mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen an der Wand. Die blondhaarige konnte nicht verhindern dass ihr Blick langsam über seine Gestalt glitt. Der Youkai war sehr groß gewachsen und – obwohl sie noch immer nicht davon begeistert war dass, das Schicksal ihr einfach so einen Gefährten ausgesucht hatte – ausgesprochen attraktiv. Das konnte selbst sie nicht leugnen. Eine leichte Röte zierte ihre Wangen und hastig senkte sie den Blick auf ihren Teller. Dabei entging ihr das wissende Lächeln ihrer Mutter. X::. Nach dem Frühstück begleitete Inutaishou sie hinauf in ihr Zimmer. Nachdem sie sich wieder aufs Bett gesetzt hatte sah sie kurz nachdenklich auf den Boden. Eine Frage stellte sie sich nun schon seit ihrem Gespräch gestern. Der Youkai hatte gesagt es war Zeit sich nichtmehr zu verstecken und in diesem Punkt stimmte sie ihm voll zu, obwohl sie fürchterliche Angst davor hatte seine Söhne kennenzulernen. Doch in einem war sie sich absolut sicher: Inuyasha hatte ein Recht darauf zu erfahren das sein Vater noch lebte und das so schnell wie möglich! Seine Mutter war bei einem Angriff auf das Schloss indem sie gelebt hatte gestorben. Seitdem war der Hanyou auf sich allein gestellt und nachdem was Myouga über das Verhalten von Youkai und Menschen Halbdämonen gegenüber gesagt hatte… Seine Kindheit musste schrecklich gewesen sein nachdem ihm der einzige Mensch der ihn geliebt hatte genommen worden war. „Wir sollten zurück.“, sagte sie entschlossen. Ayumi war sich Inutaishous Blick bewusst, dennoch sah sie nicht in seine Richtung. „Noch heute. Du sagst mein Bein ist vollkommen verheilt. Es gibt also keinen Grund noch länger hier zu bleiben.“ An sich stimmte das natürlich nicht. Ihre Mutter war Grund genug hier zu bleiben, doch irgendwie hatte Ayumi das Gefühl diese würde genauso entscheiden. „Bist du dir sicher?“ Der Youkai war neben sie getreten und sah nun aufmerksam zu ihr hinab. Seine Reaktion bestärkte sie noch in ihrer Entscheidung. Wenn er der Meinung wäre ihr Bein bräuchte noch eine Schonzeit, würde er ihr das sagen. Da dies nicht der Fall war.. „Ja, absolut sicher.“ Die blondhaarige sah fest entschlossen zu ihm hinauf und stand dann auf. Bevor sie gingen mussten noch einige Sachen erledigt werden. Der Rucksack musste neu gepackt werden. Lebensmittel, Verbandsmaterial und einige kleinere Sachen wie Zahnbürste etc. „Ihr wollt gehen?“ Ihre Mutter stand hinter ihr und sah sie leicht traurig an. „Ja. Heute noch.“, erwiderte sie. Die Ältere nickte und trat an ihre Seite. „Dann lass mich helfen.“ Gemeinsam verstauten sie einige ausgewählte Lebensmittel in ihrem grauen Rucksack, danach teilten sie sich auf um den Rest zu holen. Während sie selbst also ins Badezimmer ging um Zahn und Haarbürste sowie andere Hygiene Artikel zu holen, war ihre Mutter in ihr Schlafzimmer gegangen und hatte den kleinen Verbandskasten unten ihrem Bett hervor geholt. Als dann alles verstaut war fehlten nur noch ein paar Wechselklamotten. Inutaishou stand noch immer in ihrem Zimmer als Ayumi sich daran machte ihren Schrank zu durchwühlen. Ihr war durchaus klar das die Kleidung die sie normalerweise trug sehr auffällig sein würde, doch leider besaß sie nichts anderes. Zehn Minuten später stand Ayumi frisch umgezogen und mit dem Rucksack auf dem Rücken vor ihrem Elternhaus. Der Daiyoukai wartete am Waldrand auf sie. Die blondhaarige war ihm dankbar dafür dass er sie mit ihrer Mutter allein ließ. Deren Arme schlangen sich um die und drückten sie fest an sich. „Passt auf euch auf.“, flüsterte sie. „Keine Sorge Mama… Uns passiert schon nichts.“ >Nicht so lange Inutaishou in der Nähe ist.<, dachte sie. Der erneute Abschied fiel ihr schwer, aber es war ja nicht für immer. Trotzdem warf sie keinen Blick zurück als sie schließlich zu Inutaishou lief. X::. Die Gruppe um Inuyasha war nun schon einen halben Tag unterwegs. Sie waren noch vor Morgengrauen aufgebrochen da der Hanyou nichtmehr hatte still sitzen können. Die Sonne hatte ihren höchsten Stand erreicht und brannte unbarmherzig auf sie hinab. Kagome lief der Schweiß schon den Rücken hinab. Sie seufzte einmal und sah zu Inuyasha an ihrer Seite. Diesem schien die Hitze überhaupt nichts auszumachen. Da war er jedoch der einzige. Die anderen waren genauso erschöpft wie sie selbst, weswegen die schwarzhaarige letztendlich stehen blieb. „Wir brauchen eine Pause Inuyasha. Wir laufen schon den ganzen Tag und haben noch nicht ein einziges Mal angehalten.“ „Ihr wolltet doch so schnell wie möglich in die westlichen Länder. Dann beschwert euch jetzt auch nicht.“, sagte dieser knapp. Hätte er sich umgedreht und wäre nicht einfach weiter gelaufen hätte er gesehen dass eine von Kagomes Augenbrauen gefährlich zuckte. „Inuyasha?“, säuselte sie. Der Hanyou zuckte erschrocken zusammen und wirbelte aufgrund dessen was nun unweigerlich folgen würde mit abwehrend erhobenen Armen herum. „Osuwari!“ Allerdings zu spät. ‚BUMM‘ Keine Sekunde später zog ihn die Kette die er um den Hals trug zu Boden. Und das nicht gerade sanft. „Er lernt es nie.“, seufzte Shippou. Der Kitsune hatte es sich auf Mirokus Schulter bequem gemacht und sah nun gelangweilt auf den Hanyou herab. Dieser war gerade dabei sich wieder aufzurappeln als er seine Worte vernahm. „Pass auf was du sagst Shippou.“, knurrte Inuyasha. Ein Blick in Kagomes Richtung sagte ihm jedoch dass er nun lieber die Klappe halten sollte wenn er nicht noch einmal im Dreck landen wollte. „Da hinten ist ein Wald. Da können wir eine Pause machen.“, murrte er dann. Die anderen seufzten erleichtert auf. Sie hatten eine Pause und vor allem ein wenig Schatten dringend nötig wenn sie es noch heute in die westlichen Länder schaffen wollten. Wenig später machten sie es sich am Waldrand gemütlich. Während Sango und Shippou zu dem nahegelegenem Bach gingen um frisches Wasser zu holen, verteilte Kagome das Essen aus der Neuzeit das sie in ihrem großen gelben Rucksack immer mit sich rumschleppte. Die Fertignudeln besänftigten schließlich auch den vor sich her grummelten Hanyou so dass sie sich wenig später wieder frohen Mutes auf den Weg machen konnte. X::. Die 9-jährige Rin ließ ihren Blick fröhlich summend durch die Gegend schweifen. Es war ein Tag wie jeder andere. Die Gruppe brach früh am Morgen auf und lief, mit Ausnahme einer kleinen Pause am Mittag, ununterbrochen weiter. Wohin wusste sie nicht. Das brauchte sie jedoch auch nicht. Solange Sesshoumaru bei ihr war, war ihr alles andere egal. Eben dieser lief wie immer an der Spitze der Gruppe. Sein langes weißsilbernes Haar und das kuschelige Fell auf seiner Schulter bewegten sich, aufgrund des seichten Windes, leicht hin und her. Der großgewachsene Youkai sprach die ganze Zeit über kein Wort oder gab sonst zu erkennen dass er seinen Begleitern Aufmerksamkeit schenkte, doch Rin wusste das er all ihre Bewegungen wahrnahm. Genauso wie die jedes anderen Lebewesens in ihrer Nähe. Seit Sesshoumaru sie vor den Wölfen gerettet hatte, war ihr Leben fast wieder in Ordnung. Sie war nicht mehr allein und hatte sogar so etwas wie eine neue Familie gefunden. Zumindest sah sie ihre Begleiter als ihre Familie an. Neben dem Inuyoukai gab es da noch Ahuhn – ein Drachenyoukai der ihnen als Reittier diente – und Jaken, ein kleiner Krötenyoukai. Letzterer lief direkt hinter Sesshoumaru und kam dadurch das ein oder andere Mal in Bedrängnis wenn sein Herr plötzlich stehen blieb. Da dieser im Moment jedoch nicht den Anschein erweckte sich umzudrehen wagte er es Rin über seine Schulter hinweg ein „Jetzt sei doch mal still Rin.“ zu zuwerfen. Das kleine Mädchen ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken. Solange Sesshoumaru ihr nicht befahl still zu sein würde sie weiter vor sich hin summen. Auch der Drachenyoukai, den sie an den Zügeln führte, beachtete den Krötenyoukai – der nun schon ein wenig mit seinem Stab fuchtelte – nicht. Sesshoumaru blieb stehen und blickte emotionslos nach rechts. Jaken, der noch immer zu Rin sah, lief daraufhin selbstverständlich gegen sein Bein und landete dadurch wie ein Käfer auf dem Rücken. Er rappelte sich schnell wieder auf und warf sich vor seinem Meister auf den Boden, immer wieder um Verzeihung bittend. Der weißhaarige Youkai beachtete ihn jedoch nicht weiter, sondern starrte weiterhin nach Westen. Er roch seinen Halbbruder Inuyasha und dessen Menschenfreunde. Sie schienen es ziemlich eilig zu haben, denn ihr Geruch entfernte sich sehr schnell. Sein Instinkt sagte dem Inuyoukai das er der Sache auf den Grund gehen sollte und so wandte er sich schließlich in diese Richtung. Er sah nicht nach ob seine Begleiterihm folgten. Das war auch gar nicht nötig. Sie würden ihm folgen solang er sie duldete. Jaken sah seinen Meister derweil nachdenklich von hinten an. Er hatte sich von seinem ‚Sturz‘ erholt und grübelte nun über Sesshoumarus Verhalten nach. Der Youkai ließ sich sonst von seinem Weg abbringen und das er nun so abrupt die Richtung gewechselt hatte konnte nur an zwei Sachen liegen – Entweder er hatte diesen Hanyou Inuyasha gerochen, oder aber er hatte eine Spur von Naraku entdeckt. Beides nichts worauf er sich freute, denn es hieß das es unausweichlich zu einem Kampf kommen würde. X::. Ayumi strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Die Reise durch das Zeitportal hatte ohne Probleme geklappt und nun standen sie wieder auf der Waldlichtung mit dem kleinen See. Inutaishou, der neben ihr stand, war genauso nass wie sie, doch keiner von beiden machten Anstalten sich auszuziehen oder ähnliches. Zum ersten würde die blondhaarige sich das in seiner Gegenwart gar nicht trauen und zum anderen war es hier so heiß das sie binnen von wenigen Minuten eh wieder trocken sein würden. Sie legte ihren Rucksack neben den kleinen See und ließ sich dann auf einen Fels am Rande nieder. Ob sie nun noch Fünf Minuten hier stehen blieben oder nicht, darauf kam es nun wirklich nicht an. Inutaishou meinte um zu dem Dorf zu kommen von dem Myouga ihm erzählt hatte, bräuchten sie so oder so einen ganzen Tag. Die blondhaarige konnte ich zwar nicht vorstellen den ganzen Tag durch die Gegend zu laufen – das war sie schlichtweg nicht gewohnt – aber wenn es sich nicht vermeiden ließ.. Außerdem, wenn sie ab heute immer zwischen den Zeiten reisen würde blieb ihr gar nichts anderes übrig als ihre Ausdauer zu trainieren, denn der Daiyoukai hatte bestimmt nicht vor die nächsten Jahre an einem einzigen Ort zu verbringen. >Komisch.. ich habe mich so an seine Anwesenheit gewohnt das ich automatisch davon ausgehe das er bei mir bleibt… Arg, das gibt es doch nicht. Da war ich am Anfang noch so fest entschlossen mein Schicksal selbst in die Hand zu neben und jetzt merke ich das ich mich fast schon damit abgefunden habe…< Ein Blick in die Richtung des Inuyoukais sagte ihr auch wieso. Inutaishou war nicht so wie sie ihn sich vorgestellt hatte, nachdem sie von Akemi erfahren hatte dass er ein Dämon war. Sie dachte er wäre genauso wie dieser Schlangenyoukai. Doch mittlerweile hatte sie bemerkt das er dass genaue Gegenteil davon war. Er strahlte eine unglaubliche Ruhe aus und Ayumi kam nicht umhin zu bemerken das er sie wirklich wie seine… Gefährtin behandelte. Das Gefühl war merkwürdig. Plötzlich war da jemand der sich um einen sorgte und der einem das Gefühl gab zu ihm zu gehören. Anders als bei ihrer Mutter. Die blondhaarige schloss seufzend die Augen. Sie genoss die wärmenden Sonnenstrahlen auf ihrer Haut und lehnte sich zurück. In diesem Moment hob der Inuyoukai aufmerksam seinen Blick. Eine Sekunde später stand er neben ihr. „Steh auf.“ „Was ist denn los?“ Sie stand auf und ließ ihren Blick über die Umgebung schweifen. Der Wald um sie herum war verstummt. *** Hallo ihr Lieben, es tut mir furchtbar leid das dieses Kapitel so spät kam, aber ich hatte schlichtweg nicht die Zeit es online zu stellen! Leider muss ich auch die Updates auf einmal in der Woche stellen denn sonst steh ich zu sehr unter Druck. Zumindest so lange bis ich 10 Kapitel auf Vorrat geschrieben habe! Ich hoffe dennoch das euch das Kapitel gefallen hat. Kommentare Ich danke allen die mir beim letzten Kapitel einen Kommentar da gelassen habe. Hab mich wirklich sehr darüber gefreut. Leider habe ich im Moment nicht die Zeit ausführlich zu antworten. Das nächste mal aber bestimmt ;-) Liebe Grüße, Bereth Kapitel 9: Aufeinandertreffen ----------------------------- Neunte Kapitel – Aufeinandertreffen „Inuyasha? Was hast du denn?“ Kagome sah verwundert zu dem Hanyou hinüber der urplötzlich stehen geblieben war. Er musterte die Umgebung aufmerksam und legte dann eine Hand an sein Schwert. Die anderen taten es ihm gleich. Doch es war Miroku der antwortete. „Eine böse Aura.“ „Es muss ein ausgesprochen mächtiger Youkai sein.“, mischte Sango sich ein. „Und er ist nicht allein.“, knurrte Inuyasha. Der Himmel verdunkelte sich unheilvoll. Shippou sah sich ängstlich um und sprang dann auf Kagomes Schulter. „Das ist ja unheimlich..“, murmelte er leise. Kirara fauchte angriffsbereit und verschwand kurz darauf in einem Wirbel aus Feuer. Keine Sekunde zu spät, denn kaum tauchte sie in ihrer größeren Form wieder auf, stürzten hunderte Dämonen vom Himmel hinab. „Macht euch bereit, sie kommen!“ Inuyasha zog sein Schwert Tessaiga und hielt es vor sich. Der Fangzahn seines Vaters verwandelte sich augenblicklich und wurde größer. Kagome legte einen Pfeil auf die Sehne ihres Bogens und schoss ihn in den Himmel hinauf. Das rosa Licht das den Pfeil umgab erledigte etliche Dämonen noch bevor sie einen Angriff starten konnten. Doch kaum waren sie vernichtet traten andere an ihre Stelle. Sango schwang sich auf den Rücken ihrer treuen Dämonenkatze und ließ ihren Knochenbumerang für sich sprechen. „Egal wie viele wir erledigen, es scheint kein Ende zu nehmen.“, fluchte Miroku. Er warf einigen Dämonen die sich gerade von hinten anschleichen wollten seine Bannzettel entgegen, so dass sie in ihrer Bewegung erstarrten und er sie leicht mit seinem Mönchsstab ins Jenseits befördern konnte. „Nimmt das! Tessaiga! Der Hanyou sprang den nahenden Dämonen entgegen und schwang sein Schwert. Als er wieder auf dem Boden aufkam, knurrte er unterdrückt. Egal wie viele sie von ihnen erledigten, es kamen immer wieder neue hinzu. Und dabei war der wahre Gegner noch gar nicht erschienen. All diese Dämonen mochten zwar lästig sein, doch das starke Youki ging nicht von ihnen aus. Wenn das so weiter ging hatten sie bald ein Problem. Sie alle waren Kampferprobt und machten nicht so leicht schlapp, aber irgendwann würden Miroku, Sango und Kagome an ihre Grenzen kommen. Er musste diesen Kampf beenden. „Jetzt reicht es. Sango, weg da!“, schrie er der Dämonenjägerin zu. Diese beeilte sich aus der Schussbahn zu kommen angesichts dessen was nun unweigerlich kam. Inuyasha sah die Windwunde ganz deutlich vor sich. Er zögerte nicht lange und schlug zu. „KAZE NO KIZU!“ Die unglaubliche Macht des Kaze no Kizu schoss auf die Dämonenarmee zu und pulverisierte sie innerhalb von Sekunden. Einen Augenblick später ertönte ein tiefes Lachen über ihnen. „Wie du wünschst Hanyou. Genug gespielt. Lass uns zur Sache kommen.“ Das Monster das nun aus den Tiefen der Wolken auftauchte, ließ Kagome schlucken und den kleinen Fuchsdämon verängstigt aufschreien. Zuerst sah man nur eine riesige schwarze Pfote, doch nach und nach erschien der Rest des Körpers. „Ein Wieselyoukai.“, sagte Sango. Kagome neben ihr keuchte auf. „Er hat einen Juwelensplitter.“ „Wo genau Kagome?“ „Er.. sitzt in seiner Stirn.“, sagte sie zögerlich. „Doch, ich glaube es ist mehr als einer.“ „Sterbt ihr kleinen Würstchen!“, donnerte der Wieselyoukai. Er schoss auf die Gruppe zu und mähte dabei alles was ihm im Weg stand nieder. Shippou schrie erschrocken auf. „Er kommt!“ X::. „Was zum Teufel ist hier los.“, flüsterte Ayumi entsetzt. Automatisch rückte sie ein Stück näher zu Inutaishou. Der Himmel hatte sich auf einmal in Sekundenschnelle verdunkelt. Hier und da erhellte ein Blitz die Wolken und gab damit den Blick auf hunderte Dämonen frei. In deren Mitte flog etwas das aussah wie ein übergroßes Wiesel. Die blondhaarige erschauderte und wich einen Schritt zurück. Dieser Youkai strahlte eine unglaubliche dunkle Energie aus. Ayumi spürte das Böse das in ihm steckte tief in ihrem Inneren. Es schrie ihr seine Verdorbenheit geradezu entgegen! „Was..“, setzte sie an. Plötzlich bemerkte sie dass der Inuyoukai direkt neben ihr auch eine dunkle Energie ausstrahlte. Doch sie war bei weitem nicht so bösartig wie die des Wieselyoukais. Sie war außerdem um einiges stärker, auch wenn er den Großteil davon wohl unterdrückte. Woher plötzlich dieses Feingefühl für Energien und Auren kam konnte sie sich nicht erklären. „Eine Dämonenarmee.“, sagte Inutaishou in diesem Moment. Er überbrückte mit wenigen Schritten die Distanz zwischen ihnen und verfrachtete sie kurzerhand auf seinen Rücken. Die junge Frau klammerte sich reflexartig an seinen Schultern fest während sie innerlich fluchte. >Er hätte mich wenigstens vorwarnen können! Einfach so auf seinen Rücken zu schmeißen… < Der Daiyoukai verschwand mit einem großen Satz im Wald. Ihren Rucksack ließen sie auf der Lichtung zurück. Zwar wusste Ayumi nicht was hier los war, doch der ernste Ausdruck in Inutaishous Gesicht hinderte sie daran Fragen zu stellen. >Er wird schon wissen was er macht…< Sie folgten dieser Dämonenarmee, hielten sich jedoch immer unter den Kronen der Bäume versteckt. Die blondhaarige drückte sich enger an den Inuyoukai. So ernst die Situation auch sein mochte, der Drang ihr Gesicht in das weiche Fell auf seinem Rücken zu drücken und seinen Duft einzuatmen war fast übermächtig. Ohne es zu wollen gab sie einen sehnsüchtigen Ton von sich. Inutaishou sah sie über seine Schultern an und obwohl er noch immer ernst war, konnte sie sehen das er überrascht war. >Je länger wir zusammen sind, desto stärker zieht es mich zu ihm hin. Bin ich etwa dabei mich, trotz allem, in ihn zu verlieben? Nein, das kann nicht sein. Aber... kann ich diese Sehnsucht wirklich nur auf das Band abschieben?> Ayumi seufzte einmal kaum hörbar und ließ ihren Kopf schließlich gegen den Rücken des Inuyoukai sinken. Inutaishou wandte leicht seinen Kopf in Ayumis Richtung als er dessen kaum wahrnehmbares Seufzen vernahm. Obwohl er nicht auf seinen Weg achtete sprang er weiterhin sicher von Baum zu Baum. Zwar konnte er keine Gedanken lesen, doch mittlerweile hatte er gelernt ihre Gesten zu deuten. Ihm war das Zögern und der Blick auf sein Fell nicht entgangen. Genauso wenig wie der sehnsüchtige Laut den sie wie automatisch von sich gegeben hatte. Ihr Verhalten hatte ihn ehrlich überrascht. Wahrscheinlich schob sie es auf das Seelenband zwischen ihnen, doch diesmal hatte es nichts damit zutun. Ihre Sinne waren noch zu abgestumpft um zu bemerken was nun von dem Band kam und was von ihr. Doch er konnte den Unterschied wahrnehmen. Die junge Frau war gerade dabei Gefühle für ihn zu empfinden. Das Seelenband konnte vieles, es schärfte die Sinne und ließ gewisse Fähigkeiten entstehen, doch es konnte keine Gefühle erzwingen wo nichts war. Und da sie sich gerade erst kennengelernt hatten.. Der Inuyoukai verscheuchte diese Gedanken. Jetzt war nicht der geeignete Zeitpunkt um darüber nachzudenken. Die Dämonenarmee flog nach Süden, in die Richtung aus der, der Geruch des Halbdämons kam. Um genau zu sein ein Hanyou, drei Menschen und zwei vollwertige Youkai. Eine ungewöhnliche Gruppe. Vor 200 Jahren wäre es wahrscheinlich gar nicht erst soweit gekommen. Zu tief saß der Hass der beiden Rassen. Obwohl er neugierig war was der Grund für diese Gemeinschaft war, so war dies nicht sein Hauptbeweggrund. Nein… denn dieser Hanyou roch wie sein jüngster Sohn. Inutaishou hatte diesen Geruch nur ein einziges Mal gerochen, doch es hatte genügt um ihn niemals mehr zu vergessen. Der Daiyoukai beschleunigte seine Schritte noch ein wenig. Er spürte das Ayumi ihren Kopf an seinen Rücken lehnte. Als die Dämonenarmee stoppte hielt er inne. Sie waren mittlerweile am Waldrand angekommen, doch er machte keinen Anstalten ihn zu verlassen. „Sind wir da?“, fragte Ayumi leise. Er ließ sie langsam von seinem Rücken gleiten, ließ jedoch nicht zu das sie sich neben ihn stellte. Ihren fragenden Blick ignorierend besah er sich die Szene vor sich. Die blondhaarige sah überrascht zu dem Daiyoukai als er sie zwar von seinem Rücken ließ, sie jedoch daran hinderte neben ihn zu treten. Sein Blick war auf die freie Ebene gerichtet und er sagte kein Wort. Als sie selbst nach vorne blickte sah sie dass dort eine Gruppe Menschen stand. Sie alle starrten in die Wolken hinter denen sich die Dämonenarmee versteckte. Erst auf den zweiten Blick fiel ihr auf das nicht alle von ihnen Menschen waren. Der Junge mit dem roten Kimono hatte silberweißes Haar und – sie blinzelte einmal, wie um sich zu versichern das sie sich nicht verguckt hatte – auf seinem Kopf sah man zwei Ohren, denen eines Hundes nicht unähnlich. In der Hand hielt er ein Schwert das sicher schon bessere Zeiten erlebt hatte. Als es in seiner Hand jedoch zu wachsen begann und schier unmenschliche Ausmaße annahm, riss die blondhaarige die Augen auf. >Das kann nur Magie sein..<, dachte sie. Das Säbelzahntiger ähnliche Wesen mit den Flammen an den Pfoten fauchte unheilbringend als die ersten Dämonen aus den Wolken brachen. In diesem Moment schoss das schwarzhaarige Mädchen in der Mitte – das eindeutig aus ihrer Zeit kam, zumindest sagte ihr das die Japanische Schuluniform – einen Pfeil auf die Meute ab. Ayumi runzelte die Stirn und hob eine Augenbraue nach oben. Ein einzelner Pfeil würde gegen so viele Dämonen nichts ausrichten können. >Oh…das nehm ich zurück.<, dachte sie als der Pfeil plötzlich in rosa Licht gehüllt wurde und eine ganze Reihe Youkai vernichtete, kaum das sie damit in Berührung gekommen waren. Dass war wohl das Startzeichen gewesen, denn nun begannen die Dämonen auf die kleine Gruppe einzudringen. Die braunhaarige Frau in der Uniform und diesem merkwürdigen Bumerang, – der um einiges größer war als sie selbst – schwang sich auf den Rücken der ‚Katze‘ und flog mit dieser nach oben. >Erst wird diese Katze so groß und dann kann sie auch noch fliegen.. diese Zeit ist wirklich merkwürdig.< „Das sind zu viele Youkai.“, murmelte sie. Egal wie viele die Gruppe vernichtete, und das waren wirklich nicht wenige, es kamen immer wieder neue nach. Dabei war dieses große Wiesel noch nicht mal aufgetaucht. Das konnten sie nicht schaffen. Nicht alleine. Ayumis sah zu Inutaishou. Er beobachtete das Geschehen aufmerksam, machte jedoch keinerlei Anstalten einzugreifen. Die blondhaarige hatte ihn zwar noch nie kämpfen sehen und sie hoffte inständig dass es nie dazu kam, doch wenn man Myouga Glauben schenken konnte dann war er sehr mächtig. Gerade als sie ihn darauf ansprechen wollte schrie der Junge mit dem roten Kimono „KAZE NO KIZU“ und schwang sein Schwert. Der blondhaarigen klappte die Kinnlade herunter als die Kraft dieser Attacke die gesamte Dämonenarmee auf einen Schlag vernichtete. „Wie.. Was…Wieso..“, stammelte sie überrascht. Es war ihr ein Rätsel wie ein Schwert so etwas konnte. Schließlich war es nur ein Schwert… oder nicht? „Es ist kein gewöhnliches Schwert.“, sagte der Daiyoukai leise. Er sah sie nicht an. „Das habe bemerkt. Doch wie ist das möglich.“ Ein kaum wahrnehmbares Lächeln hatte sich auf seine Züge geschlichen. „Tessaiga wurde einst aus einem meiner Fangzähne geschmiedet.“ „Bitte?“ Selbst in Hundegestalt, die seine wahre Form war, waren seine Fangzähne nicht so groß als das sie für ein Schwert reichten. Oder? Sie hatte ihn nur einmal in dieser Gestalt gesehen und das auch nur aus der Ferne. „Ich ließ es zum Schutze Izayois und Inuyashas schmieden. Es ist in der Lage hunderte Leben mit einem Streich auszulösen.“, erklärte er weiter. „Ein sehr mächtiges Schwert also…“ >Das Schwert wurde aus seinem Fangzahn geschmiedet… nur durch ihn hat es solch große Macht… und wenn man bedenkt wozu dieses Schwert in der Lage ist, dann frage ich mich zu was er selbst fähig ist.< „Ja.“ Plötzlich machte es KLICK bei ihr. „Wenn dieses Schwert früher dir gehört hat, dann ist dieser Junge…“ Sie sprach den Satz nicht zu Ende. „Mein Sohn, ja.“ Die blondhaarige besah sich den Jungen in dem roten Kimono genauer. >Warum ist mir das nicht früher aufgefallen? Die silberweißen Haare, die Ohren die in diesem Falle wohl Hundeohren darstellen sollen.. nur seine Augenfarbe kann ich von hier aus nicht erkennen, aber ich würde mein letztes Hemd darauf verwetten das sie genauso golden sind wie die Inutaishous.< „Inuyasha.“, sagte sie leise zu sich selbst. Ayumis Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf den Kampf vor ihr. Nachdem die Dämonenarmee vernichtet war trat endlich der wahre Gegner auf den Platz. Das Wieselyoukai durchbrach die Wolken und stürzte sich auf die Gruppe. Was es sagte konnte sie nicht verstehen, aber die Mordlust war ihm ins Gesicht geschrieben. Es war klar was er wollte. Inuyasha sprang dem Youkai mit gezücktem Schwert entgegen. Die blondhaarige zuckte zusammen als dessen Krallen nur haarscharf an dem Hanyou vorbei zischten. Dieser ließ sich davon jedoch nur geringfügig beirren. Er hob sein Schwert und ließ es in einem mächtigen Streich auf seinen Gegner niedersausen. Der Wieselyoukai wurde in der Mitte gespalten. Die blondhaarige unterdrückte ein Würgen und wandte den Blick von dieser Szene ab. Ohne es wirklich zu realisieren trat sie wieder einen Schritt zur Seite, so dass sie nun wieder komplett hinter dem Rücken des Inuyoukais stand. X::. Der Youkai war zwar riesig und strahlte eine ungeheure Energie aus, doch all das hatte er nur den Juwelensplittern zu verdanken. Nachdem Inuyasha ihn mit Tessaiga halbiert hatte, war er zu seiner Stirn gelaufen und hatte die Splitter des Shikon no Tama herausgeschnitten, bevor er die Möglichkeit bekam sich wieder zusammenzusetzen. Dank dem entfernen der Splitter war das Wiesel auf seine ursprüngliche Größe zusammengeschrumpft und wenig später waren sein Fleisch und seine Knochen verschwunden. Inuyasha gab Kagome die Splitter, machte jedoch keine Anstalten Tessaiga wieder in seine Scheide zu stecken. Seine Freunde sahen ihn fragend an. „Wir werden beobachtet.“ Der Blick des Hanyou schweifte zum nahen Waldrand und blieb dort hängen. Der Geruch den er seit dem Kampf gegen die Youkai in der Nase hatte verwirrte ihn. Er war dem Sesshoumarus und auch dem seinen nicht unähnlich. Doch wie war das möglich? Zudem roch er noch einen weiteren Menschen. „Kommt raus. Wir haben euch längst bemerkt.“, sagte er ruhig. Der Hanyou ignorierte die überraschten Blicke seiner Freunde als aus dem Wald langsam ein Mann und eine Frau heraus traten. Die blondhaarige Menschenfrau wurde von dem großgewachsenen Youkai fast gänzlich verdeckt. Doch Inuyashas Blicke lagen sowieso auf dem Dämon. Er war ein Inuyoukai, genauso wie Sesshoumaru und eine gewisse Ähnlichkeit zwischen ihnen konnte man ebenfalls nicht leugnen. Das silberweiße Haar des Fremden war zu einem hohen Zopf zusammengebunden, bernsteinfarbene Iriden sahen ihnen ruhig entgegen und seine Wangen zierte jeweils ein blauer Streifen. Er trug eine Rüstung und am Rücken ein großes Fell das bis zum Boden reichte. „Der sieht ja aus.. wie Sesshoumaru.“, entfuhr es Shippou. „Allerdings.“ Miroku hatte sich neben Inuyasha gestellt und rieb sich nun nachdenklich das Kinn. Sein Blick wanderte immer wieder zwischen dem Fremden Youkai und dem Hanyou hin und her. „Dir sieht er auch ganz schön ähnlich. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich fast sagen ihr seit verwandt.“ Inuyasha zeigte darauf keine Reaktion, doch in seinem Inneren überschlugen sich seine Gedanken. Miroku hatte Recht. Das Aussehen und der Geruch bestätigten seine Vermutung. Doch wer genau war dieser Inuyoukai und weshalb hatte er eine Menschenfrau dabei? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)